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Thema: Sütterlin und andere Schriften - wer kann das lesen ?
Das Thema hat 3369 Beiträge:
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Peter aus Oststeinbek Am: 26.03.2020 23:08:01 Gelesen: 520877# 1445 @  
@ volkimal [#1361]

Hallo Emiel und Volkmar,

bei PPA ist ja auch ein Russe vertreten (Alexander Zhuravlev) und ihn habe ich nach den Orten in dem früheren Feldpostbrief gefragt. Hier seine Antwort:

Diese Aufgabe erwies sich als einfach. Gorodistche befindet sich in der Republik Belarus, Region Brest, Distrikt Baranavichy. Mostitići liegt 4,4 Kilometer nordwestlich.

Der Name Gorodistche ist übrigens in Russland und Weißrussland sehr verbreitet. Übersetzt bedeutet eine umzäunte Siedlung, Festung oder die Überreste einer solchen Siedlung. Manchmal passiert es mit einem Adjektiv. In der Nähe von Tver gibt es zum Beispiel Pogoreloe Gorodistche. Pogoreloe - verbrannt.

Mit freundlichen Grüßen, Alexander.


Vielleicht lässt sich nun der Einsatzort nachvollziehen.

Schönen Gruß, Peter
 
evwezel Am: 26.03.2020 23:55:23 Gelesen: 520867# 1446 @  
@ Peter aus Oststeinbek [#1445]
@ Volkimal[#1444]

Hallo Peter und Volkmar,

Ich habe alle geographische Informationen in folgender Tabelle dargestellt:

(Pol./Russ.) (Deutsch) (Datum Feldpostbrief/karte)

Wisła Weichsel

Sanniki Sanniki 03-03-1915
Szkarada Szkarada 11-03-1915
Sanniki Sanniki 17-03-1915
Łowicz Lowicz 30-05-1915
Koszelew Koszelewo 14-11-1915
Putsevichi? (Gut) Pucewige 31-03-1916
Nawahradak Nowogródek 31-03-1916
Mostitići Mostytitsche 26-09-1916
Gorodistche Gorodischtsche (Oblast Pensa) 27-09-1916
Prypjatsümpfe 05-12-1916
Pinsk 05-12-1916
 


 

evwezel Am: 27.03.2020 14:35:07 Gelesen: 520833# 1447 @  
Liebes Forum,

Ich habe hier einen sehr langen Brief von Leutnant Richard Waters, geschrieben den 17 März 1915. Im Großen und Ganzen kann ich das schon lesen. Ein kleines Teil (Seite 6-10, hier abgebildet) is besonders interessant. Ich habe eigentlich nur eine Frage: was ist der Ortsname auf Seite 6?:

Seite 6

Die Merkurir von 28. Feb mit P. Gnackig´uner-
gleichlicher (...) ist schon in meinem Besitz; ich
ahnte natürlich nicht, dass du der Urhaber warst.
Ich wollte auch schon eher den Herrn Peter dafür
danken, wusste aber die Adresse nicht. Umso-
mehr freut es mich, dass du den Herrn in so
schöner Weise danken willst.
Und nun noch Einiges über unseren
grossen sonntäglichen(?) Streifzug an di Weichsel.
Zu 10 Mann bestiegen wir in aller Fruhe un-
sern G(...) und in flotten Trabe (?) gings den
Walde(?) zu. Wir waren mit guten Gläsern(?)
und einen photogr. Apparat ausgerüstet und
machten in einer schönen Waldpartie(?) die erste
Truppenaufnahmen. Dann gings weiter durch
(...), zerschosschen russische dörfer bis Slabice(?),
wo die gewaltigen Weichselbefestigungen
beginnen. Ein 2 mtr. hohe Stacheldraht-
(...) zieht sich 65 kil.lang die ganze (?) Weich-
sel entlang etwa 6-8 kilom. vor den Strom.

Seite 7

Die Bräste(?) sind teilweise fingerdik(?) und wieder-
stehen jeder (...): die (...)fähle der Herten sind
durch eben angebrachte Äste und Zweige in
Bäumen verwendet, / dass um weiter der
Eindruck einer künstlichen (...) vollständig
vermischt sind. Etwa 100-200 Meter diesseits
zieht sich ein lange Hügelrath, auf welcher
ein Schützengraben hinter den anderen tadellos
ausgebaut ist. Die Wände des Grabens sind
ganz (...) aus Weidengeflecht, können so-
mit trotz des Sandbedes(?) nicht einstürzen.
Für Maschinengewehre und Minenwerfer sind
besondre Unterstände eingebaut, und zwar
so, dass man von dort die ganze Gegend be-
streichen kann. Hinter den Hügeln sind
die Artillerie-stellungen fertig ausgebaut,
alles ist auf´s beste vorbereitet. Wehe den
armen Russen, die in diese Falle hineingeraten,
viel wird nicht dessen übrig bleiben. Was der
grossen Hindenburg mit der ganzen, gewaltigen

Seite 8

Sache erzweckt, ist uns vorerst ein Rätsel
ob man ein zufrieren(?) der Weichsel befürchtet hat
und die nötigen Vorsichtsmassregeln traff oder
ob sonst einen grossen Sache vorgesehen ist, wer
weiss es. Wahrscheinlich hat Hindenburg wie-
der irgend etwas grosses ausgehaltet(?), denmann
arbeitet dort jetzt noch ununterbrochen weiter,
obgleich kaum noch an sehr starken Frost zu
denken ist. Doch jetzt weiter zu unseren
Weichselritt. Durch ein unendliches Gewirr
von geflochtenen Weidenhacken(?), die die Besitzungen
der deutschen Ansiedler dort einzäumen, ge-
lungten wir zum eigentlichen Weichsel-
damm, der auf ein ganz gewinvolle(?) Art
und Weise verbarrikadiert ist. Diesseits des
Dammes stehen lauter Weidenbäume, die bis
auf 1/2 Meter Höhe abgesägt und über den Damme
geworfen sind, sodass einem von der Weichsel-
seite her(?) Millionen von kahlen Weidenzweigen
entgegenstanden, durch die einfach nicht durchzukommen
ist.

Seite 9

Damit der Feind die Baumkronen nicht zu
sich herunterrissen kann, sind sie mit
dem stehen geblieben. Stumpf(?) durch starken
Drähte(?) verbunden. Das Ganze ist ein sehr
einfaches, aber klug(?) ausgedachtes, gewaltiges
Hinweiss. An einer schmalen, freien Stelle ritten
wir über den Damm den Strom zu, der
mächtiges Treibeis führte. Schon wollte ich
zum Ufer reiten, als mich ein Posten an-
rief und warnte, weiter vorzureiten(?), da
wir sonst bestimmt von der anderen Seite
Feuer bekämen. Wir stiegen also ab, sall-
ten unsere Pferde in einem Baumgarten
unter und schlichen zu den am Ufer aus-
geworfenen Schützengräber. Von hier aus
konnten wir die russisschen Posten auf der
anderen Seite lustig auf uns ab patrouillieren
sehen. 1500 Meter ist der Strom dort breit, doch
schiessen unseren Leute nicht, da sie keine Munition
verschwenden und sich den Feinde nicht verraten

Seite 10

verraten wollen. Ein Treffer auf so einen
Entfernung u. auf einen einzelnen Mann ist
doch immer nur Zufallssache. Die Russen da-
gegen gefefferen(?) oft ganz toll darüber, da sie
gewiss hier viele Truppen vermuten(?), war sich
in Wirklichkeit nur einige Kavallerieposten
befinden. Sobald sich am Ufer nur was se-
hen lässt, geht die Knallerei los. Wir
konnten von Glück sagen, dass uns der Posten
rechtzeitig gewarnt hatte, den sonst wären
wir recht unangenehm empfangen worden.
Nachdem wir noch einige Zeit den eintreffen-
ten(?) Erzüllungen des Wachtpostens(?), eines
echt(?) Berliner Jungen, (...), traten wir
den Rückritt ein. Von den (...)
machten wir (...) photogr. Aufnahmen,
die demnächst zur Entwicklung kommen.
Wenn du Osten nach Hause kommst, (...)
du sie dort einsehen können. Jetzt muss
ich Schluss machen, den heut ist






 
volkimal Am: 27.03.2020 14:59:17 Gelesen: 520821# 1448 @  
@ evwezel [#1446]

Hallo Emiel,

dann passen die Orte in Weißrussland (Pucewige bzw. Nowogródek) ja ausgezeichnet in die Abfolge.
Ich habe einmal die Orte der Reihe nach bei Google-Maps eingegeben.
Ich schicke Dir die Karte per Email.

Für den langen Brief habe ich im Moment noch keine Zeit. Das später.
Falls jemand anders mit dem langen Brief anfängt, kann er es ja hier melden.
Dann wird dasselbe nicht doppelt gemacht.

Viele Grüße
Volkmar
 
wessi1111 Am: 27.03.2020 15:51:12 Gelesen: 520809# 1449 @  
@ evwezel [#1447]

Hallo,

der Ort heißt bestimmt Slubice. Es ist nicht das Slubice gegenüber von Frankfurt (Oder), an der Weichsel gibt es auch einen gleichnamigen Ort, siehe [1].

Gruß
Wessi

[1] https://books.google.com.pa/books?id=PNNj-ZjVRXcC&pg=PA150&lpg=PA150&dq=slubice+weichsel&source=bl&ots=D9cmmvAUgi&sig=ACfU3U0amBwUg8VyMpneLm4wUMR9vRLW5w&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj5n_vN8broAhXlYd8KHeuuB00Q6AEwBXoECAoQAQ
 
volkimal Am: 27.03.2020 18:06:56 Gelesen: 520793# 1450 @  
Hallo zusammen,

ich werde mir jetzt den Brief vornehmen. Hier ist das Ergebnis:

Seite 6

Die Merkuria* von 28. Feb mit P. Gnaedig´ unver-
gleichlicher Grabrede ist schon in meinem Besitz; ich
ahnte natürlich nicht, dass du der Urheber warst.
Ich wollte auch schon eher dem Herrn Peter dafür
danken, wusste aber die Adresse nicht. Umso-
mehr freut es mich, dass du den Herrn in so
schöner Weise danken willst.
Und nun noch Einiges über unseren
grossen sonntäglichen Streifzug an die Weichsel.
Zu 10 Mann bestiegen wir in aller Frühe un-
sere Gäule und in flotten Trabe gings dem
Walde zu. Wir waren mit guten Gläsern
u. einen photogr. Apparat ausgerüstet und
machten in einer schönen Waldpartie die erste
Gruppenaufnahmen. Dann gings weiter durch
öde, zerschossene russische Dörfer bis Slubice,
wo die gewaltigen Weichselbefestigungen
beginnen. Ein 2 mtr. hohe Stacheldraht-
hecke zieht sich 65 Kil. lang die ganze Weich-
sel entlang etwa 6-8 Kilom. vor den Strom.

* Merkuria. Blätter für katholische Kaufleute u. Angestellte in Handel u. Industrie. (Zeitschrift für katholische Kaufleute)
Beim Wort "unvergleichlicher" (Ende erste Zeile) fehlt das "v". Ich denke, dass es ein Rechtschreibfehler ist.

Seite 7

Die Drähte sind teilweise fingerdick und wieder-
stehen jeder Schere: die Pfähle der Hecke sind
durch oben angebrachte Äste und Zweige in
Bäumen verwendelt, sodaß von weitem der
Eindruck einer künstlichen Hecke vollständig
vermischt wird. Etwa 100-200 Meter diesseits
zieht sich ein lange Hügelkette, auf welcher
ein Schützengraben hinter den anderen tadellos
ausgebaut ist. Die Wände des Grabens sind
ganz massiv aus Weidengeflecht, können so-
mit trotz des Sandbodens nicht einstürzen.
Für Maschinengewehre und Minenwerfer sind
besondere Unterstände eingebaut, und zwar
so, dass man von dort die ganze Gegend be-
streichen kann. Hinter den Hügeln sind
die Artillerie-Stellungen fertig ausgebaut,
alles ist auf´s beste vorbereitet. Wehe den
armen Russen, die in diese Falle hineingeraten,
viel wird nicht davon übrig bleiben. Was der
große Hindenburg mit der ganzen, gewaltigen

Seite 8

Sache bezweckt, ist uns vorerst ein Rätsel
ob man ein zufrieren der Weichsel befürchtet hat
und die nötigen Vorsichtsmaßregeln traf oder
ob sonst einen große Sache vorgesehen ist, wer
weiß es. Wahrscheinlich hat Hindenburg wie-
der irgend etwas Grpßes ausgeheckt, denn man
arbeitet dort jetzt noch ununterbrochen weiter,
obgleich kaum noch an sehr starken Frost zu
denken ist. Doch jetzt weiter zu unseren
Weichselritt. Durch ein unendliches Gewirr
von geflochtenen Weidenhacken, die die Besitzungen
der deutschen Ansiedler dort einzäunen, ge-
langten wir zum eigentlichen Weichsel-
damm, der auf ein ganz genievolle Art
und Weise verbarrikadiert ist. Diesseits des
Dammes stehen lauter Weidenbäume, die bis
auf 1/2 Meter Höhe abgesägt und über den Damme
geworfen sind, sodass einem von der Weichsel-
seite her Millionen von kahlen Weidenzweigen
entgegenstarren, durch die einfach nicht durchzukommen
ist.

Seite 9

Damit der Feind die Baumkronen nicht zu
sich herunterreißen kann, sind sie mit
dem stehengebliebenen Stumpf durch starke
Drähte verbunden. Das Ganze ist ein sehr
einfaches, aber klug ausgedachtes, gewaltiges
Hinderniß. An einer schmalen, freien Stelle ritten
wir über den Damm dem Strome zu, der
mächtiges Treibeis führte. Schon wollte ich
zum Ufer reiten, als mich ein Posten an-
rief und warnte, weiter vorzurücken, da
wir sonst bestimmt von der anderen Seite
Feuer bekämen. Wir stiegen also ab, stell-
ten unsere Pferde in einem Baumgarten
unter und schlichen zu den am Ufer aus-
geworfenen Schützengräben. Von hier aus
konnten wir die russischen Posten auf der
anderen Seite lustig auf uns ab patrouillieren
sehen. 1500 Meter ist der Strom dort breit, doch
schiessen unseren Leute nicht, da sie keine Munition
verschwenden und sich den Feinde nicht verraten

Seite 10

verraten wollen. Ein Treffer auf so eine
Entfernung u. auf einen einzelnen Mann ist
doch immer nur Zufallssache. Die Russen da-
gegen pfeffern oft ganz toll herüber, da sie
gewiß hier viele Truppen vermuten, wo sich
in Wirklichkeit nur einige Kavallerieposten
befinden. Sobald sich am Ufer nur was se-
hen lässt, geht die Knallerei los. Wir
konnten von Glück sagen, dass uns der Posten
rechtzeitig gewarnt hatte, denn sonst wären
wir recht unangenehm empfangen worden.
Nachdem wir noch einige Zeit den interessan-
ten Erzählungen des Wachtpostens, eines
echt Berliner Jungen, gelauscht, traten wir
den Rückritt an. Von den Befestigungen
machten wir mehrere photogr. Aufnahmen,
die demnächst zur Entwicklung kommen.
Wenn du Osten nach Hause kommst, mußt
du sie dort einsehen können. Jetzt muss
ich Schluss machen, denn heut ist

Du hast recht! Der Text ist sehr interessant und gibt wirklich einen guten Einblick in die Verteidigungsanlagen.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 27.03.2020 19:48:30 Gelesen: 520777# 1451 @  
@ volkimal [#1450]

Das ist doch erstaunlich Volkmar! Diese Arbeit kostete mich fast eine Woche Zeit und du machst das in eine halbe Stunde (und besser).

Sehr vielen Dank für deine Überarbeitung!
 
evwezel Am: 27.03.2020 21:03:59 Gelesen: 520755# 1452 @  
@ wessi1111 [#1449]

Wessi, ich danke dir natürlich auch recht herzlich für deinen Beitrag!

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 27.03.2020 21:29:33 Gelesen: 520748# 1453 @  
@ evwezel [#1451]

Hallo Emiel,

ohne deine Vorarbeit hätte ich auch viel länger daran gesessen. Wenn man nur noch einige Wörter ergänzen bzw. ein paar Fehler korrigieren muss, dann dauert es natürlich nicht so lange.

Außerdem denke ich, dass ich viel mehr Übung mit dem Lesen von Sütterlin habe. Ich lese die Belege aus meiner Familie schon seit vielen Jahren (oder besser einigen Jahrzehnten).

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 29.03.2020 09:32:06 Gelesen: 520687# 1454 @  
@ M.P.D. [#1439]

Hallo Mike,

das meiste des Textes kann ich lesen - nur die Namen weiß ich nicht. Das steht im Brief:

Liebe Tochter
Der Johanes von ????
will uns in 3 bis 4 Wochen
besuchen da wörr es uns
Recht lieb wen du auch
uns besuchen will die Zeit
und den Tag wen er komen
will schreibe ich dieses der
??? ??? dich auch abholen
den der bekombt 4 ? vor seiner
Fuhr(?) du must mir aber ???
??? gleich schreiben

Mit Bleistift wurde darüber notiert:
"Brief des Vaters unserer Großmutter an diese".
Wenn der Brief aus deiner Familie stammt, kannst du die Namen vielleicht zuordnen.

Bei der Anschrift ist vieles unklar. Der Brief geht von Marburg nach Gissen (vermutlich Gießen).

Zum Wasserzeichen habe ich eine interessante Internetseite gefunden [1].

Wenn man sich bei den Motiven durchklickt, kommst man zum freistehenden Nadelbaum ohne Beizeichen [2].

Das Wasserzeichen bei deinem Brief gehört eindeutig zu dieser Rubrik.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.wasserzeichen-online.de/wzis/struktur.php
[2] https://www.wasserzeichen-online.de/wzis/struktur.php?klassi=004001006002001001&anzeigeIDMotif=19748
 
DERMZ Am: 29.03.2020 16:51:35 Gelesen: 520657# 1455 @  
Guten Sonntag,

mal bescheiden in die Runde gefragt, sollte es ab heute nicht länger hell sein? Hier ist es schon so duster, daß es nur noch mit elektrischem Licht geht - aber das hat mit dem Thema ja nix zu tun.

Kommen wir zu Sache, Ulrich "verzweifelt" 1916 an Rosa, die sich gar nicht mehr bei ihm meldet. Er vermutet eine neue Bekanntschaft. Über die genauen Details werden wir wohl nie etwas erfahren. Ich verzweifle an Ulrichs Handschrift, wohin hat er die Karte geschickt, ich finde schon seit Tagen keine Lösung und auch keinen Ansatz, wer hilft mir?



Und aus lauter Verzweiflung habe ich die Adresse noch mal vergrößert:



es folgt noch der lesbare Teil der Karte


Feldpost

Fräulein
Rosa Wichler
....


Marburg, 14./9.16
Liebe Rosa!
Anbei will ich dir
eine Ansicht von
hier schicken. Kannst
du sehen, was Marburg
für ein schönes Städtchen
ist. Du läßt in der
letzten Zeit sehr wenig
hören. Hast wohl
Bekanntschaft gefunden.
Na da gratuliere ich
herzlich. Herzl. Grüße
Dein tr. Ulrich


Vielen lieben Dank für die Hilfe sagt ein verzweifelter Olaf
 
volkimal Am: 29.03.2020 17:11:54 Gelesen: 520647# 1456 @  
@ DERMZ [#1455]

Hallo Olaf,

die schweigsame Rosa wohnte in Judenbach bei Sonneberg.

Beim Text der Karte nur eine Kleinigkeit. Hinter "Hast wohl" steht noch ein Wort - vermutlich " paar".

Es heißt " Nu da gratuliere ich". Unten links steht noch "nichts für Ungut".

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 30.03.2020 04:13:48 Gelesen: 520609# 1457 @  
@ volkimal [#1456]

Volkmar, vielen lieben Dank für die unendliche Hilfe, die Du immer anbietest. Jetzt ist die Verzweiflung gewichen, was mit Ulrich geschehen ist, weiß ich allerdings nicht.

Beste Grüße Olaf
 
dr31157 Am: 02.04.2020 17:12:27 Gelesen: 520308# 1458 @  
Wer kann das lesen

Hallo,

kann mir bitte jemand bei der Entzifferung der Adresse helfen?

Herrn Carl Schlohs ..... Dresden gr. .... Straße



Vielen Dank.

Viele Grüße
Detlef
 
volkimal Am: 02.04.2020 17:30:26 Gelesen: 520292# 1459 @  
@ dr31157 [#1458]

Hallo Detlef,

ich lese:

Herrn Carl Schlohr
RegisSeur der Oper
Dresden gr. Plauensche Straße

Der letzte Buchstabe beim Namen ist nicht ganz sicher.

Viele Grüße
Volkmar
 
dr31157 Am: 02.04.2020 18:30:18 Gelesen: 520267# 1460 @  
@ volkimal [#1459]

Hallo Volkmar,

vielen Dank, scheint einer der unbedeutenden Regisseure gewesen zu sein.

Gruß
Detlef
 
volkimal Am: 03.04.2020 11:35:30 Gelesen: 520167# 1461 @  
Hallo zusammen,

die Schrift meines Urgroßvaters ist zum Teil sehr schwer zu entziffern.

Hier ein Brief von ihm an meine Großmutter und ihre Schwester. Urgroßvater arbeitete mit Hans Grade, dem ersten deutschen Flieger, zusammen. 1908 war er Direktor der Grade-Werke in Magdeburg. Beim Brief hat er zum Glück das Firmenpapier verwendet.

Siehe auch https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=110562#M117



Meine lieben Mädels!
Habt viel herzlichen Dank für Euren lieben
Brief, ich erhielt ihn gestern als ich nach hier zurück kam.
Die Kiste hat Euch aber Großmutter aus Muskau geschickt, ich hatte
nur die zwei Deken(?) mit hereingetan. Es freut mich zu hören,
daß es Euch gut geht. Ich lege noch 2 Neujahrsgrüße ein und
dann ein Verzeichnis der Euch interesse werden(?) könnte.
???deten die ihr wohl in Euer Merkbuch eintragen werdet.
Ich habe jetzt sehrviel Arbeit und bin dabei leider nicht wohl
sondern recht ??? angegriffen. Obgleich ich mich bei
Großmütterchen in Muskau etwas ??? und mir etwas
besser war, kann ich noch kaum Arbeit aufnehmen. Ich werde
Ende des Monats verm. doch ??? Kur antreten müssen.
Herzlichen Gruß und Kuß meine lieben Mädchen.
Grüßt mir die Damen viel mals und ich werde ihnen
bald schreiben.

Wie ihr seht fehlen mir noch einige Wörter.
Auch beim Rest bin ich mir an ein paar Stellen nicht hundertprozentig sicher.
Wer kann mir helfen?


Viele Grüße
Volkmar
 
M.P.D. Am: 03.04.2020 14:29:12 Gelesen: 520145# 1462 @  
@ volkimal [#1439]

Hallo Volkmar,

vielen Dank für deine Hilfe beim Übersetzen und vor allem, dass du das mit dem Wasserzeichen raus finden konntest. Habe mir daran die Zähne ausgebissen.
Und du hast recht, bin mir auch sicher, dass die Motivgruppe Nadelbaum stimmig ist.

Das hilft mir sehr, zumal ich noch mehr Briefe mit dem gleichen WZ gefunden habe und diese jetzt besser zuordnen kann. Gießen ist i.Ü. richtig und an der Zuordnung der Namen arbeite ich noch.

Vielen Dank und einen schönen Tag.

Gruß
Mike
 
Peter aus Oststeinbek Am: 03.04.2020 16:13:18 Gelesen: 520121# 1463 @  
@ volkimal [#1459]

Hallo Volkmar und Detlef,

der gute Mann hieß "Schloss", das letzte kleine s hat nur einen schönen Schnörkel. Auch ist der Name nicht in Sütterlin, was aussieht wie ein deutsches h ist ebenfalls ein s.

Hier ein schönes Beispiel:



Das Kind hieß natürlich Susanna Louise.

Ich werde noch versuchen die verbliebenen Fragezeichen zu entziffern.

Schönen Gruß, Peter
 
volkimal Am: 03.04.2020 16:53:30 Gelesen: 520108# 1464 @  
@ Peter aus Oststeinbek [#1463]

Hallo Peter,

du hast schon recht, Namen wurden normal nicht in Sütterlin geschrieben - ich habe das in dem Fall aber nicht erkannt. Ich weiß nur nicht, ob es dann eventuell ein ungewöhnliches "ß" ist - dann wäre der Name "Schloß". Das unterschiedliche "lange s" und das "runde s" gibt es in der lateinischen Schrift eigentlich nicht - auch wenn bei "Luise" ein "langes s" vorhanden ist.

Viele Grüße
Volkmar
 
Peter aus Oststeinbek Am: 03.04.2020 23:31:23 Gelesen: 520021# 1465 @  
@ volkimal [#1464]

Hallo Volkmar,

trotz Deiner sehr guten Vorarbeit konnte ich auch die Fragezeichen nicht alle entschlüsseln. Was vom Text her eigentlich passen müsste, kommt nicht hin. Nur eine Zeile könnte so lauten:

Ende des Monats eine doch genesende Kur antreten müssen.

Wirklich eine Sauklaue.

Dieses lange s kommt in alten Schriften in den Namen sehr häufig vor.

Schönen Gruß, Peter
 
axelotto Am: 04.04.2020 09:18:22 Gelesen: 519971# 1466 @  
Morgen Volkmar und Peter,

vielleicht hilft das Euch weiter.



Gruß Axel
 
volkimal Am: 04.04.2020 09:43:28 Gelesen: 519965# 1467 @  
@ axelotto [#1466]

Hallo Axel,

die Seiten kenne ich auch und benutze sie häufig. Wenn Du direkt auf den Link [1] gehst, kannst Du Dateien herunterladen. Dann ist die Qualität deutlich besser, als bei den Bildern, die Du hier zeigst.

Viele Grüße
Volkmar

[1] http://www.villmergerkriege.ch/Chilerodel/Kurrentschrift.htm
 
volkimal Am: 04.04.2020 09:55:27 Gelesen: 519959# 1468 @  
@ Peter aus Oststeinbek [#1465]

Hallo Peter,

sehr schön! Darauf muss man erst einmal kommen.

Ich sehe, dass du genauso vorgehst wie ich, denn Du schreibst "Was vom Text her eigentlich passen müsste, kommt nicht hin." Wenn ich den größten Teil des Textes kenne, versuche ich auch über den Inhalt weiter zu kommen.

Alternativ nehme ich noch die Version "Buchstabe für Buchstabe". Zum Beispiel das erste Wort in der Zeile "???deten die ihr wohl in Euer Merkbuch eintragen werdet." Dort könnte von den Buchstaben her "beendeten" stehen. Das passt natürlich nicht vom Sinn her. Es kann natürlich auch noch sein, dass "beendeten" richtig ist und ich im Rest der Zeile einen Fehler gemacht habe."

Viele Grüße
Volkmar
 
axelotto Am: 05.04.2020 09:12:08 Gelesen: 519767# 1469 @  
@ volkimal [#1467]

Morgen Volkmar,

die Seiten habe ich auch, habe den Scanner wahrscheinlich falsch eingestellt. Habe trotz der Seiten meine Schwierigkeiten beim Übersetzen, brauche die Seiten ja nicht so oft.

Wenn ich gar nicht weiter kommen sollte, habe ich ja Euch noch. (:-)

Gruß Axel
 

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