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Thema: (138-139) Deutsches Reich Germania Belege bis 31.7.1916
Das Thema hat 147 Beiträge:
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BD Am: 08.03.2013 21:14:08 Gelesen: 118075# 1 @  
Germaniabelege bis 30.7.1916

Hallo,

obwohl Germaniabelege vom 1.7.1906 bis 30.7.1916 einen Platz in inflaseiten.de gefunden haben, möchte ich den Beleg nicht im Thema "Deutsches Reich Inflationsbelege" vorstellen (ist schon sehr groß).

Mit 23 Pf. frankierte Einschreiben-Nachnahme-Drucksache von Steinbach-Hallenberg nach Stanislau in Galizien im damaligen Österreich. Das Problem: Nach dem Michel-Gebührenhandbuch, noch viel erstaunlicher nach Helmut Oechsner(Infla-Band 12) und W.Steven (Portotabellen) ist das Porto nicht zu erklären. Bei allen taucht in der PP1 eine Vorzeigegebühr auf Auslandsnachnahmen von 10 Pf. auf.

Einzig Herr Jäschke-Lantelme in "100 Jahre Germania" lässt diese Gebühr richtigerweise weg. Nach ihm und einer amtlichen Quelle war die Drucksache richtig frankiert. 3 Pf. Porto für eine Drucksache nach Österreich, für das damals die Inlandsgebühr galt. 20 Pf. für die Einschreibung, die bei Auslandsnachnahmen Pflicht war. Die Einziehungsgebühr! (10 cent. der Weltpostvereinswährung) wurde wie die Kosten für die Überweisung vom Empfängerpostamt von der Nachnahmesumme abgezogen. Ob eine Vorzeigegebühr auf Auslandsnachnahmesendungen vor 1906 und ab der PP 2 frankiert werden mußte ist mir nicht bekannt.

Beste Grüße Bernd

Beleg unter Nummer 931 in inflaseiten.de


 
christel Am: 08.03.2013 22:00:05 Gelesen: 118045# 2 @  
Hallo BD [#1],

nach den mir vorliegenden Belegen war ein Nachnahme-Versand in das Ausland prinzipiell zu der Zeit der PP1 nur unter Einschreiben möglich. Ich habe bislang noch keinen NN-Beleg ohne Einschreiben gesehen, würde mich aber freuen, eines Besseren belehrt zu werden. ;-)

Einige Belege zur weiteren Anschauung als Anhang. Belegstücke der Zeit bis 30.06.1906 und der PP2 ff. werde ich mal am Wochenende suchen.

Beste Grüße von der Christel



Und nach den vielen nach Österreich-Ungarn einer nach "Letzebuerg":


 
christel Am: 08.03.2013 22:21:00 Gelesen: 118038# 3 @  
Hallo BD [#1],

obwohl jetzt eigentlich nicht mehr hierher gehörend, aber deine Frage beantwortend: Ob eine Vorzeigegebühr auf Auslandsnachnahmesendungen vor 1906 und ab der PP 2 frankiert werden mußte ist mir nicht bekannt.

Schau mal hier:

03.10.1916 - also PP2


 
BD Am: 09.03.2013 00:11:17 Gelesen: 118013# 4 @  
@ christel [#2]

Hallo christel,

wunderbare Nachnahmebelege.

Bei der zweiten Drucksache nach Prerau in Mähren scheint links oben ein privater Portokontrollstempel zu sein. Alle deine Belege zeigen, eine Vorzeigegebühr war vom Absender nicht zu entrichten. Einschreiben war für Auslandsnachnahmesendungen Pflicht.

@ christel [#3]

PP 2 stimmt, aber war es:

Auslandsbrief bis 40 gr. (Porto 30 Pf. plus Einschreiben 20 Pf.plus 10 Pf. Vorzeigegebühr) oder
Auslandsbrief bis 60 gr. (Porto 40 Pf. plus Einschreiben 20 Pf)

Hilft nicht weiter. Natürlich trotzdem Danke fürs zeigen.

Beste Grüße Bernd
 
christel Am: 13.03.2013 17:10:32 Gelesen: 117890# 5 @  
PP 1 - 22.05.1915

Große Freude über diesen Neuankömmling, denn recht selten dürften die Versandbeutel für "Muster" oder auch "Muster ohne Wert" sein. Ich denke, dass sie im Anschluss an die Postbeförderung vielfach als Aufbewahrung für allen möglichen Krimskrams gedient haben und dann irgendwann den Weg in den Müll gefunden haben.

Gab es gewichtsmäßige Unterscheidungen bei dieser Versendungsform ?


 
BD Am: 14.03.2013 17:08:47 Gelesen: 117845# 6 @  
Hallo Christel,

ein sehr schönes Stück!

Warenproben oder Muster ("Muster ohne Wert" war international unwichtig) ins Ausland hatten ein Porto von 5 Pf. pro angefangene 50 Gramm (bis 350 Gramm), so dass dein Umschlag zwischen 101 und 150 Gramm gewogen hat. Ergibt 15 Pf. Porto plus 20 Pf. Einschreibgebühr.

Warenproben durften nur festgelegte Informationen beigelegt werden (Preis; Material; Firma) - keinesfalls ein Brief. Um das zu überprüfen, mußten die Umschläge für die Post zu öffnen sein.

Beste Grüße Bernd
 
christel Am: 14.03.2013 17:43:46 Gelesen: 117827# 7 @  
@ BD [#6]

Danke für die Tarifinformation.

Ich mag diese PP 1, weil sie von den meisten Infla-Sammlern "verschmäht" wird.

Da kann man wahre Schmankerln finden, nachfolgend eine Paketkarte vom 11.7.1911 nach Kolumbien. Weltpostverein-Pakettarif vom 3,00 Mark. Ich konnte sie heute in meine Sammlung einfügen, ich denke es gibt nicht wenige Sammler, die daran auch nicht hätten vorbeigehen können.


 
BD Am: 14.03.2013 18:00:41 Gelesen: 117820# 8 @  
@ christel [#7]

Nach Kolumbien bis 1 Kg. = 2,20 Mark und bis 5 Kg. = 3 Mark. Eine seltene Mehrfachfrankatur der 94 AI und die seltene Destination Kolumbien, was will man mehr? Gratuliere!

Bernd
 
muemmel Am: 14.03.2013 18:25:15 Gelesen: 117809# 9 @  
@ christel [#7]

Hallo Christel,

ist zwar nicht unbedingt "meine" Zeit, aber ich kann mich Bernd zu dem schönen Stück nur anschließen.

Grüßle
Mümmel
 
christel Am: 14.03.2013 18:27:48 Gelesen: 117809# 10 @  
Und dann schnell noch eine vom heutigen Eingang nachgeschoben (von ebay für sagenhafte 5,55 Euro + 0,90 Porto - will mehr davon !)

27.9.1910 Frachtpoststück (6,300 kg) nach Italien, im Transit Schweiz

Deutscher Anteil 1,10 Mark
Schweizer Transit 0,56 Mark
Italienischer Anteil 0,48 Mark
= 2,15 Mark (auf vollen 5Pfg-Betrag aufgerundet)

Auch hier große Freude, den Frachtpoststücke dürften nicht so häufig sein.

Frage an BD, ob er evtl. die Tarifinfo für Frachtpost nach Italien mit Transit Schweiz und solche mit Transit Österreich hat?


 
BD Am: 14.03.2013 21:20:50 Gelesen: 117771# 11 @  
Hallo Christel,

die Tarife habe ich, kann sie aber selbst kaum lesen. Kopiert, nochmals kopiert und dann als Mails verschickt. Werde alles versuchen, vielleicht geht noch was.

Über Österreich wäre das Paket über den Grenztaxpunkt Ala gelaufen. Heute südlich von Trient ( http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Trento_mappa.png ). Bis 1919 gehörte Südtirol zu Österreich!

Deutscher Pakettarif von Nonnendamm nach Ala (ca. 960 km) wären - 7 kg bei bis 1125 km 1,30 Mark gewesen und das italienische Frachtporto - 7 kg von Ala nach Mailand betrug 65 Pf. Es wäre also 20 Pf. preiswerter. Aber über Frankfurt-Basel ging es bestimmt schneller.

Beste Grüße Bernd
 
Lars Boettger Am: 14.03.2013 21:42:31 Gelesen: 117762# 12 @  
Aus meiner Sammlung "Besetzung Luxemburg 1. Weltkrieg" möchte ich einen Wertbrief zeigen, frankiert mit einer 50 Pfg.-Germania-Marke von Berlin nach Luxemburg 1915. Es wurden 300 Mark versendet und in 375 Francs umgerechnet.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
BD Am: 14.03.2013 22:08:37 Gelesen: 117751# 13 @  
@ Lars Boettger [#12]

Hallo Lars,

ein Brief mit der Besonderheit, dass das Briefporto bis 20 gr. nach Luxemburg nur 10 Pf. wie der Inlandstarif betrug, aber es Ausland für die Versicherungsgebühr war. Also 8 Pf. pro 240 Mark ergeben 16 Pf., die auf 20 Pf. als einen durch 5 teilbaren Betrag aufgerundet wurden. Dazu noch die obligatorische Einschreibegebühr von 20 Pf. für Wertbriefe. Der Brief könnte mir auch gefallen, einen Wertbrief nach Luxemburg sieht man nicht alle Tage.

Beste Grüße Bernd
 
germaniafreund Am: 14.03.2013 22:40:21 Gelesen: 117742# 14 @  
@ BD [#6]

Weiss nicht mehr, wo ich es her habe.

liebe Grüße Klaus


 
BD Am: 15.03.2013 07:33:25 Gelesen: 117709# 15 @  
@ BD [#6]

Zusatz: Warenproben ins Ausland hatten eine Mindestgebühr von 10 Pf.

@ germaniafreund [#14]

Hallo Klaus,

danke für die Erläuterungen und Tarifen zu innerdeutschen Warenproben und Mischsendungen. Warenproben hatte bis zum 31.12.1913 ein Höchstgewicht von 350 gramm, danach 500 gramm.

Beste Grüße Bernd
 
christel Am: 15.03.2013 09:49:29 Gelesen: 117684# 16 @  
09.12.1914 - Ortspostkarte Bautzen (Königl. Landgericht) - Eilboten

Wie mir noch aus einem anderen Thema in Erinnerung geblieben, war das Eilbestellgeld nicht zwingend im voraus zu entrichten.

Es gab da wohl auch eine Vorgehensweise des "ergänzenden Eilbestellgeldes", warum musste der Empfänger dieser Karte das Strafporto zahlen. Gab es zu diesem Zeitpunkt dieses "e.E." nicht mehr?

Für mich erschliesst sich das Porto und Strafporto wie folgt:

Ortspostkarte 2Pfg
Eilbestellgeld 25Pfg (hiervon 3Pfg entrichtet - offen 22Pfg)

Strafporto offener Betrag des Eilbestellgeldes 22Pfg.
Zuschlag 50% = 11Pfg
Gesamtstrafporto 33Pfg - auf volle 5er Beträge aufgerundet = 35Pfg.

Liege ich richtig? Und wurde der Empfänger eigentlich von der Post "über den Löffel balbiert" ?


 
wuerttemberger Am: 15.03.2013 11:01:44 Gelesen: 117670# 17 @  
@ christel [#16]

Das Ortsporto für Postkarten betrug seit 1906 wieder 5 Pfennig! Die 35 Pfennig erklären sich wie folgt. Erhielt der Empfänger gleichzeitig mehrere Eilsendungen, die nicht im Voraus bezahlt wurden, so zahlte er für die erste Sendung den vollen Satz zu 25 Pfennig und für jede weitere 10 Pfennig.

Quelle ADA V,1 §22, Absatz VI.

Gruß

wuerttemberger

PS. Strafporto wurde m.W. niemals auf Zusatzleistungen berechnet.
 
Lars Boettger Am: 15.03.2013 12:35:32 Gelesen: 117649# 18 @  
@ BD [#13]

Hallo Bernd,

vielen Dank für die Portoerklärung!

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
christel Am: 15.03.2013 12:52:55 Gelesen: 117645# 19 @  
@ wuerttemberger [#17]

Vielen Dank für die Topp-Erklärung. Ich hatte mit dem Ortsporto da einen Übertragungsfehler.

Wie würde denn dann theoretisch der dazugehörige Beleg aussehen, kann man davon ausgehen, dass er keinerlei Nachportovermerk trägt?

Beste Grüße.

Christel
 
wuerttemberger Am: 15.03.2013 17:39:40 Gelesen: 117611# 20 @  
@ christel [#19]

Das würde mich auch interessieren, aber ich habe noch keinen solchen Beleg gesehen und ich möchte nicht gern spekulieren.

Gruß

wuerttemberger
 
BD Am: 15.03.2013 20:35:24 Gelesen: 117580# 21 @  
Hallo,

Warenprobe in die Schweiz. Mit 10 Pf. fankiert als Mindestgebühr oder wirklich 51-100 gr. schwer.

Beste Grüße Bernd


 
germaniafreund Am: 15.03.2013 22:17:34 Gelesen: 117562# 22 @  
@ BD [#21]

Hallo BD,

die Falttechnik Deines vorgestellten Objekts ist interessant. Vielleicht sollten wir mal Exponate der Unterschiede zusammentragen.

liebe Grüße Klaus
 

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