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Thema: Belgien: Postbelege (ohne Ganzsachen)
Cantus Am: 20.12.2014 00:34:09 Gelesen: 91374# 1 @  
Belgien, zumindest in meiner Wohngegend kaum gesammelt, bietet dennoch allerlei Zeigenswertes. Hier ein Brief vom 19.7.1930, der in Anvers aufgegeben und per Einschreiben und mit Luftpost an M. Ernest Leporg in Le Havre gesandt, von dort aber zum Hotel Abbadije nach Les Eaux Bonnes in den Pyrennäen weitergeschickt worden war.



Mi. 276, 277, 284, 285, 286

Viele Grüße
Ingo
 
zockerpeppi Am: 28.12.2014 19:30:30 Gelesen: 91309# 2 @  
@ Cantus [#1]

Damit dein schöner Beleg nicht ganz so alleine dahin vegetiert, von mir ein Einschreiben ab Brüssel nach Luxemburg an den Staatsminister Bech (nicht Beck wie auf dem Beleg).



Abgestempelt am 13.1.1932 frankiert à 4,55 fr. Es gelingt mir allerdings nicht das Porto genau zu bestimmen. Frankiert wurde im Prinzip gemäß dem Tarif vom 15.2.1931:

Brief bis 20gr nach Luxemburg = Inlandtarif 0.75 + Einschreiben belief sich auf 1.75 fr (so meine Quelle). Wie die Progression für die höheren Gewichtsstufen verlief kann ich im Augenblick nicht mit Sicherheit sagen. Wir hatten allerdings in Luxemburg im Prinzip genau den gleichen Portosatz (Memorial 28 gültig ab dem 1.7.1930). Bei uns wurde für Briefe nach Belgien je weitere 20gr ein Zusatz von 0.40 verrechnet. Somit kämme ich auf ein Gewicht von 120g und der Brief wäre leicht überfrankiert:

Einschreiben 1.75
bis 20 gr 0.75
+20gr 0.40
+20gr 0.40
+20gr 0.40
+20gr 0.40
+20gr 0.40
Total 4.50
 

beste Sammlergrüße
Lulu
 

Rore Am: 29.12.2014 16:21:52 Gelesen: 91262# 3 @  
Hallo Ingo,

wie versprochen hier einige Belege aus Belgien.

Gruß
Rore

Ankündigungs Karte für eine Neu Ausgabe.



Luftpost Blinden Sendung nach Amerika das Port hierzu waren 3 BFR.



Brief Turnhout nach Moers


 
zockerpeppi Am: 29.12.2014 22:04:22 Gelesen: 91236# 4 @  
Ingo hatte wie so oft eine sehr gute Idee, hat seine Thread nicht zeitlich begrenzt. Bei mir gehört Belgien einfach dazu. Von Vorphila bis heute findet sich so manches, allerdings fast ausschliesslich Bedarfsbriefe und meistens Banken oder Notarspost, eher keine Sammlerbriefe.

Heute einen einfachen Beleg von der Caisse générale de reports et de dépôts in Brüssel. Abgestempelt am 1.9.1923 nach Schaerbeck. Frankiert à 20c gemäß Inlandporto gültig ab dem 1.11.1920 bis zum 14.11.1923. Die Marke ist zudem perforiert -->CR



liebe Grüße
Lulu
 
Cantus Am: 30.12.2014 01:26:04 Gelesen: 91218# 5 @  
Hallo Lulu, hallo Rore,

vielen Dank für eure Themenbeteiligung. Eine zeitliche Begrenzung bei diesem Thema erschien mir ungeeignet, da das Sammelgebiet "Belgien" in diesem Forum seit je her ein Schattendasein führt. Deshalb hatte ich gehofft, dass der Eine oder Andere in seinen Reservebeständen kramt und vereinzelt irgendwelche Frankaturen oder Stempelbelege hier zeigt.

Von mir selber wird wenig altes Material kommen, denn ich habe belgische Frankaturen noch nie gesammelt, ich bin aber durch Zufall an einen größeren Posten belgischer Frankaturen der neueren Zeit geraten und da ich kein Forum kenne, wo solches Material gezeigt wird, erschienen mir die PhilaSeiten als der geeignete Ort dafür. Ich muss nur erst scannen und formatieren, dann werde ich hier nach und nach Allerlei zeigen können.

Viele Grüße
Ingo
 
zockerpeppi Am: 30.12.2014 21:14:26 Gelesen: 91188# 6 @  
Lieber Ingo,

Belgien läuft uns nicht weg. Für heute habe ich einen Fensterbeleg (leichte Materie) der Banque de Bruxelles ausgesucht. In Brüssel am 12.V.1924 abgestempelt und mit 75c frankiert. Die beiden Marken sind mit den Initialen BB perforiert. 75c war eindeutig UPU Tarif (1.4.1924). Folgende Destinationen sind somit ausgeschlossen: Luxemburg (0.25c), Niederlande (0.60c), Congo-Rwanda-Burundi 0.50c). Da es sich um ein Fensterumschlag handelt wäre die Destination nicht wirklich zu ergründen, wäre da nicht ein Ankunftsstempel vom 13.5.24 aus Brugg in der Schweiz auf der Rückseite.



Ich nutze den Thread, um etwas Werbung für die Arge Belux zu machen. Wir würden uns über Belgiensammler in unserem Kreis sehr freuen.

liebe Grüße
Lulu
 
Rore Am: 01.01.2015 17:26:52 Gelesen: 91138# 7 @  
Brief mit Automaten Nr Gent nach Deutschland



Brief Antwerpen ohne Automaten Nr nach Deutschland




Gruß
Rore
 
zockerpeppi Am: 03.01.2015 23:22:00 Gelesen: 91090# 8 @  
Heute einen etwas jüngeren Beleg:

Express Brief aus Wetteren im Transit über Brüssel nach Luxemburg, abgestempelt am 14.12.1975. Für Luxemburg galt zwischen dem 15.2.1931 und dem 31.12.1995 Inlandstarif. Der Brief wurde portogerecht gemäß dem Tarif vom 15.12.1974 frankiert: 6fr50 für den einfachen Brief bis 20g + 30fr für den Express, gesamt 36,50fr



beste Sammlergrüße
Lulu
 
zockerpeppi Am: 11.01.2015 23:26:26 Gelesen: 91019# 9 @  
Die Banque du Congo Belge wurde 1909 in Matadi gegründet. Der Hauptsitz wurde alsbald nach Leopoldville verlegt. 1911 wurde der Bank ein Emissionsrecht zuteil welche ihr 40 Jahre lang gewährt blieb. Als nun 1960 der Congo unabhängig, übertrug die Bank ihre Europäischen Geschäfte an die Banque Belgo-Congolaise in Brüssel ab 1965 besser bekannt unter dem Namen Belgolaise.



Der gezeigte Beleg aus Brüssel datiert noch vor der Unabhängigkeit und zwar vom 13.5.1955. Dies bezeugt jedenfalls die Verschlusskappe der Administration des Postes. Der Umschlag war beschädigt eingegangen. Auf dem Verso ein Kastenstempel ENVOI PARVENU DETERIORE A BRUXELLES oder auf flämisch ZENDING BESCHADIGD TE BRUSSEL 1 AANGEKOMEN

Die Verschlusskappe versteckt auch den initialen Stempel B 707 mit Datum welchen man mit einer zusätzlichen Lichtquelle noch schemenhaft erkennen kann: in rot No 1 Cantersteen Bruxelles auf 3 Zeilen verteilt. Ob da noch weiterer Text steht kann ich nicht ausmachen. So verhält es sich auch mit dem Datum. Die Frankatur belief sich auf 2 Franken. Also portogerecht laut Inland Portostufe vom 15.12.1952 für Briefe bis 20gr

Phila-Gruß
Lulu
 
zockerpeppi Am: 12.01.2015 23:16:14 Gelesen: 90989# 10 @  
Als Abschluss für den heutigen Abend noch ein Belgisch Congo Beleg. Ingo scheint Recht zu haben Belgien wird nicht genügend beachtet. Schade!

Der Kongo gehörte irgendwie dazu auch wenn es eigentlich ein eigenständiges Sammelgebiet ist. Nichts desto trotz habe ich anschliessend an meinen gestrigen Beitrag ein Luftpostbeleg der 1A passt.

Absender ist diesmal die Banque du Congo in Leopoldsville. Der Empfänger die Cie maritime Belge Lloyd Royal SA in Antwerpen.

Abgestempelt in Leopoldsville am 22.10.59 noch vor der Unabhängigkeit, frankiert à 6.50fr. Es handelt sich um eine kombinierte Portostufe (1.7.53) fürs 'Mutterland' aus 3 fr für den Brief bis 20g + den Zuschlag für die Luftpost 3.50fr



Quelle (leider auf französisch) dennoch sehr interessant:

http://www.congoposte.be/sommaire.htm

Phila-Gruß
Lulu
 
Cantus Am: 12.01.2015 23:27:25 Gelesen: 90984# 11 @  
@ zockerpeppi [#10]

Hallo Lulu,

Belgisch-Kongo ist zwar tatsächlich ein eigenes Sammelgebiet, aber dessen ungeachtet ist der Link, den du zum Schluss gesetzt hast, ganz hervorragend. Die Informationen, die man unter congoposte.be bekommt, gehen weit über alles hinaus, was mir als weiträumig interessiertem Ganzsachensammler bisher zugänglich war. Herzlichen Dank dafür.

Viele Grüße
Ingo
 
zockerpeppi Am: 17.01.2015 22:45:58 Gelesen: 90944# 12 @  
@ Cantus [#11]

War mir ein Vergnügen.

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Bei der Suche nach Belegen mit Allegorie Marken für Pepes Luxemburg Thread, habe ich folgenden Beleg entdeckt:



Einschreiben der Société Générale de Belgique in Brüssel nach Brüssel. Datumsstempel Bruxelles-Brussel 38 vom 5.1.11921. Auch der R Klebezettel stammt vom Büro 38. Nun muss man wissen dass das Büro 38 im Gebäude der Société Générale untergebracht war und der Brüsseler Perzeption 9 unterstand.

Nun das Porto: gemäß dem Tarif vom 1.11.1920 dritte Gewichtsstufe 3x0.20 = 0.60 + 0.40 fürs Einschreiben gesamt 1 Franc

liebe Grüße
Lulu
 
zockerpeppi Am: 24.01.2015 22:13:35 Gelesen: 90850# 13 @  
Auch die deutsche Besetzung von 1914-1918 gehört zur Postgeschichte Belgiens! Meine Bankbelege sind in fast jeder philatelistischen Sparte hilfreich.

Banque nationale de Belgique Brüssel nach Menin. Stempel vom 23.11.1916, Ankunft beim Händler Werbrouch am 12.12.1916 also fast 3 Wochen später. Frankiert à 15c Germania mit Belgien Überdruck, portogerecht gemäß dem Tarif vom 1.6.1916 für Briefe der 1 Gewichtsstufe

Mehrere Stempel sind auf dem Beleg abgeschlagen:

1. ein Stempel der Bank: en cas d'absence (?), prière de renvoyer à la Banque Nationale de Belgique à Bruxelles
2. den Kastenstempel Postprüfungsstelle Etappen-Inspektion Gent vom 4.12.16
3. unten links DURCH DIE ETAPPEN INSPEKTION GENT
4. der runde Stempel der Kaiserliche Generalkommissiar f.d Banken in Belgien
5. einen Einzeiler: Inhalt geprüft



beste Sammlergrüße
Lulu
 
zockerpeppi Am: 12.02.2015 22:07:44 Gelesen: 90786# 14 @  
Belgien ist abgerutscht! Diesmal etwas rezentes (auch wenn‘s niemanden interessiert):



Ich bewundere den Absender für seine Geduld. Er hat das Porto genau unten links aufgeschrieben, 290.50 Belgische Franken was 7.20 Euro gleich kommt. Übrigens die Belgier dürfen noch immer die Franc Marken benutzen. In Luxemburg ist dies nicht erlaubt.

Der Umschlag enthielt ein Buch, leider habe ich vergessen das Ganze zu wiegen. Aber Dank dem folgenden Link http://tarifs-postaux.be/ kann man das Porto ermitteln: Belgien – Europa „courier international“ internationaler Briefverkehr bis 350g = 7.20 Euro.

Der Link ist zwar auf Französisch, aber Portotabellen sind leicht zu entziffern.

avis aux amateurs
Lulu
 
zockerpeppi Am: 09.04.2015 00:33:17 Gelesen: 90642# 15 @  
Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit der Geschichte von Villeroy & Boch. Aufwändig in der Recherche und in der Belegbeschaffung, aber interessant. Die gefundenen Belege sind oft unscheinbar und erst auf den zweiten Blick interessant. Die Rückseite sollte man auf jedenfall berücksichtigen



Faltbrief von Boch Frères, Faiencerie de Kerais mit Inhalt ab la Louvière nach Malines, kein Datumsstempel. Frankiert à 20 cents, entwertet mit einem Raute-Punktestempel n°204. Ankunftsstempel von Malines vom 4 April 1868

V&B Niederlassungen gibt es viele. Einen besonderen Status hatte das Werk von La Louvière Belgien.

Die Luxemburger Aufnahme in den Deutschen Zollverein hatte Folgen für den Luxemburger Standort in Siebenbrunnen. Der Belgische Markt war ab da dicht für Luxemburger Steingut Produkte. Jean-François Boch fasste schnell den Entschluss ein eigenständiges Werk in Belgien aufzubauen. Bei der Suche nach dem richtigen Standort kam ihm sein Schwiegersohn Jean Baptiste Nothomb zu Hilfe und die Wahl fiel auf La Louvière ( St. Vaast)

1841 war Baubeginn und schon 1844 lief die Produktion an. Das Werk wurde nach Absprache mit Villeroy nicht in das gemeinsame V&B Unternehmen eingegliedert. Die Beteiligung der Gesellschafter an Keramis oder auch Boch Frères teilte sich wie folgt auf: Eugen Boch 3/7, Victor Boch und J.B Nothomb je 2/7.

Direktor des neuen Unternehmens wurde Victor Boch. Das Unternehmen entwickelte sich prächtig und bereits 1850 konnten die Bochs ein zweites Werk in Belgien kaufen, die Porzellanmanufaktur von Tournai. 1855 nahmen sie an der Weltausstellung in Paris teil. Ein Jahr später kam der Belgische König zu Besuch. Victor Boch leitete das Unternehmen bis 1881. Er starb im Jahre 1920 im Alter von 103 Jahren. Erwähnen sollte ich noch dass das Unternehmen ab 1970 mehr und mehr in Bedrängnis geriet und 1988 Pleite ging. Ein Jahr später wurde unter neuem Namen Royal Boch wieder Tafelservice produziert.

Phila-Gruß
Lulu
 
zockerpeppi Am: 05.03.2016 23:42:23 Gelesen: 89573# 16 @  
Denkt noch jemand an Belgien?

Dieses schöne Einschreiben habe ich vor kurzem ergattert, mein Dank an den lieben Spender:

Belgische Königinnen auf Wohlfahrtsmarken aus dem Jahre 1962, Stempel vom 8.12.



3F +1.5F Königin Astrid (Astrid Sofia Louisa Thyra von Schweden, 17.11.1905 – 29.8.1935) erste Frau von Leopold III.
2F +1F Königin Elisabeth (Elisabeth Gabriele Valérie Marie Herzogin in Bayern, 25.6.1876-23.11.1965 ) Frau des belgischen Königs Albert I.
1F + 50c Königin Maire-Henriette (Marie Henriette Anne von Österreich, 23.8.1836 – 19.9.1902) Frau von Leopold II
40c + 10c Königin Marie-Louise (Louise Marie Thérèse Charlotte Isabelle d’Orléans, 8.4.1812-11.10.1850) Frau von Leopold I
8F + 2.50F Königin Fabiola (Doña Fabiola-Fernanda de las Victorias Antonia-Adlaïda Mora y Aragón, 11.6.1928-5.12.2014), Frau von König Baudouin

Aus meinem Fundus noch die Bildnisse von Marie-Louise und Astrid



Phila-Gruß
Lulu
 
zockerpeppi Am: 28.06.2016 22:31:15 Gelesen: 89126# 17 @  
Besetzung erster Weltkrieg gehört meiner Meinung nach auch in eine Belgien Sammlung. Wieder einmal ein Bankenbeleg. Nur möchte ich diesmal weniger auf die Bank selbst aufmerksam machen.



Stempel von Brüssel vom 15.12.16 nach Liege (Lüttig). Frankiert à 15 Cent für den Brief bis 20 g (Posttarif vom 1. Juni 1916), Germania Marke mit Belgien Überdruck.

Auffallend die beiden violetten Stempel:

1. Militärische Überwaschungsstelle - geprüft - Brüssel im Oval
2. Gen. Kom. f.d. Banken i. Belgien (General Kommissar für die Banken in Belgien) - der Zwangsverwalter.

Laut meinen Recherchen war besagter Kommissar Karl von Lumm: Reichsbankdirektor (1864-1930), 1903–1920 Mitglied des Reichsbankdirektoriums, 1914–1919 Generalkommissar für die Banken in Belgien, Geheimer Oberfinanzrat.

Im Web habe ich ein Bild gefunden, von Lumm ist der Mann in der Mitte:



Hier noch ein Link Betreff: Der deutschen Verwaltung des Generalgouvernements in Belgien 1914-1918, Abteilung Banken

http://www.wintersonnenwende.com/scriptorium/deutsch/archiv/weltkampf/wer0805.html

Lulu
 
merkuria Am: 29.06.2016 00:11:27 Gelesen: 89114# 18 @  
@ zockerpeppi [#17]

Guten Abend LuLu,

auf dem gezeigten Bild mit Dr. von Lumm sitzt ein Herr Schacht mit am Tisch. Ich denke, das ist der spätere Reichsbankpräsident und Reichswirtschaftsminister Dr. Hjalmar Schacht.[1]

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Hjalmar_Schacht
 
zockerpeppi Am: 29.06.2016 19:35:17 Gelesen: 89082# 19 @  
@ merkuria [#18]

Genau der, des Teufels Bankier! Ich habe gestern Abend noch Literatur gefunden. Werde ich mir kaufen, wenn ich aus den Ferien zurück bin.

Rechts sitzt noch der Prinz von Sachsen.

Lulu
 
Cantus Am: 04.08.2016 17:40:56 Gelesen: 88886# 20 @  
Hier ein Brief vom 4.6.2006, gelaufen per Luftpost und mit Einschreiben mit einer elffachen Mehrfachfrankatur der Mi. 1833 nach Chadiza in Zambia.



Viele Grüße
Ingo
 
zockerpeppi Am: 04.08.2016 22:04:17 Gelesen: 88874# 21 @  
Hatte letztens nicht so viel Zeit fürs Forum (gesundheitlich bin ich auch nicht gerade in Topform).

Ich hatte intensiv an einem Vortrag fürs Symposium zur Jahreshauptversammlung der ArGe Belgien-Luxemburg gearbeitet. Die Banken geraten bei meiner Forschung etwas ins Hintertreffen, sind aber nicht vergessen! Aber die Postverträge aus alten (sehr alten) Zeiten sind eine interessante Geschichte und haben mich gefesselt. Nächster Termin für meinen Vortrag: 23.9.2016 im Foyer de la Philatelie in Luxemburg Stadt.

Widmen wir uns dem PV Frankreich-Niederlande aus dem Jahre 1817, welcher sowohl für die Niederlande, Belgien und Luxemburg Gültigkeit hatte. Hier nun ein Beleg aus Belgien:



Brief geschrieben am 1 Januar 1819 ab Yperen nach Douay. Das Porto wurde dem Empfänger überlassen. Bei Menin über die Grenze, Eintritt auf französisches Gebiet bei Lille (Kastenstempel unten rechts) Kein Ankunftsstempel, diese Praxis war zu der Zeit noch nicht üblich. Rayon Stempel L.P.B.1.R. maßgebend für die Tarifbestimmung. Das Porto von 6 décimes bröselt sich wie folgt auf: 4d für den niederländischen Rayon 1 gemäß der französischen Ordonnance du roy von 1818. Die Strecke Lille-Douay beläuft sich aus heutiger Sicht auf +/- 34km, erste Distanz laut Tarif von 1806, es ergibt sich ein Porto von 2d, macht gesamt 6. Frankreich vergütet 6d je 30 Gramm an die Niederlande fürs Rayon 1. Erträgliches Geschäft



beste Sammlergrüße
Lulu
 
zockerpeppi Am: 22.08.2016 21:02:06 Gelesen: 88756# 22 @  
Nach meinem Vorphilabeleg nun etwas Neueres:



Einschreiben aus Brüssel nach Düdelingen Luxemburg. Stempel vom 5.3.70.

Portogerecht frankiert à 22 fr: 7 fr für den Auslandsbrief + 15 fr fürs Einschreiben gemäß dem Tarif vom 15.11.1969.

Die Kinderserie habe ich schon im betreffenden Thread vorgestellt.

Die Belgischen Tarife findet man hier: http://users.telenet.be/sbep/algtar.pdf

liebe Grüße
Lulu
 
Eilean Am: 01.10.2016 20:40:13 Gelesen: 88537# 23 @  


Ein Beleg von mir mit ATM-Marken, eine davon mit dem Thema Kongo-Zaire, das ganz natürlich als Express-Brief nach München.

Die Rückseite ist für meine München-Sammlung, die Vorderseite für Belgien-Liebhaber, ATM-Sammler, etc.

Gruß
Andreas
 
Cantus Am: 02.10.2016 14:57:32 Gelesen: 88514# 24 @  
Hallo allerseits,

ich bin in der glücklichen Lage, momentan über eine ganze Tasche voll mit Belgienfrankaturen, überwiegend Einzelfrankaturen der letzten etwa 30 Jahre, frei verfügen zu können. Einen Teil davon werde ich einscannen und hier zeigen, falls aber jemand, der gesteigertes Interesse an solchen Belegen hat, das hier liest, kann er sich gerne per Mail an mich wenden; wir werden uns dann sicher einig werden.

Viele Grüße
Ingo
 
Belgiensammler Am: 05.10.2016 20:51:07 Gelesen: 88475# 25 @  
Hallo an alle,

hier mal etwas Besonderes. Die Mitglieder der ARGE kennen es, ich will es aber trotzdem hier nochmals zeigen. Eigentlich nichts Aufregendes, wenn man aber genau hinsieht wird es interessant.



Auslandsbrief von Belgien nach Frankreich 20 Centimes Inlandstarif. Seit 1. April 1858 galt eine Gebührenermäßigung im Grenzbereich innerhalb einer 30 km-Grenze. Diese Briefe konnten zum Inlandstarif frankiert werden. Hier Brief von Tournai nach Lille 20.Aug 1862.

Viele Grüße
Karl
 
zockerpeppi Am: 05.10.2016 22:44:35 Gelesen: 88468# 26 @  
Endlich kommt Leben in die Bude. Freut mich, dass das Thema Belgien dann doch nicht ganz vergessen ist. Ich bin kein richtiger Belgien Sammler, aber in vielen meiner Sammlungen spielt Belgien halt eine sehr wichtige Rolle. Deshalb möchte ich euch einen belgischen 'Landpost' Beleg vorstellen. Ich war hin und weg, als ich das 'Teil' entdeckte und musste ein Gebot abgeben. Schön für mich dass da niemand dagegen hielt.





1. Stempel von St. Ghislain vom 13 OCT 1845 nach Mons

2. oben links der kleine Briefkastenstempel in schwarz mit Buchstaben K. Der K wurde laut J.C Porignon (La poste rurale au XIXeme siècle en Belgique et en Europe) in Baudour etwa 5km von St Ghislain entfernt benutzt. Dies findet sich im Inhalt bestätigt.

3. der Einzeiler 'APRES LE DEPART' - der Brief wurde nach Abgang der Post in St Ghislain eingeliefert und konnte erst tags darauf verschickt werden. Geschrieben wurde der Brief in der Tat schon am 12.

4. der Kastenstempel SR (service rural) - der Stempel besagt dass der 'decime rural' bezahlt werden musste

5. das Porto von 3d: St Ghislain - Mons liegt in einem Umfeld von weniger als 30 km --> Porto = 2d + 1 decime rural = 3d

6. ein Ankunfsstempel in Rot von Mons vom 14 OCT 1845

Absender war die Porzellan Manufaktur Declercq aus Badour, welche von François-Joseph Declercq im August 1842 gegründet wurde. Declerq soll angeblich das Handwerk in Meissen und Sèvres erlernt haben. 1845 hat er den Anwalt Nicolas de Fuisseaux aus Mons als Teilhaber mit an Bord genommen. Die Firma entwickelt sich fortan prächtig. Sie gewinnen so manchen Wettbewerb mit ihren Kreationen. Später dann führt Fuisseaux das Werk alleine.

1844 haben die Gebrüder Boch nach dreijähriger Bauzeit ihr belgisches Werk 'Keramis' (Boch frères etCie) in La Louvière eröffnet. La Louvière liegt Luftlinie nur knappe 25 Km von Baudour entfernt. Die Manufacture Baudour kann somit als Konkurrenzunternehmen angesehen werden und ist deshalb wichtig für meine Villeroy & Boch Sammlung.

Es gibt noch andere interessante Neuzugänge in meinem Sammlungen, ich brauche nur noch etwas Zeit zum Aufarbeiten.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
Belgiensammler Am: 08.10.2016 21:49:10 Gelesen: 88398# 27 @  
Damit die Bude am Leben bleibt ein Behördenbrief zum halben Porto.



Um die finanzielle Belastung der Kommunen zu senken, konnten aufgrund eines königlichen Erlasses vom 25. April 1927 unverschlossene Briefe zum halbierten Portosatz versandt werden. Die Portohalbierung galt für alle Gewichtsstufen. Verschlossene Briefe mussten voll bezahlt werden.

Hier eine Einzelfrankatur zu 2,25 Fr halbiertes Porto 14.05.1973. Das Normalporto betrug vom 01.06.1972 - 30.09.1973 4,50 Fr. Eine Einzelfrankatur mit 2,25 Fr war nur auf einem Brief mit halbierten Porto möglich. Bei Briefen und Postkarten taucht diese Portostufe nicht auf.

Herzliche Grüße an alle Interessenten
Karl
 
zockerpeppi Am: 08.10.2016 23:41:08 Gelesen: 88387# 28 @  
Von mir etwas Klassisches

Antwerpen, Stempel Anvers vom 25 Nov 1870 nach Diekirch - Luxemburg. P.D Port payé jusqu'à destination Stempel in schwarz. Der Beleg ist mit 20 c portogerecht frankiert, Tarif im Postvertrag von 1867 für Briefe außerhalb des 30 Km Rayons. Beide Marken wurden mit dem Raute-Punkte Stempel n° 12 von Antwerpen entwertet. Auf der Rückseite, folgende Stempel: Zweikreis Luxembourg Par AMBT BRUX-ARL. 26 NOV 70, Ankunftsstempel von Luxembourg und Diekirch vom 26. Nov 70. Der Inhalt ist sehr interessant, allerdings keine Bankgeschichte!



Der Absender schreibt, dass nun 15 Tage vergangen sind seit er Tschiderer 350 Sack Roggen verkauft hat, diese aber aus zwei Gründen noch immer nicht verschicken konnte. Erstens es stehen keine Eisenbahnwaggons zur Verfügung und zweitens gäbe es ein formelles Ausfuhrverbot nach Luxemburg. Er hofft auf baldige offizielle Order die Fuhre losschicken zu können. Er erwähnt noch, dass diese Verzögerung ihn eine Menge Geld koste und inzwischen schon die Hälfte seines Gewinns verschlungen hätte. Er rechnet damit, dass sich Tschiderer an diesem Verlust beteiligt.

Nun stellt sich die Frage, warum gab es ein Ausfuhrverbot auf Seiten Belgiens? Ich dachte an ein politisches Verbot im direkten Bezug auf die Auswirkungen des 1870/71 Krieges. Immer wieder gab es Streitigkeiten entweder mit Frankreich/Preußen/England wegen der Luxemburger Neutralität. Es entbrannte so manche diplomatische Krise und das oftmals wegen Belanglosigkeiten.

Ich recherchiere noch und lese folgendes Buch (676 Seiten): Le Luxembourg dans la guerre de 1870 (Luxemburg im 1870ger Krieg). Zumindest weiss ich jetzt schon, warum keine Eisenbahnwaggons zur Verfügungen standen und warum wir zusätzlich Korn kaufen mussten:

1. Im Sommer 1870 war die Ernte sehr schlecht. Zudem kam ein vorläufiges Ausfuhr Verbot auf Seiten Preußens. Betroffen waren die Luxemburger Bauern entlang der Mosel welche Felder auf deutscher Seite besaßen und die Ernte nicht einbringen konnten.

2. Preußen hielt belgische und luxemburgische Eisenbahnwaggons zurück um den Truppen Transport vor und nach dem Fall von Metz zu organisieren.

Und warum Belgien nicht wollte oder nicht konnte, wird sich sicherlich auch noch klären.

Spannende Geschichte
Lulu
 
Lars Boettger Am: 17.10.2016 10:09:57 Gelesen: 88297# 29 @  
Das Streifband als Belgien wurde in Namur abgesandt. Es ist mit fünf Centimes frankiert. Das reicht leider nicht für den Versand nach Luxemburg. Das Streifband wurde mit einem T(axe)-Stempel versehen. Auf der Rückseite befindet sich der Kommentar in Bleistift "aff. oblig. 0,10 Fr". Ungefähre Übersetzung: Vorgeschriebene Frankatur 0,10 Fr.

Das Streifband erreichte noch Vianden, das zeigt der Ankunftsstempel. Dann wurde es kurz darauf wieder an den Absender zurückgesandt (2. Stempel von Vianden). Interessant finde ich, dass nicht mit einer Portomarke versucht wurde, das fehlende Porto einzuziehen.

Beste Grüsse!

Lars


 
Manne Am: 17.10.2016 11:37:56 Gelesen: 88284# 30 @  
Hallo,

aus meiner Sammlung Schmid-Schlenker ein Brief aus Brüssel nach Bad Dürrheim, Stempel leider nicht lesbar.

Gruß
Manne


 
Belgiensammler Am: 18.10.2016 20:39:44 Gelesen: 88251# 31 @  
Guten Abend,

weiter mit diesem interessanten Thema. Portofreier Brief der Regierung. Vermerk P.V. Portvrij mit Schreibmaschine:

Hallo Manne, hast Du Baudouinmarken übrig?

Gruß Karl


 
Mondorff Am: 18.10.2016 21:04:50 Gelesen: 88239# 32 @  
@ zockerpeppi [#28]

"Von mir etwas Klassisches."

und klasse recherchiert!

Bisou DiDi
 
Manne Am: 19.10.2016 15:41:05 Gelesen: 88214# 33 @  
Hallo,

ein Express-Brief aus Brüssel vom 01.04.1966 an die Fa. Schmid-Schlenker in Bad Dürrheim.

Gruß
Manne


 
Belgiensammler Am: 30.10.2016 17:47:00 Gelesen: 88086# 34 @  
Hallo zusammen,

wird mal wieder Zeit was zu zeigen, damit es nicht einschläft.

Hier ein militärischer Dienstbrief. Eigenlich war der Versand portofrei, aber der verlangte Sonderdienst Eilzustellung musste bezahlt werden. Die Eilzustellgebühr war von 1.3.1966 - 15.11.1969 12 Fr.



Interessant ist auch der Kastenstempel vom Palais Justice.

Viel Vergnügen
Karl
 
Cantus Am: 30.10.2016 20:44:11 Gelesen: 88068# 35 @  
Von mir etwas Moderneres, eine Werbekarte vom 21.10.1932, gelaufen von Brüssel nach Roulers.



Viele Grüße
Ingo
 
Mondorff Am: 31.10.2016 17:51:15 Gelesen: 88041# 36 @  
So wie Lulchen, Respekt, die sich so richtig reinkniet in die Postgeschichte und die Portorichtigkeit, kann ich's nicht. Beim Porto nehme ich immer an, dass damals niemand, der Briefe abschickte, Geld zu viel hatte.



Kleiner Briefumschlag mit einem stark verzähnten Paar der Mi.-Nr. 27, entwertet mit Punkt-Rhomben-Stempel mit eingebetteter Ziffer 241 und beigesetztem Tagesstempel Martelange vom 9.9.1872 nach Weiler in Luxemburg. Dieses Weiler hatte nie eine postalische Einrichtung.

Laut den rückseitig angebrachten Durchgang- und Ankunftstempeln lief der Brief über Arlon (Belgien), Luxembourg, Troisvierges zum Auslieferungspostamt Clervaux.

Martelange liegt genau an der Grenze zum Großherzogtum und hatte bis 1839 auch zu Luxemburg gehört.

Der Brief wurde zum Grenzzonentarif von 20 Centimes versandt.

Schönen Gruß
DiDi
 
fogerty Am: 31.10.2016 20:09:05 Gelesen: 88025# 37 @  
Nachdem Belgisch-Kongo hier schon mal vor einem Jahr gezeigt wurde, hier nun ein weiterer Beleg aus dem Jahre 56 oder 58, wenn ich den Stempel richtig entziffern kann. Gelaufen von Leopoldville nach St. Gallen in die Schweiz.



Grüße
Ivo
 
zockerpeppi Am: 31.10.2016 22:20:13 Gelesen: 88008# 38 @  
@ Mondorff [#36]

Ich bedanke mich.

Heute wieder einmal zwei Belege aus der deutschen Besetzungszeit mit unterschiedlichen Stempeln aber gleichem Tarif. Ich interessiere mich seit kurzem für Henri Tudor, Vater Engländer - Mutter Luxemburgerin, lebte in Rosport (Luxemburg).

https://de.wikipedia.org/wiki/Henri_Tudor

1. Umschlag der Tudorwerke Bruxelles benutzt in Rochefort, Stempel vom 22. IV.16 nach Brüssel an die Tudor Werke. Portogerecht frankiert zu 10 centimes Tarif vom 1.10.14 - 31.5.16, rote 10 pf Germania Marke mit Belgien 10 centimes Überdruck. In violett ein Kastenstempel Geprüft. Mil. Postüberwachungsstelle Dinant.

2. Umschlag aus Pepinster, Stempel vom 20 III 16 nach Brüssel an die Tudor Werke. Gleicher Tarif nur eben diesmal zwei grüne Germania Marken mit 5 centimes Überdruck. Den Ovalen Stempel deute ich wie folgt: Mil. Überwachungstelle Verviers.



beste Sammlergrüße
Lulu
 
zockerpeppi Am: 04.11.2016 23:43:15 Gelesen: 87876# 39 @  
Heute ein Perfin: CR [1]

Einschreiben der Caisse générale de Reports et de Dépots in Brüssel. Klebezettel mit der Nummer 611 Bruxelles r. Chancellerie.

Stempel BRUXELLES CHANCELLERIE vom 26 Juillet 1906 19-20 Uhr. Frankiert à 0.55: 0.30 für die dritte Gwichtsstufe ab 40 Gramm, Tarif 1909 + 0.25 fürs
Einschreiben, gültig seit 1879 [2]

Auf der Rückseite wurde das Porto von 0.55 in Blau vermerkt. Hinweisen möchte ich noch auf den ovalen Eingangsstempel BRUXELLES (RECEPTION) 26 JUILLET 06
21-22 Uhr Abends [3]



beste Sammlergrüße
Lulu

[1] http://www.vanhuffel.be/stamps/perfins.html
[2] Tarifs postaux 1849-2002 Service Interne, E&M Deneumostier
[3] La poste Belge et ses diverses marques postales de 1814 à 1914, Louis Hanciau
 
zockerpeppi Am: 02.12.2016 19:45:19 Gelesen: 87518# 40 @  
Über diesen Fund habe ich mich richtig gefreut:

der Kaiserliche Generalkommissar für die Banken in Belgien mit Sitz in Brüssel in der Wetstraat 28.

Portofrei, Stempel von Brüssel 2 (NORDB..) 28.2.18 mit einem Reichsdienstsache Einzeiler und dem kreisrundem Stempel des Generalkommissars.



Phila-Gruß
Lulu
 
zockerpeppi Am: 04.12.2016 21:08:49 Gelesen: 87456# 41 @  
Heute einmal ein Siegelbrief aus den sechzigern:

Einschreiben R 704 ab Bruxelles 21 nach Luxembourg, gestempelt am 17.6.65., Ankunft in Luxemburg am 18.6.

Gewicht 75g. Porto 16 Franken, gemäß dem Tarif vom 1.3.66: Standard Brief zweite Gewichtsklasse von 20,1 bis 100g = 6 Franken + Einschreiben 10 Franken



beste Sammlergrüße
Lulu
 
Cantus Am: 05.12.2016 00:07:22 Gelesen: 87442# 42 @  
Von mir ein Eisenbahnfrachtbrief für den Transport eines Paketes am 17.1.1975 von Brüssel in die Region Gérouville. Die Transportgebühr wurde mit belgischen Eisenbahnpaketmarken zu 8, 50 und 300 Francs entrichtet.



Michel 332X, 338X, 343X

Viele Grüße
Ingo
 
Belgiensammler Am: 25.01.2017 19:02:27 Gelesen: 86838# 43 @  
Hallo zusammen,

von mir wieder mal was von der "guten alten Zeit" ein schöner Brief aus Alt-Belgiens bester Stube.



Was damals alltäglich war, ist heute unmöglich. Stempel Bruxelles Depart 15.01.03 Eingangstempel Aschersleben in Sachsen-Anhalt 16.01.03. Na liebe Post?

beste Grüße an alle
Karl
 
zockerpeppi Am: 19.03.2017 22:46:27 Gelesen: 86321# 44 @  
Es wäre wieder einmal Zeit

Briefumschlag der Société anonyme métallurgique d'Aubrives et Villerupt, aus Aubrives in Frankreich an die Internationale Bank in Luxemburg.



Der Beleg wurde wohl nach Doische in Belgien gebracht, Aubrives liegt Luftlinie keine 4 km von Doische entfernt. Ob der Absender Porto sparen wollte oder es sonst einen Grund gab? Das Porto ab Belgien für Luxemburg betrug zu dem Zeitpunkt 10c je 20 Gramm (Tarif von 1909). Der Beleg muss also schwerer gewesen sein, da mit 20c frankiert.

Entwertet wurde die Marke mit einem Einzeiler Doische. Dies wäre (so die Beschreibung) eine 'griffe de gare' ein Stations- oder Bahnhofstempel. Einen belgischen Datumstempel sucht man vergeblich. Wahrscheinlich wurde der Brief am 22/23 Januar 1919 geschrieben. Auf der Rückseite befindet sich ein Ankunftstempel Luxembourg-Ville vom 24.1.19 10-11 M.

Ein belgischer Sammler hat uns im Februar berichtet, dass nach dem Abzug der Deutschen Datumstempel in so manchem belgischen Postbüro Mangelware
waren, denn viele deutsche Soldaten haben diese als Andenken mit nach Hause genommen. Entwertet wurden die Postbelege mit allem, was so zu finden war.

Fehlt deshalb auch hier ein Datumstempel? Dies bleibt zu klären.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
Manne Am: 23.04.2017 16:22:55 Gelesen: 85692# 45 @  
Hallo,

ein Falt-Trauerbrief aus dem Jahr 1930 aus Brüssel nach Ebingen, Stempel leider nicht lesbar.

Gruß
Manne


 
Michael Mallien Am: 23.04.2017 17:35:32 Gelesen: 85686# 46 @  
Aus aktuellem Posteingang ein Brief aus Nevele, einer Gemeinde westlich von Gent nach Bargteheide.

Das Stempeldatum ist der 20.4.2017. Die Freimachung beträgt 50 (+12) Cent.


 
Gerhard Am: 23.04.2017 17:40:30 Gelesen: 85684# 47 @  
@ Cantus [#1]

und alle anderen:

Möchte dann auch noch einen Belgienbeleg zeigen, der mich die Tage von einem Mitglied im Rahmen der PPA erreichte. Übrigens ein weitere Beweis, dafür, dass dort die Marken in Franc-Währung noch Gültigkeit besitzen. Finde ihn trotz "Spätverwendung" und " philatelisteschem Einfluß" so schön, dass er einen Ehrenplatz in meiner Belgiensammlung bekommt.

MphG
Gerhard


 
Cantus Am: 27.04.2017 00:58:50 Gelesen: 85630# 48 @  
Von mir ein Brief, gelaufen am 25.9.1939 nach Beginn des 2. Weltkriegs, aber vor dem Angriff der deutschen Wehrmacht auf das neutrale Belgien. Abgesandt in Brüssel, Zielort war Altenburg in Thüringen.



Viele Grüße
Ingo
 
dr.vision Am: 28.04.2017 12:02:54 Gelesen: 85592# 49 @  
Moin zusammen,

mein belgischer Sammlerfreund Francis Kinard brachte mich auf ein sehr interessantes Thema, zu dem er letztens auch einen Vortrag in seinem Verein hielt. Es handelt sich um Sparformulare der belgischen Post.

Mit dem Gesetz vom 16. März 1869 gab der belgische Staat die Garantie für eine allgemeine Spar- und Altersvorsorge. Mit der Verordnung vom 10. Dezember 1869 autorisierte der Minister für öffentliche Angelegenheiten die Zusammenarbeit der belgischen Post mit der Sparkasse. Man bezweckte damit, den Wirtschaftsgedanken in der Arbeiterklasse und in den Schulen zu fördern, und den Menschen die Möglichkeit zu geben, zu sparen, wie und wann sie wollten. Ein Fabrikarbeiter verdiente zu dieser Zeit ungefähr 200 Franc pro Monat.

Erwachsene konnten gewöhnliche Briefmarken der Wertstufen 5 und/oder 10 Centimes verwenden. Den Schulkindern erlaubte man, zusätzlich auch Marken der Wertstufe 2 Centimes zu verwenden. Den Leitern der Grundschulen wurde ein entsprechendes Kontingent Marken „auf Kredit“ zum Verkauf an die Schüler zur Verfügung gestellt und regelmäßig aufgefüllt. Die Marken mussten auf ein spezielles Formular aufgeklebt werden, welches von der Post unentgeltlich abgegeben wurde. Es wurden zwei Arten von Formularen jeweils in französisch, niederländisch und bilingual hergestellt. Für Erwachsene hatten sie 20 Felder und für Kinder 50 Felder.

Entwertet wurden die Sparformulare ab dem 1. Oktober 1881 bis zum 9. Juli 1896 dann am Postschalter mit dem sogenannten „Roulette“- Stempel. Ab diesem Datum haben die Büros ihren Einkreistempel einsetzen müssen mit Ausnahme der Filialen, die über 100 Formulare pro Monat erhielten.

Ich zeige heute zunächst ein Formular für Erwachsene in niederländischer Sprache auf dem 10 Marken der Mi. Nr. 27 verklebt wurden. Entwertet in Berchem / Antwerpen am 19.2.1889 mit dem Roulettestempel.



Demnächst mehr.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
Cantus Am: 28.04.2017 17:22:10 Gelesen: 85579# 50 @  
@ dr.vision [#49]

Hallo Ralf,

sehr interessant, ich kannte so etwas bisher nur von Österreich und von Deutschland. danke für's Zeigen.

Viele Grüße
Ingo
 
Manne Am: 01.05.2017 10:40:27 Gelesen: 85492# 51 @  
Hallo,

ein Express-Brief aus Brüssel vom 20.09.1963 an die Fa. Schmid-Schlenker in Bad Dürrheim, Ankunftstempel vom 21.09.1963.

Gruß
Manne


 
dr.vision Am: 01.05.2017 14:52:36 Gelesen: 85478# 52 @  
Moin zusammen,

am 1.7.1849 erschienen in Belgien die ersten Briefmarken mit dem Bildnis König Lepold I., in Belgien „Epaulettes“ genannt. Die Nr. 1 (10 Centimes in braun) war für Briefe bis zu 10 Gramm und einer Entfernung bis 30 Kilometern und die Nr. 2 (20 Centimes in blau) für Briefe bis zu 10 Gramm und einer Entfernung über 30 Kilometern gültig. Wie auch in vielen anderen europäischen Ländern nutzte man in Belgien Nummernstempel zur Entwertung. Die Nummern wurden zunächst nach der alphabetischen Reihenfolge der Poststationen vergeben. Zu dieser Zeit existierten 198 Poststationen, davon vier Direktionen (Brüssel, Antwerpen, Lüttich und Gent), 131 Hauptpostämter und 63 Hilfspostämter. Bei den Direktionen hatten die Nummernstempel 18 Balken waagerecht zur Zahl, bei den Hauptpostämtern waren es 17 Balken ebenfalls waagerecht und bei den Hilfspostämtern waren es 18 Balken senkrecht zur Zahl. Zusätzlich zu dem Balkenstempel wurde noch ein Ortsstempel abgeschlagen, hier als Zweikreisstempel in rot.

Der Faltbrief, mit der Nr. 2 frankiert, wurde am 10.11.1894 in der Postdirektion Anvers (Antwerpen = Nr.4) aufgegeben und erreichte Brüssel einen Tag später.



Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
dr.vision Am: 08.05.2017 11:07:16 Gelesen: 85365# 53 @  
Moin zusammen,

zunächst möchte ich meinen obigen Beitrag [#49] etwas korrigieren. Der Satz Mit der Verordnung vom 10. Dezember 1869 autorisierte der Minister für öffentliche Angelegenheiten die Zusammenarbeit der belgischen Post mit der Sparkasse. müsste eigentlich lauten: Mit der Verordnung vom 10. Dezember 1869 gründete der Minister für öffentliche Angelegenheiten die Postsparkasse.

Heute möchte ich ein Sparformular in niederländischer Sprache für Kinder zeigen. Es hat, wie bereits erwähnt, 50 Felder und alle wurden mit der Mi.Nr. 24 beklebt. Die Entwertung der Marken erfolgte auch hier mit dem Roulettestempel und das Formular erhielt den Kreisstempel Malines (Mechelen) vom 9.11.1884. Bis zum 9 Juli 1896 wurde ausschließlich der Rollstempel als Entwerter eingesetzt. Ab da haben die Büros ihren Einkreistempel nutzen müssen mit Ausnahme der Büros, die über 100 Formulare im Monat zu bearbeiten hatten. Letztere durften weiterhin den Rollstempel benutzen. Leider habe ich ein mit Einkreisstempel entwertetes Formular noch nie gesehen. Die - sinngemäße - Übersetzung der rückseitigen Anweisung ist noch in Arbeit.



Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
mljpk Am: 08.05.2017 12:37:17 Gelesen: 85357# 54 @  
@ dr.vision [#52]

Lieber Sammlerfreund Ralf,

da ist Dir ein Zahlendreher beim Stempelabschlag unterlaufen, es ist das Jahr 1849. Sonst wäre es eine sensationelle Spätverwendung. Ein sehr schöner Beleg im Übrigen.

Mit besten Sammlergrüßen

Jens
 
dr.vision Am: 08.05.2017 13:53:41 Gelesen: 85352# 55 @  
@ mljpk [#54]

Moin Jens,

Du hast natürlich Recht. Es ist der 10.11.1849. Danke für den Hinweis.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
zockerpeppi Am: 10.05.2017 21:34:49 Gelesen: 85274# 56 @  
Beleg vom Auktionshaus Williame an JP Klein, damaliger erster Vorsitzender des Düdelinger Briefmarkenvereins

Stempel Bruxelles - Brussel vom 5.12.60. Frankiert à 3 fr (Tarif vom 1.11.1959 für Auslandsbriefe bis 50 gr)



(Vereinssammlung)

Phila-Gruß
Lulu
 
dr.vision Am: 11.05.2017 22:13:33 Gelesen: 85205# 57 @  
Moin zusammen,

heute möchte ich einen kleinen Brief zeigen, der am 19. August 1857 seinen Weg von Mons in das ca. 28 Kilometer entfernte Fontaine-l'Évêque antrat. Frankiert mit der Mi.Nr. 3, die einen Entwerterstempel mit 17 Balken des Hauptpostamtes, siehe [#52], und der Nummer 83 für Mons erhielt, erreichte er am Morgen des nächsten Tages sein Ziel. Ob man den Herrn Notar um diese Uhrzeit schon aus dem Bett holte, ist fraglich.





Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
dr.vision Am: 14.05.2017 10:42:21 Gelesen: 85093# 58 @  
Moin zusammen,

heute zeige ich einen Eilbrief, datiert vom 30. März 1893, von Lüttich in die ca. 100 Kilometer entfernte Gemeinde Ixelles der Hauptstadt Brüssel. Abgangsuhrzeit 10.00 Uhr vormittags - Ankunftszeit 2.00 Uhr nachmittags. Rückseitig ist als Ankunftstempel der 8-Eck-Stempel des Brüsseler Hauptbahnhofes abgeschlagen, da der Brief offensichtlich mit der Eisenbahn befördert wurde.



Allen noch einen schönen Sonntag und beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
cilderich Am: 14.05.2017 15:13:55 Gelesen: 85077# 59 @  
@ zockerpeppi [#15]

Habe ich eben "gefunden" und gelesen. Also das fand ich jetzt wirklich spannend. Sicherlich ein Nischengebiet, aber das stellt natürlich auch eine echte sammlerische Herausforderung dar. Viel Erfolg weiterhin.

Beste Grüße cilderich
 
cilderich Am: 14.05.2017 16:21:33 Gelesen: 85072# 60 @  
Hallo,

da habe ich eben auch noch in der zu bearbeitenden Post einen Umschlag aus Belgien, der tapeziert ist mit Franc-Marken, gefunden. Der Absender ist Philatelist und sendet mir häufiger solche Stücke. Auf diese Art "verbraucht" er überschüssige Bestände. Ein glücklicher Zustand für Belgier (gibt es z.B. auch in Frankreich und Italien, auch von diesen Ländern erhalte ich häufig entsprechende Stücke). Bestünde diese Möglichkeit auch in Deutschland hätte sicher nicht nur ich auch etliches was man verwenden könnte, so landen solche Marken bei mir zu Hauf in meinem Beständen für Dankort/Bethel.



Grüße cilderich
 
dr.vision Am: 18.05.2017 15:24:34 Gelesen: 84979# 61 @  
Moin zusammen,

heute möchte ich einen Brief von St. Ghislain nach Leuze zeigen. Auf der Marke wurde, wie üblich, der Entwerter/Killer mit der Nummer 322 aufgebracht und ein Ortsstempel daneben gesetzt. Aufgabedatum war der 20 April 1871 um 9.00 Uhr abends und die Ankunft war am kommenden Tag um 9.00 Uhr morgens. Die Strecke beläuft sich auf ca. 100 Kilometer.



Hier noch einmal die einzelnen Stempel:





Beste Grüße von der heißen Ostsee
Ralf
 
dr.vision Am: 19.05.2017 14:47:28 Gelesen: 84944# 62 @  
Moin zusammen,

der folgende Brief, mit zwei Exemplaren der Mi.Nr. 3 frankiert und mir dem Entwerter/Killer mit der Nr. 76 (17 Balken) entwertet, wurde am 4.11.1855 von Louvain nach Berchem geschickt. Da Berchem erst ab 1860 ein eigenes Postamt hatte, bekam der Brief einen rückseitigen - leider sehr schlechten - Ankunftstempel von dem nächst größeren Ort Audenaerde.





Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
zockerpeppi Am: 19.05.2017 22:11:40 Gelesen: 84927# 63 @  
@ cilderich [#59]

Wäre besser gewesen, ich hätte diese Idee nicht gehabt!

@ dr.vision [#62]

Das Belgien-Fieber hat dich ganz schön gepackt.
 
zockerpeppi Am: 19.05.2017 22:44:47 Gelesen: 84921# 64 @  
Von mir ein Beleg aus Brüssel nach Gent. Frankiert mit einer Médaillon Marke in blau à 20 c, entwertet mit einem 14ner Balkenstempel mit der Nummer 24 (Bruxelles). Zweikreis Tagesstempel Bruxelles vom 26 DEC 6-7S 1857. Auf der Rückseite, in rot Ankunftsstempel von Gand mit Datum 27 DEC 5-6M 1857



liebe Grüße
Lulu
 
dr.vision Am: 21.05.2017 12:11:16 Gelesen: 84865# 65 @  
@ zockerpeppi [#64]

Salü Lulu,

eng ganz flott Bréif !
An jo, ass d'Féiwer hei.

@ alle

Moin zusammen,

mein heutiger Beleg ging 11 Jahre später den umgekehrten Weg. Tagesstempel vom 13.3.1868 Gand (Station). Die Marke wurde mit dem Punktrostrautenstempel 139 entwertet. Rückseitiger der bereits gezeigte Ankunftstempel von Brüssel vom 14.3.1868.





Allen noch einen schönen Sonntag.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
zockerpeppi Am: 22.05.2017 19:47:20 Gelesen: 84776# 66 @  
Meine Bankensammlung ist weit ergiebiger als V&B, ich kann also noch eine Weile mitmachen:



Faltbrief ohne Inhalt aus Antwerpen nach Diekirch in Luxemburg. Einkreisstempel ANVERS 3-S 13-12-61, ein kleiner PD als Vermerk, dass das Porto bis zum Empfänger bezahlt ist. Am linken oberen Rand die Zahl 17 fürs Gewicht. Frankiert wurde der Brief mit 3 Médaillon Marken à 20c. Entwertet wurden letztere mit dem 18ner Balkenstempel n° 4 mit welchem Antwerpen als Direktionsbüro ausgestattet war. Ankunft in Luxemburg am 14 DEC und in Diekirch tags darauf.

Das Porto von gesamt 60c bröselt sich wie folgt auf: 30c für das Porto aus den restlichen Provinzen (Provinz Luxemburg = 20c ) bis 10gr + 30c für je weitere 10 gr.

schöne Wettergrüße
Lulu
 
Cantus Am: 24.05.2017 02:38:58 Gelesen: 84690# 67 @  
So alt wie eure Belege ist mein Beispiel nicht. Der Brief wurde am 13.4.1923 von Brüssel nach Leipzig befördert; zur Frankatur wurde eine Marke zu 1 Fr. verwendet (Mi. 190).



Viele Grüße
Ingo
 
Lars Boettger Am: 25.05.2017 14:27:43 Gelesen: 84649# 68 @  
Ein modernes Beispiel für Postbetrug aus Belgien. Den Brief hatte ich gestern in meinem Briefkasten. Er ist mit 1,30 belgischen Francs frankiert. Umgerechnet in Euro sind das gerade 3 Euro-Cents.

Beste Grüße!

Lars


 
dr.vision Am: 28.05.2017 16:50:26 Gelesen: 84546# 69 @  
Moin zusammen,

heute möchte ich einen kleinen Brief zeigen, der am 22. Juli 1868 in Turnhout sowohl seinen Tagestempel, als auch den glasklaren Nummernstempel 367 für seinen Weg nach Hasselt erhielt.

Erwähnenswert ist hier noch die nicht symetrisch eingebaute Datumseinheit.





Beste Grüße von der heißen Ostsee
Ralf
 
dr.vision Am: 31.05.2017 20:43:16 Gelesen: 84440# 70 @  
Moin zusammen,

wie ich in Beitrag [#54] schrieb, hatte ich bis dato noch kein Sparformular mit Kreisstempel-Entwertung gesehen. Nun kann ich eins zeigen.

So - oder so ähnlich - könnte es sich zugetragen haben:

Anfang des Jahres 1899 wurde auch Madame Irma De Jonckbure aus der kleinen flandrischen Ortschaft Ruysselede von dem Spar-Virus infiziert. Nach und nach legte sie 5 und 10 Centimes Marken zur Seite. Im Sommer war es fast geschafft und am 20. Juni ging sie zu ihrem Postamt, um ein Sparkonto zu eröffnen und die letzte fehlende 5 Centimes Marke zu erwerben. Der freundliche Postbeamte erstellte das Formular und verkaufte ihr die Marke. Aber er wies sie auch darauf hin, dass er das Sparformular nicht einlösen könne, da sein Postamt zu klein sei und nicht für den Post-Spar-Betrieb zugelassen sei. Dafür müsse sie in das nächst größere Postamt nach Thielt. Zuhause angekommen klebte sie die Marken ein und am nächsten Tag machte sie sich auf den Weg in den 7 Kilometer entfernten Nachbarort. Dort wurden ihre Marken ordnungsgemäß mit dem Kreisstempel THIELT entwertet und Madame De Jonckbure war um einen Franc reicher.



Zweisprachiges Sparformular für Erwachsene mit 8 Marken der Mi.Nr. 52 und 6 Marken der Mi.Nr. 53. Bei allen Marken wurde das Anhängsel für die Sonntagszustellung abgetrennt. Ruysselede heißt heute Ruiselede und hatte am 1. Januar 2016 5363 Einwohner.

Beste Grüße von der sommerlichen Ostsee
Ralf
 
Marcel Am: 01.06.2017 17:47:37 Gelesen: 84402# 71 @  
Hallöle!

Hier mal 2 Briefe von Paul Wolff aus Sint-Amandsberg - einem Stadtteil aus Gent - vom 25.04.1912 und vom 25.01.1914 nach Weimar an Clara Wolff. Paul Wolff war 1918 als Militärdolmetscher der Postprüfstelle in Soltau tätig und war auch Briefmarkensammler (siehe 1]).





schöne Grüße
Marcel

1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=153844
 
zockerpeppi Am: 01.06.2017 18:44:12 Gelesen: 84395# 72 @  
Seit gestern in meiner Sammlung:

Absender die Banque E. Thomas et Cie Longwy-Bas, Zweigstelle Arlon. Zielort Diekirch in Luxemburg

Stempel Arlon 9 JUIN 12-M 1894. Ankunft in Luxembourg-Gare 9.6 in Diekirch am 10.6 Stempel auf der Rückseite

Die Strecke Arlon - Diekirch liegt ausserhalb der 30 Km Zone und somit ist der Beleg korrekt mit 20c frankiert, davon 13c für Belgien und 7c für Luxemburg.



Ich liebe rote Marken
Lulu
 
cilderich Am: 07.06.2017 12:44:33 Gelesen: 84249# 73 @  
@ zockerpeppi [#63]

Wieso wäre es besser, die Idee nicht gehabt zu haben? Ich sammle z.B. Belege der teilnehmenden Staaten und Institutionen bei der und bzgl. der "Rettung der nubischen Denkmäler" bei und nach Bau des Assuan-Stausees (60er, 70er). Eine Schildkröte kommt schneller voran als der Umfang meiner Bestände, ist aber trotzdem schön, oder was führt bei den V&B Belegen zu dem negativen Statement?

Herzliche Grüße cilderich
 
zockerpeppi Am: 07.06.2017 18:41:21 Gelesen: 84225# 74 @  
@ cilderich [#73]

Villeroy & Boch ist super interessant. Die Anfänge gehen aufs 18 Jahrhundert zurück. 1766 kamen die Bochs nach Luxemburg. Aber Belege von den einzelnen Standorten finden, ein Alptraum, besonders in der Vorphilazeit. Eine Schildkröte ist da in der Tat bedeutend schneller, die Schnecken auch. Und findet sich mal ein Beleg schnappt ihn sich jemand anders. Da wäre nämlich noch die Sache mit dem Budget. Ich bin zwar ein geduldiger Mensch und scheue keine Mühen, brauche aber ab und zu ein Erfolgserlebnis.

Für heute ein Bankenbeleg vom Crédit Général Liége nach Rumelange Luxemburg. Stempel Liége DEPART vom 6 DECE 99. Ankunft in Luxembourg-Gare und Rumelange am 7.12. Frankiert ist der Umschlag mit 1fr60. Dies bedeutet dass der Beleg bis zu 120 Gramm wog - 8 Gewichtsstufe. Der einfache Brief (Tarif 1.4.1879) für die zweite Distanz über 30 Km kostete bei einem Gewicht von 15 Gramm 0.20 das Ganze x 8 = 1 fr 60.



beste Sammlergrüße
Lulu
 
Lars Boettger Am: 08.06.2017 19:43:21 Gelesen: 84188# 75 @  
Faltbrief, abgestempelt am 26. September 1856, frankiert mit CoB Nr. 4 / 20 Centimes. Die Marke ist links angeschnitten, der Stempelabschlag des Nummernstempel ist zentrisch abgeschlagen. Rückseitig ist der Ankunftsstempel von Mons abgeschlagen.

Beste Grüße!

Lars


 
zockerpeppi Am: 08.06.2017 22:49:58 Gelesen: 84166# 76 @  
Zur Abwechslung: Ein Wertbrief aus Arlon nach Mersch in Luxemburg. Ihr fragt euch sicherlich warum ich so viele Belege nach Luxemburg besitze. Ich sammele Korrespondenz zwischen unseren beiden Ländern ab der Postkonvention
von 1867 bis zum 1. WK.

Absender Notar Auguste Richard. Gewicht 20 gr. Wert 156,25 fr. Frankiert mit 55 c. Entwertet wurden beide Marken mit einem Einkreis Arlon 21 SEPT 99. Nicht zu übersehen der Kastenstempel ASSURÉ

Das Port berechne ich wie folgt: Grenzrayontarif (< 30 Km) bis 15 Gramm = 10c x2 für die höhere Gewichtsstufe + 25c fürs Einschreiben + 10 c für den Wertbrief bis 300 fr.



eine gute Nacht wünsche ich
Lulu
 
cilderich Am: 17.06.2017 18:05:19 Gelesen: 84018# 77 @  
Hallo,

na so etwas Tolles habe ich nicht, aber vielleicht doch interessant. Ein BRIEF per Einschreiben nach Deutschland. Hier überschritt er aber die Maße eines Briefes und wurde in den Frachtverkehr eingeschleust, da eingeschrieben wurde das Ganze als Paket, zur Nachweispflicht, behandelt. Schön oder? Irgendwo habe ich das Ganze auch in umgekehrter Richtung, dann aber als R-Päckchen, mal suchen.



Beste Grüße cilderich
 
dr.vision Am: 23.06.2017 11:28:50 Gelesen: 83923# 78 @  
Moin zusammen,

mal wieder etwas von mir.

Der Faltbrief, aufgegeben am 22.12 1869 in Dison, erreichte sein Ziel Wavre einen Tag später. Die ziemlich dezentrierte Mi.Nr. 15 erhielt den Entwerter mit der Nummer 97 von Dison. Rückseitig der Ankunftstempel von Wavre.







Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
dr.vision Am: 30.06.2017 10:04:22 Gelesen: 83752# 79 @  
Moin zusammen,

heute ein kleines Schmankerl. Zumindest für mich!

Bahnpost-Faltbrief, aufgegeben irgendwo auf der Strecke Brüssel - Antwerpen. Im Zug erhielt die Mi.Nr. 13 den glasklaren 17-er Balkenstempel „N.1“ dieser Linie und beigesetzt den Bahnpoststempel „NORD N:1“. Am Endbahnhof angekommen, ließen es sich die Postbeamten nicht nehmen, den Langstempel „ANVERS“ und den Beistempel „PD“ payé jusqu’ à la déstination“ (bezahlt bis zum Zielort) abzuschlagen.

Bei dem Grenzübergangsstempel auf der Rückseite hat man sich etwas weniger Mühe gegeben „ANGLETERRE .....“ Da muss ich noch mal nachlesen oder -fragen.
In England angekommen, wurde, jetzt wieder vorderseitig, der Eingangsstempel von London aufgebracht.

Schlußendlich erreichte der Brief seinen Empfänger in Belfast, was wiederum rückseitig bekundet wurde. Im Jahre 1863 in zwei Tagen von Antwerpen nach Belfast! Ob das die heutige Post auch noch schafft?







Beste Grüße von der völlig verregneten Ostsee
Ralf
 
Gerhard Am: 30.06.2017 10:36:27 Gelesen: 83748# 80 @  
@ dr.vision [#79]

Ein sehr schöner Brief, zweifelsohne, die Frage nach der heutigen Beförderungsdauer ist gut; wahrscheinlich ohne Luftpost nicht möglich trotz Zentralisierung etc.

Danke für's Zeigen!

Gerhard
 
dr.vision Am: 03.07.2017 15:27:35 Gelesen: 83662# 81 @  
Moin zusammen,

heute möchte ich einen Brief zeigen, dessen Weg von Spa ins französische Reims mit sechs Stempeln dokumentiert wurde.



Fangen wir mal mit dem Datumsstempel Spa „9. SEPT. 69" und dem dazu gehörenden Nummernstempel „340" an.



Am kommenden Tag wurde der Beleg in Charleroy mit dem Durchgangsstempel versehen und dann mit dem Zug in die Grenzstadt Erquelines transportiert.



Am gleichen Tag noch erreichte er Reims, aber zur Zeit der 7. Leerung und damit zu spät für die Zustellung. Am nächsten Morgen wurde er dann mit dem Stempel der 1. Leerung versehen und zugestellt.



Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
dr.vision Am: 07.07.2017 14:55:51 Gelesen: 83545# 82 @  
Moin zusammen,

heute zeige ich einen Faltbrief von St. Ghislain nach Anvers vom 27. Juli 1848.

In der oberen rechten Ecke befindet sich der Stempelabschlag mit dem Buchstaben K. Dieser deutet darauf hin, dass der Brief in der Ortschaft Baudour in den Landpost-Briefkasten geworfen wurde. Baudour hatte im Jahr 1840 2792 Einwohner.

Bei der Bestimmung hat mir der, bereits von Lulu im Beitrag http://www.philaseiten.de/beitrag/154459 vorgestellte Katalog sehr geholfen.
Der Brief wurde mit 4 Centimes taxiert und am folgenden Tag zugestellt.







Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
dr.vision Am: 08.07.2017 13:42:10 Gelesen: 83470# 83 @  
Moin zusammen,

ich hatte ja weiter oben schon die Sparformulare vorgestellt. Heute möchte ich ein Sparbuch aus dieser Zeit zeigen. Am 27. Juni 1903 wurde es von Joseph Baudry in dem Ort Fosses (heute Fosses-la-Ville) in der Provinz Namur im wallonischen Teil Belgiens eröffnet.

Wie man sehen kann, wurde mal gespart und mal nicht. Das ist wohl den zeitlichen Gegebenheiten geschuldet. Der letzte Eintrag ist vom 31.07.1918 datiert. Ob das Konto zu dem Zeitpunkt aufgelöst wurde ist nicht ersichtlich. Mr Baudry hatte insgesamt 9 Franc eingezahlt und darauf in den 15 Jahren Laufzeit 3,63 Franc Zinsen erhalten.





Die Rückseite des Sparbuches ist, wie ich finde, äußerst interessant, zeigt sie doch eine Warnung vor den Gefahren des Alkohols in zwei Sprachen. Die sinngemäße Übersetzung lautet in etwa so (Korrekturen werden gerne angenommen):

Gefahren des Alkohols
Die Notwendigkeit ihn zu bekämpfen

Man kann die Gefahren und schädlichen Auswirkungen von Alkohol nicht stark genug in der Öffentlichkeit anprangern. Er bietet den Weg ins Gefängnis, in die Irrenanstalten und ins Krankenhaus. Er untergräbt die Gesundheit, zerstört die Familie, degeneriert die Rasse, bedroht die Zukunft des Landes.

Es gibt einen großen Widerspruch zwischen Alkohol auf der einen Seite und Ordnung, Sparen und Vorsorge auf der anderen Seite. Freunde der Sparsamkeit, von Renten, von Versicherungen auf Gegenseitigkeit, von Vereinen in allen ihren Formen müssen ihre Anstrengungen gegen die Gefahr vereinen, die die Institutionen, auf die sie zu Recht stolz sind, die sie selbst gewidmet haben, bedroht, und der, der einmal diesem tödlichen Feind ausgeliefert ist, dem Alkoholismus, eine neue Chance bekommen muss zum Wohle der Gemeinschaft.




Allen noch ein ruhiges Wochenende und beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
Cantus Am: 16.07.2017 02:14:13 Gelesen: 83171# 84 @  
Von mir heute ein Brief vom 18.2.1929, der von Brüssel nach Marienberg in Sachsen gelaufen ist. Zur Frankatur dienten drei Marken zu je 60 Centimes, je Mi. 227. Besonders nett finde ich an diesem ansonsten recht einfachen Brief die Tatsache, dass im Absender nicht das Wort Telefon zu finden ist, sondern statt dessen die Abbildung eines damals üblichen Telefonhörers.



Viele Grüße
Ingo
 
dr.vision Am: 26.10.2017 20:11:27 Gelesen: 80499# 85 @  
Moin zusammen,

nach längerer Zeit mal wieder etwas von mir.

Brief der 2. Gewichtsstufe von Anvers (Gare Centrale) nach Simpelveld in den Niederlanden.

Frankiert wurde mit 1 x MiNr. 71, 5 x MiNr. 50 (davon ein waagerechter 4er Streifen und einem senkrechten 4er Streifen der MiNr. 80 und einer Einzelmarke Nr. 80.

Dass der Absender so freundlich war, den rechten Seitenrand mit allen relevanten Aufdrucken an den MiNrn. 80 zu belassen, erfreut das Sammlerherz doch sehr. Abgestempelt in Antwerpen am 1. Dezember 1906 erreichte der Brief die Adressatin einen Tag später. Wer der Absender war ist nicht erkenntlich. Ich hatte zuerst angenommen, es wäre eine Art von "Versandstelle" für belgische Briefmarken gewesen. Aber es ist eher unwahrscheinlich, dass sich eine niederländische Ordensfrau die belgischen Neuheiten hat zuschicken lassen.

Die Adresse lautet:
Hocherwürdige
Schwester Hildegardis Marie
O(rden) v(on) Herz Jesus
Simpelveld
Holland Limburg



Allen noch einen schönen Abend.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
dr.vision Am: 26.11.2017 14:47:08 Gelesen: 79692# 86 @  
Moin zusammen,

ich möchte heute ein weiteres Sparformular für Schulkinder in niederländischer Sprache zeigen.

Es wurden 50 Exemplare der Mi.Nr. 24 (COB n° 28) [1] verklebt. Auffällig ist hier der deutliche Farbunterschied der Marken. Auf der linken Seite wurde die erste Auflage aus dem Jahr 1870 mit der Farbe preußischblau und der Zähnung 15 verklebt. Auf der rechten Seite fanden Marken einer weiteren Auflage aus dem Jahr 1880 in der Farbe ultramarin in Zähnung 14 Verwendung.

Diese Marken erschienen zuerst am 1.1.1870 und hatten eine Gesamtauflage von 40.579.010 Stück. Zunächst waren sie nur zur Frankatur von Drucksachen der zweiten Gewichtsstufe zugelassen. Ab dem 15.9.1873 dann für alle Arten von Frankierungen. Diese Marken wurden sehr oft für die Sparformulare für Kinder genutzt, da diese Formulare ja 50 Felder hatten und man so mit 50 Marken den Betrag von 1 Franc erreichen konnte.

Abgerechnet wurde das Formular am 13.11.1884 mit dem Kreisstempel von Malines (fr.). Der patriotische Postbeamte gab den Ort aber als Mechelen (nl.) an. Die Entwertung der Marken erfolgte auch hier mit dem Roulettestempel.



Allen noch einen ruhigen Restsonntag und beste Grüße von der Ostsee
Ralf

[1] COB = Catalogue officiel des timbres-postes Belgique (Offizieller belgischer Briefmarkenkatalog)
 
zockerpeppi Am: 07.12.2017 22:22:24 Gelesen: 79377# 87 @  
Was mir bei Philaseiten oder Altpostgeschichten so gut gefällt sind die Freundschaften, die sich über die Jahre entwickeln. So manches Objekt konnte ich nur ergattern dank dem Wink eines Sammlerkollegen. So auch bei folgendem Beleg. Vom Porto oder der Marke her eigentlich kein großes Ding. Für mich schon (ein Erfolgserlebnis), man beachte den Absender:

BOCH FRERES FAIENCERIE DE KERAMIS - Stempel La Louvière vom 22 JUIN 72.



Die Innenseite ist interessant. Ich habe den Briefkopf gescannt. Man staune auf welchen Ausstellungen die Bochs eine Medaille für ihre Kreationen erlangt haben. Das Schreiben betrifft eine Bestellung von Steingut welche in 3 Holzkisten verschickt wurde mit einem Vermerk die leeren Kisten franco nach La Louvière zurück zuschicken oder einen Aufpreis von 5 Franken zu bezahlen. Eigentlich müsste es doch jede Menge Paketkarten geben. Vielleicht werde ich ja eines Tages fündig.

Grüße an die Packeisgrenze (^_~)
Lulu
 
Belgiensammler Am: 13.12.2017 19:24:15 Gelesen: 79210# 88 @  
Seit langem habe ich den Beleg achtlos liegen gelassen. Jetzt hat mich die Neugierde gepackt und Erstaunliches entdeckt. Beim Betrachten des Stempels fiel mir das Datum auf: 16. November 1915. Belgische Marken mitten im Krieg, wo doch der Besitz von Marken kriegsführender Staaten strengstens verboten war und der Ort auch nicht im unbesetzten Teil Belgiens liegt. Der Stempel hat auch noch ein Sternchen als Zeichen für nicht ständig besetzte Poststellen. Google weiß natürlich alles und da kommen erstaunliche Tatsachen über den Ort Baarle-Hertoog zutage. Die Anschrift war ursprünglich überklebt und habe erst jetzt die Überklebung entfernt. Was sagt ihr zu diesem Brief? es würde mich interessieren.

Grüße an alle Belgiensammler


 
hajo22 Am: 14.12.2017 18:02:54 Gelesen: 79183# 89 @  


Kleines Faltbriefchen aus Stavelot vom 19.8.1849 nach Thimister, Ankunft 20.8.49, frankiert mit Epauletten-Marke zu 10 Cents.

hajo22
 
dr.vision Am: 18.12.2017 13:17:09 Gelesen: 79038# 90 @  
Moin zusammen,

ich hatte im Beitrag [#85] bereits einen Brief an eine Ordensfrau in Simpelveld gezeigt. Hierzu zunächst eine Korrektur. Bei dem senkrechten 4er Streifen und der Einzelmarke handelt es sich nicht um die MiNr. 80, sondern um die Mi.Nr. 52.

Nun konnte ich einen weiteren Beleg bekommen und ich habe mal etwas recherchiert. [1] [2] [4]

Nach Plänen des deutschen Architekten Hermann-Joseph Hürth wurde in den Jahren 1875-1879 in Simpelveld das im neogotischen Stil gehaltene Kloster der Schwestern vom Armen Kind Jesus erbaut. Der älteste Teil dieses Anwesens trägt den Namen „Haus Loreto“.

Diese religiöse Gemeinschaft wurde am 2. Februar 1844 von Clara Frey, der späteren Oberin der Kongregation, zusammen mit 4 weiteren Frauen in Aachen gegründet und 1848 anerkannt. Von dort aus wurden bis 1872 weitere 26 Klöster gegründet, überwiegend in Preußen, Bayern, Österreich und Luxemburg. Die Ordensschwestern hatten Deutschland auf Grund des Kulturkampfes [3] verlassen müssen, da sie ihrer Kernkompetenz – der Betreuung und Unterrichtung von sozial schwachen und verwaisten Kindern – nicht mehr nachkommen durften.

Der Brief wurde am 25. Oktober 1901 in St. Josse ten Noode aufgegeben und erreichte sein Ziel einen Tag später. Das erforderliche Porto für einen Brief der zweiten Gewichtsstufe wurde mit einem waagerechten 5-er Streifen und einer Einzelmarke der MiNr. 52 und der Mi.Nr. 53 erbracht.



Beste Grüße von der Ostsee
Ralf

[1] https://nl.wikipedia.org/wiki/Zusters_van_het_Arme_Kind_Jezus
[2] http://www.rijckheyt.nl/cultureel-erfgoed/klooster-van-de-zusters-van-het-arme-kind-jezus-simpelveld
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturkampf
[4] Infos auf deutsch: http://www.manete-in-me.org/
 
dr.vision Am: 30.12.2017 19:45:24 Gelesen: 78505# 91 @  
Moin zusammen,

heute möchte ich eine Ansichtskarte aus Brüssel zeigen, die am 1.Oktober 1907 den weiten Weg aus der belgischen Hauptstadt in die Stadt Chungliangcheng in China antrat. Leider habe ich im Netz über diese Stadt nur einen relevanten Eintrag gefunden, der aber aus der Zeit des Boxeraufstandes 1900 stammt. [1]
Den bildseitigen Text - es geht natürlich um Philatelie - kann man in etwa folgendermaßen übersetzen:

Mein Herr,
ich kann Ihnen keine anderen Marken aus China anbieten; im Tausch kann ich Ihnen Ansichtskarten von Belgien und den belgischen Armeeuniformen anbieten, wenn Sie das auch sammeln. Ich sammel ausschließlich Marken. Ich habe Ihre Adresse beim Lesen der (Klein-)Anzeigen entdeckt.


Die ordnungsgemäße Frankatur, bestehend aus 1x Mi.Nr. 50 oder 78 (1 Centime), Pärchen Mi.Nr. 79 und 1x Mi.Nr. 80 (5 Centimes), wurde mit einem Maschinenstempel entwertet. Da alle „Sonntagsanhängsel" abgetrennt wurden, ist eine exakte Bestimmung erst in der Vergrößerung zu erkennen; zumindest für die Nrn. 79 und 80. Der Druck der 1 Centime-Marke ist stark nach unten verschoben und läßt eine genaue Bestimmung nicht zu. Die Nrn. 79 und 80 kamen am 1. Oktober 1907 zur Ausgabe, so daß ich hier einen fast reinen Ersttagsbeleg zeigen kann. Die Transitstempel zeigen Abschläge aus Shanghai am 4. November und Peking am ?? November Auf jeden Fall ist das Datum in Peking bereits zweistellig und hat am Ende eine Null. Der 10. war ein Sonntag, der 20. ein Mittwoch und der 30. ein Samstag. Ein Ankunftstempel aus Chungliangcheng ist nicht vorhanden. Falls jemand etwas zu dem Ort sagen kann oder die chinesischen Schriftzeichen lesen, bzw. übersetzen kann, würde ich mich freuen.





Ich wünsche allen einen guten Rutsch in ein hoffentlich besseres Jahr mit viel Gesundheit und weiterhin viel Freude an der Philatelie.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf

[1] http://sms-hansa.de/juni-1900-auf-s-m-s-iltis/ (hier zum 15. Juni scrollen)
 
dr.vision Am: 31.12.2017 12:07:08 Gelesen: 78474# 92 @  
Moin zusammen,

ich hatte in den Beiträgen [#85] und [#90] ja bereits Briefe an Schwestern des Ordens vom Armen Kind Jesus gezeigt und auch erwähnt, dass es weitere Klöster im Ausland gab und gibt.

Hier nun ein Brief aus Brüssel vom 10. Oktober 1907 an die Sehr verehrte Mutter Generaloberin dieses Ordens in Echternach in Luxemburg. Der Brief wurde zum ermäßigten Tarif von 20 Centimes für Luxemburg mit einer Mi.Nr. 53 und einem senkrechten Pärchen der Mi.Nr. 52 freigemacht. Rückseitig findet sich ein glasklarer Ankunftstempel von Echternach.





Der heutige Sitz des Ordens in Luxemburg befindet sich in Rumelange.

Beste Grüße von der völlig verregneten Ostsee
Ralf
 
dr.vision Am: 02.01.2018 17:12:05 Gelesen: 78366# 93 @  
Moin zusammen,

ich bleibe bei den Auslandsverwendungen und zeige heute eine Photopostkarte, die am 17. Oktober 1907 im Postamt Brüssel-Nord aufgegeben wurde. Die ordungsgemäße Frankatur wurde mit einem waagerechten Pärchen der 5 Centimes-Ausgabe erbracht. Um welche Mi.Nrn. es sich handelt, ist nicht genau zu sagen. Die Karte erreichte am 23. Oktober Port Said und wurde mit dem Zug nach Kairo transportiert.

Ich spekuliere mal, dass T.P.O. "Train Post Office" bedeutet und T. 94 die Zugnummer ist. Falls das jemand bestätigen oder anders erklären kann, würde ich mich freuen.





Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
dr.vision Am: 12.01.2018 13:54:20 Gelesen: 77448# 94 @  
Moin zusammen,

heute möchte ich ein zweisprachiges Sparformular für Kinder zeigen. Jede einzelne Marke der Mi.Nr. 60 wurde am 20. Januar 1899 mit einem Handstempelabschlag in Ransart entwertet.



Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
jmh67 Am: 12.01.2018 14:44:46 Gelesen: 77439# 95 @  
@ dr.vision [#93]

"TPO" kenne ich als "travel(l)ing post office" ausgeschrieben, es ist aber schon richtig, dass es ein Postamt an Bord des Zuges war. Sozusagen Postwagen mit Umarbeitung. "T." würde ich als "Train" = "Zug" deuten.

-jmh
 
dr.vision Am: 13.01.2018 11:25:49 Gelesen: 77346# 96 @  
@ Belgiensammler [#88]

Moin Karl,

ich habe Deine Frage mal nach Belgien weitergeleitet. Mal sehen, was der Kollege dazu sagt.

@ jmh67 [#95]

Moin Jan-Martin,

so habe ich mir das auch erklärt. Danke.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
dr.vision Am: 13.01.2018 11:28:49 Gelesen: 77344# 97 @  
Moin zusammen,

zurück in die Zukunft? Nein, nicht wirklich!

Ich möchte heute eine Drucksachenkarte zeigen, die am 10. Dezember 1902 ihren Weg von Antwerpen in das russische St. Petersburg antrat. So weit, so gut.

Der Ankunftstempel zeigt aber den 30. November 1902 als Datum. Die Erklärung hat Volkmar (volkimal) in dem Thread „Die unterschiedlichen Kalender" gegeben [1].

In Russland wurde zu dieser Zeit der julianische Kalender verwendet, in Belgien war es der gregorianische. Wie aus dem oben erwähnten Beitrag gelernt, muss man zu dem julianischen Datum 13 Tage addieren, so dass man dann in diesem Fall auf den 13. Dezember kommt. Eine Laufzeit von 3 Tagen also! Die portorichtige Frankatur erfolgte mit einer Mi.Nr. 53.



Beste Grüße von der Ostsee und allen ein ruhiges Wochenende
Ralf

[1] http://www.philaseiten.de/beitrag/94964
 
dr.vision Am: 14.01.2018 10:04:19 Gelesen: 77221# 98 @  
Moin zusammen,

heute geht es mal wieder über den großen Teich.

Eine Ansichtskarte, abgestempelt am 27. August 1907 in Forchies-la-Marche, lief nach Ottawa in Kanada, wo sie am 3. September ankam. In dem Text sucht der Absender einen Tauschpartner für Ansichtskarten und Briefmarken. Forchies-la-Marche ist heute ein Stadtteil von Fontaine-l’Évêque in der wallonischen Provinz Hainaut.



Beste Grüße von der Ostsee und einen ruhigen Sonntag
Ralf
 
dr.vision Am: 29.01.2018 13:02:01 Gelesen: 75280# 99 @  
Moin zusammen,

ich möchte heute ein kleines Brieflein zeigen, welches am 2. Januar 1888 von Jodoigne an den Bahnbediensteten Monsieur Sourbeck im Bahnhof von Ramleh in Ägypten gesandt wurde. Ramleh ist heute ein Stadtteil von Alexandria. Vom dortigen Bahnhof gehen sechs Linien ab, unter anderem auch die sogenannte Bacos-Linie, die nach Sidi Bishr führt. [1]

Leider ist der Inhalt nicht mehr vorhanden. Weitere Stempel sind nicht vorhanden. Die Verschlussklappe fehlt, vielleicht war ja dort der Ankunftstempel abgeschlagen. Die portogerechte Frankatur wurde mit einer Mi.Nr. 44 erbracht.



Beste Grüße von der Ostsee
Ralf

[1] https://books.google.de/books?id=t6YxBgAAQBAJ&pg=PT487&lpg=PT487&dq=Bacos-Ramleh&source=bl&ots=wFKv6tITvL&sig=XQPZ1aWl61elE3yTiLKvo3Jiv38&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiZsOGWjP3YAhXIKFAKHawiDAIQ6AEIODAF#v=onepage&q=Bacos-Ramleh&f=false
 
dr.vision Am: 01.02.2018 08:47:42 Gelesen: 74771# 100 @  
Moin zusammen,

heute möchte ich einen nicht alltäglichen Anhänger einer Sendung "echantillon sans valeur" (Muster ohne Wert) von Aalst/Alost nach Amsterdam zeigen. Die Lieferung wog 450 Gramm und die portogerechte Frankatur wurde mit 3 x Mi.Nr. 172 und je 1 x Mi.Nr. 215 und 228 erbracht. Alle Marken zeigen die Firmenlochung "FFR" des Absenders und wurden am 25.4.1929 entwertet.



Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
dr.vision Am: 03.02.2018 19:13:53 Gelesen: 74336# 101 @  
Moin zusammen,

zurück in die Zukunft (Teil 2).

Die heutige Ansichtskarte wurde als Drucksache für ihren Weg nach Kreta am 17. September 1904 in Peruwelz gestempelt. Der Ankunftstempel in Castelli Kissamo [1] lautet auf den 11. September.

Wie bereits weiter oben in Beitrag [#97] beschrieben, wurde auch in Griechenland zu dieser Zeit der julianische Kalender verwendet, so dass man vom gregorianischen Datum 13 Tage subtrahieren muss. Damit kommt man auf eine Laufzeit 7 Tagen.

Weiterhin interessant ist der Beförderungsstempel des Postschiffes von Italien nach Xania (Chania) [2] auf Kreta.



Die Karte wurde portorichtig mit 1 x Mi.Nr. 50 und einem senkrechten Pärchen der Mi.Nr. 60 frankiert.

Falls jemand zu dem Schiffspoststempel mehr sagen kann, würde ich mich freuen.

Allen noch ein ruhiges Restwochenende
Ralf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Kissamos
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Chania
 
dr.vision Am: 04.02.2018 13:19:06 Gelesen: 74196# 102 @  
Moin zusammen,

springen wir mal schnell nach Asien.

Heute zeige ich eine Ansichtskarte, datiert vom 8. Dezember 1909, von Jumet nach Tegal (niederländisch Indien). Tegal ist eine Stadt im Norden der Insel Java. [1] Niederländisch Indien war in weiten Bereichen der unter niederländischer Herrschaft stehende Vorläufer der heutigen Republik Indonesien. [2]



Die portogerechte Frankatur wurde mit der Mi.Nr. 71 erbracht, die die Firmenlochung „M&P L" trägt. Die Ansichtsseite zeigt das königliche Brüsseler Opernhaus.

Beste Grüße von der verschneiten Ostsee
Ralf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Tegal
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Niederl%C3%A4ndisch-Indien
 
zockerpeppi Am: 17.02.2018 17:08:27 Gelesen: 73583# 103 @  
Nur kurz über die Grenze!

10 c Ganzsache mit Zusatzfrankatur:



Vielsalm 16 SEPT 1895 nach Diekirch in Luxemburg, Ankunft am 17.9. Die Strecke zwischen beiden Büros liegt ausserhalb der 30 km Zone und somit fiel 20 c Porto an.

Lulu
 
dr.vision Am: 26.02.2018 10:11:54 Gelesen: 73324# 104 @  
Moin zusammen,

ich beschäftige mich ja in der letzten Zeit mit den Auslandsdestinationen. Diese Karte konnte ich mir nicht entgehen lassen. Die vielen Stempel und die Geschichte dazu wollten entschlüsselt werden.

Am 14.11.1898 wurde die Karte in St. Nicolas abgesandt. Der Empfänger war in Bonthuin [1] auf Celebes (Sulawesi) [2] unbekannt und so landete sie am 18.2.1899 wieder beim Absender.













Jetzt aber mal der Reihe nach:

1. Abgangsstempel St. Nicolas am 14.11.1898
2. Niederländisch Indien Agent Singapore (Schiffspoststempel der Niederländischen Ostindien Kompanie) [3] am 10.12.1898
3. Surabaya (Java) [4] am 15.12.1898
4. Veltevreden (Weltefreden) [5] am 22.12.1898
5. Makassar [6] am 27.12.1898
6. Veltevreden (Weltefreden) am 1.1.1899
7. Surabaya (Java) am 3.1.1899
8. Makassar am 9.1.1899
9. Rückankunft St. Nicolas am 18.2.1899

Der Text der Karte ist ja deutlich lesbar, aber die Sprache kam mir doch sehr fremd vor. Deshalb fragte ich im Thread „Alte Belege: Wer kann das lesen“ nach und bekam auch prompt eine Antwort von meinem Namensvetter Ralf (buzones). Die Sprache heißt Volapük und ist, wie Esperanto, eine Kunstsprache, die zu dieser Zeit relativ verbreitet war. Die Internetrecherche war, wiederum durch Tipps von Ralf und Volkmar (volkimal), erfolgreich. Der Leiter der internationalen Volapük-Bewegung war sofort bereit, mir den Text zu übersetzen.

Auszug aus seiner Antwort:
Hier der Text auf der Bildseite:

St. Nicolas, 13. November 1898

"Hochgeschätzter Herr,
Korrespondenz ist ein Mittel, ein Volapükist zu bleiben. Das ist der Grund, dass ich Ihnen dies schreibe. Was ist Ihrer Meinung nach das beste Mittel, Volapük zu verbreiten? Antworten Sie mir, geschätzter Herr, und sagen Sie mir bitte, ob Sie wünschen, dass ich Ihnen noch eine oder zwei Karten schreibe.

Sie werden sich sehr freuen*
Ihr ergebenster Diener,
Alf. de Cock, Lehrer, Knaptandstr. 16."

* Das klingt etwas seltsam. Vielleicht wollte der Verfasser hier statt ,ofredol' eigentlich ,ofredob' schreiben. In seiner Handschrift unterscheiden sich ,l' und ,b' nur wenig. Das würde dann heißen: „Ich werde mich sehr freuen”.

Auf der Anschriftsseite findet man einen Volapük-Stempelaufdruck vom
Volapük-Verein
St. Nicolas, Hofstraat 52, Belgien:
"Blesir Valadü Pöfüd" = Freude in Erwartung des Nutzens.


Mehrere Tage Recherche, aber es hat sich gelohnt. Und der nette Herr ist gerne bereit, weitere Übersetzungen zu tätigen. Wenn ihr also etwas in Volapük habt, schickt es mir. Meine Daten sind hinterlegt.

Beste Grüße von der völlig verschneiten Ostsee
Ralf

[1] d=IcVSAAAAcAAJ&pg=PA226&lpg=PA226&dq=Bonthuin&source=bl&ots=gaUwjRLDvZ&sig=jgsH9LLSZYLTOZlPw7HOW4CqGws&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjlwbvZ8L7ZAhUFDewKHW52BzAQ6AEIZjAJ#v=onepage&q=Bonthuin&f=false (niederländisch)
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Sulawesi
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Niederl%C3%A4ndische_Ostindien-Kompanie
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Surabaya
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Weltevreden
 
volkimal Am: 26.02.2018 10:19:51 Gelesen: 73320# 105 @  
@ dr.vision [#104]

Hallo Ralf,

eine sehr schöne Karte - danke fürs Zeigen.

Ja, bei solchen Belegen macht es Spaß, sie zu erforschen.

Viele Grüße aus dem sonnigen aber sehr kalten Münsterland
Volkmar
 
dr.vision Am: 26.02.2018 15:59:53 Gelesen: 73301# 106 @  
Moin zusammen,

ja, Volkmar, da hast Du Recht. Und weil so schön ist, schiebe ich direkt noch einen weiteren Beleg nach.

War die Mama, die Ihren Kindern am 5.1.1903 diese Ansichtskarte nach Guatemala schickte, blauäugig, oder hatte sie keine genaue Adresse? Man weiß es nicht, aber es gab - und gibt immer noch - wohl nur eine Finca Estanzuela. Diese ist heute eine Weinkellerei und liegt ca. 27 Kilometer nordöstlich von Guatemala-Stadt entfernt im Verwaltungsbezirk San José del Golfo. [1]











der Reihe nach:

1. Abgang Liege (Lüttich) am 5.1.1903
2. Transitstempel New Orleans am 21.1.1903
3. Ankunftstempel Guatemala-Stadt am 29.1.1903 (Enero = Januar)
4. erneuter Ankunftstempel Guatemala-Stadt am 11.2.1903
5. ??? am 14.3.1903
6. ??? am 22.3.1903
7. erneuter Ankunftstempel Guatemala-Stadt am 26.3.1903

Nach mehreren Zustellversuchen hat es dann wohl beim dritten Mal geklappt. Die Stempel mit ??? sind für mich leider nicht entzifferbar. Ich lese rechts oben nur „postal 03". Kann mir ein netter Mitleser vielleicht den spanischen Teil übersetzen? Insbesondere die zweite Zeile. Ich lese „Finca Estanzuela no (nein) / ??? / y no la esta (gibt es da nicht) / La Oficina (das Büro). Danke im Voraus.

Beste Grüße von der weiterhin völlig verschneiten Ostsee
Ralf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/San_Jos%C3%A9_del_Golfo
 
buzones Am: 26.02.2018 16:41:09 Gelesen: 73289# 107 @  
Hallo Ralf,

ein gualtemaltekischer Postler hat links unten notiert:

Finca Estanzuela no
hay en esta jurisdicción
y no en esta(?) [durchgestrichen]
La Oficina

Auf Deutsch:

Eine Finca Estanzuela gibt es in diesem Amts-/Verwaltungsbezirk nicht
[und nicht in dieser]
Das Amt


In den beiden ???-Stempeln steht oben OFICINA POSTAL DE (= Postamt von); Ortsname leider auch für mich nicht lesbar.

Tolles Stück. Danke für's zeigen! :-D

Beste Philagrüße
Ralf
 
dr.vision Am: 26.02.2018 19:28:47 Gelesen: 73269# 108 @  
@ buzones [#107]

Moin Ralf,

danke für die Übersetzung und die Entzifferung der Stempelinschrift.

Beste Grüße von der Ostsee (brrrrrrr)
Ralf
 
dr.vision Am: 23.03.2018 17:30:03 Gelesen: 72631# 109 @  
Moin zusammen,

heute möchte ich eine eher unspektakuläre Ansichtskarte zeigen, die am 28.1.1910 von Antwerpen nach Lourenço Marques in Mosambik geschickt wurde. Lourenço Marques hieß die Hauptstadt dieses Landes bis 1975, danach bis 1976 Cam Phumo und seitdem Maputo. [1]

Der Absender, Herr Alfons Bruynseels, entpuppt sich bei der Recherche als einer der größten Ansichtskarten Sammler seiner Zeit. Er wurde am 1.8.1880 geboren und verstarb am 21.10.1950. Er war nicht nur ein bekannter Landschaftsarchtekt, sondern hatte neben seiner Arbeit auch noch Zeit, verschiedene Sprachen zu lernen. Die flämische Sprache lag ihm sehr am Herzen und er ermunterte seine Zeitgenossen dazu, sie auch zu verwenden. 1912 wurde ihm von den beiden Vereinigungen „Cosmopolit“ (Nürnberg) und „Globus“ (Berlin) während der Internationalen Postkartenausstellung in Nürnberg das Ehrenkreuz und die Ehrenmitgliedschaft verliehen. [2]



Als professioneller Sammler und Händler hatte er sogar einen kleinen Stempel „Zegel / op rug“ (Marken umseitig). Die Frankatur besteht aus 1 x Mi.Nr. 78 und 2 x 79. Eigentlich müsste die Farbe der Nr. 78 grau sein, aber es liegen wohl Oxidationsschäden vor, so dass sie hier grün aussieht.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Louren%C3%A7o_Marques
[2] http://www.dbnl.org/tekst/_nee003191401_01/_nee003191401_01_0151.php (niederländisch)
 
Belgiensammler Am: 23.03.2018 21:37:28 Gelesen: 72615# 110 @  
Hallo Belgier, guten Abend.

Habe gerade Kontakt mit Zensurpost und möchte Euch hier auch einen interessanten Brief vorstellen. Bei diesem Zensurbrief sind die sogenannten Indikationsstreifen deutlich sichtbar. Damit wurde nach geheimen Texten gesucht.



Es freut mich, dass hier so viel Aktivität herrscht. Offenbar gibt es mehr Belgiensammler als vermutet. Ich bin ja ein einsamer Insulaner in Bayern direkt an der Grenze zu Österreich.

Karl
 
zockerpeppi Am: 23.03.2018 23:04:09 Gelesen: 72611# 111 @  
@ Belgiensammler [#110]

Warum auch nicht! Nicht alle können Bayern, Preußen, TT oder Bund sammeln (hihihi).

Von mir ein Einschreiben mit AR (avis de réception), das dem Empfänger wohl nicht genehm war:



Frankiert gesamt 70 c: 20 c für den einfachen Brief bis 15 g über 30 KM + 25 c fürs Einschreiben + 25 c für den AR. Aufgegeben in Bruxelles am 3 MAI 1905.
R-Zettel Belgique Bruxelles n° 376 plus ein AR Stempel. Adressiert an den Gärtner Nicolas Dumonceau in Bascharage Luxemburg.

Mehrere Vermerke der Post; in blau Boitier 31+ retour, in schwarz retour und voir au dos und schlussendlich Bascharage und Grand-Duché de Luxembourg gestrichen. Auf der Rückseite ein Vermerk des Briefträgers -> Refusé au facteur + Unterschrift.

Es folgt ein Patchwork an Stempeln:

Durchgangsstempel Luxembourg-Gare vom 4-5
Ankunftsstempel Bascharage vom 4 5
Durchgangsstempel Petange am 6/5
Stationsstempel LIEGE (GUILLEMINS) vom 7 MAI

Ab Liege (Lüttich) gelangt der Beleg nach Brüssel:
Bruxelles (Reception) 7 MAI 3-4
3Bruxelles3 7 MAI 9-10
3Bruxelles3 8 MAI 6-8
3Bruxelles3 8 MAI 7-8

beste Sammlergrüße
Lulu
 
dr.vision Am: 07.04.2018 12:25:17 Gelesen: 72228# 112 @  
@ zockerpeppi

Sehr schöner Beleg. Wenn Du so etwas noch einmal findest, denk bitte an mich. Und danke für den Brief.

@ alle

Moin zusammen,

ich bleibe in der Karibik und möchte heute eine als Drucksache verschickte Postkarte von Brüssel nach Santo Domingo zeigen. Sie wurde am 10. März 1902 entwertet und erreichte ihr Ziel am 1. April. Links oben ist die Route über New York angegeben, auf welcher die Poststücke in verschlossenen Säcken transportiert wurden. Daher gibt es auch keine Durchgangsstempel, nur einen glasklaren Ankunftstempel.



Santo Domingo, eigentlich Santo Domingo de Guzmán, ist die Hauptstadt der Dominikanischen Republik.[1] Sie war seit 1496 von Europäern besiedelt, wurde aber offiziell erst 1498 von Christoph Kolumbus’ Bruder Bartolomeo an der Mündung des Flusses Ozama gegründet und ist somit die älteste von Europäern errichtete Stadt in der Neuen Welt. Sie hieß zunächst La Nueva Isabela. 1502 wurde sie wegen eines Hurricans und einer Ameisenplage vom damaligen Statthalter der Insel, Nicolás de Ovando, am Westufer des Flusses Ozama neu gegründet und erhielt den heutigen Namen.

In Deutschland wurde Santo Domingo weit vor der heutigen Fernreisewelle durch das gleichnamige Lied von Wanda Jackson [2] aus dem Jahr 1965 bekannt. Wer es sich noch einmal anhören möchte, schaut bitte hier.[3]

Beste Grüße von der sonnigen Ostsee
Ralf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Santo_Domingo
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Wanda_Jackson
[3] https://www.youtube.com/watch?v=Bij0Q6AjpnM
 
dr.vision Am: 20.04.2018 13:04:42 Gelesen: 71813# 113 @  
Moin zusammen,

1910, 13 Jahre nach der ersten Weltausstellung in Brüssel, fand dort vom 23. April bis 1. November bereits die Zweite statt [1]. Von dort schickte ein Messebesucher eine etwas ungewöhnliche „Erinnerung" nach Apolda. Es handelt sich um einen 13 Zentimeter großen, zweidimensionalen Teddybär mit einer speziell für diese Ausstellung hergestellten Anhänger. Das Porto galt mit 10 Centimes wahrscheinlich für eine Warensendung ins Ausland.

Die Ausstellungsfläche betrug 88 Hektar und es wurden 13 Millionen Besucher gezählt. 29.000 Aussteller aus 26 Ländern waren angereist. Aber trotz der hohen Besucherzahl schloss die Messe mit einem Verlust von 250.000 Belgischen Franken.




Ich versuche noch, den Text auf dem Anhänger zu entziffern.

Beste Grüße von der sonnigen Ostsee
Ralf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCssel_International_%E2%80%93_1910
 
zockerpeppi Am: 20.04.2018 21:27:37 Gelesen: 71753# 114 @  
@ dr.vision [#113]

Sind die Miniaturansichtskarten noch vorhanden? Normalerweise müsste der Teddy eine kleine aufklappbare Tasche besitzen. Ich habe letztes Jahr auch so einen Teddy für eine Jugendsammlung gekauft mit Tasche und Karten. Unser Teddy ging in die USA. Wie es scheint habe ich keinen Scan gemacht. Schade.

Lulu
 
dr.vision Am: 20.04.2018 21:33:08 Gelesen: 71750# 115 @  
@ zockerpeppi [#114]

Salü Lulu,

leider ist weder eine Tasche, noch sind Miniaturkarten dabei. Schade.

Noch einen schönen Abend
Ralf
 
zockerpeppi Am: 20.04.2018 21:35:47 Gelesen: 71748# 116 @  
Lieber Ralf,

ich habe doch einen Scan auf meinem PC gefunden:



Lulu
 
dr.vision Am: 11.05.2018 10:52:45 Gelesen: 71179# 117 @  
Moin zusammen,

Dr. Siegfried Ascher (* 22. Juni 1877 in Berlin, † 22. Februar 1962 in Haifa), war ein deutscher Architekt und ein bedeutender Ganzsachen-Philatelist. Sein philatelistisches Hauptwerk ist der „Große Ganzsachen-Katalog", der bis heute ein international wichtiges Standardwerk ist. 1939 musste er in das damalige Palästina emigrieren, wobei der Hauptteil seiner großen Ganzsachensammlung verloren ging. In Israel war er dann maßgeblich an der Gründung des dortigen Philatelistenverbands beteiligt. [1]

Dr. Ascher unterhielt weitläufige Kontakte zu Ganzsachen Sammlern weltweit um seinen Katalog bestücken zu können. So auch in diesem Fall, wo er von der „SOCIÉTÉ BELGE DE COLLECTIONNEURS D’ENTIERS POSTEAUX" einen Brief erhielt. Dieser Verein ist heute als SBEP bekannt. [2]

Seit dem 1.5.1927 betrug das Porto für einen Auslandsbrief bis 20 Gramm 1,75 Francs. Dieser Brief ist mit 1,95 Francs, also 20 Centimes zuviel, überfrankiert. Da 1929 keine neuen Ganzsachen auf den Markt kamen, kann über den Inhalt nur spekuliert werden. Die Adresse wurde von Berlin W8 auf Weissensee geändert, doch dort war Dr. Ascher laut rückseitigem handschriftlichen Vermerk nicht wohnhaft und der Brief wurde dann doch in W8 zugestellt. Der Brief ist sehr fleckig und ich musste den Kontrast und die Helligkeit der Bilder manipulieren. Trotzdem ein interessantes Stück deutscher Ganzsachen Philatelie, wie ich meine.



Beste Grüße von der Ostsee
Ralf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Ascher
[2] http://users.telenet.be/sbep/
 
dr.vision Am: 13.05.2018 12:41:04 Gelesen: 71096# 118 @  
Moin zusammen,

heute zeige ich eine Ansichtskarte, die am 20. April 1902 von Brüssel(Nord) nach Tunis (Tunesien) gesandt wurde. Die portorichtige Frankatur besteht aus 1 x 1 Centime (grau) Mi.Nr. 50, 2 x 2 Centimes (lilabraun) Mi.Nr. 60 und 1 x 5 Centimes (grün) Mi.Nr. 52. Alle Marken haben ihr Sonntagsanhängsel.

Die Absenderin, Frau Alice Schulz, hatte wohl offensichtlich bereits Kontakt mit dem Adressaten, da sie ihn, einen Korporal der 14. Kompanie, bittet, in Zukunft die Postkarten nicht mehr mit dem Begriff „Drucksache" zu versehen, da die belgische Post bei den bisher versendeten Karten eine Nachgebühr erhoben hat. Er hatte wohl jedes Mal einen Text dazu geschrieben.



Einen ruhigen Restsonntag und beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
Setubal Am: 13.05.2018 13:22:32 Gelesen: 71092# 119 @  
Hallo ins Forum,

dann zeige ich hier mal einen Brief, der nach Mons in Belgien gelaufen ist.

Am 21.08. 1855 in Pernambuco, Brasilien, geschrieben.

Mit dem Steamer "Great Western" (Royal Mail Steam Ship Comp) nach Southampton gelaufen. Dann über London nach Belgien.



Rolf- Dieter
 
dr.vision Am: 25.05.2018 14:10:32 Gelesen: 70507# 120 @  
Moin zusammen,

am 7. Oktober 1883 sandte die Firma Gebrüder Leman aus St. Ghislain diesen Brief mit einem Angebot in das 23 Kilometer entfernte Valenciennes in Frankreich. Statt des normalen Auslandsportos von 25 Centimes kam hier der Grenztarif (bis 30 Kilometer) von 15 Centimes zum Tragen. Der Brief erreichte noch am gleichen Tag den Empfänger.

Saint-Ghislain ist eine Gemeinde in der belgischen Provinz Hennegau. Sie gilt als die inoffizielle Hauptstadt der Borinage, einer vom Steinkohleabbau geprägten Industrielandschaft am Ufer des Flusses Haine. [1]

Valenciennes ist eine französische Stadt im Département Nord in der Region Hauts-de-France. [2]

Bei der Frankatur handelt es sich um die Mi.Nr. 25 (5 Centimes) und 27 (10 Centimes).



Beste Grüße von der sommerlichen Ostsee
Ralf

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Saint-Ghislain
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Valenciennes
 
hajo22 Am: 23.06.2018 18:33:18 Gelesen: 67545# 121 @  
2 Einschreibbriefe aus dem Jahr 1935 von Brüssel in die Schweiz.

Ich nehme an, der Absender war Briefmarkenhändler oder -sammler.

Beide Briefe sind sehr akkurat mit 3,50 bfrs. frankiert und haben ein "Gesicht".



hajo22

[Redaktionelle Hinweise: Auktionshaus aus Belgien, siehe https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=169714 / C. Obrecht vermutlich philatelistischer Autor, siehe https://philatelisten-bern.ch/bibliothek/kataloge-ch-fl/ ]
 
zockerpeppi Am: 06.07.2018 21:03:38 Gelesen: 66749# 122 @  
Belgien ist etwas abgerutscht, deshalb mal wieder ein Beitrag. Ich habe für heute ein Einschreiben ausgesucht:



Ein kleiner Umschlag im Format einer Visitenkarte aus Arlon nach Fingig nahe der belgisch-luxemburgischen Grenze. Der Adressat Hubert Nicolas sans profession (ohne Beschäftigung). Der Absender J.M.E. Lejeune war Gerichtsvollzieher in Arlon.

Portogerecht frankiert zu 30c: 10c für den Grenzrayontarif innerhalb von 30km plus 20c fürs Einschreiben. Tagesstempel Arlon vom 18 August 72, der Rautenstempel von Arlon mit der Nummer 16 sowie ein Kastenstempel recommandé, ein PD als Zeichen dass das Porto bis zum Empfänger bezahlt war. In blau ein Vermerk retour und oben links noch ein Vermerk voir au dos.

Die Rückseite ist leider etwas entstellt, die Siegel sind nicht mehr vorhanden und man sieht Spuren von Falz. Zwei Stempel LUXEMBOURG Stempel wurden abgeschlagen der erste am 19 August bei der Ankunft auf Arlon und der zweite am 21 August auf dem Rückweg aus Fingig. Oben kann man dann auch schön den Grund für die Rücksendung erkennen: Inconnu à Fingig, le facteur (Unbekannt in Fingig, der Briefträger) + Unterschrift Molitor wie mir scheint.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
zockerpeppi Am: 03.08.2018 21:21:15 Gelesen: 65287# 123 @  
Belgien driftet ab!

Wertbrief ab Liège nach Zürich in der Schweiz



Gewicht 29 gr, zweite Gewichtsstufe, Wert: 300 Fr

Stempel Liège vom 26 DECE 04 18-19 + ein Kastenstempel ASSURÉ. Auf der Rückseite waren einmal drei Stempel: gut erhaltener Bahnpoststempel STRASSBURG(ELS)-LUXEMBURG BAHNPOST ZUG 10 27/12 04, ein Stationsstempel vom 27 DECE welcher eigentlich nicht mehr zuzuordnen ist. Ich habe das Stempelbuch durchforstet, es kommt nur eine Station in Frage -> Namur. Keine andere Station endet mit dem Buchstaben R. Und da wäre von ein BRIEFTRGR Stempel wohl von Zürich.

Das Porto berechne ich wie folgt:

25c für den einfachen Brief bis 15 gr + 25 c für die höhere Gewichtsstufe + 25 c Einschreibegebühr + 15 c für den Wertbrief je 300 Franken für Destinationen welche ein Land im Transit erfordern. In unserem Falle eigentlich zwei Luxemburg und Frankreich und somit wäre die Gebühr 25 c gewesen, außer ich interpretiere falsch.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
OJH Am: 05.08.2018 12:57:30 Gelesen: 65196# 124 @  
Bei Durchsicht meiner Belege habe ich eine Nachnahme-Paketkarte entdeckt mit dem Einlieferungsort KORTRIJK BAGAGE vom 15.IV 1992; Beförderungsgebühr in Briefmarken verklebt. Das Paket wurde über das Auswechslungsamt HERBESTHAL geleitet. Im Köln 2 laut Poststempel am 20.4.1992 eingegangen.

Vielleicht passt der Beleg in Deine Sammlung ?

Grüsse
OJH
 
briefmarkenwirbler24 Am: 27.09.2019 15:37:03 Gelesen: 52370# 125 @  
Hallo zusammen,

heute gibt es mal wieder einen neuen Brief von mir, dieses Mal aus Belgien, was wir bisher noch nicht gesehen haben.

Aufgegeben wurde der Brief am 03.11.1873 vom "Ctte (Commitee) Delille & J. Moerenhut" in Gand (flämisch für Gent) und wurde adressiert an die "Messieurs H. et F. Duval, successeurs [Nachfolger] de Dubied Père et Fils [Vater und Sohn]" in Couvet.

Die verklebten 30 Centimes waren laut Tarifperiode vom 01.07.1869 bis zum 30.06.1875 portogerecht für einen einfachen Brief der 1. Gewichtsstufe (bis 15 g). Weiß jemand ob der Brief zu der Zeit schon über Frankreich lief oder noch über das Deutsche Reich?

Siegelseitig sehen wir den Transitstempel von Neuchâtel (05.11) und den Ankunftsstempel von Couvet (ebenfalls 05.11.). Den Grenzübergangsstempel kann ich nur fragmentarisch erkennen, kann mir hier vielleicht jemand behilflich sein?

Beim Absender handelt es sich um ein Spirituosengeschäft und beim Empfänger um eine urige Absinthbrauerei (gegründet um 1800 von "Dubied & Söhne"), die bereits zu der Zeit der nächsten Generation übergegangen ist (wie man auch der Adresszeile entnehmen kann).

Im Inhalt geht es darum, dass man eben von dieser Brauerei in Couvet 100 Liter Absinth zzgl. der Etiketten bestellen möchte in der wie üblich hervorragenden Qualität.

Wer mehr über die Hintergrundgeschichte der Brauerei erfahren möchte, der folge diesen Links:

https://www.spirituosentheke.de/absinth-info/geschichte.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Henri_Edouard_Dubied

Liebe Grüße,

Kevin




 
Franz88 Am: 21.04.2020 16:50:58 Gelesen: 47087# 126 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Auslandsbrief von Gent nach Wohlen (Schweiz). Der Brief wurde am 10.8.1960 in Gent aufgegeben.Ich vermute, der Brief ist überfrankiert (18 Marken wurden verklebt).

Liebe Grüße
Franz


 
Gerhard Am: 21.04.2020 16:54:51 Gelesen: 47084# 127 @  
@ Franz88 [#126]

Soweit ich informiert bin, betrug das Auslandsbriefporto damls 5,- BF; somit ist die "Überfrankatur mir 5 Centimes noch im akzeptablen Rahmen, der Brief gefällt mir gut, die sehr gelungene Zeichnung Wappernlöwe in mehrfarbiger Frankatur; schön!

MphG
Gerhard
 
Baber Am: 21.04.2020 17:03:05 Gelesen: 47080# 128 @  
Dieser Einschreibebrief gelaufen 2002 von St. Amandsberg nach München, frankiert mit 6 x 34 Bfr kommt mir auch überfrankiert vor:



Gruß
Bernd
 
Franz88 Am: 21.04.2020 17:14:24 Gelesen: 47079# 129 @  
@ Gerhard [#127]

Hallo Gerhard,

vielen Dank für deine Info. Die Frankatur fast richtig. Super!

Liebe Grüße
Franz
 
Lars Boettger Am: 21.04.2020 17:31:14 Gelesen: 47075# 130 @  
Ich hoffe, ich habe den folgenden Brief nicht schon irgendwo vorgestellt. Die Frankatur von 50 Centimes wurde mit vier Briefmarken zu 10 Centimes und dem Wertzeichen der Ganzsache von ebenfalls 10 Centimes dargestellt. UPU-Auslandsporto der ersten Gewichtsstufe beträgt 25 Centimes, die Gebühr für das Einschreiben ebenfalls 25 Centimes. Am 28. Mai 1900 wurde der Brief in Bruges (Brügge) an den Kataloghersteller Hugo Michel in Apolda aufgegeben.

Jetzt kann man sich fragen, ob das "Bedarf" ist oder ob der Brief unter philatelistischer Beeinflussung litt. Für mich dokumentiert er gut die Internationalität von philatelistischen Katalogherstellern und der Philatelie im allgemeinen. Eine andere Frage wäre, ob ich ihn in ein Exponat packen würde - wahrscheinlich nicht.

Beste Grüße!

Lars


 
Baber Am: 22.04.2020 10:48:03 Gelesen: 47001# 131 @  
@ Lars Boettger [#130]

Hallo Lars,

auf was bezieht sich der untere Aufdruck auf den Brief: Diese Inschrift (oder Aufschrift) kann gestrichen werden?

Gruß
Bernd
 
Lars Boettger Am: 22.04.2020 11:54:28 Gelesen: 46990# 132 @  
@ Baber [#131]

Hallo Bernd,

der Vermerk bezieht sich auf die Sonntagszustellung (siehe Absatz unter dem Wertstempel). Der Absender konnte innerhalb Belgiens entscheiden, ob die Sendung am Sonntag zugestellt werden sollte.

Beste Grüße!

Lars
 
MichaelS Am: 22.04.2020 11:59:33 Gelesen: 46990# 133 @  
@ Baber [#131]

Hallo Bernd,

der Vermerk bezieht sich auf den Zusatz unter dem Wertstempel der Ganzsache:

" Ne pas livre le dimanche
Niet bestellen op zondag
"

Diesen Anhängsel gibt es unter vielen Marken Belgiens in dieser Zeit.

Schönen Gruß,
Michael
 
Baber Am: 22.04.2020 12:51:48 Gelesen: 46983# 134 @  
@ MichaelS [#133]
@ Lars Boettger [#132]

Hallo Lars und Michael,

danke für die Aufklärung. Wenn ich genauer hingeschaut hätte, wäre die Frage überflüssig gewesen. Aber manchmal hat man Scheuklappen auf. Ich habe einen Vermerk auf dem Umschlag gesucht und nicht beim Wertstempel.

Kann von euch jemand etwas über die Portorichtigkeit meines Beleges [#128] sagen?

Gruß
Bernd
 
MichaelS Am: 22.04.2020 15:56:08 Gelesen: 46964# 135 @  
@ Baber [#128]

Hallo Bernd,

ich habe einmal "De Posttarieven van Belgie sinds 1879" gewälzt.

6*34 Fr = 204 Fr, was 5,06 € nach offiziellem Umrechnungskurs entspricht. Seit dem 18.11.2002 betrug der Tarif für einen Brief nach Deutschland in der 2. Gewichtsklasse 1,08 €. Dazu kommt die Einschreibegebühr von 3,72 €. Zusammen sind dies 4,80 €, d.h. der Brief ist überfrankiert.

Schönen Gruß,
Michael
 
longdoz Am: 12.06.2020 01:00:29 Gelesen: 45616# 136 @  
@ dr.vision [#58]

Hallo,

da muss ich eine Korrektur anbringen: Bruxelles Central kann auf keinen Fall Brüssel Hauptbahnhof heissen, und zwar aus folgenden Gründen:

1. einen Bahnhof dieses Namens gibt es zwar jetzt, aber damals nicht.

2. Bruxelles Central/Brussel Centraal ist nicht der Hauptbahnhof von Brüssel, und der Name bedeutet eher Brüssel Stadtmitte, da der Bahnhof im Zentrum liegt.

3. Es gibt auch heute keinen Bahnhof in Brüssel, der den Namen Hauptbahnhof trägt. Derjenige, der als Hauptbahnhof funktioniert, ist der Südbahnhof (Bruxelles Midi/Brussel Zuid).

4. Nach allem, was ich bisher von belgischen Bahnpoststempeln gesehen habe, ist der, den du zeigst, keiner. Die Inschrift muss also etwas anderes bedeuten. Da kann ich aber leider keinen Hinweis geben.

Gruss Mats (longdoz)
 
longdoz Am: 12.06.2020 01:24:10 Gelesen: 45615# 137 @  
@ Belgiensammler [#88]

Hallo Belgiensammler,

Baarle-Hertog ist eine belgische Exklave im niederländischen Staatsgebiet, und der Ort war nicht besetzt, denn die Niederlande waren neutral und man hat sie auch nicht, wie zwanzig Jahre später, am Krieg beteiligt. Wegen dieses Dorfs wollte man wohl keinen Ärger mit den Niederlanden riskieren.

Vielleicht ist das die Erklärung?

Gruss Mats
(longdoz)

Dieser Beitrag wurde am 12.6 um 7.50 Uhr geändert

https://nl.wikipedia.org/wiki/Enclavegeschiedenis_van_Baarle (niederländisch)
 
BeNeLuxFux Am: 13.06.2020 11:36:17 Gelesen: 45584# 138 @  
@ longdoz [#136]

Als Bureau Central wurde das Haus der Hauptpost und der Telegraphenbüros in der Brüsseler Stadtmitte am Place de la Monnaie bezeichnet [1], wobei das Telegraphenbüro den Namen Bruxelles Central bekam, während die Postamt als Bruxelles 1 bezeichnet wurde.[2]

Da dies auch nicht weit entfernt von Ixelles liegt, kann ich mir vorstellen, dass der Eilbrief über eben das Bureau Central lief und dort, warum auch immer, mit einem Stempel des Telegraphenamtes versehen wurde. Vielleicht war das auch eine Art Universalstempel im Haus, der eben nur auf das Bureau Central hinwies, unabhängig davon, ob tatsächlich im Postamt sortiert, oder im Telegraphenbüro telegrafiert wurde.

Grüße, Stefan

[1] https://archives.bruxelles.be/almanach/watch/AC/AC_1897/AC_1897_INTRO%20INTEID#page/29
[2] https://www.academiebelgium.be/wp-content/uploads/2019/02/Belgie_Les-griffes-TRAM_.pdf
 
longdoz Am: 14.06.2020 23:07:07 Gelesen: 45570# 139 @  
@ BeNeLuxFux [#138]

Danke Stefan,

das ist interessant, die Quellen kannte ich noch nicht.

Gruss
Mats
 
dr.vision Am: 15.06.2020 13:19:50 Gelesen: 45544# 140 @  
@ longdoz [#136]
@ BeNeLuxFux [#138]

Moin zusammen,

ihr habt ja beide recht. Damals vor vier Jahren war ich noch nicht so weit im Thema Belgien drin und habe einfach mal "Central" als "Hauptbahnhof" hergenommen. Danke für die Korrekturen.

Express-Sendungen wurden oft, soweit möglich, mit dem achteckigen Stempel eines Telegraphenamtes versehen.

Beste Grüße von der Ostsee
Ralf
 
Lars Boettger Am: 29.06.2020 08:07:25 Gelesen: 45253# 141 @  
Der unten gezeigte Brief wurde mit 20 Cents frankiert. Zwischen Luxemburg und Belgien gab es eine Sondervereinbarung, ähnlich wie mit dem Deutschen Reich, welche niedrigere Tarife als den UPU-Satz zuliess. Das war nach der UPU-Konvention gestattet.

Entwertet wurden die Marken mit dem Einkreisstempel des Postamts Antwerpen-Bahnhof. Der Brief sollte in das kleine Dorf Hovelange [1] in Luxemburg gehen. Der Postbeamte hatte aber die Adresse nur flüchtig gelesen und den Brief nach Havelange in Belgien geleitet [2]. In Havelange erhielt der Brief den handschriftlichen Vermerk "Grand duché a Luxembourg und das ursprüngliche "G. D.de Luxembourg" wurde ebenfalls unterstrichen. Rückseitig ist der belgische Ankunftsstempel von Havelange abeschlagen.

Ich habe den Brief wegen der Weiterleitung gekauft. So eine Verwechselung des Ortsnamens gibt es zwischen dem Deutschen Reich und Luxemburg deutlich häufiger. Briefe aus oder nach Belgien wurden oft in die Provinz Luxemburg fehlgeleitet, weniger, weil die Ortsnamen fast gleich waren.

Beste Grüße!

Lars



[1] https://fr.wikipedia.org/wiki/Hovelange
[2] https://www.havelange.be/
 
Lars Boettger Am: 07.10.2020 13:09:01 Gelesen: 42744# 142 @  
Ein kleiner Faltbrief (Breite: 9,4 cm x Länge: 6,4 cm), geschrieben in Udange (2012: 535 Einwohner), mit belgischem Briefkastenstempel AT, Weiterleitung über das Postamt Arlon und Luxemburg wahrscheinlich über Redange nach Rambrouch im Westen von Luxemburg. Der Brief ist in der ersten Gewichtsstufe mit 20 Centimes Porto belastet (Porto zwischen der belgischen Provinz Luxemburg und dem Großherzogtum Luxemburg). Wieder ein kleiner Baustein für mein Exponat über un- und unterfrankierte Post von und nach Luxemburg.

Beste Grüße!

Lars


 
Briefuhu Am: 13.04.2021 12:44:10 Gelesen: 36511# 143 @  
Hier ein R-Brief von Brüssel St. Gilles nach Basel vom 29.04.1943, Ankunft Basel 04.05.1943, mit zwei Zusatzstempel A d und 18 die ich als Briefträgerstempel einstufen würde.



Schönen Gruß
Sepp
 
Briefuhu Am: 08.10.2021 09:44:12 Gelesen: 30263# 144 @  
Hier ein alter Brief vom 01.04.1865 von Anvers (Antwerpen) nach Haselt, dort Ankunft am 02.04.1865. Absender ist ein De Wolf Freres, vermutlich ein Juwelier oder goldverarbeitender Betrieb. Frankiert mit 20 Cent, Michel Nr. 12




Schönen Gruß
Sepp
 
Briefuhu Am: 25.10.2021 20:21:35 Gelesen: 29764# 145 @  
Hier ein R-Brief vom 17.06.1964 vom Kloster Orval Abbaye-Abdij nach Gütersloh. Frankiert mit 11 Franc. Anscheinend gab es im Kloster ein eigenes Postamt mit entsprechendem Stempel.

Den handschiftlichen Vermerk über den R-Zettel kann ich nicht lesen.



Schönen Gruß
Sepp
 
longdoz Am: 26.10.2021 10:24:39 Gelesen: 29738# 146 @  
Hallo Sepp,

da steht: "aff par l'exp." Das steht für "affranchi par l'expéditeur" und heisst "vom Absender frankiert". Darunter ein Unterschriftskrakel.

Beste Grüsse

Mats
 
Cheri50 Am: 26.10.2021 12:32:08 Gelesen: 29710# 147 @  
Hallo,

hier 2 Beispiele für den in Belgien möglichen Aufbrauch von älteren Marken in Franc-Währung:

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Viele Grüße
Christoph
 
Briefuhu Am: 26.10.2021 12:55:50 Gelesen: 29707# 148 @  
@ longdoz [#146]

Hallo Mats,

danke für Deine Hilfe.

Schönen Gruß
Sepp
 
Cheri50 Am: 09.11.2021 01:32:51 Gelesen: 29097# 149 @  
Hier weitere 2 Beispiele für den in Belgien möglichen Aufbrauch von älteren Marken in Franc-Währung:

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Gute Nacht
Christoph
 
Cantus Am: 09.11.2021 02:30:53 Gelesen: 29094# 150 @  
Die Belgier lassen ihre Briefmarken recht abwechslungsreich gestalten, meist aber in sehr zurückhaltenden Farben, wie auch diese beiden Briefchen belegen, die mich vor einiger Zeit erreichten. Da ich keinen aktuellen Briefmarkenkatalog habe, kann ich zu den Marken nichts sagen.



Viele Grüße
Ingo
 
Briefuhu Am: 13.11.2021 10:47:08 Gelesen: 28965# 151 @  
Hier ein Brief von Brüssel nach Leipzig vom 14.10.1932, frankiert mit einem 1,75 Franc Freistempler. Absender war die Fa. Au Bon Marche, nach meinen Recherchen ein großes Warenhaus, Empfänger die Fa. Schlaitz, eine Alben- und Postkartenfabrik. Auf der Rückseite ein Wappen mit der Unterschrift "Hoflieferant"



Schönen Gruß
Sepp
 
Franz88 Am: 10.12.2021 13:56:56 Gelesen: 28178# 152 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ein Inlandsbrief vom 15.9.1849, von Engis über Lüttich nach Nanine.

Aufgabestempel LIEGE 15 SEPT 1849
Rückseitiger Ankunftsstempel NAMUR 16 SEPT 1849

Engis ist eine belgische Gemeinde in der Region Wallonien. Der Bestimmungsort Naninne liegt wenige Kilometer südöstlich der Stadt Namur.

Liebe Grüße
Franz


 
Briefuhu Am: 04.03.2022 19:47:16 Gelesen: 25538# 153 @  
Hier ein Brief vom 10.05.1875 von Brüssel nach Bordeaux, dort am 10.05.1875 angekommen.Gestempelt mit "PD" (Porto bis zum Empfänger bezahlt) und einen schlecht lesbaren Stempel Brüssel ambulant, somit wurde der Brief mit Bahnpost befördert. Frankiert wurde er mit 30 Cent Michel Nr. 30.




Schönen Gruß
Sepp
 
Briefuhu Am: 15.11.2023 11:42:38 Gelesen: 2434# 154 @  
Brief vom 30.12.1909 von Lubbeek nach Berlin, frankiert mit Michel 73, 25 C. Absender ist das Pensionnat des Religieuses Dominicaines.



Schönen Gruß
Sepp
 
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