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Thema: Wahlbriefumschläge, Wahlbenachrichtigungen, Wahlkarten und Wahlstempel
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Jürgen Witkowski Am: 24.09.2009 00:53:01 Gelesen: 110514# 1 @  
Am 27. September stehen die Bundestagswahlen an. Die Briefwahl wird immer beliebter. Dabei fällt auch für die Philatelisten interessantes Material an: Der Wahlbriefumschlag.

Er ist nicht zu verwechseln mit dem Wahlbrief. Hier die Definition, wie sie auf der Seite des Deutschen Bundestages zu finden ist:

Wahlbrief

Den Wahlbrief senden Briefwähler an ihre zuständige Behörde, um an der Wahl teilzunehmen.

Wer Briefwahl beantragt hat, der bekommt den Stimmzettel, einen Wahlumschlag, einen Wahlschein und einen Wahlbriefumschlag zugeschickt.

Nach Abgabe seiner Stimmen durch Ankreuzen wird der Stimmzettel in den Wahlumschlag gesteckt. Dann wird der Wahlschein unterschrieben und zusammen mit dem verschlossenen Wahlumschlag in den Wahlbriefumschlag gesteckt.

Damit ist der Wahlbrief fertig und kann abgesandt werden. Eine Briefmarke muß man in Deutschland nicht drauf kleben.

Quelle: http://www.bundestag.de/service/glossar/W/wahlbrief.html

Mit ein wenig Glück kann man einen Wahlbriefumschlag ergattern, der der eigentlich vorgeschriebenen Vernichtung entgangen ist. Rückschlüsse auf Wähler oder Wahlverhalten lassen sich dadurch nicht ziehen, da Wahlbriefumschlag und der eigentliche Wahlbrief nach dem Öffnen des Wahlbriefumschlages getrennt werden und der Wahlbrief bis zum Beginn der Stimmauszählung ungeöffnet unter Verschluss gehalten wird.

Der Wahlbriefumschlag muss nicht frankiert werden, wenn er innerhalb Deutschlands verschickt wird. Bei Versand aus dem Ausland ist er zu frankieren. Bei Zusatzleistungen wie "Eilbrief" sind auch innerhalb Deutschlands die entsprechenden Gebühren zu entrichten.

Beginnen möchte ich mit einem Wahlbriefumschlag, der von der Bundestagswahl 1957 stammt. Es war die erste Wahl, bei der es die Möglichkeit der Briefwahl gab. Der Brief wurde von Bad Münstereifel nach Essen verschickt.

Informationen zu der damaligen Bundestagswahl finden sich natürlich bei Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bundestagswahl_1957

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
funnystamp Am: 24.09.2009 17:57:44 Gelesen: 110474# 2 @  
Eine besondere Form von Umschlag im Zusammenhang mit der letzten Landtagswahl sei hier angefügt.

Manche Wähler warfen Ihre Wahlscheinanträge offen einfach in den nächsten Briefkasten. Die Post sammelte diese dann nach jeder Leerung in den Briefzentren und versendete diese Anträge dann in einem verschlossenen und mit einem extra aufgebrachten Etikett an das jeweilige Wahlamt. Dabei wurde für des Wahlamt eine Nachgebühr fällig.

In der Abbildung ist erkennbar deutlich vermerkt, dass hier acht Wahlscheinanträge versendet wurden und je nach Anzahl der Anträge immer eine unterschiedliche Gebühr, in diesem Fall also 411 Cent anfielen.



Ob es das bei der Bundestagswahl auch in dieser Form gibt, ist mir noch nicht bekannt.
 
Lothar Schrapp (RIP) Am: 25.09.2009 13:29:03 Gelesen: 110442# 3 @  
Wenn schon aus Anlaß der anstehenden Bundestagswahl das Thema Wahlbriefumschläge angeschnitten wird, so möchte ich von drei verschiedenen (weiteren) Wahlen Wahlbriefumschläge zeigen, wenngleich sie keine besonderen philatelistischen Merkmale aufweisen.



Dieser Wahlbriefumschlag wurde für die 8. Wahl zum Deutschen Bundestag am 03.10.1976 verwendet. Eine Frakatur war im Grunde nicht notwendig. Da der/die Wahlberechtigte jedoch offenbar die Sorge hatte, der Wahlbrief könnte den Kreiswahlleiter nicht mehr rechtzeitig erreichen, gab er/sie ihn als Eilzustellung mit entsprechender Zusatzfrankatur (2,50 DM)auf. Wie zu sehen, ging der Brief noch rechtzeitig am 01.10.1976 ein.



Die Rückantwort aus dem Jahr 1981 an den Wahlvorstand für die Wahl des Personalrates für Lehrer an Grund- und Hauptschulen beim Schulamt für den Kreis Steinfurt kann wegen der schriftlichen Stimmabgabe ebenfalls als Wahlbriefumschlag angesehen werden. Auch dieser Umschlag wurde wegen der Eilzustellung mit 2,50 DM zusätzlich frankiert.



Dieser äußere Wahlbriefumschlag wurde zur Wahl der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe - Wahlbezirk Kreis Steinfurt - im Jahr 1993 verwendet. Der Brief war nicht gebührenfrei und wurde deshalb mit 100 Pf. frankiert. Das Besondere ist, dass Wahlberechtigte nur per Briefwahl an der Wahl teilnehmen konnten.
 
Jürgen Witkowski Am: 27.09.2009 10:34:37 Gelesen: 110403# 4 @  
@ Lothar Schrapp [#53]

Sehr schöne Beispiele, die Du uns zeigst. Insbesondere der Beleg zur Bundestagswahl 1976 mit der Zusatzleistung "Eilzustellung" ist eine Rosine.

Von der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen des Jahres 1969 stammt der Wahlbriefumschlag aus Neubeckum, den ich heute zeigen möchte. Er ist freigemacht mit einem aus Stempelsammlersicht gesehen sehr reizvollen Absenderfreistempel der Gemeindeverwaltung Neubeckum vom 04.11.1969 und hat einen Tagesstempel ebenfalls aus Neubeckum vom 05.11.1969.

Warum aber wurde der Brief frankiert? Handelt es sich um eine Vorab-Freimachung? Wenn ja, aus welchem Grund?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen

Heute finden die Bundestagswahlen statt. Wählen gehen!


 

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