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Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
Das Thema hat 767 Beiträge:
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Magdeburger Am: 25.09.2016 18:09:47 Gelesen: 247539# 118 @  
@ Gernesammler [#117]

Beim zweiten Beleg sind noch 26 Sgr. bei der Wertangabe enthalten.

zu NPD-Zeiten galt hier jetzt die Progressionsstufe 7 (30-40) Meilen und der Mindestfahrposttarif war mit 18 Kreuzer festgelegt. Für beide Belege galt es, da ich die Gewichtsangaben ebenfalls so übernehmen würde.

Für die Werttaxe galt:

je angefangene 100 Thaler galten 2 Sgr. - über 1000 Thaler nur die Hälfte.

Für Wert 3408 sind also - bis 1000 Thaler 20 + von dort bis 3500 somit nochmals 25 Sgr. = 45 Sgr. * 3,5 = 157,5 aufgerundet 158 Kreuzer + die 18 Kreuzer für das Paket = 176 Kreuzer = 2 Gulden 56 Kreuzer.

Für Wert 3015 Thaler 26 Sgr.
bis 1000 Thaler somit 20 Sgr. + 21 Sgr. (ab 1000 - 3100) = 41 Sgr. * 3,5 = 143,5 aufgerundet 144 Kreuzer + 18 Kreuzer Paket = 162 Kreuzer = 2 Gulden 42 Kreuzer.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 09.10.2016 18:08:36 Gelesen: 247060# 119 @  
@ Magdeburger [#118]

Hallo Ulf,

vielen Dank für das ausrechnen der Taxe, sorry daß ich jetzt erst antworte, viel zu tun.

Hier möchte ich jetzt einen Brief aus München vom 14.8.1853 zeigen der nach dem 39,8 Meilen entferntem Zwickau in Sachsen spediert wurde.

Dieser ging an einen Herrn Doktor Klinkhard, auf der Rückseite ist ein leider etwas unleserlicher Bahnpoststempel "Leipzig - Hof".

Verklebt wurde für den Brief eine Bayern Nr.5 zu 9 Kreuzer.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 09.10.2016 18:23:37 Gelesen: 247054# 120 @  
@ Gernesammler [#119]

Sorry der Brief ist hier leider falsch, ist nochmals im richtigen Tread eingestellt.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 15.10.2016 11:46:11 Gelesen: 246867# 121 @  
Liebe Freunde der Incoming Mail,

heute zeige ich einen Teilfrankobrief aus Philadelphia (keine schöne Stadt, heute zumindest) vom 12.7.1852 (sicher heiß und schwül dort gewesen) an Clemens Kieflen, Mechaniker in Maria-Rain p(er) Nesselwang Baveria. Nur dank einer hervorragenden, jungen Postgeschichtlerin hier im Forum konnte ich den Zielort zuordnen, der damals etwas verändert notiert wurde.







Der Absender zahlte 5 Cents bis zum US - Ausschiffnungshafen, die im Stempel PHILA PAID mit Tinte notiert wurden. Ausweislich der Siegelseite finden wir den roten Londoner Stempel vom 26.7.1852 und einen unleserlichen Frankreich - Stempel, wie auch der Eingang nach Frankreich etwas ungeschickt mit einem roten Stempel auf dem roten Stempel von Philadelphia bestätigt wurde.

Nach dem Postvertrag Bayerns mit Frankreich vom 1.7.1847 kosteten einfache Briefe wie hier bis 1/2 Loth resp. 7,5g 45 Kreuzer Porto, wovon 36 Kr. an Frankreich zu vergüten waren und 9 Kreuzer für Bayern (rechts des Rhein, in die Pfalz nur 36 + 3 = 39 Kreuzer!) blieben.

Der Laufweg sollte gewesen sein Philadelphia 12.7.1852 - New York 14.7.1852, dann mit der "Africa" der Cunard Line nach Liverpool (25.7.1852), London 26.7.1852, Calais, Paris, Strasbourg, Augsburg (dort taxiert mit 45 Kr.), Nesselwang und von dort, wie ist wohl nicht mehr zu eruieren, zum Empfänger nach Maria-Rain.

Sollte es eine Korrespondenz gegeben haben, wovon ich lt. Inhalt ausgehe, wäre das der 211. Brief gewesen. Da hätte ich mal gerne die anderen 210 gesehen ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 15.10.2016 17:44:10 Gelesen: 246836# 122 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich war heute in Berlin zur Börse und habe für meine Sammelgebiete nichts gefunden. Allerdings holte ich diese beiden Belege aus der Kramkiste:



Der erste ist vom 21.12.1864 und lief Porto von Berlin nach Hof. Die 12 Kreuzer setzen sich aus 9 Kreuzer Porto für die 3. Entfernungsstufe + 3 Kreuzer Ergänzungsporto zusammen.



Der lief am 10.05.1864 höchstwahrscheinlich identisch, nur diesmal eingeschrieben. Hier kommen noch 6 Kreuzer für die Einschreibung zur o.g. Portoberechnung.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 15.10.2016 17:54:34 Gelesen: 246828# 123 @  
@ Magdeburger [#122]

Lieber Magdeburger,

Portochargébriefe nach Bayern sind gar nicht sooo häufig - von daher ein dickes DANKE, dass du die aus der Kiste befreit hast. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 16.10.2016 18:55:23 Gelesen: 246774# 124 @  
Hallo Sammlerfreunde,

von der Börse in Berlin konnte ich heute nur noch die kleine Variante der Mechanischen Weberei in Hof bekommen, diese wurde am 11.3.1865 aus Frankfurt Oder versendet und Herr Bracker hatte für diesen Brief 3 Silbergroschen zu zahlen.Am 12.3.1865 war der Brief bereits in Bayern.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 17.10.2016 19:20:01 Gelesen: 246709# 125 @  
Hallo Sammlerfreunde,

möchte diesen Brief aus Hamburg zeigen der am 1.7.1871 von Wilhelm Cropp nach Nürnberg versendet wurde an einen Herrn Dr. Schwarz, am 3.7. kam der Brief dann in Bayern an. Für die 60 Meilen Wegstrecke wurde eine 1 Groschen Marke des Nordeutschen Postbezirks verklebt, diese war seit Mitte Mai eine Marke der Deutschen Reichspost.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.10.2016 20:12:33 Gelesen: 246699# 126 @  
@ Gernesammler [#125]

Hallo Rainer,

mir gefällt gut, dass der Absender seine Kuverts bedrucken lies. Damals war ja üblich, den Absender mit seinem Absenderstempel vorne aufzudrücken.

In den 1860er Jahren (gegen Ende eher) kommen die ersten rückseitigen Aufdrucke und Firmenstempelungen vor.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.10.2016 19:49:53 Gelesen: 246571# 127 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich habe hier diesen Auslagen Brief aus Hamburg nach Nördlingen als Wertbrief versendet am 22.10.1818? leider nicht genau datierbar.Der Brief ging an das 70 Meilen entfernte Pfarramt in Nördlingen.

Was genau für den Brief zu zahlen war und von wem und wer was davon bekam das wäre meine Frage an Euch.

In der oberen linken Ecke ist eine rote 3 im Auslagenstempel wenn ich es richtig deute 116 Kreuzer darunter in blau - 20 und über dem Stempel von Hamburg nochmals 26.

Gestempelt wurde in Hamburg mit dem Halbkreisstempel der Fürstlich Thurn und Taxischen Postanstalt Hamburg und links mit einem Auslagenstempel. Vielleicht kann auch jemand das Siegel zuordnen, ob dies von einer Kirchlichen Instanz aus der Nähe von Hamburg ist.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.10.2016 20:33:28 Gelesen: 246567# 128 @  
@ Gernesammler [#127]

Hallo Rainer,

wo hast du denn den her? Ts, Ts, Ts ...

Aber ich muss etliches korrigieren bei deiner Beschreibung:

Es war kein Wertbrief, auch wenn er siegelseitig 5-fach verschlossen wurde. Wertbriefe zählten zu der Fahrpost, hier haben wir einen schweren Portobrief vor uns, sind also bei der Briefpost.

Das Jahr wird nicht leicht festzustellen sein - vermutlich gar nicht.

Taxis transportierte ihn von Hamburg bis zur bayer. Grenze bei Aschaffenburg. Hierfür erkannte Bayern für diesen Transit 1f 6x, also 1 Gulden und 6 Kreuzer.

Bayern hatte den Brief von Aschaffenburg nach Nürnberg geleitet, wo der Auslagestempel auf die fremde Portoforderung kam und Nürnberg notierte darunter das bayer. Porto von Aschaffenburg nach Nördlingen von 20 Kreuzern.

Die Strecke Aschaffenburg - Nördlingen betrug 158 km oder gleich 21 Meilen. Über 18 bis 24 Meilen kosteten einfache Briefe bis 1/2 Münchener Loth (8,75g) 8 Kreuzer. Hier wurde also gerechnet: 8 + 4 + 4 + 4 + 4 = 20 Kreuzer.

Es war also ein Brief der 5. Gewichtsstufe. Das war es auch für Taxis, denn deren Porto von 1 Gulden 6 Kr. = 66 Kreuzern teilte sich so auf: 22 + 11 + 11 + 11 + 11 = 66 Kreuzer. So schwere Briefe hat man auch nicht alle Tage.

In summa hatte der Empfänger also 1 Gulden 26 Kreuzer zu zahlen, die Nördlingen oben rechts notierte; das war viel Geld damals und etwa ein Wochengehalt eines Knechts, der 70 Std. die Woche zu arbeiten hatte ...

Ein toller Brief, der selten ist, weil aus Hamburg keine großen Korrespondenzen nach Bayern bekannt sind und der in der Besonderheit der 5. Gewichtstufe wohl kein zweites Mal zu finden sein wird. Als Liebhaber von Siegeln ist der Brief ja eh schon eine Granate - also alles richtig gemacht! :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 21.10.2016 20:04:49 Gelesen: 246484# 129 @  
@ bayern klassisch [#128]

Hallo Ralph, hallo Sammlerfreunde,

erst einmal vielen Dank für die ausführliche Beschreibung des Briefes, dieser wird einen besonderen Platz in meiner Sammlung einnehmen.

Hier jetzt der nächste Portobrief, diesmal aus Preussen, genauer gesagt Hoexter einer Stadt in Westfalen nach dem 30 Meilen entferntem Würzburg. Der Brief wurde geschrieben an den "Herrn Friedrich Ludwig Grafen und Herrn zu Castell Schloß Castell bei Würzburg", ich denke mal in den 1840er Jahren.

Der Brief wurde von Preussen spediert bis zur Bayrischen Grenze über Bad Kissingen, die Strecke von Hoexter nach Kissingen betrug 24 Meilen für den Transit erkannte Bayern 44 Kreuzer an.

Von Kissingen über Schweinfurt bis Würzburg waren nochmals 20 Kreuzer fällig, es stehen nochmals eine 12 und auf der Rückseite sind weitere Taxierungen von 12 und 14 vorhanden.Kann es sein das hier der Adressat und der Empfänger belastet wurden.

Der Brief mit einem Gewicht von 1 3/4 Loth hätte ja dann 1 Gulden 2 Kreuzer gekostet. Gestempelt wurde in Hoexter mit einem Zweikreisstempel und dem Auslagenstempel von Würzburg für die Portoforderung von Preussen, auf der Rückseite ist ein noch gur erhaltenes Siegel und der Ankunftsstempel von Würzburg.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 21.10.2016 22:08:54 Gelesen: 246468# 130 @  
@ Gernesammler [#129]

Hallo Rainer,

Hier jetzt der nächste Portobrief, diesmal aus Preussen, genauer gesagt Hoexter einer Stadt in Westfalen nach dem 30 Meilen entferntem Würzburg. Der Brief wurde geschrieben an den "Herrn Friedrich Ludwig Grafen und Herrn zu Castell Schloß Castell bei Würzburg", ich denke mal in den 1840er Jahren.

Ich schaue mal morgen nach, ob wir das präzisieren können, denke aber eher an die späten 1830er Jahre wegen der Farbe der Würzburger Stempel.

Der Brief wurde von Preussen spediert bis zur Bayrischen Grenze über Bad Kissingen, die Strecke von Hoexter nach Kissingen betrug 24 Meilen für den Transit erkannte Bayern 44 Kreuzer an.

Wie kommst du auf Bad Kissingen? Höxter taxierte ihn mit roter Tinte auf 12 1/2 Silbergroschen für die preußische Strecke, die Bayern in Würzburg in 44 Kreuzer reduzierte.

Von Kissingen über Schweinfurt bis Würzburg waren nochmals 20 Kreuzer fällig, es stehen nochmals eine 12 und auf der Rückseite sind weitere Taxierungen von 12 und 14 vorhanden. Kann es sein das hier der Adressat und der Empfänger belastet wurden.

Der Brief lief sicher nicht über Kissingen und Schweinfurt, sondern über Aschaffenburg nach Würzburg. Würzburg setzte vom bayerischen Grenzpunkt Aschaffenburg bis zur Abgabepost 20 Kreuzer an.

Bei einem reinen Portobrief wie hier konnte nur der Empfänger = Adressat belastet werden.

Der Brief mit einem Gewicht von 1 3/4 Loth hätte ja dann 1 Gulden 2 Kreuzer gekostet. Gestempelt wurde in Hoexter mit einem Zweikreisstempel und dem Auslagenstempel von Würzburg für die Portoforderung von Preussen, auf der Rückseite ist ein noch gur erhaltenes Siegel und der Ankunftsstempel von Würzburg.

44 Kreuzer für Preußen und 20 Kreuzer für Bayern ergaben 64 Kreuzer, oder 1 Gulden 4 Kreuzer. Für Preußen lag der Brief mit 12 1/2 Sgr. in der 4. Gewichtsstufe: 1/2 Loth = 5 Sgr., bis 1 Loth 7 1/2 Sgr., bis 1 1/2 Loth 10 Sgr. und wie hier bis 2 Loth 12 1/2 Sgr..

Bayern rechnete 8 Kr. bis 1/2 Loth plus 4 Kr. bis 1 Loth plus 4 Kr. bis 1 1/2 Loth plus 4 Kr. bis 2 Loth = 20 Kreuzer.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 22.10.2016 10:24:06 Gelesen: 246440# 131 @  
@ Gernesammler [#129]

Hallo Rainer,

sehe gerade, dass dieser Stempel von Höxter im Feuser ab 1840 bekannt ist - also dürfte der Brief um 1840/41 geschrieben worden sein, weil danach die Stempelfarbe von Würzburg ins Rote wechselte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.10.2016 16:55:48 Gelesen: 246384# 132 @  
@ bayern klassisch [#131]

Hallo Ralph,

danke für die Erklärung zu meinem Brief, den Versuch war es wert es mal selbst zu interpretieren.

Den Feuser hatte ich auch auf und deswegen das Datum in die 1840er Jahre gelegt.

Den Leitweg über Kissingen hatte ich als kürzeste Verbindung gewählt, wenn Du sagst der Brief lief damals über Aschaffenburg dann sollte das auch stimmen, ich selbst bin dabei noch viel zu lernen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 23.10.2016 19:11:24 Gelesen: 246376# 133 @  
@ Gernesammler [#132]

Hallo Rainer,

die kürzeste Verbindung war die, die man in der Vormarkenzeit am wenigsten benutzte, weil lange Leitungen (!) über eigenes Territorium viel Geld einbrachten, kurze nur wenig.

Nur Mut - wenn du die Details zu den Briefen vergessen haben wirst, einfach wieder rauskramen und versuchen selbst alles heraus zu finden. Klappt es dann nicht, bei meiner Antwort nachschauen. Nur so lernt man.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 25.10.2016 15:07:27 Gelesen: 246304# 134 @  
Liebe Freunde,

für die meisten Sammler sind portogerechte Frankaturen (fast ein Widerspruch in sich) und Unterfrankaturen wichtig und interessant, weswegen sie diese bevorzugt sammeln. Aber eine Handvoll Postgeschichtler freut sich sehr, mal einen überfrankierten zu finden und wenn er dann so schön ist, wie dieser kleine Mann, dann schnappt er ihn sich ohne Rücksicht auf (finanzielle) Verluste.



Mit dem Bahnpoststempel Toulouse A Bordeaux am 27.6.1864 versehen lief ein Kuvert an einen Franzosen, der in Bad Kissingen kurte. Der Absender hätte nach dem PV vom 1.7.1858 je 10g Gewicht nur 40 Centimes frankieren brauchen. Hier kleben aber 60 Centimes. Oft wird, wohl nicht ganz falsch, argumentiert, dass neue Postverträge mit neuen Gebühren nicht bei jedem Korrespondenten bekannt waren und diese dann noch nach den alten Tarifen ihre Briefe frankierten.

Nun - hier war der vorherige Postvertrag der vom 1.7.1847 und nach diesem kosteten Briefe dieser Art 50 Centimes - aber immer noch keine 60 Centimes, für die es damals keine tarifliche Basis gab.

Ausweislich seiner Siegelseite lief er über Strasbourg am 1.7.1864 nach Bad Kissingen ein. Der Absender wusste, dass der Empfänger im "Hotel de Russie", also dem Russischen Hotel, abgestiegen war, weswegen er ihn nicht poste restante verschicken musste, wo er auf eine Abholung hoffen musste.

Kommentare erbeten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 07.11.2016 15:08:01 Gelesen: 245847# 135 @  
Lieber Bayern Klassisch,

nicht ganz so teuer - sogar einstellig:



Am 13.07.1863 im schönen Wien aufgegeben ging es über Regensburg nach Ke(h)lheim und für einem Postvereinsbrief über 20 Meilen korrekt mit einer 15 Neukreuzer-Marke frankiert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 07.11.2016 17:04:33 Gelesen: 245831# 136 @  
@ Magdeburger [#135]

Lieber Magdeburger,

Glückwunsch zu einem Bratwurstbrief (so sage ich intern, wenn es ganz günstig abging) - der ist bildschön, feine Anschrift, Siegel mit Besonderheit und 3 Transit- bzw. Ankunftsstempel. Wenn sich der nicht sehen lassen kann, dann weiß ich es auch nicht mehr. Gut gekauft!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 11.11.2016 13:27:54 Gelesen: 245582# 137 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine Drucksache aus Marseille vom 22.3.1871, die vermutlich einer Warensendung an Paul Siegle in Augsburg untergejubelt worden war.



Absender war die Firma Henry Naegely & Cie.

Der Endkunde hieß jedoch Joh. F. Chur % Söhne in Augsburg. Am 21.3.1871, der Krieg war ein paar Monate vorbei, frankierte eben jener Paul Siegle mit 1 Kreuzer die Drucksache als Ortsdrucksache, wenn man von der Tatsache absieht, dass es eigentlich eine französische Drucksache war, die 10 Centimes gekostet hätte (3 Kreuzer).

So bekam Bayern einen Kreuzer für einen leichten Job und das war immerhin besser als gar nichts.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 20.11.2016 09:25:58 Gelesen: 245282# 138 @  
Liebe Freunde,

bei der letzten Peter Feuser Auktion in Schduaged gab es tolles Material in Hülle und Fülle - so auch diesen Brief aus Esslingen mit Postaufgabe in Neu - Ulm am 1.4.1850 an Caspar Gerhauser in Kaufbeuren, der mit einer Erstausgabe frankiert wurde.



Nun sind ja Briefe aus Ulm über die Donau gebracht nach dem bayerischen Neu - Ulm keine große Seltenheiten, wenngleich ich diese gerne erhasche, aber aus Esslingen war es schon etwas weiter nach Neu - Ulm, was man noch im Rahmen eines Mittagsspaziergangs hätte erledigen können - etwas weiter heißt hier konkret 80 km Wanderstrecke.

Versetzen wir uns zurück in das Jahr 1850 - Württemberg war von der fürstlichen Lehenspost derer zu Thurn und Taxis bedient worden und Briefe nach Bayern kosteten, wie in der ganzen Vormarkenzeit ein württembergisches Porto und ein bayerisches Porto. Diese nach alten Tarifen gestaffelten Gebühren betrugen hier 4 Kr. für Württemberg und 4 Kr. für Bayern = 8 Kreuzer.

Die schlauen Württemberger wusste jedoch hier um das bayerische Regulativ vom 1.7.1849 und noch mehr von der Möglichkeit des Gebrauchs von Freimarken ab dem 1.11.1849 und frankierten so einen einfachen, bis 1 Loth schweren Brief (statt von Württemberg aus bis 1/2 Loth) als einfaches Gewicht mit nur 3 Kreuzern, was zur Ersparnis von 5 Kr. führte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 20.11.2016 18:06:33 Gelesen: 245263# 139 @  
Hallo Sammlerfreunde,

diesen schönen Brief habe ich bekommen, dieser wurde versendet aus Verden an der Aller aus dem Königreich Hannover nach dem 54,5 Meilen entferntem Ansbach an Freiherrn von Reitzenstein. Wenn man noch wüsste welcher von Reitzenstein gemeint war dann könnte man das Datum etwas eingrenzen, denn der Stempel von Verden wurde ab 1825 verwendet erst mit Rahmen, später ohne.

Der Brief war frei bis zur preussischen Grenze siehe Text links unten, wie die Taxierung gesamt aussah da könnte ich Hilfe gebrauchen, auch würde mich der Laufweg interessieren. Auf der Rückseite ist noch ein sehr gut erhaltenes Siegel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.11.2016 19:15:33 Gelesen: 245255# 140 @  
Hallo Rainer,

ein seltener Brief, weil es von Hannover nach Bayern nie viel Post gab, guter Kauf!

2 1/4 Gutegroschen für Hannover bis zur taxischen Postgrenze. Taxis bekam 9 Kr. für den Transit, die in Nürnberg mit dem Auslagestempel bedruckt wurden. Es war also ein Teilfrankobrief.

In Bayern kostete er 9 Kr. ab der Grenze bei Aschaffenburg bis Ansbach, so dass ein Porto von 18 Kr. zu zahlen war. 1 Kr. erhielt der Bote = 19 Kr..

Laufweg: Verden an der Aller - Kassel (Taxis) - Frankfurt am Main - Aschaffenburg - Würzburg - Nürnberg - Ansbach.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.11.2016 19:27:33 Gelesen: 245249# 141 @  
@ bayern klassisch [#140]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Beschreibung des Briefes, es ist der erste dieser Art der sich in meiner Sammlung eingefunden hat, jetzt kann er super beschrieben einfliessen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 26.11.2016 11:37:39 Gelesen: 245133# 142 @  
Liebe Freunde,

leider nur eine Vorderseite, aber die Kriegsumleitung ist anzunehmen, weil wir einen Transitstempel von Calais sehen und der Abgangstag der 1.8.1866 war (Calais 2.8.1866) und dann wohl über Paris, Strasbourg, Ulm.



6 Pence waren im Krieg und im Frieden 1866 ausreichend bis 7,5g (1/4 Unze), daher erfolgte in Birminghan zurecht die Stempelung mit dem P.D..

Via France hob der Absender aus bekannten Gründen hervor - angeblich war der August 1866 noch tabu bei der Leitung England über Belgien und Preußen nach Bayern.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 

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