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Thema: Rumänien: Belege nach 1945
Das Thema hat 374 Beiträge:
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Michael Mallien Am: 28.01.2017 12:30:01 Gelesen: 181137# 50 @  
Gestern habe ich eine Korrespondenz herein bekommen aus Zarnesti, einer Kleinstadt im ehemaligen Siebenbürgen, nach Wismar aus den Jahren 1991 - 2009. Zwar sind die Belege häufig in keinem sehr guten Zustand, aber hinsichtlich der Dokumentation von Portostufen aus dieser Zeit sind sie ein Schatz. :)

Interessanterweise fallen die ersten Belege genau in die erste Portoperiode, zu der es einige Änderungen bei der rumänischen Post gegeben hat, nämlich ab dem 1.10.1991.

Hier ist mein erster Beleg vom 14.11.1991 mit Frankatur auf beiden Seiten des Briefes:



Die Freimachung summiert sich auf 49 Lei (8x MiNr. 3915 zu 50 Bani + 10x MiNr. 4654 zu 4,50 Lei).

Scrisori simple 20g: 45 Lei
Suprataxelor postale aeriene (Luftpostzuschlag): 4 Lei

Den Luftpostzuschlag habe ich der Tabelle 286 (Bd. 2, Marinescu) in Kombination mit Tabelle 289 entnommen.

Hier noch ein zweiter Beleg aus derselben Portoperiode, ebenfalls portorichtig mit 49 Lei frei gemacht. Der Stempel PAR AVION dokumentiert sozusagen den Luftpostzuschlag.


 
Heinz 7 Am: 28.01.2017 18:19:39 Gelesen: 181117# 51 @  
@ Michael Mallien [#50]

Lieber Michael,

vielen Dank für Deine Reaktion. Du hast interessante Belege; ich hoffe, Du kriegst so möglichst viele der Portostufen zusammen! Wie viele sind es denn? Welchen Zeitraum umfasst "Deine" Inflation?

Ich habe bereits einmal eine Dokumentation über eine (andere) Inflation zusammentragen können; fast zufällig. Es fiel mir auf, dass sich die Werte stark erhöhten, das hat mein Interesse geweckt und so versuchte ich, die Zeit der Inflation in Jugoslawien (Slowenien) der Zeit 1976-1995 zu dokumentieren. In dieser Zeit gab es 39 verschiedene Portostufen, wie ich ermittelte, wovon 15 allein in den Jahren 1988/1989. Das war hochspannend. Ganz alle Wertstufen konnte ich zwar nicht dokumentieren, aber doch die meisten!

So kann auch mit kleinem Geldbeutel "Philatelie vom Feinsten" betrieben werden! Ich bin nun gespannt auf Deine weiteren Beiträge.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Michael Mallien Am: 29.01.2017 12:59:15 Gelesen: 181098# 52 @  
@ Heinz 7 [#51]

Welchen Zeitraum umfasst "Deine" Inflation?

Lieber Heinz,

das hast Du nett ausgedrückt. Aber schauen wir mal auf die Tabellen im Marinescu. Ich nehme beispielhaft die Entwicklung des Porto für einfache Inlandsbriefe bis 20g (Tarife sie taxe interne - Scrisori "loco"). In der Liste unten habe ich mehr Portoperioden aufgeführt, als Änderungen des Beispielportos, welches sich eben nicht mit jeder Portoperiode änderte.

Die Quelle für alle Daten ist Band 1 des Werkes von Calin Merinescu aus dem Jahr 2008, Seite 139ff.

Von 1982 bis Anfang 1991 gibt es keine Änderungen, also kann man den Beginn der Inflation gut auf die erste Änderung im Jahr 1991 setzen.

01.04.1991 - 09.10.1991 3,50 Lei (6 Monate, 9 Tage)
10.10.1991 - 09.03.1992 5 Lei (5 Monate)
10.03.1992 - 30.11.1992 6 Lei (8 Monate, 20 Tage)
01.12.1992 - 03.06.1993 10 Lei (ca. 6 Monate)
04.06.1993 - 01.07.1993 15 Lei (ca. 1 Monat)
02.07.1993 - 30.10.1993 17 Lei (ca. 4 Monate)
01.11.1993 - 31.03.1994 25 Lei (5 Monate)
01.04.1994 - 30.06.1995 30 Lei (15 Monate)
01.07.1995 - 17.03.1996 50 Lei (8 Monate, 17 Tage)
18.03.1996 - 02.03.1997 70 Lei (11 Monate, 15 Tage)
03.03.1997 - 01.07.1997 200 Lei (ca. 4 Monate)
02.07.1997 - 15.09.1997 250 Lei (2 Monate, 13 Tage)
16.09.1997 - 01.02.1998 300 Lei (4 Monate, 15 Tage)
02.02.1998 - 17.05.1998 700 Lei (3 Monate, 15 Tage)
18.05.1998 - 21.10.1998 800 Lei (ca. 5 Monate)
22.10.1998 - 03.01.1999 850 Lei (2 Monate, 10 Tage)
04.01.1999 - 14.03.1999 1.100 Lei (2 Monate, 10 Tage)
15.03.1999 - 20.06.1999 1.100 Lei (3 Moante, 5 Tage)
21.06.1999 - 25.07.1999 1.300 Lei (1 Monat, 4 Tage)
26.07.1999 - 03.10.1999 1.300 Lei (2 Monate, 8 Tage)
04.10.1999 - 02.01.2000 1.500 Lei (ca. 3 Monate)
03.01.2000 - 27.02.2000 1.500 Lei (ca. 2 Monate)
28.02.2000 - 30.04.2000 1.700 Lei (ca. 2 Monate)
01.05.2000 - 31.07.2000 1.700 Lei (3 Monate)
01.08.2000 - 30.09.2000 1.700 Lei (2 Monate)
01.10.2000 - 03.12.2000 2.000 Lei (ca. 2 Monate)
04.12.2000 - 07.01.2001 2.000 Lei (ca. 1 Monat)
08.01.2001 - 14.05.2001 2.200 Lei (4 Monate, 6 Tage)
15.05.2001 - 19.08.2001 2.200 Lei (3 Monate, 4 Tage)
20.08.2001 - 14.10.2001 2.500 Lei (1 Monat, 24 Tage)
15.10.2001 - 14.03.2002 2.500 Lei (5 Monate)
15.03.2002 - 02.06.2002 2.500 Lei (2 Monate, 17 Tage)
03.06.2002 - 30.09.2002 3.000 Lei (ca. 4 Monate)
01.10.2002 - 14.10.2003 3.000 Lei (12 Monate, 14 Tage)
15.10.2003 - 02.11.2003 3.000 Lei (18 Tage)
03.11.2003 - 31.07.2004 4.000 Lei (ca. 9 Monate)
01.08.2004 - 17.04.2005 5.000 Lei (8 Monate, 17 Tage)
18.04.2005 - 30.06.2005 5.000 Lei (2 Monate, 12 Tage)
++++++++++++ 10.000 alte Lei --> 1 neuer Leu
01.07.2005 - 14.02.2007 0,50 Lei
15.02.2007 - 31.07.2007 0,50 Lei
01.08.2007 - 02.01.2008 0,80 Lei
03.01.2008 - .......... 1,00 Lei
 


Das Bild ist nicht so einheitlich und dramatisch, wie in anderen (Hoch-)inflationen mit den teils exponentiellen Steigerungen und extrem kurzen Portoperioden, aber dennoch interessant zu dokumentieren. Ich beginne einfach mit dem Jahr der Revolution 1989 und führe die Sammlung bis heute fort. Das ist der Plan :)

Und den großen Geldbeutel braucht man zu Beginn ganz sicher nicht. Den Posten mit der Korrespondenz von 1991 - 2009 habe ich für 8,- Euro erhalten und er umfasst 50 Belege. Ich bin in Erwartung von zwei weiteren Posten mit Korrepondenz von Rumänien nach Moldavien bzw. von Rumänien nach Bulgarien, auf die ich mich auch schon freue.

Damit es hier nicht so ganz ohne Bilder bleibt, zwei Briefe aus dem Jahr 1992. Beide leider nicht ganz portorichtig

Brief vom 18.11.1992 zu 60 Lei mit 3x MiNr. 4712



Scrisori simple 20g: 55 Lei
Suprataxelor postale aeriene (Luftpostzuschlag): 4 Lei

... macht zusammen 59 Lei. Also ist der Brief mit 1 Leu überfrankiert


Weihnachtsganzsache, verwendet als Brief zu 94,5 Lei vom 21.12.1992



Ich vermute:
Scrisori simple 21-50g: 90 Lei
Suprataxelor postale aeriene (Luftpostzuschlag): 10 Lei

... macht zusammen 100 Lei. Damit wäre der Brief unterfrankiert. Aber eine bessere Erklärung der Portostufe habe ich nicht gefunden.
 

10Parale Am: 29.01.2017 17:45:34 Gelesen: 181084# 53 @  
@ Forum,

Das ist ja ein Eldorado an Portostufen, was Calin Marinescu´s Werk uns offenbart und M.Mallien und Heinz7 zusammen mit mir dokumentieren.

Porto- bzw. Tarifänderungen auch bei der Deutschen Post unterliegen wirtschaftlichen Zwängen bzw. dem Wechselspiel zwischen Angebot und Nachfrage.

Eine sehr lange, relativ stabile Portoperiode erlebte Rumänien im Inlands-Postverkehr zwischen dem 28. Januar 1952 (Währungsumstellung 20 alte Lei = 1 neuer LEU) bis zum 31. März 1982. Das sind immerhin gute 30 Jahre, eine lange Zeit.

Ich möchte dies dokumentieren mit einem Brief, der in Beliu am 10. Juli 1981 aufgegeben wurde und mit 55 Bani portogerecht freigemacht ist (Michel Nr. 3163 - Baudenkmäler - Cula-Festung, Maldarasti).

Solche Briefe finden sich bestimmt heute noch in großer Zahl in rumänischen Haushalten, man sollte sie jedoch nicht unterschätzen und ad acta legen. Ich werde in Kürze einen weiteren Brief desselben Absenders an die selbe Dame vorstellen, der allerdings 4 x so teuer war.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 29.01.2017 19:46:19 Gelesen: 181061# 54 @  
@ Michael Mallien [#52]

Das ist ja wirklich überraschend! Diese Tabelle erinnert mich sehr stark an diejenige von Jugoslawien (und Nachfolgestaaten, u.a. Slowenien). Bei mir waren es 39 Portostufen, bei Dir sind es nun 42! wobei bei Deiner Tabelle effektiv "nur" 28 verschiedene Wertstufen plus eine Währungsreform festzustellen sind. Die Portostufen 18,20,22,24,25,27,29,31,32,34,35,38,39,40 zeigen keine Preiserhöhungen; ich verstehe also nicht, warum sie besonders genannt werden. Die Wertstufe 3000 Lei zum Beispiel galt offenbar vom 3.6.2002 - 2.11.2003, warum wird diese Periode in drei Zeiteinheiten eingeteilt (Portostufen 33,34+35)?

Es ist grandios, was Du Dir mit 8 Euro kaufen konntest! Ganz herzliche Gratulation. Nehmen wir an, Du kannst Dir damit eine nette Sammlung Inflation 1991-2008 zusammenstellen, dann hast Du etwas WERTVOLLES zusammentragen können fast ganz ohne Geldaufwand. Das ist natürlich viele Briefmarken-Gebiete und -Zeitetappen nicht machbar, aber der findige Philatelist kann sich immer ein Gebiet aussuchen, dass ihm gefällt und das zu ihm passt (auch finanziell).

Du erlaubst mir sicher, nochmals zu "meiner" Rumänien-Inflation von 1945-47 zurückzukehren, die ja nur 6 Portostufen umfasste. Ich habe Euch schon ein paar schöne Belege zur 3. und 4. Stufe zeigen können; gerne würde ich dies nun auch zur 5. Stufe tun.

Rekapitulation:

1.5.1945: Lei 45
1.11.1945: Lei 350
1.6.1946: Lei 1.500
1.12.1946: Lei 3.000
1.4.1947: Lei 15.000 (immer für: scrisori simple)

Die 5. Stufe dauerte vom 1.4. bis zum 1.7.1947 und war damit die zweitkürzeste. Ich HABE nun zum Glück 4 Belege aus dieser Zeit, aber es gibt da ein Problemchen...



Sehen wir uns die Belege an: 3 davon haben eine Frankatur von 52.000 Lei. Zwei davon habe ich abgebildet. Zum Porto erwarten wir

15.000 Lei für scrisori simple (ab 1.4.1947)
21.000 Lei für Taxa de recomandare (ab 1.4.1947)
2.200 Lei für suprataxele postale aeriene externe (ab 1.3.1947)
= Summe 38.200 Lei.

Wir sehen, die Portostufe lässt sich mit Marinescu offenbar nicht erklären.

Vielleicht gab es eine weitere Portoerhöhung, z.B. ab 1.5.1947: Erhöhung der Flugpost-Taxe auf 16.000 Lei?

Im Moment kann ich diese Porti (52.000 Lei statt 38.200 Lei?) nicht erklären. Da dieses Porto aber bei mir dreimal dokumentiert ist, denke ich, diese Stufe 52.000 sei kein Versehen/Fehler des Absenders.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Michael Mallien Am: 29.01.2017 20:06:06 Gelesen: 181058# 55 @  
@ Heinz 7 [#54]

Vielleicht gab es eine weitere Portoerhöhung, z.B. ab 1.5.1947: Erhöhung der Flugpost-Taxe auf 16.000 Lei?

Genau, die gab es! Und zwar am 1.4.1947. Siehe Band 2, Tabelle nr.274 auf Seite 146.

Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 29.01.2017 20:24:54 Gelesen: 181055# 56 @  
@ Heinz 7 [#54]

Die Portostufen 18,20,22,24,25,27,29,31,32,34,35,38,39,40 zeigen keine Preiserhöhungen; ich verstehe also nicht, warum sie besonders genannt werden. Die Wertstufe 3000 Lei zum Beispiel galt offenbar vom 3.6.2002 - 2.11.2003, warum wird diese Periode in drei Zeiteinheiten eingeteilt (Portostufen 33,34+35)?

Lieber Heinz,

es gab Portoperioden, die einzeln im Marinescu aufgeführt sind, in denen sich die Versendungsart Scrisori "loco" nicht verändert hat, wie Du richtig erkannt hast. Allerdings haben sich andere Versendungsarten im Inlandsverkehr oder Zusatzleistungen preislich verändert. Deshalb habe ich die Portoperioden mit aufgeführt.

Die Portoperioden müssten dann mit anderen Versendungsarten bzw. Zusatzleistungen dokumentiert werden.

Offen ist noch, ob es nicht noch weitere Portoperioden gibt, in denen sich Versendungsarten im Auslandsverkehr verändert haben. Dann gäbe es noch ein feiner granulareres Bild.

Viele Grüße
Michael
 
Heinz 7 Am: 29.01.2017 21:08:30 Gelesen: 181049# 57 @  
@ Michael Mallien [#55]

Oho! Hoch interessant! Das wusste ich nicht, dass Marinescu seine (alten) Tabellen "erweitert" (ergänzt) hat.

Ich habe nur sein Büchlein von 1993 (84 Seiten). Daneben habe ich 6 andere Bücher von ihm, aber das zweibändige Porto-Werk von 2008 habe ich nicht.

Ich werde das wohl nachholen. Vielen Dank jedenfalls für Deine Meldung.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
nor 42 Am: 30.01.2017 13:04:01 Gelesen: 181022# 58 @  
@ Mihael Mallien [#52]

Die 90 Lei für einen Auslandsbrief entsprechen dem damaligen Tarif. Auf dem Umschlag ist kein Bezug auf eine Luftpostsendung zu finden, daher auch ein einfacher Brief. Es wurde bloß an Stelle eines anderen Couverts, ein älterer Ganzsachenumschlag benützt. Das kam dort öfter vor.

Nor 42
 
Heinz 7 Am: 30.01.2017 20:33:26 Gelesen: 181002# 59 @  
@ Michael Mallien [#56]

Ich habe mir gedacht, dass die Preisveränderungen bei anderen Versendungsarten (als "Scrisori loco" ) der Grund sind, dass es so viele Portostufen gibt. Ich bin nun gespannt darauf, was Du zeigen kannst.

Ich gehe zurück zur Inflation 1945-1947. Ich kann Euch eine Frankatur für "scrisori simple" der 6. Stufe zeigen (ab 1.7.1947). Der Tarif nach meinem Büchlein/Tabelle 26 ist 45.000 Lei.



Der Beleg ist Bedarf und leider nicht ganz fehlerfrei, aber immerhin ist es eine gute Dokumentation für diese Portostufe, meines Wissens die 6. dieser Inflation.

Michael, Du hast mir mitgeteilt, dass die Tabelle 34 bei "Marinescu 1993" nicht vollständig ist. Kannst Du nun bitte Tabelle 26 überprüfen? (für "Scrisori simple 20 g"). Ist diese Tabelle in "Marinescu 2008" dieselbe?

1.5.1945: Lei 45
1.11.1945: Lei 350
1.6.1946: Lei 1.500
1.12.1946: Lei 3.000
1.4.1947: Lei 15.000
1.7.1947: Lei 45.000
15.8.1947: 15 Neue Lei

Vielen Dank für's Nachsehen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 30.01.2017 21:02:40 Gelesen: 180998# 60 @  
@ Michael Mallien [#55]

Michael, vielleicht kannst Du nochmals helfen? Oder 10 Parale? Oder Nor 42?

Ich habe da einen Brief, frankiert mit 2400 Lei:



Das würde passen für 3. Stufe, Brief über 20 Gramm: 1500 + 900 = 2400 Lei. Aber etwas stimmt nicht.

Die 3. Stufe galt erst ab 1.6.1946, mein Brief hat aber das Datum 3. April 1946 (?-etwas unleserlich), rückseitig mit Ankunftsstempel Zürich 8.5.1946, und da galt doch noch die 2. Portostufe. Ich erwarte also ein Porto von 850 Lei. Warum sind es nun aber 2400?

Wer weiss Bescheid?

Heinz
 
Michael Mallien Am: 30.01.2017 22:15:22 Gelesen: 180990# 61 @  
@ Heinz 7 [#59]

Lieber Heinz,

gerne schaue ich nach. Ich finde in den Tabellen 243 und 244 auf den Seiten 114 und 115 die von Dir aufgeführten Portostufen und zusätzlich für Scrisori simple 20g:

1.3.1946 1.000 Lei

Das erklärt auch das Problem mit [#60]!
Taxa de recomandare war am 1.3.1946 1.400 Lei und damit passt es :)

Für suprataxele postale aeriene externe in die Schweiz (Elvetia) folgt am 1.7.1947 noch 48.000 Lei. Ich weiß gerade nicht, ob die Portostufe schon hattest.

Viele Grüße
Michael
 
Heinz 7 Am: 31.01.2017 12:39:02 Gelesen: 180968# 62 @  
@ Michael Mallien [#61]

Lieber Michael,

das macht richtig Spass, diese Entdeckungsreise! Dass wir also nicht 7 Stufen der Inflation Rumänien 1945-47 haben, sondern (mindestens) acht, das ist eine neue Erkenntnis für mich.

Ich rekapituliere: (Tarife für "Scrisori simple 20 g").

1.5.1945: Lei 45
1.11.1945: Lei 350
1.3.1946: Lei 1.000
1.6.1946: Lei 1.500
1.12.1946: Lei 3.000
1.4.1947: Lei 15.000
1.7.1947: Lei 45.000
15.8.1947: 15 Neue Lei.

Ist es hiermit komplett (nach Marinescu 2008)?

Die Extrataxe für Flugpost Schweiz ab 1.7.47 ist bereits bei Marinescu 1993 erwähnt und ich habe sie in meiner Sammlung und ich kann sie noch zeigen. Vielleicht schon heute Abend.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
StefanM Am: 31.01.2017 13:42:15 Gelesen: 180951# 63 @  
@ 10Parale [#11]

Büchersendung freigemacht mit 31 Briefmarken im Gesamtwert von 72,50 RON (Lei)

Ich habe heute mal auf der Webseite der Posta Romana gestöbert und finde folgenden Tarif für "International Printed Papers"



Das könnte doch passen für 72,50 Lei.

Gruß
stefan
 
Heinz 7 Am: 31.01.2017 20:06:21 Gelesen: 180922# 64 @  
@ Michael Mallien [#61]

Lieber Michael,

ich bin froh, dass ich von der 7. Portostufe folgende Frankaturstufe zeigen kann: 93.000 Lei. Dies ist eine Kombination von:

45.000 Lei für scrisori simple (ab 1.7.1947)
48.000 Lei für suprataxele postale aeriene externe (ab 1.7.1947)



Der Luftpost-Umschlag wurde am 9.8.1947 frankiert und einen Tag später befördert. Ein Ankunftsstempel wurde nicht angebracht, von der Post, aber bankintern wurde ein Stempel angebracht 18.VIII 47.

Am 15. August 1947 kam es in Rumänien zu einer Währungsreform, als 20'000 Lei ersetzt wurden durch 1 "Neuen Lei". Damit war die Hyper-Inflation gebrochen.

Solche Briefe werden vermutlich nicht sehr häufig vorkommen, da dieses Porto nur 46 Tage lang gültig war.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Michael Mallien Am: 31.01.2017 20:16:20 Gelesen: 180919# 65 @  
@ Heinz 7 [#62]

Lieber Heinz,

die Anzahl der Portoperioden und die Portohöhen stimmen überein mit den Angaben im Marinescu von 2008. Lediglich ein Datum weicht ab. Anstelle des 15.8.1947 wird der 21.8.1947 genannt mit der Anmerkung, dass es auch der 22.8.1947 sein könnte (wenn ich den Anmerkungstext richtig interpretiere:

S-au pus in aplicare pe data de 21 sau 22 august 1947

Generell möchte ich noch anmerken, dass sich ganz offensichtlich sehr viel getan hat zwischen den Werken aus 1993 und 2008. Du schreibst weiter oben

Ich habe nur sein Büchlein von 1993 (84 Seiten)

Das neue Werk umfasst 320 Seiten (Band 1) und 386 Seiten (Band 2). In der Summe also über 700 Seiten!

Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 31.01.2017 20:18:52 Gelesen: 180918# 66 @  
@ Heinz 7 [#64]

Oh ja, das ist wirklich ein sehr schöner Beleg. Danke fürs Zeigen. :)

Mal sehen, ob ich gleich noch etwas schönes zum Zeigen habe. Ich werde mir mal das Jahr 1993 aus der weiter oben beschriebenen Korrespondenz herausgreifen, die ja von 1993 bis 2009 geht.

Viele Grüße
Michael
 
10Parale Am: 31.01.2017 20:54:02 Gelesen: 180911# 67 @  
@ StefanM [#63]

Vielen Dank für Dein Interesse und Deine Mithilfe. Der Link ist https://www.posta-romana.ro.

Addiert man die Einschreibegebühr (für alle Gewichtsstufen einheitlich) von 12 Lei hinzu, ist der "Sonnenblumenbrief" mit 72 Lei Gesamtfrankatur mit 50 Bani leicht unterfrankiert.

In [#53] habe ich einen gewöhnlichen Brief bis 20 Gramm mit Inlandsporto von 55 Bani gezeigt. (Ortsbriefe kosteten sogar nur 35 Bani).

Ein gutes Jahr später, am 07.07.1982 schrieb der selbe Verfasser wieder einen Brief bis 20 gramm an die selbe Empfängerin. Aufgrund einer Portoerhöhung zum 1. April 1982 kostete dieser nun satte 2 Lei. (siehe Tabelle Nr. 66 Calin Marinescu Vol. I).

Der Brief wurde somit vorderseitig mit 3 Freimarken zu 55 Bani (Baudenkmäler) und rückseitig mit einer weiteren Freimarke zu 55 Bani freigemacht. Mangels anderer Marken war er somit mit 20 Bani überfrankiert.

Beim Öffnen der Rückseite (die Briefmarke diente hier wohl noch als Klebeverschluss mangels Klebstoff) wurde diese Marke zerstört. Rückseitiger Ankunftsstempel von Sibiu vom 08.07.1982.

Am Rande: ich habe mal gehört, dass die berühmten brasilianischen Ochsenaugen rückseitig frankiert werden mussten. Beim Öffnen des Briefes wurden sie dadurch meistens zerstört und haben dennoch ihren hohen Sammlerwert erhalten.

Liebe Grüße

10Parale

  
 
Michael Mallien Am: 31.01.2017 21:03:31 Gelesen: 180910# 68 @  
@ Michael Mallien [#52]

Bevor ich etwas neues zeige, möchte ich Korrekturen vornehmen bei diesem Post:

Ich nehme beispielhaft die Entwicklung des Porto für einfache Inlandsbriefe bis 20g (Tarife sie taxe interne - Scrisori "loco")

Es handelt sich hierbei nicht um einfache Inlandsbriefe bis 20g, sondern vielmehr um Ortsbriefe. Das hätte ich mir bei dem Zusatz "loco" auch erschließen können.

Scrisori simple 21-50g: 90 Lei
Suprataxelor postale aeriene (Luftpostzuschlag): 10 Lei


Die Bestimmung des letzten Briefes mit dem Weihnachtsmotiv stimmt nicht, wie nor 42 schon bemerkt hat. Ich hatte nur auf die Jahreszahl 1992 geschaut, ohne zu berücksichtigen, dass ab dem 1.12.1992 eine neue Portoperiode begann, mit 90 Lei für den Auslandsbrief nach Deutschland. Als Zuschlag für Luftpost kämen noch 4 Lei hinzu. Wenn auch kein Hinweis PAR AVION aufgestempelt ist, hätte das Porto dennoch gereicht.

Ich habe weiterhin fest gestellt, dass die Portoperioden für den Auslandsverkehr nicht 100%ig denen des Inlandsverkehrs gleichen. Bis zum 9.10.1991 galten für den einfachen Auslandsbrief 10 Lei, was sich ab dem 10.10.1991 deutlich änderte mit 45 Lei, wie in einem Beispiel ober gezeigt.

Ich bezeichne daher die Portoperiode für Auslandsbriefe ab 10.10.1991 die Nr. 1 (der Inflationszeit).

Brief nach Deutschland aus der Portoperiode 3 (1.12.1992 bis 6.5.1993) frankiert mit 95 Lei.



Scrisori simple 20g = 90 Lei
Suprataxe "prin avion" = 4 Lei (nicht ersichtlich)

Brief nach Deutschland aus der Portoperiode 5 (2.7.1993 bis 31.10.1993) frankiert mit 172 Lei.



Scrisori simple 20g = 171 Lei, also mit 1 Lei überfrankiert
 
StefanM Am: 01.02.2017 08:23:33 Gelesen: 180889# 69 @  
@ 10Parale [#67]

Addiert man die Einschreibegebühr (für alle Gewichtsstufen einheitlich) von 12 Lei hinzu, ist der "Sonnenblumenbrief" mit 72 Lei Gesamtfrankatur mit 50 Bani leicht unterfrankiert.

Ich sehe 72,50 Lei Frankatur auf dem Beleg.

Portogerecht! Meinen Glückwunsch zu dem Beleg. :)

@ Michael Mallien [#65]

Anstelle des 15.8.1947 wird der 21.8.1947 genannt

Seltsam, daß die neue Portoperiode erst ein paar Tage nach Einführung der neuen Währung begann. Aber vielleicht hat es mit der Ausgabe neuer Marken nicht so schnell geklappt?!
 
Michael Mallien Am: 01.02.2017 20:22:51 Gelesen: 180851# 70 @  
Die Republik Moldau oder auch Moldawien wurde am 27.8.1991 unabhängig von der Sowjetunion. Ein Land, das aufgrund der Geschichte und Bevölkerung eng mit Rumänien verbunden ist. Die besondere Stellung des Landes äußert sich auch darin, dass besondere Posttarife für Post aus Rumänien nach Moldawien galten. Dies war auch der Fall in der Inflationszeit von 1991 bis 2004. Die Tarife stehen zwischen den Inlandstarifen und den Tarifen ins europäische Ausland. 25 Portoperioden sind im Marinescu Band 2 ab Seite 267 beschrieben. Die Portoperioden sind nicht immer zeitgleich mit denen für Inlandstarife und andere Auslandstarife.

Beispielhaft führe ich hier die Portohöhen für den einfachen Standardbrief (Scrisori) bis 20g auf. In den letzten 3 Portoperioden änderte sich allerdings nichts bei dem Porto, außer der Währungsumstellung:

(01) 01.11.1991 8 Lei
(02) 10.03.1992 10 Lei
(03) 01.12.1992 15 Lei
(04) 04.06.1993 25 Lei
(05) 02.07.1993 29 Lei
(06) 01.11.1993 45 Lei
(07) 01.04.1994 60 Lei
(08) 01.07.1995 100 Lei
(09) 18.03.1996 150 Lei
(10) 03.03.1997 1.800 Lei
(11) 10.11.1997 1.950 Lei
(12) 18.05.1998 2.075 Lei
(13) 22.10.1998 2.225 Lei
(14) 04.01.1999 2.425 Lei
(15) 24.03.1999 2.850 Lei
(16) 24.05.1999 3.650 Lei
(17) 04.10.1999 3.975 Lei
(18) 28.02.2000 4.525 Lei
(19) 01.08.2000 5.000 Lei
(20) 08.01.2001 5.750 Lei
(21) 20.08.2001 6.750 Lei
(22) 03.06.2002 7.750 Lei
(23) 03.11.2003 8.000 Lei
(24) 01.08.2004 8.000 Lei
+++ 10.000 alte Lei --> 1 neuer Leu +++
(25) 01.07.2005 0,80 Lei

Auffällig ist der große Sprung von 150 Lei auf 1.800 Lei am 3. März 1997 sowie die mehr oder weniger krummen Portohöhen um das Jahr 1999 herum.

Aus der Portoperiode (07) hier ein portorichtiger Brief von Sibiu nach Chisinau zu 60 Lei.



Das Stempeldatum, wenn auch nicht voll abgeschlagen, lässt 28.12.94 vermuten.



... weil die rückseitig abgeschlagenen Stempel aus dem Januar 1995 stammen.



Es sind demnach Ankunftsstempel.

Das Inlandsporto betrug zu dem Zeitpunkt ebenfalls 60 Lei; das Auslandsporto Europa dagegen 500 Lei.


Aus der Portoperiode (16) hier ein portorichtiger Brief von Botosani nach Chisinau zu 3.650 Lei. Die vielen Marken sind beidseitig angebracht.

Der Stempel vom 24.05.1999 ist der erste Tag in dieser Portoperiode!



Das Inlandsporto betrug zu diesem Zeitpunkt 1.100 Lei; das Auslandsporto Europa dagegen 7.300 Lei, war also genau doppelt so hoch.
 
Heinz 7 Am: 01.02.2017 21:31:30 Gelesen: 180844# 71 @  
@ Michael Mallien [#66]

Es freut mich, dass meine Belege gefallen.

Von der 7. Frankaturstufe (vgl. Beitrag [#62]) kann ich eine weitere andere Frankatur zeigen, die für Drucksachen.



Dieser Umschlag wurde als Drucksache bezeichnet und auch so frankiert. Anstatt 45'000 Lei (Briefgebühr) waren so nur 9.000 Lei zu bezahlen (vgl. Tabelle 26 von Marinescu 1993). Diese wurden mit dem Automatenstempel vom 12. JUL 47 abgedeckt.

Der Frankatur-Aufdruck erfolgte kopfstehend, aber der Beleg fand seinen Weg in die Schweiz.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 02.02.2017 21:16:34 Gelesen: 180801# 72 @  
@ Michael Mallien [#61]

Von der 7. Portostufe der Inflation 1945-1947 konnte ich schon zeigen:

9.000 Lei Drucksache (B. 71)
45.000 Lei Einfacher Brief (B. 59)
93.000 Lei Einfacher Brief, mit Luftpost (45.000 + 48.000) (B. 64)

Dazu habe ich noch eine Ergänzung!

72.000 Lei Übergewichtiger Brief

(45.000 Lei + 27.000 Lei "Trepte de greutate 20 g"; vgl. Tabelle 26, Marinescu 1993)



Am 30. Juli 1947 wurde in Cluj dieser Brief auf die Reise geschickt, nicht per Flugpost, sonst wäre ein Zuschlag fällig gewesen. Ein Ankunftsstempel der Zürcher Post finden wir nicht, aber am 19. VIII. brachte die Bank (der Empfänger) einen Verarbeitungsstempel an.

Ich wünsche einen schönen Abend
Heinz
 
Michael Mallien Am: 02.02.2017 23:16:17 Gelesen: 180792# 73 @  
@ 10Parale [#20]

Mit einem Gewicht von 0,048 kg kostete der Brief einfach 26.500 Lei zuzüglich 12.000 Lei für Drucksache Fehlen immer noch 17.900 Lei??? Da die Einschreibegebühr 53.000 Lei kostete, beginnt hier das grosse Rätseln. Der Brief war unterfrankiert, kann das sein?

Ich habe eine Idee, wie das Porto berechnet wurde. Das erforderliche Porto müsste 65.000 Lei gewesen sein. Es setzt sich zusammen aus:

Imprimate (Drucksache) 21-50g: 12.000 Lei
Taxa de recomandare (Einschreiben): 53.000 Lei

Nun sehen wir, dass der Beleg tatsächlich nur mit 56.400 Lei frankiert ist. Fehlen also 8.600 Lei.

Ich vermute, dass die Vignette auf der Rückseite als Frankatur angesehen wurde. Leider kann ich nicht alle Werte auf der Vignette erkennen. 2x 100 Lei und 2x 200 Lei sind deutlich. Macht 600 Lei. Es verbleiben 8.000 Lei. Bei den anderen Werte ist es schwieriger auf dem Scan. Ich meine 2x 1000 Lei zu erkennen: Es verbleiben 6.000 Lei. Wenn nun die übrigen beiden Werte je 3.000 Lei wären, dann würde es passen?!

Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 02.02.2017 23:25:27 Gelesen: 180791# 74 @  
@ Heinz 7 [#71] [#72]

Das sind wieder sehr interessante Belege aus dieser Inflationszeit. Danke fürs Zeigen.

Falls mir mal Belege aus der Zeit unterkommen, werde ich sicher auch diese Zeit in meine entstehende Sammlung aufnehmen.

Als nächstes muss ich meine mittlerweile ca. 100 Belege richtig ordnen und genau bestimmen, um dann zu wissen wo ich weitersuchen kann.

Ein ganz anderes Thema: Ich habe Kontakt aufgenommen zur Arge Rumänien und auch ein paar Rundbriefe von Herrn Heimbüchler erhalten. Er bemerkt, dass sich die Arge hauptsächlich mit der Klassik beschäftigt und nur wenige Sammler auf spätere Zeiten schauen. Das spiegelt sich auch in den Rundbriefen wieder.

Ist jemand aus dem Forum in dieser Arge? Was sind eure Erfahrungen dort hinsichtlich der neueren Philatelie Rumäniens? Das würde mich sehr interessieren.

Viele Grüße
Michael
 

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