Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Grossbritannien Private Ganzsachenumschläge
Das Thema hat 51 Beiträge:
Gehe zu Seite:  1   2 3 oder alle Beiträge zeigen
 
Cantus Am: 29.06.2010 01:44:48 Gelesen: 39000# 1 @  
Hallo zusammen,

angeregt durch wiederholte Hinweise von asmodeus auf den reizvollen Anblick eines besonderen vom ihm gezeigten privaten Ganzsachenumschlages aus Großbritannien fühle ich mich nun veranlasst, diesem Thema eine eigene Überschrift zu widmen.

Wer sich näher mit den Ganzsachen des Königreiches Großbritannien beschäftigt und dazu auch Kataloge wie z.B. den Michel oder den Ascher zur Hand nimmt, wird feststellen, dass es neben den amtlich verausgabten Ganzsachen auch ganz viele verschiedene Privatganzsachen gibt, also solche, die speziell auf privaten Auftrag hin von der britischen Post hergestellt worden sind. Solche Privatganzsachen können solche Wertstempel wie die amtlichen Ganzsachen haben, sie müssen aber nicht, und manchmal sind die Wertstempel auch ungewöhnlich geformt. Die Wertstempel können in der selben Farbe sein wie bei den amtlichen Exemplaren, sie können farblich aber zum Teil auch ganz erheblich abweichen.

Zur näheren Bestimmung der britischen Privatganzsachen gibt es eine britischen Spezialkatalog, den ich aber leider nicht besitze und daher hier auch nicht vorstellen kann.

Bei Ganzsachen ganz allgemein und also auch bei privaten Ganzsachenumschlägen gilt der Grundsatz, dass das gesamte Poststück die Ganzsache ist; deshalb sollte such immer die Rückseite gezeigt werden, denn bereits geringfügige rückseitige Veränderungen wie z.B. Oberklappe über Unterklappe, Unterklappe über Oberklappe, Seitenklappe rechts, Form der Umschlagklappe, privater Klappenstempel usw. bedingen automatisch die Feststellung, dass das gezeigte Stück von anderen abwicht und deshalb eine eigene Nummerierung verdient. Auch Papierart, Papierfarbe, mögliche Wasserzeichen im Papier des Umschlages, möglicher Innendruck, Länge der Gummierung auf der Umschlagklappe oder Außenmaße des Umschlages sind alles Merkmale, die von wesentlicher Bedeutung für die Bestimmung einer Ganzsache sind.

Ich werde hier so nach und nach allerlei private Ganzsachenumschläge von Großbritannien vorstellen und würde mich freuen, wenn Andere sich daran beteiligen würden. Ich bitte jedoch darum, dass hier keine amtlichen Umschläge mit irgendwelchen privaten Text- oder Bildzudrucken gezeigt werden; dafür wie auch für private Ganzsachenpostkarten sollten eigene Themen gegründet werden.

Als erste Einführung zeige ich sechs verschiedene Umschläge mit jeweils einem Wertstempel; Umschläge mit mehreren Wertstempeln sind durchaus auch immer mal wieder anzutreffen, dieses zu zeigen behalte ich mir aber für spätere Zeiten vor.

Der erste Umschlag ähnelt stark dem gleichzeitig erschienen amtlichen Ganzsachenumschlag, der Privatumschlag hat jedoch ein anderes nichtamtliches Format. Der Wertstempel ist leider verfärbt, ich zeige den Umschlag aber dennoch, da er einen reizvollen Stempel trägt.






Der Brief wurde im Jahr 1883 innerhalb Londons befördert.

Der folgende Umschlag der Jebb Brothers, Glasgow, besteht aus packpapierähnlichem sämischem Papier.





Der Ganzsachenumschlag war für den Inlandsverkehr hergestellt worden und trägt daher die damals übliche Zusatzfrankatur für den Fernbrief. In Glasgow abgestempelt am 4.7.1898 wurde er bereits zwei Tage später in Berlin zugestellt.

Der nächste Privatumschlag wurde auf ungewöhnlichem dunkelviolettem Papier mit Wasserzeichen hergestellt. Der Wertstempel kann hier verfärbt sein, möglicherweise bedingt aber auch die Papierfarbe die Veränderung der Wertstempelfarbe. Dieser Umschlag trägt auf der Umschlagklappe einen privaten Klappenstempel, der sich jedoch nur unzureichend abbilden lässt.







Der Umschlag erreichte eine Adresse in Leeds am 1.4.1881, wo der Brief jedoch herkam, ist mir unbekannt.

Der folgende Brief fällt durch die ungewöhnliche Form des Wertstempels auf. Die Wertbezeichnung "Three Pence" war für die Verwendung des Umschlages als Einschreibebrief vorgesehen, was auch so umgesetzt wurde, wie man an dem vorderseitigen blauen Strichkreuz erkennen kann.





Der nächste Umschlag trägt als Besonderheit nicht nur einen farbigen rückseitigen Absendereindruck, sondern zusätzlich noch auf der Innenseite der Briefverschlussklappe einen netten aufgedruckten Gruß an den Empfänger des Poststückes.





Der Brief wurde am 14.10.1902 abgestempelt und war an eine Adresse in Brixton gerichtet.

Der letzte Umschlag für heute ist ein Beispiel dafür, dass es auch noch in der moderneren Zeit reizvolle private Ganzsachenumschläge von Großbritannien gibt. Einmal davon abgesehen, dass es sich hier um einen Fensterumschlag handelt, hat dieser Umschlag auch noch eine seitliche Verschlussklappe, wie man es nicht so häufig antrifft.





Der Brief wurde am 2.8.1962 in London aufgegeben.

Viele Grüße
Ingo
 

Das Thema hat 51 Beiträge:
Gehe zu Seite:  1   2 3 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 

Ähnliche Themen

92962 106 06.03.24 08:11asmodeus
124538 197 21.01.24 15:47Astrid Zingler
98093 164 11.01.24 21:22asmodeus
38031 34 15.05.21 15:15Ameise
11526 13.10.09 11:51HEFO58


Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.