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Thema: Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
Das Thema hat 1938 Beiträge:
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filunski Am: 11.05.2019 19:47:51 Gelesen: 444282# 64 @  
Hallo zusammen,

Toll, ich bin ja begeistert! ;-) Vielen Dank für die letzten informativen Beiträge und Anmerkungen, ich werde so nach und nach darauf eingehen. Zumindest hier im Forum scheinen wir den HRSt aus seinem "Schattendasein" Heraus geholt zu haben!

@ Uwe Seif [#60]

Hallo Uwe,

ja, du hast natürlich Recht, ich wollte nur auf die entsprechende Abb. dazu von Klüssendorf hinweisen. Diese Eilbriefstelle gab es noch recht lange, hier dazu ein weiterer HRSt von dort aus der Nachkriegszeit:



Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 11.05.2019 23:30:49 Gelesen: 444236# 65 @  
@ Uwe Seif [#60]

für Sendungen, die per Bahnpost oder Straßenbahn dem PA 1 zugeführt wurden

Hallo zusammen,

bleiben wir noch ein wenig in Hamburg. Dazu greife ich Uwes Stichwort "Straßenbahn" auf.

Zur Hamburger Straßenbahnpost gibt es im Forum schon verschiedene Beiträge, u.a. hier:

https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=4550&page=1
https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=133428

Bei der Straßenbahnpost kamen auch verschiedene HRSt zum Einsatz, Belege damit findet man gelegentlich, hier zwei HRSt dazu:



Mehr Informationen und Einsatzzeiten zu diesen und den anderen Stempeln der Hamburger Straßenbahnpost findet man hier (in Englisch):

http://www.schaumburgerpostgeschichte.de/tram-post-of-hamburg.html

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 12.05.2019 00:08:02 Gelesen: 444220# 66 @  
@ bernhard [#43]

Hier ein Beispiel für verkehrt eingesetzte Einsatzstücke:



Insgesamt fand ich bisher 4 verschiedene Stempel.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 12.05.2019 00:37:34 Gelesen: 444212# 67 @  
@ bernhard [#66]

Hallo Bernhard,

interessanter Fall und tolle Entdeckung! :-)

Wäre auch wert in die Stempeldatenbank aufgenommen zu werden. Vielleicht kannst du ihn dort einstellen? ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 12.05.2019 09:10:22 Gelesen: 444166# 68 @  
@ filunski [#67]

Hallo Peter,

ich habe mich hier Abbildungen von meinem Rechner bedient. Ich kann momentan nicht sagen ob ich diesen Beleg besitze, ich glaube eher nein. Das Problem ist auch das Suchen in der eigenen Sammlung. Das wenigste ist in Alben untergebracht, Handrollstempel können überall dabei sein.

In die Stempeldatenbank werde ich nur eigene Belege einstellen. Ohne jetzt nachzuschauen ist das sicherlich auch so gedacht.

Viele Grüße
Bernhard
 
bernhard Am: 12.05.2019 12:56:20 Gelesen: 444114# 69 @  
@ bernhard [#66]

Hier ein weiteres Beispiel mit verkehrt herum eingesetztem Einsatzstück (180 Grad verdreht):



Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 12.05.2019 22:59:51 Gelesen: 444044# 70 @  
@ bernhard [#68]

Hallo Bernhard,

habe ich vollstes Verständnis für! ;-)

Danke für das Zeigen eines weiteren Beispiels dazu.

Von mir hier ein relativ früher HRSt mit Werbung zum Reichsbachfest aus Leipzig, diesen Werbeeinsatz gab es auch als Maschinenstempel, als HRSt sieht man die nicht allzu häufig:



Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 13.05.2019 15:09:12 Gelesen: 443932# 71 @  
Hallo zusammen,

bleiben wir noch ein wenig in den 1930er Jahren.

Der HRSt, wohl führend hergestellt von der Fa. Klüssendorf, gehörte nicht nur bei der Reichspost inzwischen zur Ausstattung, sondern fand auch im Ausland Abnehmer (ein Beispiel aus den USA hatten wir ja schon).

Hier ein eher "exotisches" Beispiel dazu aus Kolumbien. So mancher (Südamerika-) Sammler kennt den vielleicht, hatte ihn nur noch nicht als HRSt erkannt:



HRSt aus der Stadt Medellin mit Werbeeinsatz für Kolumbianischen Kaffee in fünf Sprachen. Der Stempelkopf genau dem damals noch recht neuen deutschen Normstempel entsprechend. Aus ganz regulärer Gebrauchspost.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 15.05.2019 22:53:03 Gelesen: 443781# 72 @  
Hallo zusammen,

das Thema ist noch lange nicht zu Ende, wir haben mal gerade angefangen. ;-)

Noch ein paar Beispiele aus der Zeit des Deutschen Reichs vor Ende des 2. Weltkriegs.

Selten zu finden, aber damals durchaus in Gebrauch, HRSt mit Werbezusatz der Reichspost aus dem ganz regulären postalischen Gebrauch. Hier aus Leipzig, Abschlag nicht optimal, aber bislang habe ich noch keinen Zweiten gesehen oder gefunden (das kann hier gerne widerlegt werden! ;-)):



Öfters zu finden, da meist nur als Gefälligkeitsstempel oder für Sammler verwendet, HRSt mit Werbeeinsatz zu besonderen Veranstaltungen (meist im Rahmen der NS Propaganda):



Und auch unter den vielen Gelegenheitsstempeln zu den Olympischen Spielen 1936 gab es einen HRSt:



Damit erst mal wieder genug. Wer noch weitere dazu passende HRSt hat, kann die gerne auch hier zeigen. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 17.05.2019 09:37:46 Gelesen: 443641# 73 @  
@ filunski [#72]

Hallo Peter, deine Beispiele "mit Werbeeinsatz" sind alle nicht häufig.

Bin auf einen "Stapel" eigener Belege gestoßen, von denen ich einige Interessante vorstellen möchte:

Der folgende HRST von Berlin NW 7, vermutlich ein älteres Exemplar, fällt durch 3 Merkmale auf:

1) einen kleinen Stempelkopf, nur ca. 23 mm Durchmesser, statt meist 25 mm bei diesen "Altstempeln"

2) schwach geschwungene Wellen

3) keine sichtbaren Trennungslinien für den auswechselbaren Einsatz. Ich vermute dieser wurde "ohne" ausgeführt



Bei diesem HRST von Berlin SW 11 sieht es so aus, als wäre es zur "Vermischung" von schwach- und stark geschwungene Wellen gekommen.



Viele Grüße
Bernhard
 
JohannesM Am: 17.05.2019 12:10:41 Gelesen: 443595# 74 @  
@ bernhard [#73]

Bei diesem HRST von Berlin SW 11 sieht es so aus, als wäre es zur "Vermischung" von schwach- und stark geschwungene Wellen gekommen.

Oder der Welleneinsatz wurde verkehrt eingesetzt.

Beste Grüße
Eckhard
 
bernhard Am: 17.05.2019 13:54:18 Gelesen: 443578# 75 @  
@ JohannesM [#74]

Hallo Johannes,

verkehrt eingesetzt sieht ganz anders aus. Ich habe schon zwei bei [#66] und [#69] gezeigt, da haben die äußersten Wellen einen kompletten Versatz.

Hier ein weiterer aus meinen Beständen:



Insgesamt habe ich nun schon 6 verschiedene Postämter registriert.

Viele Grüße
Bernhard
 
bernhard Am: 19.05.2019 23:23:17 Gelesen: 443440# 76 @  
Hallo zusammen,

hier ein seltener Bahnpoststempel als Handrollstempel ausgeführt. Nach Auskunft des Stempelkoordinators der ArGe Bahnpost, Herrn Stratmann, sind hier nur sehr wenige Stempel in dieser Ausführung bekannt (vor 1945 sind vielleicht 3 verschiedene Stempel bekannt; 1x verwendet, 2 Archivabschläge (Aussage aus dem Stehgreif)).

Ich habe diesen Stempel vor einigen Jahren bei eBay ersteigert. Der Verkäufer berichtete mir seinerzeit, dass es sich um einen Archivabschlag handelt und dieser -laut seinem Gewährsmann, welcher in einem Archiv arbeitet - in dieser Ausführung sehr selten wäre. Der Abschlag befindet sich auf einem DIN A5-Papier.



Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 20.05.2019 00:22:55 Gelesen: 443425# 77 @  
@ bernhard [#76]

Hallo Bernhard,

schönes Stück, Glückwunsch zum Erwerb und Danke fürs Zeigen! ;-)

Dirk hat uns hier [#24] auch schon einen HRSt der Bahnpost gezeigt.

Dann möchte ich hier auch gleich anschließen und einen weiteren sehr frühen HRSt der Bahnpost zeigen. Er liegt mir im Original vor, es ist eine Vorlage der Fa. Braungardt:



Von 1934 bis 1937 war dieser auch bei der Bahnpost im Einsatz.

Viele Grüße,
Peter
 
bernhard Am: 20.05.2019 22:20:25 Gelesen: 443318# 78 @  
@ filunski [#77]

Hallo Peter,

den Beitrag [#25] hatte ich nicht mehr auf dem "Schirm". Es handelt sich um den selben Stempel. Eventuell ist das eingestellte Datum des Stempels, der 24.4.39, das Inbetriebnahme-Datum.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 22.05.2019 00:08:34 Gelesen: 443207# 79 @  
@ bernhard [#78]

Hallo Bernhard,

ja, stimmt schon, interessant ist aber auch das Datum vom zweiten (Blanko-) Abschlag in Beitrag [#25], Jahr 1960. Demnach war der Stempel ja doch ganz schön lange, über 20 Jahre, bei der Bahnpost. Im Einsatz möchte ich nicht schreiben, vielleicht lag er auch nur irgendwo in einer Schublade. Weitere Belege/Abschläge damit sind ja anscheinend nicht bekannt!

Von mir jetzt auch noch einen eben entdeckten HRST mit verkehrt eingesetztem Welleneinsatz. Der HRSt aus den 30er Jahren wurde nach dem Krieg noch weiterverwendet:



Viele Grüße,
Peter
 
Tuffi Am: 22.05.2019 07:33:27 Gelesen: 443183# 80 @  
@ filunski [#79]

Lieber Peter,

zu dem von Dir gezeigten Beleg möchte ich noch ergänzen: - und wurde im 3. Reich aptiert. Die Ziersternchen wurden aus dem Stempelkopf entfernt.

Gruß Walter
 
filunski Am: 22.05.2019 15:32:49 Gelesen: 443113# 81 @  
@ Tuffi [#80]

Lieber Walter,

danke für deine Ergänzung! ;-)

Wie auch bei den Handstempeln wurden auch bei Maschinen- und Handrollstempeln die Sternchen aptiert. Handstempelbeispiele findet man dazu recht häufig, HRSt nicht so oft.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 22.05.2019 16:08:08 Gelesen: 443105# 82 @  
Verehrte Freunde des Themas,

blicken wir nochmals ein wenig zurück, zu den Anfängen der HRSt.

In Deutschland gilt ja allgemein der schon genannte Herr Breusch aus Pforzheim als der "Erfinder" des HRSt. Erfunden hat er ihn sicherlich nicht, sehr wohl aber weiter entwickelt und er war so schlau sich als Erster seine "Erfindung" patentieren zu lassen.

Wann fing das aber nun wirklich mit den HRSt an, und wo? Wir haben ja schon den in der Literatur auch oft falsch bezeichneten HRSt aus Bayern gesehen [#24]. Aber auch der war nicht der Erste.

Bereits im Jahre 1927 schrieb ein Herr Ehrmann in der Sammler Post (philatelistsiches Magazin) dazu schon einen Artikel. Dies war zur damaligen Zeit auch einer der ersten Artikel überhaupt zu den damals noch recht neuen HRSt. Darin geht er auch dem Ursprung der HRSt nach. Für ihn stammte der erste HRSt überhaupt aus Belgien.

Hier seine Übersicht der Vorläufer der deutschen HRSt [1]:



Die Abb. 1 (rot markiert) zeigt diesen HRSt und Herr Ehrmann schrieb damals folgendes dazu:



Ein recht einfacher Handroller, bestehend aus einem Band aneinander gesetzter Parallelogramme. Was Herr Ehrmann damals schrieb war natürlich Stand 1927. Diese HRSt blieben aber in Belgien noch länger im Einsatz und dienten mindestens noch bis in die 1940er Jahre zur nachträglichen Entwertung. Dazu finden wir, dank unseres Stempelreporters Didi (Mondorff), sogar zwei Beispiele in der Stempeldatenbank:



Das linke Beispiel, dank des dazu gesetzten Datumsstempels, genau datierbar (1936), aus Arlon. Das rechte Beispiel aus dem Jahre 1943 aus Dolhain.

So weit der kleine Ausflug in die Geschichte. Wäre interessant wenn hier auch jemand Beispiele zu den anderen in der obigen Aufstellung zu sehenden Stempeln, zeigen könnte. ;-)

Viele Grüße,
Peter

[1] Sammler Post Nr.7, München, Juli 1927
 
calliostoma Am: 22.05.2019 16:45:46 Gelesen: 443097# 83 @  
@ filunski [#82]

Hier ein Beispiel für diesen Stempel von 1986 als Entwerter für einen Schiffspostbrief. In dem obigen Artikel wird dieser Stempel für die Bahnpost aufgeführt, im Handbuch der belgischen Bahnpost wird dieser Stempel aber nicht erwähnt.

Gruß

Dirk


 
bernhard Am: 22.05.2019 20:53:54 Gelesen: 443062# 84 @  
@ filunski [#82]

Hallo Peter und alle Handrollstempelfans ;-)

Hier ein Vorläufer der Handrollstempel 3200 Jahre vor Christus:



aus: Hanns Hauterer, Die Geschichte des Stempels, 1959.

Zuerst in der Töpferei eingesetzt, … Bildkunst, Druckindustrie. Vom Prinzip her auch in Stempelmaschinen, nur eben nicht von Hand aufgebracht.

Weitere Beispiele suche ich noch heraus.

Viele Grüße
Bernhard
 
Tuffi Am: 22.05.2019 21:33:24 Gelesen: 443051# 85 @  
@ calliostoma [#83]

Hallo Dirk,

den Stempel wirst Du nicht bei der Schiffspost finden können, weil er - nach so vielen Jahren - immer noch zur nachträglichen Entwertung in Belgien zum Einsatz kam. Was ich bisher noch nicht sah: Er kam offensichtlich auch zur Verdeutlichung des Transportweges zum Einsatz.

Glückwunsch zu diesem Fang.

Walter
 
bernhard Am: 22.05.2019 22:37:32 Gelesen: 443032# 86 @  
@ filunski [#82]
@ bernhard [#84]

Hier ein Ausschnitt aus einem Stempelkatalog der Fa. Stempel-Kaiser, Berlin von 1931:



Leider etwas größer als DIN-A4-Format, weshalb der Katalog nicht ganz in den Scanner passte. Das angezogene Patent des ENTWERTUNGSS-ROLLSTEMPELS konnte ich leider nicht finden.

Ähnliche Rollstempel fand ich auch in einem anderen Katalog. Leider undatiert, doch die eingestellten Daten der Beispielabbildungen (1899 bis 1927) deuten auf das Jahr 1927.

Viele Grüße
Bernhard
 
filunski Am: 22.05.2019 23:34:39 Gelesen: 442989# 87 @  
@ calliostoma [#83]

Hallo Dirk,

toller Beleg!

Vielleicht findet man diesen Stempel nicht bei den Belgischen Bahnpoststempeln, weil er ja eigentlich kein Bahnpost-, sondern ein Nachträglich entwertet-Stempel ist? Na ja, alles Definitionssache. ;-)

Erstaunlich an deinem Beleg, dass dieser "erste" Rollstempel (zumindest der Typ) dann immerhin über 100 Jahre im Einsatz war, sehr außergewöhnlich.

Viele Grüße,
Peter
 
filunski Am: 22.05.2019 23:43:44 Gelesen: 442988# 88 @  
@ bernhard [#84]
@ bernhard [#86]

Hallo Bernhard,

tolle Beispiele, danke fürs Raussuchen und die Vorstellung hier. Das Thema hat noch viel mehr Facetten, als man zu Beginn vermuten durfte.

Dank der Unterlagen von Tuffi, die er mir hat zukommen lassen (Danke Walter! ;-)) wird das Thema noch länger weiter laufen. Darin auch eine Werbeanzeige zu dem HRSt von Breusch aus Pforzheim (noch bevor Klüssendorf da die "Finger drin hatte" ;-)). Passt jetzt ganz gut als Ergänzung zu dem Prospekt in [#86].



Viele Grüße,
Peter
 

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