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Thema: Die schönsten Stücke aus meiner Sammlung (Thema geschlossen)
Das Thema hat 376 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 18.12.2014 21:39:01 Gelesen: 200893# 277 @  
@ Fips002 [#276]

Traumbrief und erstklassige Beschreibung - so macht Postgeschichte Spaß!

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
zockerpeppi Am: 13.01.2015 23:07:56 Gelesen: 200430# 278 @  
Wie definiere ich, was ein schöner Beleg ist? Viele meiner Altbriefe sind unscheinbar, bestechen aber durch ihre schlichte Schönheit. Die Besonderheit ist meistens nicht aus den ersten Blick sichtbar, sondern liegt im Verborgenen.

Über längere Jahre habe ich Ausschau nach einem ganz speziellen Namen gehalten, als Absender oder Empfänger. Und dann plötzlich konnte ich mein Glück nicht fassen. Die erste Frage lautet in diesen Fällen dann immer: Habe ich da jetzt richtig gelesen? Der zweite Blick bringt dann Gewissheit und wie so oft im Nachhinein auch ein Leck ins Portemonnaie:



Vorphilabeleg aus Luxemburg an Jean-Nicolas David Textilfabrikant in Francomont nahe Verviers in Belgien. Versehen mit einem roten Einzeiler LUXEMBOURG. Datiert vom 17 Oktober 1818. Das Porto beläuft sich auf 5 sols oder décimes(equivalent von 25 niederländische cent) gemäß dem Tarif von 1815.

Der Absender ist ein gewisser François Roeser bzw Franz Röser. Roeser war ein Händler und tätigte nebenbei auch diverse Bankgeschäfte. Er war einer der wenigen Bankiers (mit aller Vorsicht) in Luxemburg zu der Zeit und einer der Konkurrenten meines Lieblingsbankiers.

Roeser antwortet auf ein Schreiben von David. Letzterer ist auf der Suche nach einer Reihe von Grundstücken, welche einen direkten Weg nach Belgien ermöglichen würden und um somit einen Durchgang durch Preußen und Frankreich zu vermeiden. Klingt etwas komisch. Aber Luxemburg hatte zu dieser Zeit kaum Straßen. Umwege waren wohl vor programmiert und so mit auch höhere Transportkosten. Wahrscheinlich sollten auch hohe Zollgebühren vermieden werden, welche beim Transit über fremdes Territorium fällig wurden. Eine andere Erklärung fällt mir so jetzt nicht ein.

Roeser wurde leider nicht fündig.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
Lars Boettger Am: 14.01.2015 13:56:47 Gelesen: 200318# 279 @  
@ Fips002 [#276]

Hallo Dieter,

ein paar kleine Korrekturen.

Seegebühr von 1838 bis 1847 = 24 Cents

Hier kann es sich eigentlich nur um einen Irrtum handeln. Die USA haben für Briefe nach England keine Gebühr verlangt (offiziell). Inoffiziell gab es das sog. "Freight Money". Die US-Postmeister haben für die Briefe, die per Segel- oder Dampfschiff befördert werden sollten, oft einen Zuschlag (in der Regel das doppelte Porto) verlangt.

Ab 1847 kam dann der US-Bremische-Postvertrag mit der Gebühr von 24 Cents + US-Inlandsporto für den Versand mit US-Postdampfer ("Washington" und "Hermann").

Ab Ende 1839 bzw. in 1840 gibt es in England eine Postreform mit neuen Gebühren. Für den Transport per Cunard-Dampfer musste 1/- vorausbezahlt werden. Davor setzte sich die Gebühr für Briefe per Dampfer aus der Shipletter-Fee von 8d und dem Inlandsporto zusammen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Fips002 Am: 14.01.2015 17:04:13 Gelesen: 200253# 280 @  
@ Lars Boettger [#279]

Hallo Lars,

ich habe nicht geschrieben, dass die Seegebühr von 24 Cents von den USA zu bezahlen waren. 24 Cents = 12 Pence = 1 Shilling ist die Seegebühr von USA nach Grossbritannien. Damit wurde Bremen belastet, zusätzlich 1/8 von England nach Bremen. Die Packet Rate, PO Instruction vom 4.3.1839, betrug 1 Shilling. Statt 24 Cents hätte ich 12 Pence oder 1s schreiben sollen.

Gruß Dieter
 
Lars Boettger Am: 14.01.2015 17:30:52 Gelesen: 200238# 281 @  
@ Fips002 [#280]

Hallo Dieter,

die "Packet Rate" galt zu dem damaligen Zeitpunkt für die von der Post betriebenen Postsegelschiffe, die in Falmouth anlegten, aber nicht für die schon verkehrenden Dampfer. Für die unter privater Flagge fahrenden Dampfer, die Post an Land brachten oder mitnahmen, waren die 8d "Ship Letter Fee" zu bezahlen, zusätzlich zu eventuell anfallendem Inlandsporto.

Ich habe momentan keine Zugriff auf meine Bibliothek, aber es gab Mitte 1840 ein neues Gesetz, dass explizit diesen Tarif regelte.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Fips002 Am: 14.01.2015 17:56:50 Gelesen: 200220# 282 @  
@ Lars Boettger [#281]

Hallo Lars,

Du hast recht und ich muss mich berichtigen.

Am 1.9.1840 wurde die Gebühr mit Gesetz 3/4 Vic c 96 (3/4. Regierungsjahr Königin Victoria, Kapitel 96) zwischen jeden Ort im UK und den USA mit der Rate von 1/- festgelegt. Diese Rate habe ich im vorgestellten Brief angegeben. Die Rate für Dampfschiffe ohne Vertrag vor der englischen Postreform 1838-1840 betrug 8d.

Beste Grüße
Dieter
 
Lars Boettger Am: 14.01.2015 18:12:53 Gelesen: 200187# 283 @  
@ Fips002 [#282]

Hallo Dieter,

kein Grund, sich zu entschuldigen! Ich beschäftige mich mit dem Transit Grossbritannien - USA zwischen den Jahren 1838 und 1851 seit zehn Jahren. Da gibt es noch einiges zu entdecken und zu erklären.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Marcello Am: 15.01.2015 21:41:26 Gelesen: 200064# 284 @  
Guten Abend,

nach langer Zeit möchte ich auch mal wieder was zu diesem Thema beitragen. Und zwar handelt es sich um eine portogerechte Paketkarte über ein schweres Paket von fast 22 Kg von Berlin über Eydtkuhnen nach Riga. Das tolle an der Paketkarte ist, das das Porto neben anderen Werten der Reichspostausgabe von 1900 mit 2x 5 Mark Reichspost einmal in Type III und Type IV entrichtet worden ist. Leider hat die eine der 40 Pfg oben eine kleine Fehlstelle, was mich aber nicht weiter stört.



Gruß
Marcel
 
Hermes65 Am: 16.01.2015 16:20:54 Gelesen: 199986# 285 @  
Ihr habt wahnsinnig schöne Stücke gezeigt und ich überlegte einige Zeit ob ich es mit so etwas "Profanen" überhaupt wagen soll, ich habe es getan wie ihr seht. Immerhin haben sich ja auch einige Blockliebhaber getraut und ihre schönen Stücke gezeigt:

Einige Glanzstücke meiner Monaco-Sammlung sind die "4 Roten Kreuze" (1949 u. 1951), hier in der selteneren gestempelten Erhaltung (Mi.-Nr. Block 3 A/B und Block 4A/B).




 
Christian84 Am: 18.01.2015 18:33:19 Gelesen: 199852# 286 @  
Ich möchte Euch gerne meine liebsten Stücke präsentieren:

BRD Posthornsatz in ** Viererblocks vom Eckrand und Unterrand, ein nicht alltägliches Los!

Für mich immer wieder auf´s neue ein absoluter Augenschmaus, auf den ich besonders stolz bin. :-)

Postfrische Posthorn Vierer gehören zu den BRD Raritäten.


 
Hermes65 Am: 19.01.2015 18:53:21 Gelesen: 199740# 287 @  
@ Christian84

Oja, das hast du wirklich eine BRD-Rarität, fantastisch anzuschauen, ähm *neidischwerd*.
 
Marcello Am: 23.02.2015 16:23:24 Gelesen: 199063# 288 @  
Hallo,

heute möchte ich mal wieder was zu diesem Thema beitragen. Wie man vielleicht schon gemerkt hat, liegt mein Faible bei den Germanias, nachdem ich imgrunde schon alles gesammelt habe.

Auf jeden Fall möchte ich diesen großen Brief vorstellen, frankiert mit einer Germania Reuichspost Mi.Nr. 60. Der Beleg ging als Brief in der 2. Gewichtsstufe von 20 - 250 g und mit Einschreiben von Karlsruhe nach Mannheim. Das Porto betrug 20 Pfg für den Brief und 20 Pfg für das Einschreiben, macht zusammen 40 Pfg. Das besondere daran, er zeigt das Datum 01.04.1900! Somit Ersttag! Ich weiß, es gibt Werte dieser Ausgabe, die im Dezember 1899 schon verwendet wurden, jedoch war der offizielle Ersttag der 01.04.1900.



Grüße
Marcel
 
wuerttemberger Am: 23.02.2015 16:46:03 Gelesen: 199052# 289 @  
@ Marcello [#288]

Ich weiß, es gibt Werte dieser Ausgabe, die im Dezember 1899 schon verwendet wurden, jedoch war der offizielle Ersttag der 01.04.1900.

Hast Du dafür eine Literaturstelle, die das belegt? Nach meinen Informationen waren die Reichspost-Germanias ab dem 1.1.1900 frankaturgültig.
 
Marcello Am: 23.02.2015 17:04:27 Gelesen: 199037# 290 @  
@ wuerttemberger [#289]

Ja, die habe ich. Ich sauge mir ja das nicht einfach aus den Fingern. Zu einem gibt es die Fußnote im Michel unter der Ausgabe Mi.Nr. 53-62.

Ich zitiere aus dem Michel: Offiziell waren Mi.Nr. 53-62 erst ab 1. Jan 1900 gültig. Im inneren Postdienst wurden verschieden Werte aber bereits Ende Dezember 1899 verwendet. [1]

Auch bei Jäschke-Lantelme in 100 Jahre Germania wird von Verwendungen in Dezember 1899 gesprochen. [2]

[1] Michel Deutschland Spezial Band 1
[2] Jäschke-Lantelme 100 Jahre Germania.
 
zensurpost Am: 23.02.2015 17:09:16 Gelesen: 199035# 291 @  
@ Marcello [#288]

"Das besondere daran, er zeigt das Datum 01.04.1900! Somit Ersttag!"

@ Marcello [#290]

"Offiziell waren Mi.Nr. 53-62 erst ab 1. Jan 1900 gültig. Im inneren Postdienst wurden verschieden Werte aber bereits Ende Dezember 1899 verwendet."

Dann kann aber der 01.04.1900 kein Ersttag sein.

Beste Grüße
Hans-Georg
 
Marcello Am: 23.02.2015 17:12:25 Gelesen: 199031# 292 @  
@ zensurpost [#291]

Es geht um den offiziellen Ersttag! Wenn man davon ausgeht, das die Werte erst am 01.04.1900 an den Schalter kamen, dann ist das Ersttag.

Wenn ich gewußt hätte, das das ganze wieder in so eine Diskussion ausartet, hätte ich den Beleg erst gar nicht vorgestellt.

Gruß
Marcel
 
Eiermann Am: 23.02.2015 17:46:29 Gelesen: 199023# 293 @  
@ Marcello [#292]

Hallo Marcel,

laut dem Buch "100 Jahre Germania" (Seite 12) und dem Michel sind die Pfenningwerte ab dem 1.1.1900 fankaturgültig. Die neuen Werte sollten aber erst an das Publikum abgegeben werden, wenn die alten Werte (Krone/Adler) aufgebraucht waren. Die neuen Werte 30, 40 und 80 Pfg kamen sofort heraus. Diese kommen schon im Dezember 1899 vor. Vergleiche Fußnote bei FDC der jeweiligen Marken. Die Markwerte sollten alle am 1.4.1900 herauskommen. Auch glaube ich bei dem gezeigten Beleg einen 1.1.1900 zu lesen. Ich meine der offizielle Ersttag ist der 1.1.1900.

Grüße Jürgen
 
Heinz 7 Am: 23.02.2015 18:13:22 Gelesen: 199010# 294 @  
@ olli0816 [#27]

Mit grosser Verspätung vermerke ich ebenfalls, dass dies ein Superstück ist, zu dem man Dir nur gratulieren kann.

Mach doch weiter mit dem Sammelgebiet. Es gibt noch andere schöne Belege dazu.

;-)

Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.02.2015 18:16:07 Gelesen: 199008# 295 @  
@ bayern klassisch [#34]

Hallo Ralph

ich sehe immer mehr, was für phantastisches Material Du hast. Bravo!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.02.2015 18:24:10 Gelesen: 199000# 296 @  
@ steppenwolf [#42]

Guten Abend,

Schiffspost aus dieser Region interessiert mich besonders, darum gefällt mir Dein Brief besonders. Aber - bist Du sicher, dass es sich um einen Ortsbrief handelt? Wenn der Brief innerhalb von Konstantinopel versandt wurde, warum wurde er dann dem "Lloyd" übergeben? Das macht für mich keinen Sinn. Prüfe doch einmal, ob der Brief nicht einen anderen Abgangsort hatte.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.02.2015 18:28:01 Gelesen: 198998# 297 @  
@ bignell [#66]

Hallo Harald,

bei so alten Zeitungen (150 Jahre alt!) fange ich immer an zu schwärmen! Und dazu eine so schöne Frankatur! Super!

Heinz
 
Marcello Am: 23.02.2015 19:59:45 Gelesen: 198946# 298 @  
@ Eiermann [#293]

Ich muss mich entschuldigen, natürlich ist der Ersttag der 01.01.1900. So steht es auch auf meinem Beleg, den ich oben gezeigt habe. Ich kam mit den Markwerten durcheinander, die am 01.04.1900 Ersttag hatten. Zumindest die 1 Mark.

Grüße
 
bignell Am: 23.02.2015 20:25:27 Gelesen: 198917# 299 @  
@ Heinz 7 [#297]

Hallo Werner,

freut mich. Hab deshalb ein neues Thema eröffnet: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=7639&CP=0&F=1

Lg, harald
 
Marcello Am: 23.02.2015 20:41:09 Gelesen: 198907# 300 @  
Guten Abend,

um meinen Fauxpas wieder wettzumachen, möchte ich noch ein weiteres schönes Stück aus meiner Sammlung zeigen. Eine sehr seltene Einfachfrankatur der Mi.Nr. 63 Reichspost. Auf Belegen findet man sie als EF öfters, jedoch als Telegramm doch nicht so oft. Ist erst das zweite Exemplar, das ich in dieser Verwendungsform gesehen habe.



Grüße
Marcel
 
Heinz 7 Am: 25.02.2015 13:56:19 Gelesen: 198700# 301 @  
@ Mondorff [#36]

Hallo Didi,

Wenn es auffällig viel spezielle Korrespondenz an immer denselben Empfänger gab, so ist es wahrscheinlich, dass der Empfänger als Auftraggeber gewirkt hat, um sich besonders schöne Frankaturen zukommen zu lassen. Das ist dann zwar nicht mehr unbedingt "Bedarfspost" sondern eher "Sammlerpost", aber ich möchte das gar nicht allzu kritisch anmerken.

Wenn aus Réunion 25 Centimes für einen Einschreibebrief benötigt wurden, kann dies auch mit einer wunderbaren 5-Farben-Buntfrankatur erfolgen, statt mit einer simplen 25 C.- Briefmarke. Dazu noch die schöne Schrift und die guten Stempel - wahrlich ein wunderbares Stück! Gratuliere!

Heinz
 

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