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Thema: (?) (515) Zensurpostbelege
Das Thema hat 535 Beiträge:
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Regis Am: 16.01.2020 13:03:25 Gelesen: 215052# 461 @  
Gestern erhielt ich 2 US-Belege mit israelischer Zensurierung.





Die Briefe gingen nach Ramallah, Westjordanland und stammen aus 1969 und 1970.

Wer weiss wie lange Post in die Palästinensergebiete zensuriert wurde ? D.h. auch, wurden alle Sendungen geöffnet, oder gab es auch Durchlaufzensur mit Stempel. Hatte solche Belege vorher nie gesehen. Regis
 
Ameise Am: 22.01.2020 13:00:37 Gelesen: 214251# 462 @  
Hallo,

dann sind dies sicher auch Zensurstempel oder?



Viele Grüße
Enrico
 
Ameise Am: 23.01.2020 17:15:39 Gelesen: 214137# 463 @  
Hallo,

dieser Beleg ging von Großröhrsdorf (7.5.1920) nach Usti n. Labem 1 (Aussig) und dann?



Der Brief wurde ja zuerst nach Dresden, zum Kontrollieren/Zensur befördert:





Warum aber dann die tschechische Frankierung?

Kann jemand den Verlauf des Briefes nachvollziehen?

Danke schon mal.

Viele Grüße
Enrico
 
Detlev0405 Am: 23.01.2020 17:25:01 Gelesen: 214135# 464 @  
@ Ameise [#463]

Hallo Enrico,

das ist keine tschechische Frankatur im üblichen Sinne, sondern Portomarken für eine Nachgebühr.

Wenn Du Dir den Adressaten richtig ansiehst, steht dort nur F. Petschek - Aussig. Da kein Rücksendevermerk zu sehen ist, hat die tschechische Post sich wohl die Mühe gemacht und den Adressaten ausfindig gemacht. Das hat sie sich selbstverständlich bezahlen lassen.

Hinzu kommt, dass ab 06.05.1920 ein Brief ins Ausland 80 Pfennige kostete, also der Brief unterfrankiert war. Das war wohl der Hauptgrund für die Portoerhebung vom Empfänger.

Gruß
Detlev
 
Ameise Am: 23.01.2020 17:47:17 Gelesen: 214128# 465 @  
Hallo Detlev,

danke für deine Erklärungen.

Deshalb auch die handschriftliche blaue "80" auf der Vorderseite.

Viele Grüße
Enrico
 
Ameise Am: 25.01.2020 21:44:46 Gelesen: 213856# 466 @  
Hallo,

hier ein Einschreibbrief von Amsterdam nach Chemnitz, mit Stempel "Postüberwachungsstelle / * Emmerich *" und einen violetten Rechteckstempel "Ch.":



Viele Grüße
Enrico
 
focus Am: 06.04.2020 13:30:40 Gelesen: 208243# 467 @  
Zensurpost Stempel Wer kann helfen ?

Hallo,

ich habe eine ganze Menge Zensurbriefe beim Stöbern entdeckt. Da ich mich mit dieser Thematik bisher noch nicht weiter beschäftigt habe, wollte ich in dieser Runde einmal fragen, ob mir Jemand etwas über die diversen Stempel auf diesen Dokumenten sagen kann.

Mich interessiert vor allem die kleinen Zahlenstempel 2241, 15, 25, 8, A.

Sind diese Bezeichnungen von Dienststellen oder Prüfern?

Gibt es darüber Listen oder Literatur?

Dieses scheint ein sehr spannendes Gebiet zu sein, evtl. wird daraus ein Neues für mich. :-)



Vielen Dank schon mal im voraus.

Bleibt alle gesund.

Lieben Gruß

Marcus
 
Lars Boettger Am: 06.04.2020 19:51:38 Gelesen: 208203# 468 @  
@ focus [#467]

Hallo Marcus,

Lesetipp zu Ostern:

Horst Landsmann, Die Zensur von Zivilpost in Deutschland im 2. Weltkrieg, Gröbenzell 2008. Das Buch vermittelt Dir einen guten Überblick über die deutsche Zensur im 2. Weltkrieg.

Beste Grüße!

Lars
 
ChristianSperber Am: 06.04.2020 22:31:50 Gelesen: 208168# 469 @  
Hallo allerseits,

den "Lesetipp zu Ostern" gibt es bei Books on Demand in einer 2. Auflage [1] für 22,90 €. Sehr zu empfehlen, und vielleicht bekommt man es ja bei umgehender Bestellung auch noch bis Ostern :-)

Jetzt brauchen wir noch einen entsprechenden Lesetipp für die italienische Zensur; denn es hat sich ja nicht nur die ABP (Auslandsbriefprüfstelle) München (Kennbuchstabe d) auf dem Beleg verewigt.

Gru0

Christian

[1) https://www.bod.de/buchshop/die-zensur-von-zivilpost-in-deutschland-im-2-weltkrieg-horst-landsmann-9783749480500
 
saintex Am: 07.04.2020 21:56:19 Gelesen: 208081# 470 @  
@ ChristianSperber [#469]

Hier jetzt noch der entsprechende "Lesetipp zu Ostern" für die italienische Zensur für Leser mit englischen und italienischen Sprachkenntnissen:

Gianfranco Mattiello, Italian Censorship on civil mail 1940-1945, 2. Auflage 2007, 374 Seiten, in englischer Sprache mit einem Vorwort bzw einer Zusammenfassung in italienisch und deutsch.

Aber wie jedes dicke Osterei ist der Lesetipp zur italienischen Zensur gut versteckt. Eine Bezugsquelle habe ich im Internet nicht gefunden.

Vielleicht kann die Fernleihe helfen ?

MfG Wolfgang
 
ChristianSperber Am: 08.04.2020 00:45:25 Gelesen: 208045# 471 @  
@ Hornblower [#453]

Hallo Michael,

die Raute ist ein britischer Zählstempel und hat mit Zensur nichts zu tun, siehe z.B. [1]

Gruß

Christian

[1] http://fuchs-online.com/A-Z/British_Postal_Census_Markings.htm
 
Hornblower Am: 08.04.2020 07:36:23 Gelesen: 208021# 472 @  
@ ChristianSperber [#471]

Hallo Christian,

vielen Dank für diese Hilfe - ich hatte schon aufgegeben. Jetzt werde ich das mal übersetzen und dann kann ich meinen Beleg endlich korrekt beschreiben.

Beste Grüße und nochmals Danke
Michael
 
Postgeschichte Am: 08.04.2020 10:40:37 Gelesen: 208001# 473 @  
@ saintex [#470]

Das Buch von Mattiello, Gianfranco Mattiello, Italian Censorship on civil mail 1940-1945, wird hier nicht angeboten, dafür aber andere [1].

Gruß
Postgeschichte

[1] https://www.vaccari.it/editoria/libreria/index.php?_c=pm.2gm&_all=1&tsid=f17836536028a9b097f4cedf6ce5bf4a4005c883b4e133f5f1b751e2b24f4b47
 
Hornblower Am: 09.04.2020 09:47:26 Gelesen: 207870# 474 @  
Hallo zusammen,

da der Beginn meines Sammelgebietes "100 Jahre Briefmarken" in die Anfänge des Zweiten Weltkrieges fällt, haben sich hierzu in der Sammlung auch einige Belege angesammelt. Hier ein Brief aus London vom 15. Juli 1940 nach "Denva (sic!), Colorado - hat wohl jemand so geschrieben wie er sprach:



Bei Ausbruch des Krieges im September 1939 war zunächst das Army Council für die Zensurmaßnahmen zuständig. Presseerzeugnisse wurden ab April 1940 vom Ministry of Information (MoI) überwacht. Das MoI war bereits während des Ersten Weltkrieges gegründet und zu Beginn des Zweiten neu aufgestellt worden. Es hatte seinen Sitz im Senate House der Universität London und umfasste rund 1.000 Mitarbeiter. Für ihre Zensur verwendete es einen orangefarbenen Zettel mit dem Hinweis „P & C.B.“ (Press & Censorship Bureau). Der Zensor vermerkte seine Nummer, hier 213, mit einem Blaustift. Diese Zettel wurden bis zum Ende des Krieges verwendet.

Am 6. April 1943 wurde das Postal and Telegraph Censorship Department gegründet, das aber dem MoI unterstellt blieb. Es hatte seinen Sitz in London und verfügte über zahlreiche Außenstellen. Am 30. September 1945 stellte es seine Arbeit ein.

Gruß
Michael
 
Hornblower Am: 10.04.2020 08:39:16 Gelesen: 207779# 475 @  
Hallo zusammen,

wenn der Zensor im geöffneten Brief etwas zu beanstanden hatte, erhielt der Brief einen Aufkleber und ging an den Absender zurück. Solche Briefe sind nicht leicht zu finden.



Frohe Ostern
Michael
 
TomWolf_de Am: 10.04.2020 15:21:38 Gelesen: 207725# 476 @  
Hallo zusammen,

eigentlich ein unscheinbarer Zensurbeleg aus der Zeit der Devisenkontrolle 1920 von Budapest nach Friedrichshafen gelaufen. Aber der Zettel auf der Rückseite mit der Nummer 19 stammt von der Devisenkontrollstelle Stuttgart. Friedrichshafen hatte keine eigenen Zettel verfügbar, die Zettel aus Stuttgart wurden auch dort verwendet.

Schöne Ostertage!
Thomas


 
Hornblower Am: 11.04.2020 09:51:34 Gelesen: 207637# 477 @  
Hallo zusammen,

auch die Feldpost wurde zensiert. Hier der Brief eines Hauptmanns aus Nairobi, der sich für die Zusendung der Jubiläumsmarken bedankt:



Und hier noch ein Beleg der Marine:



Schöne Ostern
Michael
 
TomWolf_de Am: 11.04.2020 18:13:09 Gelesen: 207586# 478 @  
Hallo zusammen,

was man so beim Aufräumen alles wiederfindet! Ich zeige Euch zwei Zensurbriefe der amerikanischen Postzensurstelle in Bremerhaven (bei Riemer auf Seite 48 beschrieben). Da es sich um Ortsbriefe handelt ist die Zuordnung zu Bremerhaven eindeutig.

Gruß
Thomas


 
wuerttemberger Am: 11.04.2020 18:59:13 Gelesen: 207575# 479 @  
@ TomWolf_de [#476]

Kann es nicht sein, dass der Brief erst über Stuttgart lief und nach der Zensur erst nach Friedrichshafen?

Ich habe hier einen Beleg, der von Ravensburg nach Weinfelden in der Schweiz lief. Friedrichshafen war eigentlich für Oberschwaben zuständig, aber die lange Laufzeit könnte auch bedeuten, dass der Brief erst in Stuttgart zensiert und dann in die Schweiz geschickt wurde.



Gruß

wuerttemberger
 
TomWolf_de Am: 11.04.2020 19:38:32 Gelesen: 207568# 480 @  
@ wuerttemberger [#479]

Das wäre durchaus denkbar. Aber dann würde ich einen Cachet-Stempel der Stuttgarter Devisenkontrollstelle erwarten! Es kam zwar durchaus vor, dass diese Stempel mal nicht abgeschlagen wurden, dann wurde aber wenigstens ein handschrifliches Signum eines der Prüfer angebracht.

Vielleicht sollte ich das Signum auf meinem Beleg mit denen der Stuttgarter vergleichen, eventuell habe ich mich doch getäuscht. Trotzdem ein spannendes Thema!

Thomas
 
Hornblower Am: 12.04.2020 14:29:30 Gelesen: 207456# 481 @  
Hallo zusammen,

hier noch ein englischer Zensurbrief. Briefmarken durften während des Krieges nicht einfach verschickt werden, sondern mussten einer besonderen Stelle vorgelegt werden, die den Inhalt prüfte und bestätigte. Danach passierte der Brief dann die Zensur und ging an seinen Bestimmungsort, hier nach Georgetown/Demerara in British-Guiana.



Schöne Ostern
Michael
 
Hornblower Am: 13.04.2020 16:42:17 Gelesen: 207341# 482 @  
Hallo zusammen,

hier noch ein weiterer Feldpostbrief aus 1940



Beste Grüße
Michael
 
Hornblower Am: 17.04.2020 14:02:31 Gelesen: 206970# 483 @  
Hier habe ich noch eine Auslandspostkarte aus dem Jahr 1943 von Genf nach Kairo mit dem leider nicht vollständig lesbaren ägyptischen Zensurstempel.



Als Destination finde ich so etwas immer interessant.

Gruß
Michael
 
philast Am: 17.09.2020 17:07:36 Gelesen: 194171# 484 @  
Hallo,

anbei ein Feldpostbeleg aus Quednau vom 24.9.15, der Ort liegt wenige km nördlich von Königsberg nach Urbeis im Elsass. Abgeschlagen ist auch ein Kastenstempel mit Inschrift 'M.P.', im Format ca. 12.5 * 8.5 mm, wahrscheinlich ein Zensurstempel.

Ich schreibe wahrscheinlich, weil dieser Stempel im Riemer in ähnlicher Form (abweichende Größe) nur bei der Überwachungsstelle Memel aufgeführt ist, die erst im Januar 1916 in Betrieb genommen wurde und auch geographisch würde diese Prüfstelle zum vorliegenden Beleg nicht passen. Vom Elsass gibt es keine plausiblen Zensurstempel dieses Aussehens.

Bei der Überwachungsstelle Königsberg ist ein derartiger Stempel nicht registriert, dort gibt es nur den ab 1916 registrierten und häufig vorkommenden Kastenstempel mit der Inschrift 'M.P.K.' . Möglicherweise ist der hier gezeigte Stempel ein Vorläufer.

Wer kann ähnliche Abschläge mit Inschrift 'M.P.' präsentieren?



Grüße
philast
 
Briefuhu Am: 08.05.2021 20:53:56 Gelesen: 163648# 485 @  
Hier ein Brief vom 21.09.1943 aus San Esteban/Argentinien nach Passo-Fundo/Brasilien, dort angekommen am 24.09.1943. Brief wurde geöffnet und wieder verschlossen. Entsprechende Zettel Stempel und Verschluß angebracht.



Schönen Gruß
Sepp
 

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