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Thema: Rumänien für Sammler
Das Thema hat 1100 Beiträge:
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Sleeran Am: 09.05.2015 13:30:32 Gelesen: 565272# 326 @  
Hallo zusammen,

eigentlich wollte ich für meine Einzelmarke ein Beispiel heraussuchen, bei dem die Marken ähnliche Merkmale aufweisen. Ich hatte den Ursprungsbeitrag in der Arbeit geschrieben und dort keinen Zugriff auf meine Scans.

Die eigentliche Frage lautet: Welche Type hat die Marke in [#315]. Ich kann kein eindeutiges Merkmal der 10II enddecken, trotzdem wirkt sie nicht wie eine 10I, zumindest wenn ich das mit meinen sonstigen Handdrucken (sind zwar nicht viele, aber bei 8 und 9 ja relativ leicht bestimmbar) vergleiche.

Die Fälschung ist ja beängstigend gut gemacht und enthält die Echtheitsmerkmale, auf die ich achte.

Viele Grüße,
Matthias
 
10Parale Am: 09.05.2015 14:21:33 Gelesen: 565268# 327 @  
@ Sleeran [#326]

Bei dieser von dir in [#315] gezeigten Marke ist es auf Grund

A. des Scan
B. des undefinierbaren M3-Stempels, der das Markenbild durchzieht

nicht sehr einfach eine genaue Bestimmung vorzunehmen. Die Farbe ist sehr tiefblau (Scan?), Echtheitsmerkmale können bestätigt werden, lediglich die Augen bereiten mir etwas Sorgen. Die Farbe ist sehr dick aufgetragen.

Dennoch halte ich Sie für einen Handeinzeldruck, also eine Michel Nr. 10 I. Da dies die höhere Auflage war, besteht hier auch die größte Farbvariation. Das Papier ist auffallend weiß und glatt, also denke ich handelt es sich um gewöhnliches weißes Papier, 10Ix. Bei der Michel Nr. 10II habe ich selten so ein glattes und weißes Papier gesehen, wenn der Scan mich nicht täuscht.

Übrigens sind die Positionen der Typen III der Michel Nr. 10 II bei den Feldern 6 und 17. Kann man übrigens an Hand des Bogens von bignell (siehe Beitrag [#317]) sehr schön erkennen.

Die Fälschung ist ja beängstigend gut gemacht und enthält die Echtheitsmerkmale, auf die ich achte.

Da bin ich mit dabei. In meiner Spezialsammlung (ich nenne sie mittlerweile so) stecken auch solche "Fälschungen", leider. Allerdings müsste man jetzt untersuchen, wer fälschte und wann fälschte der Fälscher?

Beigefügt zeige ich ein Ausschnitt aus einem alten Album mit einer 6 Parale und 30 Parale Marke vom Typ 10II, die also nicht aus 1862 stammt, sondern aus 1864. Obwohl das Papier ebenfalls hell ist, zeigt es leichte Wellen und deutliche Nagelkopfpunkte z.B. neben dem Posthorn.

Liebe Grüsse

10Parale


 
Sleeran Am: 11.05.2015 08:13:46 Gelesen: 565128# 328 @  
Hallo 10parale,

vielen Dank für deine Ausführungen. Die Marke ist wirklich so farbintensiv. Bei meinem Scanprogramm sind sämtliche Nacharbeiten deaktiviert.

Fälschungen habe ich nur von der 3par. Kann ich heute abend hochladen, falls Interesse besteht.

Viele Grüße,
Matthias
 
Heinz 7 Am: 11.05.2015 13:29:51 Gelesen: 565109# 329 @  
@ Sleeran [#328]

Hallo Matthias,

wenn Du Fälschungen zeigen willst, dann bitte lieber im Thema "Rumänien - echt oder falsch?" statt in "Rumänien für Sammler".

Liebe Grüsse

Heinz
 
10Parale Am: 22.05.2015 20:39:28 Gelesen: 564031# 330 @  
@ Forum

Hier eine wunderschöne Buntfrankatur aus dem Freimarkensatz König Karl I. Ährenausgabe 1893/98 mit 4 Marken zu einer Gesamtnominalen von 10 Bani auf einer Postkarte, die am 23. Januar 1898 in Bukarest abgeschlagen wurde und hauchdünn aber gut sichtbar am 25. Januar 1898 in München mit einem Ankunftsstempel versehen wurde.

Bayern klassisch wird es freuen, denn ich habe gelesen, dass er auf der Suche ist nach Incoming Mail Bayern aus Rumänien. So ein Stück findet sich sicher nicht oft.

Wunderschön auch der wie eine Briefmarke "gezähnte" Werbeaufkleber von Sténographie Duployé: der Name geht zurück auf Émile Duployé, den Erfinder des französischen Kurzschriftsystems.

Liebe Grüsse

10Parale


 
Heinz 7 Am: 23.05.2015 22:14:53 Gelesen: 563900# 331 @  
@ 10Parale [#330]

Eine sehr schöne Karte! Gratuliere!

Bayern klassisch meint vermutlich noch ältere Post (Briefe) von Rumänien nach Bayern. Aber das soll mein Lob über die schöne und seltene Karte aus Bukarest nicht schmälern! Und eine Dreifarbenfrankatur ist doch immer schön!

Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.05.2015 22:47:31 Gelesen: 563888# 332 @  
@ wahewa [#312]

Hallo Kollege,

Deine zwei Briefe sind beeindruckend! Zwei Mischfrankaturen (7./8. Ausgabe und 7./6. Ausgabe), wunderbar! Ich gratuliere; diese Briefe haben heute einen recht hohen Wert.

Heinz

Anbei auch ein Neueinkauf, der mir Freude macht:



Österr. Post in der Levante, Michel Nr. 7 I (50 Soldi braun von 1867) mit Stempel BUCAREST; Tchilinghirian fig. 715, aus der vierten Periode (Ungarische Konsularpost 1867-1869). Die 50 Soldi-Marke mit diesen Stempel wird als "RR" gelistet, und, offenbar aus der Sammlung G.H.Torrey (wenn es nicht eine Neuentdeckung ist, 1966 eventuell erst ein Exemplar bekannt?). Im Buch von Blistyar wird dieser Wert auf Seite 71 im Preiskatalog nicht aufgelistet.

Der Stempel war nur in Gebrauch von 15.6.1867 bis 31.3.1869, müsste also von 1868 sein (7. Juni). Es wäre interessant zu wissen, ob das Exemplar Torrey das Datum vom 7.6. trägt? Werde ich das wohl herausfinden können?

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 23.05.2015 23:55:36 Gelesen: 563882# 333 @  
@ Heinz 7 [#332]

Ich möchte (oder: sollte?) vielleicht zu diesem 50 Soldi-Wert erwähnen, dass Dr. Ferenc Nagy in seinem Buch "Die Ungarische Post in den Donaufürstentümern 1867-1869" (Wien, 2012) eine sehr kritische Haltung zu diesem Wert einnimmt. Er schreibt:

"Während Tchilinghirian und andere Autoren die 25 und 50 Soldi Werte als grosse Rarität mir "RR" bewerten, behaupte ich, dass sie bei den 6 ungarischen Ämtern nie verwendet wurden. Es sind zahlreiche Frankaturen ab 28 über 40, 80, 120 Soldi bekannt, nirgends klebt eine 25 oder 50 Soldi auf dem Poststück. Allerdings sind zahlreiche mehr oder minder gut gelungene Fälschungen bekannt, sie sind natürlich immer lose" (vgl. Seite 46-47).

Vielleicht hat auch DARUM Blistyar diesen Wert 50 Soldi in seinem Preiskatalog nicht aufgeführt? Hatte er mit Nagy die Frage besprochen? Sein Buch erschien bereits 2011, also vorher.

Und die blau gestempelten 50 Soldi Exemplare mit den Stempeln Jassy? Sollen das AUCH Fälschungen sein? Nagy nimmt meines Wissens zu dieser Frage nicht definitiv Stellung. Blistyar seinerseits schreibt dazu: (S. 111): "Die grossen Werte, 25 u. 50 Sld., wurden in Jassy benützt (T&S)."

Nun ja, die Sache ist für mich noch nicht restlos klar. Wenn Jassy als echt anerkannt wird, warum dann nicht auch Bucarest? Die Behauptung Nagy (Seite 46) "... entschloss sich die ungarische Post zu einem mutigen Schritt: sie haben die 25 und 50 Soldi Werte einfach nicht bestellt!" stimmt dann ja nicht für Jassy.

Ich werde weiter an der Frage "dranbleiben". Ich bin gespannt auf die Meinung von Experten auf diesem Gebiet.

Heinz
 
nor 42 Am: 25.05.2015 22:41:13 Gelesen: 563593# 334 @  
Sehr interessant die Meldung über die 50 Soldi Marke mit Bukarester Stempel. Als erstes möchte ich darauf hinweisen, dass in Jassy und Bukarest nach Juni 1867 jeweils verschiedene Postadministrationen tätig waren.

Was die Benützung der 25 und 50 Soldi Marken bei den Postanstalten die der Ungarischen Postadministration unterstellt waren, siehe auch Sipos Józsefné und Dr. Nagy Ferenc erschienen Budapest 1992. Aus den dort gebrachten Aktenkopien geht hervor, dass diese Marken nie zu diesen Postanstalten geliefert wurden. Eine Portmonnaie-Marke ist nicht auszuschließen, doch bei 50 Soldi mit Vorsicht zu genießen.

Nor 42
 
zonen-andy Am: 26.05.2015 13:01:17 Gelesen: 563526# 335 @  
Hallo,

der FDC-Brief Bukarester Museen mit Mi.Nrn. 1522 und 1523 mit dazugehörigen Sonderstempel und der Mi.Nr.1476 von Ploesti nach Sekondi (Ghana).

Die Stempel:

1.Sonderstempel vom Ausgabetag, ok.

Aber Stempel Ploesti vom 13.4.?? und Stempel Sekondi vom 25.April??. Mit viel Fantasie könnte man sich das Jahr 1958? zusammen basteln. Wäre es in dieser gezeigten Kombination überhaupt möglich gewesen? Für eine Antwort wäre ich dankbar.



Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
Heinz 7 Am: 26.05.2015 22:45:04 Gelesen: 563430# 336 @  
@ zonen-andy [#335]

Guten Abend Andy,

möglich ist vieles. Ich vermute Folgendes:

Da hat jemand den Blanko-FDC gekauft von 1955 mit den zwei Marken "Muzeul". Das Couvert war FDC gestempelt und nicht für den Versand bestimmt. Interessant: Der FDC ist nicht komplett; der ganze Satz bestand aus 5 Werten (Mi. 1519-1523).

Drei Jahre später hat jemand beschlossen, dieses Couvert nach Ghana zu senden. Ich lese das Datum 13.4.1958 Ploesci (ohne Gewähr). Dazu musste eine (neue) Marke auf das Couvert: Mi Nr. 1476 (von 1954), die 1958 (oder ist es 1956?) offenbar noch gültig war.

Der R-Brief kam 12 Tage später in Ghana an. Warum er 12 Tage benötigte, weiss ich nicht, scheint mir ziemlich lange zu sein für diese Zeit (1950-1960).

Dass die Post diesen Sammlerumschlag (FDC) als Briefhülle akzeptierte, erstaunt nicht; er wurde ja mit einer Nachfrankatur freigemacht. Ob die Frankatur von 1.75 Lei korrekt war, kann ich dir nicht ohne Weiteres sagen, scheint mir aber "sehr knapp". Für ein Einschreiben nach Ghana mit Flugpost hätte ich mehr erwartet. Dass der Pöstler die bereits verklebten 4.30 Lei als (Zusatz-) Frankatur anerkannte/betrachtete, wäre eine interessante Zusatzfrage. Streng genommen wäre das sicher falsch gewesen, denn der Stempel 28.6.1955 entwertete die Nummern 1522/1523.

Ich bin kein Spezialist für die Frankaturen 1950 ff in Rumänien, auch Marinescu behandelt die Periode 1952-1992 in seinem Tarifbüchlein von 1993 nur summarisch auf nur 3 Seiten (Seite 65-67). Daraus kann ich nichts sagen zur Frankatur 1.75, ob das korrekt (ausreichend) war. Vielleicht nicht? Vielleicht wurde der Brief darum NICHT per Flugzeug befördert und benötigte (darum) so lange? Wir wissen es nicht.

Heinz
 
zonen-andy Am: 27.05.2015 18:59:26 Gelesen: 563322# 337 @  
@ Heinz 7 [#336]

Hallo Heinz,

herzlichen Dank für die wie immer ausführliche Beurteilung z.B. dieses Briefes. Eigentlich habe ich die Jahresunterschiede erst beim einscannen bemerkt.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
10Parale Am: 27.05.2015 21:50:35 Gelesen: 563293# 338 @  
@ zonen-andy [#337]
@ Heinz 7 [#336]

Ein sehr interessantes Einschreiben nach Ghana.

Ich kam heute abend ein wenig in Versuchung und musste wegen der Frankatur des Briefes in Höhe von 1,75 Lei bei Marinescu (Ausgabe 2008) schnuppern. Ghana erwähnt er nicht in seiner tabellarischen Aufstellung.

Also habe ich in der Geschichte Ghanas geforscht und herausgefunden, dass der Namen Ghana erst gegen 1950 ins Leben gerufen wurde aus den beiden Ländereien British Togo und Gold Coast (erinnert mich irgendwie an die Moldau und die Walachei! - Zusammenschluss).

Tatsächlich findet sich ja auch auf der Anschrift des Briefes, den zonen-andy hier zeigt, das Wort Gold Cost, ein Hinweis auf die alte Länderbezeichnung für den Teil, indem Sekondi liegt?

Nun gut, ich bin wie Heinz auch kein Spezialist für moderne rumänische Frankaturen, aber man kann sich ja mal schlau machen. Immerhin erwähnt Marinescu auf Seite 158, dass ein mit Luftpost beförderter Brief noch Rumänien nach Togo zu jener Zeit nur 1,25 Lei kostete. Ein Brief nach Togoland (was immer das auch ist) kostete in dieser Zeitperiode 1,45 Lei. Insofern halte ich die Frankatur von 1,75 für das Einschreiben wenigstens für möglich.

Ich möchte Marinescu nicht kritisieren, aber seine summarischen Auflistungen sind zwar schnell zu ergründen, aber lassen einiges offen. Ich zeige hier einen Luftpostbrief vom März 1935, freigemacht mit der Michel Nr. 379 (3 Lei karmin) und Michel Nr. 418 (16 Lei - leider mit Knickspur) und einer Gesamtfrankatur von 19 Lei. Lt. Marinescu kostete solch ein Brief nach Deutschlan 9 Lei - ich suche nach der Lösung.

Liebe Grüße

10Parale


 
zonen-andy Am: 28.05.2015 19:02:13 Gelesen: 563202# 339 @  
@ 10Parale [#338]

Hallo 10Parale,

auch dir herzlichen Dank für das Nachschlagen der Frankatur des Briefes. Da habe ich ja eine kleine Besonderheit (?) für 0,50 Cent gekauft.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
10Parale Am: 01.06.2015 21:09:05 Gelesen: 562737# 340 @  
@ zonen-andy [#339]

Gerne geschehen, zonen-andy.

Hier noch ein schönes Briefchen mit insgesamt 5 Stempeln, 2 vorderseitig und 3 rückseitig. Die 15 Bani Marke Ährenausgabe wurde wohl hinten verklebt, um den Brief zu schliessen, täusche ich mich?

Der Brief wurde am 16. September 1904 in COLELIA im Kreis Ialomita zur Post gebracht und auf der 15 Bani Marke portogerecht (einfacher Brief bis 15 gr.) entwertet. Der Stempel von COLELIA weist die Abkürzung jud. auf, was für judetul steht und "Kreis" bedeutet. COLELIA war ein von überwiegend Deutschen besiedeltes Dorf mit einer kleinen Kirche, die auch heute noch steht und wo man getrost eine Zivilisationspause einlegen kann.

Der Brief ging in das ca. 25 Kilometer entfernte CIOCHINA, ebanfalls ein kleines Dorf, das auch heute nicht mehr als 4.000 Einwohner zählt. Davon zeugt der Stempel rückseitig vom 16. September 1904.

Am 17. September gelang der Brief an sein Ziel in Bukarest, wo er mit einem Ortsstempel und einem Briefträgerstempelchen mit der Nummer 104 versehen wurde.

Liebe Grüße

10Parale


 
nor 42 Am: 02.06.2015 22:33:41 Gelesen: 562657# 341 @  
@ 10parale

Betr. Brief nach Deutschland 1937: Nehmen Sie sich die Zeit und lesen nochmals C. Marinescu. Auslandbrief nach 1 Juni 1932 - 10 Lei + Luftpostzuschlag für Deutschland nach 1 Marz 1934 - 9 Lei. Da sehen Sie, dass die 19 Lei Frankatur korrekt war.

Alles Gute,
Nor 42
 
10Parale Am: 10.07.2015 22:42:01 Gelesen: 560261# 342 @  
@ Heinz 7 [#309]

Hier eine Ansichtskarte mit wunderschönen Briefmarken der Freimarken König Karl I. aus Michel Nr. 127 - 144 (welche Ausgabe?).

Diesmal echt gelaufen und bildseitig beschrieben, wie es damals üblich war. Ich musste ja richtig lachen. Eine Ganzsache wird ja definiert durch den Eindruck des Wertzeichens. Hier musste also eine Frankatur angebracht werden.

Die angebrachte Frankatur (10 Bani Michel Nr. 133) ist nicht nur portogerecht aufgeklebt worden, sondern auf der Bildseite etwas versteckt vorzufinden.

Erst mal so etwas finden, eine Postkarte, in der von einem Wert sozusagen eine echte und eine virtuelle Marke der selben Wertstufe vorhanden sind.

Die Postkarte legte übrigens einen Weg von über 2.000 Kilometer zurück, von CHITILA (damals kleines Nest, heute Vorort von Bukarest) nach Liège in Belgien. Abschlag 21. Mai 1905 - Ankunft 24. Mai 1905 in Liège.

Liebe Grüße

10 Parale

@ Nor 42 (#341) - Danke für den wichtigen Hinweis.


 
Heinz 7 Am: 22.07.2015 22:07:47 Gelesen: 559645# 343 @  
@ 10Parale [#338]
@ zonen-andy [#335]

Hallo Andi,

Ghana ist bestimmt keine häufige Destination für Rumänien, wenn auch 1958 viel Postverkehr bestand.

Gehen wir 50 Jahre zurück ins Jahr 1908. Fritz Fruth aus Bukarest möchte seinem Kollegen einen ...-Gruss schicken und sendet dazu eine hübsche Postkarte mit einem Bild des Teatrul Lyric aus Bukarest.



Soweit ist das sicherlich nichts Besonderes. Auch dass die Postkarte zur Drucksache umfunktioniert wurde und damit nur mit 5 Bani frankiert werden musste, haben wir schon gesehen. Ganz bestimmt interessant ist aber die Adress-Seite der Karte. Erstens lernen wir etwas über den Absender: Fritz Fruth arbeitete vermutlich auf dem Konsulat von Rumänien und grüsste seinen Militärkollegen:

"an den Kanonier Herrn F. (?) Zehetmayr, Artillerie Zug, Deutsche Gesandschaft Schutzwache, Peking"

Die Karte ging also nach China, und erhielt einen schönen Ankunftsstempel PEKING (in kyrillischer Schrift). Welches fremde Postamt hat da wohl den Transport über Tausende von Kilometern durchgeführt? Es muss wohl die russische Post gewesen sein, ob (neben der rumänischen Post (siehe Aufgabestempel)) "in Kombination" mit noch weiteren Postverwaltungen, das weiss ich nicht genau. Möglicherweise hatte die russische Post 1908 auch ein Auslandbüro in Peking und die chinesische Post hatte rein gar nichts zu tun mit dieser Sendung. Die Karte lief "via Sibiria", was für die Zeit ein häufiger Transportweg war. Höchstens 9 Tage benötigte die Karte (Datum Abgangsstempel Bukarest nicht lesbar), handschriftlich aber 23.4.1908.



Für einmal ist also die Adress-Seite sicherlich viel interessanter als die Bildseite, obwohl die Frankatur dort angebracht wurde.

Schöne Sommertage wünscht
Heinz
 
merkuria Am: 23.07.2015 18:47:58 Gelesen: 559560# 344 @  
@ Heinz 7 [#343]

Lieber Heinz,

ein schöner und wohl nicht häufiger Beleg von Rumänien nach China! Du hast recht, Russland unterhielt von 1870 – 1920 Postämter in China. Für eine kleine Geschichte der Russischen Postämter in China verweise ich auf den Link: https://en.wikipedia.org/wiki/Russian_post_offices_in_China

Was den Wert einer solchen Ansichtskarte anbelangt, so denke ich dass dieser im Bereich von 80-100$ liegt. Ich selbst habe für einen vergleichbaren Beleg, einer Ansichtskarte von Griechenland nach China mit Abschlag eines russischen Postamtes in Peking, 80$ bezahlt. Da Griechenland schon damals ein häufigeres Ziel von Reisenden war als Rumänien, würde ich die Rumänien-Karte auch mit 100$ etwas höher ansetzen. Hier die Abbildung dazu:



Ja, mit den Destinationen ist dies so eine Sache. Da gibt es Liebhaber, denen ein Beleg aus China nach einer seltenen Destination wirklich viel Geld wert sind. Untenstehend zeige ich eine Postkarte von China (Tientsin) nach Costa Rica (San José), gest. 6. Juni 1908 mit Ankunftsstempel 11. Juli 1908. Wenn Du den Text der Karte liest, wirst Du feststellen dass dieser Beleg nur Dank einem Philatelisten entstanden ist. Diesen Beleg habe ich vor zwei Jahren an einen Sammler für 9'200 $ verkauft!


 
Heinz 7 Am: 23.07.2015 21:32:28 Gelesen: 559541# 345 @  
@ merkuria [#344]

Lieber Merkuria,

danke für die Angaben! Für "Destinationen" wurden/werden bekanntlich teils astronomische Preise bezahlt, siehe auch "Schweiz", z.B. Strubel oder Sitzende Helvetia. Wenngleich der "peak" da teilweise überschritten ist, wie es scheint. Die Harlan Stone-Auktion war da aufschlussreich.

US$ 9'200 ist ein stolzer Preis für eine solche Karte, aber wenn etwas extrem selten ist, können solche Preise auf dem Markt immer vorkommen. Wenn man solche Belege "überflüssig" hat, dann kann man natürlich schön Geld verdienen. Ich habe wohl auch das eine oder andere gute Stück, aber ich "kann" (will!) sie nicht verkaufen, weil sonst fehlen sie ja in meiner Sammlung. Und "zusätzliches" Material habe ich nur wenig, aber sicher nicht so hochwertiges!

Gratuliere!

Freundliche Grüsse
Heinz
 
nor 42 Am: 25.07.2015 14:42:47 Gelesen: 559429# 346 @  
Hier ein Pendant zur Karte die 10 Parale am 10.07 brachte [#342]. Diesmal ist es die 5 Bani Marke. Als Drucksache verschickt könnte auch die 3 Bani als Frankatur benützt worden sein.

Nor 42


 
10Parale Am: 25.07.2015 20:03:14 Gelesen: 559394# 347 @  
@ nor 42 [#346]

Schau her, ein wunderschöner Beleg und ich bin froh, dass es von diesen Ganzsachen auch welche im innerrumänischen Postverkehr gibt. Jetzt gehen wir mal auf Suche nach Drucksachen mit einer 3 Bani Marke.

An dieser Stelle möchte ich eine ungeprüfte Neuerwerbung vorstellen. Die 30 Parale (Michel Nr. 10) hat mich wieder mal in ihren Bann gezogen, hier portogerecht frankiert mit zwei roten Agraffenstempel S62 (A62?) von Bucuresci auf dem Weg nach Braila (Datum 29-07-1862 ?)

Fritz Heimbüchler zeigt den Stempel S62 (es gibt 2 Varianten) auf Seite 99 in seinem Werk "Fürstentum Walachei". Auf Seite 143 zeigt er einen ähnlichen Stempel, nennt ihn aber A62.

Kiriac Dragomir zeigt den Stempel auf Seite 97 in seinem Werk "Stampilografie Postala" und ich bin ziemlich sicher, dass es sich bei diesem roten Stempel um den Stempel A62 Abb. 366 handelt.

Rückseitig der Stempel A62 Abb. 368 von Braila mit Agraffe in blaugrüner Farbe. Hier ein weiterer interessanter Hinweis von Fritz Heimbüchler, der Aufschluss gibt über die Verwendungszeit des Stempels. Er führt aus, dass das Postamt in Bukarest ab Dezember 1862 nur noch schwarze Stempelfarbe verwendete. Demnach müsste der Brief im Juli 1862 verfasst worden sein.

Auf Seite 130 des oben genannten Werkes von F.Heimbüchler zeigt er einen Einschreibebrief von Bukarest mit eben diesem roten Stempel, auch dieser dort gezeigte Brief müsste aus dem Jahr 1862 sein. Übrigens bitte ich Heinz7 gerade mal diesen Brief auf Seite 130 genau anzusehen. Es ist keine Destination angegeben, man sieht nur "la", sowie bei meinem hier gezeigten Brief nach "la BRAILA". Der Brief ging auf jeden Fall in den Kreis Ialomita. Gerne hätte ich einmal die Rückseite dieses Briefes gesehen, in wessen Besitz befindet er sich?

Noch ein Wort zu Marke. Es handelt sich um die Michel Nr. 10I. Der Verkäufer hat den Brief mit Michel Nr. 10 II (Plattendruck) ausgewiesen, auf meinen Hinweis, dass es sich um die Michel Nr. 10 I handelt, gab es keine Reaktion. Also Augen auf!

Liebe Grüsse

10Parale


 
Heinz 7 Am: 30.07.2015 00:13:37 Gelesen: 559154# 348 @  
@ Alle

Hallo Kollegen,

wir haben in diesem Thema noch nicht viel gesehen und gelesen über die 9. Briefmarken-Ausgabe von Rumänien, obwohl es dazu sehr schöne Stücke und auch sehr gute Literatur gibt.

Vielleicht fangen wir einfach einmal damit an.



Ich zeige Euch ein Lieblingsstück aus meiner Sammlung. Wäre das Stück auf einem Ganzbrief, wäre das eine super - Rarität, aber auch als loser Sechserstreifen bzw. als Sechserstreifen auf kleinem Fragment gefällt mir das Stück sehr, besonders natürlich auch wegen der sehr kontrastreichen roten Stempel.

Wer weiss, für welche Postsendung dieser Sechserstreifen benötigt wurde? Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 08.09.2015 21:36:41 Gelesen: 555803# 349 @  
Auf diesem doppelseitigen Geschäftsbrief, abgeschlagen am 13.06.1862 mit einem schwarzen M1 Galatz - Moldova befindet sich eine blaue Taxierung. Leider kann ich sie nicht entziffern. Könnte jemand behilflich sein?

Der Brief lief schon während der Markenzeit, diese begann in der Moldau mit den berühmten Ochsenköpfen am 22. Juli 1858. Hier stellt sich die relativ einfache Frage, weshalb der Brief nicht mit einer Marke versehen wurde? War keine vorrätig oder hatte man noch die Wahl, wer zahlt, Absender oder Empfänger? Simple Fragen, aber doch nicht einfach zu beantworten.

Würde mich über ein Feedback sehr freuen.

Liebe Grüße

10Parale


 
10Parale Am: 12.09.2015 22:34:57 Gelesen: 555394# 350 @  
Michel Nr. 39, 10 Bani blau, feiner Pariser Bdr. auf seltenem "thimble cancel", Fingerhutstempel (rum. stampile degetar) auf Faltbrief von Ismail nach Galati, rückseitiger Ankunftsstempel. Falte beeinträchtigt Markenbild.

Abschlag: 21. Februar 1873

Stempel: D Abb.549 Stampilografie Postala v. Kiriac Dragomir

Ismail befindet sich heute in der Ukraine und war früher Teil von Bessarabien. Der Name Basarabia stammt von einem sehr alten walachischen Fürstengeschlecht ab, welches im 13. bzw. 14. Jahrhundert regierte. Sehr interessant ist das Wappen Bessarabiens, es stellt einen Auerochsen dar, links eine Rose, rechts ein Halbmond und oben ein fünfzackiger Stern. Bessarabien gehörte bis zum Jahr 1812 zum Fürstentum Moldau. Wir alle kennen die Ochsenköpfe der Moldau, und wir erahnen daraus ein Gefühl für die Zusammengehörigkeit der Landschaft und deren Einwohner.

Was war Ismail 1873 zur Zeit der Beförderung dieses Briefes? Weshalb einer dieser Fingerhutstempel, handelte es sich um ein besonderes Postamt? Wer weiss mehr?

10Parale


 

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