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Thema: Schweiz: Frankaturen mit postalischen Antiquitäten
Das Thema hat 37 Beiträge:
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merkuria Am: 31.08.2018 11:19:33 Gelesen: 13297# 1 @  
Die Schweiz zählt in Europa nebst Belgien, Frankreich, Italien und den Niederlanden zu den Staaten mit einer sehr grosszügigen Gültigkeitsdauer seiner Postwertzeichen. Die folgenden Schweizer Marken sind bis heute frankaturgültig:

1938 Symbolische Darstellungen Mi Nr. 328-330
1941 Historische Darstellungen Mi Nr. 377-385
1949 Technik und Landschaft Mi Nr. 529-540
1953 Automobilpostbüros Mi Nr. 586-587
1957 Europamarken Mi Nr. 646-647
1958 Historische Darstellungen,farb. Papier Mi Nr. 683-686
1959 Europamarken Mi Nr. 679-680
 

Ab 1960 sind alle Marken ab Mi Nr. 696 – heute noch frankaturgültig!

Eine Ausnahme bilden die Pro Juventute- und Pro Patria-Zuschlagsmarken welche ab 1964 – heute frankaturgültig sind.

Diesem Umstand verdanken wir, dass in der Schweiz 2018 noch immer Frankaturen mit 80-jährigen Ausgaben aus 1938 möglich sind! Ich eröffne diesen Thread um solche Beispiele zu zeigen. Vielleicht hat auch jemand im Ausland solche Post aus der Schweiz zu zeigen!



Einfacher Inlandbrief C5 Priority bis 100 g von Murten nach Seltisberg, Aufgabe 09.02.2004 mit Postgebühr 100 Rp.

Frankatur: 1x Mi Nr. 378 (60 Rp von 1941), 1x Mi Nr. 534 (25 Rp von 1949) und 3x Mi Nr. 696x (5 Rp von 1960).

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

merkuria Am: 24.01.2019 15:11:10 Gelesen: 13038# 2 @  


Einfacher Inlandbrief C6, Priority A-Post bis 100 g von Rheinfelden nach Seltisberg, Aufgabe 30.05.2006 mit Postgebühr 100 Rp.

Frankatur: 1x Mi Nr. 379 (70 Rp von 1941) und 1x Mi Nr. 1047 (30 Rp von 1975). Der 70 Rappen Wert wurde erst 65 Jahre nach seinem Erscheinen verwendet!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.01.2019 21:42:56 Gelesen: 12972# 3 @  


Einfacher Inlandbrief C6, B-Post bis 250 g von Dornach nach Seltisberg, Aufgabe 06.09.2001 mit Postgebühr 70 Rp.

Frankatur: 1x Mi Nr. 586 (10 Rp von 1953) und 4x Mi Nr. 880 (15 Rp von 1968) als Kehrdrucke K53 aus Markenheftchen 0-64.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
briefmarkenwirbler24 Am: 30.01.2019 15:42:00 Gelesen: 12897# 4 @  
@ merkuria [#1]

Hallo Jacques,

ich sammle zwar eigentlich keine moderneren Briefe, allerdings bewahre ich solche Frankaturen dennoch immer gerne auf.

Ab 1960 sind alle Marken ab Mi Nr. 696 bis heute noch frankaturgültig!

Eine Ausnahme bilden die Pro Juventute- und Pro Patria-Zuschlagsmarken welche ab 1964 – heute frankaturgültig sind.

Wenn die Angaben, die du oben genannt hast stimmen, dann habe ich gleich zwei Briefe, die theoretisch so gar nicht hätten akzeptiert werden dürfen.

Der erste Brief wurde nämlich einmal mit einer Pro-Juventute Marke von 1958 (Mi.Nr.667) sowie einer Pro Patria Marke von 1962 (Mi.Nr.753) frankiert und der zweite Brief mit einem Paar der Mi.Nr.695.

Ich gehe aber mal davon aus, dass solche Briefe öfters mal unentdeckt verschickt werden können, da nicht jeder Postbeamte in der Schweiz diese Regelung im Kopf haben bzw. genau auf die Frankatur achten wird.

Liebe Grüße

Kevin


 
Heinz 7 Am: 01.02.2019 10:27:19 Gelesen: 12823# 5 @  
@ merkuria [#1]

Lieber Jacques,

ich gratuliere zur Eröffnung dieses schönen Themas. Da gibt es wahrlich viel Interessantes zu sehen!

@ briefmarkenwirbler24 [#4]

Kevin, Du hast recht. Beide Briefe wurden von der Schweizer Post falsch behandelt. Der erste Brief ist immerhin teilweise gültig frankiert (CHF 2.00), das war vermutlich schon "mehr als genug", darum wären die 60 Rappen Pro Patria/Pro Juventute gar nicht nötig gewesen (=> hätten aber nicht abgestempelt werden dürfen - es ist ein Handstempel!). Der zweite Brief war völlig ungültig frankiert und hätte zu einer Nachtaxierung führen müssen.

Es ist interessant, wie solche ungültig frankierte Post im Laufe der Jahrzehnte verarbeitet wurde! Das wäre wirklich auch eine genauere Studie wert. "Gefühlsmässig" würde ich einmal folgende Behauptung aufstellen:

Im XX. Jahrhundert (das ist nun doch schon eine Weile her) sortierte die CH-Post frankatur-ungültige Marken noch recht zuverlässig aus. Das sehen wir an Tausenden von nachtaxierten Briefen. Wenn ein Absender früher solche Marken verklebte, machte er sich sehr unbeliebt, weil der Empfänger das Strafporto zahlen musste.

In den letzten Jahren aber ist die Verarbeitungsgenauigkeit bei der Post dramatisch gefallen, zu ihrem eigenen Schaden. Heute wird Post in der Schweiz unbeanstandet transportiert, vermutlich interessiert sich kaum ein Mensch mehr um die Frage, ob eine Sendung korrekt frankiert ist. Das ist aber auch nicht weiter erstaunlich, denn heute wissen selbst Poststellenleiter ja oft kaum mehr, was eine Briefmarke ist (zugegeben, das ist jetzt etwas polemisch, und - bitte! - wirklich nicht böse gemeint/augenzwinkernd). Ein Poststellenleiter oder -angestellter ist heute ja eher Coach eines Gemischtwaren-Ladens, der Kioskartikel und Lose verkaufen muss und nebenbei noch Versicherungen abschliessen sollte und anderen Unfug mehr erledigen muss, aber das ist ein anderes Thema.

(jetzt bin ich hoffentlich nicht in ein Wespennest getreten).

Bestimmt wird der Frankaturdisziplin heute weniger Beachtung geschenkt, als früher. Dabei sind die neuen Briefsortieranlagen bestens ausgerüstet und können dank der Digitalisierung ungültige Briefmarken mehr oder weniger problemlos aussortieren. Letztlich geschieht dies aber offenbar (trotz der Möglichkeit) nur selten, und so erreichen sehr viele unzulässig frankierte Briefe heute ihren Empfänger ohne jede Beanstandung.

Früher waren selbst die Brief-Austräger philatelistisch hellwach und meldeten der Poststelle, wenn ein Brief ungültig frankiert war. Es gab viele Pöstler, die kontrollierten jeden Brief mit Adleraugen, bevor sie ihn ablieferten! Heute darf man froh sein, wenn der Brief-Austräger den Weg zum Briefkasten noch findet und die Post zuverlässig verteilen kann. Briefmarkenkenntnisse hat heute von ihnen praktisch keiner mehr, das muss wohl nüchtern so konstatiert werden.

Ich wage einmal die Behauptung, dass heute von 100 unzulässig frankierten Briefen ca. 70 unbeanstandet durchschlüpfen. 1980 lag diese Quote vielleicht bei 5 %, eher noch tiefer. Bei vielen Gemeinden lag sie praktisch bei Null!

Aber, wie gesagt, das sind keine wissenschaftlich untermauerten Zahlen, sondern nur meine persönlichen Erfahrungszahlen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 01.02.2019 22:35:50 Gelesen: 12764# 6 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#4]

Anbei zeige ich einen Brief, der vom Absender absichtlich attraktiv gestaltet wurde:



Pro Juventute Marke (Wohltätigkeitsmarke) mit Zuschlag, von 1975, 43 Jahre alt! Sogar mit Bogenrand mit Inschrift (= Zusatzwert), daneben noch eine Marke aus der Uralt-Serie "Technik und Landschaft", von 1949(!), also 69 Jahre alt, als der Brief versandt wurde (März 2018).

Beide Marken waren 2018 voll frankaturgültig, siehe Beitrag 1 (Einführung von Jacques). Das Porto entsprach dem gültigen Tarif für B-Post (langsamer). A-Post hätte CHF 1.00 gekostet.

Viele Briefmarkenvereine frankieren ihre Post attraktiv für ihre Briefempfänger. In diesem Fall wurde der Brief an einer Poststelle aufgegeben, die noch von Hand stempelte.

Heinz
 
briefmarkenwirbler24 Am: 02.02.2019 19:05:16 Gelesen: 12705# 7 @  
@ Heinz 7 [#5]

Hallo Heinz,

ich bin diesbezüglich der gleichen Meinung wie Du, ich habe ja ebenfalls in meinem Post die These aufgestellt, dass sich die Postbeamten in der Schweiz (oder generell heutzutage) mittlerweile wohl eher weniger damit auseinandersetzen, welche Frankaturen bzw. welche Marken überhaupt noch gültig sind. Man könnte man ja im Urlaub dort mal versuchen eine Rayon zu verkleben, mal sehen, ob es dann wenigstens auffallen würde. :D

Liebe Grüße

Kevin
 
achim11-76 Am: 03.02.2019 10:14:14 Gelesen: 12658# 8 @  
Ich sehe das ganz anders. Für die Dienstleistung ist ja irgendwann mal bezahlt worden und die willkürliche Ausserkurssetzung ist eigentlich das Falsche. :)

Zu D-Markzeiten war es doch auch ein Volkssport, die ungültigen Berlin und Bundmarken zu verkleben. Die sind meistens durchgerutscht. :)
 
merkuria Am: 03.02.2019 18:24:15 Gelesen: 12617# 9 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#4]
@ achim11-76 [#8]

Dieser Thread soll keine "ertrogenen" Frankaturen zeigen, sondern Poststücke, die legal mit noch gültigen Uraltmarken der Schweiz ordnungsgemäss freigemacht wurden. Dazu zählen die Beiträge [#1], [#2], [#3] und [#6].

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.02.2019 19:13:25 Gelesen: 12518# 10 @  


Einfacher Inlandbrief C6, B-Post bis 250 g von Bern-Bethlehem nach Seltisberg, Aufgabe 18.-23.12.2003 mit Postgebühr 70 Rp.

Frankatur: 1x Mi Nr. 531 (10 Rp von 1949) und 1x Mi Nr. 700 (25 Rp von 1960) sowie 1x Mi Nr. 1103 (35 Rp von 1977)

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
briefmarkenwirbler24 Am: 31.03.2019 18:39:02 Gelesen: 12356# 11 @  
Hallo zusammen,

dieser Beleg wurde frankiert mit 2 x Mi.Nr. 739 (1961, aus dem Satz "Evangelisten") und Mi.Nr. 1745 (2000, "Freimarken Tourismus).

Liebe Grüße

Kevin


 
Seku Am: 11.05.2020 21:40:45 Gelesen: 11774# 12 @  
Schweiz Stempel Briefzentrum Härkingen 07.05.20 mit Marke aus 1964 (!)



Mi.-Nr. 602 - Ab Mi.-Nr. 791 sind zur Zeit alle Briefmarken in der Schweiz unbegrenzt frankaturgültig. Die hier gezeigte Mi.-Nr.602 ist und war zum Zeitpunkt ihrer Verwendung am 7.05.2020 nicht mehr gültig, hätte also von der PTT beanstandet werden müssen.

Die Absenderin schreibt nach Rückfrage dazu:

Ich habe noch relativ viele solche Briefmarken. Mein Grossvater hatte die gesammelt. Ja, in der Schweiz wären eigentlich Marken ab JG 1968 noch gültig. Es interessiert aber niemand auf der Post, habe schon X Briefe mit älteren Marken als 1968 versendet, nichts ist passiert. Schöne Tag und Grüsse K... D...

Ich wünsche einen schönen Abend

Günther
 

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