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Thema: Gestempelte, handschriftliche oder Postvermerke als Label auf Belegen
Das Thema hat 353 Beiträge:
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Baldersbrynd Am: 08.12.2008 09:44:49 Gelesen: 545350# 79 @  
Hallo Alle

Habe diesen Nachnahme-Brief. Gesendet am 15.6.1944 von Dresden nach Hamburg.

Auf der rechten Seite ist ein Stempel "D-Bezug", was bedeutet das? Ist es ein amtlicher oder ein privater Stempel?

Viele Grüße
Jørgen


 
Jahnnusch Am: 08.12.2008 11:28:50 Gelesen: 545343# 80 @  
Vielleicht soll das Dauerbezug heißen. War ja noch die gute alte Zeit. Heute heißt es Abonnement.

Jürgen
 
Baldersbrynd Am: 08.12.2008 11:42:06 Gelesen: 545338# 81 @  
@ Jahnnusch [#80]

Vielen Dank für Deine Antwort. Es ist dann ein privater Stempel.

Grüß
Jørgen
 
AhdenAirport Am: 09.12.2008 21:15:21 Gelesen: 545297# 82 @  
Hier mal eine Variante eines Retour-Beleges, die so (glaub ich) noch nicht gezeigt wurde, Bonbon inclusive. ;-)

Postkarte aus London nach Berlin 1903, frankiert mit einem halben Penny. Daß dies zuwenig ist, wurde bereits in London festgestellt, von dort stammen

- der rote Einkreisstempel
- der sechseckige Tax-Stempel
- und der handschriftliche Vermerk 1d

In Berlin wurde zunächst der Fehlbetrag auf 5 Pfennig und das Nachporto auf 10 Pfennig festgestellt. Es folgen der V-Stempel für verspätete Zustellung (wohl wegen der Behandlung der Nachgebühr) und der normale Ausgabestempel, beide von Berlin S 59.

Der Empfänger hat jedoch wegen der Nachgebühr die Annahme verweigert, dies wurde dokumentiert durch den zweisprachigen Klebezettel und den Vermerk am linken Rand: "Adrs. verweigert die Annahme wegen Portozuschlag".

Ab hier bin ich nicht mehr ganz sicher, in welcher Reihenfolge die Bearbeitung erfolgte, es finden sich die handschriftlichen Vermerke:

- "Retour" sowie Streichung der Anschrift in blau
- und "Absender nicht ..." (das dritte Wort kann ich nicht lesen)

Zugleich musste die bereits eingetragene Nachgebühr wieder zurückgenommen werden, dies geschah mittels des violetten Entlastet-Stempels.

Wie Concordia CA bereits weiter oben im Thread erwähnte, hätte diese Karte eigentlich im Reißwolf enden müssen, da sie weder an Empfänger noch an Absender zuzustellen war - aber sie hat "überlebt" und zeigt den einzigen bisher registrierten Abschlag des Entlastungsstempels von Berlin S 59, noch dazu in violett! (violette Abschläge sind sonst nur von Berlin W 9 bekannt)



Grüße aus Berlin,
joey

PS: Falls jemand einen weiteren Abschlag dieses Entlastungsstempels hat, vielleicht sogar im üblichen schwarz, wäre ich für einen scan sehr dankbar.
 
AhdenAirport Am: 13.12.2008 15:59:48 Gelesen: 545241# 83 @  
@ Concordia CA [#4]
@ reichswolf [#5]

Um noch einmal fast auf den Anfang des threads zurückzukommen.

Auch nach der Kapitulation gab es noch Gründe für kriegsbedingte Retouren, in Berlin-Halensee offenbar so häufig, daß ein eigener Stempel angefertigt wurde:

Haus zerstört Neue Anschrift unbekannt

Man mag sich gar nicht vorstellen, welches Leid sich dahinter verbirgt.



Grüße aus Berlin,
joey
 
Jürgen Witkowski Am: 30.12.2008 18:52:07 Gelesen: 545085# 84 @  
Den unten gezeigten Brief interpretiere ich ohne genaue Detailkenntnisse der Tücken des internationalen Postverkehrs und bin daher für Korrekturvorschläge und Verbesserungen immer dankbar.

Ein mit einem Absenderfreistempel vorfrankierter Rückumschlag aus Deutschland ist in Frankreich in einen Briefkasten geworfen worden. Bei der Postsortierung wurde er aussortiert, da er keine französische Frankatur aufwies und erhielt er einen Stempel "TROUVÉ À LA BOÎTE" (im Briefkasten gefunden). Ein Absender befindet sich nicht auf dem Brief. Daher konnte er nicht nach dorthin zurückgeschickt werden, um eine französische Freimachung durchzuführen. Es wurde daher ein zusätzlicher schwarzer T-Stempel als Zeichen für einzuziehendes Nachporto aufgebracht. Da der Brief aber aus Sicht der deutschen Post als Rückantwort korrekt freigemacht war, wurde auf die Einziehung des Nachportos verzichtet.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Henry Am: 19.01.2009 13:28:55 Gelesen: 544966# 85 @  
Den Stempel interpretiere ich als Bearbeitungsvermerk in Stempelform. Da es sich um eine normale Postkarte handelt, kann es sich bei der "Bestellung" eigentlich nur um die Zustellung handeln.

Henry


 
Sammelfreak Am: 19.01.2009 14:58:33 Gelesen: 544957# 86 @  
@ Henry [#85]

Das ist ein normaler Ausgabestempel aus Berlin ab 1899 bis 1906. Den gibt es in verschiedenen Größen sowie mit und ohne Sterne.

Mehr zu dem Thema findest Du hier:

http://www.berliner-postgeschichte.de.tl

mfg
Martin
 
Georgius Am: 19.01.2009 19:44:31 Gelesen: 544937# 87 @  
@ Henry [#85]

Hallo Henry,

Du hast völlig recht. Was wir heute unter Zustellung verstehen, wurde damals als Bestellgang bezeichnet. In größeren Städten waren das manchmal mehr als nur zwei pro Tag.

Das ist unsere Muttersprache im Wandel der Zeiten.

Viele Grüße
Georgius
 
Stempelwolf Am: 19.01.2009 21:47:41 Gelesen: 544921# 88 @  
@ Henry [#85]

Hallo Henry,

zuerst waren es die "D"-Stempel = Distributionsstempel, die dann von den "B"-Stempeln = Bestellgangstempel abgelöst wurden. In der Abbildung sieht man den Übergang aus dem Jahr 1888 deutlich. Die Ziffernstempel auf den Belegen sind dann vom Zusteller aufgebracht worden, damit man wusste wer "den Fingerabdruck beim Lesen der Karte hinterließ".

In Stuttgart wurde 6 mal am Tag zugestellt (D6, B6). Heute gibt es nur noch den roten Codierstreifen, der aber nicht die Zustellung dokumentiert.



Beste Grüße
Wolfgang
 
HEFO58 Am: 20.01.2009 00:16:27 Gelesen: 544909# 89 @  
Hallo

Für den Fall, dass jemand die Briefmarke auf die falsche Seite geklebt hat, gab es auch Stempel. Als Beispiel hier eine alte Ansichtskarte aus der Schweiz.

Gruß
Helmut



 
Lars Boettger Am: 20.01.2009 13:54:22 Gelesen: 544889# 90 @  
Hallo Helmut,

ist das ein Poststempel oder ein privater Stempel? Ich kenne die Stempel von Ansichtskartensammlern mit den Worten "verso" oder "verte".

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
HEFO58 Am: 20.01.2009 14:24:59 Gelesen: 544886# 91 @  
@ Lars Boettger [#90]

Hallo
Lars

Im Original hat es den Anschein, dass der Stempel bereits damals aufgebracht wurde. Genaueres kann ich dazu allerdings mangels Literatur auch nicht sagen. Es ist auch das einzige Exemplar, was ich in der Art habe.

Vielleicht kann ja einer der Stempelexperten Klarheit schaffen.

Gruß
Helmut
 
Stempelwolf Am: 22.01.2009 22:06:03 Gelesen: 544850# 92 @  
Hallo,

weiß jemand was die Abkürzung "AFM" im Wort AFM-Abdruck ausgeschrieben heißt?



Beste Grüße
Wolfgang
 
Jürgen Witkowski Am: 22.01.2009 22:11:36 Gelesen: 544849# 93 @  
@ Stempelwolf [#92]

Ich tippe mal auf Absender- Freistempel- Maschinen -Abdruck.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
AfriKiwi Am: 23.01.2009 00:13:09 Gelesen: 544838# 94 @  
@ Stempelwolf [#92]

Ich tippe mal auf:

AFM = Adobe Font Metric (wie der Name schon sagt: Metric-Dateien; für Unix u.ä., ASCII-Text für das Kerning, Spacing etc.)

Im Begriff, dass auch viele Firmenbriefe heute mit Adresse-Druckarten versehen wird.

AFM hat ja zu tun mit der schriftlichen Bearbeitung, wenn's mangelt kann es nicht gelesen werden durch das Sortiersystem.

Erich
 
Stempelwolf Am: 23.01.2009 22:27:33 Gelesen: 544816# 95 @  
Hallo Erich und Jürgen,

Eure Tipps sind beide möglich. Ich selbst hatte auf Absender-Finger-Muster getippt (grins).

Aber was bedeutet es jetzt endgültig. War/Ist denn keiner der Mitlesenden bei der Post angestellt? Dieser Jemand müsste es doch definitiv Wissen.

Beste Grüße
Wolfgang
 
HEFO58 Am: 23.01.2009 22:52:42 Gelesen: 544812# 96 @  
@ Stempelwolf [#92]

Hallo

Wie wäre es mit Automaten Frei Marken-Abdruck.

Gruss
Helmut
 
Carolina Pegleg Am: 28.01.2009 03:41:33 Gelesen: 544757# 97 @  
@ Stempelwolf [#92] bis [#96]

Concordia hat recht. Ich habe mich eben auf der Webseite der Deutschen Post umgeschaut und dort wird "amtlich" die Abkürzung AFM für Absenderfreistempelmaschine gebraucht. Diese Abkürzung macht m. M. auch im Kontext Sinn. Ein deutlich lesbarer Abdruck des Freistempels ist Vorschrift, damit die Richtigkeit des Portos geprüft werden kann. Kann man den Abdruck nicht lesen, gilt der Brief eben als unfrankiert.
 
Stempelwolf Am: 28.01.2009 21:46:49 Gelesen: 544727# 98 @  
@ Carolina Pegleg [#97]

Danke, für die Recherche. Jetzt kann der Beleg vollständig beschrieben in die Sammlung. Manchmal vergesse ich, daß ich doch vor einem Lexikon (http://www.etc) sitze und dies hätte selber herausfinden können.

Beste Grüße
Wolfgang
 
HEFO58 Am: 28.01.2009 22:25:01 Gelesen: 544722# 99 @  
Hallo

Auf dieser Ansichtskarte ist der Stempel "Aus dem Briefkasten" zu lesen. Zu sehen ist auch noch, dass die ursprüngliche Hausnummer durchgestrichen worden ist und eine andere darunter geschrieben wurde.

Hat da der Briefträger die Karte wieder aus dem falschen Briefkasten gefischt oder was?

Gruß
Helmut



 
AfriKiwi Am: 29.01.2009 00:03:10 Gelesen: 544713# 100 @  
@ HEFO58 [#99]

Hallo Helmut,

>>Hat da der Briefträger die Karte wieder aus dem falschen Briefkasten gefischt oder was? <<

Ich glaube wohl nicht. Jemand hatte die Postkarte in der Nähe vom Briefkasten angesteckt da die Nummer nicht stimmte. Entweder der Posthüter zu Hause oder der Briefträger (was ich nicht glaube) hat 'Aus dem Briefkasten' gestempelt und vielleicht noch an richtige Adresse besorgt.

@ Carolina Pegleg [#97]

Hallo CP,

>>Ein deutlich lesbarer Abdruck des Freistempels ist Vorschrift<<

Nun war ich wohl nicht ganz daneben. Wenn der Aufdruck (nicht schriftlich wie ich schrieb !) nicht lesbar ist wegen des AFM = Adobe Font Metric Aufdruckes galt es als unfrankiert.

Erich
 
Postgeschichte Am: 01.02.2009 13:30:23 Gelesen: 544658# 101 @  
@ HEFO58 [#99]

Hallo Helmut,

Üblicher Weise wird eine falsch zugestellte Postsendung an den Briefträger oder das Postamt zurück gegeben. Die Karte sieht so aus, als ob die Hausnummer von dem falschen Empfänger aus Haus Nr. 37 in Nr. 35 abgeändert und dann wieder in den Post-Briefkasten geworfen wurde. Das Postamt hat dies offensichtlich erkannt und den Stempel "Aus dem Briefkasten" angebracht, da sie ansonsten wegen des in Österreich ungültigen Postwertzeichen Strafporto erheben hätte müssen.

Gruß Manfred
 
HEFO58 Am: 01.02.2009 13:50:22 Gelesen: 544653# 102 @  
@ Postgeschichte [#101]

Hallo
Manfred

Danke für die Erklärung.

Gruß
Helmut
 
AfriKiwi Am: 01.02.2009 21:03:08 Gelesen: 544627# 103 @  
@ Postgeschichte [#101]

>>Das Postamt hat dies offensichtlich erkannt und den Stempel "Aus dem Briefkasten" angebracht<<

Hallo Manfred,

Der =Aus dem Briefkasten= Stempel sieht m.E. nicht nach einem amtlichen Stempel aus, mag wohl daneben sein!

Adressiert an eine Frau, was möglich ein Wohnungsblock ist von mehreren Wohnungen. Eine Person, angestellt war u.a. die Post zu kontrollieren hatte die Postkarte an die richtige Person Nr.35 zugewiesen mit den Stempel dazu - 'halb'-amtlich'

Mit einer nachadressierung von Nr.37 nach Nr.35 würde die Post sich kaum bemühen und eher ein "Nicht zustellbar' Stempel draufmachen.

Als ich zuletzt in Salzburg war sind mir keine Hochhäuser aufgefallen und in 1955 konnte es auch ein Altersheim gewesen sein.

Alles reine schmunzelende Spekulation.

Erich
 

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