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Thema: Altdeutschland Norddeutscher Postbezirk: Belege
Das Thema hat 386 Beiträge:
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Totalo-Flauti Am: 05.04.2014 00:00:04 Gelesen: 137101# 37 @  
Liebe Sammlerfreunde
@ chuck193,

die Postgebühren für den einfachen Brief (bis 1 Loth/16,2/3 Gramm Inland bzw. 15 Gramm Ausland) betrugen 1 Groschen. Die 4 Briefe wurden also zutreffend frei gemacht. Ich kann mich nur zu den K2-Stempel LEIPZIG äußern. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass er echt ist. Es muss sich noch um einen alten sächsischen K2-Stempel handeln. Ich hab mal ein entsprechenden sächsischen Beleg in der Anlage angehangen.

Mit lieben Sammlergrüßen

Totalo-Flauti


 
chuck193 Am: 05.04.2014 02:04:18 Gelesen: 137098# 38 @  
@ Totalo-Flauti [#37]

Hi Totalo-Flauti,

vielen Dank für Deine Auskunft, vielleicht haben noch andere etwas zu dem Stempel zu sagen.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
bayern klassisch Am: 05.04.2014 07:35:02 Gelesen: 137086# 39 @  
@ chuck193 [#36]

Hallo chuck193,

es waren alles einfache Briefe bis 1 Loth Gewicht, daher treffend mit 1 Silbergroschen frankiert.

Die Stempel sind auch alle o.k., als alles im grünen Bereich. Viele Altdeutschland Staaten haben ihre Stempel zu Zeiten des Norddeutschen Bundes weiter verwendet, oft sogar in die Reichspostzeit hinein. Warum hätten sie auch ein gutes Stempelgerät wegwerfen sollen? Stempelgeräte waren teuer und wenn ein Revisor eine Poststelle revidierte, dann mussten auch alle Stempelgeräte (es gab immer mehrere, außer bei kleinsten Poststellen) auf Funktion und Qualität überprüft werden. Befand der Revisor sie als gut, wurden sie weiter benutzt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
zockerpeppi Am: 05.04.2014 10:53:22 Gelesen: 137056# 40 @  
Auch von mir einmal ein Beitrag. Mein Dank an alle Unterstützer!



1809 erwirbt Jean-François Boch von einem Trierer Geschäftsmann die heruntergekommene Benediktiner Abtei zu Mettlach und gründete hier seine neue Steingutmanufaktur. Die Fachkräfte kamen vom Standort ‚Siebenbrunnen‘ in Luxemburg. Boch hatte durchaus die Vorzüge des Standortes Mettlach erkannt. Die Abtei lag direkt an der Saar, der Transport liess sich von nun an über Wasser bewerkstelligen, ein Transport über Land war nicht ungefährlich, vieles ging dabei zu Bruch. Zudem wurde im nahen Saarbrücken Kohle abgebaut. Eine gute Alternative zum Holz. Es bedurfte allerdings einiger Tüfteleien um diesen Brennstoff gekonnt einzusetzen. Die Fusion mit Villeroy erfolgte 1836.



Das Werk von Mettlach wurde ab 1838 von JF Bochs Sohn Eugen geleitet. Eugens Verdienste für die Firma lagen zweifelsohne in der Entwicklung der Fliesen. Er war ein leidenschaftlicher Hobby-Archäologe. Als nun nach archäologischen Ausgrabungen die Bodenmosaike der römischen Villa in Nennig freigelegt wurden, wird Eugen mit der Restaurierung beauftragt. Die Erfahrung bei der Restaurierung des Mosaiks war massgebend dass Eugen sich mit seinen Mitarbeitern der Herstellung von Fliesen zuwendete. Hier entstanden unter anderem die berühmten Mettlacher Platten. 1892 wurde Eugen in den Preußischen Adelsstand erhoben. Er verstarb 1898.



Hier nun ein Faltbrief von V&B ab Mettlach nach Neapel. Frankiert à 3 Groschen, abgestempelt am 20.3.69 Der PD Stempel als Vermerk dass das Porto bis zum Empfänger bezahlt wurde. Laut Postvertrag vom 10.11.1868 wurde die Postgebühr für frankierte Briefe aus dem Nordeutschen Bund nach Italien mit 3 Groschen verrechnet. So gesehen ist der Brief unterfrankiert da besagter Postvertrag erst ab dem 1.4.1869 Gültigkeit hatte. Der Brief lief im geschlossenen Transit durch Österreich über den Brenner nach Verona, ab da durch den Kirchenstaat nach Neapel.

Quelle : Villeroy&Boch, ein Vierteljahrtausend europäische Industriegeschichte 1748-1998

Und hier noch einige Links für Wissbegierige :

http://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_von_Boch
http://www.villeroy-boch.de/das-unternehmen/historie.html
http://www.keramikmuseum-mettlach.de/

liebe Sammlergrüße
Lulu
 
bayern klassisch Am: 05.04.2014 21:33:35 Gelesen: 137002# 41 @  
Hallo Lulu,

wunderschöne Dokumentation - klasse Photos und ein außergewöhnlicher Brief mit vorschriftswidrigem Vergessen des Nachportos - was will man mehr?

Vielen Dank fürs zeigen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
chuck193 Am: 05.04.2014 21:53:57 Gelesen: 136994# 42 @  
@ bayern klassisch [#39]

Hallo bayern klassisch,

auch Dir vielen Dank für die Antwort, die Briefe werden, wie auch einige Bayern Briefe, meine Sammlung erweitern. Es wird noch einige Zeit dauern, um alles von meinem Freund zu sortieren. Ein Dubletten Buch enthält nur geprüftes Material, da werde ich wohl noch was für meine Sammlung finden, viele Germania sind dabei.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
stephan.juergens Am: 06.04.2014 12:44:12 Gelesen: 136952# 43 @  
@ zockerpeppi [#40]

Hallo Lulu,

der Weg über den Brenner ist durch den Stempel aus Verona belegt. Aber den Kirchenstaat hat der Brief vermutlich nicht gesehen. Denn 1869 bestand der Kirchenstaat ja nur noch aus dem kleinen Gebiet um Rom herum (Lazio). Die Romagna und die Marken, gehörten ja schon sei 1861 zum Königreich Italien, das Veneto (und damit Verona) ab 1866.

Gruß
Stephan
 
zockerpeppi Am: 06.04.2014 16:59:10 Gelesen: 136913# 44 @  
@ stephan.juergens [#43]

Mit Leitwegen kenne ich mich nicht gut aus. Ich danke für den Hinweis und streiche den Vermerk in der Beschreibung.

Liebe Grüsse
Lulu
 
Rybnik Am: 03.05.2014 14:25:24 Gelesen: 191798# 45 @  
Ich habe einen Brief aus Wittmund nach Carolinensyhl vom 29.1.1869. Wer kann mir den Inhalt erklären, da ich die Schrift nicht lesen kann ?


 
bayern klassisch Am: 03.05.2014 14:42:35 Gelesen: 191790# 46 @  
@ Rybnik [#45]

Die Schrift kann ich nicht lesen und der Inhalt scheint auch belanglos zu sein.

Interessant ist aber wirklich der halbe Groschen Bestellgeld, der siegelseitig notiert wurde. Das hat man nur bei ganz wenigen Briefen - Glückwunsch!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Rybnik Am: 03.05.2014 15:34:20 Gelesen: 191771# 47 @  
Was heißt das genau, da ich kein Fachmann bin. Bestellgeld ?
 
bayern klassisch Am: 03.05.2014 16:25:33 Gelesen: 191754# 48 @  
@ Rybnik [#47]

Das Franko zahlte der Absender (Marke). Die Zustellung auf dem flachen Lande war aber kostenpflichtig - hier 1/2 Silbergroschen, den der Empfänger zu zahlen hatte. Das Austragen der Poststücke wurde "Bestellung", heute: Zustellung, genannt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Rybnik Am: 03.05.2014 16:49:20 Gelesen: 191749# 49 @  
Hallo bayern klassich,

danke vielmals für die Info.
 
chuck193 Am: 20.06.2014 18:24:09 Gelesen: 191449# 50 @  
Hallo die Experten,

zum Fertigmachen der Seiten für diese Briefe, benötige ich die korrekte bezeichnung dieser Briefe. Im Ganzsachen Katalog fand ich die nicht, auch nicht im Michel. Eure Bestimmung wäre erwünscht. Vielen Dank im voraus.

Schöne Grüsse,
Chuck


 
bayern klassisch Am: 20.06.2014 19:04:37 Gelesen: 191434# 51 @  
@ chuck193 [#50]

Hallo Chuck,

das sind Ganzsachenumschläge (in den Katalogen üblicherweise mit U 1, 2, 3 usw. gelistet) mit 1 Groschen Wertstempel für einfache Briefe bis 1 Loth Entfernung in den Vertragsstaaten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
heku49 Am: 20.06.2014 20:13:39 Gelesen: 191422# 52 @  
@ chuck193 [#50]

Hallo Chuck,

wie bk schon geantwortet hat, sind das Ganzsachenumschläge. Deiner hat die Bezeichnung U1 und ist im Ganzsachenkatalog beim Norddeutschen Postbezirk gelistet. Es gibt dort aber noch 2 Größenangaben; entweder 147x84 oder 148x115 mm.

Gruß Helmut
 
chuck193 Am: 20.06.2014 22:51:11 Gelesen: 191403# 53 @  
@ bayern klassisch [#51]

Hi bayern klassisch,

vielen Dank für die schnelle Antwort, leider hatte ich das in meinem alten Ganzsachen Katalog nicht gefunden, werde nochmal nachschauen. Vielen Dank auch an Helmut. Das sortieren geht jetzt weiter.

Da ich nach dem Norddeutschem Postbezirk gesucht hatte, wie es in meinem Michel Spezial ist, also kurz vor Deutsches Reich, habe ich das natürlich im Ganzsachen Katalog nicht gefunden, weil es da nach" M " kam. Also ganz woanders.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
Eiermann Am: 21.06.2014 16:04:22 Gelesen: 191361# 54 @  
Hallo,

ich konnte eine außergewöhnliche Ganzsache U1 mit Zusatzfrankatur erwerben. Ein Einschreibenbrief innerhalb Hamburgs. Außergewöhnlich deshalb, weil eine MiF mir einer NDP 12 schon eher selten ist. Leider fehlt unten links die Ecke bei der 12 und der Umschlag wurde nicht sanft geöffnet, aber aufgrund der Seltenheit ist es mir egal.

In dem Buch über die Hamburger Stadtpostmarke von Herrn v. Garnier konnte ich nichts über eine gelaufene Ganzsache mit der Nr 12 entdecken. Ich werde mich mal bei Herrn v. Garnier melden.

Grüße Jürgen


 
sotos Am: 23.06.2014 10:57:26 Gelesen: 191306# 55 @  
Hallo,

habe hier eine Dienstsache mit Dienstmarke 1Gr., Mi.Nr. 4. Im Briefe-Katalog Michel ist genau dieser Stempel als Neustempel abgebildet, OPD Düsseldorf. Weiter in der Bewertung wird angegeben, dass die Neustempel der bisherigen Poststanstalten und Orte 12.- bis 50.- € auf Brief werten, die Stempel der neuen Postorte aber 75.- bis 250.- €.

Auf der Suche, auf google und Co. konnte ich keine Auflistung der "neuen Orte" finden. Wer könnte mir eine Auflistung der Orte nennen?


 
Jürgen Witkowski Am: 23.06.2014 12:18:37 Gelesen: 191288# 56 @  
@ sotos [#55]

Bei Deinem Stempel handelt es sich um einen nachverwendeten Preussenstempel. Zu erkennen ist er neben der Stellung der Zeilen zueinander und der Größe von 39x14 mm, an den unterschiedlichen Schrifttypen (1. Zeile Antiqua, 2. Zeile Grotesk). Von den preussischen Stempeln mit Angabe des Regierungsbezirkes sind für Essen drei Haupttypen bekannt.

Die von Michel als "Neustempel" bezeichneten Stempel, die erst nach der Preussenzeit angeschafft und im NDP verwendet wurden, kommen in Essen in zwei Haupttypen vor. Das sicherste Unterscheidungsmerkmal besteht in der einheitlichen Schrifttype Antiqua für die 1. und 2. Zeile. Das kann man auf dem von mir vorgestellten Beispiel gut erkennen.



Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
sotos Am: 23.06.2014 15:16:17 Gelesen: 191260# 57 @  
@ Concordia CA [#56]

Hallo,

habe meinen Stempel beim Feuser-Katalog von 1995 unter der 949-R3 gefunden wertet 10.- auf Marke, jedoch ist meiner ohne Jahreszahl. Der von Dir abgebildete ist mit Jahreszahl, aber als Typ im Feuser nicht mal gelistet.

Also kann mann die Preusenstempel vor den 1.1.1868, bevor die Posthoheit der NPD übernahm als Nachverwendete Stempel erkennen. Die Aussage vom Michel (Neustempel) hat mich zwecks der Regierungsbezirke verwirrt.

Grüße
 
Cantus Am: 17.07.2014 14:23:52 Gelesen: 191056# 58 @  
Hier ein Faltbrief, der am 12.6.1870 von Elberfeld (heute Wuppertal) nach Coburg gelaufen ist. Der rückseitig abgeschlagene Ankunftstempel von Coburg datiert nur einen Tag später. Innen enthält der Brief ein zweiseitiges Schreiben, auf die Abbildung habe ich aber verzichtet.



Viele Grüße
Ingo
 
zockerpeppi Am: 01.11.2014 21:08:05 Gelesen: 136342# 59 @  
Mir ist gerade aufgefallen dass es zwei verschiedene Threads für den Norddeutschen Postbezirk gibt.



Ein Fundstück aus Sindelfingen, allerdings ein Fehlkauf! Ich habe nicht richtig aufgepasst und mich mit den vielen "Oppenheims" vertan. Aber nun ist er mein:

Oppenheim & Co Berlin an die Rothschild Brüder in Paris. Abgestempelt: BERLIN.POST.EXP.11.ANHALT.BAHNH. 30/5/.68*8-9N. Postvertragsstempel Prusse Erquelines vom 1 JUIN. Ankunft in Paris , Stempel in rot auf dem Recto vom 1 JUIN 68, frankiert à 4einhalb Groschen

beste Sammlergrüße
Lulu
 
bayern klassisch Am: 02.11.2014 12:52:11 Gelesen: 136301# 60 @  
@ zockerpeppi [#59]

Hallo Lulu,

ich finde den Brief sehr schön und kann vordergründig keinen Fehlkauf sehen (ich weiß, du sammelst nach Absender/Empfänger). Über solch einen "Fehlkauf" würde sich jeder NDP - Sammler freuen. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
zockerpeppi Am: 02.11.2014 20:01:48 Gelesen: 136262# 61 @  
@ bayern klassisch [#60]

In der Tat nur der falsche Absender, sonst ist an dem Brief nix auszusetzen.

liebe Grüße
Lulu
 

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