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Thema: British Guyana: 9,48 Mio. Dollar für teuerste Marke der Welt
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Richard Am: 18.06.2014 18:38:25 Gelesen: 41788# 1 @  
1 Kilo Papier für rund 350 Milliarden Dollar: Weltrekord für eine Briefmarke

wm (18.06.14) - Seit dem 17. Juni, 10.05 Uhr, ist die einmalige British Guiana das teuerste Ministück Papier der Welt. Mit einem für eine einzelne Briefmarken bislang unerreichten Preis von ca. 9,5 Millionen US-Dollar wurde die Marke an einen unbekannten Telefonbieter nach kurzem Bieterduell zugeschlagen. Würde man das Gewicht der Marke mit ca. 0,027g annehmen, dann würde dies einem Preis pro Kilogramm Papier von rund 350 Milliarden US-$ entsprechen. Kaum zu glauben!

Presse und Fernsehen verfolgten die Auktion bei Sotheby’s in New York, als der dienstälteste Auktionator des Hauses, David Redden (er arbeitet seit 1974 bei Sotheby’s) um 10.02 Uhr die Versteigerung bei 4,5 Millionen $ eröffnete. Innerhalb einer Minute kletterte der Preis auf 5,5 Millionen, dann auf 7,9 Millionen. Bis dann der Hammer fiel und der Zuschlag erteilt wurde. Inklusive des Aufgeldes von 20% kommen so hübsche 9,48 Millionen Dollar zusammen, die dem unbekannten Liebhaber diese schlichte Marke wert war. Bei Sotheby’s brauchte man einige Zeit, bis man dies offenbar ausgerechnet hatte, denn zuerst war nur von US-$ 9,013,000 die Rede.

Ob sich damit die Erwartungen des bekannten Hauses erfüllt haben, darf man sicherlich nachfragen, denn als Schätzwert hatte Sotheby‘s stets 10 bis 20 Millionen Dollar angegeben. Offen scheint wohl auch zu sein, wer der tatsächliche Einlieferer ist, denn generell hieß es nur „aus dem Nachlass von John du Pont“. Bekanntlich war der Milliardärsspross am 9. Dezember 2010 verstorben und hatte seit 1997 wegen des Mordes an seinem Freund, Dave Schultz im Gefängnis gesessen.
Fragen ergaben sich auch wegen du Ponts Erbe, dass einerseits von der Familie beansprucht wurde, andererseits auch vom früheren Ringer Valentine Jordanov Dimitrov, den du Pont als Freund, Förderer und Mäzen des olympischen Ringsportes großzügig in seinem Testament bedacht hatte. Die Familie focht das Testament an, letztlich aber wohl ohne Erfolg, denn es heißt, dass Yordanov 80 Prozent des Markenerlöses erhalten werde, weitere 20 Prozent gehen an die Eurasia Pacific Wildlife Conservation Foundation in in Paoli, Pa., USA, die von John du Pont – er war auch ein namhafter Ornithologe – gegründet worden war. Inwieweit das DE Museum of Nat. History dabei auch eine Rolle spielt, ist unklar, aber es finden sich Hinweise, dass angeblich die Marken- und Münzsammlungen du Ponts diesem Museum gestiftet wurden.

Tatsache ist, dass die Marke sich preislich gut entwickelt hat: 1980 hatte du Pont sie für 935.000 $ erworben, nun brachte sie ein Vielfaches. Ob dies auch für seine eigentliche Sammlung von British Guiana gilt, wird man in Kürze wissen, denn diese kommt bei David Feldman in Genf am 27. Juni 2014 zum Ausruf.

Tatsache ist aber auch, dass Presse und Fernsehen bei der Berichterstattung zu dieser Auktion von einem Internetportal geschlagen wurden: Der Australier Glen Stephen hatte mit seiner Seite http://www.stampboards.com die Nase vorn und lieferte per Mobiltelefon gleich passende Bilder aus dem Auktionsraum im Minutentakt mit. Auch ein neuer Rekord in der Philatelie, dem zahlreiche Informationen dieses Beitrags entnommen sind!


 
heku49 Am: 18.06.2014 19:00:29 Gelesen: 41773# 2 @  
@ Richard [#1]

Und so sieht das gute Stück aus.

Gruß Helmut



[Das Foto wurde aus rechtlichen Gründen redaktionell gegen ein anderes Foto ausgewechselt]
 
bayern klassisch Am: 18.06.2014 19:25:49 Gelesen: 41757# 3 @  
@ heku49 [#2]

Lieber Helmut,

vielen Dank für den Scan - also ich wüsste mit dem Geld etwas anderes anzufangen, als mir einen Knochen zu kaufen, an dem ich keine Freude hätte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
duphil Am: 18.06.2014 19:40:00 Gelesen: 41749# 4 @  
Hallo zusammen!

Auch Wikipedia weiss einiges [1] über dieses gute Stück zu berichten.

Mit freundlichen Gruß
Peter

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/British_Guiana_1%C2%A2_magenta
 
heku49 Am: 18.06.2014 19:46:11 Gelesen: 41745# 5 @  
@ bayern klassisch [#3]

Lieber bk,

und die Rückseite ist vollgeschmiert mit Namen.

Gruß Helmut
 
bayern klassisch Am: 18.06.2014 22:00:42 Gelesen: 41697# 6 @  
@ duphil [#4]

Hallo Peter,

danke für den Link - schöner Beitrag.

@ heku49 [#5]

Lieber Helmut,

wenn eine Marke schon von vorn so aussieht, kommt es auf die Rückseite auch nicht mehr drauf an. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
muemmel Am: 18.06.2014 22:52:15 Gelesen: 41673# 7 @  
Grüezi,

in diversen Foren wurde diese "Sensation" ja bereits angekündigt und selbstverständlich sind auch andere Medien (Zeitungen, TV-Sender und Tagespresse) immer gerne bereit, derartige Dinge zu thematisieren. Doch es geht hier lediglich um "Aufmacher" und solche sind der Philatelie in keinster Weise förderlich.

Der Otto-Normalsammler und auch versierte Philatelisten nehmen solche Ereignisse zur Kenntnis, und damit hat es sich dann auch schon. Solche Auktionen finden eben in der Premium-Liga statt, und wie das Auktionsergebnis zeigt, finden sich auch dort nicht genügend Interessenten, die bereit sind, auf solch eine verhunzte Marke die von Sothebys erhofften 10 Millionen Dollar zu überbieten.

Ich bleibe lieber in der Kreisklasse und leiste mir solche Dinge, die ich aus meinem Geldbeutel bezahlen kann.

Sensationelle Grüße
Mümmel
 
bayern klassisch Am: 18.06.2014 23:17:39 Gelesen: 41655# 8 @  
@ muemmel [#7]

Hallo muemmel,

Doch es geht hier lediglich um "Aufmacher" und solche sind der Philatelie in keinster Weise förderlich

Das würde ich so nicht sagen - wer weiß, wie viele Leute sich nach diesen Meldungen wieder ihrer alten Sammlungen erinnern und die Alben heraus holen, um in ihnen zu schmökern?

Die meisten werden sie wieder in den Schrank zurück stellen, ohne gleich einer ARGE, einem Verein oder dem BDPh beizutreten; aber wenn ein paar dank Internet & Co sich wieder mit unserem Hobby näher befassen, dann sehe ich das grundsätzlich positiv.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
muemmel Am: 18.06.2014 23:41:21 Gelesen: 41639# 9 @  
@ bayern klassisch [#8]

Grüß Gott Ralph,

wer weiß, wie viele Leute sich nach diesen Meldungen wieder ihrer alten Sammlungen erinnern und die Alben heraus holen, um in ihnen zu schmökern?

Die meisten werden sie wieder in den Schrank zurück stellen

Ja so wird es sein. Ich für mein Teil bleibe dabei, dass man mit derartigen Sensationsmeldungen der Philatelie in keinster Weise einen Gefallen tut.

In den letzten vier Jahren habe ich durch das Internet für meinen Verein sechs Neumitglieder geworben und diesen mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Das ist sicherlich zahlenmäßig keine Granate, aber dies ist meinen Augen allemal besser als Sensationsmeldungen.

Schöne Grüße
Mümmel
 
bayern klassisch Am: 19.06.2014 00:01:06 Gelesen: 41632# 10 @  
@ muemmel [#9]

Griaß di!

Es ist natürlich klasse, wenn du 6 neue Sammler werben konntest - aber warum sollte man unserem tolles Hobby nicht auf mehreren Wegen Sammlerfreunde zuführen?

Ich sehe das positiv - mal wieder etwas in den Medien, weg vom vergessen und die Berichterstattung ist ja, so weit ich es verfolgt habe, nicht negativ; das ist doch schon was.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Heinz 7 Am: 19.06.2014 14:26:10 Gelesen: 41556# 11 @  
@ muemmel [#7]

Hallo Mümmel,

Ich sehe das ähnlich wie Bayern Klassisch: Jede Form der (positiven) Publizität nützt unserem Hobby. Früher waren Briefmarken-Meldungen oft in Zeitungen, Radio und sogar Fernsehen; heute findet man das selten. Und wenn, dann meist negativ (Schliessung von Philatelieschaltern in der Schweiz, zum Beispiel; abnehmende Abozahlen von Verkaufsstellen, u.s.w.).

Freuen wir uns also, wenn sich "die Öffentlichkeit" wieder einmal um die Briefmarke kümmert. Und wenn eine Marke zum vierten Mal den Weltrekord der "teuersten Briefmarke aller Zeiten" schafft, dann ist das ja wohl schon eine tolle Sache!

Und wegen der "Top-Liga", die da unter sich spielt, auch damit habe ich keine Probleme. Auch im Fussball interessieren sich die Massen in erster Linie für die WM, für die Ergebnisse "ganz oben". Aber Fussball gespielt wird bis in die untersten Ligen! Und so soll es auch bei uns sein! Philatlie auf allen Stufen: Vom König/Millionär bis hin zum mittellosen Schüler... -

Wie sagte es einst ein Autor:

Stamp collecting - the king of hobbies and the hobby of kings!

Herzliche Grüsse
Heinz
 
chuck193 Am: 19.06.2014 22:22:33 Gelesen: 41487# 12 @  
@ heku49 [#2]

Hi Helmut,

ein schön ausgeschnittenes Stück Papier, sonst nichts. Wenn jemand dafür soviel bezahlt hat, muss der ja Kopfbeschwerden haben. Der Junge, der die zuerst fand, hätte die auf dem Brief bewahren sollen.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
Wachauer Am: 19.06.2014 23:55:42 Gelesen: 41470# 13 @  
@ chuck193 [#12]

ein schön ausgeschnittenes Stück Papier, sonst nichts. Wenn jemand dafür soviel bezahlt hat, muss der ja Kopfbeschwerden haben.

Diese Aussage kann ich nicht wirklich schweigend zur Kenntnis nehmen.

Ich habe zwar weitaus nicht die finanziellen Mittel, mir nur annähernd all das kaufen zu können, was ich gerne möchte - aber ich würde mich sehr kränken, wenn jemand sagt, dass ich "Kopfbeschwerden" habe, wenn ich einen Teil meines Geldes z.B. für alte kursungültige postfrische Marken oder alte gebrauchte Briefumschläge ausgebe.

Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
chuck193 Am: 20.06.2014 00:23:50 Gelesen: 41460# 14 @  
@ Wachauer [#13]

Hi Gerhard,

es handelt sich hier ja um einen Ausnahmefall, also mach dir keine Kopfschmerzen darüber. Ausgeschnitten scheint das Stück auf alle Fälle zu sein, es würde zu viel Zeit gebrauchen, wenn die Drucker oder Postanstalt die so ausschneiden muss, für den Verkauf.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
Wachauer Am: 20.06.2014 00:43:31 Gelesen: 41458# 15 @  
@ chuck193 [#14]

Hallo Chuck,

soweit ich weiß, handelt es sich bei dieser philatelistischen Rarität genau genommen um einen Ganzsachenausschnitt.

Herzliche Sammlergrüße
Gerhard
 
22028 Am: 20.06.2014 08:17:17 Gelesen: 41423# 16 @  
@ Wachauer [#15]

Gerhard,

woher hast Du Deine Kenntnisse darüber, dass es sich um einen Ganzsachenausschnitt handelt?
 
Kalmimaxiss Am: 20.06.2014 10:09:07 Gelesen: 41390# 17 @  
22028 Am: 20.06.2014 10:56:09 Gelesen: 41373# 18 @  
@ Kalmimaxiss [#17]

Nun ja, wenn man Wikipedia als Referenz nimmt? Die Behauptung steht aber auf dünnem Eis.

Auch von Indien gibt es achteckig geschnittene Briefmarken, okay, von den indischen Marken gibt es auch Einheiten, aber nur vom Schnitt auf Ganzsachen zu schließen halte ich schon weit hervorgeholt.
 
Schwämmchen² Am: 20.06.2014 13:35:17 Gelesen: 41326# 19 @  
@ Kalmimaxiss [#17]

Wiki: "Der triftigste Beweis für diese These ist der achteckige Schnitt"

Selten so einen Blödsinn gelesen.
 
Kalmimaxiss Am: 20.06.2014 18:16:57 Gelesen: 41263# 20 @  
@ 22028
@ Schwämmchen

Ich habe nur die Ausführungen auf Wikipedia verlinkt, ohne Wertung - nicht mehr und nicht weniger.

Aber den Gegenbeweis zur Aussage könnt ihr wohl auch nicht antreten. :-)
 
Schwämmchen² Am: 20.06.2014 23:57:16 Gelesen: 41205# 21 @  
Ja, nicht wirklich. :)
 


Richard Am: 21.06.2014 09:12:51 Gelesen: 41176# 22 @  
Briefmarken - Die neue Wertanlage?

Für sage und schreibe sieben Millionen Euro ist in der vergangenen Nacht eine Briefmarke versteigert worden, die vor knapp 160 Jahren mal einen Cent gekostet hat. Briefmarken lohnen wieder als Anlage - oder? Fragen dazu an Uwe Decker vom Bund Deutscher Philatelisten.

Quelle und weiter lesen: http://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/int/201406/18/206395.html
 
22028 Am: 21.06.2014 13:58:38 Gelesen: 41109# 23 @  
@ Kalmimaxiss [#20]

Da bei Wikipedia jeder schreiben kann, was ihm beliebt, ist der Ruf ja bereits etwas angekratzt.

Warum sollte ich einen Gegenbeweis antreten? Das, was bei Wikipedia steht, ist so hirnrissig, mich wundert, dass das jemand für bare Münze nimmt.
 
Kalmimaxiss Am: 21.06.2014 16:16:00 Gelesen: 41083# 24 @  
@ 22028

Welche Emotionen ! :-)
 
briefmarkenwirbler24 Am: 21.06.2014 18:26:34 Gelesen: 41026# 25 @  
Guten Abend,

ich kann das ganze Furore um die "British Guyana" gar nicht richtig nachvollziehen, es handelt sich meines Erachtens bloß um eine Marke wie jede andere auch, nur mit dem Unterschied, dass diese anscheinend einen ziemlich hohen Wert haben soll.

Ich kenne etliche Marken, die ebenfalls so geringe Auflagen haben, dass keiner an diese Raritäten drankommen kann, jedoch von Sammelgebieten, welche stark vernachlässigt werden und so vom Michel einen lachhaften, ja sogar einen unverschämt niedrigen Michelwert bekommen.

Wäre diese "hässliche" Marke nicht schon immer so in die Öffentlichkeit geraten, wäre niemals ein solch hoher Preis zustande gekommen und ich bin der Meinung, dass derjenige, der sich die Marke gekauft hat kein Briefmarkensammler/Philatelist ist, sondern irgendein Multimillionär der sich neben seine Gemälde oder Juwelen eine Briefmarke hängen möchte.

MfG

Kevin
 

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