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Thema: Schiffspost und Schiffspoststempel
Das Thema hat 942 Beiträge:
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Kalmimaxiss Am: 16.05.2008 14:07:27 Gelesen: 876882# 43 @  
@ Concordia

Bei dem russischen Brief dürfte es es sich wohl um einen Polarbeleg (Arktis) handeln, abgestempelt möglicherweise in Murmansk, der andere Stempel zeigt u.a. einen Atom angetriebenen Eisbrecher.

http://de.wikipedia.org/wiki/Atomeisbrecher


http://cgi.ebay.de/UdSSR-Atomgetr.-Eisbrecher-%22Lenin%22--24.4.71---ansehen_W0QQitemZ110245970542QQcmdZViewItem?IMSfp=TL080423159a10225
 
Georgius Am: 16.05.2008 18:00:14 Gelesen: 876868# 44 @  
@ Concordia CA [#41]

Hallo Jürgen, der Stempeltext lautet:

Atomeisbrecher SIBIR,
daneben die Unterschrift des Kapitäns des SIBIR .......
Übrigens, SIBIR bedeutet im Russischen den Teil Russlands, den wir auf deutsch Sibirien nennen.
Der Tagesstempel könnte auf Murmansk lauten, aber eindeutig ist das nicht zu entziffern. Dafür spricht allerdings, daß Murmansk einer der wichtigsten Stützpunkte für Eisbrecher ist.

Mit besten Grüßen
Georgius
 
Georgius Am: 16.05.2008 18:52:03 Gelesen: 876867# 45 @  
@ Concordia CA [#41]

Hallo Jürgen,

noch ein kleiner Nachtrag:

Atomeisbrecher SIBIR, Arktika-Klasse; Indienststellung 1977; nicht mehr in Betrieb seit 1993.
Am Ära-Ende der Sowjetunion gab es 8 Atomeisbrecher.
Neuere Daten unbekannt.

Hier die SIBIR auf Briefmarke SU Nr.4618:


 
Carolina Pegleg Am: 20.05.2008 05:53:56 Gelesen: 876833# 46 @  
Hier ist wohl die Hilfe von Afrikiwi gefragt . . .

Ein Schiffspostbrief, Marine Post Office, RMS Makura, aus -- schwer zu lesen 1933 (?). Was mich wundert, als mir der Brief beim Suchen nach Material für die PPA in die Hände fiel, ist die 1 Penny Frankatur. Kann das in die USA so richtig sein?

Gibt es sonst etwas interessantes zu dem Brief zu sagen? Von Schiffspost aller Zeiten und aller Länder habe ich wirklich keine Ahnung.




 
AfriKiwi Am: 20.05.2008 10:10:39 Gelesen: 876828# 47 @  
@ Carolina Pegleg [#46]

Hallo C.P.,

Gerne helfe ich wo ich kann.

Diese 1d Kiwimarke erschien 1935 als Die 1 (1.5.35), dann auch Die 2 (Nov 1935) nur im Markeheft und 1936 Die 3 (April 1936).

Dem Stempel nach (27 JE 35) auf Deinem Brief ist es also Die 1, Marine Post Office.

Ich habe selbst nur einen NZ Spezialkatalog der mir behilflich ist nur mit Marken von Neuseeland und dessen drum und dran.

New Zealand Maritime index (google):

For 28 years worked the Pacific routes of the Union Company linking Auckland, Sydney, Suva, Honolulu, Vancouver or Wellington, Sydney, Rarotonga, Tahiti, San Francisco. Taken out of service December 1936. 215 first class, 166 second class and 98 third class passengers. Crew 159. Service speed 16.5 knots. Coal fired, converted to oil in 1920.

The article is built around details of the R.M.S. MAKURA and her part in the Sydney to Vancouver service via Brisbane, Honolulu and Victoria and later Suva and Auckland. This "All Red Route" as it was known provided the final link in the round the world connections between British colonies. For this a new ship was needed and the MAKURA was purpose built. Article includes details of - appearance of the vessel; tonnages; engines and propellors; holds and storerooms; accommodation; ships complement; trials, internal arrangements; voyage out from London to Sydney. Entered service November 23, 1908. MAKURA was withdrawn when she arrived in Wellington in December 1936. On January 27, 1937 MAKURA left Wellington for the last time on route to Shanghai where she had been sold for breaking up.

Also war dieses Schiff so auf Ihrer letzten Reise und das Marine Post Office mußte dann in Auckland gewesen sein.

Ich vermute daß es die richtige Portostufe war da es ein normaler Brief ist und die USA besuchte.

Erich
 
Carolina Pegleg Am: 20.05.2008 22:04:31 Gelesen: 876817# 48 @  
@ AfriKiwi [#47]

Vielen Dank fuer die Information. Also ist der Brief aus 1935. Das 1 Penny Standard-Porto zwischen allen britischen Besitzungen ist ja wohlbekannt. Hatte mich eben nur gewundert, dass man fuer 1 Penny auch einen Brief in die USA schicken konnte.

Wenn das Schiff die Route zwischen Neuseeland und Kanada bzw. USA fuhr, dann macht ein Brief in die USA vom Schiffspostamt versendet auch Sinn.
 
Bodo35 Am: 24.05.2008 12:28:59 Gelesen: 876787# 49 @  
@ Concordia CA [#36]

Die gezeigte Feldpostkarte mit dem Schiffspoststempel TypI Umschrift "Kais.Marine Schiffspost No7" wobei das Kais. für Kaiserliche steht.

Die No7 gehörte zu dieser Zeit dem Linienschiff Bayern und wurde auf diesem Schiff bis zu seinem Untergang am 21.Juni 1919 in Scapa Flow verwendet, wobei ab März 1919 das Wort "Kais." aus dem Stempel entfern wurde.

Das Linienschiff gehörte zum III. Geschwader der Hochsee-Streitkräfte.

Bodo35
 
Jürgen Witkowski Am: 01.06.2008 15:36:57 Gelesen: 876722# 50 @  
@ Georgius [#44] + [#44]

Vielen Dank für Deine Übersetzungshilfe. Es ist doch immer gut, wenn man bei dem jeweiligen Problem Unterstützung durch einen Experten erfährt.

@ Bodo35 [#49]

Auch Dir vielen Dank für Deine Hilfe. Der Stempel war zwar in deutscher Sprache, aber ich habe es trotz aller Knobelei nicht geschafft, ihn richtig zu entziffern, um zu weitergehenden Informationen zu gelangen.

Ist die Zuordnung der Schiffe zu den Schiffspostnummern nur in der einschlägigen Literatur zu finden oder gibt es empfehlenswerte Internetseiten mit den Erkärungen?

Zur Abwechslung mal wieder ein Beleg von der Gorch Fock, dem wohl bekanntesten deutschen Großsegler.

Frankiert der Sonderausgabe "100 Jahre Kieler Woche" (MiNr. 1132), Sonderstempel zum Windjammer-Treffen vom 16. Juli 1982, Bordstempel der Gorch Fock und Unterschrift des Kommandanten Nickels Peter Hinrichsen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Bodo35 Am: 02.06.2008 08:35:44 Gelesen: 876707# 51 @  
@ Concordia CA [#50]

Die Zuordnung der einzelnen Schiffspoststempel zu den Schiffen gestaltet sich schwierig. Die beste Quelle ist bis heute immer noch das Handbuch der deutschen Marineschiffspoststempel von Crüsenmann/Schlimgen in drei Teilen.

Teil I behandelt die Marine-Schiffspoststempel bis 1914, Teil II die Marine-Schiffspoststempel 1914-1919 und Teil III die Marine-Schiffspoststempel von 1920-1940. Ein unverzichtbares Werk für jeden Marine-Schiffspostsammler.

Kostenpunkt über die Poststempelgilde für Nichtmitglieder Teil I = 65,00 Euro, Teil II = 60,00 Euro, Teil III = 38,00 Euro.

Bodo35
 
Carolina Pegleg Am: 06.06.2008 02:20:00 Gelesen: 876671# 52 @  
Schiffspost und damit auch Schiffspoststempel sammele ich nicht. Ich sammele sowieso schon viel zu viel. Bei meinen Feldpostsammlungen klammere ich sogar die Marine- / Navy-Feldpost komplett aus. Eigentlich seltsam fuer mich als Kuestenbewohner. Wenigstens bin ich konsequent und sammele auch keine Luftpost, Bahnpost, Raketenpost und Pony Express.

Trotzdem kann ich hier was zeigen, da Stempel mit maritimen Bezug aufgrund anderer Kriterien, die ich Euch, liebe Sammlerfreunde, erraten lasse, den Weg in meine Sammlung finden koennen. Dementsprechend hier zwei britische Paquebot Stempel von London aus 1912 und Southhampton aus 1926. Einmal ein Bandstempel vermutlich Krag'scher Herkunft (78mm zwischen den Stempelkoepfen) und ein Sloganstempel mit der bescheidenen Aussage "British Goods Are Best."





Auch die Vorderseiten der Karten finde ich zeigenswert. Auf der Karte von 1912 befindet sich eine Ansicht von Madeira, Azoren und auf der Karte von 1926 der Speisesaal des Schiffes RMS Homeric.





-- Wenn ich mir den Speisesaal so anschaue, geht mir durch den Kopf das US Airways, die Fluglinie die ich fast ausnahmslos benutze, vor kurzem aufrund der Oelpreise auch noch die Salzbretzel gestrichen hat.
 
Navicula Am: 07.06.2008 13:54:55 Gelesen: 876643# 53 @  
Der Speisesaal der "Homeric" (Bau 1914 für den Norddeutschen Lloyd, Bremen, als "Columbus"), Indienststellung am 15.2.1922 für die White Star Line nach Ablieferung an Großbritannien auf Grund des verlorenen 1. Weltkrieges.

Die Endungen der Schiffe der White Star Line endete mit "ic" und sofort fallen ein: "Titanic", "Majestic", "Olympic" und andere. Diese Reederei wurde von "Cunard" aufgekauft und die Speisesäle der "Queen Mary 2" und "Queen Elizabeth 2" sehen etwas moderner aus, mit Sicherheit sind dort Salzbrezeln zu erhalten, aber noch viel mehr.

Es dauert etwas länger, als mit dem Flugzeug und kostet auch ein paar Dollar mehr. Ausgangspunkt war der Speisesaal der "Homeric", so lässt sich zu jeder Postkarte viel erzählen.
 
Navicula Am: 07.06.2008 14:04:58 Gelesen: 876640# 54 @  
Der Verkauf von Schiffspost-Sammlungen ist immer möglich, Schiffspost oft auch an die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Schiffspost. Gute und teuere Belege mit sauberen Stempeln, besonders vor 1945 sind oft gesucht.

Ein falsches Verständnis wäre es, wollte man im Verkauf einen höheren Zugewinn erzielen, nach dem man viele Jahre damit Spaß gehabt hat, besonders mit moderner Ware, dann wird es einen Enttäuschung (oft bei den Erben) geben.

Ein echt gelaufener Brief von der Homeric, Majestic oder Olympic würde einen guten Preis erzielen; Briefe von der QM2 oder QE2, weil modern und sehr viel auf dem Markt, natürlich nicht. Generell läßt sich sagen, dass auch thematische Sammlungen heute bei Auktionatoren angenommen und verkauft werden.
 
duphil Am: 07.06.2008 14:14:52 Gelesen: 876639# 55 @  
@ Navicula [#54]

Hallo Navicula,

herzlich willkommen auf PhilaSeiten.de und danke für deine ersten Beiträge. Schön, noch einen Schiffspostspezialisten hier zu haben.

Ich hoffe, wir werden noch viel von Dir lesen.

Mit freundliche Gruß
Peter
 
Carolina Pegleg Am: 10.06.2008 18:24:04 Gelesen: 876602# 56 @  
@ Navicula [#54]

Kann mich duphil [#55] auch nur anschliessen. Schoen, dass du als Kenner dieser Materie zu uns gestossen bist. Wie gesagt, Schiffspost sammele ich nicht speziell. Man kann nicht alles sammeln. Das soll das Sammelgebiet nicht zuruecksetzen.

Was mir bei dem Gebiet Kopfzerbrechen bereitet, ist schon gleich die Definition von "Schiffspost." Wenn ich mir die Breite der alleine hier in diesem Thema gezeigten Belege anschaue, wird hoffentlich klar was ich meine. Was ist denn fuer den ernsthaften Sammler dieser Materie eigentlich "Schiffspost?"
 
Navicula Am: 13.06.2008 14:11:02 Gelesen: 876570# 57 @  
Was ist Schiffspost? Post (Briefe, Karten, Telegramme, - die an Bord eines Schiffes aufgegeben werden und durch postamtliche Stempel oder auch Eintragungen (bevor es Stempel und Briefmarken gab) den Nachweis erbringen, dass der Beleg von einem Schiff stammt.

Eine weitere Möglichkeit ist, weil an Bord eines Schiffes kein Postamt oder kein Postbeauftragter (oft vereidigter Zahlmeister) ist, kann die Post vom Schiff zum Hafenpostamt aufgegeben werden und dort wird der Zusatz "Paquetbot" aufgestempelt. Das gilt besonders, wenn ich mit deutschen Marken einen Beleg frankiere und im Ausland (dort wären regulär die Marken ungültig) zulässig aufgebe. Bis 1939 fuhren (auch auf deutschen Passagierschiffen) Postbeamte, deren an Bord bearbeitete Post nennt man "Seepost".

Es gibt Schiffspostsammler, die nur Belege eine bestimmten Reederei oder auch nur eines bestimmten Schiffes sammeln und so oft jede Reise des Schiffes belegen können. Mir ist ein Sammler bekannt, der in Dresden wohnt und so alle Belege von Schiffen sammelt, die als "Dresden" fahren oder gefahren sind. Ein Anderer, der aus Emden stammt, sammelt alle Belege von Schiffen namens "Emden". Das können also auch "Heimatsammler" sein, die eben dort jeweils wohnen oder geboren sind, alles von der Stadt oder dem Ort sammeln, ohne "Schiffspostsammler" zu sein. So sammel ich Belege von Schiffen, auf denen in Dienst getan habe.

Eine andere Art des Sammelns ist die Thematik. Wenn ich eine bestimmte Geschichte erzählen will (mit meiner Sammlung), z.B. die deutsche Südamerika-Linie, dann sammele ich auf Briefmarken, aber auch mit Belegen oder Stempel, auch Absenderfreistempeln, die dazu gehörigen Schiffe (und erzähle so die Geschichte der Linie).

Ältere Schiffspostbelege sind oft nicht billig, aber können in einer Sammlung besondere Highlighter sein.
 
- Am: 14.06.2008 15:04:03 Gelesen: 876552# 58 @  
Ein Schiffspostbeleg vom 788. Hafengeburtstag in Hamburg: Deutsche Schiffspost - HADAG-Seebäderdienst vom 14.4.77


 
Carolina Pegleg Am: 14.06.2008 19:41:41 Gelesen: 876541# 59 @  
@ Navicula [#57]

Wenn ich Deine hilfreiche Definition lese, scheint es also auf die Befoerderung mit einem Schiff nicht anzukommen. Sonst waere ja jeder Transatlantik-Brief vor dem Krieg "Schiffspost" (heute sind die alle Luftpost). Entscheidend ist, wie Du sagst, die Aufgabe auf einem Schiff in Verbindung mit dem postamtlichen Nachweis (handschriftlich oder Stempel), dass der Brief von einem Schiff stammt.

Seepost erfordert darueber hinaus die Bearbeitung des Poststueckes durch ein an Bord befindliches Postamt.

Ich hoffe, ich habe dass so richtig zusammengefasst.

Was also z. B. mit Beleg [#273] ledigliche Befoerderung mit Schiff, aber weder Nachweis der Aufgabe an Bord noch Behandlung durch Postamt an Bord, also weder Schiffs- noch Seepost. Korrekt?

Oder was macht die Nummern [#32] zu einem Schiffspostbeleg? Reicht es fuer die "Aufgabe an Bord" aus, wenn ich auf einem Ausflugsdampfer eine Ansichtskarte der Kellnerin gebe, die die dann fuer mich am Land in den Briefkasten wirft?

Worauf ich mit dieser Diskussion, bzw. meinen Fragen hinaus will ist, wie ich am besten die Schiffspost im engeren Sinne -- die wie ich vermute auch der Kernbereich von "Schiffspost"-Sammlern ist, -- und die tausenden von sonstigen Belegen mit maritimen Charakter abgrenze.

Siehst Du es nicht auch als Problem an, dass es tausende von Erinnerungsbelegen zu allen moeglichen schiffsbezogenen Anlaessen gibt, bei denen es schwer ist zu erkennen, was diese eigentlich zu Schiffspost macht ("Kiellegung der USS sowieso", "Weihnachten auf der MS bla bla bla", "Sammler geneppt an Bord von HMS cash for trash") etc.?

Daneben gibt es die ernsthafte, postgeschichtlich hochinteressante "echte" Schiffstpost historisch (Deutsche Seepost, NDL, etc.) oder modern, in einem 'Meer' von dubiosem.

Wie siehst Du das? Sehe ich das zu kritisch?
 
Henry Am: 15.06.2008 11:51:57 Gelesen: 876517# 60 @  
@ Navicula [#57]

Auch ich bin eigentlich kein Schiffspostsammler, aber ich bemühe mich einfach um Wissen. Und da habe ich Deine Ausführungen auch nicht ganz fraglos verstanden.
Als Schiffspost sehe ich jede Post an, die auf einem Schiff aufgegeben und postalisch behandelt wurde. Die postalische Behandlung beinhaltet für mich die Abstempelung durch Postbediensteten oder Postbeauftragten oder die Übergabe an ein Hafenpostamt nach Einwurf in einen amtlichen Bordbriefkasten. Die Schiffspost würde ich mit solch einer Behandlung innerhalb eigener Hoheitsgewässer sehen, während ich die Seepost der Abfertigung außerhalb eigener Hoheitsgewässer sehen würde. Liege ich da völlig daneben?

Zum Beispiel gibt es von der Bodense-Schiffahrt auch Stempel mit der Inschrift "Schiffspost". Ich habe hier aber noch nie einen Beleg mit dem Stempel Paquebot gesehen. Und eine feste Poststelle auf dem Schiff kann ich mir wegen der kurzen Fahrtstrecken auch nicht vorstellen.

Mit fragendem Gruß
Henry
 
AfriKiwi Am: 15.06.2008 12:29:19 Gelesen: 876513# 61 @  
@ Henry [#60]

Paquebot = Paketpost = Post wie Du schreibst aufgegeben auf einem Schiff auf Ozeanen und wird bei Übergabe an einem Hafenpostamt mit 'Paquebot' gestempelt, entweder auf Brief oder Briefmarke.

Ich vermute es wird heute mehr als philatelistische Mache gebraucht, habe noch einiges gesehen aus den 1980er Jahren.

Erich
 
reichswolf Am: 16.06.2008 02:05:16 Gelesen: 876500# 62 @  
Die ARGE Schiffspost hat ein kleines Heft namens "Schiffspostbriefe erzählen" für wenig Geld im Angebot. Dort werden die Begriffe Schiffspost und Seepost wie folgt definiert:

Seepost wurde während der Fahrt durch einen Postbeamten bearbeitet. Das gab es, was Deutschland betrifft, nur auf den Linien Hamburg-New York und Bremen-New York (jeweils in beide Richtungen).

Schiffspost dagegen wurde von einem auf die Post vereidigten Schiffsoffizier, meist dem Zahlmeister, bearbeitet.

@ Carolina

Der in [#32] gezeigte Beleg hat mit Schiffspost nichts zu tun. Der Stempel ist nur ein Cachet, das "belegt" wo die Karte gekauft wurde. Die postalische Behandlung der Karte fand aber nicht an Bord statt, wahrscheinlich befand sich dort nicht mal ein offizieller Briefkasten. Evtl. konnte aber die Post an Bord abgegeben werden und wurde dann vom Personal gesammelt irgendwo eingeworfen.

Beste Grüße,
Christoph
 
Carolina Pegleg Am: 16.06.2008 03:37:37 Gelesen: 876495# 63 @  
@ reichswolf [#62]
@ Henry [#60]
@ Navicula [#57]

Ich bin nicht unbedingt nach der alleinigen Definition von "Schiffspost" und "Seepost" hinterher. Diese gibt es vielleicht auch gar nicht. Aber wenn man die strenge Definition von reichswolf zu Grunde legt, also "bearbeitet von einem auf die Post vereidigten Schiffsoffizier, meist dem Zahlmeister," dann kann man 80% der hier gezeigten zivilen Schiffsbriefe ja wohl kaum als "Schiffspost" bezeichnen.

Selbst wenn eine Bodenseefaehre, einen Zahlmeister haette, was ich mir schon kaum vorstellen kann, und der Mann dann auch noch auf die Post vereidigt waere, frage ich mich welche Art von "Postbearbeitung" der Mann waehrend der Ueberfahrt denn so leistet.

Wenn ich, um das Beispiel von Navicula aufzugreifen, "Belege von Schiffen mit dem Namen Emden" sammele, dann ist es ja egal, ob der Beleg Schiffspost ist. Da gehoeren auch Erinnerungsbelege zur Indienststellung etc. dazu, die der Zahlmeister nie zu sehen bekommen hat. ;) Das waere dann nur in weiten Teilen im Sinne der zu letzt genannten Defintionen keine Sammlung von Schiffspost, sondern eine thematische Sammlung. Das ist vollkommen legitim und daran ist ueberhaupt nichts auszusetzen. Bitte nicht falsch verstehen.
 
reichswolf Am: 16.06.2008 12:47:50 Gelesen: 876483# 64 @  
@ Carolina Pegleg [#63]

Meiner Meinung nach liegst du völlig richtig, die meisten hier gezeigten Belege gehören nicht zur Schiffspost, erst recht nicht zur Seepost. Das macht sich nach meiner Erfahrung übrigens auch im Preis bemerkbar, echte Schiffs- und Seepost geht meist deutlicher teurer weg als die Erinnerungsbelege, auch wenn sie echt gelaufen sind.

Das gilt im zivilen Bereich genauso wie im militärischen, wobei es in letzterem aus der Bundesrepublik nur Belege aus den Jahren 1981-1995 geben kann, da es vor- und nachher keine Bordpostämter gab. Mit einer kleinen Ausnahme: die "Karlsruhe" kam erst im April 1996 von einem Einsatz nach Hause und hatte bis dahin ihr Bordpostamt. Letzter MSP-Stempel daher vom 16.04.96.

Beste Grüße,
Christoph
 
Pilatus Am: 17.06.2008 20:58:59 Gelesen: 876462# 65 @  
Dieser Beleg gehört wahrscheinlich nicht zum eigentlichen Thema "Schiffspost". Für mich steht damit eine Frage im Zusammenhang: Ich vermute, daß mit den Fähren auch Post befördert wurde, weiß es aber nicht. Weiß jemand etwas konkretes dazu?

Und wenn ja, würde das dann als Schiffspost gelten, oder eher als Bahnpost?

Neugierig, Pilatus


 
Richard Am: 22.06.2008 17:04:32 Gelesen: 876397# 66 @  
In der SBZ Schweizer Briefmarken Zeitung wird berichtet, dass der Schwaneberger Verlag im September dieses Jahres einen Sonderkatalog 'Schiffe' auf den Markt bringen wird.

Dabei wird sehr eng mit unserem Mitglied Maritime Motivphilatelie "Navicula" zusammen gearbeitet.
 
Jürgen Witkowski Am: 29.06.2008 23:36:50 Gelesen: 876341# 67 @  
Paquebot-Stempel

Der Brief von New York nach Deutschland wurde an Bord eines Schiffes der Cuncard-Linie aufgegeben. Die Cuncard-Linie ist eine der größten und ältesten Kreuzfahrt Reedereien der Welt. Zu ihren Schiffen gehören heute unter anderem die Queen Elizabeth 2 (QE2), Queen Mary 2 (QM2) und der Queen Victoria.

Da die Schiffe der Cuncard-Linie unter britischer Flagge fahren, ist auch die britsche Frankatur zu erklären.

Großbritannien MiNr. 154 und 155

Bei dem Paquebot-Stempel, New York, N.Y. 18 vom 29. September 1932 handelt es sich um einen Maschinenstempel, Typ International. In der Bibel der Paquebot-Stempel von Roger Hosking "Paquebot Cancellations of the World" hat der die Nummer 958.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 

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