Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Altdeutschland Preussen Belege
Das Thema hat 1167 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2   3   4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 23 33 43 47 oder alle Beiträge zeigen
 
Magdeburger Am: 16.02.2015 13:42:43 Gelesen: 638635# 43 @  
@ Silbergroschen [#42]

Schöner Beleg - nach Luxemburg da muß ich bisher passen.

Paketzettel wurden von verschiedenen Magazinen bereitgestellt. Jedes Magazin belieferte bestimmte Gebiete. Da ich nur Belege in Zusammenhang mit Magdeburg sammle, kann ich auch nur etwas zu den dort verwendeten Paketzetteln sagen. Für größere Postorte mit gleichem Magazin können somit "Daten" übertragen werden. Für kleine Orte ist jedoch Vorsicht geboten, da das Postaufkommen dort deutlich niedriger ist und somit andere Zeiten vorliegen. Für Magdeburg kenne ich 11 verschiedene Paketzettel.

Natürlich braucht man für eine solche Aufstellung auch datierbare Belege. Hier ein entsprechender vom 15.04.1862 nach Rauenberg, ca 51 Meilen entfernt. Dies entspricht der Progressionstufe 13.



Für die Kiste von 3 Pfund 10 Loth, welche Muster ohne Wert enthielt, läßt sich die Gebühr wie folgt berechnen:

2 Pfennige je angefangenes Pfund * Progressionstufe, also 2 Pfennige * 4 Pfund * 13 Progressionsstufe = 104 Pfennige = 8 Sgr. 8 Pfennige, was auf 8 3/4 Sgr. aufzurunden war.



Siegelseitig hätte von der Aufgabepostanstalt die Progressionsstufe vermerkt werden sollen, was hier leider unterblieb.



Dass die Datierung stimmt, dazu soll dieser Ausschnitt dienen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
kauli Am: 16.02.2015 20:07:54 Gelesen: 638594# 44 @  
Hallo zusammen,

damit Berlin nicht zu kurz kommt, ein Begleitbrief im Ortsverkehr, der auch nicht so gewöhnlich ist. Normalerweise gehörten die großen Paketzettel auf das Paket. Ausnahmen waren erlaubt, wenn das Paket zu klein war, dann konnte der Zettel auch auf dem Brief angebracht werden. Das Paket muß also sehr klein gewesen sein.



Viele Grüße
Dieter
 
Magdeburger Am: 17.02.2015 07:51:08 Gelesen: 638558# 45 @  
@ kauli [#44]

Hallo Dieter,

solche Briefe sind immer ein kleines Highlight.

Das Paket wog gerade mal 5 Loth (1 Loth dieser Zeit entsprechen heute 16 2/3 Gramm), was somit 83 1/3 Gramm sind.

2 Sgr. war der Mindestfahrposttarif bis 10 Meilen. Der Ortsstempel von Charlottenburg diente der Dokumentation der Paketausgabe.

Fragen:

1. Gehörte Charlottenburg damals zu Berlin und wo befand sich die Berliner Postexpedition 2 ?
2. Wurde der Stempel von Charlottenburg zu dieser Zeit noch im täglichen Postverkehr genutzt, bspw. bei der Briefaufgabe?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 17.02.2015 09:53:02 Gelesen: 638545# 46 @  
@ Magdeburger [#45]

Hallo Ulf,

die Post-Expedition 2 war seit 1859 in der Weinmeisterstr. 8 untergebracht und Charlottenburg wurde erst 1920 nach Berlin eingemeindet. Es galt bis dahin als Vorort von Berlin.

Der Rahmenstempel von Charlottenburg war von 1865 bis 1871 in Gebrauch, ob dieser Stempel im täglichem Gebrauch für die Briefabfertigung war, ich denke mal schon, kann zwar selber nicht mit diesem Stempel aufwarten aber ich kann mir nicht vorstellen das dieser Stempel nur für Paketbegleitbriefe war. Denn so viele Stempel hatte das Postamt bis dato nicht.

Gruß Rainer
 
kauli Am: 17.02.2015 11:05:17 Gelesen: 638533# 47 @  
@ Magdeburger [#45]

Hallo Ulf,

der Stempel wurde auch als normaler Aufgabestempel genutzt. Siehe Bild. Vorort ist schon richtig, aber Charlottenburg wurde bereits 1705 erwähnt, und erhielt im gleichen Jahr das Stadtrecht.



Viele Grüße
Dieter
 
Magdeburger Am: 17.02.2015 12:10:13 Gelesen: 638522# 48 @  
@ Gernesammler [#46]
@ kauli [#858]

Hallo Ihr Beiden,

recht herzlichen Dank für die weiterführenden Informationen.

Mir ging es auch um die Frage, ob es denn nun ein Ortspaketbegleitbrief ist oder nicht. So wie es aussieht, war Charlottenburg noch nicht Teil von Berlin.

Dazu passend kann ich nachfolgenden Beleg zeigen, welcher aus heutiger Sicht ein Ortspaketbegleitbrief wäre:



Am 01.03.1856 wurde an die „Herren Gebr. Kohne & Böckelmann Kl(ein) Ottersleben by Sudenburg / Magdeburg“ eine „Schachtel in Paket“ geschnürrt, aufgegeben. Das Gewicht ist nicht mehr erkennbar, jedoch ist durch den großen Paketzettel-Aufkleber von einem geringen Gewicht auszugehen. Die dazu erforderlichen 2 Sgr. als Franco, wurde durch eine Marke der 1. Ausgabe beglichen. Klein Ottersleben schließt sich direkt an die Sudenburg, welches vor den Toren der Stadt Magdeburg liegt, an.

Das Paket wurde vom Aufgabe-Postamt direkt zum Postamt nach Sudenburg gebracht und von dort ging der Landbriefträger nach Klein Ottersleben. Das Paket selbst wurde im Postamt Sudenburg abgeholt werden. Der Ortsstempel diente somit als Paketausgabestempel.

N.B. Sudenburg wurde noch zu preussischen Zeiten in Magdeburg eingemeindet, jedoch erst am 01.07.1867. Somit ist es kein Ortpaketbegleitbrief.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 17.02.2015 20:00:38 Gelesen: 638471# 49 @  
@ kauli [#44]

Sehr schöner und bestimmt nicht häufiger Brief. Charlottenburg wurde 1890 sogar zur Großstadt erklärt.

Ich vermute die nachfolgende Ganzsache wird Dir auch gefallen.

schönen Gruss

Peter


 
kauli Am: 17.02.2015 23:00:43 Gelesen: 638444# 50 @  
@ Silbergroschen [#49]

Hallo Peter,

besonders gefällt mir der Stempel. Die Stadtpost-Exp. X hatte nur diesen einen Stempel, der auch nicht so häufig zu finden ist. Auf frankiertem Brief Liebhaberpreis. Interessant wäre noch das Jahr da die SPE X auf dem Anhalter Bahnhof im März 1862 aufgehoben wurde und im April 1862 in der Grabenstr. neu eingerichtet wurde. Der Brief wird wohl keinen Inhalt haben worauf es eventuell vermerkt war.

Viele Grüße
Dieter
 
Silbergroschen Am: 19.02.2015 13:53:29 Gelesen: 638372# 51 @  
Hallo Dieter,

mit einem Verwendungsjahr kann ich leider nicht dienen. Wegen dem Preis. Ich würde die Ganzsache mit dem Stempel so mit 40-50€ bewerten.

Noch einen Brief aus Berlin nach München von der Postexp. XV

schönen Gruss

Peter


 
Magdeburger Am: 21.02.2015 18:45:50 Gelesen: 638288# 52 @  
@ Silbergroschen [#831]

Hallo Peter,

ein Brief, den auch unsere Bayern mögen.

Liebe Sammelfreunde,

schön ist natürlich was anderes.



Ein vierfach schwerer Brief von 1859 oder 1860 von Magdeburg nach Königsberg.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 21.02.2015 18:54:32 Gelesen: 638286# 53 @  
@ Magdeburger [#52]

Lieber Ulf,

3 1/4 Loth steht da - es ist tatsächlich ein Brief der 4. Gewichtsstufe über 20 Meilen in Preußen - sagenhaft! Wer hat schon so etwas?

Dass dergleichen Briefe keinen Luxus darstellen, ist doch klar, er wog ja auch über 50g! Aber für das, was er zeigt, sieht er sehr gut aus und hat ein "Gesicht"

Danke fürs zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
Silbergroschen Am: 22.02.2015 11:19:01 Gelesen: 638254# 54 @  
@ Magdeburger [#52]

Toller Brief, den ich auch gerne in meiner Sammlung hätte.

Von mir einen Ortswertbrief der Nr.7 aus Berlin. Häufig ist der auch nicht.

schönen Gruss

Peter


 
bayern klassisch Am: 22.02.2015 13:11:12 Gelesen: 638243# 55 @  
@ Silbergroschen [#54]

Hallo Peter,

ein Traumstück - ich bin immer wieder erstaunt, wie man es schafft, 25 Thaler in einem Kuvert mit Siegeln zu versenden, das zusammen 3/10 Loth = 5g wog.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 22.02.2015 15:39:45 Gelesen: 638224# 56 @  
@ Silbergroschen [#54]

Hallo Peter,

ein sehr interessanter Brief mit einer wunderbaren Nr. 7! Dazu kann man nur gratulieren!

Läßt sich ermitteln, aus welchem Jahr er ist? Ich frage, weil er meines Erachtens um 1/2 Sgr. überfrankiert ist. Normalerweise reichte dieser 1/2 Sgr. für das Ortsbestellgeld, jedoch nur dann, wenn max. 1 Thaler Inhalt vorhanden war.

Liebe Sammelfreunde,

aus der immer noch angebotenen Landfriedkorrespondenz steuere ich mal nachfolgenden Beleg bei:



Der Brief wurde am 16.08.1862 zwischen 16 bis 17 Uhr am Bahnhof in Magdeburg aufgegeben und war schon am 17. in Wiesloch. Das schöne ist, dass es sich hier um einen PortoCharge-Brief innerhalb des DÖPV handelt. 18 Kreuzer setzen sich aus 6 Kreuzer Charge + 9 Kreuzer Porto + 3 Kreuzer Ergänzungsporto für diesen einfachen Brief über 20 Meilen zusammen. Die 18 wurde jedoch gestrichen und neu 20 Kreuzer angeschrieben, da noch weitere 2 Kreuzer Bestellgeld anfielen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 22.02.2015 16:20:07 Gelesen: 638219# 57 @  
@ Magdeburger [#56]

Hallo Ulf,

die 2 Sgr. sollten Portogerecht sein. Ortswertbriefe von 1 Thaler bis 50 Thaler kosteten laut Postgesetz vom 31.07.1852 2 Sgr. Das Verwendungsjahr lässt sich bei dem Brief leider nicht bestimmen.

schönen Gruss

Peter


 
Magdeburger Am: 22.02.2015 16:31:30 Gelesen: 638214# 58 @  
@ Silbergroschen [#57]

Hallo Peter,

ok - du hast recht - auch im Gestz zum Postwesen von 1860 sind es noch 2 Sgr. incl. Bestellung. Dein Brief selbst kann ja frühstens von 1859 sein.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 22.02.2015 17:27:30 Gelesen: 638199# 59 @  
@ Magdeburger [#56]

Lieber Ulf,

ein tolles Stück - vor der Entdeckung dieser Landfried - Korrespondenz gab es kaum einmal einen Portochargébrief in den Süden der Republik, da freut man sich umso mehr, mal einen solchen bewundern zu dürfen und mit 2 Kr. Bestellgeld auf 20 Kr. natürlich ein echtes Sahnestück!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 28.02.2015 18:43:11 Gelesen: 638062# 60 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich bin ja mehr ein Stempelsammler und kann somit nicht immer mit besonders schönen Stücken aufwarten.



Zeigen möchte ich einen Beleg vom 11.02.1857 von Magdeburg nach Hoetensleben. Die Entfernung ist unter 10 Meilen und ein einfacher Brief kostete 1 Sgr.

Die Marke wurde mit dem Nummerstempel 906 entwertet. Der danebengesetzte Rahmenstempel ist ein sogenannter Nachtstempel. Das Postamt schloss 19 Uhr seine Pforten für das Publikum. Jedoch gab es etliche Briefkästen und diese wurden auch am Ende des "Tages" geleert und die darin befindlichen Postsendungen wurden zum Postamt gebracht. Das Postamt war auch in der Nacht besetzt und eine Aufgabe der "Nachtwache" war es, auch nach Schliessung für das Publikum die Post (aus den Briefkästen) zu bearbeiten.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Silbergroschen Am: 01.03.2015 09:02:33 Gelesen: 638026# 61 @  
Hallo,

der nachfolgende Brief ist auch nicht fehlerfrei, aber durchaus zeigenswert.

Brief aus Berlin vom 21.02.1859 nach Warschau frankiert mit einem Pärchen der Nr.8. Das Pärchen der Nr. 8 ist links oben etwas berührt.

Brieftaxe 6 Sgr = 3 Sgr. Preussen und 3 Sgr. für Russland nach Amtsblatt 10 von April 52



schönen Gruss

Peter
 
bayern klassisch Am: 01.03.2015 09:11:30 Gelesen: 638023# 62 @  
@ Silbergroschen [#61]

Hallo Peter,

was sagt der kleine, rote Stempel auf der Siegelseite aus?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Silbergroschen Am: 01.03.2015 11:59:38 Gelesen: 637999# 63 @  
@ bayern klassisch [#62]

ich bin mir nicht sicher. Könnte ein Taxstempel sein. Habe ich mal auf einen Badischen Brief gesehen.

Noch was nach Bayern:

Brief aus Aachen nach Murnau vom 06.05.58 mit einer schönen Preußischen Nr. 8

schönen Gruss

Peter


 
Michael D Am: 01.03.2015 12:30:14 Gelesen: 637993# 64 @  
@ bayern klassisch [#62]

Es handelt sich um polnische Ankunftsstempel. Dieser hier zeigt die Ankunftszeit 9 Uhr vormittags. "R" = Rano = vormittags.

Gruß
Michael
 
bayern klassisch Am: 01.03.2015 13:41:46 Gelesen: 637977# 65 @  
@ Silbergroschen [#63]

Hallo Peter,

Incoming - Mail nach Bayern mit Fingerhutstempel muss man lange suchen - klasse!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 01.03.2015 13:42:43 Gelesen: 637975# 66 @  
@ Michael D [#64]

Lieber Michael,

vielen Dank für diese Info - habe ich bei bayerischen Briefen bisher noch nicht gesehen und jetzt wieder etwas dazu gelernt vom Spezialisten. Danke dafür!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 01.03.2015 15:41:43 Gelesen: 637961# 67 @  
Liebe Sammelfreunde,

von mir mal heute ein Brief ohne Marke:



Ein Brief vom 01.07.1852 von Magdeburg nach Leipzig. Oben ist portofreie Justizsache notiert worden. Der Beamte Kühne bestätigte dies mit seinem Namenstempel.

Die vorderseitig notierten 9 Pfennige ist eine Bestellgeldnotierung von Leipzig. Portofreie Sendungen während der Zeiten des DÖPV zwischen zwei Posthoheiten zu finden, ist gar nicht so einfach, da die Portofreiheiten stark eingeschränkt wurden.

Leider ist das Siegel nicht mehr vorhanden und auch als Officialsache ist der Beleg nicht gekennzeichnet. Vielleicht handelt es sich auch nur um ein durchgeschlüpften Beleg, welcher nicht nachtaxiert worden ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 

Das Thema hat 1167 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2   3   4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 23 33 43 47 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.