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Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
Das Thema hat 757 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 20.05.2021 16:30:33 Gelesen: 130194# 508 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Portobrief aus Worms vom 13.8.1841 an die Firma Marx Louis in Lambrecht, der mit 2 Kreuzern für Taxis in Rötel und 4 Kreuzer für Bayern = total 6x taxiert wurde. Die Leitung über Speyer ist schön zu sehen.





Von Neustadt an der Haardt bis zum Zielort Lambrecht wurde er für 3 Kreuzer dem Neustadter Kantonsboten mitgegeben, womit er den Empfänger 9 Kreuzer kostete.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 20.05.2021 16:38:03 Gelesen: 130191# 509 @  
Liebe Freunde,

ein Kuriosum aus Stuttgart vom 13.8.1841 der Firma Carl Feuerlein an die Firma Marx Louis in Lambrecht bei Neustadt an der Haardt in der Pfalz zeigt uns einen "frei" - Vermerk, aber keine Frankatur und auch keine postalische Behandlung.





Ausweislich seines Inhalts bezog sich der Schwabe auf einen Auftrag des Reisenden Duncker, der ausgeführt wurde und die Ware wurde Herrn Eduard Sievert in Mannheim "franco" übergeben.

Daher gehe ich davon aus, dass dieser Brief der Warensendung von Stuttgart nach Mannheim beilag und Sievert die Waren dem Empfänger ab Mannheim unfrei nach Lambrecht lieferte. Für diesen Transport musste der Empfänger natürlich bezahlen, aber der Brief selbst war nicht zu zahlen, was der Absendervermerk "frei" dokumentierte.

Viele Stücke dieser Art in die Pfalz kenne ich aber nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
wheilmann Am: 25.05.2021 20:22:12 Gelesen: 129413# 510 @  
@ bayern klassisch [#490]

Hallo Ralph,

kannst du mir zu der gezeigten "Bayern, 3 Kreuzer-Briefmarken" die Maße nennen?

Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.

Gruß Wolfgang
 
bayern klassisch Am: 26.05.2021 13:28:28 Gelesen: 129241# 511 @  
@ wheilmann [#510]

Hallo Wolfgang,

das ist bei [#490] eine ganz normale 3 Kreuzermarke, die hat genau die gleichen Maße, wie 76 Millionen anderer 3 Kreuzermarken, an der ist nichts besonderes.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
wheilmann Am: 26.05.2021 16:08:02 Gelesen: 129207# 512 @  
@ bayern klassisch [#511]

Hallo Ralph,

du hast mich falsch verstanden. Ich benötige die Maße der Kreuzer-Marke (z.B.: 21 mmm x 24 mmm).

Ich habe im Forum einfach gesucht, wer hat solch eine blaue 3-Kreuzer-Marke schon einmal gezeigt, und deinen Brief entdeckt.

Solche Angabe findet man sonst bei [1], leider bei keiner der vielen Kreuzermarken sind solch Angaben eingetragen.

Es ist für mich nicht zu verstehen, dass so etwas nicht im Michel steht und man sich dazu auf einer amerikanische Internet-Seite umsehen muss.

Danke, schon einmal im Voraus.

Gruß Wolfgang

[1] http://www.colnect.com
 
bayern klassisch Am: 26.05.2021 16:17:10 Gelesen: 129204# 513 @  
@ wheilmann [#512]

Hallo Wolfgang,

20 mm auf 20 mm (daher auch "Quadratmarken Bayerns" genannt). Die Schnittlinien zählen dabei nicht, das versteht sich von selbst.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
wheilmann Am: 27.05.2021 09:38:26 Gelesen: 129071# 514 @  
@ bayern klassisch [#513]

Hallo Ralph,

mit deiner Hilfe ist es mir gelungen, drei wunderschöne Stempelabdrucke eines Auktionsangebotes,

das Richard am 11.03.2020 unter "Thema: Auktionsvorschau - aus den Auktionsangeboten" in seiner

Rückschau: Highlights der 196. Rauhut & Kruschel Auktion am 28./29. Februar 2020,

in der Stempeldatenbank zu dokumentieren:

http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/397300,
http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/397301,
http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/397302

Ein herzliches Dankeschön dafür.

Gruß Wolfgang
 
bayern klassisch Am: 27.05.2021 12:58:57 Gelesen: 129052# 515 @  
@ wheilmann [#514]

Hallo Wolfgang,

nichts zu danken - prima!

Schönes WE und liebe Grüsse,
Ralph
 
Magdeburger Am: 27.05.2021 13:39:13 Gelesen: 129046# 516 @  
Liebe Sammelfreunde

am 29.12.1863 ging dieser Brief auf Reisen.



In Magdeburg, höchstwahrscheinlich am Zug aufgegeben und an "Herrn Baron Louis von Feilitzsch (in) Hof im Voigtl(and)." adressiert. Am 30.12. war er am Ziel. Frankiert wurde er mit einem 3er Streifen der Nr. 16 tarifgerecht in der 3. Entfernungsstufe.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 02.06.2021 13:33:13 Gelesen: 127913# 517 @  
Liebe Freunde,

einen hochinteressanten Brief aus der freien Reichsstadt Frankfurt am Main der Gebrüder Bethmann (bekanntes Bankhaus, gibt es heute noch) an Marx Louis in Lambrecht / Pfalz vom 14.8.1841 kann ich zeigen, bei dem der Absender 2- = 2,5 Batzen frankierte (so spät gab es also noch postalische Notationen von Batzen!), die genau 10 Kreuzern entsprachen. 6 davon behielt Thurn und Taxis, 4 davon (s. Siegelseite) wurden der bayer. Post bonifiziert.



Um nicht in Neustadt an der Haardt (postalisch für Lambrecht zuständig) für die totale Verwirrung zu sorgen, strich man dort sowohl das Gesamtfranko von 2-, als auch den bayer. Gebührenanteil von 4 Kreuzern durch und notierte eine schwungvolle, schwarze 2 für den Kantonsboten von Neustadt, der den Brief auszutragen hatte.

Dass der Brief frankiert worden war, sah man nicht nur am Franco - Vermerk vorne und der bezahlten Taxe hinten, sondern auch an der Farbe des Aufgabestempels, die schwarz gewesen wäre, wenn der Brief unfrankiert auf die Reise geschickt worden wäre.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 02.06.2021 14:14:49 Gelesen: 127907# 518 @  
Liebe Freunde,

folgender Brief macht mir größte Freude, zeigt er sich doch von vorn und hinten recht attraktiv und hat darüber hinaus noch einen Inhalt, der es wert ist, hier gezeigt und besprochen zu werden.





In Strasbourg, einer der schönsten Städte dieser Welt, am 14.7.1851 "frey" aufgegeben, zahlte der Absender 5 Decimes, die nicht in Marken, sondern bar rückseitig notiert wurden. Um aber den wahren Charakter zu zeigen, stempelte man vorne mit dem P.D. - Stempel, um zu zeigen, dass hier alles vom Absender bezahlt worden war. Gerichtet war er an das Wohllöbliche Bürgermeister Amt Memmingen Königreich Baiern (und bayer. Behörden brauchte unfreie Briefe aus dem Ausland auch nicht anzunehmen, sondern hätte einfach die Zahlung des Portos verweigert). Siegelseitig sehen wir bei der Leitung in geschlossenen Briefpaketen via Baden und Württemberg den Transitstempel von Augsburg vom 15.7.1851 und den Ankunftsstempel 2 Tage später von Memmingen.

Inhalt: " Robertsau bei Strasbourg, den 13. Juli 1851

Wohlgeborener Herr Bürgermeister (vom Empfänger später vermerkt: Erledigt durch Protocoll d. d. 17 Juli 1851, exp. Müller),

Im Auftrag des Unterzeichneten sehen wir uns veranlaßt Sie um Ihren gütigen Beistand zu bitten. Unser Arbeiter Christian Friedrich Krakow, Tuchmacher Geselle aus Dahme im Königreich Preußen, war am 29. Aprill d(ieses) Jahres als reisender in Memmingen und hinterlegte auf der dortigen Tuchmacher Herberge ein Paket in welchem sich folgende Effekten enthielten: Ein brauner Cassinette Sommerrob, 1. Schwarz und blau karrirte Tuchjake, 1 paar bräunliche Bubskinhosen mit Streifen an der Seite, 1 paar Stiefel, 2 wollene Halbbinden, 1 paar wollene Handschuhe, und ein leinen Handtuch mit 1 paar wollenen Soken und sonstige derartige Effekten.

Gegen ende Mai schrieb besagter Christian Fr. Krakow einen frankirten Brief, worin ein Kärtchen sich befand welches die Tochter des Herrn Jakob Althaus zum Bauerntag dem Fr. Krakow bei seiner Abreise mitgab damit wenn derselbe um seine Kleider schreiben sollt er daßselbe beilegen solle, was auch geschan ist.

Es kamen aber weder Kleider noch ein Brief, obgleich Krakow nichts darauf schuldet. Nun schrieb aber besagter an Herrn Obermeister Weis, in der Pfingstwoche einen Brief, und ersuchte herrn Weis sich um die schon angegeben Effekten zu erkundigen, und besagtem gefälligst anzuzeigen welches die Ursache sey, daß die Kleider hier nicht ankommen, aber bis heute ist noch keine Nachricht erfolgt.

Wir ersuchen daher ein Wohllöbliches Bürgermeister Amt mit der höflichen Bitte, in besagter Sache gegen Jakob Althaus zum Bauerntanz, eine Untersuchung anzustellen warum weder Kleider, noch ein Schreiben hier ankommen.

Zugleich ersuchen wir ein Wohllöbliches Bürgermeister Amt mit der höflichen Bitte uns das Ergebniß in dieser Sache gütigst in möglicher bälde mittheilen zu wollen.

Hochachtungsvoll zeichnet ergebenster I. G. Füß contre matre in der fabriqe des draps a la Roberau bei Strasbourg / eingehändige Unterschrift des Eigenthümers Christian Friedrich Krakow /."

Letztlich, wie auch immer, scheint die Sache doch irgendwie bereinigt worden zu sein, aber für mich sind solche Inhalt Gold wert, zeigen sie doch die Probleme und Alltäglichkeiten einer längst vergangenen Zeit auf, die es sonst kaum nachzulesen gelänge.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 06.06.2021 13:20:57 Gelesen: 127369# 519 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier eine Briefhülle aus Wien an

"Sr. Hochwohlgeboren Herrn Carl von Gemünden kgl. Kreisgerichtsrath in Keschach bei Lindau a/Bodensee Bayern".



Frankiert wurde mit einer 15 Neukreuzer Marke richtig für einen Brief unter 1 Loth über 20 Meilen. Siegelseitig Stempel von Lindau.

Mit frreundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 14.06.2021 10:55:39 Gelesen: 126735# 520 @  
Liebe Freunde,



ein einfacher Portobrief aus Worms (Thurn und Taxis an der Grenze zur bayerischen Pfalz) vom 26.12.1842 kostete bis zur Grenze 2 Kreuzer, die in Form einer kaum lesbaren Rötel vorne notiert wurden. Dazu kam das bayer. Inlandsporto von dort via Speyer und Neustadt nach Lambrecht mit 4 Kreuzern und, nur siegelseitig zu sehen, ein weiterer Kreuzer für einen konzessionierten Boten, so dass der Empfänger total 7 Kreuzer zahlen durfte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 15.06.2021 12:58:08 Gelesen: 126721# 521 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Laufzettel vom Königlich Württembergischen Postamt Kirchberg mit der ursprünglichen Anschrift "An Königl. Bayr. Wohllöbl. Post Amt Auerbach - Laufzettl Fahr Post".



Nach Erledigung (warum ohne Manualnummer hin- und hergeschickt, weiß der Kuckuck) lief der Laufzettel vom 18.7.1841 wieder nach Kirchberg in Württemberg zurück.

Der Zettel zeigt 2 kleine Chargéstempel und einen großen (bayerischen) Chargéstempel, wie auch 2 mal denselben Aufgabestempel von Kirchberg.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 20.06.2021 10:23:39 Gelesen: 126258# 522 @  
Liebe Freunde,

erfreulicherweise wächst meine Ulm - Neu-Ulm - Sammlung von Tag zu Tag ... Heute zeige ich einen sehr schönen Brief, der eine Besonderheit ist. Zeigte ich doch bisher praktisch immer Firmenbriefe, die durch die Postaufgabe in Neu-Ulm eine Portoreduzierung erfuhren, so kann ich jetzt den ersten Privatbrief zeigen, der in Ulm am 8.8.1853 verfasst von einem Privaten an einen Privaten (Apotheker Rehm) in Memmingen geschrieben wurde.





Lustigerweise war damit aber keine Portomoderation verbunden, denn von Ulm sind es nur 48 km bis Memmingen, so dass er aus Ulm versandt auch nur 3 Kreuzer gekostet hätte, wie von Neu-Ulm auch. Der Grund mag aber darin gelegen haben, dass der Absender aus Ulm wohl mehrere Poststücke an diesem Tag nach Bayern aufzugeben hatte, bei denen mal einen Portovergünstigung eintrat, mal nicht; insgesamt wird es sich aber sicher gelohnt haben für ihn, denn ausweislich seiner Schrift war er sicher nicht dumm.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 28.06.2021 08:49:56 Gelesen: 125446# 523 @  
Liebe Freunde,



ein Brief aus Worms vom 19.9.1841 nach Lambrecht bei Neustadt in der Pfalz zeigt uns das grenznahe Porto von 2x (Kreuzer) für Thurn und Taxis (Kartenschluß Worms - Speyer), die Ankunft in Speyer mit der bayer. Austaxierung von 6x bis Neustadt/Weinstraße = 8x in toto und 3x für den Cantonsboten von Neustadt, der den Brief in das noch nicht mit einer Poststelle bedachte Dorf Lambrecht-Grevenhausen lieferte = 11x für 3 Dienste.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.07.2021 08:59:13 Gelesen: 125072# 524 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen barfrankierten Brief aus London vom 25.7.1851 an H. G. Hüttenbrands seelige Erben in Augsburg, der 1/4 Unze wog (ca. 7,5g), oben in schwarz notiert und der in London auch den Stempel "P" für "paid" = bezahlt erhielt. Der Absender zahlte mittig rot notiert 1/4, also 1 Shilling und 4 Pence, total also 16 Pence. Rechts wurde das Weiterfranko für Preussen und Bayern ausgewiesen mit je 4 Pence, was sich aber nicht wirklich auf die jeweiligen Postkassen auswirkte.



Im Postvertrag GB mit Preussen von 1846 war vereinbart worden, dass einfache Briefe wie hier 6 Pence Inlands- und Seefranko bis zur belgischen Küste kosteten, 2 Pence für den Transit Belgiens bezahlt wurden und Preussen 4 Pence für seinen Transit und Bayern für seine Strecke auch mit 4 Pence abgefunden werden sollten.

Die Frage ist nun: Ab dem 1.7.1850 waren Bayern und Preussen im Postverein und warum sollte Preussen nicht die vollen 8 Pence behalten? 1 Penny entsprach 3 Kreuzer rheinisch und im Postverein hätte Preussen nur eine Vergütung von 3 Silbergroschen = postalisch 9 Kreuzern zu beanspruchen (paritätisch 10,5x zu runden auf 11x bei internen Verrechnungen). Ich nehme daher an, dass Preussen ("Aus England per Aachen Franco" von Aachen) am 26.7.1851 die vollen 8 Pence = 24 Kreuzer kassiert hat und den Brief seelenruhig nach Bayern weitergeleitet hat, ohne jegliche Kompensation.

Am 28.7.1851 kam er wohlbehalten nach Augsburg. Der Inhalt ist noch komplett erhalten, aber etwas "verwaschen", weswegen ich euch diese Tortur des Lesens gerne erspare.

Durch sein Datum passt er gut in meine Mini-Sammlungen BY - GB und "1851", womit auch der Kaufgrund ersichtlich ist.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 04.07.2021 09:49:28 Gelesen: 125067# 525 @  
Liebe Freunde,

der folgende Brief ist ohne gute Französischkenntnisse (die mir leider abgehen) nicht interpretierbar.





Die äußeren Fakten sind: Brief aus Paris vom 12.5.1829, Postaufgabe am Folgetag, der Stempel C.F.3.R (Correspondance Francaise Rayon 3 von Paris) wurde gestrichen - er war allein unbezahlten Briefen vorbehalten. Frankreich und Bayern taxierten den Brief nicht. Die Anschrift lautet:

"Monsieur Monsieur B Cte de T...... Directeur des Postes a Augsbourg Baviere"

Die Siegelseite ist blank - für die kurze Übersetzung des Inhalts wäre ich sehr dankbar ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 17.07.2021 23:51:39 Gelesen: 123313# 526 @  
Liebe Freunde,

eine Besonderheit des Postvertrages Bayern - Frankreich war die Lage der Pfalz, welche dahingehend gewürdigt wurde, dass Briefe nach dorthin nur 30 Centimes = knapp 9 Kreuzer Franko wie Porto kosteten. Briefe aus dem Nahbereich waren noch günstiger, stehen hier aber nicht zur Debatte.





Der hier aus dem französischen Niederbronn lief am 29.3.1856 über Wissembourg und Landau nach Ludwigshafen, wo er 2 Tage später ausgetragen wurde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 19.07.2021 11:35:42 Gelesen: 123033# 527 @  
Liebe Freunde,

ein netter Portobrief aus dem schönen Erbach (Odenwald) vom 22.1.1851 (Eintritt des Großherzogtums Hessen in den DÖPV erst zum 1.10.1851) an Ihre Erlaucht die Gräfin von Rechteren zu Limpurg in Markteinersheim "per Würzburg und Possenheim" kostete für die taxische Strecke 2 Kreuzer (rote Tinte) und für die bayer. Strecke 4 Kreuzer (die Summe von 6 Kreuzern wurde mal wieder vergessen anzuschreiben).



Siegelseitig sehen wir Miltenberg 23.1. und Possenheim vom Folgetag.

Aus dieser Korrespondenz sind etliche Damenbriefchen erhalten und jeder ist für sich ein Augenschmaus. Für meine Mini-Sammlung "1851" ist er perfekt, weil es zu DÖPV - Zeiten weder 2, noch 4 Kreuzer Taxen gab.

Aber auch zu DÖPV-Zeiten hätte er 6 Kreuzer gekostet, jetzt aber nicht für ein halbes Loth, sondern für ein Ganzes. Es kommt relativ selten vor, dass Briefe der Vormarkenzeit genauso viel kosteten, wie in der späteren Postvereinszeit. Wer es nicht glaubt, darf gerne bei sich oder anderen auf die Suche gehen und hier berichten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 23.07.2021 08:56:57 Gelesen: 122504# 528 @  
Liebe Freunde,

optisch kommt der gezeigte Brief nicht sehr schön herüber - aber inhaltlich und postgschichtlich schon.






Eigentlich stammte er vom 22.7.1843 aus dem hessischen Offenbach am Main, wurde aber unter Umgehung des Postzwangs 3 Tage später am 25.7. in Neustadt an der Haardt als Portobrief in den Lokalbezirk aufgegeben und mit 3x für die Aufgabepost taxiert. Gleichzeitig aber wieder gestrichen und mit einem weiteren Kreuzer für die Zustellung mit konzessionirtem Boten auf 4x total erhöht und in Lambrecht ausgetragen. Da hat der Postexpeditor in Neustadt gut verdient - 3x für nichts und die Arbeit machte für 1x eine arme Sau (konz. Bote). Der Hesse sparte sich auch Geld und der Empfänger ebenso, weil es von der pfälzischen Grenze zu Worms bis Neustadt 6x gekostet hätte, plus natürlich das taxische Porto bis dahin.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.08.2021 10:16:20 Gelesen: 121437# 529 @  
Liebe Freunde,

ein Dienstbrief aus Höchst (heute ein Stadtteil von Frankfurt am Main - und nein, der dortige Chemieriese schrieb sich Hoechst) vom 12.6.1851 war als herrschaftliche Dienstsache an das bayer. Landgericht zu Alzenau verschickt worden. Er passt daher vom Datum her perfekt in meine Mini-Sammlung "1851".



Das Fürstentum Nassau, wozu Höchst gehörig war, trat erst zum 1.9.1851 dem Postverein bei, so dass dies hier ein Brief der Vormarkenzeit (VMZ) ist, für den andere Regeln galten, als im DÖPV und zwar Engere, als nach dem 1.9.1851. Aber Bayern hat ihn wie immer mustergültig behandelt - kein Ankunfs-, kein Transitstempel, eine Prüfung der Portofreiheit war sicher auch entfallen und mangels Inhalt kann man eh nicht viel mehr zu ihm sagen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.08.2021 10:25:43 Gelesen: 121436# 530 @  
Liebe Freunde,

heute von mir eine Postkarte aus Zürich vom 31.10.1905 an Franz Reimer geprüfter Lehramtskandidat in Furth im Wald in Bayern. Klein geschrieben wurde vor "Furth" "p(er) A(dresse) Herrn Reimer, Bäckermeister", was ja schon eine erhebliche und sicher auch sinnvolle Präzisierung war, obwohl Furth im Wald damals wir heute weit vom Großstadtcharakter entfernt war. Auch der 2. Vermerk des Absenders "Bitte ev(tuell) nachsenden!" war nicht unentdeckt geblieben, denn die Post in Furth im Wald versuchte am Folgetag offenbar vergeblich eine Zustellung zu bewirken - ob beim Lehramtskandidaten, oder dem Bäckermeister. Stattdessen strich man Furth im Wald und notierte "Augsburg Alpenstraße 22. T. L." und nachgesandt 4.11., so dass die Nachsuche wohl 3 Tage gedauert hatte, bis man die neue Anschrift eruieren konnte. Respekt!



Prompt am 5.11. sehen wir auch den Ankunftsstempel Augsburg 2.B.P. als "Entwerter" auf dem 10 Rappen Wertstempel, wiewohl das nicht nötig gewesen wäre und Weiterleitungen ohne Postauslieferung waren ab 1.1.1868 in Bayern kostenlos.

Die Kartenrückseite ist in hübscher Schrift vollgeschrieben und Übende dürfen sich an ihr gerne austoben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.08.2021 10:34:11 Gelesen: 121435# 531 @  
Liebe Freunde,

damit meine mickrige Retourbriefsammlung auch mal wieder etwas Zulauf erhält, kam mir dieser hier gerade recht, zumal man in Bayern wiederholt den Ankunftsstempel vergessen hat, wie so oft ... Aber der Reihe nach:





Dienstsache portofrei des württembergischen Schultheißenamts Waldenbuch vom 82.11.1867 (wußte gar nicht, dass in Württemberg Monate über 31 Tagen existierten, richtig daher wohl 28.11.1867) an das bayer. Landgericht Günzburg in Schwaben.

Dort muss das Schreiben Anfang Dezember 1867 eingetrudelt sein und man beantwortete es umgehend mit der dafür notwendigen Adressänderung in Königlich Württembergisches Schultheißenamt Waldenbuch Oberamt Stuttgart und fügte korrekt hinzu R. S. dG, wobe ich heute noch nicht weiß, was der Zusatz "dG" bedeuten soll (durch Güte hieß es sicher nicht).

Ebenso portofrei wie er hergekommen war, kam er auch wieder zurück. Schön zu sehen der blau-grüne Absenderbehördenstempel und der nett dokumentierte Laufweg auf württembergischer Seite.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 02.08.2021 16:52:25 Gelesen: 121311# 532 @  
Liebe Freunde,

erneut darf ich den Zugang eines Ulmer Briefes aus Neu-Ulm vermelden, der mir ins Netz gegangen ist.



Geschrieben am 25.5.1862 in Ulm erfolgte die Postaufgabe in Neu-Ulm noch am selben Tage. Am Folgetag wurde er seinem Empfänger, Herrn I. A. Weiß junior in Würzburg zugestellt.

Entfernung Ulm - Würzburg: 155 km, also über 20 Meilen, daher als Postvereinsbrief von Ulm aus 9 Kreuzer Franko.

Entfernung Neu-Ulm - Würzburg 156 km, also über 12 Meilen als bayer. Inlandsbrief und daher nur 6 Kreuzer Franko, wie man an der Marke sieht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 

Das Thema hat 757 Beiträge:
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