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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
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LK Am: 18.04.2014 11:41:42 Gelesen: 4139090# 2969 @  
Hallo zusammen,

nichts besonderes, aber schöner portorichtiger Vordruckbrief in der 2. Gewichtsstufe.



Gruß

LK
 
inflamicha Am: 18.04.2014 15:48:20 Gelesen: 4138954# 2970 @  
Hallo allerseits,

eine nicht häufige Einzelfrankatur gibt es heute wieder zu sehen:



5 Pf. Bayernabschied mit dünnem Aufdruck (Mi-Nr. 119 X) portogerecht auf Drucksache der ersten Gewichtsstufe, innerhalb Münchens am 3.5.1920 versandt. Auch diese Einzelfrankatur war nur wenige Wochen möglich.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 18.04.2014 22:29:19 Gelesen: 4138820# 2971 @  
@ inflamicha [#2970]

Hallo Michael,

Belege mit Einzelfrankaturen dieser Marke sind in der Tat sehr rar und ich gratuliere zu dem Teil. Danke fürs zeigen.

Aus der Zeit der Vierfachaufwertung (26.–30.11.1923) flatterte mir diese Woche ein Beleg ins Haus:



Ein Fernbrief der 2. Gewichtstufe bis 100g eingeschrieben und per Eilzustellung aus dieser Zeit findet sich nicht allzu häufig. Das Porto betrug 112 Milliarden, die Einschreibgebühr 80 Milliarden und für die Eilzustellung im Ortsbezirk bedurfte es gar 160 Milliarden. Da die verklebten Marken alle mit Faktor 4 zu verrechnen waren, also alles tarifrichtig.

Schöne Grüße
Harald
 
inflamicha Am: 19.04.2014 21:04:23 Gelesen: 4138414# 2972 @  
Guten Abend,

heute ein Beleg zur Postautomation: Einschreibeautomaten waren u.a. in Berlin probeweise im Einsatz, der vorliegende Brief zeigt den roten Stempelabdruck eines solchen Gerätes:



Es handelt sich zwar nur um einen Sammlerbeleg, aber man ist trotzdem froh, wenn man mal so ein seltenes Stück ergattern kann. Der eingeschriebene Fernbrief ab Berlin vom 16.7.1919 (PP 3) nach Dresden erforderte je nach Gewicht 15 oder 25 Pf. Porto und 20 Pf. Einschreibgebühr, auch bei 2. Gewichtsstufe ist der Brief also überfrankiert.

Ich wünsche Euch frohe Ostern.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 19.04.2014 22:22:11 Gelesen: 4138376# 2973 @  
Grüezi mitanand,

aus der "Vierfachperiode" vom 26.–30.11.1923 hier ein Beleg vom Ersttag:



(Datenbank # 5083)

Fernbrief der 2. Gewichtstufe bis 100g von Radeberg nach Berlin. Das Porto hierfür betrug 112 Milliarden Mark und wurde auf diesem Beleg "voll" frankiert. Eigentlich wären Marken mit Werten von 28 Milliarden aufgrund der Vierfachaufwertung ausreichend gewesen. Anscheinend war dies dem Absender unbekannt, was jedoch besonders am 26.11.23 häufiger zu beobachten ist.

Schöne Grüße und ebensolche Ostertage
Harald
 
dr.vision Am: 20.04.2014 19:04:19 Gelesen: 4138075# 2974 @  
Moin zusammen,

ich möchte heute einen sogenannten Damenbrief zeigen. Vielleicht hat ja die Absenderin den Postler etwas verwirrt.



Der Beleg wurde mit 75 Tausend Mark für einen Fernbrief der ersten Gewichtsstufe in der PP17 frankiert aber am 3.8.1923 gestempelt. Leider kam die Marke aber erst am 1.9.1923 in den Verkehr, so dass ich annehme, dass der Monat im Datum falsch eingestellt war.

Allen noch schöne Rest-Ostern.

Grüße von der sonnigen Ostsee
Ralf
 
inflamicha Am: 21.04.2014 16:54:29 Gelesen: 4137779# 2975 @  
Hallo Inflafreunde,

aus der kürzesten Portoperiode der Inflation kommt mein heutiger Beleg: Ortsbrief bis 20 g innerhalb Nürnbergs vom 3.11.1923 (PP 22). Das erforderliche Porto in Höhe von 40 Mio Mark ist mit einem waagerechten Viererstreifen der durchstochenen 10 Mio-Rosettenmarke (Mi-Nr. 318 B) erbracht.



Unter den Marken sind die Monogrammstempel der Prüfer Kobold (GKo), Moser (Mos) und Peschl (EP) zu sehen.

Gruß Michael

[Redaktioneller Hinweis: Ergänzung siehe Beitrag [#2978] ]
 
erron Am: 21.04.2014 17:37:09 Gelesen: 4137766# 2976 @  
Fast alle Einzelfrankaturen mit Nennwert 1 Mark zählen zu den kleinen Infla-Seltenheiten.

Bei den Dienstmarken wurden am 01. April 1920 vier Marken mit Nennwert 1 Mark ausgegeben, davon zwei mit Überdruck "Deutsches Reich".

Meist verwendet und oft zu finden ist die Dienstmarke Nr 30 ohne Ablöseziffer "21" als Einzelfrankatur.

Das Gegenstück zu dieser Dienstmarke ist die Nr 22 mit Ablöseziffer "21". Ausgabe nur für Preußen.

Als Verwendungsmöglichkeit als Einzelfrankatur waren dieser Marke aber enge Grenzen gesetzt.

Eine dieser wenigen Möglichkeiten war die Versendung als Päckchen in der Portoperiode 5 vom 06.05.20 bis 31.03.1921.



Dienstmarke Nr 22 als Einzelfrankatur auf Adressträgerteil für ein Päckchen bis 1 kg. Entwertet mit dem Langstempel 1 von Merseburg. Empfänger ein Herr Kreisschulinspektor in Torgau.

Dienstmarke Nr 22 mit Ablöseziffer "21" als Einzelfrankatur zu finden ist wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.

mfg

erron
 
kauli Am: 21.04.2014 17:37:27 Gelesen: 4137764# 2977 @  
Hallo zusammen,

heute wieder mal ein Dienstbrief aus der PP 21, gelaufen im Ortsverkehr Stettin und mit 2 Millionen ordnungsgemäß frankiert. Offensichtlich wurden die Marken vom Bogen abgetrennt. Dadurch sind die Ober-, Seiten- und Unterränder erhalten geblieben, was ja nicht so schlecht ist. Frage mich nur was da geprüft wurde. Die Entwertung kann es eigentlich nicht sein. Beim Ostereier suchen auf dem Flohmarkt ergattert.



Viele Grüße
Dieter
 
erron Am: 21.04.2014 17:47:42 Gelesen: 4137762# 2978 @  
@ inflamicha [#2975]

Der Monogrammstempel ist von Mader, nicht Moser.

Moser war der Herausgeber der Deutschlandsammlerwarte, spätere DBZ.

mfg

erron
 
inflamicha Am: 21.04.2014 19:15:28 Gelesen: 4137734# 2979 @  
@ erron [#2978]

Hallo,

da hast Du natürlich Recht, ich hab´s gerade noch mal in der Literatur nachgeschlagen. Man soll eben nichts ungeprüft aus Attesten abschreiben - da schreibt Dr. Oechsner 2006 zu diesem Beleg: " "Mos" (Moser)". Ich kannte Moser auch nicht als Prüfer, aber wenn´s der Oechsner schreibt...

Gruß Michael
 
Magdeburger Am: 22.04.2014 16:27:20 Gelesen: 4137338# 2980 @  
Hallo Zusammen,

was ist von nachfolgender Karte zu halten?



Eine weitere Marke war sicher nicht auf dieser. Die Stempel haben sich auch bis zur Rückseite teilweise durchgedrückt.

Fermersleben war mehr oder minder nur eine Wohnsiedlung. Dies würde auch die Stempelfarbe erklären, da das Postaufkommen relativ gering sein dürfte.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
JoshSGD Am: 22.04.2014 20:04:59 Gelesen: 4137268# 2981 @  
@ Magdeburger [#2980]

Die Stempel und die Stempelfarbe erscheinen zeitgerecht. Eigenartig ist aber ein Fehlporto von 300.000 Mark. In der PP 19 waren 800.000 Mark für eine Fernpostkarte fällig. Ich kann mir nicht vorstellen, das ein Postbeamter ein Fehlporto von 300.000 Mark durchgehen lässt. Kannst du mal einen Scan von der Rückseite zeigen?

Gruß
Josh
 
Magdeburger Am: 22.04.2014 20:24:12 Gelesen: 4137255# 2982 @  
@ JoshSGD [#2981]

Hallo Josh

hier die Rückseite.



Ob tatsächlich weitere Marken vorhanden waren, kann ich hier nicht sagen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
muemmel Am: 22.04.2014 20:35:36 Gelesen: 4137247# 2983 @  
@ Magdeburger [#2980]

Hallo Ulf,

die Karte scheint regulär durch die Post befördert worden zu sein, aber wie Josh schon schrieb, lässt das Fehlporto doch ein wenig stutzen. Abgefallene Marken kann man ausschließen und es würde auch nicht viel Sinn machen, solch ein Teil zu verfälschen.

Ein wenig ratlos
Mümmel
 
Magdeburger Am: 22.04.2014 20:50:50 Gelesen: 4137240# 2984 @  
@ muemmel [#2983]

Hallo muemmel,

ich werde dann mal weiter suchen, bis ich eine bessere Karte finde - muß ja aus Magdeburg sein.

Für Dich als Rosettenspezie eine Karte vom 13.11.1923 nach Altona, diesmal portogrecht.



Und weil ich die Rückseite sehr interessant fand:



Und nun noch aufgeklappt:



Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
inflamicha Am: 22.04.2014 21:16:05 Gelesen: 4137235# 2985 @  
Guten Abend,

vor einiger Zeit habe ich hier über die Kriegsbewirtschaftung geschrieben, speziell ging es um die Reichsgetreidestelle. Heute ist eine Postkarte der Kriegsrohstoffabteilung beim Kriegsamt des Königlich-Preußischen Kriegsministeriums zu sehen, die Karte wurde am 21.3.1918 von Berlin nach Potsdam an den dortigen Magistrat gesandt. Als Heeressache war die Karte portofrei.



In der Kriegsrohstoffabteilung gab es eine Holzmeldestelle, in der immerhin ein Leutnant über die immens kriegswichtigen Weidenbestände wachte.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 22.04.2014 21:34:10 Gelesen: 4137223# 2986 @  
@ Magdeburger [#2984]

Nabend Ulf,

an dem Teil hätte ich auch meine helle Freude, das ist Post-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte pur während der Hochinflation.

Grüßle
Mümmel
 
muemmel Am: 22.04.2014 21:41:28 Gelesen: 4137216# 2987 @  
@ inflamicha [#2985]

Nabend Michael,

sehr schönes und interessantes Zeitdokument und wie man sieht, ging es mitunter auch ohne Briefmarken.

Ich habe heute nur einen simplen Ortsbrief vom 6.11.23 vorzuweisen:



(Datenbank # 5204)

Gelaufen von Barmen-Langerfeld an das Finanzamt in Barmen. Tarifrichtig frankiert mit 500 Millionen Mark (322 AP, 323 APa).

Schöne Grüße
Harald
 
zockerpeppi Am: 22.04.2014 21:52:00 Gelesen: 4137213# 2988 @  
Wie verhielt es sich mit dem Osterfest? Habt ihr alle ein Osterei ab bekommen? Der Infla-Thread ging glaube ich leer aus.

Ein Osterpräsent hatte ich schon Ende März organisiert, es hat sich allerdings irgendwie in den Wirren der Postsäcke verkrümelt. An Gründonnerstag wollte ich posten, an Gründonnerstag (17.4) hat die Post erst gestempelt. An Gründonnerstag 1923 (29.3) wurde die Infla-Karte geschrieben.

Also mit etwas Verspätung: Ostergrüße aus Leipzig nach Zürich, PP 13 1.3.23-30.6.23, portogerecht frankiert à 180 Mark.



beste Sammlergrüße
Lulu

Das Osterei kommt auch noch in die Datenbank.
 
inflamicha Am: 23.04.2014 20:45:39 Gelesen: 4136808# 2989 @  
Guten Abend,

die Geschichte [#2985] geht noch weiter: Im Juli 1918 wurde der Herr Leutnant von der Holzmeldestelle langsam ungeduldig. Zwar hatte er sich mittlerweile mit einem eigenen Briefstempel bewaffnet und auch eine Vordruckkarte hatten die knappen Ressourcen gerade noch hergegeben, aber die Weidenbestände hatte der Magistrat Potsdam wohl immer noch nicht gemeldet.



Wiederum als portofreie Heeressache ging die Postkarte am 18.7.1918 auf den Weg und man kann nur hoffen, dass der Herr Leutnant seine gewünschten Auskünfte noch rechtzeitig bis Kriegsende erhalten hat.

Gruß Michael
 
Holzinger Am: 23.04.2014 21:08:38 Gelesen: 4136794# 2990 @  
@ inflamicha [#2989]
@ alle

Weiden waren kriegswichtig - zumindest in dieser Zeitperiode! Da mußte schon ein "Militär" die Beschaffung leiten.

Für den Stellungsbau wurden zur Absicherung/Versteifung der Gräben sog. "Faschinen" - ähnlich den Flechtarbeiten von Weidenkörben - eingesetzt.
 
juni-1848 Am: 24.04.2014 00:17:56 Gelesen: 4136743# 2991 @  
@ Holzinger [#2990]

Dazu fällt mir eine Geschichte meines Großvaters ein. Verwandtschaft um fünf Ecken im Saarländischen war von Amts wegen angehalten, die Stümpfe gefällter Grenzweiden - es sollte zugekaufte Nutzfläche zusammengefügt werden - nicht auszuheben. Stattdessen "erntete" ein militärisches Kommando im Spätherbst (irgendwann zwischen 1914 und 1918) ein Fuder Weidenruten und wollte zu Mittag auch noch bewirtet werden. Als Entlöhnung gab´s ein Dankesschreiben mit der Bitte, im Jahr darauf doch den Weidenschnitt gar selbst zum Wohle des Vaterlandes...

Und ich hatte mich immer gefragt, wofür das Militär denn wohl Weidenruten braucht ?

Bis die Tage,
Werner

@ Alle: Heute mal ohne Bildchen, da auch der neue Scanner mit der Farbechtheit auf "Kriegsfuß" steht.
 
inflamicha Am: 24.04.2014 21:03:54 Gelesen: 4136443# 2992 @  
Guten Abend,

nachdem die Kriegswichtigkeit von Weidenbäumen hinlänglich erörtert wurde habe ich heute wieder einen "reinen" Inflabeleg: Fernpostkarte aus Thalheim (Hohenzollern) nach Konstanz vom 7.9.1923 (PP 17), das erforderliche Porto von 30.000 Mark wurde mit 100 Exemplaren der 300 Mark-Ziffernmarke Mi-Nr. 270 (ein anhängender gefalteter Bogen ohne Bogenränder) erbracht. Die Entwertung erfolgte bereits vor dem Ankleben des Bogens.



Gruß Michael
 
muemmel Am: 24.04.2014 21:14:34 Gelesen: 4136436# 2993 @  
Grüezi mitanand,

solche Sahneteilchen, wie Michael, kann ich leider nicht präsentieren, sondern heute nur einen einfachen Ortsbrief vom 2.11.23 (Portoperiode 22):



Gelaufen innerhalb Stuttgarts und frankiert mit einem Paar der 319 AP.

Interessante Informationen zur Disconto-Gesellschaft findet man unter

http://de.wikipedia.org/wiki/Disconto-Gesellschaft

Frühsommerliche Grüße
Harald
 

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