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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10465 Beiträge:
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Köln5000 Am: 02.09.2013 22:22:00 Gelesen: 4231649# 2366 @  
Hallo alle zusammen,

Riesenthema. Einiges habe ich mir schon angeschaut, tolle Belege. Kann ich nur staunen und lehrreich ist es auch.

Einige Belege kann ich auch beisteuern wie diesen Brief bis 20 g von München nach Ulm.

Maschinenstempel München 1, 15.1.23, 7-8. Da er am Vortag noch in den Briefkasten gelegt wurde, wurde das Porto von 25 M der 11 Portoperiode noch akzeptiert. Der 15.1. ist auch der letzte Gültigkeitstag der Kinderhilfemarken.

viele Grüße


 
muemmel Am: 04.09.2013 23:26:40 Gelesen: 4230685# 2367 @  
Guten Abend an die Belegefreunde,

als Neuzugang hier ein einfacher Fernbrief aus der Portoperiode 24 (12.–19.11.1923):



Gelaufen am 15.11.23 von Gelsenkirchen nach Hamm. Das Porto betrug zu der Zeit 10 Milliarden Mark und wurde tarifrichtig mit 50 Marken der 323 AP erbracht.

Phile Grüße
Harald
 
Köln5000 Am: 04.09.2013 23:31:12 Gelesen: 4230685# 2368 @  
Hallo zusammen,

zu später Stunde noch einen Beleg. Wertbrief von Berlin nach Tangermünde vom 30.8.22.

Die Frankatur erschließt sich mir nicht wirklich. Brief 117 g. 5 Mark, Wertbrief bis 1000 Mark - 5 Mark, jede weitere 1000 Mark 1,50 Mark.

Das wären 5 + 5 + (26x1,50) 39 Mark. Macht 49 Mark. Frankiert nur mit 47,50 Mark.

Wo liegt mein Denkfehler?

viele Grüße


 
muemmel Am: 05.09.2013 08:55:03 Gelesen: 4230627# 2369 @  
@ Köln5000 [#2368]

Salut,

Versicherungsgebühr je angefangene 1000 Mark = 1,50 Mark. Ergibt bei 27.000 Mark einen Betrag von 20,50 Mark. Hinzu kommen 5 Mark für das Porto und 2 Mark Einschreibgebühr. Summa summarum 47,50 Mark.

Der Wertbrief ist also tarifrichtig frankiert.

Schönen Gruß
Mümmel
 
BD Am: 05.09.2013 10:42:41 Gelesen: 4230605# 2370 @  
Hallo,

Harald hat sich verschrieben, 27000 Mark : 1000* 1,50 Mark = 40,50 Mark Versicherungsgebühr.

@ Köln5000 [#2368]

Bitte das Postgebührenhandbuch nicht für solche Rechnungen verwenden (für Sondergebühren in einzelne Länder ist es unverzichtbar). Die Zusammenfassung der Einschreibegebühr und der Versicherungsgebühr bei Wertsendungen ab dem 1.10.1919 sind eindeutig nicht mit den Postordnungen zu vereinbaren! Bitte nicht die 8 Euro für Band 12 (Tarife der Brief-und Paketpost vom 1.7.16-31.12.1923 von Herrn Oechsner) sparen.

Was hat der Autor des Postgebührenhandbuches getan? Er fasst die Wertgebühr und die Einschreibgebühr zusammen. Eine Zusammenfassung Briefgebühr und Einschreibung wäre zu verstehen, denn in Postordnungen steht bei Wertbriefen: Versicherungsgebühr und Gebühr für eine gleichartige eingeschriebene Sendung.

Zurück zu dem Postgebührenhandbuch und dem Brief. Der Autor entdeckte richtigerweise, es gab eine Mindestversicherungsgebühr von 3 Mark in PP.8. Also betrug die Versicherungsgebühr für einen Wertbrief von 1000 Mark in der PP.8 ab 1.10.22, nicht 1,50 Mark sondern die Mindestversicherungsgebühr von 3 Mark (somit 5 Mark mit Einschreibung).

Schon ab dem Wert von 2000 Mark war mit der Versicherungsgebühr von 1,50 Mark pro 1000 Mark die Mindestversicherungsgebühr erreicht. Also sind für alle Wertbriefe ab 2000 Mark nur die 1,50 Mark pro 1000 Mark Wertangabe richtig, dazu Gebühr für eine gleichartige eingeschriebene Sendung.

Gruß Bernd
 
Köln5000 Am: 05.09.2013 12:49:53 Gelesen: 4230564# 2371 @  
Hallo muemmel und Bernd,

vielen Dank für die Erklärungen, das hat mir sehr viel weiter geholfen. Jetzt weiß ich endlich, wo meine Probleme mit den Wertbriefen herkommen. Auch vielen Dank für den Buchtipp. Mal sehen, wo ich das Buch von Herrn Oechsner her bekommen kann.

Viele Grüße und noch einen schönen Tag.
 
Köln5000 Am: 05.09.2013 13:08:30 Gelesen: 4230556# 2372 @  
Habe mir gerade die Bücherliste von Infla-Berlin angeschaut, da gibt es eine Menge interessante Literatur. Werde heute Abend mal in Ruhe nachsehen, was ich noch so brauchen könnte und eine Bestellung abschicken.
 
JoshSGD Am: 08.09.2013 12:46:15 Gelesen: 4228456# 2373 @  
Liebe Belegefreunde,

um wieder etwas Leben in die Bude zu bekommen, möchte ich heute eine Postkarte aus der PP 26 (26.11. - 30.11.23) vorstellen.

Wir befinden uns in diesem Zeitraum bereits fast am Ende der Inflation, die Porti wurden 4fach aufgewertet.

Die Karte lief am 28.11.23 von Kassel nach Halle/Saale, portorichtig frankiert mit 40 Milliarden Mark, EF Mi.Nr. 328 in 4fach-Aufwertung.



Gruß
Josh
 
Eric Scherer Am: 09.09.2013 17:37:12 Gelesen: 4228144# 2374 @  
Internationale Antwortkarte mit Infla-Frankatur

Ich habe die folgende Karte, die am 10.09.1923 von London nach Hamburg gelaufen ist. Sie ist mit einer Marke zu 20 Tausend Mark frankiert. Laut den Aufstellungen vom Michel-Spezial kann ich diese 20 Tausend keiner Portoperiode zuordnen.

Wer weiss Rat?


 
doktorstamp Am: 09.09.2013 17:55:43 Gelesen: 4228137# 2375 @  
@ 8049home [#2374]

Zu jener Zeit aus Grossbritannien kostete eine Auslandspostkarte 1d. zu verschicken. Diese Marke hatte auch eine ähnliche rote Farbe welche zu der Unbestanstandung sicherlich verholfen hat.

mfG

Nigel
 
Eric Scherer Am: 09.09.2013 18:12:10 Gelesen: 4228129# 2376 @  
@ doktorstamp [#2375]

Das ist eine Antwortkarte von einem Geschäftskunden. Daher war die Karte vorfrankiert. In der Infla-Zeit gab es häufig die Situation, dass ein Porto zum Zeitpunkt des Hin-Versandes korrekt war, aber bei der Rücksendung ein anderes Porto galt - das konnte man im Ausland natürlich nicht wissen und die UPU-Regelungen sahen hier auch keine klaren Aussagen vor. Ich gehe trotzdem davon aus, dass die 20 Tausend irgendwann einmal ein gültiges Porto waren.
 
muemmel Am: 09.09.2013 19:56:25 Gelesen: 4228092# 2377 @  
@ 8049home [#2376]

In der Inflationszeit gab es für Sendungen ins Ausland keine gültige Portostufe mit 20.000 Mark.

Allerdings ist die Karte von Peschl geprüft. Vielleicht hilft uns die Abbildung der Rückseite ein wenig weiter.

Grüßle
Mümmel
 
muemmel Am: 09.09.2013 20:03:19 Gelesen: 4228089# 2378 @  
Guten Abend an die Freunde der Inflationsbelege,

hier eine Drucksache aus der Portoperiode 14 (1.–31.7.1923) für die das Porto 60 Mark betrug.



(Datenbank # 3442)

Gelaufen am Letzttag der Portoperiode von Hamburg nach Hohenleuben und freigemacht mit einem Postfreistempel 60 M(ark).

Schönen Gruß
Harald
 
Germaniafan Am: 09.09.2013 20:11:09 Gelesen: 4228085# 2379 @  
@ 8049home [#2374]

Es könnte sein, dass der Absender der Antwort-Karte die 20 Tausend für ein Drucksachenporto der Portoperiode 16 ins Ausland freimachte. Eine Drucksache kostete 12 Tausend Mark, wegen des ständig steigenden Portos die 8 Tausend Mark wissentlich überfrankierte. Hellsehen konnte die Fa. Walter Cohn ja nicht und deshalb auch nicht wissen, dass für die Rücksendung in der Portoperiode 17 schon 40 Tausend Mark fällig wurden.

Wenn ich mich nicht täusche, wurde nur die Angabe einer Adresse nicht als Nachricht (über 5 Worte) angesehen, deshalb Drucksache.

Schöne Grüße
Guido
 
zockerpeppi Am: 10.09.2013 20:50:19 Gelesen: 4227797# 2380 @  
Für die beiden Ungeduldigen poste ich meinen Bankenbrief mal im Infla-Thread.



Einschreiben Deutsche Bank Filiale Trier an die Würthembergische Vereinsbank Ravensburg. R-Zettel Trier 1 mit kleinem d. Hat dieses d eine besondere Bedeutung ? Abgestempelt am 6.1.23. Portostufe 11 vom 15.12.22 – 14.1.23. Wie folgt frankiert: 20 Mark fürs Einschreiben + 25 Mark für den Brief bis 20g. Ankunftsstempel Ravensburg nr1 vom 7.1.23 auf der Rückseite.

Ich habe noch einiges im "Radar", vielleicht klappt es ja.

dann füttere ich mal die Datenbank

Tschü
Lulu
 
muemmel Am: 11.09.2013 15:53:00 Gelesen: 4227425# 2381 @  
Hallöle,

aus der Portoperiode 23 (5.–11.11.1923) hier eine Ortspostkarte:



(Datenbank # 3443)

Das Porto hierfür betrug 200 Millionen Mark und wurde mit Marken 319 AP und 322 AP zusammengestellt. Gelaufen am 7.11.23 von Köln-Bickendorf nach Köln-Kalk.

Schöne Grüße
Harald
 
juni-1848 Am: 12.09.2013 08:06:56 Gelesen: 4227215# 2382 @  
Moin zusammen,

nach kleiner Schaffenspause heute eines meiner reizvollsten Stücke aus der PP 20 = 10.10.1923 - 19.10.1923.



(Datenbank # 3235)

Dieser Braunschweig-Ortsbrief vom 15.10.23 wurde aus 4 Reichsbanknoten (insgesamt 165 Tausend Mark) zusammengesetzt. Die rückseitige Klappe besteht aus einer 5000-Mark-Banknote, die zum Verschließen in den Brief eingeklappt wurde. Leider ohne Inhalt.

Frankiert wurde zum Ortsporto mit der gezähnten 2 Millionen Aufdruck auf 5 Tausend Mark.

Selbst wenn dieses Zeitdokument von Sammlerhänden erschaffen wurde - heute käme niemand auf die Idee, ein Couvert aus 5-€-Scheinen zu basteln, um es dann ohne Einschreiben zu versenden.

Bis die Tage, Werner
 
zockerpeppi Am: 12.09.2013 21:52:52 Gelesen: 4227058# 2383 @  
@ muemmel [#2381]

Hallo Mümmel,

hier der Beleg den ich neulich Abend in Chatroom erwähnt habe. Es handelt sich um einen Dienstbrief. Man kann die Schrift nur sehr schlecht lesen. Ich vermute: Vom Gerichtsschreiber des Amtsgerichtes nr 213 Frankfurt am Main. Abgestempelt am 15.1.23. Frankiert mit 10 Dienstmarken à 2 Mark. Bei der Portoberechnung bin ich nun nicht im Bilde. Die Innenseite passt leider nicht ganz auf den Scanner.



Tschü
Lulu
 
JFK Am: 12.09.2013 22:07:56 Gelesen: 4227047# 2384 @  
@ zockerpeppi [#2383]

Guten Abend,

20 Mark ist absolut richtig frankiert für einen Ortsbrief bis 20 gr.

Kleines Schmankerl obendrauf:

Der 15.1.23 war der 1. Tag der neuen Portoperiode.

Nette Grüße
Jürgen (JFK)
 
muemmel Am: 12.09.2013 22:22:13 Gelesen: 4227041# 2385 @  
@ zockerpeppi [#2383]

Salut Lulu,

Jürgen war schneller als ich, aber macht nix. Man kann eben nicht überall gleichzeitig sein.

Bitte das schöne Teil auch in die Belege-Datenbank befördern.

Grüßle
Mümmel
 
zockerpeppi Am: 12.09.2013 22:36:01 Gelesen: 4227034# 2386 @  
@ JFK [#2384]
@ muemmel [#2385]

Danke euch beiden. Die Datenbank wird gefüttert.

auf bald in diesem Thread

Lulu
 
muemmel Am: 13.09.2013 15:19:33 Gelesen: 4226740# 2387 @  
Hallo Belegefreunde,

aus der Portoperiode 26 (26.–30.11.1923, Vierfachperiode) hier eine "voll frankierte" Fernpostkarte:



(Datenbank # 3472)

Gelaufen am 27.11.23 von Bernau bei Berlin nach Dresden und frankiert mit vier Marken der 328 AP. "Voll frankiert" aus dem Grund, weil eine Marke zur Frankatur ausgereicht hätte.

Einen guten Start ins Wochenende
Harald
 
JoshSGD Am: 13.09.2013 16:09:06 Gelesen: 4226727# 2388 @  
Liebe Belegefreunde,

zum Start ins Wochenende heute etwas Buntes:

Eine Fernpostkarte von Dresden-Blasewitz nach Halle/Saale vom 8.4.23 (PP13, 1.3 - 30.6.23). Portorichtig frankiert mit 40 Mark, sehr bunte Mischfrankatur aus Mi.Nr. 169, 226a, 230 P und 239.

Marken-Porto-Spanne: 1:26,6.



Gruß
Josh
 
JoshSGD Am: 16.09.2013 08:14:14 Gelesen: 4225791# 2389 @  
Liebe Belegefreunde,

zum Start in die neue Woche heute eine einfache Fernpostkarte vom 04.05.1921 (PP 4, 1.10.19 - 5.5.1920) aus München nach Halle/Saale, portorichtig frankiert mit 40 Pfennig, EF Mi.Nr. 124.

Bemerkenswert finde ich die akkurate Schrift, da war jemand ein fleißiger Schüler. Herr Sorgenfrei war Postangestellter zu dieser Zeit.

Rückseitig ein Bild von Karl Spitzweg.



Gruß
Josh
 
juni-1848 Am: 16.09.2013 19:31:53 Gelesen: 4225674# 2390 @  
@ muemmel [#2320]

N´abend Mümmel, schon eine Idee, wie "Formular-Frankaturen" in der Datenbank erfasst werden können ?

Vielleicht mit der Auswahl "Formular" unter Versandart UND Verkehrsart. Damit liessen sich so ziemlich alle Formulare erfassen. Die Gebührenhöhe wird einfach eingetragen und die Art der Gebühr in der Beschreibung erläutert.

Und zum Abschluß heute einen Postfreistempler - diesmal aus der PP 19 (1.10. - 9.10.1923):



(Datenbank # 3221)

Ortsbrief der Deutschen Werke AG* als Großformat der 2. Gewichtsstufe (21 bis 100g) ab Berlin-Wilmersdorf mit Postfreistempel vom 3.10.1923 and Wertstempel 1200ooo.

Die Rückseite ist leer. Das Couvert ist in schlimmer Verfassung: Büge, Wasserflecken sowie im Bereich der Empfängferanschrift Kratzlöcher.

Bei Topf (Infla-Bücherei Bd. 14) ist die Wertstufe 1,2 Millionen bisher nur für die Auslandsdrucksache in der PP19 gelistet.

* Die Deutsche Werke AG waren vollständig im Staatsbesitz und hatten ihren Verwaltungssitz in Berlin.

Sie gingen zurück auf die Kieler Großwerft Deutsche Werke Kiel AG, die 1867 als Königliche Werft gegründet und nach der Reichsgründung 1871 in Kaiserliche Werft Kiel umbenannt wurde. Zusammen mit den Schwesterwerften in Wilhelmshaven und Danzig bauten sie vornehmlich Kriegsschiffe für die Kaiserliche Marine.

Die in Reichswerft Kiel umbenannte staatliche Werft wurde am 1. Februar 1925 durch Beschluss des Reichstags in eine Aktiengesellschaft mit dem Namen Deutsche Werke Kiel AG umgewandelt.

Euch allen eine schwungvolle Sammlerwoche, Werner
 

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