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Thema: Altdeutschland Württemberg Ganzsachen
Das Thema hat 204 Beiträge:
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Max78 Am: 21.07.2017 21:55:49 Gelesen: 91281# 105 @  
@ Markus Pichl [#104]

Vielen Dank für diese umfangreiche Auswahl,

ein schönes Wochenende, mit Grüßen Max
 
PeterPan100 Am: 23.07.2017 17:44:34 Gelesen: 91187# 106 @  
@ Max78 [#101]

Hallo Max,

vielen Dank für Deine bisherigen Bemühungen. Zur Kartonstärke möchte ich noch bemerken daß es nicht wie bei den üblichen Postkarten um einen dünnen Karton handelt, sondern diese Karte ist aus rauhem etwas dickeren Papier hergestellt. Also ich denke auch es ist ein Privatdruck. Ich schicke in den Anlagen noch die gewünschten Scans in 1200 Dpi und die Rückseite mit dem Test in 300 DPI.

viele Grüße und noch einen schönen Sonntag
Wolf




 
Markus Pichl Am: 23.07.2017 18:24:39 Gelesen: 91172# 107 @  
Hallo Wolf,

die Lösung ist nun recht einfach.

Der Vordruck, die Stempel und die Anschrift sind echt und die Kartenrückseite ist falsch.

Diese alten Postkarten lösen sich bei feuchter Lagerung oder Wässerung in mehrere Schichten auf. Dies wird mit der ursprünglichen Karte passiert sein und jemand hat nur noch die Adressseite gefunden und auf einen fremden Karton aufgeklebt. Die Handschrift auf der Rückseite, ist auch abweichend zu der auf der Vorderseite.

Daher hat Herr Winkler den Prüferstempel "verfälscht" verwendet. Man muß einmal die Privat-Ganzsachen aus dem Jahre 1896 durchgehen, dann wird man auch diesen Vordruck finden.

Beste Grüße
Markus
 
PeterPan100 Am: 24.07.2017 17:29:41 Gelesen: 91119# 108 @  
@ Markus Pichl [#107]

Hallo Markus,

es scheint tatsächlich eine gespaltene ehemalige Postkarte gewesen zu sein. Allerdings wurde das Teil nicht mehr auf einen Karton geklebt, sondern es blieb nur die dünnere ober Schicht übrig, deshalb die rauere Oberfläche. Die Karte ist damit wohl eher als Gimmick zu betrachten als ein Stück mit einem Wert.

Vielen Dank für die Ausführungen.

Viele Grüß
Wolf
 
hajo22 Am: 24.07.2017 19:16:26 Gelesen: 91109# 109 @  




Amtlicher Ganzsachenumschlag zu 6 Kreuzer (U11) + Zusatzfrankatur 1 Kreuzer (Nr.25) 1864 aus Stuttgart nach Glasgow. Retourbrief. Auf der Umschlagseite Retourmarke (Umschlag amtlich geöffnet um den Absender festzustellen). Dieser auf der Rückseite sodann mit violetter Tinte vermerkt Absender war ein Buchhändler.

hajo22
 
hajo22 Am: 25.07.2017 19:53:13 Gelesen: 91066# 110 @  


Amtlicher Ganzsachenumschlag zu 6 Kreuzer (U18) + Zusatzfrankatur 1 Kreuzer (Nr.36) aus Stuttgart vom 7.6.1873 via St. Gallen nach Niederuzwil/Schweiz.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 26.07.2017 02:04:24 Gelesen: 91003# 111 @  
@ hajo22 [#109]

Hallo hajo22,

irgendetwas stimmt nicht mit diesem Umschlag - ein Brief von 1864 via Frankreich (TF = Transit Francais) hätte von Stuttgart aus 18 Kreuzer gekostet. 3 Kr. für Württemberg bis Kehl in Baden und 12 Kr. Weiterfranko für Frankreich (6 Kr.) und GB (6 Kr.), die in 12 Kr. auch korrekt ausgewiesen wurden.

Da sehe ich aber nur 7 Kr. kleben - wo sind die restlichen 11 Kreuzer? Der alternative Laufweg damals über Preußen und Belgien nach GB war im übrigen auch nicht günstiger, sondern kostete sogar 18 Kreuzer. [1]

Ich denke, dass die 1 Kr. Marke nicht auf den Brief gehört und ausgetauscht wurde von einem Tariflaien. Auch glaube ich den 8. Tag eines Monats auf der Marke zu erkennen, während Aufgabe- und Entwertungsstempel der Ganzsache vom 27.7.1864 datieren.

Es war also todsicher eine 9 Kr. Marke auf dem Kuvert, die abgenommen und durch Sammlerhand durch eine 1 Kr. Marke ersetzt wurde. Das ist sehr schade, weil es sonst ein phantastischer Brief wäre, den jeder gerne hätte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[1] Wunschgemäss redaktionell von 19 auf 18 Kreuzer korrigiert.
 
hajo22 Am: 26.07.2017 07:32:51 Gelesen: 90989# 112 @  
@ bayern klassisch [#111]

Danke für die Info. Überprüfe doch mal Deine Rechnung 3+6+6=15, nicht 18 Kreuzer.

Ich habe mich schon immer gewundert, ob 7 Kreuzer überhaupt sein können und deshalb den Umschlag hier eingestellt. Gekauft habe ich ihn in Unwissenheit natürlich für teures Geld. Die vielen Stempel haben mich verwirrt. Die 1 Kreuzer-Marke ist schlecht gestempelt, es könnte wirklich eine "8" drauf sein.

Es ist mein einziger Brief aus Württemberg mit Retourmarke. Deshalb hebe ich ihn natürlich auf in der Sammlung.

hajo22
 
hajo22 Am: 26.07.2017 07:53:38 Gelesen: 90985# 113 @  
Hier stimmt wieder alles: 12 Kreuzer-Brief:



1865 von Ludwigsburg nach Mühlhausen im Elsaß. Grenzübergangsstempel Bade-Strasbourg. 6 Kreuzer + 6 Kreuzer Wf (Weiterfranco).

Die Couvertrückseite wurde zu Rechenoperationen mißbraucht. Papier war damals eben ein knappes Gut.

hajo22
 
bayern klassisch Am: 26.07.2017 11:11:34 Gelesen: 90962# 114 @  
@ hajo22 [#112]

Hallo hajo22,

15 Kr. war das Franko via Frankreich: 3 Kr. für Württemberg und je 6 Kr. für Frankreichs Transit und GB = 15 Kr. Da habe ich mich leider vertippt.

Ich wollte schreiben, dass der andere Leitweg über Preußen und Belgien nach GB 18 Kr. kostete, kann aber auch da aus der falschen 19 keine richtige 18 mehr machen.

Vlt. kann das ein Mod richtig stellen?

Ich würde die falsche 1 Kr. Marke abnehmen (lassen) und durch eine aus Stuttgart und dieser Zeit ersetzen, damit man sieht, wie der Beleg richtig ausgesehen hat.

In DEM Zustand jetzt suggerierte er etwas ganz seltenes: Weit unterfrankiert und mit 2 P.D. - Stempeln versehen, aber ohne Nachtaxe, das wäre ein Postgeschichtshammer.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 26.07.2017 11:15:14 Gelesen: 90959# 115 @  
@ hajo22 [#113]

Hallo hajo22,

das ist ein echter "eyecatcher", wie man auf französisch sagt. :-)

Ich liebe diese farb-wertstufengleichen Auffrankaturen, auch wenn sie relativ häufig sind und die meisten Sammler Farbfrankaturen präferieren. Je mehr zugeklebte Marken, je besser, finde ich und der hier hat ja ganz schön "Fleisch" auf den Rippen.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
hajo22 Am: 26.07.2017 12:33:43 Gelesen: 90948# 116 @  
@ bayern klassisch [#115]

Richtig, auch im Französischen heißt "Blickfang" "eye-catcher".

Mir gefallen vor allem die Buntfrankaturen auf "klassischen" Briefen.

In Ermangelung einer Vier- oder Mehrfarben-Frankatur auf Ganzsachenumschlag zeige ich einen meiner Lieblingsumschläge mit (leider nur) 3 Farben (davon zweierlei Rot):



1869 von Stuttgart in die Schweiz nach Biel mit 7 Kreuzern und sehr schönem Einkreis-Stempelabschlag (besser kann man die Marken nicht entwerten).

hajo22
 
wuerttemberger Am: 26.07.2017 13:07:12 Gelesen: 90942# 117 @  
@ hajo22 [#116]

Solch gute Stempelabschläge von Stuttgarter Einkreisern muß man schon etwas länger suchen, denn die Postbeamten waren bei der Entwertung meist recht schludrig.

Schade um den schönen Retourbrief, der aber auch eine recht attraktive Stuttgarter Entwertung zeigt. Das Weiterfranko von 12 Kreuzern hätte aber gleich stutzig machen müssen, wenn nur 7 Kreuzer verklebt sind. Bemerkenswert ist dass beim Retourbrief 3 Kreuzer für die Strecke Stuttgart-Strassburg und beim "einfarbigen" Brief von Ludwigsburg nach Mühlhausen für die Strecke Ludwigsburg-Strassburg schon 6 Kreuzer fällig waren.

Gruß

wuerttemberger
 
bayern klassisch Am: 26.07.2017 14:32:46 Gelesen: 90932# 118 @  
@ hajo22 [#116]

Hallo hajo22,

wieder ein Traumstück, da gebe ich dem lieben wuerttemberger natürlich gerne recht.

Der Vermerk "privatim" bedeutete, dass man dem Empfänger die Post, wenn er ein Vorzimmer oder Sekretariat hatte, nicht öffnen durfte, sondern ihm das Kuvert ungeöffnet zu übergeben hatte.

Hin und wieder finden sich diese Vermerke und man sollte sie bei einer vollständigen Briefbeschreibung nicht unterschlagen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

P.S. Bitte weiter machen mit diesen tollen Belegen !!!
 
hajo22 Am: 26.07.2017 16:07:46 Gelesen: 90923# 119 @  
@ wuerttemberger [#160]

Aus Erfahrung und nicht aus Wissen habe ich gelernt, daß es auch bei altdeutschen Poststücken ganz erhebliche Ungereimtheiten gibt.

@ bayern klassisch [#118]

Weiß ich, habe ich vergessen zu erwähnen. Hätte auch sonst kaum jemand gemerkt. Natürlich "privatim", gemeint ist ganz privat = Inhalt nur für die Augen des Empfängers.

hajo22
 
10Parale Am: 07.08.2017 16:02:37 Gelesen: 90680# 120 @  
@ forum

Ein interessanter Themenkomplex.

Was ich noch nicht gesehen habe, ist solch ein 10 Pfennig Ganzsachenumschlag. Er lief am 20. Dezember 1895 von Weinsberg nach Sontheim bei Heilbronn. Rückseitiger Ankunftsstempel.

Liebe Grüße

10Parale


 
hajo22 Am: 07.08.2017 17:36:28 Gelesen: 90667# 121 @  
@ 10Parale [#120]

Dienstumschlag mit Wertstempel für Staatsbehörden. Michel-Ganzsachen-Katalog entweder DU11 oder DU13. Offensichtlich Format A (= 180 x 119 mm).

hajo22
 
henrique Am: 22.09.2017 12:36:25 Gelesen: 89803# 122 @  
Hallo,

Postkarte "Königreich Württemberg" mit Wertaufdruck 5 Pfennig vom 26.Nov 1889 von STUTTGART nach Gmünd in Österreich



Henrique
 
wuerttemberger Am: 22.09.2017 13:00:46 Gelesen: 89800# 123 @  
@ henrique [#122]

Die Postkarte lief in das nächstgelegene Gmünd und zwar nach Schwäbisch Gmünd im Remstal. Außerdem sieht der Ankunftsstempel so gar nicht nach Österreich aus, denn es ist ein württembergischer Distributionsstempel.

Gruß

wuerttemberger
 
sentawau Am: 24.09.2017 13:00:49 Gelesen: 89721# 124 @  
[#104]

Kataloge der Württembergischen Privatganzsachen

1. für Postkarten

Der Katalog von Hanspeter Frech ist 2017 in einer vierten, erheblich erweiterten Auflage (in Farbe!) erschienen. Zu beziehen beim Verfasser.



2. für Briefe etc.

2005 ist dafür von Joachim Strahlendorff und Peter Mette ein Katalog im Verlag des Berliner Ganzsachen-Sammler-Vereins erschienen.



Beide Kataloge sind unbedingt empfehlenswert und ihr Geld wert!
 
sentawau Am: 25.09.2017 12:59:38 Gelesen: 89640# 125 @  
Ich bitte um Hilfe

Kann mir jemand sagen, was es mit diesem Umschlag auf sich hat?

An der Stelle des Wertstempels zeigt der Umschlag in blauem Prägedruck das gekrönte württembergische Wappen im Kreis mit der Umschrift „Württ. Wahl-Stempel“. Die geschweifte Klappe auf der Rückseite hat als Klappenstempel einen verzierten Schild ohne Wappen.

Kennt jemand das Ausgabejahr – 1895, 1900, 1906 und 1912 waren in Württemberg Landtagswahlen – und den Zweck der Herstellung?



Auf des Rätsels Lösung bin ich gespannt und sage schon mal danke.
 
10Parale Am: 03.10.2017 21:12:26 Gelesen: 89487# 126 @  
@ sentawau [#125]

Ein interessanter Umschlag, zu dem ich aber leider keine Aussage treffen kann. Aus der blauen Einpressung geht hervor, dass es ich um das Königreich Baden-Württemberg handelt, dort gab es auch tatsächlich Ständewahlen, siehe auch den Link:

https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigreich_W%C3%BCrttemberg

Meine Empfehlung: Umso weniger etwas bekannt ist, umso wertvoller könnte es sein. Man muss nur das Interesse daran wecken.

Ich zeige hier eine Ganzsache, na wie soll ich es nennen - es ist eine Art "privat Streifband Drucksache zu 3 Pfennig". Herausgeber ist eine Briefmarkenzeitschrift im 19. Jahrhundert. Unsere Sammelleidenschaft hat also Tradition.

Liebe Grüße

10Parale


 
Cantus Am: 04.10.2017 00:41:56 Gelesen: 89468# 127 @  
@ sentawau [#125]

Hallo,

ich gehe davon aus, dass das keine Ganzsache ist, auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht. Es dürfte sich vielmehr um einen amtlichen Zudruck der Wahlbehörde auf dem Umschlag handeln, mit dem der staatlichen Post signalisiert werden sollte, dass der Inhalt des Umschlages Wahlunterlagen enthält und diese kostenlos zu befördern sind. Heute findet man auf den Umschlägen zur Briefwahl textliche Hinweise an der Stelle, wo üblicherweie Briefmarken aufgeklebt werden, damals vielleicht in der von dir gezeigten Form. Möglicherweise aber hat der Umschlag überhaupt nichts mit der Post zu tun, sondern ist lediglich ein behördeninterner Umschlag mit Zuständigeitsverweis.

Viele Grüße
Ingo
 
sentawau Am: 04.10.2017 11:48:25 Gelesen: 89440# 128 @  
@ 10 Parale [#126]

Der abgebildete Privatumschlag ist in dem unter [#124] abgebildeten Katalog von Strahlendorff und Mette (2005) als PU 9 B 2 verzeichnet. Es gibt 2 Varianten, die sich durch den Klappenschnitt unterscheiden. Der Katalog bewertet gebrauchte Umschläge mit jeweils 12 €.

Gruß Sentawau
 
sentawau Am: 04.10.2017 12:07:06 Gelesen: 89432# 129 @  
@ Cantus [#127]

Da es sich nicht um einen Wertstempel handelt, ist der Umschlag natürlich keine Ganzsache. Ich besitze aus der Zeit vor 1918 Postkarten mit ähnlichen Eindrucken, die die Portofreiheit der regierenden Reichsfürsten kennzeichneten. Um etwas Ähnliches könnte es sich hier auch handeln. Briefwahl gab es übrigens damals noch nicht. Das württembergische Wappen macht den amtlichen Charakter des Umschlags sicher. Aber von wann stammt er? Gibt es gebrauchte Exemplare?

Gruß Sentaau
 

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