Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: (?) (59) (65) Deutsches Reich: Dienstbelege - Frei durch Ablösung Reich
HEFO58 Am: 03.01.2009 23:02:39 Gelesen: 71067# 1 @  
Hallo

Ich habe da einen Beleg Deutsches Reich vom 14.11.23 gefunden mit dem Vermerk "Frei durch Ablösung Reich", den ein Vorbesitzer hat prüfen lassen. Er trägt auf der Rückseite den Stempel "Einwandfrei Infla Berlin".

Da ich keine Ahnung von derlei Belegen habe, ist meine Frage, was da so besonderes dran ist, dass eine Prüfung gemacht wurde.

Gruß
Helmut


 
Stefan Am: 04.01.2009 09:15:34 Gelesen: 71058# 2 @  
@ HEFO58

Ich tippe einmal darauf, dass es sich bei deinem Beleg um einen Brief von einer Behörde handelt. Normalerweise hätte dieser mit Dienstmarken frankiert werden müssen. Da dem Absender am 14.11.1923 während der Hochinflation keine Marken mehr zur Verfügung standen, wurde darauf verzichtet und mittels Siegelstempel nachgewiesen, um wen es sich bei dem Absender handelt.

Die Behörden konnten Dienstbriefmarken immer reichlich bestellen, in der Dienststelle lagern und bei Bedarf verbrauchen. Die Bezahlung dieser Dienstmarken erfolgte erst nach dem Verbrauch (wenn der Nennwert der Marken inflationsbedingt weiter gesunken war). Dadurch vermute ich bei dem Beleg, dass seitens der Absenderbehörde oder des Einlieferungspostamtes das Porto des Briefes zur nachträglichen Verrechnung notiert wurde.

Die Reichspost setzte noch den Tagesstempel als Einlieferungsdatum auf den Umschlag.

Gruß
Pete
 
reichswolf Am: 08.01.2009 21:55:29 Gelesen: 70853# 3 @  
@ HEFO58

Hallo Helmut,

bei deinem Beleg hat der Absender am Ablöseverfahren teilgenommen, d.h. daß die Reichsbehörde, von der der Brief stammt, Sendungen eben nicht einzeln frankieren mußte, sondern pauschale Beträge für einen festgelegten Zeitraum bezahlte.

Dazu wurde zunächst das durchschnittliche Postaufkommen der betreffenden Behörde ermittelt und dann der zu zahlende Betrag festgesetzt. Sendungen dieser Behörden mußten den Stempel Frei durch Ablösung Reich tragen, außerdem zeigen sie oft einen Siegelstempel der Behörde, wie auch dein Brief. Dieses Ablöseverfahren wurde erst am 01.10.1923 wirksam.

Mit Markenmangel hat das ganze also nichts zu tun. Die Prüfung wäre wohl nicht nötig gewesen, soweit ich weiß, werden solche Beleg eher nicht gefälscht.

Wikipedia weiß auch was dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Gebührenablösung

Beste Grüße,
Christoph
 
Stefan Am: 08.01.2009 22:30:37 Gelesen: 70847# 4 @  
@ reichswolf

Wurden die Ablöseverträge nicht 1920 abgeschafft und aus dem Grund zum 01.04.1920 die Dienstmarken des Deutschen Reiches eingeführt? Zuerst betraf es Preußen (siehe Ablösungsziffer Nr. 21 auf D1-7 und separat die anderen Ablöseverträge mit den Dienstmarken D23-27 und D29-30).

Wenn ich mich recht entsinne, war der Grund für die Einführung der Marken, dass der Reichspost seinerzeit durch die Ablöseverträge zu viel Geld entging, sprich die entsprechenden Behörden lediglich eine vorab festgelegte Pauschale an Porto zahlen brauchten.

Gruß
Pete
 
reichswolf Am: 08.01.2009 23:08:52 Gelesen: 70843# 5 @  
@ Pete

Alles richtig, aber nur die halbe Wahrheit. Auch im Michel steht eine kurze Notiz, die auf den Neustart des Ablöseverfahrens für Reichsbehöreden am 01.10.1923 hinweist (unter Dienstmarken, vor MiNr. 16).

Damit es nicht zu textlastig wird, zeige ich noch drei weitere Beispiele, natürlich aus Aachen. Der beim ersten Beleg durch den Siegelstempel ausgewiesene Absender ist die Deutsche Reichsbahn + Güterabfertigung Aachen +. Dazu kommen der obligatorische Stempel Frei durch Ablösung Reich sowie der Tagesstempel der Reichspost AACHEN 5 f vom 20.06.1939.



Der zweite Beleg ist vom Finanzamt Aachen-Stadt. Bei ihm wurden Siegel und Ablösevermerk nicht mittels Stempel aufgebracht, sondern auf den Umschlag gedruckt. Diese Variante ist auch sehr häufig zu finden. Der Tagesstempel lautet hier AACHEN 1 a und ist vom 20.05.1936.



Zu guter letzt noch eine spätere Variante eines Finanzamt-Belegs mit anderem Siegel. Der Tagestempel vom 27.01.1942 lautet AACHEN 1 b.



Beste Grüße,
Christoph
 
HEFO58 Am: 09.01.2009 19:47:50 Gelesen: 70813# 6 @  
@ Pete
@ reichswolf

Danke für Eure Ausführungen und schon wieder ein Stück schlauer.

Gruß
Helmut
 
duphil Am: 28.06.2009 18:49:56 Gelesen: 70486# 7 @  
Hallo zusammen!

Heute morgen habe ich ein Bündel Briefe erworben, in dem sich dieser Dienstbrief befand.



Leider habe ich vor Ort keinerlei Literatur. Vielleicht kann mir jemand aus der "Corona" weiterhelfen.

Interessieren würde mich auch der Wert des Belegs. Die Briefhülle ist leer, in der Mitte senkrecht geknickt und auf der Rückseite hat jemand versucht, mit einem Klebestreifen einen Riss zu flicken. Leider ist der Kleber vorne durchgeschlagen.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
Postgeschichte Am: 28.06.2009 20:19:35 Gelesen: 70470# 8 @  
@ duphil [#7]

Hallo Peter,

"Frei laut Avers" ist die Kennzeichnung von Belegen, die auf Grund von Portoablösungsverträgen von Landesregierungen oder einzelner Dienststellen damit portofrei versandt werden konnten (ab 1870). Die zugelassenen Dienststellen erhielten fortlaufende Nummern. Dabei erhielt das Fürstentum Schaumburg-Lippe ab 1.7.1871 die Nr. 8. Andere Dienststellen, Landesregierungen, Freie Städte usw. durften keine Avers- und Ablösevermerke anbringen, sondern konnten den Stempel "Portopflichtige Dienstsache" verwenden.

Im Michel Briefe-Katalog Deutschland 2008/2009 sind die bisher bekannten Avers-Zettel, die von 1870 bis 31. März 1920 verwendet werden konnten, mit Informationen auch zu anderen Zetteln auf Seite 303 aufgeführt. Preise werden nur für ebenfalls portofrei beförderte Fürstenbriefe mit 25 bis 50 Euro angegeben.

Gruß
Manfred
 
duphil Am: 28.06.2009 21:02:22 Gelesen: 70462# 9 @  
@ Postgeschichte [#8]

Hallo Manfred!

Vielen Dank für die Informationen. Da kann ich zu Hause erst mal weiter nachlesen.

Mit freundlichen Gruß
Peter

PS. Beim nächsten Besuch bei Verwandten nehme ich einen Rucksack Kataloge mit statt Zeitschriften und Romane. "grins"
 
Pommes Am: 28.06.2009 21:15:28 Gelesen: 70459# 10 @  
Hier eine Steuererhebung per Nachnahme durch das Finanzamt mit dem zum Thema gehörenden Ablösevermerk rechts oben unter dem Tagesstempel vom 18.9.41 über 2,76 Reichsmark (inkl. Mahn- und Zahlkartengebühr).



Grüße
THOMAS
 
BD Am: 28.06.2009 21:29:37 Gelesen: 70450# 11 @  
@ duphil [#7]

Hallo,

dieser Averszettel des Vertrages Nr. 8 war von 1871 bis ca. 1885 im Gebrauch (ab 1885 stand unten Landesregierung) wird im Handbuch der Postgebührenablösung mit 30 Euro bewertet, was der Bewertung der meisten Zettel entspricht.

Mit besten Grüßen BD
 
Sachsendreier53 Am: 25.10.2012 11:21:10 Gelesen: 62610# 12 @  
Frei durch Ablösung Reich.

Dieser Gerichtsbrief aus Wurzen (i.Sachsen), versehen mit dem Tagesstempel 31.5.37, wurde nach Frankfurt/Oder versandt. Neben den klaren Briefstempel des Amtsgericht Wurzen, trägt das Kuvert den roten Ovalstempel ZU (Zustellungsurkunde). Leider ist der Brief ohne Inhalt.



mit Sammlergruß,
Claus
 
JohannesM Am: 26.10.2012 19:34:57 Gelesen: 62552# 13 @  
Ob das rechtens war, dass auch Einschreiben kostenlos versandt wurden?

Brief vom Versorgungsamt Halberstadt wohl von 1925. Leider hatte der Postler ein Alkoholproblem.



Gruß Eckhard
 
zockerpeppi Am: 31.10.2012 19:59:56 Gelesen: 62457# 14 @  
Zur Abwechslung ein Beleg aus Luxemburg: Reichsfinanzverwaltung - Devisenstelle Luxemburg.

Da es sich um einen Fensterumschlag handelt, ist nicht ersichtlich an wenn der Brief adressiert war.


 
heku49 Am: 31.10.2012 21:25:26 Gelesen: 62439# 15 @  
Dann zeige ich auch einen der innerhalb von Luxemburg gelaufen ist. Frei durch Ablösung mit Handstempel aufgedruckt.

Gruß Helmut
 


heku49 Am: 31.10.2012 21:30:08 Gelesen: 62436# 16 @  
Hier noch ein zweiter mit rotem Handstempel auch innerhalb von Luxemburg gelaufen.

Gruß Helmut
 


Cantus Am: 01.11.2012 02:30:41 Gelesen: 62416# 17 @  
Von mir ein Briefumschlag des Amtsgerichtes in Gransee, gelaufen am 14.12.1944 an eine Adresse in Sellnow, Kreis Arnswalde, wegen Unzustellbarkeit am 22.12.1944 zurückgesandt.



Viele Grüße
Ingo
 
Richard Am: 01.11.2012 08:25:49 Gelesen: 62411# 18 @  
@ JohannesM [#13]

Leider hatte der Postler ein Alkoholproblem.

Hallo Eckhard,

wie muss ich das verstehen ?

Schöne Grüsse, Richard
 
zockerpeppi Am: 01.11.2012 16:27:20 Gelesen: 62378# 19 @  
@ heku49 [#16]

Danke, Helmut fürs zeigen. Bis Dato kannte ich den Kommissar noch nicht. Dank Google weiß ich jetzt, was der so 'getrieben' hat. Eine komische Bezeichnung.

bis bald
 
Stephan Sanetra Am: 01.11.2012 19:56:22 Gelesen: 62357# 20 @  
@ Richard [#18]

Hallo Richard,

vielleicht ist der "verwaschene" ("zittrige") Stempelabdruck gemeint?

Einen schönen Abend wünscht
Roedsand
 
Cantus Am: 17.11.2012 16:38:08 Gelesen: 62134# 21 @  
Von mir eine Nachnahmekarte des Finanzamtes Bad Freienwalde (Oder), gelaufen am 25.7.1938 von Bad Freienwalde nach Wuschewier, Post Wriezen Land.



Viele Grüße
Ingo
 
KarlS Am: 21.11.2013 16:25:52 Gelesen: 59632# 22 @  
Hallo an alle,

hier zum Thema "Frei durch Ablösung Reich" ein Beispiel aus einer Wühlkiste. So recht kann ich mir die 3 Pfennige nicht erklären. Sieht aus wie Nachporto. Irgendwer hat dann gemerkt, dass das nicht richtig ist, oben per Hand Porto -Frei hingeschrieben und dies dann der Abrechnungsliste zum Verrechnen/Rückgabe der 3 Pfennig beigefügt? Oder? Ich kann mir auch vorstellen, dass zu Beginn der Rentenmark-Zeit noch keine Nachportomarken vorhanden waren. Postämter hatten für normale Frankaturmarken ja auch manchmal die Genehmigung, Marken selbst zu fertigen. Vielleicht liest das noch jemand und kann mir antworten?

Gruss Karl


 
Cantus Am: 22.11.2013 00:20:25 Gelesen: 59562# 23 @  
Hallo Karl,

ich bin gewiss kein Fachmann für dieses Thema. Beim Betrachten deines Beleges fällt mir auf, dass das vermutlich ein Ausschnitt aus einem vorgedruckten Streifband ist. Der Adressat wurde per Klebezettel nachträglich auf dem Streifband angebracht, irgendwann später dann die "3 Pfennig" übergehend von Klebezettel auf Streifband aufgedruckt. Der Poststempel schließlich wurde über diesem 3-Pfennig-Aufdruck aufgebracht. Daraus schließe ich, dass deine erste Vermutung richtig ist, also nur versehentlich der 3-Pfennig-Aufdruck angebracht wurde, den dann eine aufmerksame Fachkraft durch den obigen handschriftlichen Eintrag widerrufen hat.

Mit Nachportomarken oder Ähnlichem hat das nichts zu tun, denn der Reichszentrale für Heimatdienst, ähnlich der heutigen Bundeszentrale für politische Bildung, stand der Postverkehr mit "Frei durch Ablösung Reich" zu. Weiteres findest du u.a. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Reichszentrale_f%C3%BCr_Heimatdienst

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 20.01.2014 01:16:18 Gelesen: 59241# 24 @  
Von mir eine Karte des königlichen Hochbauamtes in Bromberg, gelaufen am 6.9.1913 an die Firma Sachse & Co. in Halle.



Viele Grüße
Ingo
 
roman Am: 27.05.2014 10:06:26 Gelesen: 58556# 25 @  
Frei durch Ablösung Reich Stempel - Vorgänger der Zähldienstmarke ?

Hallo,

habe einen Beleg aus Beutelsbach, Württenberg. Bezirks-Notariat, also Dienstpost, Datum nicht identifizierbar.

Hat nur den Stempel "Frei durch Ablösung Reich". Bin ich richtig in der Annahme, dass dieser Beleg vor 1903 gelaufen ist, oder haben einige Behörden auch danach diesen Stempel benutzt oder liege ich ganz falsch?


 
inflamicha Am: 27.05.2014 10:50:44 Gelesen: 58540# 26 @  
@ roman [#25]

Das Dienstsiegel ist ohne "K." für Königlich ..., also stammt der Beleg von nach 1918, laut Optik würde ich Mitte der 20er/ Anfang der 30er Jahre sagen. Frei durch Ablösung Reich gab es mindestens bis 1945. Leider ist der Beleg nicht postalisch befördert worden, laut Notiz wahrscheinlich persönlich durch den Notar übergeben.

Ist denn innen kein Datum erkenntlich?

Gruß Michael
 
roman Am: 27.05.2014 10:54:56 Gelesen: 58537# 27 @  
Leider nicht, habe ich aus einer Flohmarktkiste für 50 Cent ergattert.

Also wurde er "Frankiert" aber persönlich abgegeben. Oder?

Ist so etwas besonders oder Massenware?
 
wuerttemberger Am: 27.05.2014 15:02:24 Gelesen: 58478# 28 @  
@ roman [#25]

Schau mal in den Umschlag hinein und berichte, was Du siehst.

Gruß

wuerttemberger
 
roman Am: 27.05.2014 15:26:06 Gelesen: 58470# 29 @  
Einfaches Papier, nicht doppelt oder ähnliches. Der Briefumschlag ist zusammengeklebt in der Reihenfolge, links, rechts, unten, wenn man von vorne schaut, ungefähr 1 cm Überlappung.

Adresse Herrn Johann Jakob Schneider -alt Löwenwirt, Aichelberg über Esslingen. In lila Stift das Wort Notar, dann den Stempel.
 
inflamicha Am: 27.05.2014 16:13:18 Gelesen: 58454# 30 @  
@ roman [#29]

Das ist das was vorne drauf steht.

Innen steht auch was, wahrscheinlich handelt es sich um einen gewendeten und nochmals verwendeten Umschlag. Die Schrift scheint deutlich durch. Also sei mal so gut. :-)

Gruß Michael
 
rostigeschiene (RIP) Am: 27.05.2014 17:37:23 Gelesen: 58435# 31 @  
Ursprünglich wurde der Umschlag von der Gewerbebank Schorndorf verwendet.



Gruß Werner
 
roman Am: 27.05.2014 17:44:44 Gelesen: 58429# 32 @  
Sorry, das war ein anderer Brief, der dort drinnen war beim Scannen. Ich habe ein Haufen alte Dokumente bekommen. Hier der Brief. Ob der original da hinein gehört, weiß ich nicht.


 
Cantus Am: 15.08.2014 22:55:48 Gelesen: 57655# 33 @  
Hier eine Postkarte vom Katasteramt in Görlitz, gelaufen am 1.3.1899 an das Postamt in Kunnersdorf.



Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 17.10.2014 01:21:47 Gelesen: 57165# 34 @  
Heute eine Karte von der Königlichen Fachschule in Schmalkalden, gelaufen am 15.1.1914 nach Halle an der Saale.



Viele Grüße
Ingo
 
Marcel Am: 29.10.2015 16:03:57 Gelesen: 54058# 35 @  
Hallo!

Hier ein Umsatzsteuerbescheid für 1937 vom Finanzamt Jena vom 25.05.1938 nach Laasdorf.




schöne Grüße
Marcel
 
volkimal Am: 16.09.2016 16:49:29 Gelesen: 49506# 36 @  
Hallo zusammen,

ein Brief vom Amtsgericht in Dresden mit dem Maschinenserienstempel "Zu Festen u. Feiern Schmuckblatt-Telegramme" aus Dresden.

Viele Grüße
Volkmar


 
Fips002 Am: 12.03.2017 21:24:04 Gelesen: 47203# 37 @  
Einschreibbrief vom Finanzamt Wolfenbüttel 22.1.1927 nach Thiede über ein Einkommensteuerbescheid.

Inhalt 3 Seiten über Steuerfestsetzung, Abschlusszahlung, künftige Vorauszahlungen, Folgen verspäteter Zahlung, Erläuterung zur Steuerfestsetzung, Rechtsmittelbelehrung und Zahlungsart.



Gruß Dieter
 
Hatten Am: 16.03.2017 15:55:55 Gelesen: 47116# 38 @  
Hallo,

ein Brief vom Amtsgericht Freiburg nach Adelsheim vom 11.12.1888.

Mit gefallen die schönen Stempel und das Anschreiben sehr gut.





Viele Grüße
Horst
 
Hatten Am: 16.03.2017 16:05:53 Gelesen: 47111# 39 @  
@ Hatten [#38]

Hallo,

im Ankunftsstempel von Adelheim ist der Tag falsch eingestellt. Richtig ist der 12.12.1888. Kopfsteher!



Viele Grüße
Horst
 
Stefan Am: 03.10.2017 15:42:50 Gelesen: 43408# 40 @  
Der nachfolgende Beleg ist etwas arg gerupft. Dennoch sollten die wesentlichen Angaben sichtbar sein:



Sendung des Oberkommando des Heeres in Berlin (Tirpitzufer 72-75) nach Frankfurt/Main vom 31.01.1942

Die Sendung wurde als Feldpost deklariert (?) und trägt einen Briefstempel des Absenders.

Gruß
Pete
 
Baber Am: 02.08.2019 15:18:45 Gelesen: 31942# 41 @  
Das letzte Aufgebot. Der Einberufene war schon fast 60 Jahre alt.



Gruß
Bernd
 
johanneshoffner Am: 02.08.2019 18:12:25 Gelesen: 31917# 42 @  
Ich empfehle das Buch von Lothar und Jan Theime

Postgebührenablösung Band 171 Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde

http://www.poststempelgilde.de/shop.html

Dort ist dieses Thema excellent bearbeitet.

Viele Grüsse,

Johannes
 
Magdeburger Am: 10.08.2019 14:48:47 Gelesen: 31742# 43 @  
Liebe Sammlefreunde,

ich mag Belege mit den Zählmarken recht gern, so wie diesen:



Ortsbrief der KÖNIGL.KREIS-BAU-INSPEKTION * MAGDEBURG I gesendet An Den Gemeinde-Kirchenrat zu St. Gertrauden, M(agdeburg)=Buckau (in der) Pfarrstr. vom 05.03.1903.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Cantus Am: 10.08.2019 23:38:48 Gelesen: 31719# 44 @  
Ich zeige euch einen Brief des Amtsgerichtes Zehdenick, gerichtet an Rechtsanwalt Wienicke, ebenfalls in Zehdenick ansässig, aber mit Poststempel von Templin vom 24.2.1945. Das hatte mich zunächst irritiert, denn beide Orte sind Kleinstädte, aber Templin ist doch um einiges größer als Zehdenick. Außerdem ist Zehdenick der westliche Nachbarort von Templin, dazwischen gibt es nur ein wenig Wald. Ich nehme daher an, dass es entweder kriegsbedingt in Zehdenick kein Postamt mehr gab oder aber dass die Post ganz allgemein nur in Templin gestempelt worden war.



Viele Grüße
Ingo
 
10Parale Am: 07.01.2020 17:45:58 Gelesen: 29682# 45 @  
@ Cantus [#44]

Ja mir wäre der Stempel "FREI DURCH A U F L Ö S U N G REICH" lieber gewesen. Aber das passierte ja bekanntlich erst ein paar Jahre später.

Nun gut, auch ich habe in einer Wunderkiste diesen Beleg ausfindig machen können vom Amtsgericht Verden (Aller), der am 20.7.38 nach Blumenthal lief. Rückseitig auch so ein roter Drachenstempel wie in [#44]. Man verzeihe mir meinen dunklen Humor.

Nur gehört das auch zu unserer Geschichte, aber echte Begeisterung will da nicht aufflammen.

Liebe Grüße

10Parale


 
AFJMW Am: 12.03.2020 18:07:26 Gelesen: 28638# 46 @  
Dienstpost 1947 "Frei durch Ablösung Reich"

Hallo liebes Forum!

Ich bin relativ "neu" hier im Forum, habe ca. 50 Jahre nicht richtig gesammelt und fange nun im Rentenalter neu an und sichte alles, was ich habe und das ist nicht ganz wenig. Ich bin begeistert von diesem Forum - die Beiträge fesseln mich und machen Lust auf´s Sammeln und Erforschen.

Ich habe folgenden Beleg bei meinen "Schätzen" gefunden und war erstaunt "Frei durch Ablösung Reich" auf diesem Brief aus dem Jahr 1947 zu finden. Vielleicht findet ja jemand kurz Zeit mich mal aufzuklären.

Danke und liebe Grüße an Alle.
Alfred


 
AFJMW Am: 12.03.2020 18:11:05 Gelesen: 28634# 47 @  
Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich muß wohl dauerhaft die Brille tragen - der Beleg ist ja von 1924. Verzeihung bitte.

Gruß Alfred
 
Totalo-Flauti Am: 21.06.2020 12:13:40 Gelesen: 27288# 48 @  
Liebe Sammlerfreunde,

das Amtsgericht Neustadt an der Orla (Thüringen) benötigte für ein "gewöhnliches" Schreiben an den Leipziger Privatmann Robert Fath als Nachweis der Zustellung eine Post-Zustellungsurkunde. Die Zustellung erfolgte am 16. Juni 1907 beim erwachsenen Dienstmädchen Anna Kotzschmar. Die Zustellungsurkunde ging postwendend am selben Tag an das Amtsgericht in Neustadt zurück. Die Sendung des Amtsgerichts war frei lt. dem Avers Nr.15.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.



 
schwimmer Am: 08.03.2021 17:47:32 Gelesen: 23627# 49 @  
Guten Abend,

Versorgungsamt Köln an einen Herrn Zimmermann ebenfalls in Köln.

Datum 19.2.1929.

Auch ein Einschreiben der besonderen Art ?

L G Hans


 
Saxendreier Am: 26.05.2021 22:43:20 Gelesen: 21843# 50 @  
Frei lt. Avers. No. 21.

Ich hoffe die Frage gehört hier her.



Ich besitze einen Beleg der 36 cm breit und 12 cm hoch ist (siehe Fotos)
Er ist vom

Königlichen Preussischen Amtsgericht Heringen a.H.
Freigemacht lt. Avers. No. 21.


Meine Frage – in der Erläuterung zu dieser Art Portofreiheit steht, dass das durch Zettel / Aufkleber / Stempel / Handschrift erfolgt.

Auf meinem Brief ist das Avers. No. 21. Bereits im Kuvert eingedruckt.
Ist das eine Besonderheit – sind diese vorgedruckten Kuverts registriert?

Danke für Eure Antworten

Avers-Nummern ab 1870

Landesregierungen und einzelne Dienststellen schlossen von 1870 bis 31. März 1920 Portoablösungsverträge mit der Reichspost ab, die eine laufende Nummer erhielten, zum Beispiel: ‚Nr. 21‘ = Preußen. Um in den Genuss der Portofreiheit zu gelangen, mussten die Sendungen mit Avers-Zetteln (Aversum = Abfindung, Ablösung) oder gleichartigen Vermerken (durch Stempel oder handschriftlich) versehen werden, dazu kam das Dienstsiegel, das vielfach fortgelassen wurde.
 
johanneshoffner Am: 26.05.2021 23:29:29 Gelesen: 21829# 51 @  
Es handelt sich um einen überformatigen Aktenbrief, der aber interessanterweise nicht abgestempelt ist.

Im Ablöseverfahren wurde vom Königreich Preussen an die Reichspost eine Ablösesumme (als Pauschalbetrag) für die Postbeförderung bezahlt.
Es habe genaue Listen, welche Postleistungen inbegriffen waren z.B.
- Beförderung von Briefen, Karten, Drucksachen, Paketen ...
- Sonderleistungen wie Einschreiben, Rückscheine, Postzustellungsurkunden ...

und welche nicht inbegriffen waren
- Eilsendungen
- Sendungen ins Ausland
- Ortssendungen
-- hier gab es Listen welche Orte in die Vereinbarung eingeschlossen bzw. ausgeschlossen waren.
-- Faustregel grosse Orte waren inbegriffen, kleine Orte waren nicht inbegriffen, da war es billiger der Bürobote trug den Brief aus

Das ist des Rätsels Lösung: Heringen war so klein, dass Ortssendungen nicht unter das Ablöseverfahren fielen und ein Bote den Brief austrug. Der Umschlag wurde also nicht postalisch befördert.

Es gab in Preussen ca. 21000 ablöseberechtigte Behörden, Ämter und Gerichte. In den fast 26 Jahren, während derer das Ablöseverfahren gültig war gab es daher eine unüberschaubare Anzahl von Umschlägen, Stempeln..., um auf "Frei laut Avers 21" hinzuweisen.

Literatur: Thieme Postgebührenablösung Neue Schriftenreihe Poststempelgilde Band 171
 
Saxendreier Am: 27.05.2021 09:15:51 Gelesen: 21791# 52 @  
Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen.

Zwei Dinge würden mich zu diesem überdimmensionalen Aktenbrief noch interessieren.

Aus welcher Zeit ist der Brief? In Preussen waren ja die "Zettel" ab 1.4.1894 zu verwenden.

Und wie ist dieser Brief zu Bewerten? Im Michel werden ja die "Gebührenzettel für Dienstpostsendungen" mit 400,- M€ ausgewiesen.

In der Anlage noch das Siegel von der Rückseite vom Brief:



Nochmals vielen Dank
 
johanneshoffner Am: 27.05.2021 09:44:39 Gelesen: 21780# 53 @  
Im Michel steht überhaupt nichts über Preise für Avers Belege, sondern nur für die Belege mit Gebührenzetteln für Dienstbriefe der Eisenbahngesellschaften, das ist etwas komplett anderes.

Es gibt nur wenige spezialisierte Sammler für Aversbelege.

Briefe aus Preussen ohne Besonderheiten kosten vielleicht 1 - 5 Euro.
Dieser Brief liegt wohl auch so in dieser Spanne.

Ich empfehle nochmals dieses Buch:

Literatur: Thieme Postgebührenablösung Neue Schriftenreihe Poststempelgilde Band 171
 
Saxendreier Am: 27.05.2021 13:01:07 Gelesen: 21757# 54 @  
Ich danke die nochmals für Deine Antwort und die Buch Empfehlung.

Habe Dir mal die Seite zu den Avers Zetteln aus meinem Michel kopiert.

Da steht das die Landesbehörden z.B. königliche Ministerien, Gerichte etc. Avers Zettel anbringen mussten. Das Wort Eisenbahn ist hier nicht zu lesen.

Erst auf den nächsten Seite im Michel werden die Gebührenzettel der Eisenbahngesellschaft abgehandelt.

Ich werde mir das Heft von Herrn Thieme besorgen.
 
Saxendreier Am: 27.05.2021 14:50:20 Gelesen: 21735# 55 @  
Hier die Seite:


 
Briefuhu Am: 06.06.2021 16:48:24 Gelesen: 21421# 56 @  
Hier eine für mich interessante Postkarte vom 04.07.1941. Der Landrat des Landkreises Brüx (Der deutsche Landkreis Brüx bestand in der Zeit zwischen 1938 und 1945) schickt eine Postkarte an das katholische Pfarramt in Brüx. Abgestempelt mit "Frei durch Ablösung Reich". Bei der Postkarte handelt es sich um einen Vordruck in dem mitgeteilt wurde, das die Eheleute aus der katholischen Kirche ausgetreten sind und in die Religionsgmeinschaft "Gottgläubigkeit" eingetreten sind. Zu Gottgläubigkeit sagt Wikipedia:

Gottgläubig diente zur Bezeichnung einer „Religionszugehörigkeit“ in der Zeit des Nationalsozialismus. Diese war durch Erlass des Reichsinnenministeriums vom 26. November 1936 auf den Melde- und Personalbögen der Einwohnermeldeämter sowie bei Personalpapieren für aus einer Kirche ausgetretene Personen anstelle der Bezeichnungen „Dissident“ und „konfessionslos“ eingeführt worden.



Schönen Gruß
Sepp
 
karrottil Am: 07.06.2021 22:36:37 Gelesen: 21401# 57 @  
Hallo zusammen,

von mir ein "Blauer Brief", vom Finanzamt Syke, abgestempelt am 29.8.38 und gelaufen nach Graue (Post Asendorf).



Der Brief hat ohne Straßennamen und Haus-Nr. den Adressaten erreicht!

Grüße
Karsten
 
Briefuhu Am: 27.08.2021 14:12:20 Gelesen: 19768# 58 @  
Hier eine Postkarte vom 02.11.1943 vom Amtsgericht Bischofswerda nach Neuschmölln. Frei durch Ablösung. Vorladung zu einer Befragung.



Schönen Gruß
Sepp
 
volkimal Am: 02.10.2021 14:02:42 Gelesen: 19109# 59 @  
Hallo zusammen,

ein Brief vom 13. März 1873 aus Bosenheim (Post Sprendlingen) nach Dromersheim (Post Gensingen).

Frei Lt. Avers No. 5 = Großherzogtum Hessen





An
Großherzogliche Bürgermeisterei
Dromersheim
Post Gensingen

Frei lt. Avers No. 5
Geamtet(?) El. Schlag

Kann jemand von euch sagen, ob "Geamtet" unter dem Avers-Vermerk richtig ist?



Bosenheim den 13. März 1873

An
Gr. Bürgermeisterei Dromersheim

Da eine Verständigung zwischen Gemeinde Drmersheim
und Georg Hensel II bezüglich der Abtheilung in der ???
kaute nicht zu Stande zu kommen scheint; so bin ich
angewiesen nach Vorschrift des § 39 der Jnstruction
vom 30. Juni 1824 (Rgblatt No. 37) zu handeln und ist
bereits der Flächeninhalt des Ganzen mit 7144 □ Meter
berechnet. Bitte von dieser Notiz auch dem ? Hensel gefällig
Kenntnis zu geben.
In der 3? Gewonn(?) ersuche ich Sie ergebenst, die Ausstei-
ung, sobald es die Witterung erlaubt, entweder nach der neuen
Eintheilung oder nach dem seitherigen Besitz ausführen zu
lassen. Werden Anstände erhoben; so habe ich mich streng
an den $ 38 der genannten Jnstruction zu halten, namentlich
sämmtliche Besitzstandsgrenzen mit punktierten Linien (als streitig)
zu zeichnen. Eine weitere Verzögerung kann nicht mehr
bestehen. Selbstverständlich fallen die Nachtheile den Besitzern zur Last.
Den gewünschten Meßbrief für Herrn Heynun(?) in d. Gemk.
Grolsheim kann ich nur dann fertigen wenn Sie mir den Grundbuchs-
auszug (mit den Resultaten der nun Vermessung versehen) zusenden
oder nachdem ich selbst den Auszug aus dem Kataster in Bingen
hehalt habe.
Schlag

An ein paar Stellen bin ich mir nicht sicher. Was meint ihr?

Viele Grüße
Volkmar
 
Regis Am: 03.10.2021 18:17:29 Gelesen: 19017# 60 @  
Der private Missbrauch der Gebührenfreiheit

Zum 50. Geburtstag von Hermann Göring hat der erzgebirgische "Heimatdichter" und Reimeschmied Arthur Schramm ein poetisches Werk (zum Glück nie bekannt geworden), diesem zugesandt. Das Dankschreiben wurde als Drucksache Frei durch Ablösung Reich zum Versand gebracht. Also auch Reiche und Mächtige können sparsam sein.

Gruß Regis


 
skribent Am: 03.03.2022 16:03:20 Gelesen: 16266# 61 @  
Guten Tag,

als Absender reichte der Stempel der "HAUPTKASSE DER REICHSBAHNDIREKTION DRESDEN" auf dem neutralen Briefumschlag.



Für die Portobefreiung reichte auch ein Einzeiler, so wurde der Brief nach Neukirch/Lausitz auf dem Postamt Dresden-Altstadt am 2.4.28 aufgeliefert.

MfG >Franz<
 
skribent Am: 06.03.2022 18:45:34 Gelesen: 16166# 62 @  
Guten Abend!

Aus einer größeren Anzahl von Belegen aus der Zuordnung "Frei durch Ablösung Reich" habe ich den ältesten herausgesucht. Und bemerkenswert an diesem Beleg ist, dass die Verrechnungsart noch handschriftlich auf der Vorderseite dem Brief zugefügt wurde.



Aufgeliefert am 20.3.24 6-7N. im Postamt BERLIN SW 11.

Absender war das "BETRIEBSWAGENWERK BERLIN-ANH.BF. - DEUTSCHE REICHSBAHN - DIREKTIONSBEZIRK BERLIN

MfG >Franz<
 
skribent Am: 05.05.2022 19:28:24 Gelesen: 14711# 63 @  
Guten Abend,

hier ein Umschlag der Deutschen Reichsbahn, der der Beförderung als EISENBAHN-DIENST-SACHE mit Zug vorbehalten war.

Vorgedruckter Umschlag mit Absenderangaben und dem Vermerk "Frei durch Ablösung Reich" sowie einem Teil der Empfängeradresse.



Das Reichsbahn-Emblem und auch der Anschriftenteil wurden unkenntlich gemacht und der Brief ging an das Versicherungsbüro der "Bahn" in München. Wohin sonst bei der spartanischen Anschrift?

Warum in München der Rundstempel "Nachträglich entwertet" aufgesetzt wurde, ist mir nicht ganz klar.

MfG >Franz<
 
volkimal Am: 24.06.2022 10:34:24 Gelesen: 13288# 64 @  
Hallo zusammen,

ich überarbeite in meiner Familiensammlung gerade das Kapitel über meine Urgroßeltern. Dabei fiel mir dieser Brief "Frei durch Ablösung Reich" an meine Urgroßmutter vom 5.5.1936 auf:



Meine Urgroßmutter war damals 72 Jahre alt und verwitwete Pfarrersfrau. Ich frage mich, worum es in diesem Brief gehen konnte - habe aber keinerlei Vorstellung. Welche Aufgaben hatte die Reichskanzlei, so dass man ihr diesen Brief geschickt hat?

Viele Grüße
Volkmar
 
Manne Am: 24.05.2023 10:54:41 Gelesen: 6152# 65 @  
Hallo,

eine Postkarte aus Schwenningen vom 13.10.1938 nach Deißlingen bei Rottweil. Auf der Rückseite der Karte ist ein Vordruck. Hier wird vermerkt, dass diese Berta durch Eheschließung einen Reisepass erworben hat.

Der Datumstempel auf der Rückseite zeigt den 17.10.1938. Ist beim Tagesstempel die 8 vielleicht beschädigt, oder nur falsch eingestellt ?



Gruß
Manne
 
evwezel Am: 22.10.2023 13:09:13 Gelesen: 2407# 66 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich bin neu zu diesem Thema und gar keine Experte. Der Absender meines Briefes hat „ am Ablöseverfahren teilgenommen, d.h. daß die Reichsbehörde, von der der Brief stammt, Sendungen eben nicht einzeln frankieren mußte, sondern pauschale Beträge für einen festgelegten Zeitraum bezahlte.

Dazu wurde zunächst das durchschnittliche Postaufkommen der betreffenden Behörde ermittelt und dann der zu zahlende Betrag festgesetzt. Sendungen dieser Behörden mußten den Stempel Frei durch Ablösung Reich tragen, außerdem zeigen sie oft einen Siegelstempel der Behörde
” (siehe Beitrag #3).

In meinem Fall ist die Behörde natürlich das “Finanzamt Villach”.

Der Brief wurde am 17. Oktober 1948 verschickt von Villach (Österreich) nach Klagenfurt. Österreich war nach dem Zweiten Weltkrieg von 1945 bis 1955 von Streitkräften der Alliierten besetzt. Im Westen Österreichs waren französische Truppen, im Süden britische Soldaten stationiert.

Als am 08. Mai 1945 britische Panzerspitzen in Villach einfuhren, wurden sie mit Erleichterung empfangen, da die Bevölkerung, durch die Schrecken der Kriegsjahre erschöpft und zermürbt war. Die britische Besatzung und die Stadtvertreter standen vor der schweren Aufgabe, die Bevölkerung mit Lebensmitteln und der notwendigsten Infrastruktur zu versorgen. [1]

Mein Brief ist von einer britischen Prüfungsstelle geprüft worden (* BRITISCHE PRÜFUNGSSTELLE * ÖSTERREICH). Insofern ist alles deutlich.

Es befremdet mich aber, dass dieses Briefpapier drei Jahre nach dem Untergang des Dritten Reiches noch immer benutzt worden ist. Gab es zu dieser Zeit vielleicht ein Papiermangel? Und hat jemand vielleicht eine Liste der Prüfungsstellen?

Mit herzlichem Sammlergruß,

Emiel



[1] Siehe https://www.erinnern.at/bundeslaender/kaernten/termine/stadtfuehrung-in-villach-zwischen-krieg-und-frieden-1
 
inflamicha Am: 22.10.2023 15:01:35 Gelesen: 2382# 67 @  
@ evwezel [#66]

Hallo Emiel,

Dein Brief ist eindeutig von 1945, nicht von 1948 (hat- leider- auch schon jemand oben mit Schreibmaschine nachträglich hinzugefügt). Die alten Umschläge des III. Reiches wurden aus Papiermangel noch lange aufgebraucht, meist dann aber mit unkenntlich gemachten oder ausgeschnittenen Hoheitszeichen.

Gruß Michael
 
evwezel Am: 22.10.2023 15:19:24 Gelesen: 2375# 68 @  
@ inflamicha [#67]

Hallo Michael,

vielen Dank für Deine Erklärung! Es war mir auch schon aufgefallen, dass jemand den Text oben hinzugefügt hat.

Mit herzlichem Gruß aus den Niederlanden,

Emiel
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.