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Thema: (?) (515) Zensurpostbelege
Das Thema hat 534 Beiträge:
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Sachsendreier53 Am: 29.07.2013 11:25:43 Gelesen: 506765# 310 @  
Wer kann zu dem roten Einkreisstempel auf Ansichtskarte/Feldpostkarte aus Barr (Elsass) vom 12.6.1917 Angaben machen? Da 1917 alle Feldpost zensuriert wurde, könnte es ein Prüfstempel sein.



mit Sammlergruß,
Claus
 
AlterSchwede Am: 01.09.2013 14:42:16 Gelesen: 504714# 311 @  
Hallo,

Prüfstelle für Feldpost in Straßburg (Elsaß) -> Riemer Nr.54.

Gruss AlterSchwede
 
Germaniafan Am: 08.09.2013 20:06:40 Gelesen: 504318# 312 @  
Hallo an die Freunde der Zensurpostbelege.

Heute mal 3 Feldpostkarten die ich gestern bekommen habe.







Die Feldpostkarten aus Müllheim in Baden vom Mai bis Juli 1916 nach Freiburg im Breisgau zeigen alle den seltenen Zensurstempel "Nach Prüfung zur Beförderung zugelassen" in rot. Riemer 2 Seite 170 ohne Abbildung.

Schöne Grüße
Guido
 
Brigitte Am: 23.09.2013 09:21:12 Gelesen: 502689# 313 @  
Postkarte mit einer Bestellung aus Leutkirch nach Haarlem, Niederlande, mit Stempel vom 10.12.1914 und "Freigegeben St." Stempel.





Kann der Beleg mit dem Freigegeben Stempel als Zensurpost bezeichnet werden ?

Kann aus dem Stempel "Württem Bahnhof" der Ort identifiziert werden ?

Schöne Grüsse, Richard
 
christel Am: 23.09.2013 10:04:40 Gelesen: 502680# 314 @  
@ Brigitte [#313]

Hallo Richard,

Kann der Beleg mit dem Freigegeben Stempel als Zensurpost bezeichnet werden ?

Ja, es ist ein Zensurstempel,

Kann aus dem Stempel "Württem Bahnhof" der Ort identifiziert werden ?

Ein Ort in dem Sinne nicht, denn es heisst ja "Württ. Bahnpost" - ein Württemberg- oder Bahnpostspezialist wird uns sicher den Kurs benennen können, für den dieser Stempel genutzt wurde.

Allen eine schöne Woche.

Christel
 
hajo22 Am: 23.09.2013 15:53:08 Gelesen: 502637# 315 @  
@ Briefmarkentor [#309]

Der Brief ging nach Westberlin (Grunewald) in den britischen Sektor und wurde dort von den Engländern zensiert. Eine britische Zensurstelle befand sich im Postgebäude des PA Berlin-Charlottenburg 2.

Der betreffende britische Berlin-Zensurstempel sah ursprünglich so aus:



Er wurde nach und nach aptiert: Zunächst Kreis und Inschrift "British Censorship Germany" entfernt, so daß nur noch Krone und Ziffer bestehen blieben, dann wurde die Krone entfernt, es blieb nur noch die Ziffer übrig (Ziffernkreis 5) und gegen Ende der britischen Zensur verblieb lediglich der braune Verschlußstreifen (ohne weitere Hinweise), der letztlich zum Schluß der brit. Zensur nicht mehr verwendet wurde. Danach noch geöffnete Briefe erhielten den (seltenen) Stempel "Ostverschluß", der eine Öffnung durch DDR-Zensur vortäuschte. Als diese Praktiken publik wurden und ein Sturm der Entrüstung durch die Bevölkerung ging, schloß die Zensurstelle.

Diese Erläuterungen sind ohne Obligo und entstammen meinen Notizen zur Berliner Zensur.

Schönen Tag.
Jochen
 
wuerttemberger Am: 23.09.2013 16:07:37 Gelesen: 502627# 316 @  
@ Brigitte [#313]

Der (Devisen)-Zensurstempel stammt ganz sicher nicht von 1914. 1919 würde passen. Für die Zugstrecke brauche ich noch die Zugnummer. Leider ist die Abbildungsqualität nicht so gut, dass ich die Nummer einwandfrei identifizieren könnte.

Gruß

wuerttemberger
 
Martinus Am: 24.11.2013 15:50:09 Gelesen: 494655# 317 @  
Gleich doppelt

Was muss hier die Behörden geritten haben, dass dieser Beleg gleich 2 mal geöffnet worden ist?



Einmal 10327 und dann nochmal 10841, leider kann ich mit diesen Zahlen nichts anfangen!

gruß Martinus
 
Gunni Am: 09.12.2013 22:51:54 Gelesen: 493049# 318 @  
@ Martinus [#317]

Ich kenne Doppelzensur von gleichen Zensurstellen aus Brasilien ab 1942, wobei die Zahlen dort den Prüfernummern (Zensoren), die in den Zensurstellen arbeiteten, entsprechen - da die Amerikaner mit Eintreffen von Dudley Huskell, amerikanischer Verbindungsoffizier, in Rio de Janeiro am 26. September 1942 die Organisation der Zensur in Brasilien nach amerikanischem Vorbild umstrukturierten und reorgansierten, könnten einige Vorschriften auch auf den obigen Brief, aber aus der amerikanischen Besatzungszeit zutreffen.

Die eigentliche Zensur (+ Doppelzensur) wurde in Brasilien übrigens per Dekret am 9. Dezember 1942 verabschiedet. - Doppelzensur der gleichen Zensurstelle ist ab Dezember 1942 vor allem bei Einschreiben zu finden und bei "sensiblen" Auslandsbriefen. - Hintergrund hierfür soll eine interne Gegenprüfung der Arbeitsweise eines Zensors gewesen sein bzw. im Fall von Einschreiben sogar eine Vorschrift. - Wie gesagt, ich kenne mich mit der amerikanischen Besatzung in Deutschland nicht aus, könnte mir aber vorstellen, daß einige der o.g. Vorschriften auch in Europa angewandt wurden.

Gruß - Gunni
 
Manne Am: 10.12.2013 10:03:06 Gelesen: 493004# 319 @  
Hier ein Brief aus Italien, von Brenzone am 11.5.44 nach Schwenningen, Ankunft 20.5.44.

Gruß
Manne


 
reichswolf Am: 15.12.2013 04:41:13 Gelesen: 492658# 320 @  
Lange wurde hier nichts mehr mit Aachen-Bezug gezeigt, daher zeige ich heute mal eine Ansichtskarte aus Belgien vom 30.10.1915. Verwendet wurde sie als Auslandspostkarte mit dem Ziel Iglau in Mähren. Freigemacht wurde sie MiNr. 3 der deutschen Landespost in Belgien, die mit dem Maschinenstempel BRUSSEL 1 BRUXELLES 1 L entwertet wurde. In Aachen erhielt die Karte den violetten Zensurstempel Auslandstelle Aachen * Frei- gegeben.

Gekauft habe ich die Karte aber wegen des Motivs. Gezeigt wird die Darstellung eines kongolesischen Hochzeitstanzes im Nouveau musée du Congo in Tervu(e)ren. Das ist insofern interessant, als daß die Karte für mich exemplarisch für die geschönte und verfälschte Darstellung der Kolonie und des Kolonialismus steht, die (nicht nur) das Museum lange betrieben hat. Dabei hatte ja grade der belgische König Leopold II. als Herrscher über den Kongo unglaubliche Gräuel zu verantworten. Mittlerweile ist das in Belgien immer mehr im öffentlichen Bewußtsein, was sich auch im Konzept des Museums für die momentane Renovierung widerspiegeln wird.

Zum Museum noch zwei Links:

http://www.africamuseum.be/about-us/museum/history/Congomuseum?set_language=de&cl=de (Geschichte)
http://www.africamuseum.be/renovation/renovate/index_html?set_language=de&cl=de (Renovierung)



LG,
Christoph
 
JohannesM Am: 11.01.2014 22:28:30 Gelesen: 491256# 321 @  
Interessante Zahlungsanweisung vom März 1945. Halberstadt und Magdeburg waren da noch nicht besetzt, aber vielleicht Wien?

Jedenfalls ist ein Zensurstempel der Allierten darauf und jemand hat sich am Hakenkreuz zu schaffen gemacht.


 
Victoria8749 Am: 20.01.2014 14:52:07 Gelesen: 490774# 322 @  
Zensur Brief von Belgien nach Frankreich - von Deutschland geöffnet!

Hallo alle Sammlerfreunde,

mir ist dieser Brief bei Ebay aufgefallen. Fälschung, oder interressanter Beleg? Mich stört, das kein Datum zu sehen ist! Die Spezialisten hier, wissen bestimmt etwas zu sagen. Der Brief soll 10,50 € kosten, kommt aus Australien. Schon mal danke sage.

Viele Grüße Volker


 
Victoria8749 Am: 21.01.2014 17:32:37 Gelesen: 490714# 323 @  
Hallo Sammlerfreunde,

hat denn niemand eine Idee, die Auktion läuft morgen bei Ebay aus.

Danke, Gruß Volker
 
saintex Am: 21.01.2014 18:30:05 Gelesen: 490694# 324 @  
Meine Meinung:

Es handelt sich nicht um eine Fälschung sondern um ein zeitgenössisches Original, adressiert an den Bürgermeister des Pariser Vorortes Clichy.

Der Brief trägt die deutschen Zensurstempel mit dem Kennbuchstaben "c" für die Zensurstelle in Köln, die u.a. für die Zensur der Auslandspost aus Belgien zuständig war. Auch von daher "passt" der Zensurstempel.

Ob der Zensurbrief Dir 10.50 US$ zuzgl. Porto wert ist, musst Du selber entscheiden. Ich finde, es ist ein "normaler" Zensurbrief ohne Besonderheiten.

saintex
 
Mondorff Am: 21.01.2014 18:33:38 Gelesen: 490691# 325 @  
@ Victoria8749 [#322]

Da kein Datum erkennbar ist, kann nur vermutet werden, dass der Brief (an den Bürgermeister der Ortschaft Clichy) während der Kampfhandlungen im Frankreich-Feldzug in einen Kasten geworfen und von einer Prüfstelle des Oberkommandos der Wehrmacht geöffnet, geprüft und wieder verschlossen wurde.
Sieht echt aus.

Schönen Gruß
DiDi
 
saintex Am: 21.01.2014 18:44:10 Gelesen: 490688# 326 @  
@ Victoria8749 [#322]

Das Datum ist möglicherweise durch den Zensurstreifen verdeckt. Ich würde das Aufgabedatum zwischen der Wiederaufnahme des Postverkehrs nach der Besetzung Belgiens im Sommer 1940 und der Einstellung des Postverkehrs mit Frankreich im Jahre 1944 datieren. Ich schaue heute abend mal zu Hause in meiner Literatur zur deutschen Zensurpost nach, ob ich da für Dich noch weitere Informationen finde.

saintex
 
Victoria8749 Am: 21.01.2014 20:08:30 Gelesen: 490664# 327 @  
@ saintex [#326]

Hallo Saintex,

vielen Dank für Deine Ausführungen.

Gruß Volker
 
saintex Am: 21.01.2014 21:12:32 Gelesen: 490647# 328 @  
@ Victoria8749 [#327]

Hallo Volker,

jetzt von zu Hause aus einige weitere Informationen.

Bei dem roten Prüfstempel der Auslandsprüfstelle Köln (ABP Köln) handelt es sich nach meiner Ansicht um den Stempeltyp CP3.3.1 nach Landsmann [1] bzw. C-5 c) nach Riemer [2], der nach Landsmann für den Zeitraum 10.41-8.42 nachgewiesen ist. Nach Landsmann wertet dieser Stempeltyp mit ca. 2-3 Euro, da er häufig vorkommt.

Wenn das Aufgabedatum im belgischen Poststempel tatsächlich nicht lesbar ist hätte ich danach bei einem Preis von 10.50 US$ plus Porto "Probleme", da ich auch sonstige "Besonderheiten" des Zensurbeleges nicht erkennen kann. Im Hinblick auf den Wiederverkaufswert sollte bei gängigem Material nach meiner Ansicht nur erstklassige Qualität in die Sammlung aufgenommen werden. Dazu gehört für mich, dass die Poststempel deutlich lesbar sind. Nach den von Dir gezeigten (kleinen) Abbildungen gehört der abgebildete Zensurbeleg nach meiner Ansicht nicht dazu.

Aber möglicherweise kann ein Zensurexperte hier noch Besonderheiten erkennen, die den Preis rechtfertigen und die mir entgangen sind.

saintex

Literatur

[1] Horst Landsmann, Die Zensur von Zivilpost in Deutschland im 2. Weltkrieg, Gröbenzell 2008 Seite 102
[2] Karl-Heinz Riemer, Die Überwachung des Auslandsbriefverkehrs während des 2. Weltkrieges durch deutsche Dienststellen, Düsseldorf 1979 Seite 50
 
zensurpost Am: 21.01.2014 21:22:50 Gelesen: 490642# 329 @  
@ saintex [#328]

Alles korrekt beschrieben.

@ Victoria8749 [#322]

Wie von saintex bereits angegeben 2 bis 3 Euro Katalog"wert" nach Landsmann; den Brief würde ich aber in der Erhaltung nicht einmal für einen Euro aus 'ner Grabbelkiste mitnehmen - absolute Zensur-Massenware.

Beste Grüße
Hans-Georg
 
Victoria8749 Am: 21.01.2014 21:40:55 Gelesen: 490631# 330 @  
@ zensurpost [#329]

Hallo Hans-Georg und saintex,

vielen Dank für die Ausführungen, werde dann die Finger davon lassen.

Viele Grüße Volker
 
DL8AAM Am: 03.02.2014 14:28:16 Gelesen: 489799# 331 @  
In der yahoogroups-Mailingliste "[meterstampsociety]" wurde am Wochenende ein sehr interessanter Stempel gezeigt:



Zensur einmal anders herum, d.h. "Zensurstempel" über eine nicht durchgeführte Zensur. ;-)

" VA DOC NEITHER CENSORED NOR INSPECTED THIS ITEM AND ASSUMES NO RESPONSIBILITY FOR ITS CONTENTS"

Der Text heisst grob übersetzt, dass die Gefängnisbehörde, hier die "VA DOC" (Commonwealth of Virginia - Department of Corrections), den Brief weder zensiert, noch den Inhalt kontrolliert hat und deshalb auch keine Gewähr bzw. Verantwortung über/für den Inhalt übernimmt.

Genutzt wurde deren Absenderfreistempelgerät "02 1W 0001377881" der Connect+ Serie (="1W") von Pitney Bowes - auf den Portowert 0,00 gestellt - mit Slogan-Kundenklischee.

Werden eigentlich in Deutschland "Gefängnisbriefe" kontrolliert bzw. entsprechend gekennzeichnet?

Gruß
Thomas
 
reichswolf Am: 03.02.2014 14:53:20 Gelesen: 489793# 332 @  
@ DL8AAM [#331]

Ein Verwandter von mir hat gesessen. Briefe an oder von ihm wurden wohl kontrolliert (ich weiß aber nicht, wie genau und ob z.B. alles gelesen wurde), aber es gab keinerlei Vermerke auf den Umschlägen oder dem Briefen selbst. Das war in beide Richtungen so.

LG,
Christoph
 
Sennahoj Am: 22.02.2014 18:26:49 Gelesen: 488358# 333 @  
Hallo zusammen,

ich habe hier einen Beleg (1946) von Wien nach Berlin. Links sind zwei Zensurstempel zu finden: Der lilane scheint von der Zensurstelle der Alliierten in Wien zu sein. Was hat es mit der Zahl "407" im Stempel auf sich oder mit dem Vermerk "W." (es gibt ja auch den selben Stempel mit dem Vermerk "W.N.")? Der rote Stempel scheint von der Amerikanischen Zensurstelle in Berlin zu sein. Einige Infos zu diesem Stempel (der einem Bandstempel ähnelt) wären auch nicht schlecht.

LG Sennahoj


 
sammler-ralph Am: 12.03.2014 08:41:19 Gelesen: 487207# 334 @  
Ein wenig Postgeschichtlicher Hintergrund zum Zensurstempel:

Die Regierungsgewalt für die westlichen Zonen Deutschlands lag ursprünglich beim obersten Hauptquartier, Alliierte Einsatzwaffe (SHAEF, Supreme Head­quarters Alliied Expidionary Force), dessen Heeresführer der Amerikaner Dwight D. Eisenhower war. Die westlichen Alliierten hatten sich rechtzeitig auf die Übernahme der Regie­rungsgewalt vorbereitet, indem sie die sogenannten Schubladengesetze vorbe­reitet hatten. Auch in der amerikanischen Besatzungszone bildete so das Gesetz Nr. 76 der Militärregierung Deutschland dann die Grundlage für den Postverkehr. Dieses Gesetz untersagte zunächst jeglichen Postverkehr und kündigte für seine Wiederaufnahme Zensurmaßnahmen an:

Gesetz Nr. 76 Artikel III Zensur

8. Jeder durch die Post beförderte Schriftwechsel, alle auf die­sem Wege beförderten privaten Schriftstücke und Urkunden so­wie alle Mitteilungen mittels Fernsprecher, Fernschreiber, Tele­graf und Funkdienst müssen nach Wiederaufnahme des ent­sprechenden Dienstes die Zensurbestimmungen der Militärre­gierung beachten und dürfen nur auf dem behördlich zugelasse­nen Wege übermittelt werden. Mitteilungen, private Schriftstücke und Urkunden im Besitz von Zivilpersonen sind ebenfalls der Zensur unterworfen.

9. Die bei Inkrafttreten dieses Gesetzes gültigen Bestimmungen sind die "ZENSURBESTIMMUNGEN FÜR DIE ZIVILBEVÖLKE­RUNG IN DEUTSCHLAND UNTER DER HERRSCHAFT DER MILI­TÄRREGIERUNG". Abschriften dieser Bestimmungen werden, so­weit wie möglich, in jedem Postamt ausliegen und im Amtsblatt der Militärregierung veröffentlicht. Diese Bestimmungen können von Zeit zu Zeit ergänzt oder abgeändert werden.

10. Die Beamten und Angestellten der Reichspost haben alle zweckdienlichen Schritte zu unternehmen, um eine vollständige Einhaltung der Zensurbestimmungen zu gewährleisten und eine Umgehung der Zensur zu verhindern.

Als sich das Ende von SHAEF abzeichnete, richteten sich die Amerikaner eine eigene Zensurorganisation ein. Zu diesem Zweck wurde die Civil Censorship Division (CCD) gegründet. Diese Organisation bestand aus zwei Arten von Brief­prüfstellen: principal stations (Hauptprüfstellen)sowie field stations (Außenstellen der Hauptprüfstellen. Anfangs waren 3 principal stations im Einsatz:

Group A in München (Dienstbeginn 18.06.45, zuständig für den Eastern Military District)
Group B in Offenbach (Dienstbeginn 01.07.45, zuständig für den Western Military District)
Group C in Berlin (Dienstbeginn 10.09.45, zuständig für den amerikanischen Sektor von Berlin)

Die Zensurstelle Offenbach zog später nach Frankfurt/Main um und wurde dort auch als Group F geführt.

Am 01.10.45 erfolgte die Trennung von Truppenführung der U.S. Army und der Militärregierung. Analog wurde auch die Zensur-Organisation angepasst:

CCD Group A in München: Diese Zensurstelle war für Bayern zuständig. Ihr war eine field station in Nürnberg zugeordnet, welche am 27.08.46 nach Kulmbach umzog und dort als Group D geführt wurde.
CCD Group B in Frankfurt/Main, die für Hessen zuständig war.
CCD Group C in Berlin, deren Zuständigkeitsbereich der amerikanische Sektor von Berlin war.
CCD Group E mit Sitz in Esslingen. die Zensurstelle gehörte erst als Detachment E zur CCD Group B und wurde am 23.11.45 in Group E umbe­nannt. Die Stelle war für den amerikanisch besetzten Teil von Württemberg und Baden zuständig. Ihr war eine field station in Karlsruhe zugeordnet.
CCD Group ? in Bremen. Diese Zensurstelle bestand nur vom Herbst 1945 bis zum Frühjahr 1946.

Die Zensurstellen Esslingen und Kulmbach wurden im April 1947 geschlossen, ihre Aufgaben gingen auf die Zensurstelle Offenbach über. Diese wurde am 18.08.47 geschlossen. Am 15.10.47 wurden die Zensurbestimmungen in der amerikanischen und in der britischen Besatzungszone aufgehoben. In den Jahren 1948 bis 1950 erfolgten lediglich noch Devisenkontrollen.

[Redaktionell aus dem Thema "Alliierte Besetzung SBZ: Schöne Belege" kopiert]
 

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