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Thema: Schwaneberger: Kritik an der Michel Redaktion und den Katalogen
Das Thema hat 92 Beiträge:
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Harald Zierock Am: 25.07.2009 16:16:46 Gelesen: 67057# 1 @  
Michel Katalog Osteuropa 2008/2009

Hallo,

ich hatte einen älteren Katalog, und habe mir nun den neuesten zugelegt.

Als ich Russland und Sowjetunion nachgeschaut habe, traf mich ein Blitz! Viele Nummern haben sich geändert, Stempelmarken und Sparmarken sind nun ganz normale Marken!

Was haltet Ihr davon?

Übrigens ist es bei Wasserzeichen 1 bei vielen Marken schwer zu erkennen ob es stehend oder liegend ist.

Ich selbst finde das bei Michel gemacht wird was man will, und man nicht nach der Meinung der Sammler fragt.

Schönes Wochenende an alle,

Harald
 
Richard Am: 26.07.2009 14:21:48 Gelesen: 67013# 2 @  
@ Harald Zierock [#71]

Hallo Harald,

was hälst Du davon, die Schwaneberger Redaktion anzuschreiben und nach den Gründen zu fragen ? Oder besser noch den Osteuropa Mitarbeiter telefonisch zu befragen und dann hier im Forum zu berichten ?

Aus welchem Jahrgang stammte Dein vorletzter Osteuropa Katalog ?

@ andere Nutzer des Katalogs

Haben Sie in den letzten Ausgaben des Katalogs etwas über Gründe im Vorwort gelesen ?
 
Harald Zierock Am: 26.07.2009 15:55:21 Gelesen: 67001# 3 @  
Hallo Richard,

das mache ich sowieso. Mein Katalog ist so an die 6 Jahre alt.

Ich habe so etwas nur noch nie erlebt; sei es Yvert et Tellier, Scott, Stanley Gibbons oder andere, die Nummern sind immer die selben geblieben.

Mit Deiner Frage, fühlt man sich aber irgendwie schuldig.

Ich habe das Gefühl es sei ein Sakrileg, etwas negatives über Michel zu äussern.

Harald
 
Richard Am: 27.07.2009 11:09:48 Gelesen: 66974# 4 @  
@ Harald Zierock [#3]

Ich habe das Gefühl es sei ein Sakrileg, etwas negatives über Michel zu äussern.

Hallo Harald,

der Schwaneberger Verlag ist eine private Firma und nicht eine staatliche Preisfeststellungs Kommission. Die Mitarbeiter sind dort Angestellte, die ihren Job zu tun haben, unter anderem die Ermittlung von marktüblichen Handelspreisen.

In der Michel Rundschau wird immer wieder ausdrücklich dazu aufgefordert, Fragen zu stellen, am besten per Anruf, weil die Klärung dann schneller erfolgt.

Deine Frage wegen der geänderten Systematik der Katalognummern - ich unterstelle das ist tatsächlich so geschehen - ist natürlich ein Grund zum Anruf. Mit einer negativen Äußerung hat dies überhaupt nichts zu tun.

Ich gebe Dir auch gerne meine Meinung zu Schwaneberger als Verlag der Michel Kataloge, wohl wissend, dass viele damit nicht einverstanden sind. Am meisten kritisiert werden die Katalogpreise - die wir hier nicht zum Thema machen wollen, gerne in einen gesonderten Thema.

Wer sich einmal ernsthaft damit beschäftigt hat, Millionen von Preisen für Briefmarken der verschiedenen Erhaltungsformen zu ermitteln, die vielen weiteren Angaben im Katalog nicht vergessend, und diese dann regelmässig als dutzende verschiedener gedruckte Kataloge kostendeckend (Mitarbeiter, Druck, Vertrieb und Remissionen) heraus zu geben, der hat meine volle Hochachtung.

Da ich im Verlagsbereich tätig war, unter anderem mit einem 250-seitigen Jahrbuch, welches vielleicht ein hundertstel Inhalt eines Kataloges hatte, ist mir der riesige Aufwand bekannt.

Die Kritiker sollten sich zu einem neuen Verlag zusammenschließen und bessere Kataloge für alle Gebiete herausbringen, um zu beweisen, dass es besser und vor allem preisgünstiger geht. Es wird weder besser noch preisgünstiger gehen.

Schöne Grüsse, Richard
 
22028 Am: 27.07.2009 14:09:16 Gelesen: 66960# 5 @  
Sowohl im Stanley Gibbons als auch im Scott Katalog ändern sich ab und zu Nummern basierend auf der neuesten Forschung.

Allen kann man es nie recht machen. Ich kann mich erinnern dass bei einem Deutschen Gebiet mal die Nummern von Blocks (der Französischen Zone ?) geändert wurden, am Anfang Aufschrei, dann beruhigte sich das wieder.
 
Harald Zierock Am: 27.07.2009 16:09:26 Gelesen: 66949# 6 @  
Hallo Richard,

ich habe mir schon gedacht, das Du bei Schwaneberger gearbeitet hast.

Es ist mir klar, das das ein riesen Aufwand ist, einen Katalog rauszugeben, aber ich habe Ihnen schon öfter fehlende Bilder zugeschickt, Irrtümer gemeldet, usw., aber das stört sie nicht.

Michel hat in Deutschland den Monopol, und deswegen sind Ihnen die Sammler egal. Michel's Motto lautet: Kauft, aber haltet den Mund.

An sich ist der Katalog gut, nur geht man nicht genug auf den Sammler ein.

Harald
 
Postgeschichte Am: 27.07.2009 16:56:44 Gelesen: 66945# 7 @  
@ Harald Zierock [#6]

Hallo Harald,

die Ausführungen von Richard habe ich so verstanden, daß er nicht bei dem Schwaneberger Verlag sondern in einem anderen Verlagsbereich tätig war.

Ich bin der Überzeugung, daß der Schwaneberger Verlag oder auch jeder andere Kataloghersteller nicht jede Zuschrift umsetzten und in künftigen Katalogen berücksichtigen kann. Zum einen kann er den Wahrheitsgehalt der Meldung nicht nachprüfen, zum anderen muß die Meldung in das Konzept des Kataloges passen. Es können zum Beispiel keine Druckzufälligkeiten aufgenommen werden. Dies würde einen handlichen und übersichtlichen Katalog sprengen. Bei Zusendung "einer" Abbildung ist von einer Druckzufälligkeit auszugehen. Bezüglich einer Umnummerierung sieht die Sache etwas anders aus. Dies solltest Du, wie Richard vorgeschlagen hat, telefonisch erfragen.

Ein weiteres Thema sind die Preisangaben. Hier gehen natürlich die Vorstellungen weit auseinander. Der eine hat mehrere Plattenfehler oder andere Besonderheiten und möchte diese natürlich teuer verkaufen. Die Folge wäre, daß die Besitzer den Schwaneberger Verlag bedrängen würden, die Preise anzuheben. Also mal ehrlich, wäre dies ein wünschenswerter Weg? Davon hätten die Sammler auch nichts, würde gerade diese Marke noch fehlen. Dann würde er sich mit Sicherheit beim Kataloghersteller beklagen, daß der Preis zu hoch sei.

Ich weiß, daß viele Kritik an den Michel-Katalogen üben, kann mich aber auch in die Lage des Schwaneberger Verlags versetzten und sehe auch Schwierigkeiten, alle Wünsche in dem Katalog unterzubringen.

Um Mißverständnisse auszuschließen: Ich bin nicht am Schwaneberger Verlag beteiligt und erhalte keine Provision. :-)

Gruß
Manfred
 
Harald Zierock Am: 27.07.2009 17:18:39 Gelesen: 66942# 8 @  
Hallo Manfred,

Ich verstehe Dich und Richard. Natürlich ist nicht alles negativ. Die anderen Katalog Hersteller sind ja auch nicht besser, aber man wird sich doch manchmal aufregen dürfen, da die Katalog Preise (überhaupt bei Michel) sehr hoch sind, und man für sein Geld auch etwas verlangen darf.

Ich habe vor Jahren bei Karamitsos per Eamil wegen der zwei Kataloge Griechenland angefragt. Drei Tage später hatte ich die Kataloge mit einem kleinen Vermerk: Hier unsere Konto Daten. Wenn sie Zeit haben, überweisen sie uns doch bitte 30 Euros.

Das muss man sich einmal vorstellen! Das kann man bei uns gar nicht erwarten, und dazu eine top Qualität. Spitze! Nicht so lumpig wie Michel!

Aber nichts für ungut,

Harald
 
Harald Zierock Am: 27.07.2009 17:31:36 Gelesen: 66937# 9 @  
Hier nur ein kleines Beispiel warum ich mich aufrege. In älteren Katalogen gab es Sowjetunion, Michel Nr. 1245 in zwei verschiedenen Bildgrössen: 21 mm und 22 mm, die ich auch habe.

Im neuen Katalog gibt es keine Unterschiede mehr. Wieso? Wenn es sie früher gab, warum stimmt es heute nicht mehr?

Findet ein "normaler Mensch" da noch Worte?

Harald
 
Carolina Pegleg Am: 27.07.2009 20:46:06 Gelesen: 66911# 10 @  
Ich habe lange keinen aktuellen Michel Europa-Katalog besessen und mir erst vor etwa 2 Jahren einen neuen zugelegt; die letzte Auflage, die noch in vier Bänden erschienen ist. Im Vergleich zu Scott kann man nur begeistert sein.

Die Neubearbeitung von Russland ist glaube ich schon ein paar Jahre her. Es wäre gut, wenn lacplesis oder ein anderer unserer Russland Experten sich dazu zu Wort melden könnten. Ich kann mir gut vorstellen, dass seinerzeit die Meinungen von Experten und Arbeitsgemeinschaften als Grundlage der Neubearbeitung eingeholt wurden. In älteren Fachzeitschriften und/oder dem Vorwort des Katalogjahres, in dem die Umnummerierung vollzogen wurde, sollten hoffentlich Erläuterungen stehen. In den folgenden Auflagen dann natürlich nicht immer wieder. Jede Neubearbeitung ist kontrovers, und am Ende sind redaktionelle Entscheidungen notwendig, mit denen nicht jeder immer einverstanden ist. Von Konspirationstheorien halte ich gar nichts.

Betreff "Kundenservice". Ich hatte nur einmal mit Michel zu tun und meine Email und nachfolgende schriftliche Korrespondenz wurde einwandfrei und freundlich bearbeitet.

Ich schweife einmal ein wenig ab. Das hat mit Harald's legitimer Ausgangsfrage nichts zu tun, den ich würde mich auch wundern, wenn einfach Katalognummern verschwinden. Die Frage, warum bei Russland die Nummerierungen geändert wurde, ist nach wie vor ungeklärt.

Abschweifung betreff fortgesetzter Michel-Kritik (das richtet sich NICHT an Harald, es ist meine Themenabschweifung!):

Es ist vielleicht einmal an der Zeit, den "bösen" Michel-Redakteuren ein Gesicht zu geben. So sieht sie aus, die Michel-Redaktion:



Hier ein Link mit weiteren Informationen zu den etwa zwei dutzend Mitarbeitern, die die gesamte Mitarbeiterschaft des Schwaneberger Verlages bilden:

http://www.michel.de/pdf/Pressemappe/Das%20Produkt%20und%20die%20Macher.pdf

So sehen sie also aus, und das sind die Biographien der Leute, die wenn man der unausgesetzten Michel-Schelte glaubt, nichts anderes zu tun haben, als zielgerichtet Sammler zu verärgern (und nebenbei jedes Jahr zehntausende von Katalogdaten und Preise aktualisieren). Ich hoffe, dass möglichst viele dem obigen Link folgen und einmal nachlesen, wer denn tatsächlich den Michel Katalog macht. Jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass viele jetzt doch überrascht sind, die Personen zu sehen, über die sich hier doch so häufig beschwert wird. Ganz klar. Alles Millionäre, die konspirativ im Zusammenwirken mit Verbands-Prüfern, dem BDPh, und dem KGB, Sammler abzocken.

Wer meint, -- und dies ist fiktiv, oder vielleicht doch nicht (?) -- der Kauf eines gebrauchten Michelkataloges für 5 EUR bei ebay müsse im Preis 24 Stunden unbegrenzte Kundenbetreuung des Verlages, in Echtzeit, inklusive Hilfe bei der Katalognummer und Wasserzeichenbestimmung einschliessen, dem kann man nur mehr Realitäts- und Wirtschaftssinn wünschen. Wer soll solchen Kundenservice denn bezahlen? Und alle die, die wünschen, dass die Michel-Kataloge sämtliche sonst existierende Spezialliteratur beinhalten und entbehrlich machen sollen. Wer soll das bezahlen? Gleichzeitig, natürlich, wird beklagt, die Kataloge seien zu teuer.

"Michel" ist ein Mittelstandsunternehmen, welche nach dem international vermittelten Image von Deutschland das "Rückgrat" der deutschen Wirtschaft bilden. In einem eng umgrenzten Spezialmarkt wird im internationalen Vergleich ein Spitzenprodukt angeboten. Ein Erfolgsrezept vieler deutscher Mittelstandsunternehmen, die sich in ihren jeweiligen Bereichen Marktführerschaft erarbeitet haben. Deutsche Sammler sollten auf ihren Michel Stolz sein. "Abgezockt" wird hier gar nichts, aber hoffentlich realistisch verdient, um die Arbeitsplätze der Mitarbeiter zu garantieren. Denn ohne Michel-Kataloge könnte ich mir das Sammeln nicht vorstellen.

Ich weiss, es ist ein schwieriges Thema, und wenn Harald schreibt, dass auf Mitteilung von Irrtümern [#6] nicht reagiert wird, so halte ich das sicher nicht für gut. Da sollte man schon nachverfolgen, was in der Kommunikation schief gelaufen ist. Ich hatte, wie gesagt, die umgekehrte Erfahrung. In jedem Fall muss man aber auch überlegen, was man gekauft und was man man bezahlt hat und was das, was man "selbstverständlich" erwartet, denn kostet. Mit anderen Worten, wie viele tausend Exemplare des Osteuropa-Kataloges müssen denn im Jahr verkauft werden, um einen zusätzlichen Mitarbeiter zu tragen? Wie viele Bulgarien-Sammler gibt es denn, die jedes Jahr einen neuen Katalog kaufen?

Richard [#4] hat meine volle Zustimmung: >> Kritiker sollten sich zu einem neuen Verlag zusammenschließen und bessere Kataloge für alle Gebiete herausbringen, um zu beweisen, dass es besser und vor allem preisgünstiger geht. <<
 
Richard Am: 01.08.2009 20:45:38 Gelesen: 66830# 11 @  
@ Harald Zierock [#6]

Hallo Harald,

nein, ich war nie Mitarbeiter beim Schwaneberger Verlag, sondern bis 1978 bei Banken tätig, bevor ich mich dann mit einem Verlag, der Richard Ebert AG, selbständig gemacht habe. Diese Firma, 92 % gehören mir, betreibe ich noch immer und sie ist auch für die Finanzierung der Philaseiten verantwortlich.

@ Postgeschichte [#7]
@ Carolina Pegleg

Volle Zustimmung !

Schöne Grüsse, Richard
 
doktorstamp Am: 02.08.2009 08:00:51 Gelesen: 66795# 12 @  
@ Lieber Harald [#71]

Es mag sein das diese Änderungen anscheinend von heute auf morgen geschehen sind, die Tatsachen sind aber das Gegenteil.

Diese Änderungen waren längere Zeit in der Planung, dass Michel diese oder andere Änderungen nicht kundgegeben haben, hat doch ihre Grunde.

Was die UdSSR betrifft kann ich auch nicht beantworten, wohl aber Rußland Kaiserzeit, wo die Information hierzu in den Katalogen dermassen veraltet war, es mußte vom Grund auf neu bearbeitet werden. Es sollte auch einem jeden klar sein nicht jeder kann an die Änderungen teilnehmen. Allein aus Kosten- und Zeitgründen ist dies nicht möglich.

Ein weiterer und vielleicht wichtiger Grund war die damalige Umschreibung/Neugestaltung der Russischen Geschichte, die 1917 nach und nach stattfand. Um die Kataloge überhaupt in Rußland und anderen Ostblockländern verkaufen zu können, mußte man dieses anpassen.

mfG

Nigel
 
bayern klassisch Am: 02.08.2009 10:16:56 Gelesen: 66778# 13 @  
Ich möchte hier in keine Kerbe hauen, kann mich auch zu Rußland nicht dezidiert äußern, aber was den Bereich Aaltdeutschland und dort vor allem Bayern angeht könnte man mir ein gewisse fachliche Kompetenz zuerkennen.

Vor vielen Jahren wurde die Michel - Redaktion angeschrieben und die schwersten Fehler moniert. Es wurde erklärt, warum falsch ist, was man dort seit Jahren oder Jahrzehnten schreibt, von dem Versuch der Übermittlung neuerer Forschungsergebnisse hielt man sich zurück, weil man erst einmal das Feedback abwarten wollte.

Auf dieses wartet man heute noch. Es gab keines.

Mehrere AD ARGEN und FORGEN haben versucht, ihre Arbeit der Michel - Redaktion zur Verfügung zu stellen, weil von Baden bis Württemberg hunderte von Fehlern dort seit langer Zeit tradiert werden; keine Reaktion oder ahnungsloses Gewäsch war die übliche Antwort.

Wenn man auch nur eine Spur Ahnung von echter Philatelie hätte und in der ausgezeichneten philatelie gelegentlich mal durchlesen würde, welche Themen in den ARGEN bearbeitet werden, würde man sich fragen müssen, was diese Tausende von fortgeschrittenen Sammlern, die Speerspitze der deutschen Philatelie, jahraus jahrein alles so machen.

Und, könnte nicht vielleicht ein Gedankenaustausch mit der Elite dieser Leute uns (die Michel Redaktion) gut zu Gesicht stehen?

Ja, so würden viele denken - nur die Michel Redaktion denkt so nicht.

Es wäre die Aufgabe dieser Redaktion, statt sich mit Listen von Händlern zu befassen, die ihre Angebote nach dem Michel richten, welcher seine Preisangaben wiederum nach diesen Anbietern richtet, sich mit den ARGEN zusammen zu setzen und den historischen Käse, der Jahr für Jahr verzapft wird, zu entrümpeln und statt dessen mit Informationen rüber zu kommen, die für die Sammler brauchbar sind.

Leider ist die Redaktion dort, sitzend auf Uraltinformationen zweifelhaften Wertes, sich zu schade, einen dringend benötigten Schritt nach vorne zu machen. Man glaubt dort alles aussitzen zu können, hat vielleicht auch das Hinterteil eines alten Oggersheimers.

Aber, wie sagte mal ein Politiker hier im Lande: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Wir werden es noch erleben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
doktorstamp Am: 02.08.2009 12:09:51 Gelesen: 66763# 14 @  
@ Lieber bayern klassisch

100% sind die Kataloge des Schwaneberger Verlags doch nicht, andererseits 100% falsch sind sie auch nicht.

Dass aber Fehler mit enthalten und dadurch verbreitet werden sollte einem jeden klar sein. Der bedarfte Sammler weis was sie sind, wer in einer Arge oder Forge ist soll auch klüger sein.

In gewissen Gebieten scheint es doch zu einer Zusammenarbeit gekommen zu haben. Nicht immer mit Freude wie das Gebiet Ampost beweist. Wiederum bei einigen Gebieten wird immer das Alte vorgeführt. Natürlich ist eine Umarbeitung eines jeden Katalogs mit Kosten verbunden, die am Ende hat der Sammler zu tragen.

Eine weitere Teilung des Deutschland-Katalogs halte ich für angebracht. Bund könnte man eventuell der Neuheiten wegen anbieten. Alle andere Gebiete sind mehr oder minder abgeschlossen. Solch eine Teilung würde dann die Bearbeitung der anderen Gebiete gestatten, die dann nach und nach herausgegeben werden könnten. Müßten aber nicht jährlich erneuert werden.

Sieht man das Beispiel von Stanley Gibbons. Das Commonwealth Katalog war nicht mehr zu bewältigen, jetzt werden Teile angeboten, wiederum sollen diese Teile aller drei oder vier Jahre überarbeitet, was einen jährlichen Gewinn mit sich bringt.

Des Rätsels Lösung; die Sammler ansprechen. Was ich befürchte - sie halten sich zu fein dafür.

mfG

Nigel
 
Lars Boettger Am: 02.08.2009 14:05:46 Gelesen: 66736# 15 @  
@ bayern klassisch

Haben wir in dem Thread nicht einen Widerspruch? Einerseits wird die Änderung moniert, andererseits die Nicht-Änderung. Aus anderen Diskussionen kennen wir doch die unterschiedlichen Interessenslagen, denen sich die Michel-Redaktion ausgesetzt ist (inklusive der Tatsache, dass Veränderungen Geld kosten). Gerade die Bearbeitung von Katalogwerten und Hauptnummern und Abarten kann zu erheblichem Ärger führen (Kolonienvorläufer, AM-Post).

Problematisch ist doch folgener Punkt: Als "Normalsammler" ist der Michel ein Buch mit sieben Siegeln, als forschender Sammler ein Ärgernis, das einen nicht juckt. Aus diesem Dilemma kommen wir nicht raus.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
bayern klassisch Am: 02.08.2009 14:58:44 Gelesen: 66721# 16 @  
Lieber Nigel, lieber Lars,

ich rede bei der Kritik nicht über meine sammlerischen Probleme. Die gibt es bei den Michel - Katalogen nicht, weil ich ihrer nicht bedarf.

Es geht mir um die Heerscharen, die immer noch in einem Katalog blättern, anhand dessen sie die Erstausgabe Bayerns nicht erkennen können, wie wir in eBay und anderswo zigtausendfach sehen.

Es geht mir um die Heerscharen, die mit keiner Mühlradstempelnummer auf ihrer Marke eine Einschätzung zu Ort und Seltenheit finden können.

Es geht mir um die Heerscharen, die an Ersttage glauben und in Tausenden von Marken suchen, die es nicht gab.

Ich könnte diese Liste beliebig erweitern.

Bei einem Produkt, welches stetig teurer wird, aber keinen Gegenwert dafür generiert, ist Kritik doch angebracht.

Wenn der Normalsammler weder mit dem Michel noch mit dem Spezial halbwegs sinnvoll arbeiten kann, dann stimmt doch etwas nicht im Staate Dänemark (bezieht sich jetzt nicht auf den Michel Skandinavien).

Wer, wie ich, an der Front einer ARGE steht, und jährlich an die Hundert Stunden Aufklärungsarbeit leisten darf, deren es nicht bedurfte, wenn es einen guten Katalog des Schwaneberger Verlages gäbe, der ärgert sich schon ein wenig über diese schriftstellerische Elite mit Alleinvertretungsanspruch.

Wohlgemerkt: Es geht nicht darum, ob Plattenfehler X oder Y 3 Euro höher oder niedriger notiert werden sollte. Dies interessiert eh nur Kleinkinder. Es geht um fundamentale Daten, die falsch wider gegeben werden und das permanent.

Der Michel sollte doch gerade kein Buch mit 7 Siegeln sein, sondern jedem Interessierten reinen Wein einschenken und leicht zu bedienen sein. Er hat allein schon aufgrund seiner weiten Verbreitung Lehrcharakter.

Die Interessenslage ist doch klar: Die Sammler brauchen ein Werk, mit dem sie arbeiten können - kein Märchenbuch von Grimm, keine Billigausgabe einer Börsenzeitung für Reichrechner (Illusionskapitalismus) und keine Fachliteratur von vor 100 Jahren.

Bezüglich Nigels Vorschlag bin ich auch dafür, eine Trennung einzuführen.

Warum nicht in folgende Kataloge aufteilen:

1) Altdeutschland (dann aber bitte richtig).

2) Deutsches Reich, Besatzungsgebiete und Kolonien.

3) Bund, Berlin und DDR.

Dann einfach mit den richtigen Leuten zusammensetzen, mit den Mitteln der modernen Kommunikation kein Hexenwerk, und alles auf den Prüfstand stellen. Der Kostenaufwand wäre sicher nicht die Welt.

Wenn das nicht bald geschieht, wird der Michel der Katalog der Loser, wenn er es nicht schon heute ist. Der Philatelie tut das auch nicht gut.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Henry Am: 02.08.2009 16:24:50 Gelesen: 66702# 17 @  
Mit Interesse nehme ich die Diskussion zur Kenntnis. Trotz meiner langen Sammlerzeit, die mir schon auch mehr Wissen bescherte als es der „Nullachtfünfzehn“-Sammler aufweist, fühle ich mich noch als „Normalsammler“. Will damit sagen, dass ich mit gesundem Menschenverstand auf dem philatelistischen Boden geblieben bin. Und als solcher Normalsammler melde ich mich heute zu Wort.

Ich frage mich, ob diese Diskussion die Wissensebenen richtig berücksichtigt. Trotz meiner Sammlererfahrung benötige ich den Katalog zur Information und Orientierung. Ich weiß aber auch, dass kein Katalog alle Spezialitäten auflisten kann, auch wenn es ein Spezialkatalog ist. Und ich denke, dass ein Katalog kein Handbuch ist, das tiefer in eine Materie eindringen kann, soll und muss. Das also letztlich den Forschungsstand im Detail wiedergibt. Diese Anforderung kann und will ich dem Katalog nicht abverlangen. Es wird zwangsläufig so bleiben, dass ein bezahlbarer Katalog nur oberflächlich informieren kann. Die Qualität eines Handbuches zu erwarten, ist m.E. zu hoch gegriffen, auch wenn sich der Käufer darüber freuen würde.

Natürlich erwarte ich, dass die im Katalog enthaltenen Daten stimmig sind. Und wenn die ARGEN hier eindeutige Fehler nachweisen können, sollten diese auch berichtigt werden, egal was das kostet. Ansonsten gibt es ja noch den Weg, die richtigen Daten über Foren, Verbände, Fachzeitschriften usw. zu veröffentlichen. Und wenn die Katalognachfrage aufgrund überholter Inhalte zurückgeht, wird auch der Kataloghersteller aufwachen und Änderungen herbeiführen.

Vielleicht könnte man die Preisbewertungen im Katalog aber auch ganz weglassen. Dann wäre das Interesse des Käufers der alleinige Entscheidungsfaktor, ob das Angebot des Verkäufers akzeptiert wird und somit der reale Nachfragewert sichergestellt. Aber ist das besser?

Fragt ketzerisch
Henry
 

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