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Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2909 Beiträge:
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Gernesammler Am: 08.06.2022 20:00:47 Gelesen: 290806# 2460 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Augsburg vom 10.12.1874 von der Firma Lotzbeck & Comp. die unter anderem Tabak verkaufte an Herrn Mussinan in Neumarkt in der Oberpfalz zu einem Betrag von 31 Gulden 21 Kreuzer, wann der Brief zur Ausgabe kam kann ich Aufgrund des fehlenden Ankunftsstempels nicht sagen.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer, gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Augsburg I (Winkler 20a) verwendet 1870-1875.

Das der Brief aus einer Kiste wo ich mehrere Postkarten rausholte für einen Taler mit dabei war fand ich für dessen Zustand bemerkenswert, schön das es Trödelmärkte gibt.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 08.06.2022 21:01:05 Gelesen: 290801# 2461 @  
@ Gernesammler [#2460]

Hallo Rainer,

schöner Brief, von vorn und hinten; kompletter Inhalt, schön auch teilgedruckt - der hat keinen Thaler gekostet, sondern nur einen Groschen, oder was bekommt man noch heutzutage für einen Euro aus dem 19. Jahrhundert in sehr guter Qualität?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.06.2022 21:14:26 Gelesen: 290799# 2462 @  
@ bayern klassisch [#2461]

Hallo Ralph,

ich wollte vermeiden eine halbe Bratwurst zu sagen, den gab es wirklich für nur einen Euro.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 08.06.2022 22:30:00 Gelesen: 290793# 2463 @  
@ Gernesammler [#2462]

... für nen halben Euro gibt es nicht mal das trockene Brötchen zur Bratwurst - so günstig und schön kann Altdeutschland/Bayern sein.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.06.2022 17:37:12 Gelesen: 289562# 2464 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus dem Fürstentum Regensburg vom 13.1.1789 von einem Herrn Dittmer an Georg Anton Menz in Bozen, dort wurde der Brief am 21.1. gegengestempelt.

Da Regensburg zu dem Zeitpunkt von der Thurn und Taxischen Reichspost bedient wurde, wurden hier bis Grenze 6 Kreuzer Franko in Rötel auf der Rückseite vermerkt, ab Grenze bis Bo(t)zen hatte der Empfänger ebenfalls 6 Kreuzer zu zahlen, auch diese in Rötel auf der Vorderseite vermerkt.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler V.Regensburg (Winkler Nr.1) diesen gab es in zwei Typen und wurde in den Farben schwarz und rot gestempelt, verwendet von 1784-1793.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 13.06.2022 11:12:56 Gelesen: 289516# 2465 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als portofreie Regierungs Sache (RS) vom 30.51863 aus Germersheim an "Die .... französische Präfektur des Kinderheims" in Straßbourg, dort kam der Brief am gleichen Tag zur Ausgabe und wurde dann wieder zurückspediert nach Landau wo der Brief am 31.5. wieder ankam.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Germersheim (Winkler 12a), an der Grenze mit dem Zweikreisstempel "Baviere 1 ASB." in rot, zur Ankunft der Zweikreisstempel von Strasbourg und in Landau zur Ankunft Halbkreisstempel (Winkler Nr.14).

Auf beiden Seiten wurde das Siegel des Bayrischen Bezirksamts Germersheim abgeschlagen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 13.06.2022 11:23:57 Gelesen: 289513# 2466 @  
@ Gernesammler [#2465]

Hallo Rainer,

ein sehr schöner Brief mit Besonderheit(en).

Adresse: An die kaiserlich französische Präfektur des Niederrheins ("Bas Rhin") in Strasbourg 30.5.1863. Da Germersheim nahe an Frankreich liegt, aber keinen Paketschluß zu Frankreich hatte, musste die Post in die entgegengesetzte Richtung nach Landau in der Pfalz geleitet werden (31.5.), wo der Brief aus dem Paket geholt wurde und in ein Paket nach Strasbourg eingetütet wurde.

Am 31.5. ging die Reise ab via Baden nach Strasbourg, wo er noch am selben Tag ankam.

Da Landau kartenschließend zu Strasbourg war (geschlossener Transit durch Baden), hatte Landau diesen Brief mit dem Stempel B.S.P. für "Baviere Service Public" = Bayerns Öffentlicher Dienst zu stempeln, damit Frankreich ihn als portofreien Dienstbrief nicht mit einer Gebühr belegte (Postvertrag Bayern - Frankreich vom 1.7.1858). Das wurde vergessen - und trotzdem hat man in Strasbourg erkannt, dass es eine gebührenfreie Regierungs - Sache war und beließ den Brief untaxiert.

Das kam schon mal vor, kann aber nicht jeder zeigen - verbunden mit der sehr guten Qualität und der Spezialität der Leitung in der Pfalz, hast du da einen sehr guten Dienstbrief vorliegen. Insgesamt sind heute ca. 200-220 Dienstbriefe dieser Art bekannt - ca. 10% wurden, wie deiner hier, falsch behandelt. Häufig ist also anders.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 18.06.2022 12:30:16 Gelesen: 287643# 2467 @  
Liebe Freunde,

die Frage, warum auf einen Luxusbrief der Nrn. 10 bzw. 11 mindestens 50 bis 100 der Nrn. 4 und 5 kommen, stelle ich mir seit 45 Jahren - eine befriedigende Antwort habe ich bis heute noch nicht gefunden.



Heute zeige ich einen aus Pfarrkirchen vom 21.3.1863 mit einer Nr. 10, die tatsächlich alle Schnittlinien zeigt und dazu noch sehr zentrisch gestempelt wurde, dazu eine akkurate Anschrift und feine Stempel hinten - ich glaube, da kann man nicht meckern, auch wenn ich den Brief nicht unbedingt brauche, aber er war einfach zu schön, um ihn liegen zu lassen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 23.06.2022 00:25:29 Gelesen: 286299# 2468 @  
Liebe Freunde,

ein komplizierter Brief harrt seiner finalen Erklärung:



Kuvert teilfrankiert mit 12 Kreuzern (bis wohin, Kassel?) wurde in Miltenberg (1. Rayonstempel Miltenbergs, verwendet 1802-1810) addressiert an:

Seiner Hochgebornen Dem Königl. Preussischen Cammer-

Herrn und Drosten, Reichs-

Freiherrn zu Inhausen (richtig: Innhausen) und Knyphausen,

Herrn zu Lüttetsburg (richtig: Lütetsburg bei Norden in Ostfriesland

über Kassel

Hannover und Bremen

auf die Post gegeben

den 20ten Jan(uar)

Norden und Umgebung, also auch unser Zielort Lütetsburg, gehörte bis 1810 zum Königreich Holland, danach aber zum Kaiserreich Frankreich als Stadt des Departements Ems-Oriental.

Der Empfänger war sicher Edzard Mauritz Freiherr zu Innhausen und Knyphausen, der am 10.3.1748 in Lütetsburg geboren und dort am 29.1.1824 verstorben ist.

Wäre der Brief nach 1810 verfasst worden, wäre der 2. Rayonstempel von Miltenberg zum Einsatz gekommen, somit kann er nur von Jan. 1802 bis Jan. 1809 sein.

Die Taxen 14, 16 1/2 und nochmals 16 1/2 deuten in nichts auf eine französische Schreibweise oder Währung hin, weil es dort keine 1/2 usw. gab.

Meines Erachtens sollte der Brief also ins damalige Königreich Holland gelaufen sein und 16 1/2 Stuiver (?) gekostet haben. Bis wohin die vom Absender bezahlten 12x reichten, ist unklar - Kassel ist für mich vorstellbar, evtl. sogar bis Hannover.

Wer kann, gerne aus dem hohen Norden, hier helfen und ist historisch, postalisch und währungstechnisch beschlagen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 23.06.2022 12:59:50 Gelesen: 286264# 2469 @  
Liebe Freunde,

damit es keinem hier zu leicht wird, zeige ich eine vielseitigen Brief, leider ohne Datum, aus Heubach (heute: Klein- und Großheubach) mit Postaufgabe 20.6.18?? in Miltenberg mit fast unleserlichem Rayon-Stempel an Madame la Gouverniaire de Rouillé A Ath, damals wohl Französisch, eigentlich niederländisch und ab 1830/31 belgisch.



Der Absender zahlte 4x bis zur Grenze (welcher?) und notierte "par Francfort et Cologne". Die roten Ziffern kann ich nicht sicher deuten - franz. 4? Deutsche 4? Am Ende zahlte der Empfänger wohl 13 Decimes, aber da das Jahr nicht fest steht, könnten es wohl auch Stuiver gewesen sein. Wer weiß Rat?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 23.06.2022 13:16:14 Gelesen: 286260# 2470 @  
Liebe Freunde,

Paketkarte der Schuhfabrik Gebrüder Lehnung aus Pirmasens 2 vom 12.3.1920 an H. Neuburger in Mainz für ein Paket von 4 1/2 kg. Das Franko betrug wohl 1 Mark und 25 Pfg.



Interessant fand ich den Zusatz der vorgedruckten Paketkarte: "Wenn unbestellbar, Nachricht. Gebrüder Lehnung, Schuhfabrik, Pirmasens". Offenbar passten nicht alle gelieferten Schuhe auf Anhieb.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 03.07.2022 17:25:49 Gelesen: 281794# 2471 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief von 1803 aus Oettingen an Herrn Amtmann Wiedmann in Aufstetten, der Brief selbst wurde am 12.2.1803 in Paris ausgefertigt und am 4.3. dem Amtmann präsentiert.

Der einzige Forwarder der zu diesem Zeitpunkt in Frage kommt ist Herr Morlange in Paris.

Für das Franko vermerkte der Postbeamte rückseitig 4 Kreuzer welche für den einfachen Brief bis einem halben Loth und einer Entfernung 6-12 Meilen waren.

Gestempelt wurde mit Rayonstempel L1 Einzeiler Oettingen.R3. (Winkler 3a) verwendet von 1803-20, schön auch hier zu sehen nach über 200 Jahren sieht man noch den Spiegelverkehrten Abdruck im Papier.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.07.2022 18:03:14 Gelesen: 281783# 2472 @  
@ Gernesammler [#2471]

Hallo Rainer,

wo hast du denn diese Granate ausgegraben? Schmuggelbrief aus Paris, mit 4 Kreuzer teilfrankiert bis Dinkelsbühl (steht unten links), dann wohl mit privatem Boten dem Empfänger zugestellt (keine Kosten zu sehen) - wow, dazu noch früh von 1803, schon eine Sensation.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 03.07.2022 18:37:42 Gelesen: 281776# 2473 @  
@ bayern klassisch [#2472]

Hallo Ralph,

Über den habe ich mich auch gefreut, passt gut in die Frankreich oder meine kleine Forwarder Sammlung.

Danke für Dinkelsbühl, das konnte ich so nicht entziffern.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 06.07.2022 19:48:40 Gelesen: 280143# 2474 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Justiz Partei Sache (JPS) vom 20.6.1846 aus Hofheim vom Köiglichen Landgericht, spediert an das königliche Landgericht in Schweinfurt.

Im Brief wurden 5 Kreuzer Papier gestempelt, geschrieben wurde dieser bereits am 12.6. es hat aber wohl noch bis zum 20.6. gedauert bis alle Unterschriften beisammen waren.

Der Brief wurde spediert mit der Fahrpost da er 51 Kreuzer Postvorschuss beinhaltete, rechts oben die Manualnummer 4.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel (Winkler 11b) in grün, gelistet ist dieser nur in blau ab 1845, auch im Feuser gibt es auf die Farbe grün keinen Hinweis.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 06.07.2022 20:01:58 Gelesen: 280135# 2475 @  
@ Gernesammler [#2474]

Hallo Rainer,

schöner Brief und ich liebe grüne Stempel.

Aber es heißt 3 x, nicht 5 x als Gebühr (sieht aber auch blöd gedruckt aus, das muss ich sagen). Sonst eine perfekte Beschreibung - Chapeau!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 08.07.2022 20:11:07 Gelesen: 279135# 2476 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Partei Sache (PS) vom 19.5.1840 aus Ebern vom Königlichen Landgericht Ebern, spediert an das Kreis und Stadtgericht Schweinfurt, am 26.5.1840 waren wohl alle Unterschriften beisammen und der Brief konnte aufgegeben werden.

Da der Brief 29 1/2 Kreuzer Postvorschuss beinhaltete wurde dieser mit der Fahrpost spediert, der Brief wurde erst mit 4 Kreuzern taxiert, nach dem wiegen wurde die 4 gestrichen und eine 5 mittig geschrieben.

Gestempelt wurde mit Ra 1 Ebern sowie im Rahmen links die Fahrpostnummer 7 geschrieben, warum diese gestrichen wurde weiß ich nicht.

Der Rahmenstempel von EBERN ist ein reiner Fahrpoststempel, im Winkler wird er gezeigt als Abbildung Nr.84 verwendet 1840-44.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 08.07.2022 20:57:16 Gelesen: 279110# 2477 @  
@ Gernesammler [#2476]

Hallo Rainer,

ha hast du einen sehr guten Fahrpostbrief ergattert - diese Sondertype ist bekannt und gesucht.

Hinter dem Ortsnamen ist eine kleine Lücke - dort sollte und wurde hier auch die Manual-Nummer eingetragen (die 7), die bei der Aufgabe vergeben wurde. Später im Rahmen der Umkartierung (Fahrpost bekam je Umkartierung eine neue Manual-Nummer) wurde diese 7 gestrichen und durch eine 4 ersetzt, die dann auch wieder gestrichen wurde.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.07.2022 19:57:57 Gelesen: 273203# 2478 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 20.12.1774 aus Dillingen an Monsieur le Baron von Adelmann spediert der zu dem Zeitpunkt in Ellwangen in Württemberg weilte.

Der Brief wurde von Phillip Reichlein aufgesetzt, ob er auch der Absender ist kann ich nicht sagen.

Für das Porto veranschlagte die Thurn und Taxische Reichspost 2 Kreuzer die in Rötel vermerkt wurden, hatte der Adel nicht gewisse Portofreiheit oder hatte Herr Baron die 2 Kreuzer zu zahlen.

Gestempelt wurde der Brief mit dem seltenen Stempel "De Dillingen" in Schreibschrift, (im Winkler wird Nr.1 als wahrscheinlich angegeben aber ohne Vorlage bisher) im Feuser ist es die Nr.714-2.

https://de.wikipedia.org/wiki/Adelmann_von_Adelmannsfelden

Gruß Rainer

 
bayern klassisch Am: 18.07.2022 20:17:38 Gelesen: 273182# 2479 @  
@ Gernesammler [#2478]

Hallo Rainer,

wow, da hast du aber tief in die Kiste gegriffen, dass du so eine Oberrosine heraus zaubern kannst - Chapeau!!

Aber das mit dem Adel und Portofreiheit kannst du getrost vergessen - nur regierende Fürsten hatten die und dann auch nur im Inland. Barone und andere, niedrige Adlige gab es damals wie Sand am Meer - wenn die Reichspost da jedem von, Dé, Freiherrn, Junker oder Baron die Postportofreiheit gewährt hätte, wären sie sehr defizitär geworden - so aber haben sie ganz gut verdient, jedenfalls in Friedenszeiten.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 18.07.2022 20:45:17 Gelesen: 273152# 2480 @  
@ bayern klassisch [#2479]

Hallo Ralph,

über den hatte ich mich wirklich gefreut, aber ich musste nicht nur tief in die Kiste sondern auch in die Tasche greifen, aber ich denke es hat sich gelohnt für meine Sammlung.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 19.07.2022 20:10:21 Gelesen: 272539# 2481 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 6.7.1848 als Regierungs Sache (RS) vom Königlichen Landgericht Hofheim an das Gericht zu Heubach, da Heubach keine Poststation hatte wurde der Brief nach Ebern spediert und ab da mit Boten an den Empfänger.

Im Brief geht es um Gebühren von 1 Gulden 34 Kreuzer, z.B. 20 Kreuzer für eine Urkunde.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Hofheim (Winkler 11b) in blau, verwendet 1845-56 auf der Rückseite zur Ankunft der Halbkreisstempel von Ebern (Winkler 11a) verwendet 1838,1843-53.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 19.07.2022 20:45:07 Gelesen: 272500# 2482 @  
@ Gernesammler [#2481]

Hallo Rainer,

schöner Brief - aber dass Hofheim bis 1856 in grün/blau gestempelt haben soll, halte ich für ein Gerücht. Wäre das so, hätte ich zig Briefe der frühen Markenzeit mit grünen/blauen Stempeln gesehen - aber das ist nicht so. Ich denke auch, die haben spätestens zum 1.11.1849 wie vorgeschrieben auf Schwarz umstellen müssen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.07.2022 14:02:39 Gelesen: 271947# 2483 @  
@ bayern klassisch [#2482]

Hallo Ralph,

Ich hatte ja auch geschrieben, "Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Hofheim (Winkler 11b) in blau, verwendet 1845-56", und mich vielleicht etwas falsch ausgedrückt als ich die Daten gleich dahinter geschrieben habe ohne auf die weiteren Farben hinzuweisen.

Bei mir in der Sammlung ist nicht viel, ein grüner 11b von Hofheim (1846), ein blauer 11b von Hofheim (1848) und in der Stempeldatenbank habe ich einen schwarzen 11b von Hofheim (1857) gesehen den hatte Manne 2013 eingestellt.

Leider geben die Stempelhandbücher hier nicht viel her, es wird im Feuser die Farbe blau und schwarz angegeben ab 1845, im Winkler dann 1845 für blau, dann noch einmal das Jahr 1856 hier wird es schwarz sein aber keine Farbe ist angegeben.

Vielleicht können ja einige Forumsmitglieder Stempel des 11b von Hofheim zeigen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 20.07.2022 14:38:34 Gelesen: 271928# 2484 @  
@ Gernesammler [#2483]

Hallo Rainer,

verstehe - ich hatte es so gelesen, dass es blaue Halbkreiser bis 1856 gäbe, was es nicht gab. Aber jetzt, wo du es schreibst, verstehe ich, dass es diesen Stempel (halt in schwarz) noch bis 1856 gegeben hat - das kommt hin.

Generell kannst du jeden Stempel, egal welche Type, nach dem 1.11.1849 bei der Briefpost Bayerns kaufen, der NICHT schwarz ist. Waldmünchen z. B. hat noch bis Spätsommer 1850 einfach in blau weiter gestempelt und sich um nichts gekümmert. Ein paar wenige auch, wohl weil die Stempelkissen für blau oder rot noch vorhanden waren und man sparsam war.

Erst ab 1871/72 kam die typisch blau-violette Farbe auf, die dann aber 1873/74 wieder weitestgehend verschwand. Alles dazwischen in nicht-schwarz ist selten, teils äußerst selten (Floss in rot, Ganghofen in blau, Kürn in grün usw.). Unerkannt kann man da kaum etwas schnappen, weil halt auch jeder sieht, dass von 10.000 Marken nur vlt. eine nicht-schwarz gestempelt ist, wenn überhaupt.

Selten sind blau und rot, sehr selten violett, extrem selten grün in der Markenzeit (das gilt nur für Ortsstempel, nicht für Chargé- oder P.D. - Stempel, die teils farbig zu sein hatten).

Liebe Grüsse,
Ralph
 

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