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Thema: Tschechoslowakei: Belege bestimmen
Das Thema hat 109 Beiträge:
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Detlev0405 Am: 17.02.2017 16:25:18 Gelesen: 57959# 10 @  
@ Franz-Karl Lindner [#7]

Ja es handelt sich um eine Blindensendung - Drucksache geschickt von blinden Schauspielern - wie aus dem Absender ersichtlich. Auf der Vorderseite unten den Marken ist der Vermerk: Zurück, Adressat ist an anderer Seite (also verzogen).

Ich habe auch im Spezialkatalog des tschechischen Philatelisten Verbandes von 1988 nachgeschaut wegen direkten Blindensendungen - ohne Erfolg. Ich komme lediglich für den Zeitraum von 28.10.1918 - 14.05.1919 auf eine Ganzsachen Gebühr von 3 Heller je 50 Gramm. Da Dein Beleg vom 30.02.1919 ist, würde es sich hier um die zweite Gewichtsstufe handeln.

Die Abkürzung P.T. - pøíležitostný tisk, was soviel wie gelegentliche Drucksache bedeutet.

Schönes Wochenende,
Detlev
 
Franz-Karl Lindner Am: 17.02.2017 21:53:29 Gelesen: 57927# 11 @  
Hallo Detlev,

Danke für deine Infos. Sehr interessant für mich. Werde diese in meiner Sammlung berücksichtigen. Meine entsprechenden Belege findest du auf meine Website http://www.lindnerfk.de

Franz-Karl
 
buzones Am: 17.02.2017 23:25:37 Gelesen: 57913# 12 @  
@ Detlev0405 [#9]

Ich denke, dass du bei deinen Ausführungen etwas übersehen hast:

1) In der Portoperiode vom 15.05.19 bis 14.03.20 galt für Sendungen aus der ČSR nach Deutschland (und auch nach Österreich, Ungarn, Jugoslawien, Polen und die West-Ukraine) noch der Inlandstarif, also 25 Heller für den Brief bis 20 gr + 50 Heller Einschreibegebühr. [Pro tzv. blízkou cizinu platily tuzemské sazby...]

2) Daher ist das Trauerbrieflein nicht unter-, sondern um 18 Heller überfrankiert

3) Somit ist die blaue "11" auch kein Nachgebührenvermerk, sondern hat höchstwahrscheinlich – wie die gestempelte "70 im Kreis" – etwas mit der deutschen Devisenkontrolle zu tun. Im übrigen wäre in Deutschland damals ein Nachporto anders ausgeworfen worden und ab 1.10.1919 Beträge immer auf 5 Pfg. aufgerundet worden.

Wie du richtig schreibst, sind die Aufdruckmarken nur am Prager Sammlerschalter verkauft worden, was nahe legt, dass es sich bei der vorliegenden Frankatur um einen philatelistischen Beleg handelt, der dem Herrn Prof. zu ein paar mehr Sammlermarken verhelfen sollte. Dass die Marken nicht entwertet wurden, ist zwar merkwürdig, aber konnte durchaus vorkommen - postalisch gelaufen ist das Stück sicher.

Ralf
 
hajo22 Am: 18.02.2017 11:48:48 Gelesen: 57883# 13 @  
CSR Block 2 + Nr. 381-383 auf großformatigem Brief 1937 aus Bratislava nach Belgien. Entwertet mit Sonderstempel der philatelistischen Ausstellung in Bratislava (Pressburg).

Auf Brief dürfte der großformatige Block nicht häufig anzutreffen sein oder täusche ich mich?



VG, hajo22
 
buzones Am: 18.02.2017 12:43:35 Gelesen: 57874# 14 @  
Hallo hajo22,

ich bezweifele stark, dass dieser "Brief nach Belgien" jemals einen Postsack von innen gesehen hat. Der Block 2 ist oben mit einem Ausschnitt aus Block 1 beklebt, das Mittelfeld und die Vignette aus dem gleichen Block kleben daneben. Die Sondermarken mit Aufdruck B.I.T. waren nur bis zum 31.10.37 frankaturgültig.

Wir haben hier also einen großen Briefumschlag, liebevoll beklebt und mit dem Sonderstempel des Ausstellungspostamtes vom 2. November 1937 (Letzttag!) verschönert. Der Block 2 hatte einen Frankaturwert von 2,50 Kč, ausreichend für einen Auslandsbrief bis 20 Gramm, aber dieser Umschlag wog/wiegt sicher mehr. Außerdem sieht die in die rechte untere Ecke gequetschte Anschrift für mich nicht authentisch aus - könnte Faserschreiber sein; den gab's 1937 noch nicht.

Just my 2¢.

Ralf
 
hajo22 Am: 18.02.2017 14:15:43 Gelesen: 57865# 15 @  
@ buzones [#14]

Ich habe nicht behauptet/geschrieben: Bedarfsmäßig gelaufen.

Natürlich sieht der Brief stark "gemacht" aus. Ob mit Faserstift beschriftet kann ich nicht sagen, es könnte auch Tinte sein.

Der 31.10.1937 war ein Sonntag. Vielleicht lag das Couvert zur Abstemplung schon der Post vor, wurde aber erst am 2.11. bearbeitet. Keine Ahnung.

Ich scane noch die Absenderadresse auf der Briefrückseite ein. Möglicherweise sagt Dir der Name etwas (Händler/Philatelist?).



VG, hajo22,
der dieses Gebiet nicht sammelt
 
buzones Am: 18.02.2017 20:34:28 Gelesen: 57845# 16 @  
@ hajo22 [#15]

Nein, der Herr Balázsy ist mir nicht bekannt, weder als Sammler noch als Händler.

Noch ein schönes Wochenende
Ralf
 
hajo22 Am: 18.02.2017 21:32:05 Gelesen: 57841# 17 @  
@ buzones [#16]

Macht nichts, ist sowieso nicht mein Sammelgebiet.

Hier ein R-Bf. aus Prag 1 nach Italien, frankiert mit 8 K in kleinen Werten auf der Couvertrückseite. Gestempelt 13.7.1938, Ankunft 15.7.38.

Diesmal sicher ein echt gelaufener (Bedarfs-)Brief.



VG, hajo22
 
Gerhard Am: 19.02.2017 10:59:33 Gelesen: 57814# 18 @  
@ buzones [#14]

Hallo Ralf,

zu Deiner Einschätzung der Mache [#13] gebe ich Dir recht; sieht für mich auch genau wie Faserstift aus. Ist etwas über den Verbleib des Sonderstempels bekannt? Da wurde nach der Okkupation doch mit Sicherheit einiges unterschlagen.

MphG
Gerhard
(jetzt siehst Du meinen Forumnamen)
 
rudi63 Am: 19.02.2017 11:23:58 Gelesen: 57805# 19 @  
@ Detlev0405 [#9]
@ buzones [#12]

Hallo,

laut Monografie der CS Briefmarken Vol. 2 waren die PC1919 nur im Inland gültig, vieleicht wurde die Frankatur deshalb nicht gestempelt.

Trotzdem sind mir andere Briefe mit dieser Ausgabe bekannt.

MfG
Rudi
 
rudi63 Am: 19.02.2017 11:33:50 Gelesen: 57803# 20 @  
@ buzones [#14]

Die BIT Ausgabe 1937 war bis 31.10.37 gültig, wurde aber bis 20.01.38 toleriert.

Die 4 Kc der BIT-Marken wären ein Auslandbrief der 2. Gewichtstufe.

Die Zeitungsmarken (also auch der Block) waren nur auf Zeitungen oder Zeitungspaketen gültig.

Ein philatelistischer Beleg.

Ich habe noch keinen Zeitungsmarkenblock auf Beleg aus dem Bedarf gesehen.

Der Block gestempelt ist nicht so häufig, meistens nur mit 1 Sonderstempel der Ausstellung oder dem orangem Autoposta-Stempel von Bratislava, Blocks bei denen alle 25 Marken entwertet sind, sind selten.

MfG
Rudi
 
hajo22 Am: 19.02.2017 11:42:28 Gelesen: 57801# 21 @  
Ich habe eine ganze Reihe von Briefen mit Überdruckmarken um 1920. Ich schreibe keinen Kommentar dazu, da nicht mein Sammelgebiet.

Hier ein Brief zwar gelaufen, aber offensichtlich philatelistisch inspiriert.



Hinweis: Eine Überprüfung des Schreibmaterials kann ich nicht vornehmen (wahrscheinlich Tinte).

VG, hajo22
 
Detlev0405 Am: 19.02.2017 19:55:58 Gelesen: 57755# 22 @  
@ rudi63 [#19]

Das stimmt Rudi darauf habe ich leider in dem Moment nicht geachtet - ist aber die einzig richtige Erklärung.

Danke für die Ergänzung.

Gruß Detlev
 
Detlev0405 Am: 19.02.2017 20:27:49 Gelesen: 57750# 23 @  
@ rudi63 [#20]

Das ist nicht ganz richtig Rudi. Die BIT Ausgabe wurde auf Beschluss noch einmal in ihrer Gültigkeit eingesetzt und zwar vom 01.01. bis zum 20.01.1938. Warum ist mir unbekannt, darüber gibt der philatelistische Leitfaden der tschechischen Briefmarken von 1988 auch keine Auskunft.

Allen anderen Angaben von dir zum Brief und dessen Charakter stimme ich auch zu.

Für Hajo noch - der Block ist trotzdem interessant, solange ich ihn nicht mit dem Bandmaß ( Scherz ) vermessen hätte. Es gibt 10 verschiedene Typen dieses Blockes, die sich in Höhe und Länge der unteren Schriftzeile unterscheiden. Warum sollst du nicht das Glück haben, einen vom Typ VII zu besitzen, auch wenn der Brief ansonsten philatelistischen Ursprungs ist.

Einen schönen Abend noch,
Detlev
 
Detlev0405 Am: 19.02.2017 20:48:23 Gelesen: 57746# 24 @  
@ hajo22 [#21]

Ich finde den Brief trotzdem Klasse, auch wenn er philatelistisch inspiriert wurde und nichts mit den gültigen Posttarifen gemein hat. Dafür zeigt er 3 verschiedene Ausgaben auf einen Blick und gestempelt in der Zeit (bis zum 31.01.1920). Bei der kurzen Laufzeit der Marken eh das größte Problem.

Das Problem der etwa 107 Hauptnummern bei dieser Überdruckausgabe - du musst Spezialist in Vermessungstechnik sein, um die einzelnen Untertypen herauszufinden. Im besagten Leitfaden von 1988 gehen die Detailbeschreibungen über 11 und eine halbe DIN A 4 Seiten handlich klein gedruckt.

Beste Grüße
Detlev
 
hajo22 Am: 19.02.2017 22:52:52 Gelesen: 57735# 25 @  
@ Detlev0405 [#24]

Danke Dir für die Infos. Ich mache einfach weiter mit einem Brief - wiederum Einschreiben-Eilboten - an die gleiche Adresse wie bei #21 und mit 9 Marken bunt frankiert. Der Express-Zettel wurde erst nach Abstempelung der Marken aufgeklebt. War Smichov damals schon Stadtteil von Prag oder eine eigenständige Ortschaft?



Wenn ich dazukomme, folgt morgen noch ein Brief an die gleiche Adresse.

VG, hajo22
 
Detlev0405 Am: 20.02.2017 09:06:19 Gelesen: 57713# 26 @  
@ hajo22 [#25]

Smichov ist seit 1909 Bestandteil von Prag und mittlerweile der größte Stadtbezirk.

Viele Grüße
Detlev
 
rudi63 Am: 20.02.2017 09:09:06 Gelesen: 57711# 27 @  
@ hajo22 [#21] und [#25]

Sind dekorative Belege der PC1919 Ausgabe. Smichov wurde 1922 nach Prag eingemeindet.

Wenn Du die Briefe veräußern möchtest hätte ich Interesse.

Grüße, Rudi
 
rudi63 Am: 20.02.2017 09:15:24 Gelesen: 57709# 28 @  
@ Detlev0405 [#23]

Mit den BIT Marken hast Du recht, habe ich überlesen.

Der Block in Typ VII ist eine Rarität, ich habe bisher noch keinen gefunden.

Grüße, Rudi
 
hajo22 Am: 20.02.2017 10:59:12 Gelesen: 57691# 29 @  
Hier wie angekündigt der dritte Brief mit dieser Adresse.

In [#21] hatte der Brief die R-Nummer 608, hier die R-Nr. 607. Die Briefe sind also aller Wahrscheinlichkeit nach gleichzeitig aufgegeben worden.



Morgen stelle ich mal keinen Brief mit Überdruckmarken ein.

VG, hajo22
 
hajo22 Am: 20.02.2017 14:26:22 Gelesen: 57661# 30 @  
Weil ich jetzt doch noch ein bißchen Zeit habe, kann ich den für morgen avisierten Brief schon heute präsentieren.

Einschreib-Luftpostbrief aus Prag 7 vom 4.5.1938 nach Quito/Ecuador. Frankiert mit 40 Kc.

Keine Gewichtsangabe ersichtlich, auf der Briefrückseite Luftpost-Leitstempel von Prag 7. Mit Deutscher Luftpost Europa-Südamerika befördert (roter Luftpostleitstempel). Zeilen-Datumsstempel unter den Marken: 17 May 1938 (vermutlich vom Ankunftsort).

Frage dazu: Könnte der Brief portogerecht sein (bei einem bestimmten unterstellten/angenommenen Gewicht)? Kann jemand die Absender-Adresse ins Deutsche übersetzen?



VG, hajo22
 
rudi63 Am: 20.02.2017 17:03:45 Gelesen: 57647# 31 @  
@ hajo22 [#30]

Sehr schöner portogerechter Beleg.

Auslandsbrief bis 20 g Kc 2,50
Einschreiben Kc 2,50
Luftpost Ecuador
Kc 17,50 je 5 g. Kc 35,00
 

Also hat der Brief 10 g gewogen.

Die Marken sollten in der besseren Zähnung 12 1/4 sein.

Absender ist die General u. Handelsdirektion der
vormaligen Skoda Zweigwerke aus Pilsen
Aktiengesellschaft
Prag

Gruß Rudi
 

hajo22 Am: 20.02.2017 19:04:32 Gelesen: 57636# 32 @  
@ rudi63 [#31]

Danke rudi63 für das Aufdröseln beim Porto. Schön, daß der Brief portogerecht ist. Danke auch für die Übersetzung.


Da ich gerade die Schachtel mit den CSR-Belegen auf dem Schreibtisch habe, die ich gefühlt eine kleine Ewigkeit nicht mehr in den Händen hatte, fand ich noch weitere interessante Belege, die ich hier so nach und nach vorstellen möchte.

Einschreibbrief von der tschechischen Legation in Kairo frankiert mit Ägypten 40 Mills nach Prag, Ankunft 1.12.1937.



VG, hajo22
 
Detlev0405 Am: 20.02.2017 19:49:38 Gelesen: 57624# 33 @  
@ rudi63 [#28]
@ hajo22 [#30]

Rudi, ich wollte Hajo ein bisschen Mut machen bei seinem Block, was ja aus philatelistischer Sicht wie ein hässliches Entlein herkommt, könnte sich ja als Schwan entpuppen. Ich habe auch von diesem Block noch keinen Typ VII gehabt, aber schon einen postfrischen gesehen - geprüft.

Dein Luftpostbrief ist Klasse Hajo, die Details hat dir ja Rudi schon erläutert. Ich stimme mit ihm überein, das es nach der 12 1/4 Zähnung aussieht, als Paar immer eine Augenweide auf Brief. Danke fürs zeigen.

Gruß Detlev
 
hajo22 Am: 20.02.2017 20:39:33 Gelesen: 57616# 34 @  
Dann zeige ich heute noch aus der Schachtel:

Blanko-Couvert mit 4 Provisorien, gestempelt Budweis.

Handschriftlich ist auf dem Couvert mit Bleistift vermerkt (nicht von mir!): "Tschecho-Slowakei / 3 Briefe zusammen nur M(ark) 125 -" (da waren wohl Inflationsmark gemeint)

Unten links sieht man noch den Abdruck einer rostigen Büroklammer und handschriftlich 1-3



Ich habe diesmal eine höhere Auflösung gewählt.

VG, hajo22
 

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