Thema: Rumänien: Marken echt oder falsch ?
10Parale Am: 11.01.2015 13:07:56 Gelesen: 136082# 61@  
@ Heinz 7 [#60]

Um Deinen "Kommentar" zu der Veröffentlichung eines der teuersten Stücke meiner Sammlung bin ich dankbar. In diesem sehr offenen Forum möchte ich auch kein Geheimnis daraus machen, das ich das Stück 2014 bei einem bekannten deutschen Autkionshaus für 400,-- Euro (ohne Zuschläge) erworben habe. Ich bin keineswegs verunsichert und freue mich darüber, dass Du mir gratulierst und dein Kopfzerbrechen über die Nr. 31 teile ich, wobei bei mir auch etwas Begeisterung mitschwingt, eventuell einen unentdeckten Plattenfehler dokumentieren zu können.

In Beitrag [#60] führst Du sehr schön einen wesentlichen Unterschied der Michel Nr. 10 I Handeinzeldruck und Michel Nr. 10 II Plattendruck aus: bei gleicher Größe einmal 32 Marken in 4 Reihen, sehr unregelmäßig angeordnet - 10 I und: einmal 5 Reihen zu 8 Marken in sehr regelmäßiger Anordnung wie bei dem Ganzbogen der Michel Nr. 10 II.

Für alle, die jetzt noch mitlesen, möchte ich noch etwas tiefer gehen und verweise noch einmal auf das große Handbuch von Fritz Heimbüchler "Rumänien Fürstentum Walachei 1820 - 1862, Vereinigte Fürstentümer 1862 - 1872", siehe Seite 88 ff.

Demnach legen wir in einem gemeinsem Konsens den Bogen erst mal so auf den Tisch, dass wir jede einzelne der 40 Marken benennen können. Wie in diesem Handbuch sehr schön dargelegt wird, gibt es beim Plattendruck von Feld zu Feld verschiedene Beschädigungen, verstümmelte Buchstaben und viele Marken haben sogenannte Nagelkopfpunkte. So kann man, - legt man den Bogen auf eine bestimmte Weise -, jede Marke im Bogen dem Feld zuordnen, zu dem es gehört, dies wiederholt sich von Bogen zu Bogen.

Fritz Heimbüchler unterscheidet 3 Grundtypen. Bei der Type I hat die Backe des Auerochsen u.a. eine Ausbuchtung, eine "geschwollene Backe".
Bei Type II findet man einen Nagelkopfpunkt im kleinen Posthorn.

Type I kommt 22 x, Type II 16 x und Typ III kommt nur 2 x im Ganzbogen vor und so ist es möglich, jeder Typ einem Feld und jedes Feld einem Typ zuzuordnen.

Ich habe beigefügt die Felder 1+2+3+4+5 Reihe 1 des Ganzbogens (fotografisch)ausgeschnitten. Gemäss der Ausführungen von Fritz Heimbüchler ist die Anordnung nun folgendermaßen: FELD 1 (TYP II) FELD 2 - 5 (TYP I).

Bei meiner Abbildung wird nun sehr deutlich, dass die Anordnung in meinem Bogen so ist wie die Fachliteratur sie beschreibt (siehe vor allem die die nicht geschwollene Backe bei der ersten linken Marke und die 4 geschwollenen Backen bei den folgenden 4 Marken). Ich habe alle Marken im Feld untersucht und stelle fest, dass Sie der Anordnung entsprechen, die die Fachliteratur angibt.

Und Feld 31 (muss Typ I sein - also "kleiner Spieß oder Punkt am Querstrich des F von FRANCO" und eine geschwollene Backe des Auerochsen) hat diese Merkmale und meiner Meinung nach den PLATTENFEHLER.

Lieber Kollege, ich gebe Dir recht, solch ein Ganzbogen ist ein "wunderbares Anschauungsmaterial". Ich kann daraus sehr viel lernen und auch das dünne Papier spricht für seine Echtheit. Ich werde diesen Bogen bei trefflicher Gelegenheit gerne Herrn Dr. Gmach vorlegen, um seine geschätzte Meinung darüber zu hören. Vielleicht ist etwas daran an der Theorie der späten Auflage.

Jeder Briefmarkensammler kennt die "Ungewissenheit", die man manchmal mit einem Stück herumträgt, dass man sich als "echt" wünscht. Wer da nicht auch einmal auf eine Fälschung hineintappt, was schützt einem dagegen? Meiner Meinung nach auch der persönliche Sachverstand. Darum bin ich für Deinen Kommentar sehr dankbar, ich habe gemacht, was ich machen konnte und da die Literatur noch nichts hergibt über solch einen Plattenfehler, ist die Menschheit erstaunt.

Bei einem Auktionshaus in der Schweiz, fällt mir ein, habe ich vor ein paar Jahren eine Michel Nr. 27 ungebraucht mit einemm Plattenfehler erworben. Warum sollte dies nicht auch bei der Michel Nr. 10 der Falls sein. Vielleicht die Frage, warum es uns als Erstes auffällt?

Liebe Grüße

10Parale



 
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