Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Tageszeitungen
Das Thema hat 107 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1   2   3 4 5 oder alle Beiträge zeigen
 
Altmerker Am: 10.05.2021 18:53:40 Gelesen: 16358# 8 @  
Das ND war aus einer Fusion hervorgegangen, aus der SPD-Zeitung »Das Volk« und der »Deutschen Volkszeitung« der KPD, beide im Sommer 1945 gegründet. Die neue Zeitung wurde anfangs ebenso paritätisch geleitet wie die Partei, deren Zentralorgan sie war, bevor sie 1950 zum Organ ihres Zentralkomitees eingeengt wurde.

Freilich, schon am Beginn standen fragwürdige Zeichen. »Neues Deutschland« solle dafür sorgen, dass »das Panier der Partei sauber und blank ist«, schrieben die SED-Vorsitzenden Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl in einem Geleitwort. Da war angelegt, was schon bald im Streit mit den ND-Chefredakteuren Lex Ende und Rudolf Herrnstadt exekutiert wurde: Sie wurden – der eine 1949, der andere 1953 – abgesetzt und aus der SED ausgeschlossen, weil sie sich den Vorgaben der Parteiführung nicht so eilfertig unterwarfen, wie es gefordert wurde, und nach neuen Weichenstellungen suchten. Was über lange Jahre folgte, war das ND als Sprachrohr des innersten Führungskreises der SED, mit zuletzt 1,1 Millionen Auflage.

Bis die Zeitung Ende 1989, zunächst nicht aus eigenem Antrieb, sondern einer von der Bevölkerung der DDR ertrotzten Entwicklung folgend, aus der parteilichen Vormundschaft entlassen wurde und ihren neuen Weg als redaktionell unabhängige Sozialistische Tageszeitung ging.

Heute ist ND die überregionale Qualitätszeitung, der man getrost anmerken darf, dass sie ein Meinungsblatt ist, heißt es in einem Beitrag zum Jubiläum des Blattes, dass gerade auf dem Weg ist, über eine Genossenschaft seine Existenz zu manifestieren.

Was dagegen auch bei Nicht-ND-Lesern blieb, waren die guten Erinnerungen an die Pressefeste. Die wurde über die Jahre durch unterschiedliche Sonderstempel manifestiert.

Gruß
Uwe


 
DL8AAM Am: 10.05.2021 20:24:10 Gelesen: 16323# 9 @  
Die Tagespost



Werbemailing der "Die Tagespost" vom Johann Wilhelm Naumann Verlag aus Würzburg. Versendet über das Tochterunternehmen der Österreichischen Post "Austrian Post International" mit Sitz in Bonn (P2-066) und Zustellung durch die CITIPOST Göttingen (P2-084). Bei der UPOC-Sendungsnummer wird hier die zentrale codX-Mandantenkennung 0217 der 'P2 Die Zweite Post' aus Mörfelden-Walldorf verwendet; 03.05.2021.

Urspünglich 1948 als "Augsburger Tagespost" gegründet, seit 1951 "Deutsche Tagespost" (Regensburg) mit "Allgemeine Sonntagszeitung" und nun seit 1999 "Die Tagespost".

Beste Grüße
Thomas

Edit: Sorry, ich hätte vorher mal Wikipedia konsultieren sollen, denn auch wenn sich die Zeitung "Tagespost" nennt, handelt es sich seit 2018 "nur" noch um eine Wochenzeitung.
 
Ichschonwieder Am: 11.05.2021 14:47:16 Gelesen: 16270# 10 @  
Die Sächsische Zeitung ist eine seit 1946 im Osten Sachsens erscheinende Tageszeitung. Die „SZ“ ist die auflagenstärkste Zeitung in ihrem Verbreitungsgebiet.



VG Klaus Peter
 
Altmerker Am: 11.05.2021 19:10:12 Gelesen: 16252# 11 @  
@ Ichschonwieder [#10]

Das ist nun mit der SZaS wirklich eine Sonntagszeitung, aber Sonntag ist ja auch ein Tag.



Von 1856 bis 1943 erschien die Frankfurter Zeitung, die auch mit „Frankfurter Handelszeitung“ und „Neue Frankfurter Zeitung“ ergänzt wurde. Mich wundert hier, dass "Frei" draufsteht und 250000 Portowert auf dem Umschlag aus Wilmersdorf draufkleben.

Gruß
Uwe


 
mausbach1 (RIP) Am: 12.05.2021 09:42:05 Gelesen: 16228# 12 @  
Wirtschaftsblatt

Das Handelsblatt ist eine deutsche Tageszeitung. Die Wirtschafts- und Finanzzeitung in deutscher Sprache wird von der Düsseldorfer Handelsblatt Media Group publiziert, die ihrerseits zur DvH Medien gehört. Chefredakteur ist seit dem 1. Januar 2021 Sebastian Matthes. Das Handelsblatt ist Pflichtblatt der Wertpapierbörsen in Frankfurt am Main und Düsseldorf. Die verkaufte Auflage beträgt 126.731 Exemplare, ein Minus von 21,5 Prozent seit 1998. 2017 wurde das Handelsblatt im Rahmen des European Newspaper Award als „beste Zeitung Europas“ ausgezeichnet. Laut GPRA-Vertrauensindex war das Handelsblatt 2016 die vertrauenswürdigste Tageszeitung Deutschlands. 2020 war das Handelsblatt in Deutschland die meistzitierte Wirtschaftszeitung.



Im Frühjahr 1946 beantragte der Journalist Herbert Gross bei den britischen Militärbehörden die Lizenz für die Herausgabe einer Wirtschaftszeitung. Er bekam diese mit der Auflage, dass die Zeitung frei von nationalsozialistischem Gedankengut bleibt und für die Demokratie und ein friedliches Zusammenspiel von Arbeit und Kapital eintritt. Da es an Papier mangelte, durften wöchentlich nur 10.000 Exemplare mit nicht mehr als acht Seiten gedruckt werden. Die Veröffentlichung von Anzeigen wurde nicht erlaubt.[1]

Glückauf!
Claus

[1]https://de.wikipedia.org/wiki/Handelsblatt
 
Altmerker Am: 12.05.2021 10:44:02 Gelesen: 16225# 13 @  
Seit 1950 arbeiten die Westfälischen Nachrichten im Münsterland mit den ZENO-Verlagen (Zeitungsverlagsgesellschaft Nordwestdeutschland) zusammen. Dieser Verbund entwickelte sich in der Folgezeit zu einer der 20 größten Tageszeitungen in ganz Deutschland. Heute erreicht die Gruppe zusammen eine samstägliche Gesamtauflage von mehr als 206.000 Exemplaren.Zur Zeitungsgruppe gehören neben den Westfälischen Nachrichten die Allgemeine Zeitung Coesfeld, der Billerbecker Anzeiger, die Borkener Zeitung, die Dülmener Zeitung, die Gescherer Zeitung, die Ibbenbürener Volkszeitung, die Münsterländische Volkszeitung Rheine, die Münstersche Zeitung in Münster und Steinfurt sowie die Grevener Zeitung.



Im Jahr 1896 erhielt der „Münsterische Morgen-Anzeiger“ den Untertitel „Münstersche Zeitung“, der ab dem 1. Dezember 1897 zum neuen und endgültigen Haupttitel der Zeitung wurde. Heute erscheint die „Münstersche Zeitung“ nicht nur in Münster, sondern auch in Greven, wo sie seit den 1980er Jahren den Namen „Grevener Zeitung“ trägt, sowie in Steinfurt.



Quelle: Verlagsgruppe
 
mausbach1 (RIP) Am: 14.05.2021 10:33:40 Gelesen: 16185# 14 @  
Neu-Ulm

Die Augsburger Allgemeine, früher Augsburger Allgemeine Zeitung, ist eine regionale Tageszeitung mit Hauptsitz in Augsburg. Im Verbund mit dem Allgäuer Zeitungsverlag erreicht sie eine verkaufte Auflage von 286.490 Exemplaren und gehört damit zu den größten deutschen Tageszeitungen. In der Zentralredaktion in Augsburg sowie den 16 Lokalredaktionen erstellen etwa 200 Redakteure Mantel- und Lokalnachrichten für die Print- und Digitalprodukte.



Ein Vorläufer der Zeitung war die im Jahr 1798 von Johann Friedrich Cotta in Tübingen gegründete Allgemeine Zeitung. Sie erschien von 1807 bis 1882 in Augsburg, wo sie zu einer der bedeutendsten deutschsprachigen Tageszeitungen dieser Zeit wurde. Sie hatte eine konservative Ausrichtung. Der Archäologe Heinrich Schliemann veröffentlichte seine Grabungsergebnisse im türkischen Hissarlık (Troja) in der Allgemeinen Zeitung und in der Londoner Times. Alfred von Reumont verfasste für das Blatt in mehr als fünfzig Jahren Mitarbeit circa 1500 Artikel. Einige Jahre schrieb Adolphe Thiers für die Zeitung unter dem Pseudonym „Der französische Correspondent“. Auch Heinrich Heine arbeitete ab 1832 als Paris-Korrespondent für die Zeitung, und Richard Wagner veröffentlichte dort einige Artikel und Nachrufe. Seit 1882 wurde die Allgemeine Zeitung in München verlegt, die letzte Ausgabe unter diesem Titel erschien dort am 1. März 1925.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab die 12. US-Heeresgruppe zunächst vom 13. Juli 1945 bis 23. Oktober 1945 den Augsburger Anzeiger heraus. Er wurde anschließend den deutschen Herausgebern Curt Frenzel und Johann Wilhelm Naumann übergeben („Lizenz Nr. 7“) und erschien ab dem 30. Oktober 1945 als Schwäbische Landeszeitung, ab dem 1. November 1959 als Augsburger Allgemeine.[1]

Glückauf!
Claus

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Augsburger_Allgemeine
 
Ichschonwieder Am: 14.05.2021 11:35:29 Gelesen: 16176# 15 @  
Im südlichen Teil Sachsen-Anhalts heißt die größte Tageszeitung Mitteldeutsche Zeitung, die eine Auflage von ca. 145.000 Exemplaren hat. Hier mit einem Werbeklischee bei der "MZZ Briefdienst GmbH" Halle.



Klaus Peter
 
Altmerker Am: 14.05.2021 21:58:00 Gelesen: 16149# 16 @  
Ich habe mal einen Beleg zum Jubiläum der Volksstimme herausgesucht. Das ist das Blatt im Norden von Sachsen-Anhalt, zu dessen Geschäftsfeldern auch die Biberpost zählt.

Gruß
Uwe


 
Manne Am: 15.05.2021 12:36:07 Gelesen: 16128# 17 @  
Hallo,

ein Freistempel der Stuttgarter Zeitung vom 18.02.1960.

Gruß
Manne


 
Seku Am: 15.05.2021 15:55:30 Gelesen: 16096# 18 @  
@ Ichschonwieder [#10]

Die Sächsische Zeitung [1] konnte jüngst ihren 75. Geburtstag feiern und schenkte jedem Abonnenten einen Briefmarkenblock von PostModern. Dieser lag der Zeitungsausgabe vom 13.04.2021 bei.



Ich wünsche ein schönes Wochenende

Günther

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4chsische_Zeitung
 
Quincy Am: 15.05.2021 21:30:00 Gelesen: 16072# 19 @  
Im einem Beitrag zum Thema Motiv Bücher, Zeitschriften und andere Druckwerke [1] zeigte ich vor wenigen Tagen eine irische Marke mit der Abbildung einer Linotype-Setzmaschine. Eigentlich hätte ich sie hier zuerst zeigen sollen, da sie hauptsächlich bei der Herstellung von Zeitungen eingesetzt wurde. Deshalb zeige ich die Marke (MiNr. 605) hier noch einmal:



Gruß
Hans-Jürgen

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/266846
 
epem7081 Am: 15.05.2021 22:46:41 Gelesen: 16061# 20 @  
Hallo zusammen,

der Tag neigt sich dem Ende zu, da wäre unter der Woche schon die nächste Ausgabe dieser Berliner Morgenzeitung sicher redaktionell abgeschlossen und wohl schon unter der Druckerpresse. Aus jüngstem Zufluss der APS vom TAGESSPIEGEL in drei Variationen:



Der Tagesspiegel (Eigenschreibweise: DER TAGESSPIEGEL) ist eine 1945 gegründete Tageszeitung aus Berlin. Er hat vor der Berliner Zeitung und der Berliner Morgenpost die höchste Auflage unter den Berliner Abonnementzeitungen und wird im Unterschied zur Berliner Zeitung vor allem in den westlichen Bezirken der Stadt gelesen. Die verkaufte Auflage beträgt mit den Potsdamer Neuesten Nachrichten zusammen 108.488 Exemplare, ein Minus von 22,5 Prozent seit 1998. Er erscheint im Verlag Der Tagesspiegel, der zur DvH Medien gehört. Das Motto der Zeitung ist rerum cognoscere causas – „die Ursachen der Dinge erkennen“.[1]

Ich wünsche morgen ein frohes Erwachen, auch wenn die übliche Tageszeitung am Sonntagmorgen in der Regel nicht erscheint und man mit der Wochenend-Ausgabe vorlieb nehmen muß.

Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Tagesspiegel
 
Altmerker Am: 16.05.2021 13:15:02 Gelesen: 16016# 21 @  
Der General-Anzeiger Wuppertal wurde 1887 als "General-Anzeiger für Elberfeld-Barmen" gegründet. Die erste Ausgabe erschien am 1. Oktober 1887. 1971 ging das auflagenstarke Blatt in der Westdeutschen Zeitung auf.


 
Ichschonwieder Am: 18.05.2021 13:59:46 Gelesen: 15930# 22 @  
Die Aller-Zeitung - Tageszeitung in Gifhorn und die Wolfsburger Allgemeine - Tageszeitung aus Wolfsburg gehören beide zur Verlagsgesellschaft Madsack.

Gemeinsames Werbeklischee bei der PIN Mail GmbH Hannover, Sendung dort erfast, geroutet nach DE 1380 PIN Mail Hannover, Niederlassung Gifhorn und dort zugestellt.



Klaus Peter
 
epem7081 Am: 18.05.2021 14:25:59 Gelesen: 15926# 23 @  
Hallo zusammen,

hier eine Tageszeitung, der es an Selbstbewußtsein offenkundig nicht fehlt. Die Goslarsche Zeitung, erstmals unter diesem Titel am 1. Januar 1889 [1] erschienen, führt ihre Tradition - wie dieser AFS vom 14.4.1978 verdeutlicht - auf das Jahr 1783 zurück. Zudem verkündet der AFS "Größte Harzer Heimatzeitung".



Mit freundlichen Grüßen
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Goslarsche_Zeitung
 
Altmerker Am: 18.05.2021 17:28:56 Gelesen: 15917# 24 @  
Hallo,

ich habe einen interessanten Beleg im Köcher. Es geht um die "Flensburger Nachrichten" als tageszeitung, aber auch um ihre Partner. Die "Flensburger Nachrichten" wurden 1865 gegründet. Die ersten "Flensburger Nachrichten" waren noch nicht das, was der Kunde heute als Tageszeitung kennt - mit täglichem Erscheinen und Zustellung am Morgen. Die Worte In eigener Sache oben auf Seite 1 der neuen Zeitung kündigten das Erscheinen des Blattes für Dienstag, Donnerstag und Sonnabend an – immer mittags.



Erster Herausgeber einer deutschen Zeitung in Flensburg war der aus Kolding stammende Apotheker Ponton. Er hatte einen tüchtigen Drucker und Expedienten: Ludolf P. H. Maaß, der aus Itzehoe nach Flensburg gekommen war. Maaß wollte unbedingt selbst Zeitungsverleger werden. Er erreichte sein Ziel 1866, als die Lizenz von Ponton auf ihn übertragen wurde. Damit war er Eigentümer, Drucker, Herausgeber und Redakteur in einer Person. Als Ludolf Maaß 1892 an einem Schlaganfall starb, war seine Zeitung etabliert. Die Nachfolge trat sein Sohn Friedrich an, der die Zeitung 30 Jahre lang ebenfalls erfolgreich führte. Am 19. November 1923 mussten für ein Exemplar der Flensburger Nachrichten 80 Millionen Reichsmark gezahlt werden. Die Erben von Friedrich Maaß gerieten in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Das Ende der Zeitung verhinderten mehrere weitsichtige Flensburger Kaufleute. Diese Kaufleute wurden in der NS-Zeit gezwungen, ihre Anteile zu verkaufen. Die Flensburger Gruppe schied aus dem Verlegerkreis aus und übertrug ihre Anteile auf einen NS-Verlag. Als NS-Eigentum wurden die "Flensburger Nachrichten" von der alliierten Militärregierung 1945 beschlagnahmt. Vom 11. Mai 1945 bis zum 28. März 1946 erschien die Zeitung zweimal wöchentlich als Flensburger Nachrichtenblatt (der Militärregierung).
Quelle: shz

Interessant(er) ist der Adressat: In dem Gebäude Berlin, Friedrichstraße 225, befanden sich seit 1924 die Verlagsräume der Filmfachzeitschrift „LICHTBILDBÜHNE“. Das bereits seit 1908 erscheinende Filmfachblatt richtete sich an Kinobetreiber, Verleiher und Produzenten. Der Herausgeber Karl Wolffsohn wurde nach 1933 gezwungen, seinen Verlag und sonstigen Besitz unter Wert zu verkaufen oder entschädigungslos abzugeben, weil er Jude war. 1939 floh Wolffsohn nach Palästina und kehrte 1949 nach Berlin zurück.

Gruß
Uwe
 
Angelika Am: 29.05.2021 20:17:21 Gelesen: 15752# 25 @  
Guten Abend Claus



Viele Grüße
Angelika
 
epem7081 Am: 29.05.2021 23:14:38 Gelesen: 15732# 26 @  
Hallo zusammen,

am 8. Juni 2000 widmete die Deutsche Post AG dem Thema 350 Jahre Tageszeitung eine Sondermarke MiNr 2123



Eine Tageszeitung ist nach internationaler Definition ein mindestens viermal wöchentlich, heute meist täglich von Montag bis Samstag erscheinendes Druckerzeugnis, das eine umfassende Berichterstattung bietet und sich an ein allgemeines Publikum richtet. Tageszeitungen werden nach ihrem Verbreitungsgebiet als Regionalzeitungen und überregionale Zeitungen unterschieden. Eine Sonderform der Tageszeitung ist die Boulevardzeitung. Fast alle Tageszeitungen in Deutschland erscheinen mittlerweile als Morgenausgabe, das heißt, die Zustellung im Abonnement und zu den Einzelhändlern erfolgt in den frühen Morgenstunden des Erscheinungstages.

Die erste Tageszeitung der Neuzeit erschien am 1. Juli 1650 in Leipzig: Zwei Jahre nach Ende des Dreißigjährigen Krieges wandelte der Leipziger Drucker und Buchhändler Timotheus Ritzsch seine bereits seit 1643 viermal in der Woche erschienene „Wöchentliche Zeitung“ in eine Tageszeitung um. Die neue Einkommende Zeitungen erschien ab 1650 sechsmal pro Woche. Jede Ausgabe bestand aus vier Seiten im Format von etwa 13,5 mal 17 Zentimetern. Die Auflage betrug etwa 200 Exemplare. Gesetzt waren die Einkommenden Zeitungen in Metall-Lettern, gedruckt wurden sie von Hand auf einer hölzernen Druckerpresse.
[1]

Man möchte nur wünschen, dass die Tageszeitungen mehr erfreuliche als negative Nachrichten zu berichten hätten, meint

mit nachdenklichen Grüßen zur späten Nacht
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Tageszeitung
 
Altmerker Am: 01.06.2021 14:44:32 Gelesen: 15609# 27 @  
Hallo,

ich schaue mal wieder über die Grenze. "Neues Wiener Tagblatt" hieß die am 10. 3. 1867 gegründete Tageszeitung, die schon am 13. 7. 1867 von Moritz Szeps übernommen wurde. Sie entwickelte sich bald zum auflagenstärksten Blatt der seriösen Presse Wiens sowie zu einem besonders erfolgreichen Werbeträger. Wurde zeitweilig von Mittags- und Abendausgaben begleitet und 1938 nicht unterdrückt, sondern von der nationalsozialistischen Presselenkung zum Zentrum der Konzentration (Einbindung der "Neuen Freien Presse" und des "Neuen Wiener Journals") gemacht. Die letzte Nummer erschien am 7. 4. 1945. Das umfangreiche Tagblatt-Archiv war das einzige Wiener Zeitungsarchiv, das den Krieg überstand. Es wurde 1945 zunächst vom kommunistischen Globus-Verlag übernommen, der von der sowjetischen Besatzungsmacht als Nutzer von Steyrermühlstrukturen bestimmt wurde, und dann von der Kammer für Arbeiter und Angestellte Wien übernommen. Seit 2002 befindet sich das Tagblatt-Archiv im Bestand der Wienbibliothek im Rathaus.

Gruß
Uwe


 
Altmerker Am: 03.06.2021 13:14:08 Gelesen: 15494# 28 @  
Hallo,

ich greife heute mal wieder ins Zeitungsregal.

Seit 1968 gehört der "Hofer Anzeiger" zum Frankenpost Verlag. Er wurde im Jahre 1801 unter dem Namen "Höfer Intelligenz-Blatt" gegründet. Nach 211 Jahren endete die Geschichte des "Hofer Anzeigers" am 31. März 2012. Seit dem 2. April 2012 erscheint die Hofer Ausgabe der Tageszeitung unter dem Titel "Frankenpost AUSGABE STADT UND LANDKREIS HOF".

Gruß
Uwe


 
epem7081 Am: 08.06.2021 22:00:07 Gelesen: 15419# 29 @  
@ mausbach1 [#14]

Hallo Claus,

hier kann ich ergänzend zu Deinem Beitrag einen AFS vom 27.01.2006 der Augsburger Allgemeinen aus AUGSBURG / 86150 vorstellen.



Mit freundlichen Grüßen
Edwin
 
Altmerker Am: 13.06.2021 18:18:25 Gelesen: 15360# 30 @  
Hallo,

ich habe mal ein Streifband herausgesucht, also eine nicht alltägliche Portostufe, noch dazu aus spannenden Nachkriegszeiten. Wenn es eine Tagesausgabe der Rheinischen Zeitung gab, dann wohl auch eine Abendausgabe. Wobei es sich nicht um die pressehistorisch berühmte Zeitung von Marx&Engel&Co., „der Sammelplatz aller oppositionellen Elemente“, handelt. Die Rheinischen Zeitung hier erschien im Mittelrheinischen Verlag. Das Blatt gab es ab 1. April 1892. Sie war Tageszeitung der Kölner SPD und zugleich führendes sozialdemokratisches Organ des Rheinlandes. Während des Nationalsozialismus war sie zwischen 27. Februar 1933 und 2. März 1946 verboten. Das Verlagshaus wurde am 10. März 1933 geschlossen, am 10. Mai enteignet und der Redaktion der nationalsozialistischen Propagandazeitschrift "Westdeutscher Beobachter", dem offiziellen Organ der NSDAP, übergeben. Sie erhielt die Lizenz für die Wiederherausgabe der Rheinischen Zeitung als erster deutschen Tageszeitung in Köln nach dem Krieg.
1946, als das Streifband genutzt wurde, lag die Auflage bei 90.000, 1949 ff. verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation des SPD-Organs (57.000), das schließlich nach einem Sanierungsversuch durch Kooperation mit dem Rhein-Echo in Düsseldorf 1951 an die Rheinisch-Westfälische Verlagsgesellschaft in Essen veräußert wurde.

Gruß
Uwe


 
Totalo-Flauti Am: 20.06.2021 10:33:26 Gelesen: 15268# 31 @  
Liebe Sammlerfreunde,

die beiden Zahlkarten dokumentieren ein wenig die Preisgestaltung von Zeitungen (hier der Leipziger Neuesten Nachrichten 1892 bis 1945 [1]) zur Zeit der Inflation in den Monaten Juli bis September 1923. Der Zeitungsverlag sendete diese an seine Abonnenten. Diese mußten die Teurerungsrate an den Verlag direkt zahlen. Näheres aus den Umständen der Teuerung geht aus dem oberen Text der Zahlkarten hervor.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti.





[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Leipziger_Neueste_Nachrichten
 
Altmerker Am: 20.06.2021 16:17:20 Gelesen: 15257# 32 @  
Hallo,

ich habe hier ein Blatt, das sich von liberal zu systemtreu entwickelt hat. Der Cottbuser Anzeiger war einst die größte Zeitung in der Lausitz. 1848 gegründet, bestand sie knapp 100 Jahre. Albert Heine“ wurde 1818 im heutigen Sachsen-Anhalt, in Hadmersleben geboren. Zum Gymnasium ging er hier in Halberstadt. Heines gab es in der Domstadt viele: Würstchen- und Vogel-Heine, aber auch einen bekannten SPD-Politiker.

Der Lithograph und Verleger, Gründer des „Anzeiger für Cottbus und Umgebung“, später "Cottbuser Anzeiger", startete man mit einer Auflage von etwa 800 Stück,1879 im Todesjahr Heines, waren es fast 5000 und 1928 etwa 23 000 Abonnenten. "Wegen Beleidigung des Fürsten Bismarck" musste Heine am 15. Februar 1845 eine Gefängnisstrafe antreten. Im Jahr 1856 erhielt der Verlag ein eigenes Gebäude in der Spremberger Straße. Im Jahr 1889 siedelte er in die Bahnhofstraße um, dem Sitz der heutigen Städtischen Sammlungen. Ab dem Jahr 1871 trug das zur Tageszeitung umgewandelte Blatt den Zeitungskopf "Cottbuser Anzeiger". Zudem führte Albert Heine erfolgreich seine Graphische Kunstanstalt.

Am 31. März 1933 erschien im „Cottbuser Anzeiger“ der Boykottaufruf „Wer beim Juden kauft, ist ein Verräter am deutschen Volke“. Die letzte Ausgabe des Anzeigers, am 1. Januar 1942 an den eigens gegründeten NS-Gauverlag Kurmark verkauft, erschien nach einzelnen Quellen am 4. März, nach anderen am 17. April 1945.

Gruß
Uwe


 

Das Thema hat 107 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1   2   3 4 5 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.