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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10465 Beiträge:
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AfriKiwi Am: 12.06.2011 01:09:48 Gelesen: 4595226# 1166 @  
@ muemmel [#1165]

Hallo Harald,

ich nehme an der Uhrzeitstempel 08:07 war ein Ankunftstempel von dessen Bank, war die Post schon auf um 8 Uhr um es so schnell abzuliefern ?

Erich
 
JFK Am: 12.06.2011 08:28:55 Gelesen: 4595171# 1167 @  
@ AfriKiwi [#1166]

Hallo Erich,

der Eingangsstempel ist wohl von der Bank, da hat also am 26.10.23 um 8 Uhr 07 schon jemand gearbeitet. Wann die Post den Brief ins Postfach gelegt hat - ...? Sicherlich vorher. Aufgegeben, bzw. gestempelt wurde der Brief am 25.10.23 6-7N (=Nachmittags/pm) zwischen Rathenow und Berlin Mitte beträgt die Entfernung gut 85 km, also wurde der Brief nachts oder frühmorgens ins Postschliessfach gelegt.

Beste Grüsse
Jürgen (JFK)
 
erron Am: 12.06.2011 10:07:38 Gelesen: 4595157# 1168 @  
Manche mal wieder einen Sprung zurück in die Portoperiode 4; 01.10.1919 bis 05.05.1920.

Vorgestellt wird eine EF aus der Abschiedsausgabe von Bayern, Nr 178.

Die 5 Pfg Marke kam am 22.02.1919 zur Ausgabe.
Die Möglichkeit einer portogerechten Möglichkeit war nur als:
Drucksache bis 50 Gramm ins Ausland
Drucksache bis 50 Gramm im Inland
Blindenschrift bis 50 Gramm
für ca. 6 Wochen gegeben.

Diese 5 Pfg EF sind keinesfalls Massenware, sondern kleine Perlen.



Nr 178 von Bayern als Auslandsdrucksache in die Schweiz. Stp. 9.3.1920

mfg

erron
 
muemmel Am: 12.06.2011 19:12:11 Gelesen: 4595043# 1169 @  
@ erron [#1168]

Hallo erron,

Du bezeichnest diese Einzelfrankaturen als "kleine" Perlen, nach meiner Meinung sind es eher "große" Perlen. Danke für die Vorstellung dieses Beleges.

Um eine Perle handelt es sich bei der nachstehenden Drucksache mit Sicherheit nicht, aber immerhin ein ansehnlicher Beleg:



In der Portoperiode 12 (15.1. bis 28.2.1923) betrug das Porto für eine Drucksache bis 25g nun 10 Mark, das hier mit einer 239 erbracht wurde. Gelaufen am 26.1.23 von Düsseldorf nach Dresden. Der Vermerk "Drucksache" fehlt zwar, aber der Umschlag ist unverschlossen, was ebenfalls ausreichend war.

Schönen Gruß
Harald
 
AfriKiwi Am: 13.06.2011 01:24:39 Gelesen: 4594962# 1170 @  
@ JFK [#1167]

Vielen Dank, Jürgen, für Deine Erklärung

Alle, noch eine Frage.

Ich bemerke, daß so einige Belege wohl nur mit Bleistift adressiert wurden.

War das ein Grund, die gestempelt zu bekommen, so daß die gar nicht auf ihren Laufweg gingen, wohl nur Bedarf für Sammler ?

Ich kenne eine Zeit (nicht in Deutschland), wo solche Belege nur adressiert abgestempelt wurden. Sammler konnten danach die Adresse ausradieren und sauberer vorstellen.

Erich
 
muemmel Am: 13.06.2011 15:41:55 Gelesen: 4594838# 1171 @  
@ AfriKiwi [#1170]

Hallo Erich,

damals wurde mit allen möglichen Utensilien geschrieben. Es gab eben auch viele Leute, die sich einen Füllfederhalter nicht leisten konnten und häufig wurde auch mit dunkelviolettem Kopierstift geschrieben.

Aus der Portoperiode 12 ist auch noch ein Fernbrief der 2. Gewichtsstufe bis 100g vorhanden, für den das Porto 70 Mark betrug:



Frankiert mit 230 P und 239. Gelaufen am 15.2.1923 von Weinböhla nach Siegmar in Sachsen.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 14.06.2011 22:40:27 Gelesen: 4594536# 1172 @  
Guten Abend,

zu später Stunde hier eine Fernpostkarte aus der Portoperiode 15 (1. bis 23.8.1923):



Nun waren in dieser Portoperiode hierfür 400 Mark zu entrichten, aber vier Marken der 308 P je 30 Mark ergeben lediglich 120 Mark, und dies war der Tarif der Portoperiode 14 (1. bis 31.7.1923).

Offensichtlich hat der Absender die Tarifänderung verschlafen, aber auch die Postler müssen entweder geschlafen oder alle Augen zugedrückt haben, denn die Karte wurde in Dresden am 8.8.23 abgestempelt. Aber es gibt noch eine andere und wahrscheinlichere Erklärung, nämlich die irrtümliche Einstellung des Stempels, denn am 8.7.23 hätte ja alles gepasst.

Schönen Gruß und gute Nacht
Harald
 
AfriKiwi Am: 15.06.2011 03:05:40 Gelesen: 4594488# 1173 @  
@ muemmel [#1172]

Hallo Harald,

danke für die vorhergehende Antwort.

Aber es gibt noch eine andere und wahrscheinlichere Erklärung, nämlich die irrtümliche Einstellung des Stempels, denn am 8.7.23 hätte ja alles gepasst.

Ist auf der Rückseite kein Datum, was einiges erklären könnte ?

Erich
 
muemmel Am: 15.06.2011 19:46:28 Gelesen: 4594293# 1174 @  
@ AfriKiwi [#1173]

Guten Abend Erich,

die Sache mit dem "falschen" Datum ist mir erst aufgefallen, als ich den Beleg hier eingestellt habe. Leider befindet sich die Karte nicht mehr in meinem Besitz und ich kann daher den Sachverhalt nicht mehr prüfen.


Ebenfalls aus der Portoperiode 15 heute ein Ortsbrief vom 23.8.23 (Letzttag der Portoperiode), der 400 Mark kostete und mit einer 250 frankiert wurde:



Schönen Gruß
Harald
 
kauli Am: 15.06.2011 22:17:06 Gelesen: 4594244# 1175 @  
Hallo zusammen,

dann wieder zur PP 19 oder 20? Das Fragezeichen deswegen weil der Brief ordnungsgemäß mit 8,8 Mio. frankiert wurde. Die PP 19 ging ja bis zum 9.10.23. Der BP Stempel ist vom 10.10.23, da trat die neue PP 20 in Kraft. Wahrscheinlich die letzte Briefkastenleerung, daher anstandslos zum "alten" Tarif befördert. Der Brief ging nach Berlin, rückseitig der Ankunftsstempel von Berlin NO 55, 10.10.23. Ein schönes Beispiel aus der Übergangszeit der Portoperioden.

Beste Grüße aus Berlin
kauli




 
muemmel Am: 15.06.2011 22:55:44 Gelesen: 4594227# 1176 @  
@ kauli [#1175]

Hallo kauli,

dieser Brief dürfte mit an Sicherheiz grenzender Wahrscheinlichkeit noch am 9.10.23 in das Dunkel des Briefkastens befördert worden sein. Damit, wie Du schon schreibst, wiederum ein schönes Stück vom Übergang einer Portoperiode auf die nachfolgende.

Zudem scheint mir der Umschlag aufgrund der zugeklebten Ecken doppelt verwenden worden zu sein. Dies gab es während der Inflationszeit zwar häufiger, aber derartige Belege findet man doch eher weniger.

Schönen Gruß
Harald
 
rostigeschiene (RIP) Am: 15.06.2011 23:53:06 Gelesen: 4594221# 1177 @  
@ kauli [#1175]
@ muemmel [#1176]

Von der nächtlichen Beförderung zeugt der Ankunftstempel aus Berlin 5-6V.

Gruß Werner
 
Hawoklei (RIP) Am: 16.06.2011 10:25:12 Gelesen: 4594148# 1178 @  
Hallo an die Runde,

am letzten Tag, nämlich am 19.9.23, der PP 17 (1.9.-19.9.23) lief diese Postkarte von DORTMUND nach Burgkundstadt richtig mit 30 Tsd. Mark frankiert. Glück gehabt, denn am nächsten Tag hätte sie mehr als das 3fache, nämlich 100 Tsd. Mark gekostet. Hier eine schöne MeF der Mi-Nr. 279. mit Maschinenstempel.

Beste Grüsse Hans


 
Hawoklei (RIP) Am: 16.06.2011 10:46:23 Gelesen: 4594140# 1179 @  
Hier ein ähnlicher Vorgang mit Fernbrief 20 g, gelaufen am letzten Tag der PP 18 (20.9.-30.9.23), am 30.SEP.23 von PILSTING nach Straubing für 250 Tsd. Mark. Am nächsten Tag wären gleich 8mal soviel fällig geworden, nämlich 2 Millionen. Hier eine EF der Mi-Nr. 295.

Beste Grüsse Hans


 
muemmel Am: 17.06.2011 14:02:26 Gelesen: 4593935# 1180 @  
Hallo,

hier eine Ortspostkarte aus der Portoperiode 15 (1.-23.8.1923), für die 200 Mark zu berappen waren:



Gelaufen am 18.8.23 und frankiert mit 268b.

Schönen Gruß
Harald
 
Baldersbrynd Am: 17.06.2011 14:59:02 Gelesen: 4593917# 1181 @  
Hallo Inflafreunde,

hier ein Brief aus Oppeln nach Ludwigslust. Porto aus der Vierfachperiode, 26PP 80 Mia Mark. Die Briefmarken sind entwertet am 1.12.1923, also in der 27a PP.

Viele Grüße
Jørgen


 
muemmel Am: 20.06.2011 15:28:44 Gelesen: 4593216# 1182 @  
@ Baldersbrynd [#1181]

Hallo Jørgen,

der Brief ist noch am 30.11.23 in den Briefkasten eingeworfen und auch zum Tarif der Vierfachperiode (26.-30.11.) befördert worden. Gestempelt werden konnte er natürlich erst am nächsten Tag und da der 1.12. ein Samstag war, erfolgte die erste Briefkastenleerung wohl etwas später, wie der Stempel 10-11 V zeigt.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 20.06.2011 15:33:18 Gelesen: 4593214# 1183 @  
Hallo Inflafreunde,

hier ein eingeschriebener Brief aus der Portoperiode 15 (1.-23.8.1923). Das Porto betrug 1000 Mark und für die Einschreibgebühr kam der gleiche Betrag nochmals hinzu.



Gelaufen am 17.8.23 von Hannover nach Chemnitz und frankiert mit einem senkrechten Paar der 273.

Schönen Gruß
Harald
 
AfriKiwi Am: 20.06.2011 23:51:17 Gelesen: 4593153# 1184 @  
@ Baldersbrynd [#1181]

Hallo JØRGEN,

das ist sicher 20 Mia Mark, was Paul da draufklebte, immerhin ein sauberer Stempel und Beleg.

Erich
 
muemmel Am: 21.06.2011 19:06:22 Gelesen: 4592989# 1185 @  
Guten Abend Inflafreunde,

heute ein einfacher Fernbrief ebenfalls aus der Portoperiode 15 vom 9.8.23 von Leipzig nach Chemnitz und ordnungsgemäß mit einer 252 frankiert:



Also nichts Weltbegendes, aber Empfänger und besonders der Absender sind doch interessant.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 22.06.2011 14:35:07 Gelesen: 4592660# 1186 @  
Aus der Portoperiode 22 (1.-4.11.1923) hier eine Fernpostkarte, die nun 40 Millionen Mark Porto kostete:



Gelaufen am 4.11.23 (ein Sonntag) von Köln nach Wandsbek und frankiert mit 20 Marken der 309 APa.

Auch die Mitteilungsseite ist recht interessant:



Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 24.06.2011 20:11:15 Gelesen: 4592058# 1187 @  
Heute eingetrudelt:



Ein Brief nach Sofia der 2. Gewichtsstufe bis 40g aus der Portoperiode 20 (10.-19.10.1923). Die ersten 20 Gramm kosteten 15 Millionen und für jede weiteren 20 Gramm kamen 7,5 Millionen hinzu.

Gelaufen am 15.10.23 von Berlin nach Sofia, frankiert mit 290, 298, 309 AW und 317 AP.

Und nun wünsch ich euch einen schönen Start ins Wochenende
Harald
 
muemmel Am: 25.06.2011 17:16:36 Gelesen: 4591863# 1188 @  
Salut Inflafreunde,

heute hatte ich eine Fernpostkarte in der Post, die zwar nicht gerade ein Prachtstück darstellt, da die Schwester Oberin die Marken sehr an den Rand geklebt hat, aber doch ein Schmankerl ist:



Hierbei handelt es sich um einen "Dezemberbeleg" aus der Portoperiode 27a. Vom 1. bis 31.12.1923 konnten die Inflationsmarken im Verhältnis 10 Milliarden Papiermark = 1 Rentenpfennig aufgebraucht werden.

Die Karte ist am 2.12.23 von Reute nach Tiefenbach gelaufen und mit fünf Marken der 328 AP frankiert. Und wenn man noch weiß, dass der 2.12. ein Sonntag war, wird auch schnell klar, dass Belege mit diesem Datum wahrlich nicht an jeder Straßenecke zu finden sind.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 26.06.2011 10:30:59 Gelesen: 4591616# 1189 @  
Zum Sonntag hier ein eingeschriebener Ortsbrief aus der Portoperiode 24 (12.-19.11.1923):



Das Porto betrug 5 Milliarden Mark und für die Eilzustellung kam der doppelte Betrag hinzu. Gelaufen am 17.11.23 in Leipzig und frankiert mit 327 AP.

Schönen Gruß
Harald
 
kauli Am: 26.06.2011 12:22:36 Gelesen: 4591582# 1190 @  
Hallo zusammen,

dann wieder ein Dienstbrief vom 7.12.22 aus der PP 10, der mich erstmal wegen des Porto, 34 M, ins Grübeln gebracht hat. Der Brief ging von Glauchau nach Meerane und trägt unten links den Vermerk "mit Zustellungsurkunde". Und so müßte das Porto zusammengekommen sein:

Fernbrief 20-100g nach Glauchau 16 M
Zustellgebühr 6 M
Plus Briefporto für die Rücksendung 12 M, da kam nur das Porto für Fernbriefe bis 20g in Frage
Ergibt 34 M

Denke, dass es so korrekt ist.

Beste Grüße aus Berlin
kauli


 

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