Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: (138-139) Deutsches Reich Germania Belege bis 31.7.1916
Das Thema hat 147 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1   2   3 4 5 6 oder alle Beiträge zeigen
 
christel Am: 15.03.2013 22:46:47 Gelesen: 117745# 23 @  
31.10.1914 - 10Pfg - Posen W 3

Eigentlich eine absolute Massenwarenfrankatur, aber ich habe irgendwann einmal den Begriff "Postamtszensur" gehört.

Kann es sich bei diesem Brief um eine solche handeln und aus welchem Hintergrunde wurde sie durchgeführt?


 
Cantus Am: 16.03.2013 00:58:43 Gelesen: 117726# 24 @  
Zu dieser Frage muss ich passen.

Von mir eine Nachnahme-Postpaketadresse über einen Sendungswert von einer Mark und 35 Pfennig, mit der die Hans Hartmann AG aus Eisenach ein zu verzollendes Frachtgut nach Österreich sandte. Die Sendung wurde mit zwei Marken zu je 30 Pfennig mit Firmenlochung freigemacht [Mi. 89 I(2)] und erreichte das Zollamt in Reutte am 20.6.1911. Dort wurde eine Bestell-(Aviso)Gebühr in Höhe von 4 Schilling festgelegt, die mittels österreichischer Portomarke erhöben wurde. Am 21.6. erreichte die Sendung das Postamt in Bach im Lechtal, am 22.6. bescheinigte der Empfänger des Paketes den Erhalt der Sendung.





Viele Grüße
Ingo
 
Germaniafan Am: 16.03.2013 08:24:22 Gelesen: 117698# 25 @  
@ christel [#23]

Sehr schöner dekorativer Brief mit einem nicht häufigem Stempel der Postüberwachungsstelle für Geschäftspost in Posen.

Hier mal ein Auszug aus dem Katalog von Karl Heinz Riemer





Quelle: Karl Heinz Riemer Die Postüberwachung im Deutschen Reich durch Postüberwachungsstellen.

Ich hoffe, man kann´s lesen.

Schöne Grüße
Guido
 
christel Am: 16.03.2013 09:54:26 Gelesen: 117679# 26 @  
@ Germaniafan [#25]

Danke Guido für die Erklärung.

Gleich noch einen zum Thema "Postamtszensur":

19.6.1916 Wertbrief (500Mark = 625GF) von Leipzig nach Péra (Türkei)

mit rückseitiger Postamtszensur "Kaiserlich Deutsches Postamt Leipzig" + "vérifié" (nachgeprüft) + Namenszeichen.

Weiterhin rückseitig "Breslau B.P.A. 5" und Ankunfsstempel "PERA"


 
Germaniafan Am: 16.03.2013 11:23:46 Gelesen: 117655# 27 @  
@ christel [#26]

Toller Beleg, der würde auch noch in meine Sammlung passen. Aber man kann halt nicht alles haben.



Quelle: Karl Heinz Riemer Die Postüberwachung im Deutschen Reich durch Postüberwachungsstellen.

Schöne Grüße
Guido
 
Lars Boettger Am: 16.03.2013 14:00:34 Gelesen: 117640# 28 @  
In den August- und Septembertagen von 1914 gab es keine organisierte Zensur für die Post von und nach Luxemburg. Die Inlandspostkontrolle funktionierte zwar sporadisch (Ausnahme: Elsass-Lothringen), aber ansonsten blieben die Poststücke unzensiert, so wie das Einschreiben nach Luxemburg. Das ging am 26.8.1914 von Frankfurt nach Luxemburg, der Empfänger wurde nicht angetroffen und der Brief ging zurück nach Wiesbaden. Frankiert war der Brief mit einer Germania-Marke zu 30 Pfg. - 10 Pfg. Sonderporto nach Luxemburg und 20 Pfg. Einschreibegebühr. Das Sonderporto mit Luxemburg galt vom 1.10.1902 bis zum 31.7.1916, danach änderte sich der Tarif durch die Reichsabgabe (auf beiden Seiten!).

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
christel Am: 16.03.2013 15:21:42 Gelesen: 117620# 29 @  
08.07.1915 - Einschreiben Halle/ Saale nach Kopenhagen, auch in Deutsches Reich/ Zensurpost veröffentlicht!

20Pfg Briefgebühr, 20Pfg Einschreiben

Ich nehme an, dass "POLIZEI-VERWALTUNG HALLE a. S." ein Zensur- oder Zulassungsstempel ist.

Über Informationen wäre ich dankbar.



Beste Grüße
Christel
 
Jürgen Witkowski Am: 16.03.2013 21:43:18 Gelesen: 117590# 30 @  
@ BD [#21]

Meine Warenprobe aufgegeben am 6.7.1916 in Berlin-Steglitz in die Schweiz hat den Bestimmungsort Davos nie erreicht, da sie wegen fehlender Inhaltsangabe an den Absender zurück ging. Die Freimachung mit 20 Pf. war passend für eine Warenprobe über 150 g - 200 g.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Germaniafan Am: 17.03.2013 13:00:50 Gelesen: 117548# 31 @  
@ christel [#29]

Hier noch ein Auszug aus dem Buch von Riemer, der auch auf Deinen Beleg zutreffen könnte, auch wenn der Stempel von Halle nicht aufgeführt ist.



Quelle: Karl Heinz Riemer Die Postüberwachung im Deutschen Reich durch Postüberwachungsstellen.

Schöne Grüße
Guido
 
christel Am: 17.03.2013 14:17:44 Gelesen: 117531# 32 @  
Passt hier sehr gut, PP1 und die hinreichend besprochenen "Muster (ohne Wert)" - könnte aber auch Eingang im Thema "Deutsches Reich Ganzsachen" finden.

19.08.1911 W a r e n p r o b e von Ulm a.d. Donau Bahnhof nach Weimar

Eine bestimmt nicht so häufige Privatganzsache mit Eindruck 10Pfg Germania.

Wer eventuell etwas über die Firma Rosengart & Wolf und deren Branche weiß, wäre sehr interessiert an Informationen:


 
BD Am: 17.03.2013 14:33:40 Gelesen: 117522# 33 @  
Hallo,

phantastisch, was hier alles gezeigt wird.

@ christel [#29]

Hallo Christel,

da der Brief an das Hilfskomitee in Kopenhagen gerichtet ist, wird der Stempel als Absenderstempel anzusehen sein. Dieser macht eine erneute Zensur mit Öffnung unnötig.

@ Concordia CA [#30]

Hallo Jürgen,

ein seltener Zurück-Stempel. Habe leider nirgendwo etwas über eine Pflicht zur Inhaltsangabe gefunden.

@ christel [#32]

Eine wunderbare Ganzsache, als Warenprobe perfekt.

Beste grüße Bernd
 
christel Am: 17.03.2013 15:08:03 Gelesen: 117509# 34 @  
31.12.1912 - Paketkarte für 3 Frachtpoststücke nach Rumänien

Bernd (BD) hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass Paketkarten für Frachtpoststücke etwas seltener sind als die normalen 80Pfenniger in die Schweiz. Daher möchte ich hier eine weitere vorzeigen.

Zur Berechnung des Deutschen Frachtanteiles war es notwendig die Entfernung zwischen dem Aufgabeort und dem Grenztaxpunkt zu ermitteln. In diesem Falle war es die höchst Entfernungsstufe über 1125km, somit wurden für die ersten 5kg jedes Postfrachstückes 50Pfg und für jedes weitere darüber hinausgehende kg weitere 50Pfg berechnet.


 
BD Am: 17.03.2013 16:41:00 Gelesen: 117488# 35 @  
Pakete bis 5 kg. waren sogenannte Vereins-Postpakete, für die laut Weltpostvertrag feste Regeln galten. Ein Paket bis 5 kg. nach Rumänien erforderte ein Porto von 1,40 Mark, egal von welchen deutschen Ort und wohin in Rumänien.

"Postfrachtstücke" über 5 kg. unterlagen Vertragsbedingungen zwischen den einzelnen Ländern,jedes Land legte seine Gebühren selbst fest. Somit ist es schwierig das Porto zu ermitteln, bei Wertfrachtstücken ist es extrem. Paketkarten zu Postfrachtstücken in Ausland sind selten und von Spezialisten gesucht.

@ christel [#34]

Zu dem Deutsch-Österreichischen Gewichtsporto von 3,50 Mark für die 3 Pakete (genau wie von dir beschrieben) kam noch das rumänische Porto von 3,20 Mark (Paket bis 6 kg. = 1 Mark; - 7 kg.= 1,20).

Das galt nach allen Orten in Rumänien, in anderen Ländern hatte jeder Ort ein anderes Porto. Gesamtgebühr:6,70 Mark

Beste Grüße Bernd
 
BD Am: 17.03.2013 17:57:31 Gelesen: 117465# 36 @  
Hallo,

Paketkarte zu einem Frachtstück von 10 1/2 Kg.in die Schweiz.

Erste Entfernungstufe von bis 75 km zum Grenzpunkt ( -6 kg 30 Pf. plus 5 Pf. für weitere Kg.) ergeben 55 Pf. deutsche Gebühr.

Schweizer Gewichtsporto ist 80 Pf. Nach allen Orten bis 10 kg. = 60 Pf.; bis 15 kg. = 80 Pf.; bis 20 Kg. = 1,20 Mark.

Gesamtporto: 1,35 Mark

Beste Grüße Bernd


 
Marcel Am: 17.03.2013 18:04:01 Gelesen: 117457# 37 @  
@ christel [#32]

Wer eventuell etwas über die Firma Rosengart & Wolf und deren Branche weiß, wäre sehr interessiert an Informationen:


Hallo - ich habe mal ein wenig recherchiert.

Hier die Ergebnisse:

In Weimar gab es bereits 1842 Tuchmacher Zünckel an der Ecke Breite Gasse/Kaufstraße (heute: Marktstraße 2). Vorausgesetzt das die Familie ihren Betrieb aufrecht erhalten konnte - so ist es durchaus denkbar das es sich um eine Warenprobe in dieser Richtung handelte.

Weiter gab es bereits 1740 auch 2 Tuchmacher in Blaubeuren - dem Gründungsort Deiner abgebildeten Firma.

Einen weiteren Aspekt den ich verfolgt habe ist Dein abgebildetes Firmenwappen. Hier ist die Vorlage für das Firmenwappen das Württemberger Größere Wappen von 1817. Ich habe hier 3 Makierungen gesetzt - die für Dich interessant sein könnten. Meist ist aus den Firmenwappen die Zunft der besagten Firma ersichtlich. Bitte vergleiche es anhand der Zunftzeichen einzelner Berufe mit Deinem Original. Für mich ist das Zunftwappen der Tuchmacher (zu finden in Wikipedia) schon ein Anhaltspunkt dafür.



schöne Grüße
Marcel
 
Cantus Am: 17.03.2013 21:18:12 Gelesen: 117425# 38 @  
@ christel [#32]

Hallo Christel, hallo Marcel,

den Umschlag findet man im "Katalog der Privatganzsachen Deutschland bis 1945" von Strahlendorf / Mette" mit der Katalognummer PU 27 / B 68.

Viele Grüße
Ingo
 
Jürgen Witkowski Am: 17.03.2013 21:29:40 Gelesen: 117423# 39 @  
Zwei Drucksachen nach Übersee, die ich zusammen betrachtet sehr interessant finde. Beide stammen vom Königlichen Botanischen Garten in Berlin-Dahlem und wurden am 9.1.1915 beim Postamt Berlin-Steglitz 1 aufgegeben. Hier trennen sich sehr schnell Ihre Wege, die sie am Ende doch wieder zusammen führen.



Drucksache 1 war freigemacht mit 5 Pf. für ein Gewicht bis 50 g. Sie war bestimmt für den Botanischen Garten in St. Annes, Trinidad. Als Tagesstempel kam der Stempel BERLIN- / - / a / STEGLITZ 1 zum Einsatz. Bedingt durch den 1. Weltkrieg wurde die Drucksache versehen mit dem Stempel "Zurück wegen Kriegszustandes" an den Absender zurückgeschickt. Anscheinend irrtümlich wurde auch noch der Stempel "Zurück Nur offen zulässig." abgeschlagen.



Drucksache 2 war freigemacht mit 10 Pf. für ein Gewicht >50 g - 100 g. Sie war bestimmt für den Botanischen Garten in Hongkong, China. Als Tagesstempel kam der Stempel BERLIN- / - / c / STEGLITZ 1 zum Einsatz. Bedingt durch den 1. Weltkrieg wurde die Drucksache versehen mit dem nun anders lautenden Stempel "Wegen Kriegszustandes zurück." an den Absender zurückgeschickt.

Auf vielen Umwegen liegen beide Belege nun wieder vereint in meiner Sammlung.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Marcel Am: 18.03.2013 17:58:01 Gelesen: 117342# 40 @  
@ Cantus [#38]

Hallo Ingo,

steht außer der Katalognummer noch mehr im "Katalog der Privatganzsachen Deutschland bis 1945", was die Branche der Firma betrifft ?

Gruß Marcel
 
BD Am: 18.03.2013 19:28:46 Gelesen: 117324# 41 @  
@ Concordia CA [#39]

Hallo Jürgen,

diese Ganzsachen sind mit diesen Zielländern und der kriegsbedingten Zurückweisung schon eine Augenweide, als Paar natürlich ein Traum.

Natürlich gehören bei dem Thema alle Germaniamarkenbelege vor dem 30.7.1916 dazu, auch die mit ersten Ausgabe mit der Inschrift "Reichspost". Das Sammler die unglaublichsten Dinge versuchten, um an Belege und Stempel zu kommen ist bekannt. Doch dieser Sammler wurde nicht belohnt. Er schickte eine auffrankierte Ganzsachenkarte an das Kaiserliche Postamt in Tsintau mit 20 Pf. überfrankiert, mit der Bitte diese über San Francisco und New York nach Dresden zu senden. Er war wohl der Meinung, wenn er mehr frankierte würde Tsintau die Kosten für die Weiterleitung übernehmen. Das Postamt in Tsintau verweigerte natürlich die Annahme, aber er hatte wenigstens dessen Stempelabschlag fast 3 Monate später.

Beste Grüße Bernd


 
christel Am: 20.03.2013 13:24:23 Gelesen: 117250# 42 @  
@ BD [#1]

Nachfolgend zwei Belege, die mir beim Studium von Angeboten in vergangenen und gegenwärtigen Auktionen auffielen.

Es handelt sich zum einen um das Los 612 der Auktion 31/2012 (17. November 2012) von http://www.harlos-auktion.de

und um das Los 3307 der Auktion 148/2013 (06. April 2013) von http://www.rauhut-auktion.de

Beide Karten gehören eigentlich nicht in dieses Thema, beantworten aber zumindest die aufgekommene Frage bzgl. der Regelung in PP2 (im Beitrag [#1] dieses Themas).


 
BD Am: 20.03.2013 20:54:06 Gelesen: 117215# 43 @  
@ christel [#42]

Hallo Christel,

vielen Dank.

Diese beiden Belege zeigen eindeutig, dass die Vorzeigegebühr von 10 Pf. in der PP2 (1.8.1916-30.9.1918) nach Österreich wie wohl ins gesamte Ausland zu frankieren war.

Die zweite Ausgabe der Germaniamarken erschien am 1. April.1902 (Frühdaten laut Jäschke-Lantelme schon im März) mit der Inschrift "Deutsches Reich" noch ohne Wasserzeichen.

Mit einer 5 Pf. Marke aufrankiertes Privatganzsachen-Streifband für den Versand einer Drucksache von 100-250 gr.

Beste Grüße Bernd


 
Germaniafan Am: 23.03.2013 19:04:25 Gelesen: 117150# 44 @  
Schönen Guten Abend ins Forum.

Hier eine Ansichtskarte mit einem Württembergischen Bahnstempel.



TEINACH V 17 7 und nebengesetztem Bahnpoststempel K.WÜRTT.BAHN-POST 92 ST vom 17.07.1902

Im Württemberg-Handbuch wird aufgezeigt, dass es sich bei den Bahnstempeln nicht um postalische Stempel handelt. Sie wurden vielmehr im Bahndienst verwendet und dürften auf postalisch beförderten Ganzstücken bzw. auf Marken eigentlich nicht vorkommen. Trotzdem tauchen sie auch während der Germaniazeit in vielfältiger Form auf und werden gern gesammelt. Die Erklärung für die Verwendung gibt auch das Württemberg-Handbuch:

Briefe, die vom Einlieferer im Interesse schneller Beförderung direkt bei der Bahn abgegeben wurden, erhielten ebenso den Bahnstempel des betreffenden Ortes, wie die von einem Bahnbeamten dem vielfach vorhandenen Bahnhofbriefkasten entnommenen Sendungen.

(Quelle Auszug aus dem Handbuch Arge Germania)

Schöne Grüße
Guido
 
BD Am: 24.03.2013 19:00:45 Gelesen: 117103# 45 @  
@ Germaniafan [#44]

Hallo Guido,

so einen Segmentstempel habe ich auf Germaniamarken noch nie gesehen, danke fürs zeigen.

Aus der Zeit der Reichspostserie ein Einschreiben-Fernbrief bis 20 gr.

Beste Grüße Bernd


 
christel Am: 24.03.2013 19:39:32 Gelesen: 117090# 46 @  
@ Germaniafan [#44]

Einen solchen Stempel habe ich auch gefunden:

17.8.(1904) KORNTHAL auf 10Pfg. Auslandsganzsachenkarte nach Genf.


 
Lars Boettger Am: 28.03.2013 22:57:45 Gelesen: 117015# 47 @  
Einen meiner Lieblingsbelege (und ich habe bisher keinen zweiten gefunden): K.D. Feldpoststation Nr. 1 - während vier Jahren in Luxemburg am Bahnhof "ansässig" - mit 20 Pfg. frankiert und im Dezember 1914 nach Belgien gesandt. Zu dieser Zeit gab es aber keinen Postverkehr mit Belgien, der wurde erst Anfang 1915 wieder zugelassen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 

Das Thema hat 147 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1   2   3 4 5 6 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.