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Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
Das Thema hat 971 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 31.08.2020 21:50:53 Gelesen: 207761# 572 @  
@ siegfried spiegel [#571]

Hallo Siegfried,

nein, ich habe da keine Chance.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 02.09.2020 09:33:15 Gelesen: 207625# 573 @  
Liebe Freunde,

im Sofortkauf eiskalt zugeschlagen: 1 Kreuzer Ortspostkarte aus München vom 5.2.1875 "An Herrn Referendar Philipp Lotmar in Berlin Wilhelms Str. 80a".



Hinten komplett zugetextet - es gibt jetzt 2 Möglichkeiten:

1. Die Karte wurde erst gar nicht abgesandt (als Fernpostkarte hätte ein weiterer Kreuzer auffrankiert werden müssen), warum auch immer, hätte dann aber für 1 Kreuzer Erstattung umgetauscht werden können,

2. oder die Karte lief von München nach Berlin ohne Stempel, was vorkommen konnte, weil a) München oft schlecht/nicht stempelte und b) die Reichspost einlangende Karten oft nicht Ankunft stempelte.

Ich fürchte, wir werden es nie erfahren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 03.09.2020 13:44:50 Gelesen: 207551# 574 @  
Liebe Freunde,

ein Brief aus Oettingen in Schwaben vom 20.9.1860 wurde an J. J. Mayer in Nördlingen verschickt. Die Entfernung von Oettingen nach Nördlingen beträgt genau 14 km in südllicher Richtung.



Die Postaufgabe erfolgte aber am 19.9.1860 am Bahnhof Augsburg (62 km in nördlicher Richtung zu Nördlingen), wie auch die Abgabe in Nördlingen am selbigen Tage erfolgte, wie der siegelseitige Halbkreisstempel der K.G.E. Nördlingen zeigt (Königliche Güter Expedition).

Damit ist bewiesen, dass Albert Einstein falsch liegt - der Zeitpfeil wurde hier umgekehrt und in Bayern war es bereits im magischen Jahr 1860 möglich, Briefe vor ihrer Absendung, selbst unter Zuhilfenahme eines gewaltigen Umwegs innerhalb von Schwabens, zuzustellen.

Geahnt haben wir es wohl schon immer, jetzt konnte es bewiesen werden.

Schbaß - interessant ist der siegelseitige Halbkreisstempel der KGE. Warum aber der Brief statt nach 14 km direkter Linie den Umweg über das relativ weit entfernte Augsburg nahm, werden wir wohl nie erfahren.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 03.09.2020 14:00:28 Gelesen: 207548# 575 @  
Liebe Freunde,

ein Brief für den sog. 2. Blick, also kein eye-catcher, oder etwas dergleichen, aber dennoch sehr nett, wenn man ihn zu interpretieren versteht.



Geschrieben wurde der Inhalt in Bruck bei Nürnberg und in Nürnberg selbst am 30.4.1847 und gerichtet war er an die Firma Johann Caspar Göhl seelige Erben in Hindelang.

Die Postaufgabe erfolgte aber in Erlangen am 1.5.1847 (Bruck liegt zwischen Nürnberg und Erlangen) und die Aufgabepost taxierte den Portobrief mit 10 Kreuzern in schwarzer Tinte. Luftlinie Erlangen - Hindelang 237 km = 31,6 Meilen = 12 Kreuzer über 30 bis 36 Meilen.

(Bad) Hindelang erhielt erst 1853 eine eigenen Postexpedition (PE), daher war die Entfernung in direkter Linie zwischen der Aufgabepost in Erlangen und der Abgabepost in Sonthofen (hinten Ankunftsstempel vom 4.5.) zu berechnen, die 236 km betrug, also praktisch gleich der nach Hindelang selbst war.

Wer auch immer die falschen 10 Kreuzer strich (für Briefe über 24 bis 30 Meilen), weiß ich nicht - evtl. war es Sonthofen selbst, denn wie es aussieht, strich dieselbe Hand die falschen 10 durch und notierte richtig 12 Kreuzer (ein sog. Portodefekt war selten damals) und übergab ihn dann einem konzessionierten Boten, der ihn für einen Kreuzer Botenlohn nach Hindelang trug (Entfernung Sonthofen - Hindelang = 8 km Laufstrecke, 6 km direkte Linie), weshalb letztlich J. C. Göhl 13 Kreuzer berappen durfte.

Geschrieben 1. Teil in Nürnberg, 2. Teil in Bruck, Aufgabe in Erlangen, falsch taxiert dort, korrigiert in Sonthofen und mit 1x Botenlohn nach Hindelang - das dürfte es auch damals nicht jeden Tag gegeben haben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 17.09.2020 14:04:36 Gelesen: 206156# 576 @  
Liebe Freunde,

der Brief aus Würzburg vom 19.11.1840 gibt (zumindest mir) Rätsel auf, scheint er doch 2 Mal verschickt worden zu sein, wobei die Taxen auch nicht gerade einfach zu interpretieren sind, weil sie teils übermalt wurden.



Er war gerichtet nach Schweigern (bei Boxberg in Baden), allerdings schrieb man bei Heilbronn und das war württembergisch.

Bayern schickte ihn nach Baden und als erste Taxe lese ich 3 / 6, also Porto für Bayern 3 Kreuzer und angenommenes Porto für Baden von 6 Kreuzern.

Richtig war aber Schwaigern bei Heilbronn, so dass er bei seiner Rückkehr in Würzburg (2. Stempelfragment) neu taxiert werden musste. Zu den bereits vorhandenen 9 Kreuzer kamen jetzt 6 weitere für Württemberg hinzu, so dass der Empfänger in Schwaigern bei Heilbronn total 15 Kreuzer zahlen musste.

Unter der Rötel-9 lese ich noch einen Rötel-Krüppel, der eine 7 bedeuten könnte und neben dem Baum 9/6 könnte noch ein Kreuzer Bestellgeld notiert worden sein - evtl. in Württemberg, aber das ist nicht todsicher.

Hinten leider blank - auch lustig, wenn man die Reise bedenkt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 05.10.2020 10:37:50 Gelesen: 204797# 577 @  
Liebe Freunde,



am 3.1.1868 gab man in Nürnberg einen einfachen Brief mit der Nr. 15 und folgender Anschrift auf:

Herrn Wilhelm Bischoff mit Briefen des Herrn Franz Bischoff Agent Augsburg". Hinten ist nur ein schwacher Abschlag des Augsburgre Bahnhofs vom Folgetag zu sehen. Das Kuvert hat fast Damenformat, war aber wohl groß genug für weitere Briefe bzw. wohl eher Aufträge an den Empfänger.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 05.10.2020 10:49:43 Gelesen: 204795# 578 @  
Liebe Freunde,

mein letzter, kleiner Auktionsschatz zeigt eine Porto Nr. 1 auf Lokalbrief von Memmingen "An Matthias Moll, Maurer, in Dickenreishausen", einem heute südlichen Ortsteil von Memmingen, vom 28.9.1865, der folgenden Inhalt hat:



"An Matthias Moll in Dickenreishausen

Derselbe wird heimit aufgefordert, bis kommenden Dienstag die in Sache gegen Kloß erlaufenen Kosten auf Abrechnung an dem Kaufschilling zu entrichten, und zwar den Betrag von 18 fl 7 xr. Memmingen am 28. September 1865, Hebberling k. Notar.

Vorstehende achtzehn Guulden sechs Kreuzer unterm unterm heutigen von Matthias Moll bezahlt erhalten zu haben bestätigt. Memmingen, den 30. September 1865. Hebberling k. Notar."

Der Brief ging also am 28.9. an Moll, der ihn zum Notar trug, das Geld bezahlte und den Brief als Quittung am 30.9. wieder retournierte.

Das Gekrakel vorne sollte eine 3 sein für einfache, unfreie Orts- bzw. Lokalbriefe, die man dann mit einer Portomarke abdeckte. Eine Markenentwertung war nicht vorgeschrieben, wurde aber oft durchgeführt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 05.10.2020 11:02:02 Gelesen: 204790# 579 @  
Liebe Freunde,

ein Brief aus Manau vom 8.3.1851 wurde in das ca. 4,5 entfernte Hofheim in Unterfranken verbracht und dort mit 3 Kreuzern frankiert nach Bayreuth abspediert, wo er am Folgetag ankam.





Nett anzusehen ist das kleine, einst gummierte Wapperl mit der Initiale B, das den Brief damals gut verschlossen hatte, aber viel leichter war, als der relativ schwere übliche Verschluß durch Siegelwachs.

Erst ab dem 1.10.1860 gab es durch die Landpostboten eine gute Verbindung der kleinen Orte zu den Postexpeditionen. Manau, heute ca. 120 Einwohner, bekam aber auch dann wegen des geringen Postaufkommens keine Verbindung zur Postexpedition Hofheim bewilligt; daher musste man sich auch dann noch selbst mit seinen Briefen nach Hofheim bewegen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 20.10.2020 12:34:51 Gelesen: 202983# 580 @  
Liebe Freunde,

leider nur eine Briefhülle, datiert auf 1820 (kommt hin) aus Neuburg mit dem alten Stempel V.NEUBURG lief an das Kgl. bair. Landgericht in Rain und der Absender war wohl im Range eines Barons (Freiherrn), wenn ich mir das Siegel und die Krone (7 Zinken) dort ansehe.



Der Herr Baron frankierte wohl mit 6 Kreuzern, zahlte auch 4 Kreuzer für die Einschreibung, wünschte aber für sein Schreiben auch die Herbeibringung einer Post - Retour - Recepisse (Rückschein), wofür wieder 12 Kreuzer fällig wurden, in summa also stattliche 22 Kreuzer.

Unten links lesen wir "frey Hypotheken Sache betreffend", es ging also wohl um sehr viel Geld, was die Ausgabe von 22x wieder moderat erscheinen läßt.

Es gibt nur relativ wenige Briefe der Vormarkenzeit (VMZ) von Privaten mit dem Vermerk Post - Retour - Recepisse und ich bin froh, dieses Stück für meine kleine Spezialsammlung erworben haben zu können.

P.S. Heute geht mein HP - Multifunktionsgerät mal wieder, die letzten 2 Wochen war es wohl etwas eingeschnappt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
siegfried spiegel Am: 31.10.2020 11:00:20 Gelesen: 201619# 581 @  
Liebe Bayernfreunde,

ich kann die Adresse beim besten Willen nicht entziffern und mit dem rückseitigen Stempel kann ich gerade auch nichts anfangen.

Wer kann helfen?

Vielen Dank im Voraus, Siegfried


 
Gernesammler Am: 31.10.2020 11:39:07 Gelesen: 201609# 582 @  
@ siegfried spiegel [#581]

Hallo Siegfried,

wenn ich es richtig lese seiner wohlgebohren Dr. von Gnaita Frankfurt Main gegen Schein unten links auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Frankfurt am 28.3. D 1 erster Durchgang.

Gruß Rainer
 
siegfried spiegel Am: 31.10.2020 12:00:09 Gelesen: 201604# 583 @  
@ Gernesammler [#582]

Vielen Dank Rainer,

unverschämt wie ich bin hätte ich gleich nochmal was zu entziffern.

selber habe ich den "Georg Freiherrn von u. zu Frankenstein" und das der Brief in Ullstadt geschrieben wurde.

Vom Inhalt habe ich keinen blassen Schimmer.

Toller Brief expediert von Langenfeld, MR 271 II. Verteilung.

Beste Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried




 
bayern klassisch Am: 31.10.2020 14:01:31 Gelesen: 201570# 584 @  
@ siegfried spiegel [#583]

Hallo Siegfried,

eine Besonderheit, dass ein Brief eingeschrieben werden sollte, dann aber normal lief - das gibt es nicht so oft und lt. Vorschrift war ein solcher Brief dem Absender zur Korrektur der Adresse zurück zu geben. Hat man wohl nicht so eng gesehen damals dort.

Anschrift des 2. Briefes:

Seiner Hochwohlgeboren dem Herrn erblichen Reichsrath usw. Georg Freiherrn von und zu Franckenstein zu München. Hübsch!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 01.11.2020 11:30:18 Gelesen: 201445# 585 @  
Hallo Rainer und Ralph,

in Sachen Bayernphilatelie bin ich noch ein absoluter Frischling, deshalb vielen Dank für die hilfreichen Hinweise.

Beste Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried


 
bayern klassisch Am: 01.11.2020 14:02:41 Gelesen: 201416# 586 @  
@ siegfried spiegel [#585]

Hallo Siegfried,

alles richtig - nur hieß "D1" Distribution 1, also die 1. Briefverteilung an diesem Tag (in FFM und anderen, großen Städten gab es bist zu 10 tägliche Botengänge).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 03.11.2020 19:15:32 Gelesen: 201077# 587 @  
Hallo,

ein Telegramm von Langenfeld nach München.

Die Vorderseite und an wen es ging kann ich nicht entziffern.

Der Text ist der blanke Horror; da wird sich doch nicht der Vampir Frankenstein zu einer Blutentnahme verabredet haben?

Beste Grüße, Siegfried



 
siegfried spiegel Am: 04.11.2020 09:02:45 Gelesen: 200983# 588 @  
Liebe Bayernsammler,

ich habe wieder ein Problem mit der genauen Entzifferung der Anschrift:

"Von der Gemeinde Langenfeld an die königliche ...?????....Sektion in Markt Bibart"

´E.No. 147....was bedeutet das?

Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried


 
Erdinger Am: 04.11.2020 10:01:19 Gelesen: 200970# 589 @  
Hallo Siegfried,

das ist die Eisenbahnbau-Sektion.

E.No. 147 ist die Expeditionsnummer der Gemeinde. Alle Briefausgänge wurden in einem Ausgangsbuch festgehalten, damit später die Abrechnung von Franko und Port und ihre Zuweisung zu den Buchungsposten möglich und jeder Briefversand nachvollziehbar war.

Viele Grüße,
Dietmar
 
bayern klassisch Am: 06.11.2020 10:28:07 Gelesen: 200643# 590 @  
Liebe Freunde,

in Ulm schrieb die Firma Marx & Schnell am 4.3.1862 einen einfachen Brief an die Firma Carl Croninger in Uffenheim über Baumwollwaren, ließ ihn aber erst am 7.3. in Ansbach mit 3x blau frankieren und aufgeben. Die Entfernung Ulm - Ansbach betrug 110 km, also 14,7 Meilen, im DÖPV also die 2. Entfernungsstufe über 10 bis 20 Meilen.





Von Ulm aus waren es zum Zielort Uffenheim aber 129 km, also gleich 17 Meilen, was keinen postalischen Unterschied machte. Von Ansbach aus waren es aber nur 37 km bis Uffenheim, also unter 12 Meilen innerbayerisch. Ein Ankunftsstempel von Uffenheim mangelt, es kann aber nur der 7.3. oder 8.3.1862 gewesen sein.

Frage: Warum schreibt ein Ulmer einen Brief für einen Uffenheimer, der von Ulm aus 9x, von Neu-Ulm aus 6x gekostet hätte, schleppt ihn aber nach Ansbach und läßt ihn dort für 3x ins nahe Uffenheim abgeben? Ich vermute, ohne es zu wissen, dass er vlt. etliche weitere Briefe an bayer. Kunden hatte, die von Ansbach aus alle nur 3x kosteten, aber von Neu-Ulm aus alle 6x gekostet hätten. Hatte er eine Warensendung für seinen Kunden in Ansbach vorgesehen, wären diese Briefe (Defraudation!) günstig nach Ansbach transportiert worden (Bahn) und hätten je Stück 3x Ersparnis bedeutet.

Dies ist der einzige Ulmer Brief, der auf diese Weise nochmals eine Ersparnis nach sich zog und ich bin sehr froh, ihn bekommen zu haben. Viele wird es wohl eher nicht geben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 06.11.2020 10:40:22 Gelesen: 200639# 591 @  
@ bayern klassisch [#590]

Hallo Ralph,

da die Firma Marx & Schnell auch Boten schickte um die Ware auszutragen kann es gut sein das einer dieser Boten Briefe bis zu seinem Auslieferungsort mitnahm und dort aufgab.

Siehe bei Deinem Brief in der Rechnung da wird ein Bote C. Oelschlaegel erwähnt.

Nur eine Vermutung aber naheliegend, zwei Fliegen mit einer Klappe, ich würde es genauso machen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 06.11.2020 11:06:15 Gelesen: 200632# 592 @  
@ Gernesammler [#591]

Hallo Rainer,

da steht "durch die Bahn", nicht durch den Boten. Bei über 100 km hätte ein Bote ewig gebraucht. Diese Oelschlägel war schon involviert, aber wie genau?

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 09.11.2020 13:37:01 Gelesen: 200176# 593 @  
Hallo Bayernfreunde,

den abgebildeten Brief kann ich nur teilweise entziffern, der Adressat fehlt mir noch.

"Bayern Nr. 21b = 7 Kreuzer dunkelultramarin auf Chargébrief von Scheinfeld nach Sugenheim. Entwertet mit dem offenen Mühlradstempel „617“ von Scheinfeld, Halbkreis-Nebenstempel „SCHEINFELD -20/1“. Rückseitiger Ankunfsstempel „SUGENHEIM -21/1“. Chargé-Stempel in rot mit Manual-Nr.95, dreiseitig rot umrandet. Vom kgl. Bezirksamt Scheinfeld an den …???.Sugenheim. Expeditionsnummer 304, mit Beil.(age) gegen Retourrecepiße"

Bei der Frankierung bin ich mir auch nicht sicher, sind die 7 Kreuzer für das Gewicht oder die Einschreibegebühr?

Beste Grüße, Siegfried


 
bayern klassisch Am: 09.11.2020 13:42:07 Gelesen: 200172# 594 @  
@ siegfried spiegel [#593]

Hallo Siegfried,

der Brief lief an die Lokalarmenpflege Sugenheim.

Der Absender hatte aus eigenen Beständen 7 Kreuzer für Briefe über 1 - 15 Loth frankiert, musste aber bei der Postaufgabe 7x für die Recommandation und 7x für die Retourrecepisse (Lieferschein, Rückschein) berappen, womit er 21x total kostete.

Schönes Stück und so nicht häufig.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 09.11.2020 18:19:02 Gelesen: 200108# 595 @  
@ bayern klassisch [#594]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Erklärung.

Gehe ich recht in der Annahme, das dieser Brief dann 3 Kreuzer franco plus 7 Kreuzer für Einschreiben und nochmal 7 Kreuzer für den Rückschein gekostet hat? Also insgesamt 17 Kreuzer.

Waren die Rötelmarkierungen der Hinweis/Hervorhebung für die zu zahlenden Chargé und Retour-Recepisse Gebühren?

Gruß Siegfried


 
bayern klassisch Am: 09.11.2020 18:22:01 Gelesen: 200106# 596 @  
@ siegfried spiegel [#595]

Hallo Siegfried,

ab 1.1.1861 war Vorschrift, den Chargé - Stempel nur noch in roter Farbe abzudrucken, damit jeder auf Anhieb sah, ob ein Brief eingeschrieben worden war, oder nicht. Dazu kam, wie schon im 17. Jahrhundert, dass man gerne mit Rötelstift die Besonderheiten eines Briefes hervor hob - das konnte wie hier auch eine Retour - Recepisse sein, die dem Brief mit einem Bindfaden auf dem Hinweg anzuketten war.

Fehlte diese beim Posteingang, war das eingeschriebene Poststück reklamierbar und jeder Recobrief war ja mit 24,5 Gulden versichert.

Liebe Grüsse,
Ralph
 

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