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Thema: Deutsches Reich Germania Fehlprüfungen Farbe
Das Thema hat 60 Beiträge:
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Markus Pichl Am: 02.12.2018 20:35:25 Gelesen: 24528# 1 @  
Hallo,

nachstehend möchte ich eine weitere BPP Farbfehlprüfung aufzeigen.

Das in 1914 gestempelte, als "I b" signierte Exemplar hat selbige Tageslichtfarbtönung, selbige UV-Reaktion und erzielt nach meinen Scans selbige Werte bei einer Messung im HSV-Farbraum, wie das in postfrisch, als "I d" attestierte Exemplar mit rechten Bogenrand.







Beide Marken sind auf selbigem, vorderseitig leicht gelblichem Papier gedruckt. Im Wasserbad verliert sich die gelbliche Farbtönung ein wenig und selbstverständlich reagiert eine gewaschene Marke unter UV ein ganz wenig anders, als eine postfrische Marke mit voller Originalgummierung. Der Unterschied ist kaum sichtbar und eine Vergilbung des Papiers, bei der gestempelten Marke liegt nicht vor.

Herr Jäschke-Lantelme BPP hat jetzt natürlich bei dem gestempelten Exemplar zwei Möglichkeiten: Die gestempelte Marke kompetent als "I d" zu attestieren oder mit Bleistift inkompetent die von einem anderen BPP-Prüfer vorgenommene Fehlprüfung mit einer Bleistiftaufschrift "UV verwaschen" (was ein Wahnwitz wäre) zu decken.

Es tut mir leid, aber dem Irrsinn von BPP-Farbprüfungen im Bereich "Germania" folge ich nicht mehr.

Beste Grüße
Markus
 
Markus Pichl Am: 03.12.2018 11:28:57 Gelesen: 24437# 2 @  
Hallo,

hier die beiden Marken im Vergleich mit solchen, die auf Verwendungsdaten aus April bis Juli 1913 datieren. In diesem Verwendungszeitraum kommen Farbtöne vor, welche der 86 I d sehr ähnlich sehen, aber in ihrer Farbwirkung letztendlich zu blau sind.



Bei einem Vergleich unter einer handelsüblichen gelb leuchtenden Lampe, tritt bei der zweiten und der vierten Marke der hohe Gelbanteil deutlich hervor. Die in 1914 gestempelte, von mir aus vielen geprüften und ungeprüften Marken herausgepickte Marke, zeigt gleiche Farbtönung wie das attestierte postfrische Exemplar. Im zweiten Foto zuerst eine reale 86 I b und dann die zwei besagten d-Marken. Die Druckfarbe der "d" reflektiert mit einem gewissen Glanz.



Unter UV-Licht (365 nm Wellenlänge, gemäß Herstellerangabe) wirkt das Rot der ersten und dritten Marke abermals zu blau und die Farbe auch dunkler als bei zweiten und vierten Marke.



Die Beispiele könnte ich jetzt noch mit weiteren in 1913 und 1914 verwendeten Marken fortsetzen, es kommt aber immer wieder auf bereits aufgezeigtes heraus.

Beste Grüße
Markus
 
Germaniafan Am: 03.12.2018 12:09:12 Gelesen: 24428# 3 @  
@ Markus Pichl

Grundvoraussetzung ist erstmal, dass die I d auch richtig erkannt wurde und auch einer Nachprüfung stand hält. Dies ist leider nicht immer der Fall.

Ein sehr schönes Beispiel sieht man ja bei Deinem Beitrag "Fehlprüfungen" in dem Du die 86Ib und Id nebeneinander gestellt hast. Was nützt es wenn ich eine Marke die wahrscheinlich fälschlicherweise als b bzw. d Farbe geprüft wurde mit anderen vorhandenen Marken vergleiche ? Komme ich so zu einem nachvollziehbaren Ergebnis ?

Die Farbfamilie Deiner beiden Marken OK C bzw OK c ist auch mit den wenigen Pixeln in Deinem Scan die gleiche.



Schöne Grüße
Guido
 
Markus Pichl Am: 03.12.2018 12:45:59 Gelesen: 24407# 4 @  
@ Germaniafan [#3]

Hallo Guido,

beide Marken haben selbiges Papier und die Druckfarbe zeigt je selbige Eigenschaften, wie unter Zuhilfenahme von verschiedenen Lichtquellen aufgezeigt. Es besteht für mich keinerlei Zweifel, dass es sich um Marken aus selbigem Druckauftrag handelt. Diese beiden Marken stechen mit den genannten Eigenschaften aus der mir vorliegenden Menge hervor und die Eigenschaften entsprechen denen, die für die d-Farbe festgelegt sind.

Das Messergebnis im HSV-Farbraum ist dann noch das i-Tüpfelchen obendrein. Die Messwerte von meinen Scans sind aber nicht vergleichbar mit den Messwerten von Scans, die von Dritten erstellt wurden. Innerhalb meiner Scans, sind die Messwerte selbstverständlich vergleichbar.

Neben den Messergebnissen, geht es aber um die besagten konkreten Eigenschaften und die sehe ich bei beiden Marken erfüllt.

Meine Vergleichsbilder sind nachvollziehbar gestaltet. Welche weitere Bestätigung sollte ich nun noch benötigen?

Die Farbfamilie Deiner beiden Marken OK C bzw OK c ist auch mit den wenigen Pixeln in Deinem Scan die gleiche.

"Farbfamilie OK C bzw. OK c" sagt mir gar nichts. Vielleicht möchtest Du dies weiter erklären, z.B. wie viele Farbfamilien gibt es bei den vielen Auflagen der MiNr. 86 I und zählen sowohl b- als auch d-Marken zur gleichen Farbfamilie?

Beste Grüße
Markus
 
Germaniafan Am: 03.12.2018 13:23:07 Gelesen: 24384# 5 @  
@ Markus Pichl [#4]

Hallo Markus,

um hier nicht ellenlange Beiträge zu schreiben schau Dir einfach mal diese Seite an. Hier ist alles fein säuberlich erklärt.

https://sites.google.com/site/philapdfs/

Die Ergebnisse auf dieser Seite mit einem CIS Scanner erstellt. Dieses System stellt die Lichtfarben anders dar wie Dein CCD Scanner.

Schöne Grüsse
Guido
 
Markus Pichl Am: 03.12.2018 13:29:48 Gelesen: 24376# 6 @  
@ Germaniafan [#5]

Die verlinkte Seite beantwortet meine konkreten Fragen nicht.

Gruß
Markus
 
Markus Pichl Am: 03.12.2018 13:39:50 Gelesen: 24369# 7 @  
Hallo,

auf einer Webseite der Firma Epson, sind die Unterschiede zwischen CCD- und CIS-Scannern erklärt:

Zitat: [1]

CCD-Technologie

CCD bringt Ihren Fotos bessere Bildqualität, größere Empfindlichkeit, geringeres Bildrauschen und einen besseren dynamischen Bereich.

In diesem Abschnitt wird erläutert, wie die CCD-Technologie genau funktioniert..

Worin besteht der Unterschied zwischen CCD- und CIS-Scannertechnologie?

Der Unterschied liegt in der Art und Weise, wie Licht ausgestrahlt, reflektiert, geliefert und vom Sensor erfasst wird.

einem Flachbettscanner mit CCD-Technologie (Charge-Coupled Device) wird die Lichtquelle, normalerweise Kalt-Kathodenlicht, vom Original reflektiert, von Spiegeln abgelenkt und von einer Linse auf dem Sensor gesammelt. Der Sensor selbst besteht aus Licht aufnehmenden CCD-Elementen. In manchen Fällen können die CCD-Elemente auch eine Mikrolinse vor jeder Fotodiode aufweisen, um das Licht noch effektiver zu sammeln.
" Bei der CIS-Technologie (Contact Image Sensor) wird das Licht von RGB-LED-Anzeigen (Rot, Grün, Blau) vom Original reflektiert. Das Licht wird direkt durch mehrere Linsen zum Bildsensor vom Typ CCD oder CMOS geleitet.

Beide Technologien haben ihre Vorteile. Im Allgemeinen können mit CIS-Technologie kleinere Geräte gebaut und eine niedrigere Leistungsaufnahme erzielt werden. Im Vergleich dazu ermöglicht die CCD-Technologie eine höhere Tiefenschärfe, höhere Geschwindigkeit, besseres Signal-Rausch-Verhältnis und höhere Farbgenauigkeit - kurz gesagt: höhere Qualität und Produktivität.

CCD-Scan (links - überprüfen) im Vergleich zu CIS-Scan (rechts - überprüfen) zur Verdeutlichung der unterschiedlichen Tiefenschärfe. Wenn Dokumente oder Filme gescannt werden, die wegen ihres Alters oder Falten im Film nicht vollkommen flach aufliegen, können teilweise oder völlig unscharfe Scanergebnisse erzielt werden.

Wegen der hervorragenden Bildqualität ist die CCD-Technologie für Flachbettscanner der gehobenen Kategorie Standard.

Mit der Einführung von Modellen wie dem Epson Perfection V10 hat Epson die Kombination von qualitativ hochwertigen CCD-Scans mit einer extrem dünnen Bauweise verwirklicht.

Warum wird bei den Epson Perfection Scannern ein Mikrolinsensystem verwendet?

Jedes CCD-Sensorelement - die Fotodiode - weist einen bestimmten lichtempfindlichen Bereich auf. Indem sichergestellt wird, dass das Licht aus dem Scanvorgang direkt auf diesen empfindlichen Punkt geleitet wird, lässt sich die Gesamtempfindlichkeit des Systems steigern, die Produktivität verbessern und mögliches Rauschen reduzieren. Dies wird durch die Verwendung eines Mikrolinsensystems erreicht, mit dem das Licht an der empfindlichsten Stelle gesammelt wird - im mittleren Bereich der Fotodiode.

Die CCD-Ausgabe wird definiert als das Produkt aus Lichtvolumen und Empfindlichkeit. Daher ist die Ausgabeleistung eines CCD-Systems mit Mikrolinse größer als ohne Mikrolinse.

Was ist Epson Double CCD-Technologie?

Die elektrische Empfindlichkeit (also die Fähigkeit, Licht in Spannung umzuwandeln) von CCD-Elementen ist in der Mitte höher als an den Rändern. Daher verwenden Epson Scanner einen CCD-Sensor, der aus zwei leicht zueinander versetzten CCD-Reihen besteht. Auf diese Weise lässt sich eine hohe Auflösung erzielen und gleichzeitig die Empfindlichkeit des gesamten Systems verbessern.

Warum bedeuten größere Sensorelemente höhere Empfindlichkeit?

Prinzipiell lässt sich dies durch den Vergleich mit großen und kleinen Pflastersteinen verdeutlichen. Wenn es regnet, wird ein größerer Pflasterstein wegen seiner Größe von mehr Regentropfen getroffen. Auf die gleiche Weise kann ein größerer Sensor mehr Licht sammeln und ist daher empfindlicher.

Eine höhere Empfindlichkeit ist ein äußerst wichtiger Faktor für das Signal-Rausch-Verhältnis und bewirkt auch eine höhere Scangeschwindigkeit.

Aufbau eines herkömmlichen 1-reihigen CCD-Systems im Vergleich zu einem 2-reihigen CCD-System. Die elektrische Empfindlichkeit der doppelten CCD-Struktur wird außerdem dadurch verstärkt, dass jedes Dokument zweimal gescannt wird: einmal von der ersten CCD-Reihe und ein zweites Mal von der zweiten CCD-Reihe. Die reduzierte elektrische Empfindlichkeit an den Rändern der Fotodioden der ersten CCD-Reihe wird durch die Fotodioden der zweiten CCD-Reihe kompensiert, da diese leicht versetzt angeordnet sind.

Zitat Ende. (Hervorhebung in Fettschrift von meiner Seite)

Beste Grüße
Markus

[1] https://www.epson.de/viewcon/corporatesite/cms/index/109
 
Markus Pichl Am: 03.12.2018 14:55:14 Gelesen: 24340# 8 @  
Hallo,

CIS- und CCD-Scanner geben unterschiedliche Lichtbarben ab, stellen aber nicht Lichtfarben unterschiedlich dar.

Zitat aus wikipedia: Lichtfarbe ist die Farbe einer selbstleuchtenden Lichtquelle. Das von einem beleuchteten Körper reflektierte Licht heißt dagegen Körperfarbe. [1]

Das CCD-System ist dem CIS-System überlegen, ersteres auch das teurere. Warum die im Preis günstigere Variante von Scannermodellen für Farbanalysen besonders geeignet sein soll, erschließt sich nicht nur mir nicht. Ein CIS Scanner hat möglicherweise mehr Komponenten, die das Messergebnis beeinflussen können, als ein CCD Scanner.

Nun habe ich noch einmal zwei neue UV-Fotos, von vier bereits dargestellten Marken gemacht. Allerdings sind die Marken in anderer Reihenfolge gelegt.

Das erste Foto ist unter einer Hanau Fluotest erstellt. Diese hat zwar nur 4 Watt Leistung, aber der Unterschied, zwischen 1/2. (I b) und zu 3./4. Marke (I d) wird wahrscheinlich für den einen oder anderen Betrachter deutlicher. Die 1. und 2. Marke reagiert in einem karminrot und die 3. und 4. Marke in einem lilarot (= mehr blau unter UV, also entgegengesetzt zur "gelb leuchtenden Lampe").



Wer genau und lange genug hinsieht, wird immer wieder erkennen, dass die beiden rechten Marken nichts mit den beiden linken Marken zu tun haben, egal bei welcher Art von Beleuchtung.

Beste Grüße
Markus

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtfarbe
 
Germaniafan Am: 03.12.2018 15:00:03 Gelesen: 24337# 9 @  
@ Markus Pichl [#6]

Hallo Markus,

es gibt bei der 86 I 3 Farbfamilien O,W und M, diese spalten sich in 10 Farbgruppen auf.

Die b und d Farben gehören der selben Farbfamilie (O) an.

Schöne Grüsse
Guido
 
Markus Pichl Am: 03.12.2018 15:20:22 Gelesen: 24318# 10 @  
@ Germaniafan [#9]

Hallo Guido,

vielen Dank, für die Informationen.

Meine Frage: und zählen sowohl b- als auch d-Marken zur gleichen Farbfamilie?, war ja dann nun quasi ein Volltreffer und darin begründen sich dann auch die Unterscheidungsschwierigkeiten zwischen b- und d-Farbe.

Beste Grüße
Markus
 

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