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Thema: Generalgouvernement: Bedarfsbelege
Jürgen Zalaszewski Am: 04.12.2014 22:41:47 Gelesen: 149386# 1 @  
Sehr makaber dieser Brief aus dem besetzten Polen. Generalgouvernement, Warschau, abgestempelt am 8. oder 9. Mai 1944 mit der auffälligen Werbung für Feuerlöschtechnik. Nur drei Monate später, am 1. August, begann der Warschauer Aufstand, der drei Monaten später völlig niedergeschlagen wurde. Danach vertrieben und verschleppten die Nazis alle noch in Warschau lebenden Personen und begannen systematisch die Stadt nieder zu brennen und bis auf die Grundmauern zu zerstören.



Beste Grüße
Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 06.12.2014 10:48:23 Gelesen: 149325# 2 @  
Wenn ich hier schon eine Steilvorlage von Brigitte und Richard zu meinem Sammelgebiet bekomme, werde ich gerne einige Belege aus dem Generalgouvernement 1939-1945 vorstellen:

Die ersten zwei Belege sind polnische Beutekarten, die von Soldaten für ihre private Korrespondenz verwendet wurden, Versandart "Feldpost":



Ansichtskarte von Sambor vom 16.9.39, zurück wegen fehlender Angabe der Postsammelstelle und polnische Ganzsache vom 27.9.39

Beste Sammlergrüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 06.12.2014 15:54:49 Gelesen: 149296# 3 @  
Einschreibbrief (bis 20 gr.) aus Warschau NW 41 vom 19.2.1940, frankiert mit 60 und 50 Gr., nach Danzig (mit interessanter Adresse: An den Konsul der UdSSR).

Bis zum 31.3.1940 hatte die polnische Zivilbevölkerung auch für Inlandspost die deutschen Auslandsgebühren zu bezahlen (also 50 Gr. = 25 Pf. statt 24 Gr. = 12 Pf.).



Schönen Samstagabend.
Jochen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 07.12.2014 22:35:27 Gelesen: 149239# 4 @  
Hier zeige ich einen "Vorläufer"-Brief, der am 7.Oktober 1939 in Krakau aufgegeben wurde. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine eigenen Briefmarken der Deutschen Post Osten (DPO) und es gab auch noch keine verbindliche Postregelung m. Gebühren usw. Für die allgemeine Bevölkerung des später als Generalgouvernements bekannten Gebietes bestand eine Postsperre.



Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 08.12.2014 00:22:31 Gelesen: 149228# 5 @  
Polnische Bildganzsache aufgebraucht mit DR 6 Pf. Hindenburg als Fernpostkarte aus Beuthen/Oberschlesien vom 15.12.1939 nach Northeim. Beuthen verblieb nach der Abstimmung 1922 beim Deutschen Reich. Daher Formularverwendung der Ganzsache.



Viele Grüße
Jochen
 
hajo22 Am: 09.12.2014 20:47:55 Gelesen: 149158# 6 @  
Großformatiger Brief (Gewicht > 20 gr.) an den Kreishauptmann des Kreises Warschau-Land in Warschau, frankiert mit 2x24 Gr (Mi.Nr.6) und gestempelt 6.8.40, Einkreiser Warschau C 1 e.

Unter den beiden Marken findet sich die Ortsbezeichnung "Pustelnik" in rot. Vermutlich eine Postnebenstelle ohne eigenen Stempel.

Im Brief waren wahrscheinlich amtliche Dokumente/Vorgänge, darauf lassen die Aktenzeichen schließen.

Couvert-Rückseite leer.



Schönen Abend.
Jochen, der hofft, hier nicht zum Alleinunterhalter zu werden.
 
Jürgen Zalaszewski Am: 10.12.2014 12:14:42 Gelesen: 149122# 7 @  
Hallo Jochen,

keine Bange, von wegen Alleinunterhalter, da gibt es noch so einiges zu diesem Sammelgebiet zu zeigen.

Zu Deinem obigen Brief einige Anmerkungen: Wie so oft, gab es den Postort im Generalgouvernement mehrfach, so auch Pustelnik. Einmal, und das ist der hier gezeigte Postagenturstempel, lag der Ort bei Warschau, Kreishauptmannschaft Warschau im Distr. Warschau. Das andere Pustelnik lag in der Kreishauptmannschaft Minsk, auch im Distrikt Warschau. Von diesem Ort ist ein Postagenturstempel mit zwei Zeilen bekannt, der die Inschrift PUSTELNIK / über Minsk-Maz. (für Minsk-Mazowiecki) hat. Das Pustelnik über Warschau hatte über 4000 Einwohner, das andere Pustelnik über 300.

Quelle: Erweitertes Ortsverzeichnis mit sämtlichen Postämtern und Postamtsstellen im Generalgouvernment, Herausgeber: ArGe Generalgouvernement 1939-45, 2005.

Beste Grüße
Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 10.12.2014 12:55:45 Gelesen: 149106# 8 @  
Am 7. November 1939 zum Dienstantritt des Generalgouverneurs führte die Deutsche Post Osten einen Sonderstempel in Krakau. Dieser Stempel wurde auf normaler Post auf reichsdeutschen Marken abgeschlagen, denn zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine eigenständigen Briefmarken der DPO. Bekannt sein dürfte das Gedenkblatt, welches zur "Erinnerung" an dieses Ereignisses aufgelegt wurde.



Der Sonderstempel, abgeschlagen auf einer Postkarte nach Deutschland und ein in Krakau ausgegebenes Gedenkblatt, welches als Postkarte umfunktioniert und an eine Anschrift in Krakau verschickt wurde.

Eine große Nachfrage nach diesem Sonderstempel bestand im Deutschen Reich, sodass sich die Post entschloss, das Gedenkblatt nachzudrucken. Sammler konnten es im Reich über die Versandstelle für Briefmarken in Berlin bestellen. Die Nachfrage hielt wohl eine längere Zeit an und es wurden unzählige Gedenkblätter mit der immer gleichen Vorlage nachgedruckt. Es lassen sich verschiedene Kartonsorten und -farben feststellen. Außerdem ist der Bruch eines Buchstaben bekannt (siehe Pfeil), der im Laufe der Zeit immer größer wurde.



Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 10.12.2014 13:14:40 Gelesen: 149100# 9 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#7]

Hallo Jürgen,

ja, das war ein wenig provokativ. Allerdings, man kann hier schnell zum "Alleinunterhalter" mutieren. Aber Du wirst das in den Griff bekommen als "leader of this thread", denke ich.

Heute ein Einschreiben wiederum an den Herrn Kreishauptmann in Warschau (natürlich nicht direkt an ihn, sondern an seine Verwaltung).

Blanko-Einschreibzettel mit violettem Einzeiler (Gummistempel) "Rembertow", dieser nochmals über den Hindenburg-Marken drapiert.

Porto: 60 Gr. (Einschreibgebühr) und 4x12 Gr.(Überdruck auf Polenmarken, Mi. Nr. 33I) für Fernbrief über 20 gr., mit 108 Gr. portogerecht frankiert.

Gestempelt Warschau 1 a, vom 8.7.40. Couvertrückseite blanko (kein Absender).



Schönen Tag und laß' doch mal was aus Deiner GG-Kiste raus.
Jochen
 
hajo22 Am: 10.12.2014 13:39:39 Gelesen: 149091# 10 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#54]

Dieser Sonderstempel auf einer gelaufenen Postkarte, das hat was (Kategorie "toll"). War "Einsatz Osten" nicht gebührenfrei für Postangestellte, also "Postsache"? Oder erst später?

Ich zeige heute noch eine Postsache aus Krakau 1 vom 6.12.39 mit Dienststempel "Der Leiter der Deutschen Post Osten".

Der Brief ist an den bekannten Philatelisten Karl König, Schönebeck, gerichtet.

Das Besondere: Der Inhalt des Couverts ist erhalten geblieben.



Faksimile-Unterschrift Dr. Schmidt.

Jetzt sind wir schon 2 "Unterhalter". Wo bleiben die anderen?

Viele Grüße und bis bald.
Jochen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 10.12.2014 14:17:27 Gelesen: 149079# 11 @  
Hallo Jochen,

ja in der Tat, Postsache Einsatz Osten war eigentlich bei den gewöhnlichen Briefleistungen portofrei. Hier wollte sich wohl ein Postbeamter auch ein entsprechendes Erinnerungsstück beschaffen (?). Habe noch eine reguläre Postkarte ohne diesen Zusatz, da war der Stempelabschlag aber nicht so schön.

Dein Postsachebrief mit dem Inhalt ist natürlich sehr schön und aufschlussreich. Da lacht das Herz eines Postgeschichtlers. Erst 1941 wurden von der DPO "Anordnungsblätter" mit den Verfügungen und Nachrichten im Postwesen ausgegeben. Vorher wurde alles auf dem kleinen Dienstweg oder mündlich geregelt bzw. gravierende Änderungen wie im Schreiben erwähnt im Verordnungsblatt des Generalgouverneurs veröffentlicht.

Ja, das ist eine berechtigte Frage: Wo bleiben die anderen? Aber es gibt ja noch viele andere Themen hier zu bedienen, machen wir also weiter.

Beste Sammlergrüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 10.12.2014 17:38:12 Gelesen: 149056# 12 @  
Ergänzend zu [#56] noch der Hinweis, daß es sich bei dem "Dr. Schmidt" um denselben handeln dürfte, der in den 80iger Jahren mehrere Aufsätze zur Deutschen Post Osten in der DBZ veröffentlicht hat. Zum Beispiel in DBZ Nr. 12/1981 über das Thema "Der Postschutz im Generalgouvernement". Auf der ersten Seite dieses Aufsatzes, so vermute ich, ist er selber als Postrat zusammen mit einem Kollegen abgebildet. Ist Dir der Artikel bekannt?

Und hier noch was, das sieht man nicht jeden Tag:

Ein Vordruckbrief vom Postsparkassenamt Warschau (Druckvermerk AI 35) mit Endlos-Maschinenwerbestempel PSA/Warschau gestempelt vom 1.2.43. Auf der Couvertrückseite Postsparwerbung in deutscher und polnischer Sprache.
Das zusätzlich Besondere: Der Umschlag war von der Gemeindeverwaltung gewendet und neuerlich als Couvert genutzt worden (innen 24 Gr. Hitlermarke). Kein Wunder, daß diese Umschläge so selten sind.

Der Umschlag wurde dann wieder - nicht von mir - in den Urzustand zurückgeführt.

Was es alles gibt.



Schönen Abend und bis demnächst.
Jochen

Viele Grüße
Jochen
 
hajo22 Am: 11.12.2014 18:49:24 Gelesen: 148996# 13 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#57]

Ja, stimmt. Es gibt genügend Themen zu bedienen.

Die Ganzsachen darf man - gerade beim Generalgouvernement mit seinen zahlreichen Besonderheiten - nicht vergessen.

Hier die P9, gestempelt Warschau C 1 bb vom 17.6.1941 nach Brooklyn/USA. Der Versand der Karte erfolgte über den "Judenrat Warschau" (kleiner Kastenstempel links oben). Sogenannte "Judenräte" gab es in verschiedenen (größeren) Ortschaften. Vielleicht gibt es eine Orts-Aufstellung, ich weiß es nicht.

Die Karte wurde am 12.6. geschrieben, mußte dann vom Absender beim Judenrat abgegeben werden und wurde anschließend bei der Post zusammen mit anderen Briefschaften - vermutlich nach Prüfung der Adressen durch die SS - von einem Bevollmächtigten des Judenrates eingeliefert oder die Briefschaften wurden direkt beim Judenrat abgeholt. Die genaue Verfahrensweise kenne ich nicht. Es ging der SS vermutlich vor allem darum, die Adressen von noch unbekannten Juden in Erfahrung zu bringen.

OKW-Zensur.

Ein (sehr trauriges) Zeitdokument.



Schönen Adventsabend.
Jochen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 13.12.2014 23:13:51 Gelesen: 148935# 14 @  
@ hajo22 [#58]+[#59]

Hallo Jochen,

ja diesen Artikel, wie auch die anderen von Dr. Schmidt, kenne ich. Das waren mit meine ersten Literaturfunde zu diesem Sammelgebiet. Damals in den frühen 80ern war das Sammelgebiet noch überhaupt nicht groß bearbeitet. Hätte es die Dienstpostreihe von Dr. Schulz nicht gegeben, veröffentlicht bei der Poststempelgilde, wären die Literaturfundstellen sehr gering gewesen.

Der Postscheckbrief ist sehr schön. Alles was irgendwie mit Postscheck oder Postsparkasse aus dem Generalgouvernement zu tun hat, ist wirklich nicht so häufig zu finden.

Die Ganzsache aus Beitrag [#59] ist alleine schon durch den Judenrat-Stempel sehr interessant. Diese Belege sind sehr gesucht, vor allem in den Staaten. Von den Ganzsachen werde ich auch noch die ein oder andere zeigen.

Heute erst einmal dieser schöne Brief: Einschreiben-Eilboten-Brief von Warschau nach Hannover, frankiert mit Marken der Rot-Kreuz-Serie und einer Bautenmarke als Ergänzungswert. Das Porto ist mit 80 Gr. Eilbotengebühr, 60 Gr. Einschreibgebühr und der eigentlichen Briefgebühr von 24 Gr. genau richtig angegeben. Was fällt auf? Natürlich der rote Aufkleber "Zollstück" und die Entwertung mit einem Sonderstempel. Der Sonderstempel, den es auch in den anderen Distriktshauptstädten Krakau, Radom und Lublin gab, durfte nur auf den dafür vorgesehenen Briefmarken abgeschlagen werden. Das ist hier sehr anschaulich dokumentiert, denn der 10 Gr. Ergänzungswert wurde mit einem normalen Tagesstempel entwertet.



Was hat es mit dem Aufkleber "Zollstück" auf sich? Der Brief wurde aus dem normalen Postgang aussortiert, weil man darin Dinge vermutete, die eventuell gegen das Devisenrecht verstießen. (Das Generalgouvernement war für das Deutsche Reich devisenrechtlich "Ausland".) Der Brief wurde mit dem roten Aufkleber gekennzeichnet und im Reich der nächsten Zollbehörde vorgeführt, in diesem Fall war das in Berlin-Charlottenburg. Dort wurde der Brief geöffnet und eine Nachschau fand statt, dokumentiert durch den rückseitig angebrachten Aufkleber "Zur Devisenüberwachung zollamtlich geöffnet". Wurde nichts verwerfliches gefunden, wurde der Brief dem Empfänger normal zugestellt. Gab es Beanstandungen, musste der Empfänger bei der örtlichen Zollbehörde den Brief abholen und für eventuellen Zölle oder Strafen aufkommen. Es kann natürlich auch gewesen sein, dass es sich hier um eine versteckte Zensurkontrolle gehandelt hat.

Wünsche einen schönen dritten Advent.
Jürgen
 
hajo22 Am: 14.12.2014 12:46:12 Gelesen: 148893# 15 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#60]

Hallo Jürgen,

eine kleine Korrektur: Es handelt sich um einen Postsparkassen- und nicht um einen Postscheckbrief.

Bei der Gelegenheit möchte ich noch eine Literaturempfehlung geben für alle, die mit dem Sammelgebiet Generalgouvernement nicht so vertraut sind, aber Interesse daran haben und denen ein Crash-Kurs zunächst genügt:

Archiv für Deutsche Postgeschichte Heft 2/1979 (ISSN 0003-8989): Karl-Heinz Schmidt "Die Post- und Nachrichtenversorgung in den 1939 besetzten polnischen Gebieten und im Generalgouvernement". Hier kann man auf Seite 97-116 des Wichtigste nachlesen. Ein guter Einstieg und Überblick in die Thematik des Postwesens im GG, finde ich.

Wer sich mehr für das Gebiet interessiert, kann sich ja bei der Arge GG informieren (ich bin dort nicht Mitglied und absoluter Laie auf dem Sammelgebiet, daher bitte keine Fragen an mich).

Heute zeige ich nochmals einen Brief mit dem Absender "Judenrat", hier der Stadt Rembertow, an den Kreishauptmann des Kreises Warschau-Land. Leider ist die Einschreibgebühr (60 Gr.) - vermutlich von einem Sammler - ausgeschnitten worden.

Gestempelt 16.7.1940 Warschau C 1, mit 48 Gr. Gebühr für einen Brief bis 250 gr. Gewicht.

Ich setze üblicherweise einen hohen Anspruch an die Erhaltung von Briefen und den darauf befindlichen Marken. Aber bei diesem Absender ist die Erhaltung absolut sekundär.



Schönen 3. Adventssonntag.
Jochen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 14.12.2014 12:59:41 Gelesen: 148886# 16 @  
Nachfolgend einige Ganzsachen aus der Zeit, als es im Generalgouvernement noch keine eigenen Postwertzeichen gegeben hat. Die Ganzsachen des Deutschen Reiches kamen in den versch. Ausführungen zur Anwendung, fast immer auffrankiert, denn die Bewohner des GG hatten in der Anfangszeit für Briefe und Postkarten das Auslandsporto zu zahlen.



P 225 des Dt. Reiches, Chrzanow; 15.12.1939 nach Krakau, auffrankiert auf 15 Pfg, Porto für sonstige Bewohner des GG



P 226 des Dt. Reiches, Limanowa,12.12.1939 nach Krakau, w.o., w.o.



P 227 des Dt. Reiches, Warschau, 16.12.39 nach Ungarn, Auslandsporto



P 285/01 des Dt. Reiches, Warschau, 18.12.39 nach Hamburg, aufgeliefert durch einen Deutschen.

Mit der Festsetzung "Auslandsporto" für die sonstigen Bewohner des GG wollte man die Posteinlieferung begrenzen, denn nach einer dreimonatiger Postsperre rechnete man mit einem erhöhten Postaufkommen, der den allgemeine Postbetrieb vielleicht hätte zum Erliegen bringen können.

Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 14.12.2014 16:03:29 Gelesen: 148867# 17 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#16]

Hallo Jürgen,

Respekt, alle 3 als Vorläufer anzusehenden Ganzsachen 5, 6 und 15 Pfg. Hindenburg von denen man annimmt, daß sie an polnischen Postschaltern zu kaufen waren, sieht man nicht häufig. Die Sonderkarte kann nicht als Vorläufer angesehen werden, auch liegt das Verwendungsdatum nach dem 15.12.39. Also Marke "Gefälligkeit".

Mit den Vorläufern, das gebe ich gerne zu, habe ich mich nicht beschäftigt, denn das Sammelgebiet der "reinen" Generalgouvernement-Ganzsachen bietet dem Sammler ausreichend Beschäftigung.

Besonders interessant sind natürlich Ganzsachen ins Ausland mit Sonderverwendungen.

Hier die Mi.Nr. P 12/02 als Eilbotenkarte an das Rote Kreuz in Genf. Auffrankiert portorichtig auf 1 Zl.30 Gr. Geschrieben und gestempelt am 8.5.1944 Warschau C 1, OKW-Zensur "d" = Zensurstelle München. 2 Ankunftsstempel Genf 5.6.1944 sowie roter Eingangsstempel des Roten Kreuzes Nr. 001030 (vom) 6.Juni 1944.

Offensichtlich ist die Karte fast 1 Monat bei der Zensurstelle gelegen. Man hat wohl überlegt, die Karte festzuhalten oder vielleicht war der polnische Übersetzer krank, wer weiß. Die Karte war ordnungsgemäß am Schalter aufgegeben worden (separater Abgangsstempel = Schalteraufgabe) und Vermerk: "geschrieben in polnischer Sprache". Also alles vorschriftsmäßig.

Die Abbildung der Textseite spare ich mir (Datum 8.5. und Text in polnisch).



Schönen Abend.
Jochen
 
hajo22 Am: 14.12.2014 19:45:03 Gelesen: 148835# 18 @  
Beschäftigt habe ich mich auch eine Weile mit den "Postsachen" aus dem Generalgouvernement. Ziel war es dabei, möglichst aus jedem Distrikt eine Postsache in die Sammlung einzubauen.

Ich beginne mit dem Distrikt Radom:

Postsache (handschiftlich: "Dienstpost") aus Tschenstochau 1 vom 25.(oder 23.) 2.43 an die Zentralpostkasse in Krakau.

Absender-Dienstsiegel: "Deutsche Post Osten/Postamt Tschenstochau 1/Distr.Radom"



Viele Grüße und bis demnächst. Schön wäre es, wenn nicht nur Jürgen und meine Wenigkeit den thread hier bedienten.

Es kann doch nicht wahr sein, daß niemand etwas "Beachtens-/Zeigenswertes" aus dem GG hat!

Jochen
 
hajo22 Am: 15.12.2014 11:38:44 Gelesen: 148787# 19 @  
Paketkarte aus Kielce (Distrikt Radom) vom 22.7.1942 an einen polnischen Arbeiter im "Polenlager" von Altenburg/Thüringen, frankiert mit 1,50 Zloty.

Vermerk: "Zustellgebühr bezahlt", ferner grüner Zettel "Zu verzollen" und Angabe der Zollgebühren sowie Dienststempel des Zollamtes Altenburg und handschriftlich "40"(?). Ankunftsstempel 1.8.42 (die "8" sieht wie eine "3" aus).

Die Pakete für die Insassen des Lagers wurden - so vermute ich - generell von der Lagerverwaltung abgeholt und erst anschließend an die Empfänger ausgegeben.



Die Paketkarten aus dem Generalgouvernement mit den unterschiedlichen Formularvordrucken sind ein interessantes Teilgebiet.

Schönen Tag.
Jochen
 
hajo22 Am: 16.12.2014 18:30:39 Gelesen: 148728# 20 @  
Manchmal lohnt es sich das Couvert eines einfachen 24 Gr.-Briefes aus dem GG einfach umzudrehen.

Und schon hat man eine Besonderheit:



Brief vom 18.4.1943 aus Slupia Nowa. Der Kastenstempel "Der Postort heißt.." hätte auch auf der Vorderseite des Couverts noch gut Platz gehabt. Möglicherweise war es jedoch Vorschrift ihn rückseitig anzubringen.

Schönen Abend.
Jochen
 
hajo22 Am: 17.12.2014 12:16:48 Gelesen: 148694# 21 @  
Mit das Seltenste, was die Bedarfspost des GGs vorweisen kann, sind die Freistempler-Belege.

Ich zeige hier einen Dienstpost-Vordruckbrief (komplett erhalten) mit Firmen-Freistempler der Kommerzial-Bank A.G. Krakau, zu 24 Gr. vom 15.7.43 Krakau 1 an die Dresdner Bank in Hamburg.



Viele Grüße.
Jochen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 17.12.2014 16:10:17 Gelesen: 148669# 22 @  
Hallo Jochen,

für das Du Dich nur mal so nebenbei mit dem Generalgouvernement beschäftigt hast, bist Du aber sehr gut sortiert. Danke fürs zeigen Deiner Belege.

Ich zeige heute eine Postanweisung über 1000 Zloty, die von Warschau nach Tschenstochau gelaufen ist. Die Gebühren für Überweisungen bis 1000 Zloty betrugen 160 Groschen.



Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 17.12.2014 18:18:50 Gelesen: 148652# 23 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#22]

Schöne Postanweisung. Bilde doch bitte auch die Rückseite ab, macht doch nicht viel mehr Arbeit.

Hier aus meiner Sammlung eine Auslandspostanweisung ins Reich (devisenrechtlich Ausland) über 200 Zl. = 100 RM.
Gestempelt Stryj (Distrikt Galizien) vom 3.12.1942 an die Dresdner Bank, Filiale Stuttgart, für die bezeichnete Kontonummer.

Gebühr 80 Gr. (für Überweisungen von 50-200 Zl.).



Schönen Abend und vielleicht finden wir noch einen Dritten für den GG-Skat.
Jochen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 17.12.2014 18:39:05 Gelesen: 148646# 24 @  
@ hajo22 [#23]

Du hast recht, hier ist die Rückseite meiner Postanweisung:



Die Auslandspostanweisung ist der Hammer, so etwas suche ich schon lange.

Viele Grüße
Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 17.12.2014 18:43:04 Gelesen: 148645# 25 @  
Absenderfreistempel-Brief per Einschreiben an einen Empfänger in Reichshof, Generalgouvernement. Rückseitig ein schöner Handrollstempel von Reichshof als Ankunftsstempel.



Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 17.12.2014 19:30:12 Gelesen: 148638# 26 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#25]

Sehr schöner Freistempler-Beleg und per Einschreiben mit hoher Wertstufe. Das hat schon was. Ein kostbarer Beleg.

Dann laß' uns weiter Ping-Pong spielen.

Die Feldpost im GG hatte ich noch nicht erwähnt. Hier ein Feldpostbrief per Einschreiben (die Einschreibgebühr mußte mit 60 Gr. bezahlt werden; Der Brief war als Feldpost portofrei) aus Tschenstochau 1 vom 8.(?)10.42 nach Berlin (Ankunft 10.10.42).

Absender ist ein SS-Mann des SD.
Vorderseitig Dienststempel: "Der Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD im Distrikt Radom"



Schönen Abend und bis demnächst.
Jochen
 
hajo22 Am: 17.12.2014 20:02:50 Gelesen: 148629# 27 @  
Ich sehe gerade beim Lesen von Beitrag [#19], daß ich die Paket-Gebührenberechnung vergessen habe. Dies sei hier nachgeholt:

Paket bis 5 kg., 3. Entfernungszone(über 150-375 km) = 1,20 Zl. + 0,30 Zl. (Zustellgebühr) = gesamt 1,50 Zl.

Viele Grüße.
Jochen
 
hajo22 Am: 17.12.2014 21:25:00 Gelesen: 148617# 28 @  
Über die Sonder- und Maschinenwerbestempel wurde hier noch nicht gesprochen.

Seltener als die meisten der Sonderstempel sind die Maschinenwerbestempel des GGs.

Ich zeige hier den mit Abstand häufigsten MaschWSt, verwendet in Krakau von 1941-1943:

"Gesund durch Vollkornbrot/ Eingeführt und empfohlen durch die ..... Arbeitsbereich Generalgouvernement"



Wie auf dem Brief zu sehen, handelt es sich um einen Endlos-Bandstempel.

Schönen Abend.
Jochen
 
hajo22 Am: 18.12.2014 11:06:28 Gelesen: 148581# 29 @  
Zum Thema Sonderstempel im Generalgouvernement.

Jürgen hat ja in [#54] den ersten Sonderstempel des GG gezeigt. Den Bruch des "f" und unterschiedliche Kartonsorten und -farben kann ich mit meinem Material bestätigen.

Ich zeige hier den letzten Sonderstempel (SSt) vom GG: "Fünf Jahre Generalgouvernement/Adler mit HK/26.10.44/Krakau".



Auf Schmuckkärtchen der Versandstelle



Auf überfrankiertem R-Brief der Versandstelle mit dem Kulturträgersatz von 1944

Der Stempel zählt nicht zu den Seltenheiten, die es auch bei den Sonderstempeln des GGs gibt.

Ich habe mir vor Jahren die mir bekannt gewordenen SSt. des GGs zusammengestellt. Insgesamt bin ich auf 48 unterschiedliche Stempel gekommen, wovon mir noch 4 fehlen, davon wiederum 2 möglich und 2 schwierig zu beschaffen sind.

Literatur zum Thema SSt./GG:

- The American Philatelist, Mai 1980, Winston Gruszczyk: "Postal History and Cancellations of General Gouvernement in Poland", Seiten 417-422 und 480.
- DBZ 5/84, Dr. K.-H. Schmidt: "Sonderstempel der Deutschen Post Osten 1939/43" und Nachtrag in der DBZ "Generalgouvernement mit SSt-Ergänzungen" (Heftnr. ist mir leider entfallen).

Schönen Tag.
Jochen
 
hajo22 Am: 18.12.2014 15:14:51 Gelesen: 148554# 30 @  
Zur Bedarfspost zählen natürlich auch die Telegramme. Von der "Deutschen Post Osten" sieht man sie nicht so häufig. Hier ein Telegrammvordruck mit dem Druckvermerk DPO 345 (7.41).

Telegramm Nr. 019 aus Martinau, oberste Zeile: "parteiamtlich geprüft OGru (=Ortsgruppe) Martinau", Datums-Vermerk auf der Rückseite des Telegramms: 29.9.43.

Das Telegramm ging über Breslau nach Warschau. Gerichtet ist es an einen Assistenz-Arzt mit der Feldpostnummer L 09737.

Es zeigt ein freudiges Ereignis mitten im Krieg an: Die Geburt einer Tochter.

Der Telegramm-Umschlag ist nicht erhalten geblieben.



Viele Grüße.
Jochen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 18.12.2014 16:00:11 Gelesen: 148545# 31 @  
@ hajo22 [#29]

Hallo Jochen,

anbei ein Sonderstempel aus dem Generalgouvernement, der zu den nicht so häufig anzutreffenden gehört. Ich habe ihn vor Jahren bei einem Händler in einem ganzen Packen GG-Belege gefunden und konnte ihn, gemessen an dem was Leute heute dafür zahlen, sehr günstig bekommen. Fällt unter die Kategorie "Man muss auch mal Dussel haben".



Welche Sonderstempel kannst Du noch nicht belegen? Vielleicht schickst Du mir mal eine PN.

Beste Grüße
Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 18.12.2014 16:13:52 Gelesen: 148540# 32 @  
@ hajo22 [#28]

Hallo Jochen und natürlich alle Mitleser,

dieser Maschinenwerbestempel wurde in Krakau in der Betriebsart Bandstempel (Bd) im nachgewiesenen Zeitraum 4. August bis 16. August 1942 verwendet. Aufgrund der kurzen Laufzeit findet man ihn nicht so häufig.



Im gezeigten Beispiel ist der Stempel auf einer Ausgabe der Krakauer Nachrichten in kyrillischer Schrift, die Ausgabe für Ukrainer, abgeschlagen.

Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 18.12.2014 16:50:29 Gelesen: 148534# 33 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#31]


Lieber Jürgen,

da hast Du mich jetzt wirklich auf dem falschen Fuß erwischt. In meinem Notizbüchlein steht lediglich: "48 Stempel, 4./., 2 machbar, 2 schwer". Mehr weiß ich im Augenblick nicht. Ich müßte einen ganzen Karton voll mit SSt. durcharbeiten, dazu habe ich momentan keine Lust. Der Zakopane-Stempel von 1941 fehlt nicht.



Bei der Gelegenheit habe ich ein SSt.-Set aus dem Karton gefischt, das ich heute schnell noch zeigen möchte:

Es geht dabei um die Kunstausstellung "Deutsche Künstler sehen das Generalgouvernement", Krakau Okt.-Dez. 1942, Verleihung des Veit-Stoss-Preises:





Serie "Kulturträger I", Ausgabe vom 20.11.1942. Die Sonderblätter dürften von der Versandstelle für Sammlermarken stammen, die Anlass-Karte wurde von der Regierung des Generalgouvernements, Hauptabteilung Propaganda, Abteilung Kultur, herausgegeben (siehe Druckvermerke auf der Karte). Die Karte ist selten.

Schönen Abend und bis demnächst.
Jochen
 
hajo22 Am: 18.12.2014 17:01:32 Gelesen: 148531# 34 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#32]

Interessantes Stück. Nur mit Stempel Krakau bekannt und nur im Jahr 1942.

Und so sah der Maschinen-Werbestempel zum "Tag der ..... im GG 1941" aus auf einem Brief der Versandstelle:



Schönen Abend.
Jochen
 
hajo22 Am: 19.12.2014 15:49:08 Gelesen: 148489# 35 @  
Über die Dienstmarken im Generalgouvernement wurde hier noch nicht berichtet.

Es erschienen insgesamt 3 Ausgaben: 1. Ausgabe (1940) mit Hoheitszeichen im Großformat (Mi.Nr. 1-15), die 2. Ausgabe (gleichfalls 1940) mit Hoheitszeichen im Kleinformat (Mi.Nr. 16-24) sowie die 3. Ausgabe (1943) Hoheitszeichen über der Burg Krakau (Mi.Nr. 25-36).

Alle Ausgaben waren bis zur Besetzung des GGs durch die Rote Armee (1945) gültig.

Ich kann hier einen Gerichts-Brief vom Burggericht in Kressendorf zeigen, der Marken von allen 3 Ausgaben aufweist:

Mi.Nr. 11, 19, 25 und 32. Gestempelt Kressendorf über Krakau 2 vom 12.4.43.



Portorichtig mit 1,08 Zl. frankiert: 60 Gr. Zustellgebühr und 2x24 Gr. Briefgebühr (Hin- und Rücksendung der Zustellungsurkunde). Ortsbriefgebühren gab es aufgrund der 2. Verordnung vom 21.3.1940 mit Wirkung zum 1.4.1940 für Briefe und Postkarten im GG nicht mehr.

Schönen Tag.
Jochen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 19.12.2014 21:51:21 Gelesen: 148456# 36 @  
Bislang noch nicht gezeigt hatten wir einen Postdienst, der nur in der Anfangszeit des Generalgouvernements vorkam. Behörden konnten bis zum 31. März 1940 Ihre Post unter dem Vermerk "Frei durch Ablösung" versenden. Ab dem 1. April 1940 bestand Frankaturpflicht für alle Dienststellen und Behörden im Generalgouvernement.

Poststücke mit dem "Frei durch Ablösung"-Vermerk wanderten wohl wegen der fehlenden Briefmarken bevorzugt in den Papierkorb, denn so häufig sind sie nicht zu finden.



Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 20.12.2014 14:33:07 Gelesen: 148418# 37 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#36]

Na ja Jürgen, Massenware sind sie gerade nicht, aber Seltenheiten auch nicht wirklich.

Der Vermerk "Frei durch Ablösung Reich" (FdAR) kommt nach meinen Beobachtungen auf den Briefen handschriftlich, mit Schreibmaschine, Gummistempel oder - nicht so häufig - vorgedruckt vor.

Hier ein Brief mit vorgedrucktem FdAR-Vermerk vom "Chef des Distrikts Radom", gestempelt Radom 1 am 23.1.1940 nach Krakau. Zusätzlicher Gummistempel "Durch Deutsche Dienstpost Osten":



Oftmals tragen FdAR-Briefe keinen Poststempel, man kann sie dann zeitlich nicht genau einordnen, so wie hier:

Aus Przemysl nach Krakau, Gummistempel FdAR und "Dienstpost", kein Poststempel:



Schließlich zeige ich noch einen FdAR-Brief aus Grodzisk vom 18.1.1940 nach Krakau.

Das Besondere: Anstatt handschriftlich, mit Schreibmaschine oder mit Gummistempel hier der Vermerk "Durch Deutsche Dienstpost Osten" mittels Aufklebezettel. Diese Zettel sind nicht häufig zu finden.



Schönen Samstagnachmittag.
Jochen
 
hajo22 Am: 20.12.2014 14:44:42 Gelesen: 148417# 38 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#36]

"Ab 1. April 1940 bestand Frankaturpflicht..."

Wie ist dann dieser markenlose Brief mit Gummistempel "Frei durch Ablösung Reich/Der Regierungspräsident/Litzmannstadt", gestempelt Litzmannstadt am 24.2.1944 einzuordnen?



Galt diese Verordnung v. 1.4.40 ausschließlich für das GG und z.B. nicht für den Warthegau?

Viele Grüße.
Jochen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 20.12.2014 14:57:15 Gelesen: 148411# 39 @  
Hallo Jochen,

na, da hast du mich aber wieder mal überrascht mit Deinen FdR-Briefen, Respekt.

Der Beleg aus Litzmannstadt ist einfach zu erklären. Litzmannstadt gehörte zum Warthegau und dieser wurde, wie einige andere Gebiete auch, dem Deutschen Reich angegliedert. Im Reich galt weiterhin der Ablösevermerk. Soweit ich weiß, durfte nur auf Post aus dem Reich ins Generalgouvernement kein Ablösevermerk verwendet werden.

Anbei noch ein FdR-Beleg, der mit der Zusatzleistung "Einschreiben" versandt wurde. Für weitere Zusatzleistungen, wie z.B. "Eigenhändig", hätte die dafür vorgesehene Gebühr verklebt werden müssen.



Kannst Du einen Beleg mit Zusatzgebühren zeigen? Ich habe leider keinen.

Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 20.12.2014 15:09:19 Gelesen: 148406# 40 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#39]

Das weiß ich nicht, da muß ich suchen. Ich denke aber wohl, eher nicht. Habe ich auch nicht darauf geachtet.

Hier ein FdAR-Brief aus Radom gestempelt am 6.3.1940 als Feldpost-Einschreiben nach Nürnberg an das Stellvertretende Generalkommando 13. Armee Korps. Ankunft Nürnberg am 8.3.40.

Also ein FdAR-Brief, der ins Reich lief und nicht innerhalb des GGs blieb.



Schönen Tag.
Jochen
 
hajo22 Am: 20.12.2014 15:29:54 Gelesen: 148403# 41 @  
In [#18] hatte ich eine Postsache aus dem Distrikt Radom gezeigt.

Heute folgt eine Einschreib-Postsache aus dem Distrikt Warschau. Absender ist das Postamt Grojec, der Brief gestempelt am 25.2.1943 an die Zentralpostkasse in Krakau (Ankunft 27.2.).

In Krakau wurden die Couverts bei der Posteingangsstelle gesammelt (zur Freude der heutigen Sammler).



Viele Grüße und danke für den Hinweis zum Beleg Litzmannstadt. Völlig richtig, der Warthgau wurde ja in das Reich eingegliedert. Und im Reich wurde das Ablöseverfahren bis zum Untergang und darüber hinaus angewandt.

Jochen
 
hajo22 Am: 20.12.2014 17:49:58 Gelesen: 148381# 42 @  
In [#35] hatte ich schon eine 3-fach Mischfrankatur der Dienstmarken gezeigt.

Hier neuerlich eine Mischfrankatur, jetzt aber mit 2x12 Gr. AH in Kombination mit 60 Gr. der 1. Dienstmarken-Ausgabe (Mi. Nr. 11). Mir kommen bei diesem Brief Zweifel, war das wirklich eine "Dienstsache" oder nicht doch nur ein Privatbrief? Es fehlt der Dienststempel einer Behörde. Allerdings ist der Absender beim Militärversorgungsamt in Lublin (dienstverpflichtet oder angestellt, wer weiß).

Einschreibbrief aus Lublin 1 (im Einschreibzettel der Druck "001 g", was hat das zu bedeuten?) vom 16.7.1942 nach Halle/Saale, Ankunft 17.7.

Jürgen, kannst Du mir zur Mischfrankatur und zum R-Zettel etwas sagen?



"FdAR"-Briefe mit Marken-Zusatzfrankaturen besitze ich nicht. Sie dürften enorm selten sein.

Schönen Abend und jetzt lege ich die Pinzette zur Seite (wegen der Sportschau).
Jochen
 
Pepe Am: 20.12.2014 19:16:34 Gelesen: 148363# 43 @  
Grüße Euch Alleinunterhalter

Die wenigen Generalgouvernement Belege aus meiner Sammlung sind zum größten Teil noch philatelistisch beeinflusst. Der hier ist wohl Ausnahme. Die Ahnung und auch die Literatur habe ich nicht. Deswegen freue ich mich über eure Meinung.



MeF, Mi 21, Stpl. Warschau C, 1944 09 08

Nette Grüße
Pepe
 
hajo22 Am: 20.12.2014 19:32:53 Gelesen: 148360# 44 @  
@ Pepe [#43]

Bist Du sicher, daß das die Mi.Nrn. 21 sind (Kleinformat)? Die Marken sehen eher nach Mi.Nr.6 (Großformat, Zähnung!) aus.

Bedarfsbrief über 20 gr., Stempel auf dem scan nicht lesbar (Warschau C 1 F, Datum?).

Nette Samstagsgrüße
Jochen
 
Pepe Am: 20.12.2014 19:42:28 Gelesen: 148358# 45 @  
@ hajo22 [#44]

Da habe ich mich vertan, sorry.

Pepe
 
Jürgen Zalaszewski Am: 20.12.2014 20:05:30 Gelesen: 148354# 46 @  
@ hajo22 [#40]

Hallo Jochen,

das ist interessant, ich habe mir gerade noch einmal die entsprechenden Gebührenverordnungen der Deutschen Post Osten durchgelesen, die im Verordnungsblatt des Generalgouverneurs für die besetzten polnischen Gebiete und auch im Amtsblatt des Reichspostministeriums veröffentlicht worden sind. Bereits in der ersten Verordnung, die zum 15. November 1939 in Kraft trat, wurde aufgeführt, das im Verkehr der Behörden und deren Bedienstete Postkarten, Briefe bis 250 g usw. zugelassen waren, dass diese besonders gekennzeichnet sein mussten um als Dienstpostsendung anerkannt zu werden und das für Postsendungen der deutschen Behörden und deren reichsdeutsche Bedienstete die reichsdeutschen Bedingungen und Gebühren galten.

Das wird so oder so ähnlich in allen Postgebührenverordnungen angegeben, von einem Vermerk Frei durch Ablösung Reich liest man nichts. Man erhält den Eindruck, dass das Postgebührenablöseverfahren im Generalgouvernement überhaupt nicht zugelassen war. Er wurde wohl aber in der Zeit, als noch keine verbindliche Regelung der Postverhältnisse bestand, durch Kenntnis aus dem Reich angewandt und beibehalten. In der Verfügung Nr. 115/1940, veröffentlicht im Amtsblatt der Reichspost, wird neben den neuen Gebühren, die ab dem 1.3. 1940 (!) galten, der Hinweis abgedruckt: Bis auf weiteres sind unzulässig: Postwurfsendungen usw..., ... der Vermerk Frei durch Ablösung Reich. Bei Sendungen aus dem Generalgouvernement ist der Vermerk Frei durch Ablösung Reich vorläufig nicht zu beanstanden. Das erklärt Deinen Beleg ins Reich.

Nach meiner bescheidenen Einschätzung haben einfach sämtliche Behörden und Institutionen diesen Vermerk angewandt, ohne zu wissen, dass dieses Verfahren mit der Post abgesprochen sein musste (Vertrag) und dass Gebühren für Sendungen Pauschal zu zahlen waren. Weil die ganze Sache aus dem Ruder gelaufen und nicht mehr zu kontrollieren war, wurde dann zum 1. April 1940 der Freimachungszwang für Behörden im Generalgouvernement eingeführt. Zeitgleich gab es dazu die ersten Dienstmarken.



Dienstpostbrief vom 9.1.40 aus Wloszczowa unter Ablösevermerk nach Chemnitz i. Sachsen



Dienstpostbrief vom 1.6.40 aus Krakau nach Berlin. Mit der neuen Dienstmarke wurde der Vermerk Frei durch Ablösung Reich überklebt und somit unkenntlich gemacht.
 
Jürgen Zalaszewski Am: 20.12.2014 22:21:15 Gelesen: 148337# 47 @  
@ hajo22 [#42]

Hallo Jochen,

ich glaube auch nicht, dass das eine Dienstsache war. Der Vermerk lautet ja auch nur Deutsche Post Osten. Ich vermute mal, dass hier jemand die 60 Gr. der 1. Dienstmarkenserie sowie den Umschlag missbräuchlich verwendet hat. Mischfrankaturen zw. Dienst- und normalen Dauerserienmarken sind nicht so häufig. Leider kann ich so etwas in meiner Sammlung nicht dokumentieren, was aber nichts heißen soll.

Zum R-Zettel: Dieses Thema hat die ArGe Generalgouvernement schon vor Jahren behandelt. Obwohl keine Schriftstücke, Verfügungen oder ähnliches dazu aufgefunden wurden geht man davon aus, dass diese mit einer dreistelligen Nummer versehenen Einschreibaufkleber Selbstbucher-R-Zettel sind. Sie treten vor allem bei Behörden und Dienststellen der Verwaltung auf.

Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 20.12.2014 22:41:36 Gelesen: 148336# 48 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#46]

Der Vermerk "Frei durch Ablösung Reich" bedeutete - ich formuliere das jetzt so wie ich es denke/verstanden habe - die Zahlung einer Jahrespauschale durch das Reich an die Reichspost zur Abgeltung der Postgebühren von Behördensendungen ohne bestimmte Zusatzleistungen wie z.B. Luftpost. Diese Jahrespauschale wurde - so denke ich - aufgrund von statistischem Material über die Anzahl der im Reich vorher verbrauchten Dienstmarken unter Anwendung von Hochrechnungen ermittelt/ berechnet oder geschätzt.

Für das Postaufkommen von Behörden im neu errichteten Postgebiet Generalgouvernement konnte aber noch kein statistisches Material zur Berechnung einer Ablösepauschale zur Verfügung stehen. Vermutlich dachten anfangs die neu installierten deutschen Behörden im GG, die Reichspauschale würde auch ihre Gebühren decken. Dem war eben nicht so. Das GG hatte postalisch Eigenständigkeit. Also mußten wieder schleunigst Dienstmarken herausgegeben werden (die Post brauchte Geld für ihre Leistungen).

Ich habe mir das so zusammengereimt, ohne konkrete Literatur zum Ablöseverfahren im GG. Kann also auch alles davon falsch sein.

Deine Meinung, Jürgen?

Ich zeige noch eine nicht so häufig vorkommende Portostufe bei den Dienstbriefen:

Deutsche Verwaltung der staatlichen Säge- und Holzwerke, Brief aus Chelm vom 16.1.1941 nach Lublin. Portorichtig mit 16 Gr. (6 und 10 Gr. der 1. Ausgabe) frankiert für Geschäftspapiere bis 100 gr. Gewicht.



Schönen Abend.
Jochen
 
hajo22 Am: 20.12.2014 22:48:25 Gelesen: 148332# 49 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#47]

Kein Problem. Hier sind 2 solcher Briefe:



Danke für den Hinweis beim R-Zettel.

Schönen Abend.
Jochen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 20.12.2014 23:10:07 Gelesen: 148326# 50 @  
@ hajo22 [#48]

Hallo Jochen,

genau so war's.

Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 21.12.2014 09:30:29 Gelesen: 148313# 51 @  
Zu den Mischfrankaturen (Mifr.) Dienstmarken (DM)/Dauerserien (DS) (Mifr. mit Sondermarken oder gar Zuschlagsmarken habe ich noch nie gesehen) möchte ich noch folgendes ergänzen:

Die Frage der Zulässigkeit solcher Mifr. stellt sich nicht, denn der Post des Generalgouvernement war es m.E. doch egal, welche Markentypen auf den Briefen klebten. Hauptsache gültig und Hauptsache ausreichend frankiert.

Die Behördenstellen waren wohl angewiesen immer ganz genau portorichtig zu frankieren, d.h. weder Unter- noch Überfrankaturen zuzulassen. Ich kann mir vorstellen, daß gelegentlich bestimmte Werte der DM bei einer Behörde ausgingen und nicht schnell neu beschafft werden konnten, so daß man auf die DS zurückgriff. Die DM mußten wohl zentral bei einer bestimmten Poststelle bestellt werden und waren nicht am jeweiligen Ortspostamt wie die DS vorrätig.

Die 1. Ausgabe weist noch im Gegensatz zur 2. und 3. Ausgabe hohe Zloty-Werte aus ( 3 und 5 Zl.). Diese Werte kamen vermutlich selten in Gebrauch. Ich kann z.B. Bedarfspost nur bis zum 1 Zl.-Wert nachweisen, die beiden Höchstwerte habe ich auf Briefen noch nie gesehen (was nichts bedeuten soll).



Brief aus Warschau vom Deutschen Gericht nach Stendal ins Reich. Gestempelt Warschau 2.7.42, frankiert mit 1,08 Zl. (1 Zl. und 8 Gr. der 1. Ausgabe). Porto: Zustellgebühr 60 Gr. und Gebühr für Hin- und Rücksendung der Zustellungsurkunde 48 Gr. oder für Briefgebühr über 20 gr. einfacher Versand.

Dann zeige ich noch die 5 Zl. auf nicht gelaufenem Brief mit Versandstellen-Stempel Krakau 1 "f" vom 2.6.1940.

Der Brief wurde entweder nachbeschriftet oder bereits frankiert und adressiert an die Versandstelle zur Beförderung eingereicht. Diese stempelte lediglich die Marke und sandte das Couvert im Umschlag an den Auftraggeber zurück, so vermute ich.



Die Marke auf so einem Umschlag kann nicht auf Brief, sondern nur als Briefstück oder lose gestempelt gewertet werden.

Schönen 4. Adventssonntag.
Jochen
 
hajo22 Am: 21.12.2014 16:41:34 Gelesen: 148283# 52 @  
Inlandsfernbrief bis 20 gr., gestempelt Deutsche Post Osten 2.1.1940, frankiert mit 50 Gr. (Fernbriefporto im Auslandstarif für die polnische Zivilbevölkerung, siehe dazu [#3]).

Zusatzstempel (Polnisch/Deutsch): "Arische Firma". Die "Arisierungen" wurden auch im Generalgouvernement durchgeführt.



Viele Grüße
Jochen
 
Stefan Am: 22.12.2014 12:09:04 Gelesen: 148247# 53 @  
Der einzige mir vorliegende Beleg aus dem Generalgouvernement ist optisch nicht besonders ansprechend und fristete bisher ein Nischendasein in einem Karton zusammen mit allen möglichen Belegen:



Lässt sich die Sendung in etwa datieren und ist die Sendung überhaupt mit der Post gelaufen? Der Brief trägt rückseitig keinerlei Hinweise.

Gruß
Pete
 
diva Am: 06.01.2015 20:19:10 Gelesen: 148305# 54 @  
Hallo und guten Abend,

habe hier einen Brief von Krakau abgestempelt am 10.2.1943, bitte um Eure Einschätzung von diesem Brief. Ich bedanke mich im voraus schon für Eure Hilfe. Eine Frage noch, ist dieser Brief zum sammeln geeignet ?



M.f.G.
Diva
 
Cantus Am: 06.01.2015 21:07:11 Gelesen: 148290# 55 @  
@ diva [#54]

Hallo diva,

das ist keine Ganzsache, sondern ein Brief mit aufgeklebter Briefmarke.

Viele Grüße
Ingo
 
diva Am: 06.01.2015 22:54:08 Gelesen: 148271# 56 @  
Hallo Ingo,

vielen Dank für die Info, werde mich bessern.

M.f.G.
Diva
 
muemmel Am: 06.01.2015 23:30:01 Gelesen: 148261# 57 @  
@ Cantus [#55]

Servus Ingo,

von einer Ganzsache war bei dem von diva vorgestellten Beleg keine Rede. Daher verstehe ich den Hinweis nicht wirklich.

@ diva [#54]

Servus diva,

der Brief ist zwar echt gelaufen, aber überfrankiert. Das Porto betrug 24 Groschen (polnisch) und die Einschreibgebühr 60 Groschen. Macht zusammen 84 Groschen. Wahrscheinlich wollte der Absender dem Empfänger einen hübschen Beleg zukommen lassen.

Grüßle
Mümmel
 
Kontrollratjunkie Am: 07.01.2015 00:35:42 Gelesen: 148253# 58 @  
@ muemmel [#57]

Hallo Harald,

vermutlich stört sich Ingo an der Tatsache, dass die Anfrage hier in diesem Thema gestellt wurde. Es heißt "Thema: Generalgouvernement Ganzsachen: Bestimmung und Wertschätzung", betrifft also keine Ganzstücke.

@ diva [#54]

Dein Beleg ist ein hübscher Sammlerbeleg mit allen Anzeichen einer korrekten Beförderung in das Sudetenland. Die Tatsache der Überfrankierung ist für den Puristen natürlich problematisch, aber sammelfähig ist der Brief auf jeden Fall.

Beste Grüße
Rüdiger
 
diva Am: 07.01.2015 07:17:32 Gelesen: 148046# 59 @  
@ muemmel

Guten Morgen mümmel, und vielen Dank für die Info.

L.G.
Diva
 
diva Am: 07.01.2015 07:20:59 Gelesen: 148045# 60 @  
@ Kontrollratjunkie [#58]

Hallo und guten Morgen,

auch Dir vielen Dank für die Klarstellung, ich habe vermutlich das Thema falsch gewählt. Danke.

m.f.g.
Diva

[Beiträge [#54] bis [#60] aus dem Thema "Generalgouvernement Ganzsachen: Bestimmung und Wertschätzung" redaktionell verschoben, hier passt der Beleg besser als bei den Ganzsachen]
 
Manne Am: 11.04.2015 19:39:27 Gelesen: 147175# 61 @  
Hallo zusammen,

ein Einschreib-Brief aus Radom vom 29.10.1940 nach Schwenningen, Ankunftstempel vom 31.10.1940

Gruß
Manne


 
Stefan Am: 03.05.2015 09:00:07 Gelesen: 146943# 62 @  
@ Jürgen Zalaszewski; hajo22 und alle:

Handelt es sich bei den nachfolgenden Marken um Stücke des Deutschen Reiches (Dauerserie Hindenburg), welche für die "Deutsche Post Osten" zu Frankierzwecken verwendet wurden oder nutzte man Hindenburg-Ausgaben ohne Aufdruck als Nachverwendung im Generalgouvernement? Marken des Deutschen Reiches waren laut den Angaben im Vorwort des Generalgouvernement im Michel-Spezialkatalog (2012) bis 15.12.1939 zulässig und wurden bis Herbst 1940 toleriert. Die Stempelentwertungen der vorliegenden Marken datieren außerhalb dieses Gültigkeitszeiteitraums von April 1941 bis Dezember 1941 und weisen Ortsnamen wie Radom, Krosno und Warschau auf.





Gruß
Pete
 
Jürgen Zalaszewski Am: 03.05.2015 13:21:19 Gelesen: 146901# 63 @  
Hallo Pete,

ich habe auch schon mal solche Abschnitte gesehen. Du hast recht, dass zu diesem Zeitpunkt Marken des Deutschen Reiches im Generalgouvernement nicht mehr gültig waren. Nach meinem Kenntnisstand stammen die Ausschnitte alle von Feldpostüberweisungen, was vermuten lässt, dass die Reichspost-Marken aus den Beständen der Feldpostämter stammen.

Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 03.05.2015 16:45:57 Gelesen: 146876# 64 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#63]

Die Feldpostämter hatten m.W. neben speziellen für die Feldpost angefertigten Formularen auch Briefmarken (vermutlich nur die Dauerserien der Reichspost) vorrätig. Es galten die Inlandsgebühren.

Die Feldpostämter entwerteten auch ihre Poststücke selber (hier eine Feldpostanweisung v. 5.3.45):



Die Frage ist, warum gelangten hier Feldpostanweisungen zur Entwertung in den normalen Postlauf?

VG, hajo22
 
Stefan Am: 03.05.2015 18:39:07 Gelesen: 146854# 65 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#63]
@ hajo22 [#64]

Danke für die Informationen. Erfolgte die Entwertung der Feldpostanweisungen grundsätzlich mit einem Feldpoststempel? In den in Beitrag [#62] gezeigten Exemplaren wurden m.E. normale Tagesstempel verwendet. Zuerst ging ich von normalen Verwendungen der Hindenburg-Marken als Vor-/Mit-/Nachläufer aus, bis ich das Stempeljahr las.

Gruß
Pete
 
hajo22 Am: 04.05.2015 19:51:39 Gelesen: 146783# 66 @  
@ Pete [#65]

Abschließend kann ich Deine Frage nicht beantworten. Ich kenne auch Feldpostüberweisungen mit Tagesstempeln der Reichspostämter so wie Deine Postabschnitte sie zeigen. Also war wohl anscheinend beides möglich. Da Reichspostmarken auf Deinen Abschnitten kleben, waren die Überweisungsformulare vor Einlieferung bei den GG-Postämtern bereits frankiert. "Nachläufer" sind mir beim GG unbekannt.

VG, hajo22
 
Stefan Am: 05.05.2015 22:02:17 Gelesen: 146722# 67 @  
@ hajo22 [#66]

Abschließend kann ich Deine Frage nicht beantworten. Ich kenne auch Feldpostüberweisungen mit Tagesstempeln der Reichspostämter so wie Deine Postabschnitte sie zeigen. Also war wohl anscheinend beides möglich. Da Reichspostmarken auf Deinen Abschnitten kleben, waren die Überweisungsformulare vor Einlieferung bei den GG-Postämtern bereits frankiert.

Danke für die Info. Vielleicht findet sich (irgendwann) einmal ein vollständiger Beleg - Feldpostanweisung, frankiert mit Marken des Deutschen Reiches und entwertet durch Poststempel des Generalgouvernement :-)

"Nachläufer" sind mir beim GG unbekannt.

Nachläufer = Nachverwendung = Stempeldaten aus dem Zeitraum vom 16.12.1939 bis Herbst 1940, da die Gültigkeit der Marken des Deutschen Reiches an sich am 15.12.1939 abgelaufen war.

Gruß
Pete
 
Jürgen Zalaszewski Am: 29.05.2015 14:31:19 Gelesen: 146211# 68 @  
@ hajo22 [#66]
@ Pete [#67]

Hallo Jochen und Pete,

die Frage nach Feldpostüberweisungen mit im Generalgouvernement abgestempelten Reichspostmarken kann ich derzeit auch nicht abschließend beantworten. Ich werde versuchen über die ArGe Generalgouvernement weitere Auskünfte zu erfragen.

"Nachläufer" sprich Nachverwendungen sollte es nicht gegeben haben, gibt es aber. Irgendwie sind immer mal Poststücke mit Reichspostmarken, deren Gültigkeit eigentlich im Dezember 1939 abgelaufen waren, durchgekommen. Anfänglich wurden diese noch toleriert, später dann aber mit Nachporto belegt.

Beste Grüße
Jürgen
 
Stefan Am: 29.05.2015 20:56:45 Gelesen: 146165# 69 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#68]

die Frage nach Feldpostüberweisungen mit im Generalgouvernement abgestempelten Reichspostmarken kann ich derzeit auch nicht abschließend beantworten. Ich werde versuchen über die ArGe Generalgouvernement weitere Auskünfte zu erfragen.

Danke. Ich hoffe auf erfolgreiches Gelingen. :-)

Gruß
Pete
 
hajo22 Am: 30.05.2015 18:35:46 Gelesen: 146066# 70 @  
Generell nicht leicht zu finden sind Wertbriefe aus dem GG.

Ich zeige einen Wertbrief aus Garwolin (Distrikt Warschau) vom 24.6.1944 nach Warschau, Ankunft 25.6.

Wie bei Wertbriefen üblich, ist auf dem Couvert das Gewicht - hier = 39 gr. - und der Wertbetrag - hier = 45.000 Zl - angegeben. Der Brief ist mit 10,48 Zl frankiert (10 Zl. Nr.65 und 48 Gr. Nr.69).

Portozusammensetzung:
Brief über 20-250 gr. = 48 Gr.
Wertangabegebühr
je 1.000 Zl/20 Gr.
45x20 Gr. = 900 Gr.
Behandlungsgebühr
über 200 Zl pauschal = 100 Gr.
-------------------------------
Gesamt 1.048 Gr. oder 10,48 Zl
 



VG, hajo22
 

Jürgen Zalaszewski Am: 02.06.2015 15:11:43 Gelesen: 145949# 71 @  
@ hajo22 [#70]

Hallo Hans-Joachim,

danke für den schönen Wertbrief, den Du uns hier gezeigt hast. Mit Deiner Portoberechnung liegst Du vollkommen richtig.

Passend zum Thema möchte ich auch einen Wertbrief zeigen, der mir anfänglich Probleme bei der Ermittlung des Portos bereitet hatte. Aber irgendwann fiel mir auf, dass die Wertangabe in Reichsmark angegeben war und da konnte ich lange rechnen, bis das Porto stimmte. Nimmt man statt der 2500 RM jetzt 5000 Zloty, passt es auch mit dem verklebtem Porto:

Brief 2. Gewichtsstuffe 20 g bis 250 g = 48 Gr
Wertangabe je 1000 Zloty/20 Gr = 5 x 20Gr = 100 Gr
Behandlungsgebühr über 200 Zloty 100 Gr = 100 Gr
Gesamt = 248 Gr (überfrankiert mit 2 Gr)

Der Brief wurde am 21.6.1940 in Krakau aufgegeben und war bereits einen Tag später in Potsdam.



Auf der Rückseite sind noch die beiden Lacksiegel erhalten.

Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 02.06.2015 15:45:26 Gelesen: 145945# 72 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#71]

Kleine Korrektur: Bei der Berechnung der Wertbriefgebühr muß es heißen: 5x20 Gr. = 100 Gr. (und nicht 44x20 Gr.). Übrigens: RM steht ganz fettgedruckt auf dem Couvert (aber manchmal will man nicht glauben, was man sieht).

VG, hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.06.2015 16:35:49 Gelesen: 145932# 73 @  
@ hajo22 [#72]

Du hast natürlich recht, Sorry, da hatte ich etwas anderes im Kopf. Danke für den Hinweis.

Beste Grüße
Jürgen

[Redaktioneller Hinweis: Die Berechnung der Wertbriefgebühr in Beitrag [#71] wurde von uns korrigiert.]
 
hajo22 Am: 02.06.2015 16:39:21 Gelesen: 145930# 74 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#73]

Ja, geht mir manchmal auch so. Übrigens, ein sehr schöner Brief und 2 Gr., also 1 Pfg. hin oder her, ist völlig egal.

BG. hajo22
 
Jimphil Am: 02.06.2015 20:07:12 Gelesen: 145910# 75 @  
Hallo liebe Freunde,

auch ich habe hier einen Brief. R-Brief von Minsk 9.9.40 nach Rottweil, Rückseitig Ankunftstempel 11.9.40.

Grüße


 
hajo22 Am: 02.06.2015 20:47:37 Gelesen: 145904# 76 @  
Da ich bis Ende dieser Woche nicht mehr zu den Briefmarken komme, stelle ich noch schnell einen Brief nach den USA ein.

Einschreibbrief aus Krakau vom Juni 1940 (Tagesdatum kann ich auf der blauen Marke nicht lesen) nach New Hampshire/USA, frankiert mit 50 und 60 Gr. Hindenburg-Aufdruckserie = 1,10 Zl portorichtig für einen Brief bis 20 gr.

Auf der Vorderseite links unten findet sich der Kastenstempel "US Customs/Passed Free/Boston/Mas.", also Zollfreistellungsvermerk (siehe Detailscan).

Rückseite Zensurstempel und Verschlußstreifen OKW "e" = Zensurstelle Frankfurt a.M.; Ankunftsstempel Boston 22.6.1940.





VG und bis bald, hajo22
 
hajo22 Am: 18.06.2015 12:48:14 Gelesen: 144951# 77 @  
Heute kein echter "Bedarfsbrief" aber immerhin ein (möglicherweise) echt gelaufener philatelistischer Eilboten-Einschreibbrief an die bekannte Firma Sieger in Lorch (Rückseite Ankunftsstempel 10.1.1944). Für die Firma war es ein "Bedarfs"-Brief, denn der Brief für sich ist ein Handelsobjekt.

Absender ist die Versandstelle (VS) in Krakau (Stempel Krakau 3). Frankiert mit Werten der 3. Dienstmarken-Ausgabe und für geneigte Sammler vorgesehen. Was der Dienststempel "Generalgouvernement/Regierung/170" bedeuten soll, weiß ich nicht. Vielleicht stand dieser Stempel der VS zur Verfügung. Schön auch der Zettel "Durch Deutsche Dienstpost Osten". Sammler sind eben Ästheten. Zähnung, Stempel, Farbarrangement und Erhaltung des Beleges, alles super.

Die Deutsche Post Osten hatte ihre Einnahmen und die Sammler ihre Freude.

Der auf dem Brief verklebte 16 Gr.-Wert hat eine Michel-Brief-Bewertung von 65 € (Mi.-Katalog 2012). Es sind bis auf die 24 Gr. nur Werte verklebt, die hohe Briefbewertungen ausweisen. Also Werte, die auf echter Bedarfspost eher selten zu finden sind. Die Briefbewertungen gelten wie bekannt für portogerechte bzw. minimal überfrankierte Briefe.

Dieser Brief hier ist hoffnungslos überfrankiert. Bewertung also wie lose gestempelt + X. Und dieses "X" kann - nach meiner Erfahrung - leicht mal 10-20 € oder mehr ausmachen.

Und hier ist das schöne Stück:



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 18.06.2015 17:48:01 Gelesen: 144927# 78 @  
Einschreibbrief über 20 gr. aus Krosno vom 8.3.1940 nach Metzingen/Württ., Ankunft 12.3.1940.

Portorichtig frankiert mit 50, 30, 20 und 8 Gr. (der Hindenburg-Überdruckausgabe) = 108 Gr.

Die Entwertung der Marken erfolgte mit dem Dienststempel "Deutsche Post Osten/Krosno", der Poststempel von Krosno ist oben am Briefrand beigesetzt.

Absender ist ein Gefreiter, der auch die kostenlose Feldpost hätte bemühen können. Aber mit Marken und in dieser Form ist es eben viel schöner, n'est-ce pas?



VG, hajo47
 
Jürgen Zalaszewski Am: 18.06.2015 23:10:19 Gelesen: 144897# 79 @  
@ Jimphil [#75]

Hallo,

ist zwar nur ein "einfacher" Einschreib-Brief, der aber durch die Verwendung eines vorgedruckten Dienstpostumschlages schon wieder interessant ist. Es fällt der gestrichene Vermerk "Frei durch Ablösung Reich" auf. Dieser Vermerk durfte seit dem 1. April 1940 nicht mehr verwendet werden. Ab diesem Zeitpunkt mussten die Dienststellen ihre Post mit den dafür vorgesehenen Dienstmarken frankieren. Der Brief ist mit normalen Freimarken frankiert was zum einen den Schluss zulässt, das in der Dienststelle des Absenders keine Dienstmarken mehr vorhanden waren oder aber der Absender hat den Brief in eigener Angelegenheit verschickt und da konnte man natürlich keine dienstlichen Marken für verwenden.

Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 19.06.2015 00:00:30 Gelesen: 144890# 80 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#79]

Zu [#75]: Ein R-Brief an das Finanzamt dürfte höchstwahrscheinlich eine Privatangelegenheit gewesen sein und keine dienstliche Post. Vielleicht hat der Absender einen Dienstumschlag verwendet um "Eindruck zu schinden".

Hier ein Dienstbrief an den Regierungspräsidenten in Regensburg vom Landkommissar in Krosno-Str(z)yzow mit Kastenstempel "Frei durch Ablösung Reich" (FdAR) und Dienstsiegel der "Deutsche Post Osten/ Tarnow 2", kein Poststempel, der uns das Absendedatum verrät. Handschriftlich oben vermerkt: "Dienstsache", also klar keine Privatangelegenheit, sondern dienstliche FdAR-Post vom GG ins Reich und anscheinend vor dem 1.4.1940.

Auf der Rückseite des Couverts ist zu lesen: "Landkommissar in Krosno, Postleitstelle Krakau 2".



VG, hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 19.06.2015 00:06:19 Gelesen: 144889# 81 @  
@ hajo22 [#76]

Hallo Hans-Joachim,

einen Brief in die Vereinigten Staaten, der in Boston auch noch durch den Zoll abgefertigt wurde, habe ich noch nicht gesehen. Ein schönes Stück aus der Zeit, als die Amerikaner noch nicht mitspielten.

@ hajo22 [#77]

Ja, von den sogenannten Sieger-Briefen gibt es eine unendliche Anzahl. Immer sehen sie "Top", sauber und dekorativ aus und wurden wohl für den Sammlermarkt gemacht, wie Du es schon beschrieben hast. Was viele nicht wissen ist der Umstand, dass der damalige Briefmarkenfachmann des Deutschen Reiches, der Konsul Herrmann E. Sieger aus Lorch in Württemberg die Deutsche Post Osten bei der Herausgabe von Postwertzeichen beriet. Und das so gut, dass in den ersten zwei Jahren des Bestehens der DPO der jeweils zweithöchste Einnahmebetrag aus dem Verkauf von Sammlermarken her rührte. Sicherlich wurde auch der Konsul mit Marken bezahlt. Übrigens haben auch diese Umschläge mit kompletten Sätzen teilweise ihren Weg in die Kataloge gefunden, man findet sie bei den entsprechenden Ausgaben als FDC-Bewertung wieder.

Der R-Zettel bei Deinem Brief stammt nicht von der Versandstelle sondern vom Postamt Krakau 3, welches die Geschäfte der zwischenzeitlich geschlossenen Versandstelle weiter führte. Interessant ist, dass der Brief, obwohl überfrankiert, unter "Einschreiben" versandt wurde. Das war nach den früheren Bedingungen der Versandstelle bzw. der Stempelstelle nicht möglich. Vielleicht wurde aus diesem Grunde auch das Dienstsiegel der Regierung des Generalgouvernementes verwendet, um der ganzen Sache einen offiziellen Anstrich zu geben. Die Zahl 170 ist lediglich die lfd. Nummer des Dienstsiegels. Durch die Anwendung dieses kleinen Tricks kann man sehen, wie weit die DPO mit dem Händler aus Deutschland "verbandelt" war.

Beste Grüße
Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 19.06.2015 00:10:23 Gelesen: 144888# 82 @  
@ hajo22 [#78]
@ hajo22 [#80]

Hallo Hans-Joachim,

Du haust hier die Dinger raus, dass es eine wahre Freude ist. Nur kommt man mit dem Kommentieren und dem Vorstellen eigener Belege nicht mehr nach. Aber mach weiter so, vielleicht locken wir mit unseren Belegen doch noch den ein oder anderen hinter dem Ofen hervor.

Wünsche eine gute Nacht.
Jürgen
 
hajo22 Am: 19.06.2015 11:23:04 Gelesen: 144856# 83 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#81]

Guten Morgen Jürgen,

ja die Geschichte um Konsul Sieger kenne ich aus der philatelistischen Fachpresse. Auf seine Initiative/Empfehlung hin wurden z.B. polnische Briefmarken mit dem bekannten Überdruck versehen (Dauerserie Mi.Nr. 14-39). Diese Serie wurde auch bei Nichtphilatelisten der "Renner" wie aus zeitgenössischen Berichten hervorgeht. Lag also voll im Geschmack/Trend der Zeit.

Bei den "gemachten" Sieger-Super-Briefen vermute ich, daß sie mit Kurier oder per Paket befördert worden sind und nicht den direkten Postweg durchlaufen haben, damit keinesfalls die Couverts beschädigt wurden. Der Lorcher Ankunftsstempel war vermutlich für solche Sieger-Post verabredet.

Ich zeige hier die Nr. 115 auf Sieger-FDC-RBf vom 11.2.1944 gestempelt Krakau 3 und Ankunftsstempel 15.2.44, das Couvert ist noch offen. Der FDC wertet im Mi.-Spezialkatalog D immerhin 80 €! Also wie gesagt, die Sachen haben schon ihren Preis. Aber ist es nicht ein schöner Beleg? Da kann man wirklich nicht mosern. Allerdings für den Bedarfsbrief-Puristen eher verwerflich.



Schönen Tag, hajo22
 
hajo22 Am: 20.06.2015 00:32:50 Gelesen: 144819# 84 @  
Zu früher Stunde noch ein R-Bf. gestempelt Krakau 5 vom 8.4.1941 nach Prag. Frankiert mit 84 Gr., dabei eine Zuschlagsmarke 24+16 Gr. zur Winterhilfe 1940. Zuschlagsmarken sind nach meinen Beobachtungen auf Bedarfsbriefen nicht häufig. Kein Ankunftsstempel.



BG, hajo22
 
hajo22 Am: 20.06.2015 17:38:08 Gelesen: 144786# 85 @  
Ich zeige ein Vordruck-Couvert "Dienstpost/Der Pressechef der Regierung des GG" handschriftlich verändert und zu Privatzwecken verwendet nach Bayern. Frankiert mit 24 Gr. AH.

Nach meinen Beobachtungen kam es häufiger vor, daß Dienstumschläge zu Privatzwecken umfunktioniert wurden wie hier.

Das Besondere an diesem Brief ist der Stempel Krakau 20 mit dem Datum 2.1.1945. Einen späteren Bedarfsbrief aus dem GG habe ich nicht in der Sammlung.



Wer kann spätere Bedarfspost zeigen?

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 21.06.2015 10:16:53 Gelesen: 144751# 86 @  
Einschreib-Luftpostbrief aus Okocim vom 17.12.1940 mit deutscher Zensur nach den USA, Ankunft New York 14.1. und Detroit 15.1.1941.


Frankiert mit 2,70 Zl (Bautenserie 20 Gr. + 50 Gr. + 2x 1 Zl):

Auslandsbrief bis 20 gr. = 50 Gr.
Einschreiben = 60 Gr.
Luftpostgebühr Bf. 5-10 gr. = 160 Gr.
(80 Gr./5 gr. nach USA)
 

Die Beförderungsdauer betrug fast einen Monat.



VG, hajo22
 

Jürgen Zalaszewski Am: 24.06.2015 23:11:20 Gelesen: 144634# 87 @  
@ Pete [#62]
@ hajo22 [#64]

Hallo Pete und Hans-Joachim,

im Nachgang zu unserer Diskussion über im Generalgouvernement abgestempelte Reichspostmarken aus dem Jahre 1941 habe ich von einem Sammlerfreund folgende zusätzliche Information erhalten:

"Diese Massnahme basierten auf die Mitteilung Nr. 1237/41 im Amtsblatt des RPM Nr. 67 vom 22.7.41.

Demnach sollten die Lagerbestände der Reichsdruckerei an Hindenburgmarken aufgebraucht werden, was bei der DPO für den Innendienst vollzogen wurde. Bekanntlich, wie den Fp-Amtsblättern zu entnehmen ist, sollten die Feldpostleitstellen zur Sicherung ihres eisernen Bestands, ihre Wertzeichenbestellungen zeitig aufgeben. Es wurde ihnen ein Höchstbetrag bewilligt. Da es sich um eine interne Maßnahme handelte, ist die auch nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden."


Das könnte die Erklärung für das Vorkommen dieser Marken sein.

Beste Grüße

Jürgen
 
filunski Am: 04.07.2015 15:07:39 Gelesen: 144418# 88 @  
Hallo zusammen,

heute mal, ein wohl gar nicht sehr häufiger, Poststellenstempel aus einer ganz anderen Ecke:

CZUDEC / b / ÜBER / REICHSHOF (DISTR KRAKAU) (Generalgouvernement)



Vielleicht auch interessant für unsere Generalgouvernement Spezialisten?

Hier der Beleg dazu, eine Zustellungsurkunde (zweisprachig Deutsch-Polnisch):



Czudec ist heute wieder ein Dorf sowie Sitz der gleichnamigen Landgemeinde im Powiat Strzyżowski der Woiwodschaft Karpatenvorland in Polen.

Interessant und ungewöhnlich zu sonstigen derartigen Poststellenstempeln ist hier die Großschreibung des Wortes "ÜBER".

Beste Grüße,
Peter

[Redaktionall kopiert aus dem Thema "Landpoststempel / Poststellenstempel"]
 
Jürgen Zalaszewski Am: 30.07.2015 12:00:13 Gelesen: 143840# 89 @  
@ hajo22 [#85]

Hallo Hans-Joachim,

es ist Zeit, dass ich mich mal wieder melde. Sehr schön Dein gezeigter Briefumschlag. Ob es sich hier um Dienstpost oder mißbräuchlich verwendete Vordrucke als Privatpost handelt, ist sehr schwer zu sagen. Das Generalgouvernement war ja schon zu diesem Zeitpunkt in Auflösung begriffen und man hielt sich nicht mehr unbedingt an die Vorgaben. 2. Januar 1945 ist auf jeden Fall ein schon spätes Datum.

Ich zeige einen Brief vom 12. Januar 1945 aus dem Ort Milanowek, Distr. Warschau. Das ist mein spätester Beleg aus dem GG.



Sicherlich gibt es noch spätere, ich bin auf weitere Belege sehr gespannt.

Beste Grüße
Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 30.07.2015 12:14:45 Gelesen: 143835# 90 @  
Hallo Hajo 22,

des weiteren möchte ich noch einen Beleg vorstellen, der, obwohl am 20. Juli 1944 in Warschau abgestempelt, meiner Meinung nach auch zu den späten Belegen gehört. Seit geraumer Zeit versuche ich späte Belege aus Warschau zu finden, denn bekanntlich brach ja am 1. August 1944 in Warschau der Aufstand aus und es scheint auch schon vorher Probleme mit der Post oder den Postämtern in dort gegeben zu haben.

Der gezeigte Beleg mit Tarn-Maschinenserienstempel, Unterscheidungsbuchstabe -aq-, stammt aus Warschau und ist der bisher späteste, den ich finden konnte. Zusätzlich ist noch auf der Briefvorderseite ein Absender- oder Prüfstempel des "Kommandeur des Streifendienstes Warschau - Prüfstelle I" abgeschlagen. Dieser Stempel kommt auch auf anderen Feldpostbelegen aus dieser Zeit aus Warschau vor, leider habe ich noch nichts über diese Dienststelle in Erfahrung bringen können.



Ich bin mal gespannt, ob noch spätere Belege aus Warschau Juli 1944 gezeigt werden.

Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 30.07.2015 16:34:53 Gelesen: 143808# 91 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#90]

Hallo Jürgen,

der 20.Juli 1944, ein Donnerstag, ist aus gegebenem Anlaß (gescheitertes Attentat auf Hitler) sowieso ein ganz besonderer Tag.

Ich kann nicht sagen, ob ich einen Beleg mit Deinem Tarn-MaSt besitze. Kann sein, kann nicht sein. Ich fange gar nicht erst an zu suchen, kostet mich zu viel Zeit.

Zum Warschauer Aufstand zeige ich demnächst - wenn ich wieder etwas mehr Luft habe - eine Aufständigen-Karte (geprüft und übersetzt von Herrn Petriuk). Dann aber im thread Generalgouvernement Besonderheiten.

BG. hajo22
 
hajo22 Am: 30.07.2015 16:58:33 Gelesen: 143798# 92 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#89]

Sehr spätes Datum auf Deiner Postkarte mit dem 12.1.45. Am 17.1. wurde Warschau, am 19.1.45 Krakau durch die Rote Armee befreit. Es waren nur noch kleine Teile im Westen des Generalgouvernements von der Deutschen Wehrmacht besetzt.

Da bin ich mal gespannt, ob ein Leser ein späteres Datum auf Beleg zeigen kann. Ich denke mal, da wird nichts draus. Schon Daten vom Herbst/Winter 1944 aus dem GG sind sehr schwer zu dokumentieren.

BG, hajo22
 
hajo22 Am: 30.07.2015 19:09:14 Gelesen: 143770# 93 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#90]

Leider habe ich meine Belege weder nach Distrikten noch nach Ortschaften sortiert. Daher kann ich im Augenblick keinen späten Warschau-Beleg zeigen. Aus dem Herbst/Winter 44 müßte aber schon was da sein.

Ersatzweise ein später Brief vom 28.11.1944 aus Tschenstochau an die Berliner Stadtbank. Was der Vermerk "Dienstpost" auf dem Geschäftsbrief zu suchen hat, weiß ich nicht.



Bis demnächst, hajo22
 
hajo22 Am: 30.07.2015 19:20:06 Gelesen: 143766# 94 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#90]

Ich habe mal kurz in meinen Stempelunterlagen gekramt. Dieser MaWSt. wurde von 1942-1944 in Warschau verwendet. Allerdings fehlt mir ein Hinweis auf seine Orts-Aptierung. Das Ding muß schon recht selten sein. Gratuliere.

BG, hajo22
 
wajdz Am: 30.07.2015 19:20:35 Gelesen: 143766# 95 @  
Ein Brief, der nie gesammelt wurde. Nachdem sein Auftrag, Übermittlung einer Nachricht, erfüllt war, wurde er in Zeiten der Papierkanappheit noch zum Notiz- oder Schmiezettel und geriet dann in irgend eine Briefmappe, wo er die Zeiten überdauerte. Kein Prachtstück, aber nach meiner Ansicht als Zeitzeuge in diesem Thread zeigenswert und sammelwürdig.



MfG Jürgen -wajdz-
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.08.2015 15:05:13 Gelesen: 143684# 96 @  
@ hajo22 [#91], [#92] und [#94]

Hallo Hans Joachim,

ja, Du hast recht. Belege aus dem Herbst/Winter 1944/45 aus dem GG sind nicht so einfach zu finden. Aber genauso schwierig verhält es sich mit Belegen vom Juni/Juli 1944 aus den Distrikten Galizien, Lublin und teilweise Warschau. Der damalige Vormarsch der Roten Armee ging so rasch voran, dass zum Schreiben keiner mehr Zeit fand. Ich bin immer an Daten (und Bildern) aus diesen Zeiträumen interessiert, denn ich versuche seit einiger Zeit für die ArGe Generalgouvernement eine Dokumentation aus philatelistischer Sicht über das Ende des GG zu erstellen.

Zu Deiner Frage, was der Hinweis Dienstpost auf einem Geschäftsbrief zu suchen hat [#93] kann ich nur sagen, dass viele Firmen, Banken usw. gegen Ende des GG die Erlaubnis erhielten, ihre Post unter "Dienstpost" zu versenden. Das garantierte eine sichere Behandlung und Übermittlung der Post.

Zum Tarn-Maschinenserienstempel aus meinem Beitrag [#90] möchte ich noch einen Beleg zeigen, der diesmal den Unterscheidungsbuchstaben -l- im Stempelkopf trägt. Die Maschine war nachweislich in Lemberg vom 8.2.44 bis 19.4.44 im Einsatz.



Zusätzlich kann ich noch ein Exemplar dieses Stempeleinsatzes aus Radom zeigen, diesmal mit Ortsbezeichnung. Bislang sind nur Belege vom 3. bis 5.5.1944 bekannt.



Wer jetzt denkt, dass müssen ganz seltene Stempelabdruck sein, der liegt falsch. Zwischenzeitlich ist dieser Stempel noch mit Stempelkopf Lublin aufgetaucht. Der bekannte Autor Janusz Moszdzan (Postgeschichte des KZ Dachau und Postgeschichte des KZ Lublin-Majdanek, beide Bände aus der neuen Schriftenreihe der Poststempelgilde e. V.) fand den Stempel aus Lublin bei der Recherche zu seinem Lublin-Buch im Archiv der Lubliner Gedenkstätte, für uns Sammler somit unerreichbar. Sollte doch ein Mitleser hier diesen Stempel haben und abgeben wollen, PN genügt.

Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 02.08.2015 17:54:06 Gelesen: 143655# 97 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#96]

Machen wir uns nichts vor, die Belege mit MaWSt, die Du zeigst, halte ich für (sind) echte Raritäten.

Hier ein Fenstercouvert (Geschäftsbrief) aus Krakau 2 vom 29.12.1944, frankiert mit 4x6 Gr. als Fernbrief.

Auch hier der Vermerk: "Durch Deutsche Dienstpost Osten" nebst Angabe der Postleitzahl "7a". Eine Erklärung dafür hast Du mir ja im vorigen Beitrag geliefert.

Trotz Fenstercouvert (was ich als Briefsammler nicht so sehr mag) ein schöner und seltener Beleg, nicht wahr?



BG, hajo22
 
hajo22 Am: 02.08.2015 18:18:17 Gelesen: 143647# 98 @  
Hier auf die Schnelle noch ein Dienstbrief aus der "Kanzlei des Generalgouverneurs/Krakau, Burg" vom 14.6.1944 nach München, Ankunft 16.6.44. Per Einschreiben, frankiert mit 60 und 24 AH, Krakau 20.

Selbstverständlich trägt das eingedruckte Dienstsiegel die Stempelnummer "1". Gibt es (bei der Arge GG) ein Verzeichnis der Dienststellen des Generalgouverneurs in Krakau?



BG, hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.08.2015 18:28:54 Gelesen: 143642# 99 @  
@ hajo22 [#97]

Danke für die Blumen, Du hast recht, Maschinenserienstempel aus dem Generalgouvernement sind ein spezielles Gebiet und bis auf einige Standart-Werbefahnen nur sehr schwer zu finden. Werden sie mal angeboten, haben diese dann auch ihren Preis.

Wer hat schon Fensterbriefumschläge gerne? Aber Dein Beleg hat was, nicht zuletzt durch den Stempel der Postleitzahl in der Absendereingabe. Damit komme ich auch zum Beitrag von -wajdz-, [#95].

Zugegeben ist der Beleg von Jürgen kein so schöner Brief, er wurde sogar noch als Notizzettel missbraucht. Also echter Bedarf :-). Was ich allerdings schön finde ist die Dokumentation der Verwendung der Postleitgebietszahlen im GG. Bekanntlich kamen im GG keine Stempel oder gar Einschreibzettel o. ä. mit Eindruck der Postleitgebietszahl - 7a - im täglichen Postbetrieb vor. Es gibt zwar überliefert Abbildungen, die Stempelbilder einiger Orte mit eingearbeiteter PLGZ zeigen (stammen von einem Stempelhersteller), Belege oder Briefmarken, die diese Stempel tragen sind allerdings bis heute nicht aufgetaucht. Will man also die Verwendung der PLGZ im GG dokumentieren, muss man Belege sammeln, die im Anschriftenfeld, in der Absenderangabe oder durch Zusatzhinweise darauf hinweisen. Das ist bei dem Beleg von Jürgen -wajdz- und von hajo22 der Fall.

Nach meinen Beobachtungen ging es bereits Ende Februar / Anfang März 1944 mit den PLGZ im GG los, obwohl Werbung dafür durch Artikel und Hinweise im Reich erst ab April 1944 gemacht wurde. Man war sich zu Beginn wohl auch noch nicht auf Seiten der Postnutzer einige darüber, wo denn diese neue Postleitgebietszahl überhaupt hingeschrieben werden sollte. Nachfolgend zeige ich zwei Belege die zu diesem Themenkreis gehören.



Postkarte aus 7a Radomsko (Distr. Radom) vom 1.6.1944 nach Prag-Tiefenbach. Prag gehörte zum Postleitgebiet - 11b -, was auch auf der Karte vermerkt wurde, nur nicht da, wo es normalerweise hingehörte.

Die zweite Karte aus Pruskow (Distr. Warschau) vom 02.1.45 nach - 15 - Gräfenhain hat zwar die PLGZ im Anschriftenfeld stehen und auch noch an der richtigen Stelle, erhielt aber trotzdem einen Nebenstempel in rot mit dem Text "Vergiss die / Postleitzahl nicht!"



Wie man sieht, kann man auch aus solchen "Nebensächligkeiten" ein kleines Sammelgebiet pflegen.

Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 02.08.2015 18:29:41 Gelesen: 143642# 100 @  
@ filunski [#88]

Ich muß Dich leider enttäuschen, diese Postzustellungsurkunden aus dem Generalgouvernement sind Massenware, im Dutzend billiger.



VG, hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.08.2015 18:36:33 Gelesen: 143640# 101 @  
@ hajo22 [#98]

Nein, gibt es noch nicht, aber über die Zahlen in den Dienstsiegelabdrucken wurde schon einiges geschrieben. Wenn Dienststellen mit mehreren Siegeln ausgestattet waren, waren diese nummeriert oder wurden mit Buchstaben unterschieden. Ob sich das auch so mit den eingedruckten Siegelabdrucken verhielt, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall ein sehr interessanter Umschlag, der so richtig in die "social philatelie" passt.

BG Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.08.2015 18:38:24 Gelesen: 143639# 102 @  
@ hajo22 [#100]

Ja, gibt es. Aber diese Umschläge bieten ein Eldorado für Stempelsammler, der Stempel in reinster Form ohne störende Briefmarke. ;-)

BG, Jürgen
 
hajo22 Am: 02.08.2015 18:53:04 Gelesen: 143634# 103 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#99]

Das mit den Postleitgebietszahlen muß ich für das Generalgouvernement noch checken. Ich besitze eine Postleitgebietskarte vom "Berliner Lithographischen Institut, Berlin W 35" (Format 108x85 cm) mit Druckvermerk VII 44, die mein Vater aus dem Krieg mitgebracht hatte.

Die PLGZ "7b" war übrigens das Gebiet "Ukraine".

Hier noch ein R-Brief vom 1. Juli 1944 aus Warschau C1 (1.8. wäre bedeutend interessanter gewesen):



BG, hajo22
 
hajo22 Am: 02.08.2015 19:23:52 Gelesen: 143623# 104 @  
Bevor ich für heute meine Postings einstelle, hier noch ein Einschreib-Zensurbrief aus Lublin von 1941 mit einer nicht so häufigen "Destination".



BG, hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.08.2015 20:09:55 Gelesen: 143610# 105 @  
@ hajo22 [#104]

Sehr schön, so etwas muss man erst einmal finden. Glückwunsch.

BG, Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.08.2015 20:12:52 Gelesen: 143609# 106 @  
@ hajo22 [#103]

Zu diesem Beitrag eine Antwort von mir in der Rubrk Generalgouvernement: Besonderheiten.

Gruß
Jürgen
 
hajo22 Am: 04.08.2015 15:24:24 Gelesen: 143464# 107 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#90]

Warschau C1 vom 12.7.1944 auf Eilboten-Auslandskarte der P11 + 1 Zl AH = 1,30 Zl = portorichtig. Zensiert vorder- (OKW München) und rückseitig (chemische Zensur, heller diagonaler Streifen von links unten nach rechts oben). Auf der Anschriftsseite zusätzlich Schweizer (Zensur)-Freigabe-Kastenstempel "Zuzustellen/Feldpostdirektion".



BG, hajo22
 
hajo22 Am: 25.06.2016 10:17:38 Gelesen: 132702# 108 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#147]

Hallo Jürgen,

ich habe meine Bestände an Gedenkblättern mit dem Sonderstempel zum Amtsantritt des G.Gouverneurs durchgesehen (11 Stück) und dabei festgestellt, daß 7 Stk. (rd. 2/3) das lange "f" in " für" und 4 Stk. (rd. 1/3) das kurze "f" haben.

Nur zur Info. Ich zeige beide untereinander (oben langes, unten kurzes "f"). Ich denke mal, das Verhältnis 2:1 könnte passen.



Mit Sicherheit selten ist dieser Sonderstempel auf gelaufener Bedarfspost (wie bei Deiner Postkarte).

Frage an den Spezialisten: Ist dieses Gedenkblatt auch mit anderen Marken als mit der reichsdeutschen Winterhilfswerk-Marke (Nr. 732) bekannt geworden?

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 25.06.2016 10:47:16 Gelesen: 132697# 109 @  
Der SSt. zum 20.4.1940 wurde auf der offiziellen Gedenkkarte der " Deutschen Post Osten" mit der Überdruckmarke zu 50 Groschen (Nr. 24) abgeschlagen. Dabei konnte ich in meinen "Beständen" (7 Stk.) die Type I mit weitem und Type II mit engem Abstand zwischen "50" und "G" im Verhältnis 6:1 finden. Wenig repräsentativ, aber zumindest ein Hinweis.



Der Sonderstempel wurde auch auf privaten Karten abgeschlagen. Wie z.B.:



Auf Bedarfspost habe ich diesen SSt noch nicht gesehen. Vielleicht kann ein Leser ein Poststück zeigen?

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 25.06.2016 11:32:39 Gelesen: 132681# 110 @  
Hier wurde die von der Versandstelle in Krakau erworbene Propagandakarte mit Sondermarke und Sonderstempel nachträglich bedarfsmässig verwendet und neu frankiert. 6 Pfg. AH aus Wien vom 27.8.42 nach Berlin, wobei die GG-Marke durch den MaWSt von Wien nochmals "entwertet" wurde.



VG, hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 30.06.2016 22:22:29 Gelesen: 132404# 111 @  
@ hajo22 [#108]

Hallo Hans-Joachim und liebe Mitleser,

es ist schon erstaunlich, in welchen großen Mengen dieses Gedenkblatt erhalten geblieben ist. Ich habe in meiner Sammlung dieses Gedenkblatt 16 mal, davon sieben mal mit dem langen "f" und 9 mal mit dem kurzen "f". Das kurze "f" entstand offensichtlich durch langsames Wegbrechen des Buchstabens durch Verschleiß beim Druck, was auf eine hohe Auflage Rückschlüsse zulässt.

Neben diesen Unterscheidungsmerkmalen hat der "Spezialist" noch weitere Möglichkeiten, nach dem er dieses Gedenkblatt sammeln kann. Die nachfolgende Übersicht ist dem Buch von Michael Schweizer über die Dokumentation der Sonderstempel und Gedenkkarten, Werbestempel und Absenderfreistempel entnommen. Dieses Handbuch (H 46) ist mittlerweile in drei Bände aufgeteilt worden, so dass man sich nur das zulegen muss oder kann, für das man sich tatsächlich interessiert. Die Bände sind bei der ArGe Generalgouvernement 1939 - 1945 im Angebot.

Nach bisherigem Forschungsstand gibt es das Gedenkblatt mit diesem Stempel nur mit der 5 + 5 Pf WHW-Marke des Deutschen Reiches (Mi-Nr. 732). Scheinbar wurden nicht mehr benötigte Gedenkblattvordrucke für anderweitige Stempel aufgebraucht oder an Sammler abgegeben. Mir liegt dieses Gedenkblatt mit einer anderen Marke und mit einem anderem Sonderstempel (S 12 lt. GG-Handbuch oder Bochmann-Nr. S 7) versehen vor.

Den Sonderstempel gibt es auch auf anderen Marken des Deutschen Reiches, vorwiegend aus der Hindenburg-Serie. Diese Marken wurden anfänglich bis zur Herausgabe eigener Postwertzeichen im GG verwendet.

LG Jürgen
 
hajo22 Am: 01.07.2016 11:04:33 Gelesen: 132359# 112 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#111]

Interessant. Dann haben wir beide 27 Stk., davon 14 mit langem "f" und 13 mit kurzem "f", mithin ein Verhältnis von ca. 1:1. Ich denke auch, daß die Gedenkkarte mit kurzem "f" aufgrund einer enormen Nachfrage nachgedruckt wurde und das kurze "f" durch Abnutzung entstanden ist.

Warum die hohe Nachfrage? Eine Erklärung dafür bietet m.E. auch die Bestelliste (Druckvermerk 4.40) der Versandstelle für Sammlermarken in Berlin, die die Karte für 20 Pf. ihren Abonnenten und sonstigen Bestellern, also einem großen Interessentenkreis, anbot. Möglicherweise gab es die Karte auch bei den reichsdeutschen Postämtern am Schalter auf Anfrage zu kaufen. Vielleicht läßt sich das klären.

Hier Ausschnitte aus der o.g. Bestelliste:



Handschriftlich liest man auf der Liste noch: "Deutsche Post im Osten 13 Werte RM 3,23 Abgabe nur in ganzen Sätzen".
Wann wurde die Versandstelle für Sammlermarken in Krakau eröffnet? Kannst Du mal Dein Gedenkblatt mit der anderen Marke und dem anderen SSt. zeigen?

VG, hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 01.07.2016 15:46:01 Gelesen: 132326# 113 @  
Hallo Hajo,

komisch, hatte eigentlich meine Antwort mit den Bildern ausgestattet. Hier ein neuer Versuch: In Abb. 1 sind die Unterschiede abgebildet, Abb. 2 zeigt das aufgebrauchte Gedenkblatt.



In der Anfangszeit, also 1939/40 wurden die Sammler im Reich nur über die Versandstelle in Berlin mit Marken usw. beliefert. Meines Wissens wurde das Gedenkblatt nicht im Reich an den Postschalteren verkauft. Die Versandstelle in Krakau begann zwar auch im Laufe des Jahre 1940 mit Ihrer Tätigkeit, war aber anfänglich nur für Soldaten, Beamte usw. zugelassen, die im Generalgouvernement eingesetzt waren. Erst später, 1941, erfolgte auch die Belieferung der Sammler im Reich. Ein großes Problem war, dass das Generalgouernement als devisenrechtliches Ausland galt und Nachnahmen zw. dem GG und dem Reich nicht zugelassen waren. Neben einer kurzen Phase in der dann auch Nachnahmen ausgetauscht wurden, fand man dann einen anderen Weg, damit die Sammler ihre Bestellungen im GG auch bezahlen konnten. 1943 wurde die Versandstelle in Krakau aufgelöst, ihre Aufgaben übernahm das Postamt Krakau 3. Die Belieferung der Sammler im Reich erfolgte dann über das Postamt Kattowitz. Leider ist bislang noch nicht abschließend geklärt, wieso die Deutsche Post Osten Briefmarken, also Devisen, aus dem Reichsgebiet verschicken konnte und wie die Marken von Krakau nach Kattowitz kamen. Sachdienliche Hinweise dazu werden gerne entgegen genommen.

Beste Grüße
Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.07.2016 17:37:16 Gelesen: 132261# 114 @  
@ hajo22 [#108]

Hallo Hans-Joachim,

habe gerade gesehen, dass die ArGe Generalgouvernement mittlerweile ein eigenes Handbuch zum Gedenkblatt G 1 mit der Nr. H 084 aufgelegt hat. Scheinbar gibt es noch viel mehr zu entdecken wie mir auch bekannt ist.

Beste Grüße

Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.07.2016 17:52:32 Gelesen: 132256# 115 @  
@ hajo22 [#109]

Hallo Hans-Joachim,

bei mir ist das Verhältnis 50 : 50 bei insgesamt 6 Gedenkblättern.

Dafür kann ich einige Bedarfsbelege mit diesem Stempelabdruck vorweisen. Einmal eine Postkarte ins Deutsche Reich, geschrieben von einem Beamten der Treuhandstelle. Ein besonderes Schmankerl sind die Zeitungsstreifbänder der verschiedenen Ausgaben der Krakauer Zeitung, die im Monat Mai 1940 rückseitig mit einem Hinweisklebezettel, der zugleich als Streifbandverschluss diente, und dem Sonderstempelabdruck versehen waren.





Beste Grüße
Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 02.07.2016 18:24:43 Gelesen: 132245# 116 @  
@ hajo22 [#110]

Auch dieses Gedenkblatt ist hinlänglich bekannt und in großen Mengen erhalten geblieben. Eindeutig sind gelaufene Karten seltener zu finden. Auch da kann ich mit zwei ähnlichen Beispielen dienen.



Hier hat jemand, wahrscheinlich ein Postler, seinem Kollegen, Freund oder was auch immer beim Postamt 1 Magdeburg die neue Karte mit dem Sonderstempel und der neuen Marke (Mi-Nr. 106 erschien bereits am 13.8.43, die restlichen Marken des Satzes wurden erst am 14.9.43 verausgabt) unter Einschreiben zugeschickt. Der Ergänzungswert wurden gleichfalls mit dem Sonderstempel entwertet. Das alles geschah beim Postamt Krakau 3 (Nachfolgeorganisation der Versandstelle). Die Karte war bereits am anderen Tag in Magdeburg.



Diese Karte wurde erst zwei Wochen später verschickt und erhielt einen Maschinenstempelabdruck des Postamtes Krakau 2, ungeachtet der Tatsache dass sie bereits entwertet war.

In Deinem gezeigten Beispiel vermut ich, dass der Sammler diese Karten entweder schon durch die Versandstelle bekommen hatte oder dass er sie selber in Krakau gekauft und später zum Versand verwendet wurde.

Beste Grüße
Jürgen
 
Stefan Am: 14.07.2016 23:09:16 Gelesen: 131851# 117 @  
Mir lief das nachfolgende Stück über den Weg, welches mir aufgrund des Ortsstempels auffiel. Es handelt sich hierbei um eine Ganzsache des Deutschen Reiches zu 6 Pf., gestempelt in Tarnow (Distrikt Krakau) am 27.07.1944. Die Karte selbst wurde zwei Tage zuvor in Krakau geschrieben.



Die Karte wurde scheinbar nicht mit einer Nachgebühr belegt. Zufall oder kann jemand mehr erkennen, als die Karte auf dem ersten Blick hergeben mag? :-)

Gruß
Pete
 
Jürgen Zalaszewski Am: 24.07.2016 13:27:21 Gelesen: 131393# 118 @  
@ Pete [#117]

Hallo Pete,

bei der Karte könnte es sich um die Nachricht eines Eisenbahners (?) oder ähnliches handeln (kann leider nicht alles lesen und auch die Dienstgradabkürzungen nicht entziffern), der auf dem Weg, wie auf der Vorderseite aufgeführt, Richtung Lemberg war. Ich komme auf Eisenbahner, weil überall exakte Zeitangeben gemacht wurden und wer hat schon immer genaue Ankunfts- und Abfahrtszeiten angegeben wenn nicht diese Berufsgruppe. Außerdem war es bei Eisenbahnern durchaus üblich, dass sie, da immer unterwegs, ihre Post auf Bahnhöfen der Städte aufgegeben haben, in denen sie sich gerade befanden. Stimmt meine Annahme, dann war der Schreiber just zu dem Zeitpunkt auf dem Weg nach Lemberg, als die russische Sommeroffensive lief und die Rote Armee bereits in Galizien eingefallen war. Lemberg soll am 27. Juli 1944 von der roten Armee befreit worden sein.

Beste Grüße

Jürgen
 
Stefan Am: 24.07.2016 16:12:23 Gelesen: 131363# 119 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#118]

Ich komme auf Eisenbahner, weil überall exakte Zeitangeben gemacht wurden und wer hat schon immer genaue Ankunfts- und Abfahrtszeiten angegeben wenn nicht diese Berufsgruppe

Dank dir für die Information! Ich war auch etwas über die Zeitangaben unterhalb der Absenderangaben irritiert, konnte den Text selbst auf der anderen Kartenseite kaum lesen.

Galt für Behördenmitarbeiter (Bsp. Eisenbahner) eine Ausnahmeregelung, dass Marken/Ganzsachen des Deutschen Reiches in den besetzten Gebieten verwendet werden durften oder scheint die an sich für das Generalgouvernement unzulässige Frankatur eher durchgerutscht (alternativ: vom Postbeamten toleriert) worden zu sein?

Gruß
Pete
 
Jürgen Zalaszewski Am: 24.07.2016 21:14:39 Gelesen: 131333# 120 @  
@ Pete [#119]

Hallo Pete,

meines Wissens gab es keine Ausnahmeregelungen für wen auch immer. Aber offensichtlich wurde alles nicht so genau genommen, vor allem wenn Deutsche im Spiel waren. Es gibt aber auch genügend Beispiele, wo jeder fehlende Groschen oder jedes nicht zulässige Postwertzeichen mit Nachgebühr belegt wurde. Eisenbahner hatten ja den Vorteil, dass Sie auch öfters nach dem Reich fuhren bzw. ihre Post einem Kollegen mitgeben konnten.

Übrigens: Eisenbahner ist nur meine Vermutung, vielleicht kann aber jemand den Text der Karte aus Beitrag [#117] genauer entziffern und diese bestätigen oder berichtigen.

Beste Grüße
Jürgen
 
Jürgen Zalaszewski Am: 19.08.2016 13:11:28 Gelesen: 130409# 121 @  
Hallo Zusammen,

was etwas geht, wenn man nur will, zeigt das nachfolgende Beispiel.

Eine Reichspostkarte zu 6 Pfg wurde von einem Soldaten in Krakau am 22.8.43 beschrieben und aufgegeben. Tags drauf wurde die Karte bearbeitet, diese als nicht gültig im Generalgouvernement erkannt (blauer Kasten um das Wertzeichen) und mit 9 Pfg Nachgebühr belegt sowie mit beigesetztem Tagesstempel von Krakau 1 versehen.

Im Postamt Leck in Schleswig hatte ein anderer Postler ein Herz für den Soldaten bzw. seine Familie und dachte sich, das der Absender sicherlich nur vergessen hatte, das Wörtchen "Feldpost" anzugeben. Es ist ja auch noch ein schwach abgeschlagener Briefstempel einer Einheit zu erkennen. Flugs wurde der Nachgebührbetrag mehrfach durchgestrichen, das zuvor ungestemplt gebliebene Wertzeichen abgestempelt und mit einem "N" für "Nachträglich entwertet" mit Blaustift versehen. So konnte die Karte ohne Zusatzkosten zugestellt werden, die Arbeit hatte die Reichspost.



Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 19.08.2016 17:29:57 Gelesen: 130376# 122 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#121]

Den Hitler in Krakau für ungültig zu erklären, da gehörte damals schon Mut dazu. Wurde auch gleich im Reichsgebiet korrigiert. Das war ja schon eine halbe "Wehrkraftzersetzung". Und die Reichspost hatte nicht nur die Arbeit, sondern 6 Pf. vorher eingenommen.

VG, hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 22.08.2016 19:43:01 Gelesen: 130206# 123 @  
Hallo Hans-Joachim,

hier mal einen Fensterbriefumschlag mit einem Selbstbucher-R-Zettel der Creditanstalt in Krakau, abgestempelt in Krakau 2.



Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 22.08.2016 22:08:50 Gelesen: 130177# 124 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#123]

Außergewöhnlich schönes Stück. Gratuliere.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 19.09.2016 19:19:23 Gelesen: 129410# 125 @  
Päckchen-Ausschnitt mit 80 Gr.-Marke gestempelt beim PA Lancut 1941 (Stempel auf der dunkelvioletten Marke schwer lesbar) nach Markowa adressiert. Handschriftliche Gewichtsangabe "0'800 kg". Das Päckchen wurde beim Poststützpunkt Czarna Lanccucka (siehe auch Absender) abgegeben. Pakete (und auch Päckchen) bis 5 kg kosteten 30 Groschen. Hier verrechnet mit einem Eck-Randstück der 30 Gr.-Marke vom Unterrand mit Druckdatum 1.XI.1940.



VG, hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 20.09.2016 14:31:20 Gelesen: 129366# 126 @  
@ hajo22 [#125]

Hallo Hans-Joachim,

ja ein schönes Stück, wenn da nicht so ein ungutes Gefühl wäre. Die Poststützpunkt- oder Zustellungsmarken gehören zu den großen Unbekannten im Sammelgebiet Generalgouvernement. Von allen anderen Marken und Ganzsachen gibt es Belege zuhaufe in allen Variationen, sei es als "gemachte" Sammlerpost, bei denen keiner auf das richtige Porto geachtet hat, sei es als normale Bedarfspost. Dabei fällt natürlich auch auf, dass z.B. Belege mit Sondermarken so gut wie nie bedarfsgebraucht vorkommen.

Ähnlich verhält es sich mit den Marken MiNr.: Z 1 bis Z 4, die ja immerhin 15 Monate, vom 1.12.40 bis 28.2.42, gültig waren. So richtige Bedarfspost ist wirklich sehr selten zu finden, wahrscheinlich schlummern sie in den großen Sammlungen der Leute, die sowieso immer die Rosinen besitzen.

Die meisten Belege die ich kenne, haben immer etwas mit der Stadt Lancut und den Poststützpunkten Czarna Lancucka, Wysoka und Wasola zu tun. In der Abbildung zeige ich einen Brief mit Vorder- und Rückseite, der auch den Poststützpunkt-Stempel Czarna Lancucka sowie auf der Vorderseite den Tagesstempel von Lancut, UB a vom 20.4.41 trägt.



Dazu kenne ich noch mindestens drei verschiedene Päckchen-Adressen, die Deinem sehr stark ähneln. Allen Belegen ist gemein, dass sie "wie aus dem Ei gepellt" aussehen. So auch mein Brief, der noch nicht einmal verschlossen wurde. Das läßt doch bei allen Belegen den Gedanken nach "Mache" aufkommen.

Neben den gezeigten dürften noch zusätzlich die Formblätter "Benachrichtigung über eine Postsendung" bekannt sein, bei denen die je nach angekündigtem Gegenstand verklebten Gebühren mit ellipsenförmigen zweisprachigen Poststützpunktstempel entwertet wurden. Es ist bekannt, dass diese Belege durch die Versandstelle für Sammlermarken in Krakau gefertigt und verkauft wurden.



Beste Grüße
Jürgen
 
hajo22 Am: 20.09.2016 20:14:24 Gelesen: 129323# 127 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#126]

Ja, da war sicher Philatelie im Spiel. Die Bautenmarke als Eckrandstück und die Poststützpunkt-Marke mit Druckdatum. Geht's noch schöner?

Die unschöne Registraturlochung stammt nicht von mir. Der Päckchen-Ausschnitt wurde wohl vormals vom "Philatelisten" in einem Aktenordner aufbewahrt. Immerhin hat der Ausschnitt ansonsten die Zeit gut überdauert.

Philatelistisch beeinflußt, aber dennoch kann man das Stück in die Sammlung aufnehmen und sei es nur als Kuriosum. Das Porto mit 80 Gr. stimmt immerhin.

Zu den Ellipsenstempeln auf den Zustellungsmarken: Stammen diese nicht ausschließlich von der Versandstelle?

Hier eine Z4 mit Ellipsenstempel "PRZEWROTNE":



VG, hajo22
 
hajo22 Am: 20.09.2016 20:29:14 Gelesen: 129315# 128 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#126]

Solche Formblätter "Benachrichtigung über eine Postsendung" wurden vor einiger Zeit in der "Bucht" angeboten und erzielten gute bis sehr gute Preise. Ich habe keines beboten.

VG, hajo22
 
Michael Mallien Am: 26.09.2016 18:11:18 Gelesen: 129135# 129 @  
Ich weiß nicht, ob der Beleg unten hier richtig aufgehoben ist?

Eine Ganzsache Deutsches Reich auffrankiert auf 7 Pf mit Sonderstempel Krakau vom 7.11.1939.



Ist das schon eine Verwendung im Generalgouvernement?

Wie sieht es mit der Portostufe aus? Sind 7Pf für eine Postkarte nach Neumünster korrekt?
 
hajo22 Am: 26.09.2016 19:27:15 Gelesen: 129121# 130 @  
@ Michael Mallien [#129]

6 Pf. als Fernkarte hätten genügt. Ist eine Generalgouvernement-Verwendung. Steht doch auf der Textseite: Krakau, den ...

Und Krakau war nie Deutsches Reich.

VG, hajo22
 
Jürgen Zalaszewski Am: 27.09.2016 13:15:51 Gelesen: 129057# 131 @  
@ hajo22 [#130]
@ Michael Mallien [#129]

Dem kann ich nur zustimmen, eine hundertprozentige Verwendung im Generalgouvernement. Eigene Marken gab es erst ab dem 1.12.1939. Der Sonderstempel wurde vom 7. bis 11.11.39 in Krakau abgegeben. Die Karte ist leider um einen Reichspfennig überfrankiert, aber es ging ja auch um den Stempel (siehe auch [#147] in diesem Thema).

Beste Grüße
Jürgen
 
Martinus Am: 31.01.2017 11:39:16 Gelesen: 122708# 132 @  
600 Jahre Stadt Lublin

Am letzten Sonntag auf dem Briefmarken Tauschtag in Dortmund habe ich diesen Beleg in der Krabbelkiste (es war kein Euro) gefunden und freue mich nun diesen hier zeigen zu dürfen. Der Brief ist wirklich sehr gut erhalten und ich frage mich - ob er überhaupt gelaufen ist? Die Adresse gibt es in Coburg! Dennoch ein wirklich schöner sauberer Sonderstempel aus der Zeit!



Generalgouvernement 1942 Mi.Nr. 95 mit sauberen Sonderstempel Lublin 3.-4.X.42



In gleicher Krabbelkiste fand ich auch diesen Beleg mit einer MeF Mi.Nr. 75 dieser dagegen scheint echt gelaufen!

mit Sammlergruß Martinus
 
cilderich Am: 25.02.2017 13:39:50 Gelesen: 121537# 133 @  
Hallo,

bisher sind die Stücke aus dem Generalgouvernement etwas auf der Strecke geblieben. Ich möchte hier mal das eigentlich unspektakulärste Stück zeigen. Die 24 Groschen EF. Die gibt es in Masse. Sie war halt das Gegenstück zur 12 Rpf für einen gewöhnlichen Brief. Allerdings gibt es auch hier seltenere Verwendungen und eine davon ist diejenige ins Ostland, also die ehemaligen Baltischen Republiken nach der deutschen Besetzung. Post dorthin durchlief die Auslandsbriefkontrolle in Königsberg.



[Reaktionell kopiert aus dem Thema "Deutsches Reich Dauerserie Hitler"]
 
cilderich Am: 02.09.2017 15:44:44 Gelesen: 109887# 134 @  
Hallo,

eigentlich ist hier schon fast alles interessante mal irgendwie gezeigt worden, aber ich glaube ich hätte hier noch ein sehenswertes Stück.

Es war ja schon angemerkt worden, dass nach Aufnahme des Postverkehrs unter deutscher Hoheit zuerst deutsche Marken galten und von der polnisch-stämmigen Bevölkerung, sowohl für Fernbriefe, wie auch für Auslandspost der deutsche Auslandstarif (also 25 Rpf) zu bezahlen war. Man wollte dadurch das Postaufkommen am Beginn der Wiederaufnahme des Postverkehrs reduzieren. Hier kann man natürlich fragen, warum für den Auslandspostverkehr, dann das Porto nicht auch erhöht wurde, allerdings ging man wohl davon aus, dass es solche Post nicht so häufig geben werde. Und in der Tat; "echte" Auslandspost aus der Zeit bis zum Ende der Gültigkeit der deutschen Marken (offiziell der 15.12.1939) ist nicht häufig.

Genau ein solches Stück möchte ich hier zeigen. Am 05.12.1939 aus der Nähe von Warschau (Zyrardow) in die USA. Interessant ist auch, dass Frankfurt oder Berlin (je nach Transportweg oder Ursprung) für die Zensur zuständig war. Ab 12./39 wurden Briefe dort zumindest mit einem Verschlußstreifen gekennzeichnet. Diesen weißt der Brief aber noch nicht auf, sondern handschriftlich den Vermerk "geprüft mit Paraphe". Dieses Vorgehen ist durchaus glaubwürdig in der Zeit des Aufbaus der Prüfstellen.

Herzliche Grüße cilderich


 
sentawau Am: 07.09.2017 12:11:35 Gelesen: 109611# 135 @  
Erweiterte Kinderlandverschickung 1940 - 1945

Als die Luftangriffe auf deutsche Städte zunahmen, wurden viele Schulkinder klassenweise in weniger gefährdete Gebiete ausgelagert. Zahlreiche derartige Heime befanden sich im Generalgouvernement. Diese KLV-Post ist inzwischen ein eigenes Sammelgebiet geworden. Manche Heime besaßen eigene Absenderstempel, oft ist diese Post aber nur an den handschriftlichen Absenderangaben und an der Schrift zu erkennen.

Ich zeige drei Karten als Beispiele. Eine Karte ist von einem anscheinend noch sehr jungen Schüler verfasst, dem jemand beim Schreiben half. Zwei andere stammen von Begleitpersonal.



Ein Betroffener (aus Kassel) hat sehr lesenswerte Erinnerungen als Taschenbuch veröffentlicht: Jost Hermand, Als Pimpf in Polen. 1993.
 
sentawau Am: 07.09.2017 12:27:12 Gelesen: 109607# 136 @  
Erweiterte Kinderlandverschickung

In meinem Beitrag fehlten 2 Abbildungen. Sorry! Hier sind sie.


 
cilderich Am: 08.09.2017 15:34:42 Gelesen: 109498# 137 @  
@ hajo22 [#100]

Hallo,

na ja "Massenware" sind die vollzogenen Zustellungsurkunden auch nicht unbedingt. Ich denke, nur weil Du recht viele davon hast hat sie nicht jeder in der Menge. :-)

Ich zeige einfach mal, der Vollständigkeit halber das gesamte Formular mit Vor - und Rückseite.

Beste Grüße cilderich


 
cilderich Am: 25.11.2017 13:51:28 Gelesen: 104802# 138 @  
Hallo,

ich möchte heute einen Beleg zeigen, der philatelistisch gesehen nicht sehr imposant ist, aber geschichtlich betrachtet stellt er etwas ganz Außergewöhnliches dar. Die Marke ist eine Michel Nummer 48 und das Zielland ist Schweden, es handelt sich um eine "normale" Zensur aus dem Oktober 1940. Soweit nichts Besonderes. Was den Umschlag allerdings schon beachtenswerter erscheinen läßt ist der Absender aus Petrikau in der Ostlandstrasse. Hier bestand seit 8.10.1939 das erste Ghetto im ehemaligen Polen und im Rahmen der "Endlösung" erfolgte die Auflösung des Ghettos zum 21.10.1942. Annähernd 20.000 Menschen aus diesem Ghetto wurden ermordet in Treblinka und Auschwitz.

Soviel zu den nackten Zahlen. Jetzt wird es aber höchst interessant, denn der Briefbogen ist auch noch vorhanden und in diesem erfährt man höchst Seltenes. Ein Insasse des Ghettos schreibt an eine Schwedin mit der Bitte um Hilfe in seinem Fall. Das per se ist auch noch nicht so ungewöhnlich. Das eigentlich Herausragende ist der Fakt, dass der Schreiber eigentlich türkischer Staatsbürger ist und um Vermittlung seines Anliegens (schlichtweg die Errettung vor der Ermordung) an die türkische Botschaft in Stockholm ersucht. Die Türkei, wie auch Schweden hatten eine Art von "Stillhalteabkommen" mit dem Deutschen Reich, zumal 1940 die "deutsche Sache" noch erfolgreich zu sein erschien. Somit war es sicherer über ein Drittland zu versuchen einen Einfluß zu erreichen.

Um die Seltenheit dieses Sachverhaltes zu erläutern sei erwähnt, dass neben Jakob Bascha Witorsch nur noch ein weiterer "Jude" in Petrikau ghettoisiert wurde, der eine ausländische Staatsbürgerschaft besaß (Diese als solche ist mir leider unbekannt).

Ich habe eine Anfrage nach Israel, nach Yad Vashem, bzgl. des weiteren Schicksals von Jakob Bascha Witorsch gestellt, allerdings noch keine Auskunft erhalten. Auch in anderen Ghettos sind nur wenige Menschen mit klar ausländischen Staatsangehörigkeiten bekannt. Es sei noch zusätzlich angemerkt, dass bis in die frühen 1940er Jahre "ausländische Juden" außerhalb des Ghettos wohnen durften, dann allerdings wurden auch diese beiden Personen in das Ghetto gezwungen. Es hatte also bis dato keine Intervention der Heimatstaaten stattgefunden. Somit ging man wohl von deutscher Seite davon aus, dass diese Personen unwichtig seien, und es kein besonders Aufhebens gäbe, so sie "verschwänden". Immerhin hielt sich der Absender ja auch schon seit 1935 in Polen auf.

Briefe mit solcher Ausssage und solchem Hintergrund sind allerhöchste Seltenheiten. Allerdings müssen sie natürlich auch erst als solche erkannt werden.

Herzliche Grüße cilderich





[Anmerkung der Redaktion: Ev. Antwortbeiträge bitte in diesem Thema: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=11007&CP=0&F=1 ]
 
sentawau Am: 28.11.2017 12:43:40 Gelesen: 104537# 139 @  
Erweiterte Kinderlandverschickung

[#135] und [#136]

Die nachfolgend abgebildete Postkarte der Kinderlandverschickung machte mich zunächst ratlos. Belege ins Altreich aus Lagern der KLKV im Generalgouvernement besitze ich mehrfach, aber wie ist eine Karte aus dem Generalgouvernement an ein Lager im Altreich möglich? Warum ist der Vater des Jungen der deutschen Sprache kaum mächtig?

Nach dem Hinweis eines befreundeten Sammlers und mit Hilfe des Buches von B. Kock (1997) über die KLV habe ich gelernt, dass auch Kinder volksdeutscher Eltern aus dem Generalgouvernement, dem Protektorat und den besetzten Westgebieten zwecks Eindeutschung in Lager in Sachsen und Bayern verbracht wurden, wo sie deutsche Sprache und nationalsozialistische „Kultur“ erlernen sollten.


 
10Parale Am: 14.01.2018 20:09:19 Gelesen: 100062# 140 @  
Bei einem Trödler im zugeschnürten Briefpaket fand ich dieses "durch Eilboten" zugestellte Einschreiben vom 23.4.1940, abgeschlagen in Krakau. Der mit insgesamt 190 Groschen freigemachte Brief ist mit 3 Marken des Deutschen Reichs (Hindenburg-Medaillon) mit Aufdruck Deutsche Post Osten (Michel Nr. 9-11) beklebt.

Für 2,-- Euro musste ich diesen Brief unbedingt haben. Auffällig ist nur, dass die mit einem schwarzen Balken versehenen Oberränder der Marken nicht mehr auf dem Briefpapier kleben. Ein weiterer Briefmarkensammler der mit mir wühlte, meinte, eventuell wurden die Marken zu Prüfzwecken einmal entfernt. Ein Prüfzeichen kann ich jedoch nirgends entdecken.

Rückseitiger Ankunftsstempel von Rastatt vom 27.4.40.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 15.01.2018 21:24:51 Gelesen: 99858# 141 @  
@ hajo22 [#37]

Zu dem Stempel "DURCH DEUTSCHE DIENSTPOST OSTEN", den du in Beitrag [#37] in Varianten präsentiert, habe ich hier noch eine weitere Variante in roter Druckfarbe gefunden. Frankierungspflicht bestand hier, der Brief aus Tarnow wurde mit 3 Marken Hindenburgmedaillon mit Aufdruck freigemacht (wie in Beitrag [#140]).

Liebe Grüße

10Parale


 
hajo22 Am: 15.11.2018 19:35:45 Gelesen: 73941# 142 @  
Dienstbrief vom "Polizei-Regiment Krakau" an das Kommando der Schutzpolizei in Wien.

Gestempelt Krakau 1 vom 14.1.1940, Leitvermerk "Durch Deutsche Dienstpost Osten".

"Frei durch Ablösung Reich", daher keine Frankierung erforderlich.



hajo22
 
GSFreak Am: 17.05.2019 16:55:33 Gelesen: 66236# 143 @  
Hier eine Ganzsache P10 von Krakau 1 am 12.10.1941 an die Reichsdruckerei nach Berlin, dort Eingangsstempel der Reichsdruckerei vom 14.10.1941.



Gruß Ulrich
 
Briefuhu Am: 18.05.2021 14:05:20 Gelesen: 42671# 144 @  
Obwohl sie ziemlich häufig sein sollen, möchte ich hier eine Zustellungsurkunde vom 28.09.1942 zeigen, bei der vielleicht die verschiedenen Stempel von Limanowa, Lososina Gorna über Limanowa und Sad Grodzki w Limanowej interessant sein könnten.






Schönen Gruß
Sepp
 
Jürgen Zalaszewski Am: 19.05.2021 16:01:55 Gelesen: 42537# 145 @  
@ Briefuhu [#144]

Hallo Sepp,

ja, diese Zustellurkunden gibt es ziemlich häufig, es gibt sie aber mit verschiedenen Druckdaten und diese alle zu finden ist dann schon wieder eine sportliche Aufgabe. Außerdem sind darauf immer gute Stempelabbildungen zu finden, in Deinem Fall handelt es sich um den Postagenturstempel von Lososina Gorna über Limanowa, ein kleiner Ort mit 743 Einwohnern. Die Postagentur bestand von 1941 bis 1944. Der Tagesstempel von Limanova stammt vom nächsten vorgesetztem Postamt. Der Rechteckstempel "Sad Grodzki..." ist kein Poststempel sondern gibt nur den Empfänger wieder "Gericht von Limanowa".

Viele Grüße
Jürgen
 
Briefuhu Am: 19.05.2021 16:07:50 Gelesen: 42536# 146 @  
@ Jürgen Zalaszewski [#145]

Hallo Jürgen,

vielen Dank für Deine interessanten Erläuterungen. Dann ab mit dem Beleg in die Sammlung.

Schönen Gruß
Sepp
 
hajo22 Am: 06.08.2021 17:29:12 Gelesen: 38401# 147 @  
Einschreib-Ganzsache P6/01 (vermutlich Type II) zu 12 auf 10 Gr. gestempelt Warschau 22.12.1940 mit Zusatzfrankatur 78 Gr., gesamt 90 Gr. (= Einschreiben 60 Gr. + Auslandspostkarte 30 Gr.) nach Winterthur/Schweiz mit deutschem Zensurstempel (vermutlich Zensurstelle München, leider undeutlicher Stempelabschlag).

Roter (schweizer) Kastenstempel-Zweizeiler "Zuzustellen" / "Feldpostdirektion" und oranger Leitzettel der Schweizer Feldpost.



Eine Bewertung ist bei solchen Belegen mit Besonderheiten (Internierten-Post) immer schwierig. Mir war er 25 € wert.

hajo22
 
hajo22 Am: 07.08.2021 18:38:52 Gelesen: 38347# 148 @  
Dienstbrief aus Zamosc vom 28.9.1943 frankiert mit Dienstmarke zu 20 Gr. (DM Nr.5) + 2x2 Gr. Hitler = 24 Gr. für einen Fernbrief bis 20 gr.

Da es keine Dienstmarken zu 2 und/oder 4 Gr. gab und man keine Überfrankaturen wollte, behalf man sich mit den AH-Marken (vermutlich wurden diese separat in einer eigenen Liste verrechnet) → Hier sind die Spezialisten gefragt.



hajo 22
 
charly999 Am: 16.11.2022 20:58:30 Gelesen: 18795# 149 @  
@ Lars Boettger

Dieses Thema beschäftigt sich mit dem Generalgouvernement des 2.Weltkriegs, Dein Beleg stammt aber aus dem 1. Weltkrieg und gehört nicht hierher. So findet ihn auch niemand.

Herzliche Grüße
charly999
 
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