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Thema: Erfahrungen mit Ebay
Das Thema hat 370 Beiträge:
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drmoeller_neuss Am: 01.02.2021 15:59:15 Gelesen: 55873# 21 @  
Warum sehen wir immer alles aus der Verkäufersicht? Der Verkäufer hat im Internethandel die bessere Ausgangsposition. Er hat die Ware vor seinen Augen und kann den Preis und die Vertragsbedingungen festlegen. Die meisten Verkäufer bestehen auf Vorkasse. Der Verkäufer muss nicht seinem Geld hinterherlaufen, im Gegensatz zum Käufer, der sehen muss, wie er an seine Ware in der versprochenen Qualität kommt.

Bei Leistungsstörungen muss der Käufer seinen Anspruch einklagen und seine Ansprüche durchsetzen.

Der "Käuferschutz" von ebay und Amazon nimmt dem Käufer nicht das Prozessführungsrisiko, bringt ihn aber in einen bessere Ausgangsposition und erspart ihm die Durchsetzung seiner Ansprüche im Wege der Zwangsvollstreckung mit dem Risiko, dass beim Verkäufer nichts zu holen ist.

Generell finde ich es gut, wenn ebay die privaten Verkäufer mehr und mehr dazu zwingt, die Verpflichtungen der gewerblichen Verkäufer zu übernehmen, zumal viele Privatverkäufer rechtlich in der Grauzone unterwegs sind.

Auch der Buchversand von säckingen durfte von einem Gericht als gewerblich eingestuft werden.

Als Käufer habe ich keinen Einfluss darauf, wie der Verkäufer die Ware verschickt. Warum soll ich als Käufer bei einem Privatverkäufer die alleinige Haftung für einen Verlust übernehmen?

Natürlich haftet ein Privatverkäufer nach deutschem Recht in der Regel nicht für einen Verlust auf dem Postweg. Er könnte sich aber rechtlich gegenüber ebay schadensersatzpflichtig machen, wenn er sich nicht an die Vorgaben von ebay für den Versand hält.

Wir sehen ebay mit der "Briefmarkenbrille". Für uns ist das Hobby und Verluste sind nicht existenzgefährdend. Anders sieht das bei einem Käufer aus, der auf ebay eine Waschmaschine kauft und jeden Cent umdrehen muss. Für den ist der Käuferschutz schon ein Gewinn, da er wenigstens das Geld wieder sieht, um wo anders ein funktionierendes Gerät kaufen zu können.

Und zur Gebührendiskussion: ebay ist kein Samariter und hat auch keinen Goldesel. ebay ist ein wirtschaftlich denkendes Unternehmen, dass seinen Aktionären verpflichtet ist.

Es ist eine betriebswirtschaftliche Binsenweisheit, dass ein Artikel für 1,50 EUR Handelswert fast den gleichen Aufwand wie ein Artikel für 100,-- EUR bedeutet, sieht man von dem etwas geringeren Haftungsrisiko für ungeklärte Fälle ab. An einen 1,50 EUR Artikel macht ebay etwa 50 Cent Umsatz, an einem 100-Euro Artikel etwa 12 Euro, also das 24-fache.

Ich kann es nachvollziehen, dass ebay eine feste Transaktionsgebühr einführt, da die meisten Kosten unabhängig vom Warenwert entstehen.

Briefmarkensammler haben mit delcampe eine Alternative, die von den Kosten her günstiger ist, aber wie säckingen geschrieben hat, auch deutlich weniger Umsatz verspricht. Den Rest regelt der Markt. Scheinbar lohnt sich ebay doch noch für die meisten Anbieter.

Es ist schade, wenn viele preiswerte Lose nicht mehr angeboten werden. Auf der anderen Seite ist im unteren Preissegment die Müllquote sehr hoch und der Erwerb von 1-Euro-Losen für beide Seiten sehr zeitaufwendig.

Im übrigen ist die Philaseiten-Auktion komplett gebührenfrei, dank des Goldesels "Richard Ebert". Ich erziele auf den Philaseiten die gleichen Ergebnisse wie auf ebay bei einer höheren Verkaufsquote. Natürlich laufen nicht alle Artikel auf den Philaseiten.
 
Vernian Am: 01.02.2021 17:36:58 Gelesen: 55788# 22 @  
@ Göttinger [#20]

"Das wird ebay auch merken, weil scharenweise die privaten Verkäufer abspringen werden."

Das ist die Frage.

eBay ist erfolgreich großgeworden damit, dass eben ursprünglich jeder problemlos seine Dachboden-, Keller-, Ausmist- Funde wie auf einem Flohmarkt anbieten konnte. Dadurch ist in den Anfangsjahren in Sparten wie bspw. alte (antiquarische) Bücher oder ähnlichen antiquarischen Sammelobjekten sehr viel hochinteressantes Material auf den Markt gekommen und mit Glück dann für Interessierte recht günstig (sowohl preislich wie vom Aufwand her) zu bekommen gewesen, und oftmals zur Freude des unwissenden Anbieters für ein altes Stück doch noch ggf. viel Geld erhalten zu können statt nur ein paar müde Mark beim Antiquar oder gar nichts von der Mülltonne - das hat natürlich vor allem Antiquare zum Kotzen (und oft insolvent) gemacht.

Dieses frühere eBay mit seinen Privatanbietern hat es mir zwischen 2005 und 2010 (und teils noch danach) ermöglicht eine antiquarisch wertvolle Buchsammlung meines Interessengebietes mit Exemplaren zu füllen und zu vervollständigen, die im gewerblichen antiquarischen Buchmarkt zum einen exorbitant teurer und zum anderen meist gar nicht zu bekommen sind und waren.

Seitdem eBay dann nach und nach die Konditionen für Verkäufer immer mehr verkompliziert und mit Auflagen (wie zwingende Paypal-Zahlung u.a.m.) versehen und zunehmend gewerbliche Verkäufer hofiert hat ist der "Flohmarktcharakter" vorbei gewesen und Privatverkäufer sind rar geworden - meist eben nur "Altkunden", da die Eingangsvoraussetzungen für den "Gelegenheits-Privat-Verkäufer" immer unattraktiver geworden sind. Echte Raritäten von Privat, wie sie vorher immer mal wieder zu finden waren und die es mir erlaubt haben sie zusammen zu tragen, und die damals doch so 2 oder dreimal im Jahr auftauchten, habe ich inzwischen seit Jahren nicht mehr zu Gesicht bekommen. Weil das unerkannte und für wenig von Wert erachtete "Schätzchen" aus der Haushaltsauflösung oder dem ererbten Dachboden-Kistenfund eben inzwischen nicht mehr von Privat eingestellt wird nach dem früheren Prinzip "vielleicht gibt es ja doch einen Interessenten und vielleicht ist es doch mehr wert als Altpapier" - das wandert wieder wie zuvor in die Mülltonne weil der Aufwand und die Verkaufskonditionen für den Gelegenheitsanbieter nicht mehr gegeben sind. Und der Antiquar zahlt weiterhin wenig bis gar nichts, also lohnt der Weg auch nicht...

Da also eBay inzwischen eh überwiegend von gewerblichen Anbietern lebt wird der weitere Wegfall von Privatanbietern oder niederpreisigen Angeboten von Privatanbietern dieses Unternehmen kaum spürbar belasten.

Auf der anderen Seite ist von den Argumenten von drmoeller_neuss nichts abzusprechen - natürlich erhöht sich der Käuferschutz, natürlich verdient eBay an niederpreisigen Artikeln nicht wirklich. Das Problem anderer Plattformen ist: eBay hat es in den Anfangsjahren geschafft eine Art Monopolstellung in dem Segment "Verkauf von Privat" aufzubauen und viele andere ähnlich geartete Plattformen sind nie auf das weltweite Niveau gekommen bzw. sogar nach kurzer Zeit wieder eingegangen, und die meisten bestehenden haben nur einen nationalen, bestenfalls kleinen internationalen Kreis, und sind dazu oftmals nur wenigen bekannt. Delcampe bietet auch andere Sparten als Briefmarken an - aber die Verkaufszahlen an sich dort, der Bekanntheitsgrad der Plattform - kein Vergleich.

Was Briefmarken betrifft - ja da ist Philaseiten immer eine gute Option.

Best

Vernian
 
tomato Am: 01.02.2021 18:12:34 Gelesen: 55740# 23 @  
@ drmoeller_neuss [#21]

Wir sehen ebay mit der "Briefmarkenbrille". Für uns ist das Hobby und Verluste sind nicht existenzgefährdend. Anders sieht das bei einem Käufer aus, der auf ebay eine Waschmaschine kauft und jeden Cent umdrehen muss. Für den ist der Käuferschutz schon ein Gewinn, da er wenigstens das Geld wieder sieht, um wo anders ein funktionierendes Gerät kaufen zu können.

Also eine Waschmaschine würde ich als Privatkunde ganz sicher nicht über ebay kaufen. Da nehme ich lieber Amazon. Das ist mir viel sicherer, auch in Hinblick auf Rücksendungen im Garantiefall.
 
Fridolino Am: 01.02.2021 18:22:53 Gelesen: 55722# 24 @  
@ drmoeller_neuss [#21]

"Als Käufer habe ich keinen Einfluss darauf, wie der Verkäufer die Ware verschickt."

Das ist in der Regel nicht so. Sehr viele Verkäufer bieten verschiedene Versandarten an, die dann natürlich unterschiedlich teuer sind. Leider gibt es aber einige Käufer, die erwarten, für 80 Cent Versandkosten einen versicherten Versand zu bekommen.

"Briefmarkensammler haben mit delcampe eine Alternative, die von den Kosten her günstiger ist"

Nun delcampe hat schon vor Jahren eine Grundgebühr eingeführt, was für mich (neben den geringen Verkaufszahlen) der Grund war, dort nichts mehr anzubieten.
Damals waren für unter 10 € verkaufte Artikel bei delcampe mehr Gebühren zu zahlen wie bei ebay. Ob sich mittlerweile bei delcampe etwas geändert hat, weiß ich nicht.

"Ich erziele auf den Philaseiten die gleichen Ergebnisse wie auf ebay bei einer höheren Verkaufsquote"

Bei ebay ist das bündelweise Wiedereinstellen von Artikeln einfach möglich, auf PPA nicht. Inklusive Wiederenstellungen verkaufe ich auf ebay mehr.

Ich habe Artikel ein Jahr lang erfolglos auf PPA angeboten, dann bei ebay, und da gingen manche sofort zu einem höheren Preis weg.

Umgedreht habe ich auch bei ebay lange erfolglos angebotene Artikel dann schon auf PPA verkaufen können.

Aber mal ehrlich:

Angenommen ebay zieht das wie geplant für alle Verkäufer durch und alle wollten zu PPA umziehen, das gänge gar nicht, weil die Obergrenze insgesamt 2000 angebotene Artikel für 12 Tage sind.

Viele Grüße
Fridolino
 
Richard Am: 01.02.2021 18:57:46 Gelesen: 55682# 25 @  
@ Fridolino [#24]

Bei ebay ist das bündelweise Wiedereinstellen von Artikeln einfach möglich, auf PPA nicht. Inklusive Wiederenstellungen verkaufe ich auf ebay mehr.

Bei Kaufinteressenten ist es unbeliebt, immer wieder die schon mehrfach gesehenen Lose zu sehen und "durchzuwinken". Eine der Beschwerden über ebay.

Dafür werden die Lose - wenn diese Option vom Anbieter gewählt wird - seit kurzem gut sortiert in den Sofortverkauf eingestellt. Derzeit sind dort über 4.000 Lose mit einem Klick erworben werden [1].

Ich habe Artikel ein Jahr lang erfolglos auf PPA angeboten, dann bei ebay, und da gingen manche sofort zu einem höheren Preis weg.

Deine Verkaufsquote lag bei der Philaseiten Auktion bei 16 %. Ein anderes erfolgreiches Mitglied mit einem zahlenmässig und betragsmässigen Umsatz über Deinem hat eine Verkaufsquote von 42 %. Die Gründe können vielfältig sein.

Angenommen ebay zieht das wie geplant für alle Verkäufer durch und alle wollten zu PPA umziehen, das gänge gar nicht, weil die Obergrenze insgesamt 2000 angebotene Artikel für 12 Tage sind.

Nein, das geht wirklich nicht, zumal gewerbliche Verkäufer bei PPA gar nicht gewollt sind und nur einen mir unbekannten, mit Sicherheit aber nur einstelligen Anteil am Umsatz ausmachen. PPA steht für "Philaseiten Privat Auktion"

Deine Begründung ist aber nicht korrekt, da die Zahl der Lose von mir mit einem Klick beliebig nach oben geändert werden kann.

Schöne Grüsse, Richard

[1] https://www.ppa-auktion.de/cgi-bin/auktion.pl?do=bl
 
Fridolino Am: 01.02.2021 19:14:05 Gelesen: 55663# 26 @  
@ Richard [#25]

Bei Kaufinteressenten ist es unbeliebt, immer wieder die schon mehrfach gesehenen Lose zu sehen und "durchzuwinken".

Richard, in der Realität ist es nach meiner Erfahrung eher so, dass viele Käufer eher sporadisch in die Auktionen schauen und dann halt kaufen, was gerade im Angebot ist.

Anders kann ich es mir nicht erklären, wenn ich Artikel zigmal als ebay-Auktion (mit Sofortkauf-Option zu 140% vom Ausrufpreis) erfolglos einstelle und dann kommt beim nächsten Versuch doch ein Käufer und zahlt die 140%. Wenn er immerzu beobachten würde, wüsste er ja, dass er den Artikel vermutlich auch zu 100% bekommt, wenn er ein paar Tage wartet.

Und so etwas kommt bei mir ziemlich häufig vor (gemessen an den gesamten Verkäufen, die sich freilich in Grenzen halten).

Viele Grüße
Fridolino
 
Michael Mallien Am: 01.02.2021 20:39:02 Gelesen: 55584# 27 @  
@ Fridolino [#26]

Richard, in der Realität ist es nach meiner Erfahrung eher so, dass viele Käufer eher sporadisch in die Auktionen schauen und dann halt kaufen, was gerade im Angebot ist.

Mag sein, aber es gibt gerade unter uns Sammlern sicherlich einige, die permanent ihre Sammelgebiete bei eBay durchsehen. Ich mache es so und gut 80% der Lose nerven einfach nur, weil sie teils seit Jahren (!) immer und immer wieder eingestellt werden. Da wäre eine kleine "Hürde" beim Wiedereinstellen sicher hilfreich.

Viele Grüße
Michael
 
bovi11 Am: 01.02.2021 20:45:31 Gelesen: 55578# 28 @  
@ Michael Mallien [#27]

Genau so geht es mir auch.
 
22028 Am: 01.02.2021 20:45:33 Gelesen: 55578# 29 @  
Ich schaue täglich nach dem Frühstück bei Kaffeetasse 3 und 4 dort rein, dauert 10 Minuten und ich bin durch.
 
nagel.d Am: 01.02.2021 21:48:58 Gelesen: 55503# 30 @  
Ich bin seit Mitte letzen Jahres angefangen auf PPA und delcampe umzuswitchen. Bei Ricardo wollte ich im November anfangen leider ist mir da Corona dazwischen gekommen.

Ich hege auch den Gedanken wieder auf Tauschveranstaltungen teilzunehmen. In meinen Augen ist dies gerade was Briefmarken anbelangt eine alte Alternative die unter Umständen wieder aufblüht.
 
10Parale Am: 01.02.2021 21:57:35 Gelesen: 55489# 31 @  
@ Vernian [#58]

ebay gibt es ja nicht erst seit vorgestern. Ich erinnere mich vor etwa 25 Jahren war ich an einem ebay Seminar, ich wollte einen Shop eröffnen und dachte auch daran mich selbstständig zu machen.

Mir wurde schnell klar, dass von unternehmerischer Freiheit keine Rede sein kann. Ebay bestimmt die Regeln, hat das Hausrecht (siehe AGB´s) und damals kam es mir vor, als würden die Verkäufer in einen gegenseitigen Wettbewerb gedrängt. Deshalb habe ich den Plan schnell fallen gelassen.

Ich bin fast nur noch als Käufer auf der Plattform unterwegs und habe meine Stamm-Verkäufer, denen ich vertrauen kann. Da ich u.a. auch in Amerika, Israel und anderen Ländern einkaufe, freue ich mich über die Zahlungsabwicklung via PayPal. Dass die Kosten steigen, ist doch logisch. Wir wollen ja auch jedes Jahr mehr Lohn und höhere Renten. Irgendjemand muss das ja alles bezahlen.

Vielleicht ist es ebay selbst ein Dorn im Auge, dass aller mögliche Schrott und nicht leicht zu erkennende Fälschungen angeboten werden und als seriöse Makler-Plattform möchte es sicher auch nicht, dass Ladenhüter den Blick vom Wesentlichen rauben.

Liebe Grüße

10Parale
 
nagel.d Am: 01.02.2021 22:03:29 Gelesen: 55477# 32 @  
@ 10Parale [#31]

Diesen Gedankengang vor 25 Jahren hatte ich auch.

Ich teile auch deine Ansichten was das Angebot anbelangt.

Derzeit kann ich mich allerdings nicht beschweren was die Verkäufe anbelangt. Auch die sogenannten "Ladenhüter" haben teilweise einen Abnehmer gefunden.
 
wessi1111 Am: 01.02.2021 22:04:12 Gelesen: 55476# 33 @  
@ 10Parale [#31]

Dass die Kosten steigen, ist doch logisch.

Hallo 10 Parale,

dieser Satz würde stimmen, wenn absolute Gebühren steigen würden. Hier steigt aber der prozentuale Anteil und es werden noch zusätzliche Dinge einbezogen, das hat nichts mit allgemein steigenden Kosten zu tun. Vielleicht will Ebay ja die Schmerzgrenze der Plattformbenutzer austesten.

Gruß
Wessi
 
Vernian Am: 01.02.2021 23:27:37 Gelesen: 55414# 34 @  
@ wessi1111 [#33]

Hier steigt aber der prozentuale Anteil und es werden noch zusätzliche Dinge einbezogen, das hat nichts mit allgemein steigenden Kosten zu tun.

Bislang nimmt eBay seine 10% und ggf. andere Gebühren ohne dabei die Zahlungsabwicklung vorzunehmen (zumindest für private Verkäufer). Diese bieten vermutlich kaum mal Kreditkartenzahlung an (für die sicherlich auch eine Gebühr anfällt), sondern eben entweder Überweisung oder eben Paypal. Wenn man von der Überweisung absieht entstehen also auch dem privaten Verkäufer zusätzliche Kosten für die Zahlunsgabwicklung. Bei Kreditkarten kenne ich diese nicht, bei Paypal fallen - wie schon in meinem ersten Post erwähnt die gleichen 0,35 € "Festgebühr" - plus 2,49% (Inland und einige weitere europäische Länder, ansonsten zwischen 1,8 und 3,3 %) an, immer bezogen auf den Gesamtbetrag.

D.h. rein auf die Zahlen geguckt erscheint die Zahlungsabwicklung über eBay für all diejenigen, die bislang schon Paypal angeboten haben (und das wird dann auch von fast allen Käufern genutzt), günstiger, und nur für Anbieter, die bislang nur Überweisung als Zahlungsoption hatten wird es teurer.

Stimmt aber so nicht, denn eBay preist ja nun auch den Gesamtbetrag, also auch die Portokosten, mit ein, und das bedeutet also, auch diese werden mit 11% berechnet.

Mal ein Vergleich an Hand eines theoretischen Beispiels:

verkaufter Artikel für 8.- €, Versandkosten 2.- € = Gesamtbetrag 10.-€

Mittels Paypal: 10% (bisherige) eBay-Verkaufsgebühr = 0,80 € + 0,35 € Paypal-Festgebühr plus 2,49% von 10.- €, also 0,25 € = 1,40 € gehen an Gebühren ab.

Mittels Abwicklung durch eBay (neu): 11% von 10.-€ Gesamtsumme = 1,10 € + 0,35 € eBay-Grundgebühr = 1,45 € gehen an Gebühren ab. Also 5 Cent mehr für eBay.

Besonders bei Verkäufen größerer und schwererer Artikel, insbesondere auch ins Ausland, wo die Portokosten dann entsprechend hoch ausfallen, erhöht sich die "Gewinnspanne" von eBay dann signifikant. Bspw. Päckchen Ausland EU kostet 9.-€, während da bei Paypal lediglich etwa 0,23 € Mehrkosten verursacht werden schlägt eBay dann mit seinen vollen 11%, also 0,99 € zu - und das nur für den Versandkostenanteil.

Nun kann man als Verkäufer auch beigehen und die Versandkosten gleich in seinem Angebotspreis mit einpreisen und kostenlosen Versand anbieten - aber da dürften viele Angebote von vorneherein deutlich höhere Start- oder Angebotspreise erhalten. Und einer der psychologischen Kniffe bei eBay ist ja der "auf den ersten Blick günstige Preis", für die Versandkosten muss man ja schon einen zweiten Blick tätigen.

Zusammengefasst: Käufer werden sich auf deutlich höhere Startpreise von Angeboten bei eBay einstellen müssen, weil die Verkäufer deutlich höhere Gebühren berappen müssen.

Ich denke die Attraktivität von eBay sinkt damit für beide Zielgruppen - ob man sich das bei eBay bewusst gemacht hat?

Schönen Abend

Vernian
 
saeckingen Am: 02.02.2021 06:51:58 Gelesen: 55337# 35 @  
@ drmoeller_neuss [#21]

Auch der Buchversand von säckingen durfte von einem Gericht als gewerblich eingestuft werden.

Braucht er nicht, wir haben für die ArGe gewerbliche Konten. Die ArGe ist sogar Umsatzsteuerpflichtig. Also alles ganz ordnungsgemäss.

Grüße
Harald
 
Göttinger Am: 02.02.2021 09:45:47 Gelesen: 55272# 36 @  
@ Vernian [#34]

Für solche Artikel knapp unter 10 Euro, und wenn der Verkäufer schon immer pay-pal Gebühren bezahlt hat ändert sich wirklich nicht allzu viel.

Aber anders ist es eben bei den 1-Euro Artikeln bisher ohne Paypal. Auch hier eine Beispielrechnung:

Kleines Briefmarkenlot zu 1 Euro und 80 Cent Porto (bezahlt mittels Privat-Überweisung ohne zusätzliche Kosten für beide Seiten).

Bisherige Gebühren: 10% vom Verkaufspreis = 10 Cent

Neue Gebühren: 11% von 1,80 = 20 Cent + 35 Cent Grundgebühr = 55 Cent. Gebühren-Erhöhung auf 550% im Vergleich zu den bisherigen Gebühren.

Und bei 1 Euro Verkaufserlös sind 55 Cent Gebühren bereits mehr als die Hälfte und damit wirklich grenzend an ökonomischen Unsinn, bei dem man sich überlegen muss, ob es dafür wirklich noch den Aufwand lohnt.

Viele Grüße

Göttinger
 
uli Am: 02.02.2021 10:36:43 Gelesen: 55216# 37 @  
@ Vernian [#22]

Schöner Beitrag, erläutert das Problem gut: Ebay hat (gewollt? ungewollt?) eine quasi-Monopolstellung in einem Marktsegment, verdient daran aber nicht genug. Leider versucht ebay immer wieder mit unglücklichen Maßnahmen doch noch Saft aus dieser Zitrone zu pressen, statt konsequent die Tätigkeit in diesem Marktsegment einzustellen und anderen Anbietern die Möglichkeit zu geben hier tätig zu werden und gute Alternativen anzubieten. Fühlt sich an nach "Ich will es nicht, aber ich gönne es auch keinem anderen." Und die Leidtragenden des ganzen Theaters sind "wir", die wir nichts dafür können und auch nicht wirklich etwas daran ändern können.

Gruß
Uli
 
Vernian Am: 02.02.2021 11:11:43 Gelesen: 55197# 38 @  
@ Göttinger [#36]

Das hatte ich ja im Grunde von Vorneherein gesagt: Unverhältnismässig und lohnt das noch?

Best

V.
 
drmoeller_neuss Am: 02.02.2021 13:25:00 Gelesen: 55117# 39 @  
@ Göttinger [#36]

Solche Kleinstverkäufe waren schon immer für beide Seiten unwirtschaftlich. Der Käufer zahlt mit Porto fast das doppelte vom Warenwert, und für den Verkäufer bleibt ein Stundenlohn weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn über.

Ich rechne pro Artikel einen durchschnittlichen Aufwand von 15 Minuten (Heraussuchen, Einstellen, Zahlungsüberwachung, Versand). Selbst wenn die Gewinnspanne überdurchschnittlich groß ist, rechnen wir einmal 50%, kommt man mit der alten ebay-Gebührenordnung auf 1,60 EUR Gewinn pro Stunde, nach der neuen zahlt man pro 20 Cent darauf. Zur Erinnerung: der Mindestlohn in Deutschland (von dem man nicht leben kann) beträgt etwa 9 EUR pro Stunde.

Auch für ebay lohnt es sich nicht, denn der Aufwand für die Infrastruktur und Mitgliederbetreuung ist unabhängig vom Verkaufspreis.

Fazit: für alle Seiten sind Kleinstverkäufe purer Idealismus. Wir sagen "Hobby" dazu.

Viele Versandhäuser haben schon seit Jahrzehnten Mindestbestellwerte irgendwo zwischen 10 und 50 EUR pro Bestellung, weil sie nicht von Idealismus leben können.
 
drmoeller_neuss Am: 02.02.2021 14:39:50 Gelesen: 55060# 40 @  
Noch ein weiterer Aspekt:

Wir unterstellen immer, dass keine Kosten für Banküberweisungen anfallen. Für Menschen mit einem guten Gehalt ist das (noch) so, aber immer mehr Banken nehmen an den verschiedensten Stellen Gebühren, zum Beispiel einen Pauschalbetrag pro Überweisung.

Da relativiert sich die Ebay-Gebühr pro Transaktion, weil ebay die Einnahmen gesammelt dem Verkäufer überweist.
 
nagel.d Am: 02.02.2021 14:50:50 Gelesen: 55039# 41 @  
@ drmoeller_neuss [#39]
@ drmoeller_neuss [#40]

Genau diese Rechnung hatte ich auch [#39] gemacht und kam zu dem Ergebnis, dass ich mindestens 5 Euro ansetzen müßte. Da ich dies jedoch als Privatanbeiter mache und davon also auch nicht leben muß, kann ich es mir erlauben (hört sich vielleicht übertrieben an). Denn die Beträge, die dann nach Abzug der Kosten für mich übrigbleiben nutze ich um Fehlstellen in meiner Sammlung zu schließen.

Die Bankgebühren wie in [#40] habe ich bei dieser Geschichte natürlich außen vorgelassen.

Ich für mich sehe das als Hobby.
 
DL8AAM Am: 02.02.2021 17:58:30 Gelesen: 54962# 42 @  
@ Vernian [#34]

Mittels Abwicklung durch eBay (neu): 11% von 10.-€ Gesamtsumme = 1,10 € + 0,35 € eBay-Grundgebühr = 1,45 € gehen an Gebühren ab. Also 5 Cent mehr für eBay.

Dafür muss ich mich als Verkäufer aber auch nicht mit der Zahlungsabwicklung und Überwachung (zeitintensiv) rumärgern. Ich bekomme das "OK" von Ebay und am Monatsende eine einzige Überweisung. Eine Art von All-Inclusive-Paket und man kann sich auf die Kerntätigkeit Verkaufen beschränken.

Beste Grüße
Thomas
 
Vernian Am: 02.02.2021 18:03:58 Gelesen: 54959# 43 @  
@ DL8AAM [#42]

Naja, bei dem Beispiel ist das für 5 Cent sicher akzeptabel - aber nehme man das Beispiel mit dem Auslandsversand - ein Euro an Gebühren nur für den Portosatz, das ist unakzeptabel - meiner Meinung nach.
 
modirawatleng Am: 02.02.2021 19:24:24 Gelesen: 54902# 44 @  
Moin,

vielleicht zieht Ebay mit der Gebührenreform ja ganz unbeabsichtigt einer Fehlentwicklung der Philatelie den Stecker, nämlich der unschönen Praxis, für Marken, die nur einen Sammler- aber keinen Geldwert haben (sei es, weil sie nicht selten oder knapp sind, oder sei es, weil sie nicht tadellos sind) bei Ebay doch noch Kohle herausschlagen zu wollen.

Wertvolle Stücke kaufe ich, wo ich Ansichtsmöglichkeit oder doch zumindest Rückgaberecht habe. Dubletten gehören auf den Tauschtag. Und mit den Dingen dazwischen versuche ich es mal bei der PPA Philaseiten Auktion.

modirawatleng
 
22028 Am: 03.02.2021 09:25:18 Gelesen: 54756# 45 @  
Ich sehe es aus Sicht des Käufers und des Anbieters.

Aus Anbietersicht machen 1 Euro Lose, wenn es sich wirklich nicht um ein Los handelt, das sehr viel mehr wert ist und auch entsprechend hochgesteigert wird, keinen Sinn. Es wurde hier zwar schon gesagt, dass manche das hobbymäßig machen, dann steht der Zeitaufwand aber in keinerlei Verhältnis zum eventuellen Erlös, und der Erlös dürfte ja auch für einen Hobbyanbieter das sein, was von Interesse ist. Dann müssen aber schon verflucht viele 1 Euro Lose eingestellt werden, und dann kommt ggfls. Ruck-Zuck das Finanzamt auf den Plan.

Aus Käufersicht, es mag Sammler geben, die sich die Marken Stück für Stück zusammenkaufen, dann kostet eine billige Marke auch schnell 2 Euro, da das Porto ja auch hinzugerechnet werden muss. Oder, was auch sein kann, die 1 Euro Marke hat was besonderes, das der Anbieter nicht entdeckte, das ist dann aber der Fehler des Anbieters.

Ist da ein Tauschtag oder Börse nicht der geeignetere Raum? Da ist das Angebot auch riesig.

Philatelistisches habe ich bei ebay schon seit längerem nicht mehr verkauft, dies da meine Sachen meist nach Übersee gehen und da sind die Restriktionen seitens der Post heute so, dass es sich kaum noch rechnet, und kaum ein Kunde möchte wegen 50 Euro Wert gleich 30 Euro oder mehr Porto zahlen.

Ich ging dazu über mein überzähliges zu Aktionslosen zusammenzustellen und bei Auktionen einzuliefern, das macht weniger Arbeit, es ist auf einen Schlag einen ganzer Posten weg, und das Geld kommt auch zuverlässig.

Andererseits gibt es z.B. bei Facebook die Auktionsgruppen oder Deal/No Deal Gruppe, da wird auch jede Menge, meist deutsches Material angeboten.
 

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