Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Probleme mit der Postzustellung ? Alternativen ?
Das Thema hat 57 Beiträge:
Gehe zu Seite:  1   2 3 oder alle Beiträge zeigen
 
Genosis Am: 12.05.2017 22:36:05 Gelesen: 20249# 1 @  
Ein Hallo an alle Sammler,

ich möchte hier ein neues Thema aufmachen, da mir einige Dinge regional aufgefallen sind.

Eine tägliche Zustellung der Deutschen Post findet hier nicht mehr statt.
Einmal oder auch zweimal die Woche kommt gar kein Postbote.
Der Postbote (Person) wechselt auch alle 2-3 Wochen.
Das ganze geht seit ca. Anfang des Jahres. Es war ein schleichender Prozess.

Nachdem ich einen darauf angesprochen habe hieß es nur, dass nicht genug Personal vorhanden ist und die anderen Überstunden abbauen. Somit kommt es vor, dass Briefe erst nach 3-5 Tage zugestellt werden. Früher wurde ein Zusatzstempel aufgebracht für verspätete Zustellung. Das gibt es wohl nicht mehr. ^^

Mir wurde auch zugetragen, dass die Post Gespräche führt mit privaten Zustellern, um eine Verteilung zu optimieren (Tageszeitung, Wochenzeitungen und Privatzusteller).

Wie schaut das bei Euch aus ?
Gibt es dort auch Problem der Postzustellung ?
Was hat sich in den letzten Monaten (Jahresanfang) verändert ?
Bricht das System zusammen?

Mit lieben Gruß

Mike
 
Cantus Am: 13.05.2017 02:25:38 Gelesen: 20229# 2 @  
@ Genosis [#12]

Hallo Mike,

ich habe mal nachgeschaut, wo du wohnst, danach wohnen wir beide in kleineren Orten am Rand der Republik, auch wenn dein Wohnort sogar von der Einwohnerzahl her noch größer ist als unsere Kreisstadt Seelow, die nur rund 5.000 Einwohner hat. Auch wenn mein Dorf noch erheblich kleiner ist, so denke ich doch, dass die personellen Probleme bei der Post ähnlich sind.

Unsere langjährige Postzustellerin schied Ende letzten Jahres nach längerer Abwesenheit aufgrund Krankheit endgültig aus dem Postdienst aus. Bereits während dieser Zeit und auch bis heute wurde und wird die Post von immer wieder wechselnden Postzustellern ausgetragen. Es gibt zwar eine Hauptzustellerin, diese aber macht die Tour nicht regelmäßig, sondern mit immer wieder größeren Lücken. Möglicherweise sind diese Lücken auf die hier allgemein bekannten Personalengpässe bei der Post zurückzuführen.

Anders als in Städten ist auf dem Dorf die Postzustellung mit oft weiten Wegen und guten Kenntnissen der Örtlichketen verbunden, denn auch abseits oder vereinzelt liegende Häuser müssen angefahren werden. Wenn nun neue Dienstkräfte vertretungsweise solche Touren abdeckn müssen, besteht im Einzelfall natürlich die Versuchung, einzelne Adressen nur ab und zu anzufahren, um Zeit zu sparen und nicht jeden Tag bis abends Post ausfahren zu müssen, ohne dass das von den Vorgesetzten angemessen entlohnt wird. Glücklicherweise funktioniert die Zustellung von Briefen Karten oder Paketen durch die Deutsche Post bei uns ohne nennenswerte Probleme, nur bei der Mitnahme von bereits bezahlten Paketen (Geschäftspakete, Freeway-Pakete oder Retouren) gibt es Probleme.

Zunächst hatte das mit dem Unwillen unserer neuen Postzustellerin zu tun, aber aufgrund von mannigfaltigen Beschwerden von allerlei Personen gab es wohl eine kräftige postintene Ermahnung, seitdem läuft das so einigermaßen. Allerdings funktioniert es trotzdem nicht immer zeitgerecht, daran ist aber die Deutsche Post schuld und nicht unsere Zustellerin. Obwohl wegen der extremen Zunahme des Paketverkehrs wegen umfangreicher Online-Bestellungen und auch -retouren sowohl der Personal- als auch der reine Platzbedarf bei der Post erheblich gewachsen ist, hat die Post nicht angemessen reagiert. So hat sich der Zeitpunkt der Postzustellung bei uns um durchschnittlich drei Stunden nach hinten verschoben uund zusätzlich werden die Postzusteller mit viel zu kleinen Fahrzeugen losgeschickt, in die - zumindest während der ersten Hälfte der Tour - einfach keine Pakete mehr hineinpassen. Wir haben das jetzt im Wege der persönlichen Absprache so geregelt, dass unsere Pakete dann eben am folgenden oder nachfolgenden Tag abgeholt werden, aber glücklich ist diese Lösung natürlich nicht.

Was allerdings in letzte Zeit häufiger auftritt, insbesondere bei irgendwelchen Vertretungskräften, ist die Tatsache, dass wir immer wieder Post für irgendwelche Nachbarn in unserem Briefkasten vorfinden; so kann man natürlich die notwendigen Wege für Postzusteller auch verkürzen. Und nicht immer sind wir bereit, irgendwo im Dorf ersatzweise die Post zuzustellen. Gelegentlich werfen wir die Post ersatzweise dann wieder in den Briefkasten, was danach damit geschieht, wissen wir nicht.

Viele Grüße
Ingo
 
Max78 Am: 13.05.2017 04:10:29 Gelesen: 20222# 3 @  
Hallo Ihr beiden,

"witzigerweise" kann ich das gleiche wie Ingo berichten. Der alte Briefträger ging Ende letzen Jahres in den Ruhestand, vorzeitig. Ich habe öfter mal mit ihm ein Schwätzchen gehalten. Na ja, ob es auf das "gemütliche Gemüt" der Badener hier im südlichsten Süden zurückzuführen ist, auf alle Fälle hatte der das Arbeiten nicht erfunden. Schön immer mit jedem Smalltalk halten und mindestens 1 Stunde Pause an der frischen Luft (mit Bierchen). Das sind leider die vergangenen Tage, heute werden die Leute rumgescheucht von a nach z und können sozusagen gar nicht wissen, wohin die Reise geht.

Ich gehöre zur Generation, die sich die Rente noch lange erarbeiten muss, und das wahrscheinlich nicht durch einen Arbeitsvertrag, der 40 Jahre läuft. Stück für Stück ins Altersglück. Wer ist Schuld dran? Leute, die gerne im Büro sitzen, ein Überangebot an fleissigen BWL-Studenten und Zeitarbeitsfirmen und ein Mangel an Leuten, die gerne draussen arbeiten (kein Wunder bei den immer mieseren Umständen, knapst sich da der "Zwischendealer" immer mehr ab). Bei der Post könnte man mal im Personalmanagement anfragen, die können es bestimmt erklären, werden es aber nicht.

Mit diesem Hintergrund kann ich den Neuen gar nicht böse sein, dass es jetzt nicht mehr so rund läuft mit der Zustellung. Der Haken sitzt woanders. Ein Briefträger, der 2 Jahre im selben Bezirk arbeitet, gibt es das noch in ein paar Jahren, wenn die unbefristeten Verträge "ausgelaufen" sind?

mit Grüßen und ein schönes Wochenende, Max
 
filunski Am: 13.05.2017 11:09:09 Gelesen: 20184# 4 @  
Hallo zusammen,

interessant hier eure Erfahrungen zu diesem sicherlich uns alle betreffenden Thema zu lesen. :-)

Dann möchte ich dazu auch meine, sich doch erheblich von euren Gegebenheiten unterscheidenden Postzustellungsverhältnisse schildern.

Ich wohne hier seit nunmehr 11 Jahren, ziemlich ländlich, auch wenn ich mehrere Großstädte in angenehmer Reichweite habe, aber durchaus in einem strukturstarken Gebiet. Die Post, sowohl die DPAG wie auch die Privatpost "Citymail Regensburg", kommt bei uns täglich, auch Montags (ein weiterer Privatpostzusteller sogar Sonntags). Daneben auch Hermes, UPS und noch verschiedene andere Paketzusteller.

Für die DPAG haben wir einen festen Postboten und zwei bis drei verschiedene Zusteller, wenn unser fester "Posti" nicht da ist. Alle sind hier lokal beheimatet (entweder direkt im Ort oder in Nachbargemeinden) und haben dadurch auch beste Ortskenntnisse. Alle sind immer sehr freundlich und auch auskunftsbereit. Unser "Stammposti" nimmt sich auch gerne immer die Zeit für einen kurzen Plausch und bekommt auch von meiner Frau zu Ostern und Weihnachten eine kleine Aufmerksamkeit. So etwas ist heutzutage nicht mehr allgemein üblich, das weiß auch unser Posti zu schätzen und versucht uns seinen bestmöglichen Service zu bieten. In den 11 Jahren die wir hier wohnen hat der Stammzusteller auch erst dreimal gewechselt und nach Auskunft unseres Postis sucht ihr ZSP zwar ständig neue Kräfte für den Zustelldienst, hat aber bislang immer genügend Bewerber gefunden. Zu bemängelnde Postsendungen entstehen nur durch eine unsachgemäße Behandlung in den Briefzentren und wenn mal solch ein Brief oder Paket dabei ist, klingelt unser Posti extra, weißt darauf hin und entschuldigt sich sogar für die ihm gar nicht anzulastende Beschädigung. Fehlzustellungen gibt es bei mir ungefähr eine pro Jahr, meist verursacht durch eine hier in diesem Wohngebiet etwas unglückliche Straßennumerierung, und kam immer dann vor wenn mal eine sonst hier nicht regelmäßig eingesetzte Urlaubsvertretung die Post zustellte. Konnte aber auch immer zur Zufriedenheit aller Beteiligten problemlos gelöst werden. Normale Briefpost kommt bei mir in der Regel, egal von wo in Deutschland, nach einem Tag an. Längere Laufzeiten sind die absolute Ausnahme. Völlig ohne Probleme kann ich auch Post die ich aufgeben möchte (fertig frankiert) allen meinen Zustellern einfach mitgeben und das geht meist schneller als über den Briefkasten.

Ich kann mich also nicht beklagen, ganz im Gegenteil, weiß aber auch, dass dieser Zustand nicht der Normalfall ist. Auch in den Städten bei uns in der Nähe (z.B. Regensburg oder Ingolstadt) sieht es da schon ganz anders aus.

Für unseren lokalen Bereich ist die hohe Qualität der Postzustellung seit ich hier wohne unverändert gleich gut und auch keine Verschlechterung feststellbar. :-)

Beste Grüße,
Peter
 
Genosis Am: 13.05.2017 11:20:08 Gelesen: 20181# 5 @  
Hallo zusammen,

in unserem Ort haben wir nur einen Briefkasten. Ich habe immer gedacht, dass der von der Post entleert wird. Ist aber nicht so. Ein Privatunternehmen leert die Kästen. Die nehmen auch die Post von der Filiale mit. Ich weiß nur noch nicht welches Unternehmen das ist. An den Fahrzeugen ist nichts zu erkennen. Ist nur ein weißer Sprinter mit Rendsburger Kennzeichen.

Witzig ist, dass die Angestellten der Filiale auch nicht wissen, wer das ist (oder die wollen es nicht sagen). ;-)

Ich hatte den Fahrer mal angesprochen, aber das war nichts "Ich nichts verstehen" kam dabei raus. :-(

Ist mir neu, dass die Post das nicht selber macht. Ist vermutlich billiger, das zu vergeben.

Gruß
Mike
 
Cantus Am: 13.05.2017 11:59:10 Gelesen: 20170# 6 @  
Mir sind noch zwei Ergänzungen zu meinem Beitrag eingefallen.

In unserem Dorf gibt es auch keine Poststelle, aber einen Briefkasten, der sich direkt an unserer Grundstücksgrenze befindet. Das ist nicht nur praktisch, wenn ich Post aufgeben will, sondern er wird auch täglich vom Postzusteller geleert mit der Folge, dass das Postauto immer bei uns vor dem Grundstück hält und der Zusteller damit in Rufweite ist; so können auch größere Poststücke an der Haustür oder Grundstücksgrenze dem Zusteller mitgegeben werden, man muss nur eben aufpassen, dass man das Postauto nicht übersieht.

Zusätzlich zur DPAG fährt jeden Tag (außer sonntags) das rote Auto des CBB (CityBriefBote) zur Postzustellug ins Dorf und verteilt die Post dieses privaten Postdienstes, der u.a. auch die Post der PinMail AG ausliefert. Da so gut wie alle Behörden, viele Geschäftsleute und auch Andere aus der Region aus Preisgründen zum CBB gewechselt sind (der einfache Brief kostet z.Zt. 65 Cent statt 70 Cent bei der DPAG), bekomme ich auch mehrmals wöchentlich von dort Post zugestellt.

Vor einigen Wochwn nun hat der CBB einen eigenen roten Briefkasten neben dem der DPAG aufgestellt, allerdings mit der Aufschrift, dass der Kasten nur mittwochs geleert wird. Vor etwa zwei Wochen gab es für mich das Problem, dass ich an einem Donnerstag 33 Briefe in den roten Briefkasten eingeworfen habe, die Briefe dort aber nicht eine Woche herumliegen sollten. Ich habe deshalb dem Postdinstleister noch nachts eine Mail zugeschickt und um umgehende Leerung des Briefkastens gebeten. Am folgenden Tag (Freitag) erschien das rote Auto des CBB bereits gegen 10.00 Uhr vormittags und alle von mir eingeworfenen Briefe wurden mitgenommen und bereits am nachfolgenden Samstag den Empfängern zugestellt. So geht es also auch.

Viele Grüße
Ingo
 
filunski Am: 13.05.2017 12:42:51 Gelesen: 20155# 7 @  
@ Genosis [#16]

"Ist mir neu, dass die Post das nicht selber macht. Ist vermutlich billiger, das zu vergeben."

Hallo Mike,

ob das so neu ist, weiß ich nicht, aber z.B. in Regensburg wird das auch so gemacht. Die Briefkastenleerung im Stadtbereich ist dort an private "Subunternehmer" vergeben. Ist billiger, aber wenn man das manchmal beobachtet wie die damit umgehen, kann einem um die Post Angst und Bange werden!

Bei mir im Dorf scheint da wirklich noch das reinste Postparadies zu sein. Wir haben im Kernort (ca. 1200 Einwohner) drei Briefkästen die Mo - Sa einmal täglich geleert werden. Zwei davon vormittags vom Postbosten auf seiner Runde und der dritte Briefkasten gegen 16 Uhr vom Laster des BZ in Amberg (dort noch vor Leerung eingeworfene Post ist am nächsten Tag beim Empfänger), der sie dann direkt dorthin bringt.

Beste Grüße,
Peter
 

Das Thema hat 57 Beiträge:
Gehe zu Seite:  1   2 3 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.