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Thema: Deutsches Reich 909/910 SA/SS: Michel streicht die Briefnotierungen
Das Thema hat 464 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 22.09.2020 19:21:30 Gelesen: 116953# 415 @  
@ hajo22 [#413]

Wurden für diesen Murks tatsächlich 400 Euro ausgerufen und diese Gurke dafür verkauft?

Wenn ja, dann ist das ein Trauerspiel in mehreren Akten und ein Schlag ins Gesicht der Fälschungsbekämpfung.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
LK Am: 22.09.2020 19:23:52 Gelesen: 116950# 416 @  
@ hajo22 [#413]

Diese Losbeschreibung ist Mumpitz und "vermutlich" frei erfunden um einen Gläubigen zu finden.

Der Satz Bisher nur ein weiterer Brief dieser Art bekannt der sich in den USA befindet. ist lachhaft.

Selbst wenn die Aufgabestempel echt sind, wurde der Beleg verfälscht.

Derartige Stücke können jederzeit nachgefertigt werden. Briefe sind ja genügend vorhanden.

Beste Grüße
 
Richard Am: 22.09.2020 20:31:17 Gelesen: 116887# 417 @  
@ hajo22 [#413]

Hallo Hajo,

darf ich Dich bitten, den Namen der Auktionsfirma zu nennen und wann diese Auktion stattgefunden hat ?

Was ist das für ein "Handbuch" in der Losbeschreibung ?

Schöne Grüsse, Richard
 
preussen362 Am: 22.09.2020 21:13:03 Gelesen: 116852# 418 @  
Nur so in die Runde geworfen:

Wichtig bei den Belegen sollte es doch sein, sich anzusehen, was denn überhaupt noch an Leistungen zulässig war (Stichwort: kriegsbedingte Einschränkung des Leistungsangebots).

Seit dem 29.01.1945 waren private Einschreibebriefe nur noch im Orts- und Nachbarortsverkehr (und auch da nur bis 100 g) zulässig - im Fernverkehr sogar nur mehr gewöhnliche Postkarten und Briefe bis 20 g.

Quelle: MICHEL Postgebühren-Handbuch Deutschland, 3. Auflage 2015, Seite 78

Das dürfte eigentlich bis April lange genug sein, dass selbst der letzte Hansel das mitbekommt ... und etliche Belege sind m.E. sofort als Mumpitz zu erkennen.
 
hajo22 Am: 23.09.2020 10:14:05 Gelesen: 116738# 419 @  
@ Richard [#417]

Bedauere.

Leider habe ich mir weder den Namen der Auktionsfirma noch den Auktionstermin notiert. Auch weiß ich nicht um was für ein "Handbuch" es sich da handelt. Mir ging es damals bei der Erfassung nur um die Abbildung des Beleges.

hajo22
 
hajo22 Am: 25.09.2020 23:08:42 Gelesen: 116566# 420 @  
@ hajo22 [#413]

Den in [#413] benannten zweiten "Brief dieser Art" kann ich aus meinem Archiv auch zeigen:



Die waagrechte Falte geht nur durch die Kopie.

hajo22
 
Richard Am: 27.09.2020 09:21:46 Gelesen: 116447# 421 @  
@ Richard [#403]

Zitat aus Beitrag [#403]:

Es gibt sehr wohl Aufklärungsbedarf, solange sogar von gewerblichen Händlern diese Belege mit (alten) Attesten verkauft werden.

Darauf, und in Ausnahmefällen weiterer aktuell angebotener Belege, werde ich, wenn ich sie sehe, weiter hinweisen.


Hier ist der nächste gewerbliche Händler, Falk Drippe, Mitglied im Händlerverband APHV, der einen wunderschönen Beleg, hervorgehoben in einer angebotenen Sammlung, verkauft hat:

DR 1933-1945 KLEINE SAMMLUNG BRIEFE/KARTEN MIT ZEPPELIN UND 909/910 AUF BRIEF



https://www.ebay.de/itm/DR-1933-1945-KLEINE-SAMMLUNG-BRIEFE-KARTEN-MIT-ZEPPELIN-UND-909-910-AUF-BRIEF/363105029974?hash=item548abf0f56:g:i-AAAOSw83FfXj2v

Brief mit 909/910, Absender "Dr. Schulz Berlin" (kein Vorname, keine Adresse) an Dr. Fritz Spitaler, Berlin, Adolf Hitlerpl. 5, Stempel 21.4.1945, Unterscheidungsbuchstabe ss.

Auszüge aus dem Angebot der Sammlung:

Dt.REICH / Kleine Partie Belege mit u.a. einem Flugpostbrief nach Peru oder eine Zeppelin Karte über New York nach Köln. Schön der Beleg Nürburgring Rennen in die Schweiz oder 909/910 auf Brief vom 21.4.45 gestempelt. Diese Belege sind zwar philatelistisch gemacht, aufgrund von Streitigkeiten wurde die gestempelt Notierung aus dem Katalog genommen.

Aufgrund von Streitigkeiten ?

Im Michel steht das anders: Bei Marken in gebrauchter Erhaltung handelt es sich vermutlich ausschliesslich um rückdatierte Abstempelungen aus den Nachkriegsjahren.

Die ebay Auktion für die angebotene Sammlung vom 25.9.2020 brachte insgesamt 163.-- Euro - wie viel davon für den 909/910 Beleg, kann nicht geschätzt werden.

Schöne Grüsse, Richard
 
Richard Am: 04.10.2020 09:24:47 Gelesen: 116024# 422 @  
Ein weiterer 909/910 Brief des gewerblichen Händlers Josef Waigand aus 97209 Veitshöchheim.

Angeboten wird ein Einschreiben R 925, Absender Fritz Lollo, Berlin Steglitz, Schützenstra0e 28. Stempel Berlin W 25 h, 23.4.45, 14-15.

Ankunftstempel Berlin W 35, 23.4.45, ohne Uhrzeit und ohne UB. Empfängeradresse: Johannes Mallin, Berlin W 35, Schließfach 49.

Der Brief ist geprüft Wiegand BPP und Hans Georg Schlegel BPP [der Vater]



eBay 303696624117



Beschreibung des Anbieters:

Dt. Reich 909-10 Brief SA und SS 1945 auf sauberem Einschreibe-Brief

Gebiet : Deutsches Reich - III. Reich
Michel Nr. : 909-10 Brief
Beschreibung : SA und SS 1945 auf sauberem Brief mit Stempel BERLIN W35 - 23.4.1945
geprüft Wiegand BPP

Briefe dieser Art wurden von H.G.Schlegel in den 90ziger Jahren noch 'echt und zeitgerecht' geprüft und mit entsprechenden Fotoattesten versehen. Heute streiten sich die Gelehrten darüber, ob im April 1945 noch ein Postdienst möglich war. In der Folge werden solche Briefe heute nicht mehr geprüft und die früheren Prüfungen bekanntermaßen in Frage gestellt. Man neigt heute zu der Ansicht, dass 'vermutlich' alle Frankaturen rückdatiert sein sollen.

Auch Herr H.G. Schlegel hat seinerzeit auf Anfrage stets mitgeteilt, dass eine Beförderung derartiger Briefe nicht nachgewiesen werden kann. Andererseits hatte er aber auch Unterlagen darüber, welche Postämter zu welchem Zeitpunkt noch geöffnet waren, so dass Sammler und Händler sich diese Marken dort abstempeln lassen konnten.

Letztlich wird man wohl nach all den Jahren weder das eine noch das andere jemals noch beweisen können.

Ich halte diese Belege trotzdem für interessant und bitte Sie bei Interesse sich selbst Ihr Bild zu machen.

Erhaltung: Fehlerfreie und ausgesprochen schöne Erhaltung für hohe Ansprüche.

Aus den oben dargelegten Gründen erfolgt der Verkauf ausdrücklich, wie besehen, ohne Gewährleistung für die Stempelechtheit. Ich bitte dies bei Ihrer Kaufentscheidung oder der Abgabe von Geboten zu berücksichtigen. Siehe Abbildung.

 
hajo22 Am: 04.10.2020 13:50:15 Gelesen: 115938# 423 @  
@ Richard [#422]

Dieser Brief gehört auch zu einer "Briefserie". Hier aus meiner Sammlung die R-Zettel-Nr. 928 (die höchste mir bekannte R-Zettel-Nummer dieser Serie aus meinem Archiv lautet 963, die niedrigste 700).

Gleiche Adresse, gleiche Stempel, gleiche Frankatur.



hajo22
 
erron Am: 04.10.2020 17:42:57 Gelesen: 115855# 424 @  
Ich meine, ein Scan mit solch einer schönen "Luxusstempelentwertung" und einer "sehr seltenen Stempelfarbe" violett fehlt in diesem Thread noch. [1]



Gibt es noch eine Steigerung zu diesem Beleg als: falsch, falscher, am falschesten!

Jedenfalls schreibt der Anbieter ehrlicherweise:
Bitte beachten Sie die Stempelkontroversen mit diesen Marken, deswegen als Liebhaber-/Reproduktionstück angeboten.

mfg

erron

[1]https://www.ebay.de/itm/ak7-DR-Brief-Liebhaberstuck-MiNr-909-910-lesen/224178913701?hash=item34321ac1a5:g:ML4AAOSwS2xfd4Bw
 
hajo22 Am: 28.10.2020 17:02:07 Gelesen: 114329# 425 @  
Bei ebay wird zur Zeit ein SA/SS-Brief angeboten (Art.Nr. 233756259288). Der Brief ist nach Erfurt adressiert. Mit 24 Pf. ist er portorichtig für einen Brief über 20gr. Stempel: Berlin W 35 g vom 21.4.45 8-9.

Der Preis liegt momentan bei 178 €. Die Auktion dauert noch ca. 4 Tage.

hajo22

----------

Redaktionelle Ergänzung:

Deutsches Reich Brief Berlin Erfurt 21.4.1945



eBay 233756259288

Beschreibung:

Sie bieten auf den abgebildeten leeren Brief von Berlin nach Erfurt v. 21.4.1945. ACHTUNG: Aufgrund der bekannten Umstände, werden diese Marken zurzeit nicht BPP geprüft!!

Anbieter:

Premium-Philatelie GmbH (ebay: vorphila), Reimond Eitzert, Lembecker Str. 73, 46286 Dorsten, Telefon: 028661883588, E-Mail: premium-philatelie@t-online.de

Meinung der Redaktion:

Mit dem Satz "Aufgrund der bekannten Umstände, werden diese Marken zurzeit nicht BPP geprüft!! " könnten sich potentielle Interessenten getäuscht fühlen, wenn sie nicht im Michel Spezial nachsehen könnten: Dort steht "Es erfolgt keine BPP-Prüfung", der Anbieter erweckt jedoch mit dem Wort "derzeit" den Eindruck, dies könnte sich wieder ändern.
 
Frankenjogger Am: 01.11.2020 20:16:03 Gelesen: 113898# 426 @  
Hallo,

immerhin 481 € brachte das Stück.

Einen Glückwunsch an den Käufer zum versenken von fast 500 € für den Kauf einer (aus meiner Sicht - meine Meinung) Fälschung.

Das muss man ja heutzutage Schreiben, damit man nicht angreifbar ist. :-)

Gruß, Klemens
 
TeeKay Am: 01.11.2020 22:35:01 Gelesen: 113820# 427 @  
Da zu den Briefen inzwischen ganze Bücher publiziert werden, haben die schon zeithistorische Bedeutung und auch als Fälschung noch einen Wert.
 
hajo22 Am: 02.11.2020 10:04:13 Gelesen: 113682# 428 @  
@ Frankenjogger [#426]

Ich darf auf meine Stellungnahme in Beitrag [#65] verweisen:

" Ich sage mal folgendes voraus: Die SA/SS-Belege werden - völlig unabhängig von irgendwelchen Katalogvorstellungen - immer einen Markt haben."

Und diese Aussage bestätigt sich immer wieder auf's Neue.

hajo22
 
Frankenjogger Am: 02.11.2020 11:42:00 Gelesen: 113623# 429 @  
@ hajo22 [#428]

"Ich sage mal folgendes voraus: Die SA/SS-Belege werden - völlig unabhängig von irgendwelchen Katalogvorstellungen - immer einen Markt haben." aus Beitrag [#65].

Das ist ja auch ok so. Es kann ja jeder sein Geld ausgeben, für was er möchte. Ich bin nur überrascht, auf welchem Preis-Niveau das geschieht.

VG, Klemens
 
Detlev0405 Am: 02.11.2020 12:34:14 Gelesen: 113581# 430 @  
@ Frankenjogger [#429]

Hallo Klemens,

wieso überrascht Dich so etwas mit den Preisen ?

Ich verfolge hier in Tschechien seit etwa 3 Jahren den Markt bezüglich Luftpostbriefen aus der Zeit von 1920 - 22. Wenn dort Briefe von Prag nach Paris mit Einschreiben und ohne Ankunftstempel bis zu 1.000 € (umgerechnet) erzielen, weis ich, das dort nur Spekulanten am Werk sind.

Ach ja, ehe Du nachfragst - keiner der Briefe war geprüft oder hatte ein Attest.

Gruß
Detlev
 
bovi11 Am: 16.01.2021 08:51:17 Gelesen: 107659# 431 @  
Bei Hadersbeck wurden die Nummer 909/910 jeweils im gestempelten Paar mit 410,00 Euro zzgl. der Nebenkosten zugeschlagen.

Ich sehe es als unseriös an, in der Auktionsbeschreibung schlicht den Text aus dem mehr als 25 Jahre alten Attest von Hans-Georg Schlegel zu zitieren, obwohl die neueren (und seit längerem bekannten) Forschungsergebnisse dem entgegenstehen. In einem solchen Kontext ist der ergänzte Hinweis, daß die gestempelten Exemplare derzeit nicht geprüft bzw. attestiert werden, irreführend.

Hier der vollständige Angebotstext:


 
Ilves2020 Am: 21.02.2021 11:16:39 Gelesen: 103979# 432 @  
Schon lange nichts mehr zu diesen Marken gelesen!

Aber halt, die Primus GmbH in Konstanz hat eine "Repräsentative Sammlerbefragung" als Beilage zur DBZ Nr. 5/2021 an alle Abonnenten verteilt, bei deren Teilnahme man dann sozusagen als Belohnung diese Marken kaufen darf. Zwar nicht als Brief aber dafür unschlagbar günstig.

"Natürlich" ist der Verweis auf §§ 86, 86a StGB vorhanden. Aber genauso natürlich ist er in einer so kleinen Schriftgröße und in einem fast schon verschämten Grauton gehalten, dass man schon wieder lachen muss.

Was hat denn bitte schön die dritte Frage mit dem Briefmarkensammeln zu tun? Ich sehe dort lediglich eine Möglichkeit an anderer Stelle mit dem "Umfrage"-ergebnis irgendeinen nationalistischen Propagandaunsinn mit einer "wissenschaftlichen" Zahl zu untermauern. Im Stil von: Soundsoviel Prozent der Briefmarkensammler ..." und so weiter. Braucht man ja heutzutage leider nicht viel Phantasie für. Und bei Konstanz fällt mir in dem Zusammenhang seltsamerweise der Spendenskandal einer gewissen neuen politischen Partei ein, ohne dass ich da Zusammenhänge konstruieren möchte. Man liest halt so einiges und denkt dann nach.

Und im Inneren der Broschüre dann selbstverständlich wieder die "Legitimation", dass die Ausgaben ja auf jeden Fall in Berlin erhältlich waren. Ich kann's nicht mehr hören/lesen/sehen. Als ob es die ganzen Forschungsergebnisse zu diesen Ausgaben nie gegeben hätte. Ein toller Briefmarkenhändler ist das, die Primus GmbH. Fehlt nur noch, dass man dabei einen der vielen unsagbar falschen Einschreibebriefe gezeigt hätte. Aber so blöd ist man dann bei Primus doch nicht.

Irgendwie hört das nie auf mit diesen Marken. Ich möchte sie nicht geschenkt haben.









 
DERMZ Am: 21.02.2021 12:02:54 Gelesen: 103939# 433 @  
@ Ilves2020 [#432]

Hallo Thomas

Ich kann's nicht mehr hören/lesen/sehen - ich auch nicht! Aber warum machst Du dann so intensive Werbung? Es kostet nur Deine Nerven, einfach ignorieren und gut ist es.

Beste Grüße Olaf
 
achim11-76 Am: 21.02.2021 12:06:34 Gelesen: 103933# 434 @  
Wenn du die Viererblöcke nicht willst- ich würde sie nehmen, da ich Viererblöcke sammle zu diesem echt günstigen Preis.
 
bayern klassisch Am: 21.02.2021 12:15:08 Gelesen: 103917# 435 @  
@ achim11-76 [#434]

... und hier spricht der Forumsoberlehrer:

Blöcke sind Steine, Blocks sind Briefmarken im Sonntagskleid.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
achim11-76 Am: 21.02.2021 12:24:45 Gelesen: 103902# 436 @  
Whatever ^^
Jeder weiss aber was gemeint ist ^^

Blocks sind für mich Ausgaben einer oder mehrerer Marken in Block oder anderweitiger Anordnung mit einem breiten und evtl auch gestalteten breiten Rand. :)
Blöcke können auch aus Holz sein und Papier wird ja auch aus Holz gemacht - so schliesst sich der Kreis wieder. :)
 
22028 Am: 21.02.2021 12:33:28 Gelesen: 103889# 437 @  
@ achim11-76 [#436]

Jeder weiss aber was gemeint ist ^^

Das mag schon sein, aber Sprachpanscherei bleibt Sprachpanscherei.
 
achim11-76 Am: 21.02.2021 12:37:45 Gelesen: 103882# 438 @  
Und Haarspalterei bleibt auch Haarspalterei ^^
 
bayern klassisch Am: 21.02.2021 12:48:20 Gelesen: 103869# 439 @  
@ achim11-76 [#436]

Wollte es ja nur gesagt haben, vielleicht lesen hier auch Forstarbeiter mit. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 

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