Thema: Schiffspost und Schiffspoststempel
Fips002 Am: 09.01.2015 21:42:27 Gelesen: 774882# 258@  
Heute ein Schiffspost Faltbrief von New York nach Liverpool und von dort nach Köln. Nach der Post Konvention zwischen dem Vereinigten Staaten von Amerika und dem Königreich England wurde am 1. Juli 1849 das Seeporto von 1 Shilling auf 8 Pence reduziert.


Belastung England an Preußen: Transatlantic Packet: 8 Pence
British Transit: 6 "
Belgische Transit: 2 "
Total: 16 " (geschrieben 1s4d)
 



Faltbrief von New York nach Köln via Liverpool/London mit Dampfschiff "Canada" der Cunard Linie. Der Dampfer verließ New York am 23.1.1850 und kam in Liverpool am 4.2.1850 an.

Porto: US-Inland 5c (handschriftlich links), Großbritannien belastete Preußen mit 1 Shilling 4 Pence, Preußen berechnete 11 3/4 Silbergroschen.

Der Faltbrief wurde am 20.Januar 1850 dem Cunard Dampfschiff "Canada" übergeben und von New York nach Liverpool und danach von London zum preußischen Postamt nach Aachen befördert. Entsprechend dem Postabkommen zwischen England und Preußen 1846. Der Faltbrief kam in London in einem verschlossenen Postsack und wurde durch Belgien zum Postamt nach Aachen befördert. In Aachen wurde der Postsack geöffnet und der Faltbrief erhielt den Eingangsstempel AMERIKA per ENGLAND. Ein Aachener Postbeamter notierte die englische Vorausgebühr mit 11 3/4 Silbergroschen mit blauer Tinte in der Briefmitte.



Eingangsstempel

Der Faltbrief ist an Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichsplatz Cologne (Köln) gerichtet. Es ist der Neffe von J.M. Farina, welcher eine kleine Parfümfabrik 1709 gegründet hatte. Hergestellt wurde und wird immer noch Eau de Cologne (Kölnisch Wasser), nicht zu verwechseln mit 4711. Das Markenzeichen ist eine Tulpe. Zu den berühmten Kunden gehörten unter anderen König Ludwig XV. in Versailles, König Friedrich der Große in Potsdam und Kaiserin Maria Theresia in Wien. Geschrieben wurde der Faltbrief vom New Yorker Agenten von Farina, Louis Schmeltzer.

Gruß Dieter
 

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