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Thema: Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit
Das Thema hat 886 Beiträge:
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merkuria Am: 15.12.2016 12:00:36 Gelesen: 422245# 112 @  
Für den 8. Mai 1974 plante die österreichische Post die Herausgabe einer Sondermarke zum XI. Europäischen Gemeindetag in Wien (Mi Nr. VIII). Obwohl teilweise schon an die Postämter verschickt, wurde die Ausgabe trotzdem zurückgezogen, da der Gemeindetag abgesagt war. Die bereits verteilten Marken wurden von den Postämtern zurückverlangt und vernichtet. Eine unbekannte Anzahl gelangte trotzdem in den Handel.



Ein Eckrandviererblock dieser Unverausgabten wurde an der 357. Köhler Auktion vom 25. März 2014 unter der Los Nr. 42 für 880 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Meinhard Am: 15.12.2016 17:25:04 Gelesen: 422203# 113 @  
@ merkuria [#112]

1975 wurde dann eine ähnliche Marke ausgegeben. Mi.Nr. 1484.

linke Marke Mi.Nr. VIII - rechte Mi. Nr. 1484.

Gruß, Meinhard


 
merkuria Am: 18.12.2016 11:12:39 Gelesen: 422087# 114 @  
Am 18. November 1987 plante die Post von Südafrika die Ausgabe einer vier Werte umfassenden Sonderausgabe zu Ehren der südafrikanischen Bibelgesellschaft (16, 30, 40 und 50 Cents).

Nachdem die Marken bereits an die Postämtern verschickt waren, gingen Beschwerden von orthodoxen Juden gegen den 40 Cents Wert ein. Grund dafür war, dass auf dieser Marke das Wort „Gott“ in hebräisch auf einem nicht-Gottesdienst-Gegenstand verwendet werde.

Die Postverwaltung akzeptierte diesen Einwand und zog die 40 Cent Wertstufe sofort vom Verkauf zurück und liess diese vernichten. Eine geringe, nicht bekannte Anzahl dieser Marken war jedoch bereits verkauft und ist auch zu Frankaturzwecken verwendet worden. Die eigentliche Ausgabe umfasste somit nur die 3 Werte 16, 30 und 50 Cents (Mi Nr. 716-718).



Ein kompletter Satz inklusive dieser Unverausgabten 40 Cents wurde an der Cherrystone Auktion vom Februar 2012 in NY unter der Los Nr. 2964 für 475 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.12.2016 09:57:07 Gelesen: 421955# 115 @  
Firma Schülke & Mayr ist ein 1889 gegründetes Chemieunternehmen welches noch heute existiert [1]. Schülke & Mayr war geschäftlich bereits 1890 am Victoriasee in der damaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika tätig. Es führte vor Ort für das Jahr 1892 die private Afrikanische-Seen-Post zwecks Boten-Transporten von Daressalam zum Victoriasee.

Ende 1892 stellte die Firma eine eigene Briefmarkenserie für diesen Postdienst her. Diese sind jedoch nie in Verkehr gekommen, da der Vertrag mit dem Kaiserlichen Gouverneur bereits abgelaufen und auch nicht erneuert wurde. 1939 wurden Neudrucke dieser Unverausgabten für eine Festschrift der Firma Schülke & Mayr hergestellt. Die meisten Nachdrucke wurden in die Festschrift geklebt, weshalb postfrische Exemplare selten sind.



Ein kompletter postfrischer Viererblocksatz dieser unverausgabten Nachdrucke wurde an der Cherrystone Auktion vom Februar 2012 in NY unter der Los Nr. 2640 für 450 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%BClke_%26_Mayr
 
merkuria Am: 24.12.2016 09:55:37 Gelesen: 421865# 116 @  
1918 verausgabte die Post von Österreich 3 Flugpostmarken für die Flugpostlinie Wien-Krakau-Lemberg. (Mi Nr. 225-227).

Vor Ausgabe dieser Aufdruckmarken stellte die Post 8 verschiedene mögliche Aufdruckvarianten zur Begutachtung durch die Postverantwortlichen her. Diese Aufdrucke wurden in dieser Form nie offiziell ausgegeben. Gemäss Literatur sollen nur 6 komplette Zusammenstellungen in dieser Form existieren.



Eine komplette Zusammenstellung dieser unverausgabten Aufdrucke wurde an der Cherrystone Auktion vom Februar 2012 in NY unter der Los Nr. 2282 für 11‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.12.2016 10:12:08 Gelesen: 421771# 117 @  
1921 beabsichtigte die Postverwaltung von Italienisch-Somaliland die Ausgabe von Freimarken. Dazu wollte sie die noch zahlreich vorhandenen Briefmarken der früher in Somalia tätigen Post der Benadir-Gesellschaft verwenden[1] und diese mit einem Aufdruck SOMALIA ITALIANA versehen.

Kurz nach Andruck bemerkte man, dass diese Marken so nicht ausgegeben werden konnten, da die Nennwerte in der alten Rupie/Anna/Besa-Währung lauteten. Da in der Kolonie zu der Zeit aber die italienische Lira galt, müsste eine Neuausgabe mit entsprechenden Lira-Aufdrucken hergestellt werden.



Eine kompletter Satz dieser unverausgabten Aufdrucke wurde an der Cherrystone Auktion vom Februar 2012 in NY unter der Los Nr. 3110 für 12‘500 US$ + Aufgeld verkauft. Gemäss Losbeschrieb wurden nur 50 Sätze mit diesem Aufdruck hergestellt, wovon die meisten vernichtet worden sind.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Benadir-Gesellschaft#Postdienst
 
merkuria Am: 30.12.2016 09:03:41 Gelesen: 421634# 118 @  
1944 beabsichtigte die Post von Polen die Ausgabe einer Briefmarke für die Einschreibe-Gebühr. Dazu sollten die Dienstmarke Mi Nr. 19 mit der Inschrift ZWYCZAJNA (= gewöhnliche Post) durch einen Aufdruck Zł 3 Zł (3 Zloty) verwendet werden. Es wurden nur 150 Exemplare mit diesem Aufdruck hergestellt, jedoch nie ausgegeben.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Juni 2012 in NY unter der Los Nr. 1238 für 300 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Stefan Am: 31.12.2016 16:26:40 Gelesen: 421560# 119 @  
Im Jahr 1982 plante die Postverwaltung von Uganda die Ausgabe eines Blockes zum Jahrestag der Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Großbritannien. Diese jährte sich zum zwanzigsten Mal. Die Nominale der Briefmarke sollte 150 Shilling betragen. Aus mir nicht bekannten Gründen erfolgte keine Verausgabung des Blocks. Im Ostafrikakatalog von Michel (Ausgabe 2014) findet sich kein Hinweis zu diesem Stück. Der "East Africa"-Katalog von Stanley Gibbons (Ausgabe 2014) setzte eine kurze Notiz im Katalog nach der Nr. 376 und vermerkte u.a., dass vorliegende Exemplare dieses Blocks aus der Konkursmasse der Druckerei Format International Security Printers Ltd. stammen. Eine recht interessante Übersicht über diese Konkursmasse findet sich unter [1]. Demnach kam die Konkursmasse über verschiedene Offerten und Auktionen in den Jahren 1990-1995 erstmals auf den Markt; die Druckerei selbst ging 1988 (oder 1989?) in Konkurs.



Gruß
Pete

[1] http://golowesstamps.com/reference/formatprinters/FormatInternationalSecurityPrinters.htm
 
merkuria Am: 02.01.2017 09:00:53 Gelesen: 421451# 120 @  
Die amerikanische Firma Aerial World Tours in Minneapolis plante in Zusammenarbeit mit der Post von Neufundland, einen ersten Post- und Passagier-Atlantikflug nach Europa. Sie schloss dazu mit der Neufundland Post einen entsprechenden Vertrag ab. Um an das dazu notwendige Kapital zu kommen, wurden 400‘000 Luftpostmarken zu 1 $ hergestellt und verkauft. Diese hätten dann beim Erstflug bei der Neufundland Post als Luftpostmarken eingelöst werden können.

Die Reisegesellschaft beschaffte ein Sikorsky Wasserflugzeug, brachte aber nicht genug Geld zur Durchführung des geplanten Fluges zusammen. Am 10. September 1932 kündigte Neufundland den Vertrag und erhielt von der Gesellschaft die noch nicht verkauften 375‘000 Marken zur Vernichtung zurück.

Die bereits verkauften 25‘000 Marken verloren damit ihren Status als vorverkaufte Briefmarken und auch die verbliebenen 375‘000 Exemplare kamen nie an den Postschalter.



Die nicht vernichteten (vermutlich etwa 25‘000 Exemplare) blieben bei den Käufern und tauchten sodann im Handel auf. Ein Viererblock dieser Unverausgabten wird zur Zeit mit etwa 120 US$ gehandelt. Nicht zu verwechseln mit Mi Nr. 160!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 05.01.2017 09:35:54 Gelesen: 421247# 121 @  
1860 wechselte die britische Kolonie Neubraunschweig (New Brunswick) von der £-Währung zur $/Cent-Währung. Zu diesem Zwecke liess der Generalpostmeister Connell je 500‘000 Exemplare Freimarken mit den Wertstufen 1,2,5,10,12 ½ und 17 Cents bei der American Bank Note Co. in New York anfertigen.

Die für den 15. Mai 1860 geplanten Ausgaben wurden dem Generalgouverneur vorgelegt. Dieser verweigerte jedoch die Genehmigung zur Ausgabe der 5 Cents Wertstufe (Mi Nr. I). Der Grund für die Ablehnung lag darin, dass sich der Generalpostmeister in seiner Eitelkeit selbst auf dieser 5 c Marke abbilden liess! Der Generalgouverneur verfügte die Vernichtung dieser Wertstufe, und den Ersatz der Abbildung mit einem Portait von Königin Viktoria.

Die Cornnell-Marken wurden amtlich verbrannt, mit Ausnahme eines 100er Bogens den Cornnell für sich zurückbehielt sowie einer Einzelmarke die der für die Vernichtung verantwortliche Beamte als Beleg für die Akten behielt. Wie viele dieser Marken heute noch existieren, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, Fachleute schätzen die Zahl auf 50-60 Stücke.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 1075. Robert A. Siegel Auktion vom Juni 2014 in NY unter der Los Nr. 1293 für 6‘250 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.01.2017 09:26:26 Gelesen: 421127# 122 @  
Am 25. Juni 1903 gedachte Serbien mit einer Sonderausgabe der Ermordung des Königs Alexander I. vom 11. Juni 1903. [1] Dazu verwendete man eine bereits fertiggestellte Freimarkenausgabe, die infolge des Attentates aber nicht ausgegeben wurde und versah diese mit dem Aufdruck des serbischen Wappens zur Unkenntlichmachung des alten Königs (Mi Nr. 62-71).





reguläre Ausgabe mit Aufdruck

Marken ohne diesen Aufdruck wurden offiziell nie ausgegeben. Von den Mi Nr. 62-69 tauchten im Handel später jedoch vermehrt Exemplare ohne Aufdruck auf, welche wohl aus unfertigen Beständen stammen. Diese acht Marken ohne Überdruck werden zur Zeit für ca. 200 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://www.welt.de/kultur/history/article1526243/Das-schaurige-Ende-eines-Koenigspaares.html
 
merkuria Am: 11.01.2017 08:01:24 Gelesen: 420993# 123 @  
1915 plante die Post von Haiti eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. V – XIV). Da im Vorfeld der Ausgabe grössere Mengen der fertiggestellten Marken gestohlen wurden, entschloss sich die Postverwaltung, diese Ausgabe gar nicht erst an den Schalter zu bringen.



Dass von diesen Unverausgabten sehr grosse Mengen auf dem Markt sein müssen, zeigt der niedrige Preis mit welchem diese angeboten werden. Ein kompletter Satz mit Specimen-Aufdruck und Ungültigkeits-Lochung wird in Grossbritannien um 40£ gehandelt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.01.2017 15:17:19 Gelesen: 420900# 124 @  
Am 3. November 1994 verausgabte Kanada eine Sonderausgabe mit drei Wertstufen zu Weihnachten (Mi Nr. 1453-1455).



Bei Bestellung dieser Ausgabe wurde die Druckerei jedoch infolge einer bevorstehenden Portoerhöhung mit der Herstellung von zwei weiteren Wertstufen zu 52 und 90 Cents beauftragt. Bei Auslieferung der gesamten Serie lag aber eine Ablehnung dieser Portoerhöhung vor. Folglich waren die Wertstufen 52 und 90 Cents nicht verwendbar und blieben unverausgabt. Sie wurden der Verbrennung zugeführt, wobei eine unbekannte Anzahl in private Hände gelangte.



Die 52 Cents Ausgabe wird zur Zeit mit etwa 100 US$, die 90 Cents zu etwa 400 US$ gehandelt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
inflamicha Am: 14.01.2017 18:51:57 Gelesen: 420877# 125 @  
An Aufdruck-Ausgaben ist die deutsche Inflationszeit weiß Gott nicht arm. Aufdrucke wurden gern genutzt, um die in großen Mengen übriggebliebenen Restbestände an Marken kleiner Wertstufen noch verwenden zu können. Die folgenden 2 Aufdruckmarken aus meiner Sammlung wurden dann doch nicht ausgegeben:



Die Marken sind unter Mi-Nr. VII und VIII katalogisiert und postfrisch mit je 90 Euro Katalogwert für jedermann erschwinglich.

Gruß Michael
 
merkuria Am: 17.01.2017 09:06:26 Gelesen: 420803# 126 @  
Die Post der Konföderierten Staaten von Amerika (Südstaaten) plante 1862 die Ausgabe einer 1 Cent Freimarke (Mi Nr. I). Es war beabsichtigt, die geltende Briefgebühr von 2 Cents auf 1 Cent zu senken. Zu diesem Zwecke beauftragte man die Firma Thomas De La Rue & Co. Ltd in London mit der Herstellung von 400‘000 Exemplaren dieses Nennwertes mit dem Abbild des früheren Senators und Vizepräsidenten John Caldwell Calhoun [1]. Bei Auslieferung der Marken wurde festgestellt, dass eine derartige Senkung der Postgebühren infolge der hohen Kriegskosten nicht machbar ist. Somit wurde dieser Nennwert nie verausgabt. Die gesamte Auflage wurde erst bei Bürgerkriegsende 1865 entdeckt. Wie diese Unverausgabten in welcher Menge in den Handel gelangten, entzieht sich meiner Kenntnis.



Diese Unverausgabte wird zur Zeit mit etwa 100 US gehandelt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/John_C._Calhoun
 
merkuria Am: 20.01.2017 09:37:43 Gelesen: 420686# 127 @  
Am 15. Oktober 1915 verausgabte Serbien zwei Freimarken mit König Peter I. und seinem Stab im Felde (Mi Nr. 130-131) 5 weitere Werte (15,20,25,30 und 50 Piaster) waren zur Ausgabe vorgesehen und auch hergestellt (Mi Nr. I-V). Infolge des Rückzuges der serbischen Armee kamen diese nicht mehr an den Postschalter, wurden aber zeitweise als Notgeld verwendet.



Dass grosse Mengen von diesen Marken in Umlauf sind, zeigt der entsprechend niedrige Preis. Ein kompletter Satz inklusive der 2 offiziell verausgabten Werte wird um 25 US$ gehandelt.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.01.2017 09:24:51 Gelesen: 420542# 128 @  
Nach langen Verhandlungen anerkannten die Großmächte 1913 auf der Botschafterkonferenz von London den albanischen Staat. Da man befürchtete dass sich Albanien nicht selbst regieren könne, bestimmte man Wilhelm zu Wied [1] zum Fürsten des Landes. Dieser reiste am 7. März 1914 in Albanien ein und versuchte vergeblich, das Land zu einigen und zu regieren. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Lage noch auswegloser und so verliess Fürst von Wied am 3. September 1914 Albanien wieder. Diese geschichtlichen Hintergründe wurden im Thread „Albanien: Beiträge zur Geschichte des Landes“ Beitrag # 3 schon einmal ausführlich beschrieben.



Für den 4. September war die Herausgabe einer Freimarkenausgabe mit dem Bildnis des Fürsten von Wied vorgesehen (Mi Nr. IIa-IIg). Vor dem Hintergrund der oben geschilderten Vorgänge kamen diese Briefmarken jedoch nie an den Postschalter. Wie und in welcher Stückzahl diese Marken (ohne Aufdruck) in den Handel gelangten, entzieht sich meiner Kenntnis. Ein ungebrauchter Satz dieser unverausgabten Mi Nr. IIa-IIg wird um 25-40 € gehandelt.



Am 16. Februar 1920 verwendete man diese Unverausgabten für eine Freimarkenausgabe mittels Aufdruck des albanischen Doppeladlers (Mi Nr. 67-75)

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_zu_Wied_(1876%E2%80%931945)
 
Brigitte Am: 25.01.2017 19:13:59 Gelesen: 420460# 129 @  
Heute haben wir von der Österreichischen Post folgende Information erhalten:

Die Sondermarke „Freimarken 1860“ wird neu produziert, der Ausgabetag wird verschoben - die Daten und die Bilder sind ungültig. Nähere Informationen erhalten Sie mit der nächsten Aussendung.

Ursprüngliche Informationen:

Sondermarkenblock „Freimarken 1860“
Serie „Klassikausgabe“



Nennwert: EUR 2,88
Ausgabetag: 15.3.2017
Markengröße: 32 x 40 mm
Blockgröße: 80 x 60 mm
Entwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Blocks mit 2 Marken
 
merkuria Am: 26.01.2017 09:24:40 Gelesen: 420417# 130 @  
1911 plante die Kaiserliche Post Chinas die Ausgabe von 6 neuen Portomarken mit den Wertstufen ½ ,1,2,4,5 und 20 Cents. Diese wurden in gleicher Zeichnung wie die blauen Ausgaben 1904 (Mi Nr. Porto 7-14), jedoch in brauner Farbe bei der Firma Waterlow in London bestellt.

Die Wertstufen 1 und 2 Cents wurden zuerst geliefert und am 22. Februar 1911 auch verausgabt (Mi Nr. Porto 15-16).

Die übrigen Wertstufen wurden zu einer Zeit geliefert, als die Kaiserliche Post schon nicht mehr existierte. Deshalb wurden diese Marken nicht mehr ausgegeben. 1912 versah man diese Bestände mit einem chinesischen Aufdruck China Republik und verausgabte sie unter den Mi Nr. 29,34,38 und 40. Ohne Aufdrucke kamen diese Wertstufen nie an den Postschalter.



An der 72. Spink Shreves Auktion vom September 2005 in Addison/USA wurden drei dieser Unverausgabten ohne Aufdruck angeboten:

Los 1691 (½ Cent) wurde für 2‘400 US$ + Aufgeld verkauft.
Los 1692 (5 Cent) wurde für 300 US$ + Aufgeld verkauft.
Los 1693 (20 Cent) wurde für 2‘400 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
dietbeck Am: 26.01.2017 19:52:57 Gelesen: 420383# 131 @  
@ Brigitte [#129]

Wäre schön, wenn Sie die noch folgenden Infos zu dieser Ausgabe auch veröffentlichen könnten. Wann sollte der Block denn ursprünglich verausgabt werden ?

dietbeck
 
Brigitte Am: 26.01.2017 20:10:47 Gelesen: 420379# 132 @  
@ dietbeck [#131]

Hallo dietbeck,

der Block sollte am 15.3.2017 verausgabt werden (alle ursprünglichen Informationen stehen unter der Abbildung des Blocks).

Liebe Grüsse,

Brigitte
 
dietbeck Am: 26.01.2017 20:30:24 Gelesen: 420374# 133 @  
@ Brigitte [#132]

Ich meinte den ursprünglich geplanten Ausgabetag. Es steht ja dabei "Ausgabetag wurde verschoben".

Es wäre auch interessant zu wissen, warum genau die Daten und Bilder ungültig sind.

dietbeck
 
Brigitte Am: 27.01.2017 05:39:59 Gelesen: 420348# 134 @  
@ dietbeck [#133]

Hallo dietbeck,

leider hat sich die Österreichische Post nicht dazu geäussert, warum der Block verschoben wird. Wir wissen ebenfalls nicht, wann der Block neu erscheinen und wie er aussehen wird.

Hier nochmal die ursprünglichen Informationen [#129]:

Sondermarkenblock „Freimarken 1860“
Serie „Klassikausgabe“



Nennwert: EUR 2,88
Ausgabetag: 15.3.2017
Markengröße: 32 x 40 mm
Blockgröße: 80 x 60 mm
Entwurf: Anita Kern
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Offsetdruck
Auflage: 130.000 Blocks mit 2 Marken

Liebe Grüsse,

Brigitte
 
merkuria Am: 29.01.2017 09:28:59 Gelesen: 420288# 135 @  
Heute möchte ich einen der seltensten Unverausgabten der Volksrepublik China vorstellen.

1964 plante die Post der Volksrepublik China eine Sonderausgabe mit Gesichtsmasken der Pekingoper. Der Satz sollte 8 Werte umfassen und wurde entsprechend produziert. Kurz vor Ausgabe der Marken entschied die chinesische Post aus unerklärlichen Gründen, diese Marken nicht zu verausgaben. Die gesamte, bereits fertiggestellte Auflage wurde vernichtet. Trotzdem fand eine nicht zu beziffernde Anzahl solcher Marken den Weg in den Handel.




Die Marken waren nach dem 1964 geltenden Nummernsystem wie folgt nummeriert:

Nennwert 4 Fen I = Nr. 352
Nennwert 4 Fen II = Nr. 353
Nennwert 8 Fen I = Nr. 354
Nennwert 8 Fen II = Nr. 355
Nennwert 10 Fen I = Nr. 356 kein Bild & Angebot bekannt
Nennwert 10 Fen II = Nr. 357
Nennwert 20 Fen I = Nr. 358
Nennwert 20 Fen II = Nr. 359
 

Diese Unverausgabten werden äusserst selten angeboten. Hier einige Auktionsergebnisse:



Die Nr. 352, 353, 354 und 357 wurden zusammen an der Interasia Auktion vom Juli 2009 in Hongkong unter Los 870 für 1.6 Mio HK$ (damals ca. 150‘000 €) + Aufgeld verkauft.



Die Nr. 355 wurde an der 53. Interasia Auktion vom Juni 2016 in Hongkong unter Los Nr. 1457 für 747‘500 HK$ (damals ca. 85‘000 €) + Aufgeld verkauft.



Die Nr. 358 wurde an der 53. Interasia Auktion vom Juni 2016 in Hongkong unter Los Nr. 1458 für 1‘380‘000 HK$ (damals ca. 157‘000 €) + Aufgeld verkauft.



Die Nr. 359 vom Bogenrand wurde an 31. Interasia Auktion vom Dezember 2012 in Hongkong unter Los Nr. 2359 für 950‘000 HK$ (damals ca. 93‘000 €) + Aufgeld verkauft.

Beim Versuch, einen kompletten Satz dieser Unverausgabten zusammenzustellen, mussten 485‘000 € aufgewendet werden und dabei ist eine Wertstufe (Nr. 356, 10 Fen) immer noch ausstehend!

Das Bizarre an dieser Geschichte ist aber: Die Volksrepublik China verausgabte 16 Jahre später, am 25. Januar 1980 eine Sonderausgabe Gesichtsmasken der Pekingoper (Mi Nr. 1582-1589). Das Erstaunliche dabei ist, dass man bei 3 Wertstufen die Klischees der Unverausgabten von 1964 verwendete!



Hier die Unterschiede bei diesen drei Werten:





Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Heinz 7 Am: 30.01.2017 13:54:08 Gelesen: 420243# 136 @  
@ merkuria [#135]

Das ist toll! Ich habe diese Marken noch nie gesehen. Und die Geschichte dahinter ist wirklich seltsam!

Zu den Preisen für China-Raritäten stellen wir immer wieder fest:

grosse Nachfrage, kleines Angebot

dazu: Offenbar viele "potente" Sammler - ergibt sehr hohe Preise!

Heinz
 

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