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Thema: Briefmarkenhändler und Briefmarkensammler früherer Zeiten
Das Thema hat 461 Beiträge:
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10Parale Am: 29.09.2017 20:10:21 Gelesen: 177273# 162 @  
@ 10Parale [#161]

Heute abend schweift mein Blick in ein anderes, östliches Nachbarland, Polen.

Eine interessante Karte wartet da: Sie wurde am 06.10.20 in Bydgoszcz mit 4 Marken der Serie Adlerzeichen Markwerte von 1920 beklebt und lief begleitet von einem Zensur-Vorgang nach Mülhausen.

Bydgoszcz ist auch als Bromberg bekannt. Bis 1920 gehörte Bromberg zur preußischen Provinz Posen. Der Versailler Vertrag ordnete es im Januar 1920 der Woiwodschaft Posen zu. Kurt Schreiter war wohl einer der vielen Deutschansässigen, der unter Umständen im Oktober in Bydgoszcz einen Briefmarkenhandel betrieb und nun die neuesten polnischen Marken feilbot.

Interessant ein Detail: Kurt Schreiter benutzt eine Feldpostkarte, streicht aber unmerklich "Feld" durch (oder die Zensur hat es durchgestrichen!). Die Nachwehen des Krieges und der Beginn von Wanderbewegungen in Europa, die bis heute das sinnvolle Zusammenwachsen Europas erschweren, werden hier durch 2 Linien skizziert.

Liebe Grüße

10Parale

   
 
Olivier Nosbaum Am: 30.09.2017 07:48:32 Gelesen: 177232# 163 @  
@ Hornblower [#160]

Besten Dank Michael.

Das Buch werde ich mir besorgen.

Olivier
 
Heinz 7 Am: 01.10.2017 11:11:05 Gelesen: 177143# 164 @  
Paul Singer war ein äusserst erfolgreicher Briefmarken-Auktionator vor ca. 60 Jahren. Hier ist ein Katalog gezeigt, als er mit seiner Auktionsfirma "Shanahan" in Irland Furore machte.



Singer war aber ein Betrüger, der wenige Jahre später zu Fall kam und später rechtskräftig verurteilt wurde. Trotzdem sind natürlich seine Auktionskataloge sehr interessant, weil er konnte in seinen "Blütezeiten" wirklich phantastisches Material anbieten.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 01.10.2017 21:36:37 Gelesen: 177101# 165 @  
@ Heinz 7 [#164]

Es ist immer gut, wenn das Gute bleibt. Und diese Auktionskataloge von "Shanahan" scheinen es "in sich" zu haben.

Eine Drucksache - TISKOPIS - aus Prag führt uns in eine weniger schöne Zeit. Denn die Briefmarke verrät uns, dass die Karte aus Böhmen und Mähren stammt. Auf der Rückseite bietet ein unbekannter Händler oder Sammlerfreund Briefmarken zum Tausch.

Briefmarkenzeitschriften boten die Plattform für den gegenseitigen Tausch und Handel, indem man in Annoncen auf sich aufmerksam machte.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 02.10.2017 22:01:29 Gelesen: 176990# 166 @  
Givry-en-Argonne ist eine sehr kleine Gemeinde im Département Marne. Die Einwohnerzahl stagniert wohl seit Jahrzehnten bei 400 - 600. Im Jahr 1896 sah es wohl so ähnlich aus, unter Umständen war die Einwohnerzahl noch geringer.

Doch Givry-en-Argonne hatte ein Postamt und dieses Postamt fabrizierte am 12. Juni 1893 diese 2 schönen Stempel auf einer französischen Ganzsache zu 10 Centimes.

Rückseitig geht die Korrespondenz um das Thema Handel mit Briefmarken, insbesondere um eine Einzelmarke zum Preis von 200 Francs und eine Einzelmarke auf Fragment zum Preis von 225 Francs. Der unbekannte Verfasser fügt hinzu: und wenn die Marke im perfekten Zustand ist, werde ich sie erwerben.

Des weiteren erfahren wir von der Existenz einer weiblichen Sammlerin und lernen sogar ihren Namen kennen: "Mademoiselle P. Leseur". Mehrere Familien in Givry-en-Argonne um die Jahrhundertwende trugen diesen Namen, wie ich in einer genealogischen Bibliothek in Erfahrung bringen konnte.

So spannend kann Philatelie sein.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 04.10.2017 12:16:01 Gelesen: 176853# 167 @  
Ein gewisser DUPONT aus Brüssel tätigte sich, wie diese beiden recht schön frankierten Ganzsachenpostkarten unterstreichen, auch als ein Händler, geflissentlich bietet er Marken seiner Heimat, Belgien an.

Sollten die Postkarten portogerecht frankiert sein, wundert mich der Preissprung:

Am 17.V.1919 wurde mit 10 Centimes frankiert, 2 Jahre später schon mit 30 Centimes auf den Weg gebracht.

Auch der schwarze Sternstempel im Kreis weckt meine Neugier.

Liebe Grüße

10Parale




 
10Parale Am: 04.10.2017 22:16:07 Gelesen: 176791# 168 @  
Die nächste Postkarte führt uns nach München zu einem dort ansässigen Briefmarkenhändler und wohl Auktionator, Herr Louis Heilbronner.

Auf der Karte steht ja alles was man wissen muss. Wir erfahren, dass in München vom 8. - 10. Dezember 1921 ein Händler-Kongress stattfand. Die Versteigerung wurde sogar von der REICHSPOSTVERWALTUNG veranlasst.

Schöne MÜnchner Abstempelungen von 30. NOV 21 auf einem senkrechten Dreierstreifen.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 05.10.2017 22:07:25 Gelesen: 176687# 169 @  
Ich bin heute besonders froh eine Postkarte vorzustellen, die einen sensationellen, etwas schwachen Stempel trägt, der voller Geschichte ist.

Die erste deutschsprachige philatelistische Zeitschrift, das "Magazin für Briefmarkensammler" erschien am 1.5.1863. Einer der Mitwirkenden hieß "Alwin Zschiesche". Er wurde am 23. Juni 1843 in Leipzig geboren. 1855 eröffnete sein Onkel in Leipzig einen Antiquitäts- und Münzhandel in der Königsstraße 25. Dort lernte er den Beruf des Buchhändlers.

1868 gab Alwin Zschiesche selbst einen Briefmarkenkatalog heraus, der aber mehr eine Preisliste darstellte. Er arbeitete intensiv weiter an der Herausgabe von Briefmarken-Alben. Im Oktober 1870 erscheint die "Deutsche Briefmarken Zeitung", herausgegeben von Alwin Zschiesche und Gustav Bauschke.

1881 erbaut Alwin Zschiesche in Naumburg eine Villa und eröffnet dort seine neue Briefmarken- und Antiquitätenhandlung. Es wäre noch so viel zu verzählen. Alwin Zschiesche starb am 31.5.1929.

Die mit insgesamt 80 Pfennig freigemachte Postkarte wurde am 18.10.1921 in Naumburg an der Saale abgeschlagen. Ihr Inhalt ist, - wie kann es auch anders sein -, von philatelistischer Natur.

Der kleine etwas schwache Stempel links neben der Germania Marke hat es jedoch in sich. Alwin Zschiesche, gegr. 1857, Naumburg a.d.S. Über diesen Stempel kann man natürlich jetzt viel spekulieren und diskutieren. Hatte Alwin Zschiesche im Jahr 1857, also mit 14 Jahren, schon eine Beteiligung oder gar das Recht, ein eigenen Handel zu eröffnen? Haben wir hier ein Zeugnis einer sehe sehr frühen Briefmarkenhandlung in Sachsen oder Deutschland? Keine Ahnung.

Ich überlasse dieses Feld nun den Spekulationen. Vielleicht ist es ja auch nur Marketing, je oller, je doller.

Ich für mein Teil erachte diese Postkarte als eine echte Preziose.

Liebe Grüße

10Parale




 
mausbach1 (RIP) Am: 06.10.2017 08:08:31 Gelesen: 176645# 170 @  
Zu Alwin Zschiesche liegt eine umfangfreiche Dokumentation vor - erstellt von Hans-Peter Garcarek aus Naumburg.
 
zonen-andy Am: 06.10.2017 09:33:02 Gelesen: 176625# 171 @  
Hallo,

hier eine Angebotsliste von 1951 des Briefmarkenhändlers Greif aus Glauchau mit einer Rabatt-Marke von 1 Pfennig. Die Drucksache wurde entwertet mit SBZ Mi.Nr. 212 und DDR Mi. Nr.276 mit Sonderstempel Glauchau (Sachs) 1 Tag der Briefmarke am 28.10.1951.



Grüße Andreas
 
10Parale Am: 08.10.2017 01:37:33 Gelesen: 176479# 172 @  
@ zonen-andy [#171]

Das ist ein Stück DDR-Nostalgie. Soll ja auch davon ne Menge Anhänger geben, freuen wir uns über jeden Spaß, den die so ernste Vergangenheit uns bietet. Als Wessi hab ich natürlich 0 Ahnung, wie es einmal im kommunistischen Osten funktionierte, aber eins weiß ich mit Gewißheit; der Handel ist doch nie tot zu kriegen. So musste uns tatsächlich heute Heinz7, ein echter Schweizer, auf den Nationalfeiertag der DDR am 7. Oktober hinweisen, siehe Thread "Wir erinnern uns heute ..."

Mein lieber Sparkassendirektor Viénot aus Mulhouse lebte vor der Zeit der Gütertrennung in Deutschland, doch wahrscheinlich war auch seine Zeit schwer genug. Ich zeige im Folgenden eine wie ich finde sehr schöne mit insgesamt 20 Centimes freigemachte Postkarte, die am 20.3.22 in Luxembourg Ville abgestempelt wurde.

Die Rückseite ist auch wieder aufschlussreich und dürfte eifrige Luxemburg Sammler interessieren:

".. ich beziehe mich auf Ihre Anzeige im General-Anzeiger für Philatelie" und möchte sie höflichst bitten, mir ihren äussersten Preis in französischer Währung mitteilen zu wollen, die sie zahlen für die erste Ausgabe (1852) der luxemburgischen Briefmarken (Prinz Heinrich Ausgabe 10 cts. schwarz, Katalog-Preis Yvert & Tellier, Paris 50 fr. In Frage kämen momentan ca. 12 Stück tadellose Marken. Da gerade diese Briefmarken vielfach gefälscht werden, mache ich darauf aufmerksam, dass es sich im Falle natürlich echte mit Stempel versehene handelt ..."

Es handelt sich also demnach um die Michel Nr. 1 a - d, wie sie heute im MOK unterschieden werden. Ungebraucht und postfrisch liegen sie im 4-stelligen €-Bereich. Der Hinweis auf die zahlreichen Fälschungen ist sicher interessant.

Ach ja, der Absender ist Norbert Eichler aus Reckenthal, Grand Duché de Luxembourg, sicher ein Händler bzw. Sammler.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 09.10.2017 21:56:31 Gelesen: 176339# 173 @  
Die folgende Ganzsache aus Paris Montparnasse hat es wieder in sich. Vorderseitig schöne Abstempelungen dom 27. Juni 1894 und Ankunftsstempel von Mülhausen vom 28.6.94.

Drehe ich die Karte um, staune ich erst einmal. Ach was, da klebt ja was, ne rote Briefmarke. Erst durch das Studium des Textes kommt mir die rettende Idee. Der findige Händler, ein Mr. Louis Brun aus Paris möchte exakt diese belgische Marke in einem Bündel von 500 Stück zum Preis von 6,50 verkaufen.

Hier haben wir also ein geniales Marketing-Konzept, eine Musterprobe auf Ganzsache sozusagen.

Hai, macht das Spass, übrigens es handelt sich um Belgien Michel Nr. 42, Freimarke König Leopold II.

Liebe Grüße

10Parale


 
marc123 Am: 11.10.2017 19:23:16 Gelesen: 176073# 174 @  
Zwei Briefe von einem frühen und bekannten Luxemburger Briefmarkenhändler Antoine Berger an den Briefmarkenhändler Edward Boker Sterling in die USA. Zur Person Sterling:

http://www.numismaticmall.com/numismaticmall-com/sterling-edward-boker

Interessant ist, dass beide Briefe am gleichen Tag abgesendet wurden, auf Briefumschlägen mit gedruckter Adresse und Absender. Die Einschreibenummern betragen 399 und 406. Ein fast identischer Brief mit der Nr. 404 ist unter folgendem Link zu sehen:

http://www.luxcentral.com/stamps/LCC/pdf/2001-december.pdf

Es müssen aufgrund der Einschreibenummern wohl mehrere Briefe am gleichen Tag versendet worden sein. Kennt noch jemand solche?



Beste Sammlergrüße
Marc
 
hannibal Am: 11.10.2017 23:18:41 Gelesen: 176031# 175 @  
Eine Drucksache des Briefmarkenhändlers Albert Brückner aus Leipzig nach Berlin-Neukölln aus dem November 1948. EF der SBZ 214a (10b) Leipzig C2 b 20.11.48.-15.



Viele Grüße
Peter
 
10Parale Am: 12.10.2017 20:08:23 Gelesen: 175911# 176 @  
@ hannibal [#175]

Leipzig schien ein Eldorado des Briefmarkenhandels gewesen zu sein. Sehr schön, denn diese Briefe zeigen, dass Leipzig im Herzen Ostdeutschlands (so wie wir es heute geschichtsbedingt definieren) einst ein Zentrum des globalisierten Welthandels war, lange bevor die digitale Revolution, von der heute die Sprache ist, den selben Effekt erzielt und für Wohlstand sorgt.

Albert Brückner hatte ja auch ein schönes Logo für seine Firma, eine Brieftaube auf Weltreise. Was für ein Symbol.

Da möchte ich mit dem nächsten Beleg anschließen. S.W. HESS, Frankfurt am Main, zierte sein Handelslogo mit dem berühmten Sachsen-Dreier. Die Firma Hess veranstaltete auch regelmäßige Briefmarkenauktionen, wie wir lesen können.

Schöne Privatpostkarte, nebst dem häufigen Werbestempel "Benutzt die Luftpost" mit der schönen Tante Ju, alles überwacht von einer schönen Hindenburgmarke, abgeschlagen in Frankfurt am 6.11.29.

Liebe Grüße

10Parale


 
hannibal Am: 13.10.2017 20:00:28 Gelesen: 175784# 177 @  
Hallo,

heute ein Beleg eines Berliner Briefmarkenhauses, der gleich zwei Geschichten erzählen kann.

Eine fast portogerechte MiFr SBZ-Aufdruck auf Bären und Arbeiter als Nachnahme-R-Brief (24+60+40) von Berlin nach Gotha - Berlin C 25 u -5.10.48.-16.
Frankiert wurde mit SBZ 185, 186 (2) und 200A/206A in verschiedenen Typen und teils mit Feldmerkmalen.



Da hat das Berliner Markenhaus "Bärenpost" aus Berlin-Charlottenburg trefflich tatsächlich eine Bärenpost auf den Weg gebracht - und dann auch noch zur Portoersparnis in Ostberlin aufgegeben. Bei dem damaligen Umtauschkurs für einen Bruchteil des "Westtarifes". Rückseitig Stempel Gotha.

Manchmal erzählen Belege wirklich Geschichten, da fällt der 1 Pfg zuviel glatt unter den Tisch.

Viele Grüße
Peter
 
10Parale Am: 17.10.2017 21:48:35 Gelesen: 175461# 178 @  
@ hannibal [#177]

Ein super Bärenpost-Beleg und so schön erklärt. Bären sind ja in Deutschland ausgestorben, aber immerhin gibt es sie noch auf Briefmarken zu finden.

Mit dem nächsten Beleg verbinde ich eine Frage nach der Bestimmung der Briefmarke, ja überhaupt der kompletten Ganzsache. Sollte Cantus hier lesen, würde ich mich über seinen weisen Ratschlag sehr freuen.

Ich möchte jedoch selbst etwas zur Klärung beitragen und beschreibe zumindest den geschichtlichen Hintergrund und die Epoche, in der dieser Beleg einzuordnen ist.

Ein Briefmarkenhändler aus Teschen (Cieszyn) schrieb diese Ganzsache zu 25 fen mit Zusatzfrankatur 25 Fen mit Aufdruck am 19. Juni 1920. Der erste Weltkrieg war zu Ende und die Tschechoslowakei war am 28. Oktober 1918 souverän geworden. Teschen liegt genau im Grenzgebiet zu Polen und nach dem I. Weltkrieg beanspruchten Polen und die neu gegründete Tschechoslowakei die wirtschaftlich prosperierende Stadt für sich. Im Januar marschierten tschechische Soldaten in die Stadt ein und besetzten sie. Hat dies etwas mit dem Aufdruck zu tun? Im Juli 1920 wurde der Konflikt derart gelöst, dass die Stadt entlang des Fluss Olsa geteilt wurde.

Sicherlich handelt es sich um eine polnische Ganzsache. Die Briefmarke mit dem Aufdruck S.O. 1920 konnte ich nirgends finden. Hier ist auf den Stempeln des Händlers auch von SCHLESIEN die Sprache.

Mein liebgewonnener Sparkassendirektor Viénot hätte mir das sicher besser erklären können. Er bekam ein Angebot über S.O.-Aufdruck Marken, jeder lese selbst.

Liebe Grüße

10Parale


 
volkimal Am: 17.10.2017 22:04:29 Gelesen: 175454# 179 @  
@ 10Parale [#178]

Hallo 10Parale,

die Marken mit dem Aufdruck "S.O. 1920" findest du im Katalog Europa Ost hinter den normalen polnischen Marken. Sie gehören zu den Marken für das Abstimmungsgebiet Ostschlesien, Spis und Orava. Deine Marke ist Michel Nr. 4. Bei der Postkarte handelt es sich um die Postkarte Polen Michel Nr. 32.

Viele Grüße
Volkmar
 
10Parale Am: 17.10.2017 22:48:30 Gelesen: 175440# 180 @  
@ volkimal [#179]

Uii, das ging schnell. Vielen herzlichen Dank, Volkimal, für diese hervorragende Bestimmung.

Ich habe leider keinen Polen Katalog in meiner Bibliothek. Im digitalen MOK (Michel Online Katalog) gibt es lediglich einen Hinweis auf den analogen Papier-Katalog.

Wenn wir schon bei Katalogen sind, möchte ich hier zeigen, welche Kataloge unsere Urgroßväter benutzten. Zum Beispiel diesen alten Zumstein-Katalog aus dem Jahr 1925. Auf Grund deines Hinweises, volkimal, habe ich da mal reingespickt und die betreffenden Marken gefunden. 0,03 Rappen war der Katalogwert, cool.

Mich interessiert aber der geschichtliche Hintergrund ebenso sehr wie die Philatelie.

Liebe Grüße

10Parale


 
hannibal Am: 18.10.2017 22:21:06 Gelesen: 175342# 181 @  
Wunderbarer und interessanter "alter" Briefmarkenkatalog von Zumstein.

Ich möchte heute einen Beleg vorstellen, der nicht besonders gut erhalten, aber erst nach einem Blick auf den Inhalt zeigt - Absender Briefmarkenversand Wolfram Grallert aus Meißen. Bei der seltenen Destination als portogerechter R-Brief (50+60) nach Daressalam Tanganyika Territory (heute Tansania). Frankatur senkrechter 5er-Streifen 215a und 225bUR.

Stempel Meißen 1 h 10.9.49.-14-15, britische Zensur mit Verschlußstreifen, vorder- und rückseitig 4 Stempel Daressalaam.





So hat mir die Bemühung von Herrn Grallert um Kunden in Afrika einen schönen Beleg einer seltenen Destination für meine Portostufen-Sammlung der SBZ Ausgabe 212/227 gebracht.

Viele Grüße
Peter
 
marc123 Am: 19.10.2017 12:46:52 Gelesen: 175290# 182 @  


Postkarte vom Briefmarkenhändler J-G. Paquelet, verschickt von Luxemburg nach Alexandria von 1898, zum Drucksachentarif. Auf der Rückseite befindet sich die Preisliste für Luxemburger Briefmarken.

Liebe Grüße
Marc
 
10Parale Am: 20.03.2018 13:17:08 Gelesen: 161729# 183 @  
@ marc123 [#182]

Solche Postkarten bzw. Ganzsachen und Briefe, wie wir sie hier sehen geben auch Aufschlüsse über die Preise der Marken zur damaligen Zeit.

Briefmarkenhändler spielten schon sehr früh eine Vorreiterrolle im globalisierten Welthandel, wie wir an Deiner Ganzsache nach Alexandria sehen.

Ich zeige im Folgenden die Ganzsache Michel P 80, 2 Lei grün mit dem Kopfbild von Prinz Mihail, mit Zusatzfrankatur, gelaufen am 10.IX.1928 von Suceava (war schon einmal Hauptstadt des Fürstentums Moldau) nach Apolda.

Empfänger ist doe, - wer kennt sie nicht -, Firma Gebrüder Michel in Apolda.

Rückseitig ebenfalls eine Offerte. Wer sie genauer studiert, erkennt, dass die Preise (z.B. Michel Nr. 69 = 90 Euro Katalogwert) damals noch sehr moderat waren.

Liebe Grüße

10Parale


 
Totalo-Flauti Am: 23.06.2018 16:11:24 Gelesen: 154087# 184 @  
Liebe Sammlerfreunde,

eine schmucklose Drucksache von Leipzig nach Rostock vom 2.4.1965. Ich gehe mal davon aus, dass in dem Brief Informationen zur nächsten Auktion im HO-Briefmarken-Auktion der Messestadt Leipzig enthalten waren.

Auktionslose wurden regelmäßig per Wertbrief versandt. Neben den privaten Briefmarkengeschäften gab es auch staatlichen Briefmarkenhandel. Die Handelsorganisation (HO) splittete sich in HO-Briefmarken und HO-Münzen auf. Beide waren aber wohl häufig in den selben Geschäftsräumen zu finden. Heute kann man dort seinen Hunger mit italienischem Essen stillen.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.


 
muemmel Am: 18.08.2018 20:41:35 Gelesen: 153941# 185 @  
Guten Abend am Samstagabend,

weiter geht es mit Fernpostkarten aus der Portoperiode 5:



Gelaufen am 7.12.1920 aus Leipzig-Connewitz an die Briefmarkenhandlung Spahlinger in Freudenstadt. Verwendet wurde eine Ganzsachenpostkarte P117 I, auffrankiert mit einer Marke Mi. 142.

Grüßle
Mümmel

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich Inflationsbelege"]
 
inflamicha Am: 20.09.2018 21:26:16 Gelesen: 148381# 186 @  
Guten Abend,

eine Buntfrankatur vom Altmeister A. E. Glasewald aus Gößnitz:



Verklebt wurden alle Werte (ohne 30 Pf.) im sog. Geigermuster (ein Prof. Geiger hat die Marken entworfen) mit Wasserzeichen Rauten, entgegen des ersten Eindrucks sogar portogerecht. Aber der Reihe nach: Der Einschreibbrief der 2. Gewichtsstufe nach Meerane vom 10.8.1921 (PP 6) verlangte nach 80 Pf. Porto, zuzüglich der Einschreibgebühr kommen 1,80 Mark zusammen. Zu sehen sind die Mi-Nrn. 158, 159 (2), 160, 161 (2), 163 und 164 - passt.

Gruß Michael

[Redaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich Inflationsbelege"]
 

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