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Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Das Thema hat 937 Beiträge:
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Heinz 7 Am: 08.12.2021 11:50:53 Gelesen: 227332# 813 @  
@ Martin de Matin [#810]
@ Heinz 7 [#812]

Guten Tag,

ich habe noch eine weitere Info-Quelle gefunden:

https://www.ilcollezionista.bolaffi.it/2013/10/insieme-gli-80-centesimi-parma/

danach gibt es von der 80 Centesimi folgende bekannten Stücke:

- ein Brief
- sechs Einzelmarken.

Damit erklärt sich der astronomisch hohe Katalogwert dieser Marke, echt gestempelt. Ungebraucht ist die Marke nicht sehr teuer.

Heinz
 
Manne Am: 08.12.2021 12:17:50 Gelesen: 227323# 814 @  
Hallo,

heute kam der nachfolgende Bericht in unserer Tageszeitung, die Südwest-Presse.

Gruß
Manne

Gebote für Penny Black zu niedrig London.

Die vermutlich älteste Briefmarke der Welt ist bei einer Auktion in London nicht verkauft worden. Das höchste Gebot für die «Penny Black» aus dem ersten
Druck von 1840 lag bei 3,8 Millionen britischen Pfund (4,47 Mio Euro). Doch das Ergebnis lag unter dem angepeilten Mindesterlös, den sich das Auktionshaus Sotheby‘s gesetzt hatte. Das Artefakt wurde daher nicht verkauft.

Das Auktionshaus hatte den Wert zuvor auf vier bis sechs Millionen Pfund geschätzt. Die Bedeutung der gut erhaltenen „Penny Black“ sei erst vor kurzem und nach jahrelangen Untersuchungen erkannt worden. Die ungezähnte Briefmarke klebt auf dem „Wallace Document“ des britischen Postreformers und Abgeordneten Robert Wallace. Es gibt vermutlich nur noch zwei weitere ähnlich gut erhaltene Exemplare aus dem ersten Druck.
 
Heinz 7 Am: 11.12.2021 22:15:31 Gelesen: 226832# 815 @  
@ Heinz 7 [#802]

Die Solferino-Griechenland-Rarität gehört heute zweifellos zu den beachteten Raritäten der Welt. 1920 aber war diese Marke meines Wissens aber noch nicht so allgemein anerkannt.

Heute kennen wir mehr oder weniger Details von 13 Stücken. Dabei fällt aber auf, dass erst relativ spät die Marke wirklich teuer gehandelt wurde. Ich möchte das gerne ein wenig genauer erkunden.

Im Moment kenne ich als frühestes Auktionsdatum den 23.4.1929. Als Los 6243 wurde ein wunderbares Exemplar angeboten - die Nummer 2 nach der Zählung von Leon N. Williams 1997.



Los 6243 wurde im Auktionskatalog 1929 hervorgehoben mit folgendem Text:

"6243 - 40 Lepta lilas-rouge sur verdâtre, nuance foncée, très prononcé, exactement dans la couleur du chiffre au verso, impression très fine. Superbe exemplaire de toute fraicheur et probablement unique. RRR (P. 141)"

Die Marke war eingefasst auf Fototafel 141.



Die Marke wurde nicht mit einer eigenen Katalognummer bezeichnet, sondern trug die Nummer Yvert 22c. Interessant ist der Hinweis: "genau dieselbe Farbe wie die Ziffer auf der Rückseite".

Die Marke wurde gemäss Resultatliste verkauft für CHF 1400. Das war meines Wissens das vierthöchste Ergebnis einer sehr umfangreichen Auktion.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 11.12.2021 23:01:39 Gelesen: 226820# 816 @  
@ Heinz 7 [#815]

Leon N. Williams schrieb der Käufer der Marke (vor 1929) sei N. Garas gewesen. Ich denke aber, das war ein Fehler. Die Sammlung von N. Garas wurde bei Luder-Edelmann verkauft, aber 1928 (11. Auktion) und nicht 1929 (12. Auktion). Im April 1929 kam in Zürich aber die atemberaubende Sammlung von Philipp La Renotière von Ferrary zum Verkauf. Ferrary war damals schon einige Jahre tot und konnte die Marke also nicht an der Auktion Garas 1928 gekauft haben. Ich vermute deshalb, der erste Eintrag zu No. 2 sollte lauten:

Datum ?: Acquired by Ph. La Renotière von Ferrary.

Beim zweiten Eintrag sehe ich aber keine Unstimmigkeit:

"Auction: E. Luder-Edelmann, Zurich XII. Lot 6243. Bought by Baron A. Rothschild".

Rothschild war auch eine "erste Adresse" für Raritäten der Welt.

Volle 63 Jahre später kam dessen beeindruckende Griechenland-Sammlung zur Auktion. 585 Lose umfasste der schöne Auktionskatalog, auf der Titelseite prangt "unsere" Wundermarke.



Der Auktionstext ist interessant:

"(Los) 888 gest. 40 lepta lilac-rose (Solferino), on greenish paper, cancelled "PIRAEUS/12/JULY/1872" c.d.s. A truly magnificent example of the rarest and most desirable item of which less than ten are recorded. Holcombe Certificate (1992). Photo. E £50,000/70,000"

Die Anzahl der bekannten Exemplare deckt sich mit den Angaben bei David Feldman 1983/1984 und bei O'Keefe.

Der Schätzpreis (Estimate) von GB£ 50,000 - 70,000 wurde nicht erreicht, aber nach zwei Quellen (u.a. Williams 1997) erfolgte der Zuschlag bei GB£ 40'000 plus 10 % (Provision) = GB£ 44'000. Williams nannte auch den Käufer der Rarität:

N. Asimakopoulos.

Diese Marke (No. 2 nach Zensus Williams) war eine der wenigen, die 2021 an der NOTOS nicht ausgestellt wurde. Damit kennen wir nun bereits 12 der 13 bekannten Stücke mit Farb-Foto!

Das ist doch bemerkenswert!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.12.2021 09:32:32 Gelesen: 226783# 817 @  
@ Heinz 7 [#816]

Gemäss Leon N. Williams (1997) waren damals für alle 13 Solferino-Marken zusammen nur 16 Fundstellen genannt, als diese Briefmarke öffentlich an einer Auktion verkauft wurde!

Mit der Auktion 1929 ist mit Abstand das früheste Datum für die Inventur-Nummer 2 gefunden worden; ich habe diese Auktion im Beitrag [#815] besprochen. Erst 25 Jahre später, am 15.11.1954 finden wir den nächsten Hinweis!

"A superlative Gold medal collection" wurde am 15./16.11.1954 angepriesen bei einem der führenden Auktionshäuser der Welt, Harmer in London. Der Sammler wurde nicht genannt, möglicherweise war es N. Alfieris?



Ich kann diesen Auktionskatalog zu meiner Freude hier ebenfalls zeigen. Es war ein beeindruckender 359 Lose-Verkauf zu dem in der "Introduction" steht: "The study of the popular and attractive Greek Hermes Head issues bristles with problems, many perhaps unsolved - or at least not fully resolved."

Uns interessiert nun besonders Los 202.

"202 - 40L. lilc-rose on greenish, S.G. 37a, a very fine example of this rarest of all Greece stamps, in exactly the same shade as the figures on the back; margins all round and with dated pmk. Only a few copies are known (see photo plate I). E £325".



Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.12.2021 10:12:18 Gelesen: 226773# 818 @  
@ Heinz 7 [#817]

Diese Marke trägt (gemäss Williams 1997) den Stempel "Piraeus 14 Jul 71" und wird von ihm als Nummer IV (4) geführt. Interessant sind die ersten Einträge zu diesem Exemplar:

19(??) - Acquired by A.L. Pemberton
19(??) - Acquired by N. Alfieris
1954 November 15-16 - Auction: H.R. Harmer. Bought by Herman Nagele.

Diese Auktion konnten wir oben vorstellen. Ich habe keine gedruckte Ergebnisliste, aber der Katalog ist durchgängig handschriftlich mit Ergebnis-Notizen ergänzt, und zu Los 202 finden wir den Preis: "480.0.0" also GB£ 480 (Null Shilling, Null Pence). Der Schätzpreis wurde also kräftig überboten.

Wegen dem zweiten Eintrag von Williams schrieb ich, dass die Sammlung evtl. Herrn Alfieris gehörte; aber ich kann das nur vermuten. Die Sammlung soll ausgestellt worden sein, und erhielt hohe Auszeichnungen ("Gold medal collection"). Ob damals die Auszeichnung "Grossgold" schon vergeben wurde, weiss ich nicht; man sollte die Sammlung aber nicht unterschätzen; sie war gespickt mit Raritäten, das zeigt der Auktionskatalog schön, auf 36 Seiten mit sehr vielen Fotos.

Interessant auch der Hinweis des Auktionators: er spricht von "only a few copies known".

Einen Stanley Gibbons-Katalog von 1954 habe ich nicht zur Hand, aber im Katalog von 1939 finde ich eine No. 37a
"40 l. Lilac-rose/greenish" mit einem Katalogwert von lediglich GB£ 50. Die Bemerkung dazu war:

"No. 37a, of which only a few copies are known, was used only at Piraeus, from 12-14 July 1871. In colour it is the exact shade of the numerals at the back of the pale salmon stamps."

Die Marke No. 2 hat den Stempel 12.7., die Marke No. 4 vom 14.7. - Wieviel Marken genau bekannt waren (1939 bzw. 1954) wird nicht erwähnt.

Wir können aber sicher feststellen, dass die Marke wie 1929 bei den Sammlern auf Interesse stiess und hoch beboten wurde.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 12.12.2021 10:57:35 Gelesen: 226767# 819 @  
@ Heinz 7 [#818]

Auch die dritte Auktion kann ich zeigen.

Am 11. April 1956 kam, wieder in London, eine tolle Griechenland-Sammlung zum Verkauf, aber diesmal bei Robson Lowe.



Die H.C.V. Adams Griechenland-Sammlung umfasste sogar 594 Lose, wurde aber an einem einzigen Tag (dem 11.4.) verkauft.

Los 297 war eher unscheinbar angeboten:



Ein Sammellos mit 3 Marken der 40 Lepta. Optisch zwar hervorgehoben durch die Umrahmung, aber dennoch mit nur GB£ 70 geschätzt. Und dies, obwohl Lowe offenbar die Seltenheit der abgebildeten Marke (297) kannte: "...but under ten are known".

Vielleicht spielte da eine Rolle, dass die Marke als defekt ("defective") beschrieben wurde; im Zensus bei Williams steht hingegen nur noch "Some faults". Sehr interessant ist das Datum des Stempels: "Piraeus 12 Jul 71"; also wieder dieselbe enge Verwendungszeit, die schon im Stanley Gibbons-Katalog 1939 vermerkt war (siehe Beitrag 818). Bei Williams trägt die Marke die Nummer XI.

Das Lot wurde dann nur zu GB£ 63 verkauft, gemäss offizieller Ergebnisliste. Das ist nun wirklich ein sehr tiefer Wert für eine solch seltene Briefmarke.

Heinz
 
Martin de Matin Am: 12.12.2021 11:23:32 Gelesen: 226758# 820 @  
@ Heinz 7 [#819]

Vielleicht als kleine Hilfe zur zeitlichen Einordnung.

Im Band 3 der 11. Auflage des Kohlhandbuchs von 1931 wird die Marke mit kursiv geschriebenen 500 Mark bewertet und es waren 7 Exemplare bekannt mit jeweils einem Stück in den Sammlungen:

- T.W. Hall
- Napier
- Pemberton (Ortsstempel 14.7.1872)
- Walters
- Argyropoulos (Ortsstempel 12.7.1872)
- Economides
- Garas (XI. Luder-Edelmann-Auktion 420 Fr + Zuschlag)

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 12.12.2021 20:47:13 Gelesen: 226716# 821 @  
@ Martin de Matin [#820]

Prima! Diesen Check habe ich noch nicht gemacht! Ich habe nur das Kohl-Handbuch 10 im Haus, das Handbuch Nr. 11 steht in der anderen Bibliothek.

Diese Angaben sind sehr interessant!

Das Stück ex T.W. Hall kenne ich nicht und kann es nicht zuordnen
das Stück ex Napier kenne ich noch nicht und kann es nicht zuordnen
das Stück ex Pemberton ist wohl das Stück IV nach Zensus Williams, siehe Beitrag 817
das Stück ex Walters kenne ich nicht und kann es nicht zuordnen
das Stück ex Argyropoulos kenne ich vermutlich, es ist wohl das Stück III nach Zensus Williams
das Stück ex Economides kenne ich, es ist wohl das Stück I nach Zensus Williams
das Stück ex Garas veranlasst mich, nun nochmals in die Tasten zu greifen.

Vorweg: den Katalog 11 von Luder-Edelmann habe ich leider nicht komplett; beim Fototeil fehlen mehrere Seiten... aber...
...zum Griechenland Teil kann ich doch etwas Wichtiges beitragen!



Ich bleibe bei meiner Aussage, dass sich Leon N. Williams wohl getäuscht hat, dass er "seine" Nr. 2 als "ex Garas" bezeichnete. Die Abbildung in seiner Encyclopaedia ist aber eindeutig nicht aus der Sammlung Garas, sondern aus der Sammlung Ferray! (siehe Beitrag 815+816).

Die Sammlung Garas kenne ich nur in Umrissen. Es war ein "gigantischer" Verkauf: 11. Auktion bei Luder-Edelmann, 15.-23.11.1928, davon mehr als zwei Tage (16./17.11.) nur Griechenland: Lose 602-1807 (also 1206 Lose).

Auf Seite 54 finde ich das Gesuchte. Los 1321.
 
Heinz 7 Am: 12.12.2021 21:00:35 Gelesen: 226712# 822 @  
@ Heinz 7 [#821]

11. Luder-Edelmann, Los 1321

"40 l. lilas-rouge s. verdâtre, usé, nuance exactement dans la couleur du chiffre, pièce très rare, t.b. (Photo P 20)"

Die Beschreibung passt also auf eine Solferino-Rarität.

Mit grosser Spannung durchsuchte ich die Fototafeln. Heureka! Tafel 20 ist da, und zeigt Erstaunliches.



Los 1321 wird nur verkleinert, eng neben anderen Fotos, gezeigt. Wir sehen, eindeutig:

Es ist eine andere Marke als die 13 Marken, die wir schon kennen. Der Stempel (Punktraute, Gesicht freilassend) passt nicht zu den bisher bekannten Stücken I - XIII.

Haben wir also ein 14. Exemplar gefunden? Wir dürfen es wohl annehmen. Auf jeden Fall scheinen mir weitere Abklärungen erfolgsversprechend.

Aber wir dürfen sicherlich schon etwas stolz sein. Wir haben schon wichtige Erkenntnisse gesammelt.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 14.12.2021 23:25:23 Gelesen: 226627# 823 @  
@ Heinz 7 [#196]

Einiges zu der sehr seltenen "Waadt 4" (ungebraucht) habe ich oben schon geschrieben. Heute kann ich eines der schönsten Exemplare zeigen



Die Marke wurde am 8.3.1969 an der Auktion von Atlantis Auctions Galerie, Zürich, angeboten und wohl verkauft. Den Schätzpreis verpasste die Marke deutlich (CHF 25'000), bei CHF 18'500 fiel offenbar der Hammer (gemäss handschriftlicher Notiz im Katalog).

Vom Schnitt her dürfte dies eines der besten Exemplare sein, das heute noch existiert. Die Marke hat keinen Gummi mehr; früher wurden bei vielen Altschweiz-Marken der Gummi entfernt.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 17.12.2021 12:24:21 Gelesen: 226473# 824 @  
@ Heinz 7 [#822]

Ich stellte die Frage, ob wir nicht von 14 (statt nur 13) Exemplaren sprechen sollten, denn es scheint mir erwiesen, dass Leon N. Williams einen Fehler gemacht hat mit den Exemplaren Garas/Ferrary. Er hat das Exemplar ex Ferrary dem Sammler Garas zugeteilt, obwohl Los 1321 der Auktion klar eine andere Marke zeigt. Ein Exemplar Ferrary hat Williams nicht erwähnt, obwohl der Auktionskatalog 1929 eines enthält.

Das Exemplar der 11. Luder-Auktion (=Garas) haben wir meines Wissens im Bild noch nirgends gezeigt ausser in meinem Beitrag [#822]; so fehlt es insbesondere im
- Auktionskatalog Feldman 2002 (12 der 13 behaupteten Stücke werden im Bild gezeigt)
- Handbuch "Encyclopaedia" von Williams (10 der behaupteten 13 Stücke werden im Bild gezeigt)
- Ausstellungsverzeichnis 2021 zur "NOTOS", als 11 der behaupteten 13 Stücke im Bild gezeigt wurden.

Es stellt sich natürlich die Frage, wann das Stück seit 1928 wieder gesehen wurde. Martin hat darauf aufmerksam gemacht, dass Kohl 1931 das Exemplar erwähnt hat, doch haben wir es seither je wieder gesehen?



Auch im Spezialkatalog Griechenland "Hellas" von Karamitsos wird von 13 Exemplaren gesprochen. Im Katalog "2010/Vol.1" wird auf Seite 20 zu den Solferinos gesagt:



Die Marke ist mit stolzen Euro 130.000 bewertet; und diese Bewertung gilt gemäss Karamitsos für eine Marke "with minor faults" (also für ein Exemplar mit kleinen Fehlern). Zwei der 13 Exemplare seien aber in "excellent condition", das bedeutet, dass Karamitsos diese zwei noch höher bewertet.

Heinz
 
Parachana Am: 19.12.2021 17:47:23 Gelesen: 226362# 825 @  
@ Heinz 7 [#824]

Lieber Heinz,

ich habe schon im Beitrag [#806] gesagt, dass heute im neueren Katalog von Karamitsos (2018) die Rede ist von 14 Exemplaren. Der Text, den du aus dem Katalog eingestellt hast, ist gleich geblieben. Nur die Zahl ist von thirteen auf fourteen geändert worden.

Schönen Abend
Uwe
 
Heinz 7 Am: 20.12.2021 08:51:02 Gelesen: 226321# 826 @  
@ Parachana [#825]

Lieber Uwe,

Du hast recht, Du hast den Hinweis schon gemacht, bitte entschuldige, dass ich darauf keinen Bezug nahm.

Es wäre nun interessant zu wissen, ob Karamitsos "meine" Nummer 14 im Verzeichnis hat (also das Garas-Stück UND das Ferrary-Stück) oder ob er eine weitere Marke gefunden hat.

Liebe Grüsse

Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.01.2022 19:14:18 Gelesen: 222605# 827 @  
@ Martin de Matin [#793]

Lieber Martin,

ich wünsche Dir ein gutes Neues Jahr.

Heute habe ich das New South Wales-Superstück wieder gesehen; es wurde am 23.9.2004 erneut verkauft.



Am 23.9.2004 wurde die Sir Miles Rivett-Carnac Sammlung in London (bei Spink) angeboten. Von den 213 Losen war - wie erwartet - Los 107 das teuerste; wir kennen es bereits. Der "Estimate" von GB$ 50'000 wurde weit übertroffen. Gemäss Ergebnisliste brachte das Los GB£ 104'000. Dazu kamen 15 % Aufgeld.

Schön auch die "Provenienz-Liste":

Ferrari 1922
Hind 1934
Caspary 1958
Lilly 1968
Tomasini
Boker 1981
Manwood 1995

Wir wissen, dass 1922-1968 der Block noch aus 38 Marken bestand. 1995 war der Block reduziert auf 15 Marken. Dass Tomasini oder Boker den 38er-Block zerschnitten, kann ich mir kaum vorstellen - beide waren sehr vermögende, enthusiastische Sammler - aber vermutlich kaufte zwischenzeitlich ein "Hai" das gute Stück - und wollte seinen Erlös optimieren.

Liebe Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 06.01.2022 11:20:17 Gelesen: 221466# 828 @  
@ Heinz 7 [#711]

Zu Mauritius:

In den Beiträgen 668-673 haben wir von dem gestempelten Sechserblock gesprochen, in Beitrag [#711] vom einzigartigen ungestempelten Viererblock.



Die Abbildung entstammt dem Auktionskatalog von Spink, London, 6. Juni 2007: "Important stamps and covers of the world"- Als Los 1064 wurde dieser berühmte Viererblock angeboten, und gemäss Ergebnisliste zum Schätzpreis verkauft.

Dies ist meines Wissens der fünfte Auktionskatalog, in welchem diese "Ikone" angeboten wurde

- H.R. Harmer, London, Sales 684-687, 11.-14.6.1934, Los 256 (Sale 685/12.6.) - Sale 4 Arthur Hind collection
- H.R. Harmer, New York, Sales 1153-1155, 24.-26.2.1958, Los 645 (Sale 1155/26.2.) - Sale 12 Alfred Caspary collection
- Robert A. Siegel, New York, Sale 314, 15./16.3.1967, Los 1045 (third session, 16.3.) - Sale 2 Josiah K. Lilly collection
- Christie's Robson Lowe, Zurich, Sale 1053, 2.11.1989, Los 2 - The Weill Brothers' stock

Der Auktionskatalog Spink 2007 listet zum Verkauf 1989 W.E.Lea auf; ein Raritätenhändler. Die offizielle Ergebnisliste von Christie's führte kein Ergebnis auf, das Los wurde an der Auktion nicht verkauft. Ich war damals in Zürich an der Auktion dabei. Gut möglich, dass Lea sich das "Schnäppchen" im Nachverkauf (?) schnappte.

Als weitere Besitzer werden 2007 im Katalog erwähnt:
"Dr. Chan Chin Cheung, 1992"

Und dazu vermute ich auch: Lionel Robinson

Denn an der Ausstellung 2006 in Monaco wurde unter seinem Namen dieser Viererblock ausgestellt (siehe Ausstellungskatalog Seite 116+150).

Ich wiederhole meine Aussage aus Beitrag 711:

"Im Auktionskatalog von 1958 war nur ein einziges Los farbig abgebildet! Es war Los 645 von Mauritius, der weltbekannte Viererblock der One Penny, Post Office-Ausgabe, earliest impression. Der Block erzielte dann auch einen hohen Preis: US$ 18'500. Dies habe ich umgerechnet in Schweizer Franken (per 31.12.2019): CHF 327'300."

Nachdem 1989 das Stück die Limite von CHF 160'000 nicht erreichte, wurden 2007 die erwarteten GB£ 300'000 bewilligt. Dazu ist das Aufgeld zu addieren, das sich wie folgt zusammensetzt:

GB£ 400 für die ersten GB£ 2'000 (= 20 %)
GB£ 44'700 für die nächsten GB£ 298'000 (= 15 %).

Ich weiss nicht sicher, ob das Aufgeld GB£ 45'000 betrug oder GB£ 45'100, vermutlich galt der zusammengesetzte Betrag.

Nachträglich können wir also festhalten, dass man bei fünf Gelegenheiten nur einmal die Möglichkeit hatte, den Viererblock "günstig" zu erwerben (1989). In den Jahren 1934, 1958, 1967, 2007 wurde das Stück teuer.

Also schade, dass ich 1989 in Zürich das nötige "Kleingeld" nicht hatte.

;-)

Heinz
 
Heinz 7 Am: 07.01.2022 18:34:57 Gelesen: 221198# 829 @  
@ Heinz 7 [#828]

Der gezeigte Viererblock (Mauritius) ist nichts weniger als die acht-teuerste philatelistische Einheit!

Wer sagt denn so etwas?

1954 erschien eine der wegweisenden Einschätzungen über den Wert der besten Briefmarken aller Zeiten. In der Zeitschrift "LIFE", die damals wohl als eines der führenden Magazine der Welt bezeichnet werden darf, erschien ein vielbeachteter Titel:

FIRST TIME IN COLOR
EIGHT PAGES OF
WORLD'S RAREST STAMPS



Das Magazine erschien (damals für mehrere Jahrzehnte) wöchentlich, die Ausgabe für die USA per 3.5.1954 (umfangreich), die Ausgabe "Internationl Edition" am 28.6.1954 (reduzierte Ausgabe, "nur" 80 Seiten).

Der bekannte Profi-Philatelist und Auktionator Henry R. Harmer stellte auf nicht weniger als 13 grossformatigen Seiten (fast 36x27 cm) die aus seiner Sicht wertvollsten Briefmarken vor (8 Seiten), und ergänzte das Ganze um einige andere andere "Geschichten" rund um die Philatelie (5 Seiten).

STAMP ALBUM
WORTH $ 1,000,000
FOR FIRST TIME "LIFE" BRINGS
WORLD'S CLASSICS TOGETHER

Besonders interessant war die Bewertung der im Bild vorgestellten Briefmarken (Raritäten). 95 Stücke wurden bewertet mit US$ 1'000 und mehr.

Was heute nach "nicht besonders viel" tönt, war vor 67 Jahren ein respektabler Betrag. Real rechne ich US$ 1'000 vom 3.5.1954 um in rund CHF 20'000 (heute), bzw. - um genau zu sein - in CHF 19'993 (per 31.12.2019 bzw. gleichviel per 31.12.2021).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 07.01.2022 19:13:15 Gelesen: 221188# 830 @  
@ Heinz 7 [#829]

Die 95 vorgestellten, wertvollen Raritäten hatten einen Gesamtwert von US$ 1'082'500. Der Titel des Haupt-Artikels "STAMP ALBUM WORTH $ 1,000,000" stimmte also, der magische Wert von einer Million Dollar war sogar übertroffen.

Für unsere heutigen Überlegungen dürfen (sollten) wir die Wertangaben mit dem Faktor 20 erhöhen. Wir müssen wohl nicht übergenau mit dem Faktor 19,993 rechnen.

;-)

Natürlich wollen wir wissen, wer denn auf dieser Liste die vorderen Plätze belegt.

Meine treuen Leser wissen bereits, dass die British Guiana One Cent - Marke 1856 damals als teuerste Marke der Welt galt - wir haben in diesem und ähnlichen Themen diese Marke und ihren Wert schon ausführlich besprochen.



Harmer rüttelte natürlich nicht an dieser Erkenntnis und bewertete die Marke 1954 mit glatten US$ 100'000. Ihren Wert von (heute) CHF 2'000'000 hat die Marke früher und später eindrücklich bestätigt - und gelegentlich auch markant übertroffen!

Auch Platz zwei wird von einem "alten Bekannten" eingenommen:



Der einmalige Brief von Mauritius mit den zwei "One Penny-Marken" (der "Bombay"-Brief). Er wurde auf US$ 75'000 eingeschätzt (entspricht heute CHF 1'500'000).

Ich habe schon die Meinung veröffentlicht, dass der "Bordeaux-Brief" mit den ZWEI Marken der Erstausgabe von Mauritius ("POST OFFICE") "One Penny" und "Two Pence" meines Erachtens wertvoller ist, als der "Bombay-Brief", und an der Kanai-Auktion 1986 eroberte der "Bordeaux-Brief" zu meiner Freude auch den Thron der teuersten Marke der Welt. 1954 aber schätzte Harmer den "Bombay-Brief" noch höher ein, als den Bordeaux-Brief, der es aber mit seinen US$ 40'000 immerhin auch auf Platz 4 schaffte (ex aequo mit einer anderen Marke)!



Details zu den besprochenen Marken siehe [#745].

Heinz
 
Heinz 7 Am: 07.01.2022 19:42:55 Gelesen: 221178# 831 @  
@ Heinz 7 [#830]

Wir kennen nun also die Einschätzung von Harmer 1954

Platz 1 = British Guiana, 1856, 1 Cent = US$ 100'000 = CHF 2'000'000 (heute)
Platz 2 = Mauritius, Bombay-Cover = US$ 75'000 = CHF 1'500'000 (heute)
Platz 4 = Mauritius, Bordeaux-Cover = US$ 40'000 = CHF 800'000 (heute)

Wir sehen, dass alle diese Werte heute (in den letzten Jahren) "locker" bestätigt bzw. zum Teil weit übertroffen werden/wurden.

Anders aber bei...



Den unglaublich schönen Viererblock der One Cent-Marke der ZWEITEN-Mauritius Ausgabe 1848 (Inschrift: "POST PAID") gibt es ebenfalls auch nur einmal (in dieser Form). Er war bei Harmer 1954 sehr hoch bewertet mit nicht weniger als US$ 30'000. Dies sollten wir meines Erachtens umrechnen mit CHF 600'000 heute.

Damit landete dieser Viererblock auf Platz 8 der Liste von Harmer/Life 1954!

1989 eröffnete sich also eine seltene Gelegenheit, ein absolutes Top-Stück günstig zu erwerben. Zur Erinnerung: in Zürich wurde das gute Stück mit einem Schätzpreis von lediglich CHF 160,000 ins Rennen geschickt.

Ich kann mich gut erinnern, dass die Stimmung beim Auktionator nach dem Anlass nicht besonders gut war. Professionell liess er sich natürlich nichts anmerken, aber dass der Viererblock zu dem "Ausruf-Preis-chen" nicht wegging, dürfte ihn ziemlich enttäuscht haben.

Offenbar kaufte der Händler W. Lea das Stück im Nachverkauf. Man kann dem Mann nur gratulieren. 18 Jahre später, an der nächsten Auktion, 2007 bei Spink in London, wurde dann das Stück auch wieder "anständig" verkauft (siehe Beitrag [#828]).

So ist der Briefmarkenhandel.

Erstaunlich stabil - aber auch mit "Ausreissern". Gegen oben. Und gegen unten.

Gut ist, wenn man zur rechten Zeit am rechten Ort ist und Gelegenheiten wahrnehmen kann.

Noch ein Wort zu Platz 8 dieses Blocks Mauritius "Earliest impression".

Die Top-Einreihung auf Platz 8 von H.R. Harmer war sicher KEINE Falscheinschätzung von Harmer. Erstens war und ist Mauritius ein Top-Land und die Bedeutung des Stückes steht ausser Frage. Und zweitens stand Harmer bestimmt unter dem Eindruck der legendären "Hind"-Auktionen (1934). Damals war dieser Viererblock sehr, sehr teuer! Er erreichte von ALLEN "Arthur Hind"-Losen das zweithöchste Resultat!

Und das will etwas heissen! Hind hatte eine märchenhafte Sammlung; auch davon habe ich schon viel geschrieben.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 21.01.2022 14:59:46 Gelesen: 217146# 832 @  
@ Heinz 7 [#593]
@ Martin de Matin [#591]

Martin hat zu der Postmeister-Marke von Alexandria "Black on buff" wichtige Ergänzungen gegeben und uns auf den Siegel-Census verwiesen.

Von der legendären Postmeister-Marke sind heute nur 7 Stück bekannt, wobei immerhin 5 auf Brief sind. Seit 1933 kennen wir (nur) 7 Stück dieser Marke, in fast 90 Jahren sind also keine weiteren Stücke aufgetaucht!

Das erste entdeckte Stück wurde vom bekannten Philatelisten John K. Tiffany 1872 gefunden. Genau dieser Brief wird am 26.1.2022 in New York verkauft, bei Harmer, anlässlich der 6. Erivan-Haub Auktion.



Dieser Brief kommt offenbar in den 150 Jahren seit seiner Entdeckung erst zum dritten Mal an eine öffentliche Auktion. Das erste Mal war (erst!) 1989.

Gemäss Katalog Harmer hat der Brief einen Katalogwert von US$ 500'000 (Scott).

Der Ausruf liegt aber nur bei US$ 100'000. Das sollte angesichts der Bedeutung des Stückes bewilligt werden. Auf welche Verkaufsergebnisse der doch respektable Katalogwert beruht, wäre eine interessante Frage, die ich nicht ohne Weiteres beantworten kann.

Auf das Ergebnis dürfen wir gespannt sein.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 21.01.2022 15:59:39 Gelesen: 217121# 833 @  
@ BD [#2]

In der Studie Schubert (1912) figurierte unter den teuersten Marken weltweit (!) folgende Marke auf Platz 58 (ex aequo mit anderen)

Katalogwert: 1'000 Mark

Ver. Staaten v. Amerika (Konföderierte Staaten), Baton Rouge, 2 Cents grün (Katalog Nr. 3 bei Senf, Seite 1191, Katalog 1912)

Eine Marke, die kaum ein Sammler je als grosse Rarität wahrgenommen hat. Wer kennt sie überhaupt?



Bei den grossen US-Spezialisten, wie Alfred Caspary, fand die Marke natürlich Beachtung. Caspary besass genau diesen Brief, der nun 66 Jahre nach der Auktion (Sale 989 Caspary 1956) wieder auf den Markt kommt.

Der grosse US-Spezialist Erivan Haub besass auch diesen Brief. Er wird nun am 26.1.2022 bei Harmer, New York, wieder verkauft.

Gemäss Auktionskatalog kennt man heute nur 5 Briefe mit dieser Marke. Dafür finde ich den Startpreis von US$ 10'000 sehr moderat. Bliebe es bei dem Preis, hätte der Käufer meines Erachtens ein preiswertes "Schnäppchen" gemacht. Im Katalog steht sie offenbar bei US$ 50'000 (Bewertung n.A. des Kataloges, vermutlich für Marke auf Brief).

Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.01.2022 18:52:48 Gelesen: 216623# 834 @  
@ Heinz 7 [#833]

Eine ähnlich einzustufende Seltenheit der Konföderierten Staates der USA sind die zwei Marken von Helena, Texas. Sie waren beide vor 100 Jahren auch schon bekannt, und katalogisiert bei Senf auf Seite 1192 (Katalog 1912).

5 Cents schwarz auf sämisch, oder (englisch): black, on buff
10 Cents schwarz auf grau, oder, black on grey

Die Marken trugen bei Senf die Nummern 27+28, beide waren 1912 unbewertet.

Aus dem Scott Katalog 2000 entnehme ich:

38X1 - 5 Cents
38X2 - 10 Cents

Die Katalog-Notierungen liegen (lagen) bei US$ 7'500 (*) und 6'000 (gestempelt) für die 5 Cents-Marke und bei US$ 5'000 für die 10 Cents Marke.

Beide Exemplare werden nun angeboten in der Erivan Haub-Auktion vom 26.1.2022 (Harmer New York). Was nun aber überrascht, ist, wie extrem selten diese Marken offenbar sind...



Angeblich gibt es von der 5 Cents Marke nur 3 Stück (1 x *, 2 x gest.), von der 10 Cents Marke gar nur 2 Stück gestempelt! Warum dann die Katalogpreise nicht höher sind, wundert mich. Auch im Ausruf sind diese zwei Marken nicht sehr hoch:

Los 100: 5 Cents, unused. "unique" (meine Anmerkung: !), Start dennoch nur US$ 5'000. Der Katalogwert sei nun bei US$ 22'500

Los 101: 10 Cents, used, "the finer of the two known examples", ex Ferrary und Caspary, Start dennoch nur US$ 10'000, Katalogwert Scott angeblich US$ 40'000.

Die CSA der USA sind sicherlich kein einfaches Sammelgebiet. Ein anderer grosser deutscher Sammler hat sich seit vielen Jahren diesen Marken auch angenommen. Vielleicht versucht er, seine grossartige Sammlung um zwei extrem seltene Raritäten anzureichern? - Ich bin gespannt auf die Auktion!

Heinz
 
Martin de Matin Am: 23.01.2022 20:23:27 Gelesen: 216596# 835 @  
@ Heinz 7 [#833]

Am 28.9.1999 wurde bei Siegel in New York Kilbourne-Sammlung versteigert. Als Los 10 wurde eine 2c grün von Baton Rouge auf Brief mit Ortsdatumstempel versteigert. Der Schätzpreis (Katalogpreis?) war damals 10.000 Dollar und der Zuschlag erfolgte bei 26.000 Dollar. Gemäß der Katalogbeschreibung soll es von der Scott 11X1 ausser den Briefen 3 ungebrauchte und 5 lose Gestempelte/ Briefstücke geben. Mit diesem Brief kann man einen Preisvergleich nach rund zwanzig Jahren ziehen.

@ Heinz 7 [#834]

Interessant ist, das in der Kilbourne-Sammlung kein Stück aus Helena war, obwohl die Sammlung viele Raritäten der der lokalen Marken Konföderierten Staaten beinhaltete, so auch das Unikat von Mont Lebanon.

Gruss
Martin
 
Heinz 7 Am: 27.01.2022 00:04:44 Gelesen: 215397# 836 @  
@ merkuria [#168]

Vor viereinhalb Jahren sprachen wir über den Dawson-Brief. Ich halte ihn für den zweit-wertvollsten Brief der Philatelie; bei "Life" (1954) siehe [#829] schaffte er es aber "nur" auf Platz 6, ex aequo mit einem anderen Stück.



Bei Williams steht, dass der Brief 1917 an einer Auktion verkauft wurde, aber es steht nicht genau, welche Auktion es war. Darum ist meine erste "Auktions-Dokumentation" erst aus dem Jahre 1957, als der Brief bei der Auflösung der Caspary-Auktion verkauft wurde. 38 Jahre später kam es wieder zu einer Auktion, als die phantastische "Honolulu Advertiser"-Sammlung bei 1995, Siegel verkauft wurde. Damals wurde der Brief sehr teuer: US$ 1.900.000 + 10 % Aufgeld = US$ 2.090.000.

Bereits 4 Jahre später wurde der Brief erneut verauktioniert, nun bei Spink America in New York, als Tito Giamporcaro viele traumhafte USA & Hawaii-Briefe verkaufen liess. Der Auktionskatalog zeigte:

Lose 1-94 = 1851 USA Issue covers
Lose 95-115 = Mail to and from Hawaii
Lose 11-205 = USA, Foreign Destinations

Das Angebot damals beeindruckt mich sehr. Ein Brief, der ebenfalls eine Hawaii-Missionary-Marke zeigte, allerdings die 13 Cents Marke (H.I. & U.S.), wurde als Los 109 angeboten mit einem Schätzpreis von US$ 200'000 - 250'000. Der Brief trug auch zwei 3 Cents-Marken der USA und nun gar 13 Cents von Hawaii; der Brief ging via Boston nach Persien!



Dieser Brief ist in mancherlei Beziehung ähnlich wie der "Dawson"-Brief, hat aber nicht dieselbe Berühmtheit, obwohl auch seine Provenienz-Liste beeindruckend ist: Harris - Burrus - Middendorf - Rust - Kapiloff sind 5 grosse Namen.

Dieser Brief verdient es bestimmt auch, hier gewürdigt zu werden.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 30.01.2022 13:03:00 Gelesen: 213331# 837 @  
@ Heinz 7 [#833]

Dieser Brief von Baton Rouge war in der Zeitschrift "Life" von 1954 ebenfalls abgebildet, als immerhin 9 "Rebel Rarities" vorgestellt wurden. Alle 9 Briefe waren in der sagenhaften Caspary-Sammlung enthalten.

Gleich zwei dieser 9 Briefe wurden nun bei H.R. Harmer, New York, verkauft, als die 6. "Erivan-USA"-Auktion stattfand.

Nur US$ 16'000 (+18 % Zuschlagspreis = US$ 18'880) kostete der schöne "Baton Rouge" Brief.



Doch erheblich teurer wurde der einmalige Brief von Pleasant Shade. Gemäss Auktionskatalog gibt es nur 4 Briefe mit dieser Marke (3 Einzelfrankaturen und ein Brief mit einem Paar).



Ausgerufen wurde auch dieser Brief für nur US$ 10'000, doch dafür entzündete sich ein Bieterduell, und der Hammer fiel erst bei US$ 75'000 (+18 % = US$ 88'500).



Wenn wir uns vor Augen führen, dass der Brief in "Life" (1954) aber mit US$ 5'000 ausgepreist war, sehen wir, dass der Preis 2022 nicht übermässig hoch ist, obwohl der Katalogwert (Scott angeblich US$ 55'000) deutlich übertroffen wurde. Der Käufer 2022 hat dieses Spitzenstück meines Erachtens nicht überzahlt.

Heinz
 

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