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Thema: Altdeutschland Württemberg Ganzsachen
Das Thema hat 202 Beiträge:
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Max78 Am: 24.06.2017 20:31:30 Gelesen: 85063# 78 @  
@ hajo22 [#73]

Schöne Dinger hier, die Du nun endlich aus dem Keller holst! Das Thema kommt in Fahrt.

Solltest Du noch mehr dieser Schmankerl haben, ruhig weiter so (natürlich mit Rücksicht auf Deine "Maximalbeitragszahl" pro Quartal. ;-)

Danke für's Zeigen, mit Grüßen Max
 
Lars Boettger Am: 24.06.2017 23:26:36 Gelesen: 85041# 79 @  
@ hajo22 [#76]

Ich habe mal irgendwo gelesen, daß Luxemburg 1916 wieder postalisches Ausland wurde. Aber war es da nicht noch von den Deutschen besetzt?

Nein, das ist nicht der Fall. Es gab aber eine Anpassung der Brief- und Postkartengebühren:

Briefe: 12 1/2 Centimes auf 17 1/2 Centimes
Postkarten: 5 Centimes auf 10 Centimes

Alle anderen Gebühren blieben gleich.

Die rechtliche Situation ist komplizierter. De facto war Luxemburg von deutschen Truppen besetzt, es gab eine deutsche Feldpoststation am Bahnhof und es gab eine deutsche Postzensur innerhalb Luxemburgs, de jure war Luxemburg aber weiterhin ein selbstständiger Staat mit eigener Verwaltung (und Post).

Beste Grüße!

Lars
 
hajo22 Am: 25.06.2017 09:34:38 Gelesen: 85022# 80 @  
@ Manne [#66]

In [#66] hast Du mit Kreuzer-Umschlägen begonnen. Da will ich heute auch einen zeigen:

U 20 (3 Kr.) auffrankiert mit 2x3 Kr. zum 9 Kreuzer-Auslandsbrief 1871 aus Reutlingen nach London.



hajo22
 
bayern klassisch Am: 25.06.2017 10:31:34 Gelesen: 85008# 81 @  
@ hajo22 [#80]

Nicht unerwähnt bleiben sollte die Angabe des Weiterfrankos in Groschenwährung auch im Süden (Württemberg) mit 1 1/2 Groschen = 6 Kreuzer, so dass Württemberg selbst nur 3 Kreuzer von den verklebten 9 Kr. verblieben und 6 Kr. an die Reichspost für den Transit über Belgien, den Kanal und die britische Inlandsgebühr zu vergüten waren.

Nettes Stück!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
sentawau Am: 25.06.2017 14:00:42 Gelesen: 84984# 82 @  
was kann man bei Ganzsachen anderes zeigen als Postkarten und evtl. noch ein Streifband?

So kann man hier am 9.6.2017 lesen. Das trifft aber gerade bei Württemberg nicht zu! Da gibt es die wunderschönen Umschläge der Kreuzerzeit und vor allem die vielen Dienstganzsachen für alle möglichen Behörden. Sie wurden teils durch Zudruck auf den normalen amtlichen Ganzsachen hergestellt, teils sind es eigene Ganzsachen, von denen einige sehr selten sind (z. B. für die Universitätsbibliothek Tübingen).

Für die Sammler ärgerlich sind die außergewöhnlichen Formate für den Versand von Akten (z. B. DU 12 B: 353 x 140 mm), die man nur mehrfach gefaltet antrifft.

Zur Abwechslung zeige ich mal die zwei Faltbriefe DFB 1 und 2 der Schulbehörde zur Schülerübergabe.




 
Markus Pichl Am: 25.06.2017 14:12:42 Gelesen: 84982# 83 @  
Hallo,

hier eine Dienst-Ganzsachenpostkarte 2 Pfg (Michel-Nr. DP 32/06), auffrankiert mit einer Dienstmarke zu 10 Pfg. Die Karte wurde vom Kgl. Oberamt Kirchheim u. Teck verwendet, um per Nachnahme 80 Pfg "Rechnungsprüfungssportel" ("Sportel" kann man mit Gebühr übersetzen, wikipedia-Eintrag "Sportel": https://de.wikipedia.org/wiki/Sportel) nebst 10 Pfg Nachnahmegebühr in Jesingen einzuziehen. Dementsprechend befördert von "KIRCHHEIM u. TECK 9 FEB 06" nach Jesingen. Jesingen grenzt direkt an Kirchheim u. Teck an.

Vom 01.04.1900 bis zum 31.03.1908 betrug die Gebühr, für eine Postkarte oder eine Drucksachenkarte, die im Ortsverkehr, im Nachbarortsverkehr oder im Landbezirk der Aufgabepostanstalt versendet wurde, 2 Pfg.



Über das "Sporteln" in Württemberg, kann man das eine oder andere über Google ausfindig machen. Mir erschließt sich nur noch nicht ganz, in welches Wort "Gemeindepflege" umgeschrieben wurde. Nach langen Entzifferungsversuchen, meine ich "Industriepflege" zu lesen. Jedoch finde ich zu "Industriepflege" und "Sporteln" nichts im Netz. Deute ich den korrigierten Wortteil richtig?

MfG
Markus
 
Max78 Am: 25.06.2017 16:36:30 Gelesen: 84946# 84 @  
@ Markus Pichl [#83]

Hallo Markus,

ich denke, Du hast zu der schönen Karte alles richtig erklärt/erläutert. Eventuell kann man das Wort Industriepflege in Sinne von "Industrie und Armenpflege" verstehen und es soll im Endeffekt die "Industrieschule" angesprochen werden. Schon früh hatte man auch auf dem Lande versucht, die arme, ungebildeten Unterschicht für die aufkommende Industrie zu "erziehen". Im eigentlichen Sinne könnte man diese Industrieschulen der heutigen Werkrealschule gegenüberstellen (natürlich nicht zu 100 %). Das ist allerdings eine Vermutung, es könnte auch was anderes bedeuten. Eventuell kannst Du bei der im Netz bereitgestellten Beschreibung des Oberamtes Kirchheim noch mehr dazu finden,

mfg Max
 
Manne Am: 25.06.2017 16:51:39 Gelesen: 84937# 85 @  
Hallo,

eine Karte aus Schwenningen in die Schweiz vom 06.04.1893.

Gruß
Manne


 
Max78 Am: 27.06.2017 21:39:41 Gelesen: 84860# 86 @  
Servus Manne,

Du scheinst als Heimatsammler aus Schwenningen auf einen Bestand zurückgreifen zu können, der hauptsächlich Karten von Uhrenmachern beinhaltet, die Stadt ist ja sozusagen auch prädestiniert dafür. Zuerst Mauthe an die Aktiengesellschaft für Uhrenfabrikation Lenzkirch, dann hier eine Karte an die Herren Krauss & Cornaz in die Schweiz. Würde mich interessieren, was sich noch so alles in Deinem Bestand befindet. Bei mir war's der Bürgermeister aus Emmendingen - etwas langweiliger. ;-)

Da ich bei ebay oder delcampe nun schon öfter mal feststellen musste, dass sich selbst die Verkäufer schwer tun mit der Katalogisierung der ersten Ganzsachen-Postkarten der Pfennig-Währung, hier noch eine P 21/03 (Frageteil) aus dem Jahre 1877 (Erscheinungsjahr 1875). Unter P 21 habe ich oft Karten auf sämischem Papier gefunden, also eigentlich die P 23, die ein Jahr später (1876) erschien:



mit Grüßen Max
 
Manne Am: 27.06.2017 22:10:45 Gelesen: 84849# 87 @  
@ Max78 [#86]

Hallo Max,

ja, ich konnte von einem Vereinsmitglied seine seit Jahren zusammengetragene "Schwenninger Postgeschichte" erwerben. Er hat sich altershalber davon getrennt und ich wollte diese so in Schwenningen erhalten. Es wäre schade gewesen, wenn sich so etwas in alle Welt verflüchtigt hätte.

Ich selber sammle auch seit vielen Jahren alles von Schwenningen. Werde immer wieder etwas zeigen.

Gruß
Manne
 
Max78 Am: 30.06.2017 14:09:49 Gelesen: 84787# 88 @  
Hallo zusammen,

kann mir jemand erläutern, weshalb der Michel-Katalogwert für eine gelaufene P 24 (10 Pf., Erscheinungsjahr 1878) bei 2,50 € liegt? Die Karte kann man kaum im Netz finden, jedenfalls wesentlich schlechter als die P 28 (Erscheinungsjahr 1887), die sogar höher bewertet ist.

Ich kann diese Bewertung beim besten Willen nicht nachvollziehen und suche nach logischen Antworten.

Freue mich über wissenswertes, mit Grüßen Max
 
Richard Am: 01.07.2017 09:09:25 Gelesen: 84736# 89 @  
@ Max78 [#88]

Hallo Max,

in der PPA war die gebrauchte P 24 für einen Euro zu erhalten:

http://www.ppa-auktion.de/cgi-bin/auktion.pl?do=bu&bu=193&lo=64021

Deine Frage kann ich Dir aber auch nicht beantworten.

Schöne Grüsse, Richard
 
hajo22 Am: 01.07.2017 10:22:52 Gelesen: 84722# 90 @  
@ Richard [#89]

Irrtum. Das ist eine DR-Ganzsache und keine württembergische Karte.

hajo22
 
Richard Am: 01.07.2017 18:29:42 Gelesen: 84697# 91 @  
@ hajo22 [#90]

Danke für die Korrektur. Da habe ich mich durch die P 24 und das Württemberg in der Anschrift irritieren lassen. Das nächste mal passe ich besser auf.

Schöne Grüsse, Richard
 
hajo22 Am: 07.07.2017 18:00:14 Gelesen: 84652# 92 @  


Postkarte für den Ortsgebrauch 2 Pf. (P 41) + 3 Pf. Zusatzfrankatur, auffrankiert als Fernpostkarte. Gestempelt Kirchheim/Teck 17.12.1900 nach Urach, Ankunft am gleichen Tag.

Druckdatum der Ganzsache: 19 4 00. Man kann diese GS auch mit sämtlichen Druckdaten sammeln (wovon ich absehe). Nach Michel-Katalog Massenware (gebraucht 1,00 €/Katalog 2007).

Von einem scan der Textseite sehe ich ab (Geschäftskarte).

@ Max78 [#88]

Mit Logik kommt man da nicht weiter. Ich vermute, die Wertangaben werden einfach von Katalog zu Katalog fortgeschrieben, da bei diesen "kleinen" Ganzsachen keine Marktbewegungen festzustellen/erkennbar sind.

hajo22
 
hajo22 Am: 07.07.2017 18:27:58 Gelesen: 84648# 93 @  


Privat-Ganzsachenumschlag mit eingedrucktem Wertstempel zu 2 Pf. (kleine Wertziffer im Kreis) als Gedenkumschlag zum 80. Geburtstag des Fürsten Otto von Bismarck, eingerahmt in die Reichsfarben.

Kann ein Forumler diesen Umschlag gebraucht zeigen?

hajo22
 
hajo22 Am: 07.07.2017 18:50:43 Gelesen: 84643# 94 @  
Und noch ein "Zweier":



Privat-Ganzsachenumschlag mit eingedrucktem Wertstempel zu 2 Pf. (kleine Wertziffer im Kreis) im Miniformat.

Wer kann ein gestempeltes Exemplar zeigen?

hajo22
 
hajo22 Am: 08.07.2017 13:04:15 Gelesen: 84559# 95 @  


Ganzsachenumschlag 6 Kr. (U18A) + Zusatzfrankatur 3 Kr. (Nr.26) aus Stuttgart vom 8.11.1865 über Wien 9.11. nach Kaschau (Kosice) in Ungarn, Ankunft 11.11., 9 Kr. im DÖPV genügten für das Franko.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 08.07.2017 14:15:11 Gelesen: 84553# 96 @  
@ hajo22 [#95]

Hallo hajo22,

ich wüsste jetzt nicht, wie man den Kartenschluß Stuttgart - München - Wien besser und schöner dokumentieren könnte, als mit diesem Brief.

Sind wir Sammler nicht glückliche Menschen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
PeterPan100 Am: 20.07.2017 17:25:03 Gelesen: 84294# 97 @  
Hallo zusammen,

ich habe aus einem Konvulut eine Ganzsache Württemberg P37 ? bekommen. Nach Katalog müßte die 3. unterstichene Zeile 90 mm lang sein und Druckdaten haben. Diese Karte hat keine Druckdaten und der Strich ist 80 mm lang. Im Katalog finde ich diese nicht. Weiter hat die Karte unter Württemberg einen Prüfstempel von Winkler DPP "verfälscht". Ich kann nichts feststellen was an dieser Karte verfälscht sein soll. Der gleiche Prüfstempel findet sich auch auf der Rückseite.

Ich würde mich sehr freuen, wenn die Spezialisten mir hier Klärung geben könnten.

Grüße Wolf


 
philast Am: 20.07.2017 18:32:19 Gelesen: 84284# 98 @  
@ PeterPan100 [#97]

Hallo,

ich bin zwar kein Spezialist für württembergische Ganzsachen, meiner Meinung nach ist es keine amtliche Ganzsache, sondern eine private, was an den abweichenden Schriften des Vordrucks ersichtlich ist.

Bezüglich Verfälschung vermute ich, daß die Postkarte links einige mm beschnitten ist und die Ganzsache vom üblichen Maß 140mm*90mm abweicht. Es sei denn der Scanner hat eigenmächtig eine Kürzung vorgenommen.

Grüsse
philast
 
PeterPan100 Am: 21.07.2017 14:17:57 Gelesen: 84243# 99 @  
@ philast [#98]

Vielen Dank für Deine Anmerkungen. Die Maße sind tatsächlich von den "normalen" Ganzsachen abweichend. 92 mm x 130 mm. Wenn es eine Privatdrucksache sein sollte, deshalb auch nicht im normalen Ganzsachenkatalog zu finden, so könnte dies auch schon die Abweichungen erklären.

Im Borek Katalog ist diese Privatpostkarte (wenn es nun eine sein sollte nicht aufgeführt. Warum die Karte allerdings bei dieser zu erwartenden Wertigkeit geprüft wurde ist noch die offene Frage.

viele Grüße
Wolf
 
Max78 Am: 21.07.2017 15:19:44 Gelesen: 84234# 100 @  
Servus Wolf,

ich glaube, dass die Karte deswegen mit dem Stempel "verfälscht" markiert wurde, weil man im Nachhinein dem grünen Vordruck einen schwarzen "Überdruck" verpasste (eventuell auch "gemalt"). Sprich, das Original (ggf. P 34) wurde verfälscht.

Der Sammler, der die Karte zur Prüfung sendete, hoffte wohl auf einen seltenen Probedruck oder sonst was. Stammen solche Besonderheiten von amtlicher Seite, dann kann das den Wert auf alle Fälle beeinflussen.

Mit freundlichen Grüßen Max
 
Max78 Am: 21.07.2017 18:36:59 Gelesen: 84207# 101 @  
@ PeterPan100 [#97]

Hallo Wolf,

jetzt bin ich es nochmal, da mir Deine Karte keine Ruhe ließ. Nachdem ich sie jetzt auf der Kiste (nicht auf dem Handy) sehe, finde ich sie noch viel interessanter. Vergiss das, was ich mit der P 34 und Überdruck geschrieben habe.

Der komplette Wohnungsvermerk und auch die Schrift ist eine komplett andere wie bei den amtlichen Ausgaben. Es scheint, als ob der komplette Vordruck "andersartig" ist. Das Wort "verfälscht" wäre in diesem Zusammenhang nicht richtig. Schaut man sich z. B. das "a" und "e" vom Wort Postkarte an, dann haben die eine ganz andere Form als die auf den üblichen Karten. Auch der Wohnungsvermerk "Haus=No." ist mir fremd. Allgemein ist die Karte "schräg" geschnitten oder gedruckt.

Der Stempel aus Stuttgart würde genau ins Jahr 1896 passen, aber die Uhrzeitangabe kommt mir spanisch vor. Ich kenne aus dieser Zeit bislang nur 1-2 N, aber nicht 1 1/2-2 N, halbe und Viertstunden wurden meines Wissens nur bei Uhrzeitangaben hinter römischen Ziffern dargestellt. Aber vielleicht gab's das doch schon, man lernt ja nie aus. ;-) Die Adresse wiederum passt laut historischem Adressbuch Leipzig 1896:



Falls es nicht zu viel Mühe macht: Kannst Du Ausschnitte des Wohnungsvermerks und der oberen Schriftleiste (inklusive "Postkarte" mit eine hohen Auflösung (600-1200 dpi) machen und hier einstellen? Die Rückseite würde mich ebenfalls interessieren. Wäre es eine komplette Fälschung, die damals schon gefertigt wurde (Verwendungszeit), dann hat die Karte mit Sicherheit einen höheren "Wert" als eine übliche P 37, stören würde nur der Prüfstempel seitens BPP, der als einziger Blickfang die "Fälschung verfälschen würde".

mit Grüßen Max
 
Markus Pichl Am: 21.07.2017 20:44:24 Gelesen: 84184# 102 @  
@ PeterPan100 [#97]

Hallo Wolf,

der Vordruck "Königreich (Wappen) Württemberg / Postkarte" entspricht im Borek der Privat-Ganzsache 7/B1 (ist abgebildet, der Wertstempel selbstverständlich nicht).

Ich habe keine Zweifel, dass es sich um einen privaten Postkarten-Vordruck der Fa. Redwitz handelt.

Auf eine Argumentation, warum Herr Winkler den Prüferstempel "Verfälscht" angebracht hat, bin ich sehr gespannt.

MfG
Markus
 

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