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Thema: Österreich Kaisertum - Marken und Belege 1850 bis Februar 1867
Das Thema hat 92 Beiträge:
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Cantus Am: 15.04.2017 14:56:05 Gelesen: 43621# 1 @  
Das Kaisertum Österreich bildet einen Abschnitt in der Geschichte der Habsburgermonarchie. Es wurde am 11. August 1804 als Erbmonarchie von Erzherzog Franz von Österreich gegründet, der fortan als Franz I. Kaiser von Österreich war.

Franz I. war der Herrscher des Habsburgerreichs – eines Vielvölkerstaates in Mittel- und Südosteuropa, der das Gebiet der heutigen Staaten Österreich, Ungarn, Tschechien (Böhmen und Mähren), Slowakei sowie Teile Polens und der Ukraine im Norden umfasste und sich im Osten und Südosten über Teile Italiens, Slowenien und Kroatien bis ins heutige Rumänien und Serbien ausdehnte –, ein Gebiet von 698.700 km² mit über 21 Millionen Einwohnern.

1867 wurde mit dem Ausgleich, der dem ungarischen Landesteil und dem König von Ungarn Gleichwertigkeit mit dem Kaiser von Österreich einräumte, das Kaisertum Österreich in die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn umgewandelt [1].

Die ersten Briefmarken erschienen in Österreich am 1.Juni 1850. Freunden der klassischen Österreichphilatelie bietet sich ab den ersten Ausgaben ein reiches Betätigungsfeld, denn ähnlich wie z.B. in Deutschland existieren von den Briefmarken, die im Kaisertum erschienen, also bis zum Jahr 1867, reichlich Varietäten in Form von Farbunterschieden, verschiedenen Druckarten, Unterschieden in der bildlichen Darstellung usw., aber auch die vielen Stempelvarianten aufgrund der flächenmäßigen Größe des Landes können das Thema philatelistischer Sammlungen sein und wirken sich mehrheitlich auf die wertmäßge Einstufung der frühen Briefmarken aus.

Während dieser Phase existierte in Österreich die Kreuzer-Währung, bei der 1 Gulden = 100 Kreuzern entsprach.

In den Katalogen der Michel-Redaktion werden die Briefmarken dieser Zeit unter den Katalognummern 1 bis 34 geführt. Da ich selber kaum Marken oder Belege dieser Zeit besitze, würde ich mich freuen, wenn einige von euch Teile ihrer Schätze hier hochladen und uns so in die Besonderheiten der frühen klassischen Österreichphilatelie einführen.

Parallel zu den Briefmarken gab es ab 1861 auch die ersten Ganzsachen von Österreich, das aber soll ein anderes Thema sein, das von mir noch vorbereitet wird.

Viele Grüße
Ingo

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kaisertum_%C3%96sterreich
 
bayern klassisch Am: 15.04.2017 15:31:33 Gelesen: 43615# 2 @  
@ Cantus [#1]

Lieber Ingo,

danke für die schöne historische Einführung in eines der wunderbarsten Sammelgebiete, die es gibt auf der Welt.

Nur zur Präzisierung: Es gab den Conventionsgulden 1 fl CM mit 60 Conventionskreuzern Kr. CM bis zum 31.10.1858.

Danach musste die Währung abgewertet werden:

1 Neugulden 1 fl wurde in 100 Neukreuzer Nkr. geteilt, wodurch sich die Nominalen der Marken bzw. die Taxen und Gebühren ändernte in den Maße:

3 Kr. CM = 5 Nkr.
6 Kr. CM = 10 Nkr.
9 Kr. CM = 15 Nkr. usw.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Meinhard Am: 15.04.2017 19:22:11 Gelesen: 43586# 3 @  
@ Cantus [#1]

Hallo Ingo,

dann von mir mal die Nr. 1 von Österreich.

Mi.Nr. 1Xd III
X = Handpapier (Das Handpapier wurde zum Druck der Marken etwa bis Ende 1854 verwendet. Es ist durch eine RAUHE Struktur erkennbar.)
d = Farbe: kadmiumgelb
III = Type III (Wappenlinie geteilt, Wertziffer freistehend,...)
Besonderes: Papierkorn rechts (markiert)
Stempel: Teilstempel von WIEN,
geprüft

LG, Meinhard



 
bignell Am: 15.04.2017 22:46:21 Gelesen: 43565# 4 @  
@ Cantus [#1]

Hallo Ingo,

bevor ich auf Briefe umgestiegen bin, habe ich die erste Ausgabe von Österreich und Lombardei-Venetien gesammelt, Typen, Platten, Besonderheiten. Auch eine Jahressammlung (alle Stempel von 1.1. bis 31.12.) habe ich begonnen. Ich zeige hier einmal ein paar seltene Einheiten.



7x15 Centes, rückseitig signiert Enzo Diena, Registerbug durch die dritte Marke



8x3 Kreuzer stumpfrosa, Maschinpapier Type IIIb, Attest Ferchenbauer, die ersten beiden Marken links unten nachgebessert. Worauf der Vorbesitzer mit dem weissen Pfeil hinweisen wollte, weiss ich nicht. An der Stelle ist die Randlinie minimal gebrochen, aber das erscheint mir eher unwichtig.



6x9 Kreuzer blau, Maschinpapier Type IIIb teilweise engrandig, Attest Ferchenbauer, der Vorbesitzer hat mit dem Pfeil auf eine gebrochene Ecke hingewiesen. Das illustriert glaube ich ganz gut, dass grosse Einheiten nur schwer in wirklich guter Qualität zu bekommen sind. Die Atteste kann ich natürlich nachreichen, will aber dieses Thema damit nicht überlasten.

Lg, harald
 
henrique Am: 16.04.2017 00:19:03 Gelesen: 43549# 5 @  
Hallo,

die Nummer 2 von Österreich 2 Kreuzer schwarz von 1854
ungeprüft ANK Nr 2 M

Michel Nr 2 Ya I
Y = Maschinenpapier



Henrique
 
Meinhard Am: 16.04.2017 09:35:29 Gelesen: 43517# 6 @  
Ich bleibe noch bei der Nr. 1 mit schönem Plattenfehler.

Mi.Nr. 1Xd III
X = Handpapier
d = Farbe: kadmiumgelb
III = Type III
Besonderes: Plattenfehler "Kronenband links gebrochen" und rechts mit Druckzufall (markiert)
Stempel: Teilstempel von LANDEK 22. JAN. (18..?) geprüft

LG, Meinhard



 
Pepe Am: 17.04.2017 21:23:36 Gelesen: 43463# 7 @  
@ Meinhard [#6]

Zum Osterausklang noch drei 'Eierchen' ins Nest gelegt. Die sind alle geprüft vor 1984 in der DDR. Da war dann auch wieder der alte Lipsia Katalog die Basis. Heute kann man nur noch signiert beschreiben.




1850, Österreich Nr: 1 a Y, 1 b X, 1 c Y, Vor und Rückseite

Eine Spezialbewertung für diese Marken hat es noch nicht gegeben, darum noch die Einzelabbildungen mit der Bitte um genauere Markenbestimmung.



nette Grüße
Pepe
 
henrique Am: 28.04.2017 17:24:16 Gelesen: 43394# 8 @  
Hallo,

die Nummer 3 von Österreich 3 Kreuzer rot

Ausführungen: Michel 3 Xa III / 1850 ............................ Michel 3 Ya III / 1854



Henrique
 
10Parale Am: 28.04.2017 21:18:37 Gelesen: 43371# 9 @  
@ henrique [#8]

Das ist ja ein starkes Thema (übrigens auch Portugal Klassik was ich interessiert verfolge).

Ich bleibe auch noch einmal bei der Nr. 1, ich habe diese mal gekauft, weil sie ein Stempelchen von Hermannstadt ziert, also nicht der Marke wegen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Meinhard Am: 29.04.2017 19:24:02 Gelesen: 43312# 10 @  
@ Pepe [#7]

Hallo Pepe,

lang hat es gedauert aber es kommt.

Sofern die Farben auf meinem Bildschirm richtig rüberkommen, nachstehend mal die Farben.



Alle Angaben nach Ferchenbauer (Ausgabe 2008). Marken beschriftet und markiert.




Bei dieser Marke würde ich die Farbe auf "ORANGE" ändern ?



LG, Meinhard
 
henrique Am: 08.05.2017 18:32:47 Gelesen: 43251# 11 @  
Hallo,

die Nummer 4 von Österreich:

6 Kreuzer braun in verschiedenen Ausführungen und Farbtönen

Michel 4 Xa III / 1850 / Handpapier



Michel 4 Ya III / 1854 / Maschinenpapier / Farbtöne



Henrique
 
10Parale Am: 08.05.2017 20:57:10 Gelesen: 43223# 12 @  
@ henrique [#11]

Das Maschinenpapier kann man ja meines Wissens mit dem Finger erfühlen, es fühlt sich glatter an als das raue Handpapier.

Ich zeige hier die Nummer 4 Y von Österreich auf einem Brief vom 7. September 1855 von DEVA nach HERMANSTADT.

Liebe Grüße

10Parale


 
Pepe Am: 08.05.2017 21:25:52 Gelesen: 43221# 13 @  
@ Meinhard [#10]

Hallo Meinhard,

vielen Dank für die Mühe mit der Farbbestimmung. Mir fehlt leider jegliche Fachliteratur und so kann ich nicht mal etwas mit Deinen extra gekennzeichneten Merkmalen anfangen. Mit welchem Programm signiert man so die Marken?

Der Altsammler hat ja nach dem DDR Lipsiakatalog gesammelt und die Prüfungen wurden ja auch nach diesem Katalog durchgeführt. Ist sicher Schnee von gestern. Weil aber mehr Infos als im Normal Michel, stelle ich mal die ersten Seiten ein.



Lose Blatt Katalog aus der DDR von 1970, Seite 1 bis 3



Mi 2 Y, schwarz; Mi 2 X grau

Alle Angaben mit Fragezeichen.
 
henrique Am: 09.05.2017 10:14:17 Gelesen: 43194# 14 @  
@ 10Parale [#12]

Hallo,

sehr schöner Beleg. Passt gut zum Thema.

Henrique
 
Meinhard Am: 09.05.2017 18:43:53 Gelesen: 43167# 15 @  
@ Pepe [#13]

Hallo Pepe,

ich war der Meinung, dass auch der Lipsiakatalog zu den verschiedenen Typen eine genaue Beschreibung macht.

Deshalb zu deiner 1. gezeigten Marke - Beschreibung laut Ferchenbauer (Ausgabe 2008):
Nr. 2 = 2 Kreuzer
Papier: Maschinenpapier
Type: IIIb (Farbe: schwarz - sollte passen)

Ferchenbauer hat für diese Ausgabe folgende Farben angeführt - in Klammer der Katalogpreis lt. Ferchenbauer 2008.
schwarz........(90,00)
grauschwarz...(140,00)
tiefschwarz...(115,00)
mausgrau.....1.100,00)
grau........(2.250,00)

Ich habe dein 1. Bild bearbeitet und markiert:



Typenbeschreibung Type III:
Durch die Nachgravur des Wappenuntergrundes wurden die Punkte verkleinert, weshalb das gesamte Wappen nunmehr heller erscheint. (Vergleich zur Type I)
1 - die beiden Punkte unterhalb des rechten Adlerfanges sind in einer Linie und getrennt
2 - die drei Punkte am linken Rand verlaufen sehnenartig zur Einfassungslinie
3 - die Einfassungslinie des Wappenschildes ist nunmehr durch eine deutliche weiße Linie getrennt

Untertype III b (ist deine Marke)



1 - loslösen der Ziffer 2 von der oberen Einfassungslinie des Wertschildes
2 - Ausbuchtung oberhalb des zweiten E von STEMPEL stumpf
3 - das farbige Strichelchen unterhalb des ersten R von KREUZER findest sich auch bei dieser Type
4 - beim rechten U von KREUZER befindet sich ein Farbfleck
5 - in der Mitte des weißen Feldes des Adlerbrustschildes befindest sich ein farbiges Pünktchen (blauer Kreis)
bei der Type III a ist das Feld weiß "OHNE PUNKT" (nur dieser Punkt ist der Unterschied zu IIIa + IIIb)

Hoffe, Du bist jetzt mit meiner Beschreibung zufrieden. Deine 2. Marke schaue ich mir noch später an.

Schöne Grüße aus Österreich, Meinhard
 
Meinhard Am: 10.05.2017 18:16:57 Gelesen: 43109# 16 @  
@ Pepe [#13]

2. gezeigten Marke - Beschreibung laut Ferchenbauer (Ausgabe 2008):
Nr. 2 = 2 Kreuzer
Papier: Handpapier
Type: I a (die Farben untenstehend m.M. grauschwarz ?)

Ferchenbauer hat für diese Ausgabe folgende Farben angeführt - in Klammer der Katalogpreis lt. Ferchenbauer 2008.

schwarz........(130,00)
grauschwarz...(145,00)
tiefschwarz...(175,00)
grau..........(570,00)
silbergrau....(850,00)

Ich habe dein 2. Bild bearbeitet und markiert:



Die Wappenzeichnung befindet sich um Originalzustand
1 - die Ziffer 2 hängt mit der oberen Einfassungslinie des Wertschildes zusammen
2 - Ausbuchtung oberhalb des zweiten E von STEMPEL ist "spitz"
3 - k e i n Strichelchen unterhalb des ersten R von KREUZER

Bei der I b
wäre Nr. 1 gleich
Nr. 2 "stumpf"
Nr. 3 "m i t" Strichelchen

LG, Meinhard
 
Meinhard Am: 10.05.2017 18:31:09 Gelesen: 43105# 17 @  
Habe mal auf die Schnelle 2 Marken von meiner Sammlung "LV" wegen der Farben herausgesucht. Scan mit 1000.

Beide Marken sind geprüft.

linke Marke: "Tiefschwarz"
rechte Marke: "Grauschwarz"

Deshalb auch die Einschätzung der oben gezeigten Marke auf Farbe "grauschwarz".

MfG, Meinhard



 

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