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Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2898 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 14.08.2020 14:34:09 Gelesen: 557237# 1924 @  
@ siegfried spiegel [#1923]

Hallo Siegfried,

ein herrlicher Brief, 3Ia ist richtig. Senkreichte Dreierstreifen sind seltener, als Waagrechte.

Im Inhalt ging es um die Zinsen bei einer Gerichtssache, also nichts besonderes. Der Schreiber hat lustigerweise das Jahr zuerst "184" geschrieben, um es dann auf "1851" zu korrigieren; lebte wohl noch einige Zeit in der Vergangenheit.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 14.08.2020 16:38:01 Gelesen: 557182# 1925 @  
Hübscher Brief von Langenfeld nach Würzburg.Frankiert mit 3 Kreuzer Nr. 2 Ia.

MR 177 (1, Verteilung) und Halbkreisstempel, Antiqua 11b 20/8/(1850), Ankunftstempel rückseiteig WÜRZBURG 20.AUG.1850


 
siegfried spiegel Am: 14.08.2020 17:15:08 Gelesen: 557157# 1926 @  
Briefhülle, von Langenfeld nach Würzburg.

MR 177 (1. Verteilung) und HK 11b. Frankiert mit 3 Kreuzer Nr.2 Ia (hell), vermute ich zumindest.


 
siegfried spiegel Am: 14.08.2020 17:20:28 Gelesen: 557154# 1927 @  
Handelt es sich bei diesem Beleg um Postbetrug?


 
bayern klassisch Am: 14.08.2020 17:34:47 Gelesen: 557147# 1928 @  
@ siegfried spiegel [#1926]

Hallo Siegfried,

sehr schöne Brief der Erstausgabe und dem Mühlradstempel sieht man an, dass er erst 20 Tage im Einsatz war.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 14.08.2020 17:40:40 Gelesen: 557144# 1929 @  
@ siegfried spiegel [#1927]

Hallo Siegfried,

ja, eine offensichtliche "Defraudation" = Betrug zum Schaden der Postverwaltung. Der Postexpeditor hatte wohl einen Brief selbst bekommen mit einer blauen 3x Marke, die schwach gestempelt worden war und er dachte sich, die pappe ich auf den Brief des nächsten Kunden; fast hätte er seinen Nummernstempel deckungsgleich aufgesetzt, aber das war sehr schwer und eine Millimetersache.

Dass der Nürnberger Kontrollstrich drüber gemacht wurde, ohne das zu sehen, spricht nicht für die Akkuratesse des Mittelfranken - hier hätte er den Brief an das vorgesetzte Bezirksamt (Nürnberg) einsenden müssen, damit Anzeige erstattet worden wäre.

Solche Briefe gibt es von Bayern in ca. dreistelliger Zahl - dennoch sind es begehrenswerte Stücke, von denen die allermeisten Sammler keine Ahnung haben, dass es sie überhaupt gab. Aber Postexpeditoren waren halt keine aufrichtigen Beamten, sondern neudeutsch "Subunternehmer", denen das Hemd näher war, als der Rock und wenn ein Expeditor am Tag vlt. 3 Briefe bekam sind das pro Woche ca. 20 Briefe - wenn auch nur 2 oder 3 Marken (praktisch nur 3x oder 6x Marken) nicht, oder nicht gut entwertet worden waren, hatte er für sich und seine Familie schon ein Mittagessen gespart.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
siegfried spiegel Am: 14.08.2020 17:45:28 Gelesen: 557141# 1930 @  
@ bayern klassisch [#1929]

Hallo Ralph,

vielen Dank für deine "Expertise".

Darf ich das in einem anderen Forum veröffentlichen?

Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried
 
siegfried spiegel Am: 14.08.2020 18:03:52 Gelesen: 557134# 1931 @  
Kompletter Brief mit Inhalt.



 
bayern klassisch Am: 14.08.2020 18:40:38 Gelesen: 557117# 1932 @  
@ siegfried spiegel [#1930]

Na klar.

LG,
Ralph
 
10Parale Am: 14.08.2020 22:05:03 Gelesen: 557009# 1933 @  
@ siegfried spiegel [#1923]
@ bayern klassisch (#1924)

Ja, ich lese mit und finde diesen Beleg mit dem Mühlradstempel 177 und dem senkrechten Dreierstreifen ebenfalls herrlich. Doch es bewegt mich eine einfache Frage: Würde der Beleg einer Prüfung standhalten? Keine der 3 Stempel reicht über die Markenränder hinaus. Solche Dreierstreifen gibt es vielleicht in der einen oder anderen Sammlung?

Bitte nicht falsch verstehen. Ich halte den Brief für echt und wunderschön. Eine kleine Preziose. Ich habe aber an anderer Stelle schon gehört, dass Stempel, die nicht den Brief außerhalb der Marke berühren, schwierig zu beurteilen sind.

Liebe Grüße

10Parale
 
bayern klassisch Am: 15.08.2020 00:00:45 Gelesen: 556971# 1934 @  
@ 10Parale [#1933]

Hallo 10Parale,

ich verstehe deine Argumentation, aber ich halte alle hier gezeigten Briefe für echt in jeder Beziehung. Bei Schönstemplern, auch wenn sie Betrüger waren, ist halt die Crux, dass Stempel nicht übergehen können, sonst wären es ja keine Schönstempler.

Das potentielle Argument mit dem durchschlagenden Stempelabdruck greift übrigens oft nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
siegfried spiegel Am: 15.08.2020 07:12:06 Gelesen: 556825# 1935 @  
Auf der Briefrückseite sind die durchschlagenden Stempelabdrucke gut zu erkennen.

Im Übrigen habe ich den Brief aus absolut seriöser/kompetenter Quelle erworben.

Beste Grüße,
Siegfried
 
olli0816 Am: 15.08.2020 09:16:33 Gelesen: 556809# 1936 @  
Hallo 10Parale,

es gibt eine ganze Reihe Briefe von Bayern, die so schön gestempelt sind. Anhand der ganzen Stempel auf den Briefen kann man schon ganz gut einschätzen, ob die echt sind. Dazu bei relativ häufig gebrauchten Marken wie die 2II von Bayern habe ich noch keine Fälschung gesehen. Die Merkmale des Mühlradstempels stimmen auch. Von daher denke ich, sind die Briefe alle echt.

@ Siegfried

Da bist Du in ein Nest von schönen Bayernbriefen aus Langenfeld gefallen. Die sind allesamt sehr schön anzusehen.

Ich zeige dann auch mal wieder einen Brief aus meiner Sammlung. Er wurde aus Berching, das liegt in der Mitte zwischen Ingolstadt und Nürnberg leicht östlich im nirgendwo an den königlichen Advokaten Eckmüller in Regensburg am 7.5.1854 gesendet. Er ist mit einer ganz einfachen 3 Kreuzermarke 2II frankiert. Am nächsten Tag ist er dann angekommen, wie die Stempel auf der Rückseite zeigen.



Grüße Oliver
 
Gernesammler Am: 18.08.2020 19:37:20 Gelesen: 555761# 1937 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Kissingen vom 21.7.1871 an den Fabrikanten Emil Joseph Weber in Marburg, der Brief wurde über Gemünden spediert um dann am 22.7.1871 in Marburg zur Ausgabe zu kommen.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23 zu 3 Kreuzer gestempelt mit Halbkreisstempel von Kissingen (Winkler Nr.13) auf der Rückseite Einkreisstempel von Gemünden und zur Ankunft der Einkreisstempel von Marburg (Feuser 311 nachverwendete Stempel).

Der Brief wurde leider nicht korrekt behandelt und ist irgendwann einmal feucht geworden daher die Flecken.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 19.08.2020 19:48:46 Gelesen: 555496# 1938 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief von Herrn Ludwig Staub vom 6.8.1862 aus München an die Herren Neuner & Hornsteiner in Mittenwald, es geht wohl um eine Mitteilung des Notars Aldosser.

Frankiert wurde mit einer Bayern Nr.2 II Platte 6, gestempelt mit Mühlradstempel 325 und L2 Zweizeiler von München (Winkler 8b Typ I 28,5x4,5mm).

Einen Ankunftsstempel hat der Brief nicht wobei dieser meiner Meinung nach zu dieser Zeit Pflicht gewesen wäre.

Ich möchte in dem Zuge nochmals einem lieben Freund für diesen schönen Brief danken.

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 19.08.2020 20:00:50 Gelesen: 555489# 1939 @  
@ Gernesammler [#1938]

Hallo Rainer,

Platte 6 ist gar nicht so häufig. Mittenwald an der Isar hat schon in den 1850er Jahren praktisch nie Ankunft gestempelt. Erst in den 1860ern fing man damit dort an. Vorschrift war es seit 1843 auf Befehl des Königs, aber in Bayern glaubten einige sich auch dann nicht nach den Vorschriften halten zu müssen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 23.08.2020 09:32:14 Gelesen: 554618# 1940 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine Karte, selbstgefertigt, natürlich nicht von mir, sondern vom damaligen Handelshaus Heinrich Bachmann in Augsburg, die am 7.9.187? direkt in den Schlitz des Bahnpostwagens der Strecke Augsburg - Nürnberg eingeworfen wurde und das baldige Erscheinen eines Handlungsreisenden androht.



Empfänger war Ferdinand Löcklin in Bopfingen, der die hinten leere Karte Gott-sei-Dank aufbewahrte.

Ich mag solche privat hergestellte Karten sehr, die nach den Bestimmungen der Postverwaltung hergestellt werden mussten (Länge, Breite, Dicke des Papiers, Adressangabe usw.). Man bekommt sie heute für den Preis einer Pizza, die weitaus schneller verdaut ist, als die Freude über solch ein fast 150 Jahre altes Stück anhält.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 27.08.2020 20:34:45 Gelesen: 553056# 1941 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich eine Nr. 22 auf einer Ortspostkarte Nürnberg vom 17.5.1875.



Diese 1 Kreuzer Orts- oder Lokalbezirksfrankaturen sind als Postkarte nicht häufig, weil ja auch Briefe nicht mehr kosteten. Ihr Vorteil war der, dass sie schneller verschickt werden konnten, brauchte man doch kein Kuvert, keinen Bogen Schreibpapier, kein Siegel zum Verschließen usw..

Diese hier hat noch mittig ein Nagelloch, denn manchmal wurde diese Karten einfach nach Erledigung auf einen langen Nagel gezogen und an geeigneter Stelle aufbewahrt.

Geordert wurden hier 50 Pechwürfelkohlen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 29.08.2020 15:19:51 Gelesen: 552596# 1942 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Portobrief von J.G. Süsskind aus Augsburg vom 19.7.1849 an J. Isler in Wohlen, der Brief wurde über Zürich geleitet wo er am 21.7.1849 weiterspediert wurde, wann er dann zur Ausgabe kam belegt leider kein Stempel.

Bayern notierte 8 Kreuzer für sich bis zur Grenze Lindau, dort wurden 14 / 18 Kreuzer in Rötel notiert (Paketschluß Lindau - Zürich nach dem PV von 1829).
6 Schweizer Kreuzer bis Zürich und weitere 4 Kreuzer bis Wohlen macht mit den 8 Kreuzern für Bayern 18 Kreuzer gesamt.

Gestempelt wurde Augsburg mit Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler 10) und auf der Rückseite der Zweikreisstempel von Zürich am 21.7. Vormittag.

Gruß Rainer



 
siegfried spiegel Am: 29.08.2020 16:04:00 Gelesen: 552585# 1943 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief mit gedrucktem Briefkopf "Die Fürstlich Schwarzenbergische Dominal-Kanzlei" vom 12. Mai 1858 nach Neustadt a.d. Aisch, Mühlradstempel 300 der 2. Verteilung von Markt Bibart.

Beste Grüße aus Mittelfranken,
Siegfried


 
bayern klassisch Am: 29.08.2020 20:16:15 Gelesen: 552540# 1944 @  
@ Gernesammler [#1942]

Hallo Rainer,

ein schöner und interessanter Brief aus dem Juli 1849, vlt. dem Schicksalsmonat der bayerischen Postgeschichte.

Politisch war das Land zerrüttet, finanziell am Ende, von Affären geplagt und just zum 1.7.1849 sollten die ersten Briefmarken Deutschlands erscheinen - was aus o. g. Gründen natürlich nicht gelang.

Aber das Regulativ für die neuen Gebühren kam doch - die Marken mit einer 4 monatigen Verspätung.

Der Beamte in Augsburg muss somit unterscheiden, ob der Brief ein Loth (Inland neu), oder nur ein halbes Loth (Ausland Alttarif) wiegen durfte, um einfach zu bleiben. Er musste unterscheiden, welche Entfernungen zu berechnen waren, oder ob es Sondertarife gab - hier 8 Kreuzer Sondertarif für einfache Briefe aus Augsburg in die Schweiz über Lindau und per Dampfboot über den Bodensee.

Die Schweiz war zwar ab 1.1.1849 ein Bundesstaat geworden, mit einer neuen Bundespost, aber die Altverträge, die Bayern mit den verschiedenen Schweizer Kantonen abgeschlossen hatte, galten noch immer fort - bis 30.9.1852!

Daher, du hattest es richtig eruiert, galt der PV Bayern - Zürich von 1829 (!) mit 6 Kr. Transit für Zürich Postgebiet (Achtung: Nicht Kanton Zürich!) und 4 Kr. für den Aargau.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 30.08.2020 14:34:04 Gelesen: 552356# 1945 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 18.5.1846 von G.Plachingen aus Finsterau in Freyung aufgegeben an Johann Anton Baader seeliger Erben.

Im Brief an Herrn Baader geht es um die Versicherungsfirma Börer & Porzelius die ab 1846 die gesamten Geschäfte für See-Fluß und Landtransport Versicherungen übernommen haben.

Für den Brief waren vom Empfänger 12 Kreuzer zu zahlen für Briefe über 30 Meilen und einem einfachen Gewicht von einem halben Loth.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Freyung (Winkler 11 b in grün / grünlichblau) einen Ankunftsstempel gibt es nicht.

Gruß Rainer



 
Gernesammler Am: 31.08.2020 20:16:15 Gelesen: 552093# 1946 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungssache (RS) vom 13.9.1842 vom Erzbischöflichen Ordinariat Bamberg an das Pfarramt in Laufen, der Brief muss über das Landgericht Herzogenaurach spediert worden sein oder etwas mit diesem zu tun gehabt haben.
Gestempelt mit Halbkreisstempel von Bamberg (Winkler 11a).

Das Papiersiegel auf der Rückseite ist leider unleserlich.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 31.08.2020 20:44:39 Gelesen: 552089# 1947 @  
@ Gernesammler [#1946]

Hallo Rainer,

dein schöner Brief ging nach "Hausen, Landgericht Herzogenaurach".

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 01.09.2020 20:11:35 Gelesen: 551796# 1948 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Partei Sache (PS) vom 3.2.1854 aus Bamberg an das bayrische Kommisions Stadt Gericht in Schweinfurt mit 2 Beilagen mit Gewicht von 2 Pfund 8 Loth, hierfür musste ein Postvorschuss von 3 Gulden und 35 Kreuzern geleistet werden Gesamt für den Brief waren es 3 Kreuzer, aber warum steht als Gesamtsumme 3 Gulden 46 Kreuzer wo kommen die zusätzlichen 8 Kreuzer her. Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler Bamberg (Winkler 8b), auf der Rückseite ist nichts.

Gruß Rainer


 

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