Thema: Schiffspost und Schiffspoststempel
Fips002 Am: 05.01.2015 14:36:20 Gelesen: 774900# 255@  
Bojenpost - Seemannsgarn?

Bojenpost ist ein alter Brauch in der christlichen Seefahrt. Keinerlei Hinweise findet sich im Lexikon der Philatelie. Es ist also nicht verwunderlich, dass diese Postbeförderung als "Seemannsgarn" abgetan wird. Wahr ist, dass Bojenpost eine alte Tradition bei der Handelsmarine ist. Natürlich gibt es auf hoher See keine Bojen mit einem Briefkasten. Die Briefe wurde in Flaschen oder anderen schwimmbaren Behältern getan und gingen in Höhe von Inseln oder beim Passieren von Meeresengen auf die Reise.

Bei der Gestaltung "von schwimmenden Briefkästen" und der Briefumschläge waren keine Grenzen gesetzt. Während einem langen Seetörn wurden diese Postbojen gebaut und oft mit "MAIL" sichtbar gekennzeichnet. Man hoffte, dass diese "Briefkästen" geöffnet und die Briefe zum nächsten Postamt getragen wurde. Das Porto wurde in Form von Bargeld beigefügt. Leider gingen viele Behälter verloren oder wurden ausgeraubt. Bekanntester Anlaufpunkt für Bojenpostbeförderung waren die Azoren. Ich habe oft Flaschenpost vor den Azoren und unterhalb der Südafrikanischen Küste, am Nadelkap, auf die Reise geschickt, aber nie die Briefe erhalten.

Ich zeige einen Brief vom M/S "Horndeich", welcher vor den Azoren mit Bojenpost befördert, in Punta Delgata mit Briefmarken versehen und nach Hamburg geschickt wurde. Rückseite Stempel von Punta Delgate, 10.5.1961 Die "Horndeich" . der Horn Linie Hamburg, war ein Kühlschiff (Bananenjäger), Indienststellung 1960 und lief Häfen in Mittelamerika an.



Gruß Dieter
 
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