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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10489 Beiträge:
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muemmel Am: 25.06.2017 21:29:55 Gelesen: 3087837# 6240 @  
Guten Abend,

zum Wochenausklang gibt es heute einen Brief, der durch die Luft befördert worden ist:



Luftpostbelege sind recht selten und dieser ist nun der 2. in meiner Sammlung. Geflogen am 8.10.23 (Portoperiode 19) von Bremen nach Spandau. Porto und Luftpostzuschlag betrug jeweils 2 Millionen Mark. Vorderweitig gestempelt mit KOS BREMEN / LUFTPOST, rückseitig Ankunftstempel BERLIN C 2 / LUFTPOST.

Auch wenn es sich hier um einen Brief von Sammler zu Sammler handelt, nimmt man so etwas aufgrund der Seltenheit doch gerne, zumal es sich bei der MiNr. 309 um die bessere b-Farbe handelt.

Schöne Grüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 26.06.2017 21:04:27 Gelesen: 3086676# 6241 @  
Guten Abend,

und wieder wird es dienstlich:



Das Finanzamt Nord sandte diesen Brief am 27.9.1923 (PP 18) von Berlin-Pankow an die Steuerkasse in Reinickendorf, Rathaus. Für die 100.000 Mark Porto wurden 20 Exemplare der D 89 verklebt. Den Vermerk links unten "Außerhalb der Ortstaxe nicht nachsenden." sieht man oft auf Dienstumschlägen. Eine Nachsendung mit Portonachforderung wollte man möglichst vermeiden, insbesondere um keinen Grund für eine Annahmeverweigerung seitens des Empfängers zu liefern.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 27.06.2017 21:48:37 Gelesen: 3085371# 6242 @  
Guten Abend,

ein Notbehelf in zweierlei Hinsicht:



Der (ehemals königliche) Kreisschulinspektor des Landkreises Berlin sandte diesen Brief am 16.11.1923 (PP 24) an die oben bereits erwähnte Schuldeputation in Berlin-Reinickendorf, Porto-Soll 5 Milliarden Mark. Dienstmarken waren offensichtlich keine vorhanden, weshalb aushilfsweise zu normalen Freimarken gegriffen wurde: 30mal Mi 322 und 4mal Mi 324 AP. Umschläge waren damals knapp und ohnehin war der Beamte zur Sparsamkeit angehalten. Sieht man sich nun den Umschlag näher an fällt auf, dass ein bereits einmal verwendetes Kuvert gewendet wurde. Hier ein Bild vom "Innenleben":



Drucksache bis 25 Gramm aus Hemelingen (heute Stadtteil von Bremen) vom 12.1.1923 (PP 11) an den Herrn Stadtschulrat in Berlin für "moderate" 5 Mark Porto, frankiert wurde mit einer Mi 227.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 28.06.2017 21:06:56 Gelesen: 3083983# 6243 @  
Guten Abend,

heute ein Ortsbrief aus der PP 23:



Der Brief von Rechtsanwalt Dr. Saenger an das Grunderwerbsteueramt in Berlin-Reinickendorf vom 6.11.1923 ist für die 2. Gewichtsstufe freigemacht, wobei man zuviel des Guten tat: Statt 600 Mio Mark wurden 680 Mio verklebt, wenigstens war man wieder ein paar der lästigen kleinen Werte los. Wir sehen die Mi-Nr. 314 AW (10), 317 AP (2), 318 AP (18) und 324 AP (1). Bei der Menge an Marken ist natürlich die Wahrscheinlichkeit für den sog. Rosettensprung (Haupttype oder HT) ziemlich groß. Zu finden ist so ein Sprung sowohl in der 10 Mio-Marke unter dem "Leipziger" von "Leipziger Straße" als auch in der Marke zu 500 Mio. Die vorderen Marken sind fein säuberlich mit dem Tagesstempel von Berlin W 8, die Marken auf der Rückseite mit der Gummirolle entwertet- eine Notentwertung vor allem wohl aus Zeitgründen.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 28.06.2017 22:03:39 Gelesen: 3083915# 6244 @  
Salut,

am 8.11.23 (Portoperiode 23) ging diese Postkarte aus Königsberg auf die Reise nach Lausanne in der Schweiz:



Das nötige Porto von 2,4 Milliarden Mark wurde mit je 2 Marken der MiNrn. 323 APa und 325 APa verklebt.

Schöne Grüße
Mümmel
 
muemmel Am: 29.06.2017 21:49:43 Gelesen: 3082693# 6245 @  
Guten Abend in die Runde,

hier eine weitere Postkarte ins Ausland:



Gelaufen am 26.11.23 (Ersttag der Vierfachperiode) aus Leipzig nach Straßburg mit interessantem Text auf der Mitteilungsseite.

Portorichtig frankiert mit Marken der MiNr. 325 APa und 329 AP. Vierfach aufgewertet ergaben sich die erforderlichen 192 Milliarden.

Schöne Grüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 30.06.2017 21:17:17 Gelesen: 3081348# 6246 @  
Guten Abend,

hier waren Dienstmarken vorrätig, wenn auch nur kleine Werte:



Der Brief des Finanzamtes Jüterbog an die Kollegen vom Finanzamt Berlin-Reinickendorf vom 1.3.1923 (Ersttag der PP 13) wurde mit 50 Exemplaren der D 70 beklebt, um auf die nötigen 100 Mark Porto zu kommen.

Gruß Michael
 
JoshSGD Am: 01.07.2017 19:28:43 Gelesen: 3080234# 6247 @  
Guten Abend,

heute mal eine Drucksache von Halle nach Liezen, Österreich. Gelaufen am 1.9.1923 und mit 15000 Mark portorichtig freigemacht, denn für Österreich galt das Inlandsporto. MiF Mi.Nr. 254 a, 255 und 278 X.



Wir sehen hier eine historische Ansicht der Gerbersaale, ein Nebenarm der eigentlichen Saale. Die Häuser linker Seite sind mittlerweile ersetzt, das große Haus rechts existiert in selbiger Form immer noch. Die Gerbersaale selbst verläuft nur noch partiell sichtbar, ansonsten in einem unterirdischen Kanal unterhalb der Stadt.

Gruß
Josh

(Datenbank # 10926)
 
inflamicha Am: 01.07.2017 22:47:30 Gelesen: 3079824# 6248 @  
Guten Abend,

hier sind es nur 30 Marken:



Das Finanzamt Freienwalde an der Oder war Absender dieses Briefes an das Finanzamt Berlin-Reinickendorf vom 23.7.1923 (PP 14), Portoerfordernis 300 Mark. Frankiert wurde mit 30 Stück der D 68 b, die Entwertung erfolgte mit dem Handwerbestempel "FREIENWALDE (ODER) ältestes Moor- und Stahlbad der Mark. Heilquellen. Luftkurort." (Filbrandt Nr. 98)

Schönen Sonntag und viele Grüße

Michael
 
inflamicha Am: 02.07.2017 14:28:06 Gelesen: 3078555# 6249 @  
Hallo,

Einzelfrankaturen der D 22 sind gewiss keine Massenware, in dieser Verwendungsform hier schon ein "kleines Schätzchen":



Das Oldenburgische Amt Jever sandte diese Postanweisung über 200 Mark am 16.11.1920 (PP 5) an den Kaufmann Casper Müller in Hohenkirchen. Der Sicherungsstempel (auch Bezirksstempel genannt) unten links war noch aus Gummi, die Aufgabenummer musste handschriftlich eingetragen werden. Die Umstellung auf Stahlstempel mit Numerator dauerte etliche Jahre, Jever war bisher nicht bedacht worden. Die aufgedruckten Gebühren auf der Rückseite waren nicht mehr zutreffend, statt 60 Pfennig verlangte die Reichspost jetzt 1 Mark. In Empfang genommen hat den Betrag die Ehefrau, was sorgfältig notiert wurde.

Gruß Michael
 
kauli Am: 02.07.2017 15:23:09 Gelesen: 3078491# 6250 @  
Hallo zusammen,

eine Nachnahme Paketkarte von Seyda (Bz. Halle) nach Halle. Dem Porto nach über 75 km, 18 M für 10 Kg und 1.50 Vorzeigegebühr. Was mich stutzig macht sind die Stempel. Auf der Vorderseite Seyda und auf der Rückseite Zahna. Vielleicht hat unser Halle Spezialist Josh eine Erklärung.



Viele Grüße
Dieter
 
HWS-NRW Am: 02.07.2017 15:23:36 Gelesen: 3078491# 6251 @  
@ inflamicha [#6249]

Ich kann nur wieder mal sagen: Ein toller Beleg! Danke für´s Zeigen.

mit Sammlergruß
Werner
 
inflamicha Am: 02.07.2017 16:31:12 Gelesen: 3078404# 6252 @  
@ HWS-NRW [#6251]

Oh, danke für die Blumen. ;-)

@ kauli [#6250]

Die Erklärung ist recht simpel, wenn man sich die Örtlichkeiten im Pfuhl-Taschenatlas ansieht. Seyda liegt an der Nebenbahnlinie Seyda-Zahna-Kronstädt-Marzahna. In Zahna, welches wiederum an der Hauptbahnlinie Berlin-Halle liegt, wurde das Briefbündel wahrscheinlich entkartet und umgearbeitet, bevor die Sendungen entsprechend der Bestimmungsorte weitergeleitet wurden. Dabei fiel auf, dass die rückseitigen Marken nicht entwertet worden waren- dies hat man in Zahna nachgeholt. Hübsches Stück, gefällt mir sehr gut... Auch dir danke, diesmal für´s Zeigen.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 02.07.2017 19:47:12 Gelesen: 3078178# 6253 @  
Guten Abend,

der folgende Brief trieb sich am 26.11.23 (Ersttag der Portoperiode 26) in Hannover herum:



Die Fa. Zanetti, Klein & Gallerini sandte ihn an die Centralheizungswerke und frankierte portorichtig mit 5 Marken der MiNr. 326 AP (10 Milliarden vierfach aufgewertet).

Schöne Grüße
Mümmel
 
JoshSGD Am: 02.07.2017 20:55:50 Gelesen: 3078127# 6254 @  
@ kauli [#6250]

Hallo Dieter,

jetzt machste mich aber neidisch. Sehr schöner Beleg! Ein Bild zum Gebäude kann ich ausnahmsweise mal nicht beisteuern.

Michael hat das Zustandekommen der Stempel ja gut erklärt, ich denke, die meisten hier stimmen ihm zu.

Gruß
Josh
 
kauli Am: 02.07.2017 21:08:38 Gelesen: 3078112# 6255 @  
@ inflamicha [#6252]

Hallo Michael,

wohl dem, der einen Pfuhl-Taschenatlas hat :). Spaß beiseite, ist die einzig logische Erklärung.

Habe noch ein kleines Problem mit der Postkarte nach Estland aus der PP 12. Porto wären 90 M, verklebt sind 150 M. Jetzt finde ich nichts über Gebühren für Postlagernd in`s Ausland. Könnten das die restlichen 60 M sein?



Viele Grüße
Dieter
 
inflamicha Am: 02.07.2017 21:32:30 Gelesen: 3078040# 6256 @  
@ kauli [#6255]

Hallo Dieter,

postlagernd gibt die Anschrift nicht her, das gehört zum Kartentext und gibt der Empfängerin wahrscheinlich die Rückadresse an. Die Rückseite der Karte könnte das eventuell klarstellen. Hier hat der Absender irrtümlicherweise das Briefporto von 150 Mark frankiert, soll vorkommen.

Gruß Michael
 
kauli Am: 03.07.2017 11:16:38 Gelesen: 3077218# 6257 @  
@ inflamicha [#6256]

Hallo Michael,

richtig hingucken kann schon hilfreich sein. Es ist natürlich die Adresse des Verfassers. Fängt auf der Rückseite an Berlin-Postamt N 54 postlagernd.

Die 150 M Porto nehmen wir mal so hin.



Viele Grüße
Dieter
 
inflamicha Am: 03.07.2017 21:38:37 Gelesen: 3076437# 6258 @  
Guten Abend,

heute nur 12 Marken, dafür mit der Bahn:



Vom Reichswasserschutz Wache Wallwitzhafen (bei Dessau) wurde der Brief am 20.4.1923 (PP 13) an den Reichswasserschutz-Bezirk Oberelbe in Pillnitz bei Dresden gesandt. Freigemacht ist der Brief mit 120 Mark für die 2. Gewichtsstufe, verklebt sind 12 Exemplare der D 68 a. Wie man an der Rückseite sieht wurde auch dieser Umschlag gewendet. Zwar wurde er vorher noch nicht zum Versand genutzt, aber der Firmeneindruck Mitteldeutsche Stickstoffwerke AG Piesteritz (Bez. Halle) zeigt eindeutig die Fremdverwendung durch den Reichswasserschutz. Entwertet sind die Marken mit dem Bahnpoststempel "MAGDEB.-ZERBST-LEIPZIG ZUG 408".

Gruß Michael
 
muemmel Am: 04.07.2017 20:56:01 Gelesen: 3075164# 6259 @  
Guten Abend,

heute gibt es einen Ortsbrief aus Leipzig:



Gelaufen am 3.12.23 (Portoperiode 27a) und portorichtig mit je zwei Marken der MiNrn. 327 BP und 329 AW frankiert. 50 Milliarden entsprachen ja dem Porto von 5 Rentenpfennig.

Hübsche Grüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 05.07.2017 21:18:28 Gelesen: 3073719# 6260 @  
Guten Abend,

und noch ein wiederverwendeter Umschlag:



Vom Gemeindevorstand Baden Kreis Achim stammt dieser Brief an das Bezirksamt/Jugendamt Berlin-Reinickendorf vom 4.4.1923 (PP 13). Für das Porto waren 100 Mark zu entrichten, frankiert wurde portgerecht mit Mi 224 (5), 230 (2) und 246 I mit dem Plattenfehler "c statt e in Reich", eine recht häufig zu findende Druckabart. Die altbekannte Adresskappe "Pfiffikus" machte das Wiederverwenden des Umschlages einfach, zumal die Absenderangabe schon aufgedruckt wurde. Wie man sieht war das "Recyceln" der Kuverts schon fest eingeplant, sonst hätte man sich die Druckkosten sparen können.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 06.07.2017 21:25:08 Gelesen: 3072142# 6261 @  
Guten Abend,

in der Not wurde alles genommen was greifbar war:



Brief des Evangelischen Pfarramtes Berlin-Wittenau an das Bezirksamt Reinickendorf, adressiert und frankiert wurde auf der Rückseite des Umschlages. Die Vorderseite zeigt: Verwendung fand ein Rücksendeumschlag an die Dresdner Bank/ Wechselstubenzentrale in Berlin W 56. Diese Adresse wurde kräftig durchbalkt, auf dass der Brief nicht doch versehentlich an diese Anschrift ging. Am 15.3.1923 (PP 13) kostete der Ortsbrief 40 Mark, frankiert wurde mit 8 Exemplaren der Mi 227.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 06.07.2017 21:59:51 Gelesen: 3072097# 6262 @  
Na gut,

einen habe ich auch noch:



Ein Ortsbrief der 1. Gewichtstufe vom 1.12.23 (Ersttag der Portoperiode 27a), der in Dresden unterwegs war. Das Porto von 50 Millirden Mark bzw. 5 Rentenpfennig wurde hier mit Marken der MiNrn. 325 APa, 328 AP und 329 AP erbracht, wobei die Verwendung von Werten unter 5 Milliarden eher selten zu finden sind.

Sommerliche Grüße
Mümmel
 
inflamicha Am: 07.07.2017 22:01:32 Gelesen: 3070662# 6263 @  
Guten Abend,

ein Ortsbrief mit interessantem Empfänger:



Der Brief vom Sauerstoffwerk Borsigwalde der Gesellschaft für Linde´s Eismaschinen AG, abgestempelt am 29.11.1923 (PP 26) in Berlin-Tegel ist adressiert an die "Teilweise Erwerbslosenfürsorge (früheres Armenhaus)" in Berlin-Reinickendorf- erinnert mich irgendwie an die heutigen Zeiten mit Minijobbern und "Aufstockern". Frankiert ist der Brief mit 6 Exemplaren der Mi 326 AW, die in dieser Portoperiode vierfach aufgewertet wurden und somit 48 Mrd. Mark für die 2. Gewichtsstufe ergaben.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 08.07.2017 21:48:47 Gelesen: 3069234# 6264 @  
Salut,

heute gibt es einen Ortsbrief bis 20g von der Engelhardt-Brauerei AG an die Löwen-Brauerei – Böhmisches Brauhaus AG:



Links oben leider unsanft geöffnet, aber eine derartige Übergangsfrankatur vom 3.12.23 lässt man auch nicht einfach liegen. Das Porto betrug 5 Rentenpfennig, Marken zu 3 Rentenpf. gab es genug, aber solche zu 2 Rentenpf. nicht. Also verklebte man eine Marke zu 20 Milliarden und schwupps, stimmte es mit dem Porto wieder.

Sommerliche Grüße und noch einen hübschen Sonntag
Mümmel
 

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