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Thema: Altdeutschland Preussen Belege
Das Thema hat 1167 Beiträge:
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Silbergroschen Am: 09.06.2015 20:33:50 Gelesen: 630567# 293 @  
Hallo zusammen,

und noch 2 Briefe aus der Korrespondenz.

schönen Gruss

Peter




 
bayern klassisch Am: 14.06.2015 10:56:06 Gelesen: 630353# 294 @  
@ Silbergroschen [#293]

Hallo Peter,

ich mag Korrespondenzen, die noch erhalten blieben, weil man viel über Stempel, Laufwege, Verwendungen von Marken usw. lernen kann, wie man es nicht könnte, wenn all diese Briefe einzeln irgendwo lägen.



Heute zeige ich einen Brief aus Halberstadt - Bahnhof vom 8.8.1866 nach München eines Syndikats zu Halberstadt, das ich leider nicht erkennen kann. Der Brief lief kurz nach dem Krieg und benötigte 2 Tage bis München. Man sieht, dass die Leitung wieder frei war.

Wenn du willst, Peter, schenke ich ihn dir als späten Kriegsbrief.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 14.06.2015 13:02:29 Gelesen: 630331# 295 @  
@ bayern klassisch [#294]

Liebe Freunde,

es war wohl das "Israelitische Syndikat Halberstadt".

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Cantus Am: 15.06.2015 03:16:59 Gelesen: 630242# 296 @  
Hallo,

ich persönlich bevorzuge preußische Ganzsachen mit Stempeln aus Niedersachsen, notfalls auch, wie hier in diesem Fall, mit Zusatzfrankatur. Wichtig ist mir dabei nur der Gesamteindruck der Vorderseite, also Stempel, Schriftbild und Zielort. Hier lautet der Zielort allerdings Wyszeczin bei Neustadt in Westpreußen. Eine intensive Suche, sowohl in eigenen Nachschlagewerken als auch im Internet, haben leider nur eine einzige Erwähnung in einem Forum für Familienforschung in Westpreußen gebracht [1], andere Informationen sind nicht verfügbar.

An anderer Stelle jedoch [2] bin ich auf einen Gutsbezirk Wyschetzin im Amtsbezirk Lusin [3] im Landkreis Neustadt in Westpreußen gestoßen. Die Ähnlichkeit in der Schreibweise lässt vermuten, dass es sich um den gleichen Ort handelt.

Der Umschlag war von Viersen nach Wyszeczin bei Neustadt gelaufen; ein genaues Datum der Verwendung lässt sich nicht feststellen.



Mi. U 27a

[1] http://www.westpreussen.de/forum/index.php?entry=380 (und dort Beitrag 2264)
[2] http://www.verwaltungsgeschichte.de/dan_neustadt.html
[3] http://www.territorial.de/dawp/gotneust/gemn1908.htm

Viele Grüße
Ingo
 
JohannesM Am: 15.06.2015 10:11:55 Gelesen: 630196# 297 @  
@ bayern klassisch [#294]

Richtig, Aron Hirsch war ein jüdischer Geschäftsmann in Halberstadt, siehe Auszug Adressbuch 1900:



Beste Grüße
Eckhard
 
bayern klassisch Am: 15.06.2015 12:41:56 Gelesen: 630171# 298 @  
@ JohannesM [#297]

Hallo Johannes,

vielen Dank - klasse!

Der Empfänger in Bayern war ja auch mosaischen Glaubens - Fraenkel - von daher macht das jetzt alles Sinn. Leider fehlt der Inhalt; Silbergroschen wird ihn in wenigen Tagen auf dem Tisch haben und weiß jetzt, was alles bedeutet.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Cantus Am: 16.06.2015 00:40:04 Gelesen: 630083# 299 @  
@ Cantus [#296]

Ein kleine, aber wesentliche Berichtigung: Viersen liegt natürlich am Niederrhein, allerdings nicht in Niedersachsen, sondern in Nordrhein-Westfalen.

Viele Grüße
Ingo
 
Silbergroschen Am: 16.06.2015 09:47:30 Gelesen: 630041# 300 @  
@ bayern klassisch [#294]

Vielen Dank, nehme den Brief gerne.

@ Cantus [#296]

Schöne Ganzsache.

Aus dem "Topographischen-Statistischen-Historischen Lexikon von Deutschland" Jahrgang 1848. Lässt sich bei Google books herunterladen Einfach nach Wyszeczin in google books suchen.

Wyszeczin Regierungsbezirk Danzig, Kreis Neustadt, Dorf mit 22 Häusern und 177 Einwohner

Von mir noch 3 Briefe aus der Korrespondenz.







schönen Gruss

Peter
 
Cantus Am: 17.06.2015 12:39:12 Gelesen: 629992# 301 @  
@ Silbergroschen [#300]

Hallo Peter,

bei dem Beleg aus Viersen war der Stempel nicht so gelungen. Hier ist ein anderer Ganzsachenumschlag von Preußen, gelaufen von Wanzleben [1] nach Gatersleben.



U 17

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Wanzleben

Viele Grüße
Ingo
 
Silbergroschen Am: 18.06.2015 17:46:00 Gelesen: 629938# 302 @  
@ Cantus [#301]

Schöne Ganzsache, wenn man hohe Ansprüche am Gesamtbild stellt, kann man bestimmt 99,5% aller erhaltenen Belege aussortieren.

Von mir auch eine hübsche Ganzsache:



schönen Gruss

Peter
 
bayern klassisch Am: 18.06.2015 18:19:58 Gelesen: 629929# 303 @  
@ Silbergroschen [#302]

Hallo Silbergroschen,

ein herrliche Ganzsache als Antwort auf eine Chiffre - Anzeige in einer Kölner Zeitung - ja, die hätte ich auch gekauft, sogar als Bayernsammler. :-)

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 18.06.2015 21:03:06 Gelesen: 629901# 304 @  
@ Silbergroschen [#302]

Jetzt habe ich mich eine Weile hier im Preussen-Thread nicht blicken lassen, weil ich mich mit anderen Sammelgebieten zur Zeit beschäftige.

Deine Aussage mit 99,5% schlecht oder mäßig erhaltener Pr.-Ganzsachen ist schon sehr pessimistisch gegriffen. Ich würde eher 2/3 ansetzen. Generell ist die Aussage aber richtig: Gut erhaltene Stücke sind nicht leicht zu bekommen, man muß sie suchen.

Ich zeige hier (schnell aus der Schachtel gegriffen, ich habe auch schönere Stücke, will aber jetzt nicht suchen) die U23B mit 2x1 Sgr. Adlerserie nach Berlin. Nichts Seltenes, aber ich habe sie zu meinen besseren Stücken gestellt wegen der schönen blauen Tinte und der feinen Kalligraphie.

Gestempelt Halle an der Saale 13.11.(ohne Jahr), Ankunft 14.11. 7-9 Uhr Vormittags, ging also ganz schnell.



VG, hajo22
 
Silbergroschen Am: 20.06.2015 12:41:10 Gelesen: 629842# 305 @  
@ hajo22 [#304]

Ja, mit blauer Tinte beschrieben ist nicht häufig. Pessimist bin ich nicht, aber Glasklarer Stempel, schön geschriebene Adresse, nicht zerknittert, keinen Faltung, keine Flecken, da wird es schon eng.

Von mir noch ein Brief aus der Korrespondenz nach Waal. Erfüllt die Kriterien nicht, aber trotzdem zeigenswert.

Eine Frage noch an bayern klassisch:

Weißt Du warum manchmal ein Ausgabestempel von Waal sich auf den Briefen befindet und manchmal nur einer von Buchloe und auf einigen Briefen sind beide Ausgabestempel?

schönen Gruss

Peter


 
hajo22 Am: 20.06.2015 13:36:10 Gelesen: 629837# 306 @  
@ Silbergroschen [#305]

Ich bin zwar nicht der "bayern klassisch", aber ich antworte so:

Waal (Übrigens ein Passionsspielort) war zu der Zeit ein Dorf, Buchloe hingegen Marktgemeinde mit einem wichtigen Bahnhof (gebaut 1847) und einem richtigen Postamt. Die Post landete daher zunächst in Buchloe und ging dann erst weiter nach Waal.

VG, hajo22
 
bayern klassisch Am: 20.06.2015 17:42:41 Gelesen: 629815# 307 @  
@ Silbergroschen [#305]

Hallo Peter,

zum fehlenden Abgabestempel von Waal - auf mir liegen 5 kg Maine Coon Katze, daher kann ich die Eröffnungsdaten der Postexpedition Waal nicht herunter beten, aber es wäre möglich, dass Waal erst im Laufe der zeit eine Postexpedition (PE) bekam und zuvor von Buchloe bedient wurde. Ich werde das aber nachschauen.

Seit dem 31.1.1843 waren alle bayerischen Poststellen per Dekret des Königs verpflichtet worden, auf allen eingehenden Poststücken ihren Stempel anzubringen - dass das nicht jeder immer gemacht hat, ist verständlich. Von daher wäre es auch möglich, dass man in Waal teure Stempelfarbe sparen wollte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 20.06.2015 19:26:19 Gelesen: 629800# 308 @  
Liebe Sammelfreunde,

es wurde zum 01.01.1825 eine Gebührenordnung eingeführt, welche Gewichts- und Entfernungsabhängig war. Die Entfernung wurde in gerade Linie, also Luftline, bestimmt.

Nach der Entfernung gab zwei Gebührenänderungen bis Ende 1867. Die erste fand für Briefsendungen zum 01.10.1844 und die zweite zum 01.01.1850 statt.

Es ist auch gar nicht so einfach, für zwei (gleiche) Orte für alle 3 Portoperioden Briefe zu finden, welche auch 3 unterschiedliche Taxen aufweisen.

Ein Beispiel zwischen Magdeburg und Berlin, ca. 17 Meilen voneinander entfernt kann ich mal zeigen:



Als erstes vom 31.01.1828, da waren es 4 Sgr. - hier als Franco notiert.



Dieser Beleg stammt vom 19.02.1847 und da waren nur noch 2 1/2 Sgr. - hier als Porto notwendig.



Und noch die 3. Periode, hierzu ein Brief vom 23.01.1858 mit 2 Sgr. Franco - als senkrechtes Paar der Nr. 2 dargestellt.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 21.06.2015 09:15:58 Gelesen: 629763# 309 @  
@ bayern klassisch [#307]
@ hajo22 [#306]

Ich habe nachgeschaut: In Waal wurde erst am 15.05.1860 eine Poststation eröffnet. So kann auf dem letzten Brief aus der Korrespondenz nur der Stempel aus Buchloe sein.

@ Magdeburger [#308]

Prima Zusammenstellung. Was kostete eigentlich ein Brief aus Magdeburg nach Berlin vor 1825?

Von mir noch was hübsches aus der letzten Potsdamer Auktion. Wollte keiner haben, also habe ich den Brief im Nachverkauf erworben.

Marken waren leider nicht mehr enthalten.

schönen Gruss

Peter


 
Magdeburger Am: 21.06.2015 13:22:23 Gelesen: 629732# 310 @  
@ Silbergroschen [#309]

Hallo Silbergroschen,

leider habe ich bis heute noch keinen Beleg vor 1825 nach Berlin. Laut der von Otto Christian Elester im Jahre 1791 herausgegebenen Portotaxen von Berlin kostete ein Brief 2 1/2 gute Groschen mit dem Clevischen Postkurs.

Der von dir gezeigte Wertbrief ist schon interessant - 21 Thaler in Kassen-Scheinen und 21 Silbergroschen in Marken als Inhalt muß man erstmal finden - Super!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
lueckel2010 Am: 25.06.2015 23:13:56 Gelesen: 629494# 311 @  
An die Preußen-Spezialisten in diesem Forum.

Kürzlich habe ich diesen Preußenbeleg spontan gekauft.



Wahrscheinlich zu teuer, aber er war mir den geforderten Preis wert:

Ein (meiner Meinung nach) sehr sauberer Faltbrief, ("glasklar") abgestempelt in "Haspe/ (Amt) Enneper-Straße", heute Stadtteil von Hagen/ Westfalen, meinem Geburtsort).

Als "Laie" ergeben sich für mich nun einige Fragen, die mir hoffentlich beantwortet werden können:

1. Der Brief wurde 1853 aufgeliefert, als es bereits Briefmarken gab. Dies war lt. "Michel" zulässig. Handelt es sich trotzdem um einen Vorphilatelie-Brief?
Wie würde der Fachmann ihn bezeichnen?

2. Rückseitig sind zwei weitere Stempel abgeschlagen, leider etwas undeutlich:



Während es sich bei dem unteren Kastenstempel vermutlich um einen Bahnpoststempel (Dortmund - Elberfeld) handelt (könnte "passen", sowohl Haspe als auch Rüggeberg (heute Ortsteil von Ennepetal) lagen an dieser Strecke), ist mir die Bedeutung des oberen Einkreisstempels vollkommen unklar.

Wer kann mich aufklären?

Schon im Voraus recht herzlichen Dank! Gerd Lückert
 
Magdeburger Am: 26.06.2015 02:00:54 Gelesen: 629481# 312 @  
@ lueckel2010 [#311]

Hallo lueckel2010,

zu deinen Fragen:

1.) in Preussen gab es ab 15.11.1850 Briefmarken und -> die Zeit davor würde ich als Vormarkenzeit bezeichnen - danach eben nicht mehr. Der Begriff "Vorphilatelie" ist etwas unglücklich, bezeichnet aber die Zeit vor der Briefmarkenzeit. Da Briefmarken nicht überall am gleichem Tage eingeführt wurden, ist die Zeitpunkt der Trennung auch unterschiedlich.

Es ist ein barfankierter Brief. Unten links steht "frei" - dies war die Willenserklärung dass das Beförderungsentgeld vom Absender übernommen wurde. Es bestand jedoch nicht die Verpflichtung. Er kostete 1 Silbergroschen, welcher in rot als Strich daneben angeschrieben wurde. Der blaue Strich ist ein Kontrollstrich zur Überprüfung des Frankos.

2.) Der Rahmenstempel ist ein Streckenstempel, Dortmund - Elberfeld ist richtig. Zwischen den beiden Ortsnamen ist das Tagesdatum und die Tournummer. Der Einkreisstempel ist der Ausgabestempel. Er wurde bei Ankunft des Briefes siegelseitig abgeschlagen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
lueckel2010 Am: 26.06.2015 11:26:07 Gelesen: 629440# 313 @  
@ Magdeburger [#312]

Guten Morgen Ulf!

Vielen Dank für Deine Nachricht, mit der Du Dich "mitten in der Nacht" bemüht hast, meine Fragen erschöpfend zu beantworten!

Abschließend noch zwei Fragen, über deren gelegentliche Beantwortung ich mich sehr freuen würde:

1. Der auf der Briefrückseite angebrachte Streckenstempel ("Michel" bezeichnet ich als Bahnpoststempel) ist nach meiner Ansicht ja quasi ein Durchgangsstempel(?). Wurde sämtliche Post "so" bearbeitet?

2. Über eine objektive Beurteilung der Qualität des Beleges, soweit dies anhand von Scans überhaupt möglich ist, würde ich mich sehr freuen.

Noch einen schönen (Rest-) Tag und viele Grüße, Gerd Lückert
 
Magdeburger Am: 26.06.2015 13:43:11 Gelesen: 629418# 314 @  
@ lueckel2010 [#313]

Hallo lueckel2010,

Du hast schon einen Beleg der mehr oder minder im "letzten" Jahr den Bahnpoststempel als Transitstempel siegelseitig hat. Hier und da sieht man jedoch solche Stempel auch vorderseitig, z.B. dann, wenn ein solcher Brief am Zug aufgegeben wurde.

Ich finde den Brief attraktiv! Sauber gestempelte Belege sind immer gesucht.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
lueckel2010 Am: 26.06.2015 17:41:00 Gelesen: 629394# 315 @  
Hallo, Ulf!

Vielen Dank für Deine positive Einschätzung. Ich werde den Brief auf jeden Fall behalten und in meine "Nebenher-Sammlung Philatelistisches von Hagen/Westfalen" integrieren.

Ein schönes Wochenende und auch weiterhin viel Spaß am gemeinsamen Hobby, Gerd Lückert
 
Baldersbrynd Am: 26.06.2015 23:06:45 Gelesen: 629359# 316 @  
Hallo,

hier noch ein Brief aus Haspe diesmal nach Randers in Dänemark. Gesendet am 2.7.1853.

Porto nach Hamburg 3 Sgr. umgerechnet bis 4 Schilling Courant. Weiterporto nach Randers auch 3 Sgr. zusammen 6 Sgr. umgerechnet bis 26 Schilling dänisch.

Ausgangstempel Haspe Enneper Strasse. Auf der Siegelseite Zugstempel in Rahmen Elberfeld-Dortmund Zug II, Zugstempel Minden-Berlin Zug III und Deutz-Minden Zug II alle am 3.7.

Ankunftsstempel in Hamburg 4.7. und weitergegeben nach das dänische Postamt in Hamburg D.D.O.P.A. Hamburg.

Viele Grüße
Jørgen


 
bayern klassisch Am: 26.06.2015 23:39:06 Gelesen: 629354# 317 @  
@ Baldersbrynd [#316]

Lieber Jörgen,

ein sehr schöner Brief - Glückwunsch zu dem feinen Stück!

Liebe Grüsse,
Ralph
 

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