Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Deutsches Reich Infla: Inflationsbogen
Das Thema hat 102 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2   3   4 5 oder alle Beiträge zeigen
 
muemmel Am: 02.03.2011 17:48:39 Gelesen: 117216# 28 @  
Heute noch ein paar Druckerzeichen von Herrn Sturz:









Bei diesem Druckerzeichen tauchen die weitaus meisten Variationen auf.

Schönen Gruß
Harald
 
rostigeschiene (RIP) Am: 02.03.2011 19:26:16 Gelesen: 117207# 29 @  
Hallo Harald,

es hat den Anschein als seihst Du mit den Druckbesonderheiten am linken Bogenrand fertig.

Oder kommt da noch etwas?

Wenn nicht, kannst Du etwas zu den Ziffern neben den Feldern zehn und einhundert ausführen?



Fragt der Wissbegierige

Werner
 
muemmel Am: 02.03.2011 20:17:15 Gelesen: 117196# 30 @  
@ rostigeschiene [#29]

N´Abend Werner,

die Bedeutung der Druckzeichen 759 und 761 wird wohl auf immer ein Geheimnis bleiben, denn die Leute, die damals in der Reichsdruckerei tätig waren, können heute leider nicht mehr dazu befragt werden.

Hundertprozentig sicher ist aber, dass 759 immer vom Markenbilddruck stammt, und 761 immer vom Wertdruck.

Schöne sonnige Grüße vom Niederrhein
Harald
 
muemmel Am: 03.03.2011 20:16:14 Gelesen: 117158# 31 @  
Guten Abend Inflafreunde,

auch bei den Plattendruckbogen der Germania gab es schon Druckerzeichen. Hier eine kleine Auswahl:







Schönen Gruß
der Harald
 
siegfried spiegel Am: 04.03.2011 11:01:51 Gelesen: 117110# 32 @  
Hallo Harald,

sehr interessante Abbildungen. Ich kann einen Lehmann beitragen.

Beste Grüße
Siegfried


 
muemmel Am: 05.03.2011 18:20:42 Gelesen: 117057# 33 @  
@ siegfried spiegel [#32]

Hallo Siegfried,

danke für die Vorstellung eines vollständigen "Lehmann", den es auch in diversen verstümmelten Formen gibt. Habe leider derzeit keine Scans vorrätig, aber die kommen auch noch.

Heute möchte ich dafür Herrn Schumann vorstellen, den es ebenfalls in mehreren Varianten gibt:



Schönen Gruß
Harald
 
spain01 Am: 05.03.2011 18:36:05 Gelesen: 117051# 34 @  
@ muemmel [#26]

Stelle fest, dass HIV damals schon bekannt war. Die medizinische Literatur muss wohl neu geschrieben werden. :-)
 
muemmel Am: 18.03.2011 15:28:39 Gelesen: 116635# 35 @  
Hallo Inflafreunde,

zum Abschluss der Plattendruckbogen hier noch ein paar weitere Druckzeichen.

Da wäre zunächst das Druckzeichen "Anlage", das bei Bogen, die in zwei Druckgängen hergestellt wurden, das ein falsches Einlegen des Bogens beim 2. Druckgang verhindern sollte.



Weiterhin sind die "Formzeichen" A und B zu nennen, die jedoch nur vereinzelt aber in unterschiedlicher Ausführung vorkommen.





Irgendwann waren diese derart verbraucht, so dass man diese Formzeichen durch lesbarere ersetzt hat.





Schließlich tauchen bei den Rosettenbogen noch die Druckzeichen 759 und 761 auf, deren Sinn und Zweck gänzlich unbekannt ist.



Sicher ist lediglich, das 759 immer vom Markenbilddruck und 761 immer vom Wertdruck stammen.

Das war es bis jetzt zu den Plattendruckbogen, demnächst kommen dann die Walzendruckbogen dran.

Schönen Start ins Wochenende wünscht
der Harald
 
Postgeschichte Am: 18.03.2011 17:56:11 Gelesen: 116612# 36 @  
Damit man eine Vorstellung davon bekommt, wie die Bogen verpackt waren, hier eine Bogentasche der 5 Mark, Mi.Nr. 227.



Es handelt sich um eine innere Bogentasche, in der 20 Bogen Platz fanden. 5 dieser Bogentaschen wurden in eine (äußere) Bogentasche gepackt und enthielten dann insgesamt 100 Bogen. Die hier gezeigten Bogentaschen sind ohne Marken. :-(



Die äußere Bogentasche weist das Verpackungsdatum (nicht Druckdatum) auf und weist auf das nun geänderte Wasserzeichen (Waffeln an Stelle von Rauten) hin. Außerdem ist die Hausauftragsnummer H 6234.22 angegeben.

Gruß
Manfred
 
muemmel Am: 20.03.2011 21:01:10 Gelesen: 116513# 37 @  
@ Postgeschichte [#36]

Guten Abend Manfred,

nett, dass Du die Bogen- und Großtaschen vorgestellt hast. Als kleine Ergänzung dazu: jeweils 20 Bogen wurden mittels Heftklammer getackert und mit einer Papierbanderole gebündelt:



Am linken Rand zwischen den Summierungszahlen 28 und 32 ist die Heftklammer deutlich erkennbar. Und so wanderten die 20 Bogen dann in die Bogentasche (diesmal mit Inhalt).



mit 20 mal 100 mal 4 gleich 8000 Grüßen
der Harald
 
AfriKiwi Am: 21.03.2011 01:46:27 Gelesen: 116501# 38 @  
Hallo Vorschreiber,

Ganz interessant wie ihr mit den Millionen hier vorgeht.

Erich
 
muemmel Am: 21.03.2011 17:53:31 Gelesen: 116456# 39 @  
@ AfriKiwi [#38]

Hallo Erich,

ich habe auch noch etliche Milliarden. :-)

Harald
 
muemmel Am: 21.03.2011 18:35:10 Gelesen: 116448# 40 @  
Guten Abend Inflafreunde,

heute kommen nun die Bogen des Walzendrucks an die Reihe, hier exemplarisch ein solcher der 319 AW.



Charakteristisches Merkmal sind hierbei die sogenannten Walzenstriche am Ober- und Unterrand. Oben bestehen diese aus kurzen und langen Strichen in verschiedenen Kombinationen, abhängig von der Breite der Reihenwertzähler (RWZ). Doch dazu später mehr.

Am linken Rand finden wir einen vierstelligen Bogenzähler (BZ) und die Klischeenummern (KN), hier paarweise. Bei diesem Bogen ist die zweite 9 des Klischeenummernpaares auf dem rechten Rand gelandet und dort als 6 lesbar. Der rechte Rand ist entweder gänzlich leer oder er enthält einen BZ. Dies ist abhängig von der verwendeten Druckmaschine, auf die ich später auch noch eingehen werde.

Gedruckt wurde auf "Endlosbahnen", die in Wirklichkeit natürlich irgendwann mal ein Ende hatten. Aber bei 3000 Meter war der Begriff in der Reichsdruckerei gang und gäbe.

Walzige Grüße
Harald
 
AfriKiwi Am: 21.03.2011 22:43:47 Gelesen: 116431# 41 @  
Hallo Harald,

Deine Antwort zu [#39] habe ich schon erwartet. ;)

Da die Bogennummer 6649 gerade den Platz nimmt von der zweiten Klischeenummer 9 macht es nicht Sinn ein zweites 9 zu zeigen im rechten Rand wie man es lesen soll wohl nicht eine 6 ?

Erich
 
heide1 Am: 23.03.2011 13:55:55 Gelesen: 116340# 42 @  
Moin,

ich musste mal wieder meine INFLA Sachen angucken, Belege und Bögen anfassen und freuen, ein Rückfall in alte Zeiten.

Hier ein Bogen Michel 117 mit HAN H 4024.19 und Formnummer 1. Dabei ist mir die spiegelverkehrte Nr. 321 mittig aufgefallen.

Würde gern etwas dazu wissen.

Gruß Jürgen


 
muemmel Am: 23.03.2011 21:09:30 Gelesen: 116315# 43 @  
@ AfriKiwi [#41]

Guten Abend Erich,

Bogenzähler und Klischeenummern sind zwei Paar Schuhe, die nichts miteinander zu tun haben, was bei den weiteren Beiträgen noch verdeutlicht werden wird. Bitte noch ein wenig Geduld.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 23.03.2011 21:35:04 Gelesen: 116308# 44 @  
Guten Abend Inflafreunde,

in der Reichsdruckerei kamen für den Walzendruck drei Rotationsmaschinen zum Einsatz, in der Literatur als M I, M II und M III bezeichnet. Bei letzterer muss noch zwischen M III A und M III B unterschieden werden.

M I wurde 1911 in Betrieb genommen und diente zunächst zum Druck von Rollenmarken, mit denen die Wertzeichenautomaten bestückt wurden. Mit einer Umdrehung des Druckzylinders wurden 22 Reihen zu je 10 Marken gedruckt. Ab 1914 wurden mit M I auch Schalterbogen gedruckt, wobei man die 11. und 22. Reihe durch die Felder mit den Walzenstrichen und Reihenwertzahlen ersetzte. Mit dieser Maschine konnten lediglich einfarbige Marken gedruckt werden.

Die charakteristischen Merkmale von M I sind der von rechts lesbare Bogenzähler mit 10 mm Breite und einfachen Klischeenummern in absteigender Reihenfolge.



Soviel zur Maschine I, in den nächsten Tagen folgt dann M II.

Schönen Gruß
Harald
 
Pommes Am: 23.03.2011 22:24:10 Gelesen: 116297# 45 @  
@ muemmel [#44]

"in der Literatur als ... bezeichnet"

Um nicht nur von Deinen Informationen "leben zu müssen", wäre es schön - für einen Interessierten an der Materie an sich -, wenn Du "die Literatur" auch mit Titel und Autor u.s.w. nennst. Besten Dank im Voraus! Und weiter so, das sind wirklich interessante Beiträge.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
heide1 Am: 24.03.2011 10:07:58 Gelesen: 116240# 46 @  
@ Pommes [#45]

Moin,

guck mal hier:

http://www.post-und-telekommunikation.de/PuT/Gastbeitrag_1_Zerbel_Briefmarkendruck_Druckversion.php

Oder Du guckst auf die Homepage von INFLA BERLIN, POSTSTEMPELGILDE etc. - da ist fast alles für Dich!

Wenn Du in Google suchst, soviel kannst Du überhaupt nicht lesen.

Gruß Jürgen
 
muemmel Am: 24.03.2011 18:50:26 Gelesen: 116196# 47 @  
@ Pommes [#45]

Guten Abend Thomas,

da wären z.B. zu nennen

das Kohl-Briefmarken-Handbuch
INFLA-Band 17, Handbuch der Rosettenausgabe 1923, Dr. Wilfried Kiefner
INFLA-Band 19, Die deutschen Überdruckmarken vom Jahre 1923, Albert Burneleit
INFLA-Band 20-I, Handbuch der Bogen und -randdrucke (Walzendruck), Dr. Alfred Metzner
INFLA-Band 36, Die OPD-Marken 1923, Dr. Carl Faulhaber u.A.

Ich hoffe, das reicht fürs erste.

Schönen Gruß
Harald
 
Pommes Am: 24.03.2011 19:26:19 Gelesen: 116190# 48 @  
@ muemmel [#47]

Herzlichen Dank! "Für's erste" ist das auf jeden Fall genug. Wie schon gesagt - weiter so. Deine Beiträge sind interessante Lektüre. Nicht nur zeigen, schau mal, was ich da schönes habe, sondern auch Informationen, die (zumindest für mich) neu sind, weil sie in der Standardliteratur eben nicht enthalten sind. Mal sehen, welche der genannten Schriften sich in einigen Monaten/Jahren in meinem Bücherschrank wiederfinden - soweit noch erhältlich. Und meinetwegen mehr Detailinformationen! Manch einer mag gelangweilt sein über so viel "Spezialwissen". Ich finde es interessant und zum Teil auch für mich als Heimatsammler ab und zu von unschätzbarem Wert; danke.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
muemmel Am: 24.03.2011 19:30:52 Gelesen: 116188# 49 @  
Guten Abend,

kommen wir nun zur Walzendruckmaschine M II, die ab 1914 in der Reichsdruckerei zum Einsatz kam und prinzipiell wie M I arbeitete. Durch einen synchron laufend zweiten Druckzylinder war aber nun der Druck zweifarbiger Marken möglich. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen beiden Maschinen, die eine eindeutige Unterscheidung ermöglichen.



Bei M II finden wir doppelte Klischeenummern (KN) für jeden Druckgang. Dabei steht die KN des 1. Druckgangs oberhalb der Zähnung und die KN des 2. Druckgangs unterhalb. Ein weiterer Unterschied ist beim Bogenzähler erkennbar, der nun von links lesbar und 23 mm breit ist.



Da bei M I und M II mit einer Umdrehung jeweils zwei Schalterbogen gedruckt wurden, gibt es Ober- und Unterbogen (OB/UB), die anhand der KN unterscheidbar sind (Näheres dazu in eine weiteren Beitrag). Eine Besonderheit beim Oberbogen von M II ist aber, dass hier durchgängig eine KN 9 stets am rechten Rand als 6 auftaucht (siehe Beitrag #40). Und damit dürfte auch die Frage von Erich beantwortet sein.

Soviel für heute. Einen schönen Frühlingsabend wünscht
der Harald
 
AfriKiwi Am: 25.03.2011 02:02:13 Gelesen: 116159# 50 @  
@ muemmel [#49]

Hallo Harald,

Eine Besonderheit beim Oberbogen von M II ist aber, dass hier durchgängig eine KN 9 stets am rechten Rand als 6 auftaucht.

Kommt das nur vor bei dieser KN 9 oder auch bei anderen KN die in der Mitte Platz machen für die BN ?

Sollte dies der Fall sein und eine andere Nummer ist so entstanden im rechtem Rand, ist die 6 vielleicht doch als 9 zu betrachten und nicht eine 6 ?

Erich
 
muemmel Am: 25.03.2011 18:30:56 Gelesen: 116122# 51 @  
@ AfriKiwi [#50]

Guten Abend Erich,

Kommt das nur vor bei dieser KN 9 oder auch bei anderen KN die in der Mitte Platz machen für die BN ?

In der Tat kommt diese Besonderheit nur bei KN 9 links und rechts (hier kopfstehend) nur auf den Oberbogen vor, die mit M II gedruckt worden sind. Ob man hier Platz für den Bogenzähler schaffen wollte, glaube ich eher nicht, denn mitunter stehen die KN auch im BZ.



Hier als Beispiel ein OB der 314 mit BZ 9646, bei der die letzte 6 und die obere KN 8 teilweise überlappen.

Schönes Wochenende
Harald
 
AfriKiwi Am: 26.03.2011 01:18:43 Gelesen: 116093# 52 @  
@ muemmel [#51]

Gute Antwort.

Im Michel Nr. 314 steht nur ein Farbe - Grünblau.

Im oberen Beitrag kommen die 1 Millione doch dunkler vor oder halt als einzel Farbe viel dicker da ein zweiter Druck nicht nicht vorkommt, oder ?

Die KN sind auch unterschiedlich erkennbar. Der 6 was ein 9 sein sollte ist vom gleichen Druck als die unter KN des KN Paares.

Jeder solcher Bögen müßte dann halt zweimal unter ein Druckplatte landen um verschiedene Zifferformen darzustellen. Einen Druck davon ist verantwortlich für den Sechser.

Hoffe ich erkläre mich verständlich.

Erich
 

Das Thema hat 102 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2   3   4 5 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.