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Thema: Zurück und nachgeschickt
Das Thema hat 936 Beiträge:
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Sachsendreier53 Am: 06.11.2014 10:03:18 Gelesen: 582547# 262 @  


Retour-Ansichtskarte der Bernauer Straße aus 1000 BERLIN 11 vom 30.4.1990. Eine Zustellung der Karte war wegen der ungenauen Adresse nicht möglich. Mit Rahmenstempel der Nachforschungsstelle Greifswald vom 17.Mai 1990 und Anfragestempel.



Retour-Ansichtskarte aus TIMMDORF (Ostholstein), gestempelt in EUTIN 1 / mo /2420 am 18.7.1990.

Wegen ungenügender Anschrift war auch diese Karte in die DDR unzustellbar.

mit Sammlergruß,
Claus
 
ginonadgolm Am: 06.11.2014 14:34:55 Gelesen: 582503# 263 @  
@ Sachsendreier53 [#262]

Hallo Claus,

danke für's zeigen!

Nur eine kleine Korrektur zum Stempel aus EUTIN: der Unterscheidungsbuchstabe ist mb und nicht mo. Da fehlt schlichtweg etwas Stempelfarbe.

Beste Grüße von
Ingo aus dem Norden
 
volkimal Am: 08.11.2014 10:34:22 Gelesen: 582313# 264 @  
Hallo zusammen,

das zweite Beispiel eines Beleges, bei dem es ganz normal ist, dass er hin- und zurückgeschickt wird: Die Postkarte mit Antwortkarte.

Hier als Beispiel eine Karte, die mein Vater aus dem Saarland in die USA geschickt hat.

Die Karte stammt aus der Korrespondenz zwischen meinem Vater und Herrn Rague, einem Studienfreund meines Großvaters. Nach dem Tode meines Großvaters hat mein Vater die Brieffreundschaft weitergeführt.



Die Auslandspostkarte (rote Farbe) zu 15/15 Franc ist 1949 ausgegeben worden. Das Porto wurde zum 1.5.1951 von 15 F. auf 18 F. erhöht. Mein Vater hat dementsprechend sowohl auf die Frage- als auch auf die Antwortkarte eine 3 F. Marke aufgeklebt.

Interessant finde ich auch den Text zum Tonband. Vati hat als Erinnerung für später extra unsere Kinderstimmen aufgenommen. Von meinem Bruder (* 1956) gibt es sogar die Tonbandaufnahme des ersten Schreis. Das Tonband existiert bestimmt noch, nur wer kann es noch abspielen?



Da Herr Rague die Antwortkarte per Luftpost zurückgeschickt hat, musste er zusätzlich das Luftpostporto von 10 Cent mit einer amerikanischen Marke auf die Saar-Karte aufkleben. So ergab sich, dass ganz offiziell deutsche und amerikanische Marken zusammen auf einer Karte verwendet wurden.

Viele Grüße
Volkmar
 
gründi Am: 11.11.2014 10:51:57 Gelesen: 581271# 265 @  
Hallo zusammen,

ich habe gestern beim Sortieren nachstehenden Beleg gefunden. Es handelt sich dabei um eine "Correspondenz-Karte" aus Österreich, gelaufen von Reichenberg nach ? Ich kann den Bestimmungsort nicht identifizieren.

Heute gehört Reichenberg zum Gebiet der Tschechischen Republik. [1]
Auf der Karte sind österreichische, französische(?) und auch ein deutscher Stempel (Stuttgart) zu finden.

Leider hat die Karte eine Aktenlochung, welche auch die Frankatur beschädigt hat. Dennoch ist der Beleg für mich aufgrund der vielen Stempel aufhebenswert.



Ich lade alle ein, eigene "Irrläufer"-Belege hier zu zeigen und vorzustellen.

Viele Grüße

gründi

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Gerichtsbezirk_Reichenberg
 
christel Am: 11.11.2014 11:17:38 Gelesen: 581260# 266 @  
"gründi",

also die Karte hat schon etwas mehr hinter sich, als du vermutest.

Sie war ursprünglich nach Gand in Belgien adressiert, dort nicht zustellbar wurde sie nach Saigon (damals Cochinchina) geleitet, abermals nicht zustellbar ging es weiter nach Paris, dort stellte man fest, dass der Empfänger in Stuttgart weilte.

Die Stempeldaten sind am Original sicher besser zu verifizieren.

Gruß.

Christel
 
Sachsendreier53 Am: 14.11.2014 10:09:37 Gelesen: 581887# 267 @  


DDR-Ansichtskarte (Museumsloks) unzustellbar, mit 2- vierzeiligen, roten Stempeln:

Zurück
Postleitzahl unrichtig -
Ortsangabe ohne richtige
Postleitzahl unzureichend


Gestempelt ist die Karte in 7021 LEIPZIG am 23.6.1988



DDR-Ansichtskarte (Selketalbahn) unzustellbar, mit 2- zweizeiligen, blauen Stempeln: zurück-retour und ohne Hausnummer nicht zu ermitteln
, gestempelt in 4308 THALE (Harz) am 13.6.1989

mit Sammlergruß,
Claus
 
bignell Am: 14.11.2014 23:10:41 Gelesen: 581807# 268 @  


Österreich: Aufgegeben am 11.6.1870 als Ortsbrief (deshalb 3 Kreuzer ANK 36I als Frankatur) an das Hochwohlgeborene Fräulein Marie von Weber, wohl unzustellbar deshalb wurde die Adresse am 12.6. überklebt und nachadressiert, die Frankatur per Federkreuz entwertet und der Brief mit 5 Kreuzer (ANK 37I) nachfrankiert. Rückseitig Ankunftsstempel Baden 12.6.

Lg, harald
 
stampmix Am: 15.11.2014 15:43:24 Gelesen: 581706# 269 @  
Hallo Richard,

vielleicht könntest du den Thread Irrläufer http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=7313&CP=0&F=1 hier integrieren (und dabei den Titel um "Irrläufer" ergänzen)?

beste Grüsse
stampmix

[Beiträge [#265] und [#266] redaktionell eingefügt, da ein ähnliches Thema nicht "angenommen" wurde]
 
stampmix Am: 15.11.2014 18:00:12 Gelesen: 581670# 270 @  
Hallo zusammen,

hier mal wieder ein gefledderter Beleg, der den Grundstock für eine Stempelsammlung abgeben würde:

Auslands-Eilboten-Einschreibebrief von Lemgo nach La Mesa (USA) am 30.5.1930 gesandt. Das Porto betrug (25+30+50=) 105 Rpf., von denen am Ende der Rundreise nur noch 30 Rpf. übrigblieben.



Und hier die Stationen der 78-tägigen Odyssee: Lemgo 30.5. - San Francisco 10.6. - La Mesa 12.6. - ... Calif. 17.6. - Santa Rosa 18.6. - The Dalles 21.6. - New York 30.6. - Yellowstone Park 4.7. - 1 Monat hinter Schloss und Riegel - Yellowstone Park 4.8. - New York 7.8. - Bahnpost Bentheim-Hannover 15.8. - Schötmar 16.8. :









viel Spass wünscht
stampmix
 
Eric Scherer Am: 15.11.2014 20:08:41 Gelesen: 581640# 271 @  
@ Volkimal

Sehr schönes Stück Deine Antwortkarte. Die Frankatur ist nicht von Deutschland sondern vom Saarland. Toll.
 
volkimal Am: 16.11.2014 07:27:19 Gelesen: 581596# 272 @  
Hallo Claus, Harald und Stampmix,

das sind wirklich schöne Stücke. Besonders verrückt sieht natürlich der Brief nach Amerika aus. Schön, dass Du den Weg aufgeschlüsselt hast.

Ich komme nun zum dritten Beispiel eines Beleges, bei dem es ganz normal ist, dass er hin- und zurückgeschickt wird - Die Anschriftenprüfung:



Die Anschriftenprüfung kostete als Einzelauftrag ab dem 1.7.1954 genauso viel wie eine Postkarte. In diesem Fall hat die Anfrage geholfen, denn die Adresse in Selm konnte korrigiert werden. Es war nicht der Wimmerweg sondern der Vinnumerweg.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 22.11.2014 09:40:42 Gelesen: 581061# 273 @  
Hallo zusammen,

diese Karte kam gestern an:



Beförderungszeit von Chora Sfakion (Kreta) bis zu uns über 5 Wochen. Aber immerhin, die Post hat sich Mühe gegeben und eine Karte ohne Postleitzahl und Sraßenangabe zugestellt.

Weiß jemand, was das zweite Wort im Stempel heißt: "ΧΩΡΑ ?ΨΑΚΙΩΝ / CHORA SFAKION" Einen Buchstaben kann ich nicht entziffern. "ΧΩΡΑ" heißt laut Übersetzer "Land"

Viele Grüße
Volkmar
 
bignell Am: 22.11.2014 17:22:09 Gelesen: 581018# 274 @  
@ volkimal [#273]

Hallo Volkmar,

die obere Zeile ist in griechischen Buchstaben, die untere in lateinischer Transkribtion [1].

Lg, harald

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Chora_Sfakion
 
volkimal Am: 22.11.2014 17:52:10 Gelesen: 581008# 275 @  
@ bignell [#274]

Hallo Harald,

vielen Dank - da hätte ich ja auch dran denken können.

Volkmar
 
Heinrich3 Am: 22.11.2014 22:42:40 Gelesen: 580963# 276 @  
@ volkimal [#273]

Hallo Volkmar, nochmals ich.

Der Dir fehlende Buchstabe ist ein Sigma (Σ).

Soeben habe ich versucht, aus dem Ortsnamen Chora Sfakion einen Sinn raus zu bekommen. Ist wohl nicht zu machen mit meinen Mitteln.

Heinrich
 
bignell Am: 23.11.2014 11:50:35 Gelesen: 580871# 277 @  
@ Heinrich3 [#276]

Hallo Heinrich,

Sfakion leitet sich von der Gemeinde Sfakia [1] ab - mehr Sinn steckt da nicht dahinter.

Lg, Harald

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Sfakia
 
volkimal Am: 27.11.2014 12:50:23 Gelesen: 580493# 278 @  
Hallo zusammen,

neben der normalen Anschriftenprüfung gab es nach Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg den Eilauftrag zur Prüfung einer Postanschrift:



Wer die Beiträge beim Thema "Belege aus der eigenen Familiengeschichte" liest, kennt den Absender dieser Eilauftragskarte vom 31.3.1944 schon. Es ist Ludwig (Lui) Leibrock. Er will wissen, ob das Haus von seiner Schwiegertochter die schweren Angriffe auf Ludwigshafen überstanden hat.

Auf der Seite der Stadt Friedrichshafen ist zu lesen:

Der Nachtangriff vom 28. April 1944 verfolgte dahingegen völlig andere Ziele. Gezielt wurden nun die Wohngebiete ins Visier genommen. Von 2.00 Uhr bis 2.50 Uhr fiel unentwegt Bombe auf Bombe. Dieser Einsatz reiht sich ein in die Zermürbungstaktik von Luftmarschall Harris.

Dem Abwurf von rund 170 Luftminen und 580 Sprengbomben, die die Häuser in den Wohngebieten aufrissen, folgten ganze 185 000 Brandbomben, die Friedrichshafen in ein einziges Flammeninferno aufgehen ließen. Laut offizieller Statistik sind in dieser Brandnacht 136 Menschen ums Leben gekommen, 375 wurden verwundet. Tausende verloren ihr Zuhause. Die Strom- und Wasserversorgung wurde unterbrochen. Überall Brände, Trümmer und Bombentrichter.


Die Schwiegertochter Helene hatte Glück, denn die Adresse existiert noch.

Soviel für heute. Viele Grüße
Volkmar
 
bayern klassisch Am: 27.11.2014 13:51:02 Gelesen: 580483# 279 @  
Liebe Sammlerfreunde,

mal sehen, ob den einer knackt bzw. hinter sein Geheimnis kommt, dass es ihn so eigentlich gar nicht gegeben haben dürfte ...

Almelo (NL) über Emmerich und Frankfurt am Main nach Bayern, zuerst Sommerhausen, dann Markt Einersheim bei Possenheim im schönen Jahr 1855.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 28.11.2014 17:13:08 Gelesen: 580329# 280 @  
@ bayern klassisch [#279]

Liebe Sammlerfreunde,

so einfach ist es scheinbar nicht.

Mit dem ab 1.4.1851 gültigen Postvertrag zwischen den Niederlanden und Preußen waren die Gebühren reduziert worden und Bayern hatte über die Schiene DÖPV daran wohl partizipiert. Briefe aus den NL des 1. Rayons kosteten nur noch 4x je Loth und bei gleichem Gewicht je nach Entfernung zum Zielort 9x über 20 Meilen wie hier. So schrieben die NL nur 5 Cents = 1 Sgr. = 4x (paritätisch!) auf den Brief und spedierten ihn Preußen zu.

Preußen addierte die o.g. Porti zu 13x in blau. Siegelseitig ebenfalls in blau notiert ist eine weitere Addition: 1 Gulden 29x und 52x = 2 Gulden 21x. Darunter noch eine "1", wofür das auch immer gut war (Abrechnung intern oder von der Abgabepost, oder vom Empfänger?). Es wird sich schwerlich klären lassen, fürchte ich.

Den siegelseitigen, wie ich denke preußischen Stempel kann ich leider nicht lesen, wüsste aber gerne, wie er instradierte. Frankfurt stempelte üblich in schwarz bei Portobriefen. In Possenheim kam er am 21.11. an, doch war der Empfänger, kein geringerer als der Herr Graf Ludwig von Rechteren - Limpurg - Speckfeld, auch als erblicher Reichsrath in Bayern just an diesem Tag nicht vorrätig.

Er konnte demnach nicht zugestellt werden, denn die 13x hatte niemand bezahlt, jedoch wusste man die neue Adresse in "Markt Einersheim", wohin man den Brief nachschickte. Da er definitiv nicht ausgeliefert worden war, den Postweg also nicht verlassen hatte, auch nicht poste restante gestellt war, halte ich das Weiterleitungsporto von 3x für einen Witz. Entweder man lieferte den Brief aus, dann hätte man 13x kassiert und im Falle einer späteren Weiterleitung nach Verlassens des Postweges neu taxieren müssen, oder er verließ erst gar nicht den Postweg, dann hätte man kein weiteres Porto ansetzen dürfen, denn mehr als 9x im Postverein gab es gar nicht bei einfachen Briefen wie hier.

In jedem Fall hat man 16x notiert und wollte für die Weiterleitung 3x haben, die seine Erlaucht auch sicher bezahlt hat, denn er wollte ja wissen, was ihm die Verwandschaft in den Niederlanden zu sagen hatte und auf 3x kam es seiner Gnaden wohl nicht an.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Mondorff Am: 29.11.2014 00:09:22 Gelesen: 580269# 281 @  
@ stampmix [#270]

Guten Abend,

die Karte hier kann mit der Stempelanzahl Deines Belegs nicht unbedingt mithalten. Vielleicht reichte der Platz auch nicht aus; auf der Rückseite ist kein Stempel abgeschlagen.



Etwas überfrankierte (der UPU-Tarif für Postkarten war von 1879 bis 1921 10 Centimes) vom 10.8.1903 ab MONDORF-LES-BAINS in Luxemburg an Mr Dawson in Thornton, England mit Ankunftstempel THORNTON-HEATH, SURREY vom 12.08.. Blaustiftvermerke by Thornton Hall, Thornton Higth und Chester. Handschriftlicher Vermerk in schwarz: not known at Thornton Hall.

Dazu passen die Stempel

NESTON vom 13.08.1903
CHESTER STATION-OFFICE vom 14.08.1903
CHESTER vom 17.08.1903 und
RETURNED Lᴿ OFFICE LONDON vom 18.08.1903

sowie die beiden Insuffisiently addressed-Stempel in rot und violett, von denen ich nicht sagen kann, wo sie aufgedrückt wurden.

Ging die Karte nun zurück? Davon ist nichts vermerkt. Absender war der verdienstvolle Direktor des Thermalbads in Bad Mondorf, Dr. Martin Klein. Es ist jedenfalls ein Blickfang in der Sammlung.

Schönen Gruß
DiDi
 
volkimal Am: 06.12.2014 10:58:08 Gelesen: 579571# 282 @  
Hallo zusammen,

schöne Belege, die Ihr gezeigt habt - danke!.

Bayern klassisch, die Frage war wirklich zu schwer. Gut, dass Du ein so fundiertes Wissen hast.



Diesen Fall habe ich glaube ich noch nicht gezeigt:

Portogerechte Inlandsdrucksache von Berlin nach Königsfeld (Schwarzwald). Von dort wurde die Drucksache in die Schweiz weitergeschickt. Das fehlende Porto ist in Königsfeld aufgeklebt und abgestempelt worden.

Viele Grüße
Volkmar
 
Stefan Am: 22.12.2014 12:03:13 Gelesen: 578247# 283 @  
Beim Aufräumen fiel mir der nachfolgende Beleg in die Hände. Es handelt sich hier um eine gewöhnliche Luftpostsendung zu 35 Kobo aus Nigeria nach Deutschland, welche sicherlich irrtümlich am 25.03.1984 einen Abstecher nach Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens machte. :-) Die Post in Addis Abeba verewigte sich auf der Briefvorderseite mit einem Handstempelabschlag:



Gruß
Pete
 
Sachsendreier53 Am: 27.12.2014 15:18:44 Gelesen: 577900# 284 @  
Tscheschiche Neujahrskarte aus 517 VAMBERK vom 27.12.1989



Die Adresse in 2200 GREIFSWALD war laut Klebezettel unbekannt. Auch die Nachforschungsstelle in Greifswald am 23.1.1990 hatte kein Erfolg.

Die Zustellung wurde abgebrochen. Die Karte landete im Postsack "unzustellbar".

mit Sammlergruß,
Claus
 
bignell Am: 02.01.2015 14:37:24 Gelesen: 577324# 285 @  
Leider nur mehr als Briefstück erhalten, aber auch das kann noch etwas erzählen:



1870 in Wien mit 2x15 Kreuzer freigemacht und nach Lissabon/Portugal geschickt (links sind noch zwei Lisboa-Stempel zu erkennen), dort mit 25 Reis überklebt zur Weiterleitung.

Lg, harald
 
juni-1848 Am: 03.01.2015 09:37:38 Gelesen: 577235# 286 @  
Moin zusammen,

weniger spekrakulär als einige Stempelgesättigte weiter oben ist diese kleine Rohrpost-Brief:



Die Reise dieses Briefes - ein Versuch, den zeitlichen Ablauf zu rekonstruieren:

1a. Eingeliefert in BERLIN. N.W. \ 12.6.02.8-N \ * 7 * (Rohrpost)
1b. Blaustift " 62" des Postbediensteten der Rohrpoststelle " 7 " für den Leitweg der Rohrpost

2a. Ankunft in BERLIN.W. \ 12.6.02.8 30 N. \ * 62 * (Rohrpost, rückseitig)
2b. Vergeblicher Zustellversuch des Boten " 6." (Achteck-Rahmenstempel mit Botennummer, rückseitig)

3a. Zurück im Postamt BERLIN.W. \ 12.6.02.9-10 N. \ * 62 * (Tagesstempel)
3b. Weitere Zustellversuche (2?) des Boten " 3" (Achteck-Rahmenstempel mit Botennummer, rückseitig)
3c. Der Postbedienstete des PA " 62" ergänzte das neue Ziel (in schwarzer Tinte): " Nachgesandt 12/6. \ Marienbad \ Schloß Heilbronn" und strich die alte Addresse "Kurfürstenstrasse 100" durch.
Anmerkung: Da die Saison im Kurbad Marienbad vom 1. Mai bis zum 30. September dauerte, ist die Adressatin Else Glanz eher dem Personal als den Kurgästen zuzuordnen.
3.d. Der Postbedienstete des PA "62" notierte mit schwarzem Stift den neuen Leitweg "1" für die Nachsendung.

Anmerkung: Seit 1872 hat Marienbad einen Anschluss an die Eisenbahn (Pilsen - Cheb), wodurch eine Verbindung nach Wien und Prag geschaffen wurde, ab 1898 auch nach Karlsbad.

4. Ankunftsstempel " 13.6.02 \ MARIENBAD \ IV"

Könnte so der zeitliche Ablauf gewesen sein?

Es bleiben zwei ergänzende Fragen:

5. Warum wurde für die Nachsendung nach Böhmen (Österreich-Ungarn) kein Porto (z.B. Fehlbetrag zum Fernbrief) erhoben?

Anmerkung: Aus dem ursprünglichen Rohrpost-Ortsbrief wurde eine Nachsendung ins "deutschsprachige" Ausland (Böhmen, K.u.K. Österreich -Ungarn, ab 1918 Tschechoslowakei). Nach Österreich-Ungarn galten bis 30.9.1919 Inlandsgebühren.

6. Wofür steht die schwarze "1"?

Dank vorab und allen ein erstes sonniges Wochenende im Neuen Jahr
Werner
 

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