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Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
Das Thema hat 757 Beiträge:
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Gernesammler Am: 31.08.2016 11:08:53 Gelesen: 245800# 108 @  
Hallo zusammmen,

möchte diesen Brief zeigen, der aus Worms in Hessen nach Fürth spediert wurde. Von 1792 bis 1814 gehörte Worms zur Ersten Französischen Republik und zum Ersten Kaiserreich, seit 1815 zum Großherzogtum Hessen als Teil der Provinz Rheinhessen.

Für die 24 Meilen hatte der Absender 9 Kreuzer zu zahlen, datieren kann man den Brief nicht genau, aber er sollte zwischen 1865-67 geschrieben worden sein, denn die Zusatzfrankatur war nur von 1865 bis 1867 gültig, gestempelt mit Ringstempel 163 und Zweikreisstempel von Worms. Der Brief sollte mit der Bahnpost gelaufen sein, denn auf der Rückseite ist ein Bahnpoststempel "Mainz-Worms" dann weiter nach Ludwigshafen und von dort zum Empfänger in Fürth.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 31.08.2016 12:00:34 Gelesen: 245790# 109 @  
@ Gernesammler [#108]

Lieber Rainer,

wenn, wie du schreibst, die Jahre 1865 - 1867 hinsichtlich der Frankatur in Frage kamen, kann ich dir das genaue Jahr sagen, nämlich 1865. Im Juli 1867 war Hessen Preußen geworden und hatte eigene Marken verausgabt, so dass die alten Taxismarken dann nicht mehr gegolten hätten. Juli 1867 fällt also aus.

Im Juli 1866 herrschte Krieg in deutschen Landen - die Verbringung im Krieg innerhalb eines Tages von Worms nach Fürth wäre so nicht möglich gewesen (und wenn es so wäre, hättest du eine Bombe!), daher fällt Juli 1866 ebenfalls aus.

Bleibt nur der Juli 1865, den ich auch von den Stempeln auf bayerischer Seite als richtig ansehe.

Ein schönes Stück, das jetzt eindeutig geklärt ist und sicher einen guten Platz in deiner Sammlung bekommen dürfte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 01.09.2016 21:11:10 Gelesen: 245734# 110 @  
@ bayern klassisch [#109]

Hallo Ralph,

danke für die korrekte Zuordnung und Datierung des Briefes, ist immer wieder schön, wenn man einen kennt der helfen kann. Deshalb macht das Forum immer wieder Spaß.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 23.09.2016 20:05:10 Gelesen: 245348# 111 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich habe mal wieder in die Kiste greifen dürfen und habe Briefe an die Mechanische Weberei in Hof bekommen.

Diese 3 Briefe sind wieder von W.F. Bracker einem Agenten und Kommisionär aus Berlin.

Der erste Brief vom 5.7.1860 kommt aber aus Frankfurt an der Oder (38 Meilen bis Hof), wahrscheinlich war der Herr Bracker hier auf Einkaufstour, im Brief selbst steht neben seinem Namen der Hinweis(aus Berlin).

Für diesen Brief wurden 3 Silbergroschen notiert die Herr Bracker bezahlen musste.



Der zweite Brief vom 11.5.1864 kommt diesmal wieder aus Berlin und wurde versendet aus Berlin 9 Potsdamer Bahnhof (TypII N unter XP).

Da dieser Brief in der 2. Gewichtsstufe war wurden 6 Silbergroschen notiert und aus Bayrischer Seite oben links 24 Kreuzer in rot.



Der dritte Brief von Herrn Bracker vom 16.6.1863 der auch wieder schwerer 1 Lot war, wurde als Recomandation verschickt und hier musste der Empfänger die Mechanische Weberei in Hof die 30 Kreuzer bezahlen.

Was bedeutet das Kürzel auf dem "Recomandirt" Stempel?



Gruß Rainer
 
Magdeburger Am: 24.09.2016 03:06:16 Gelesen: 245333# 112 @  
Guten Morgen Rainer,

beim zweiten Brief steht oben nicht 24 Kreuzer sondern eine Gewichtsangabe "1 Lth", was auch mit den 6 Sgr. Franco korrespondiert.

Beim zweiten Brief ist dies eine Kartierungsnummer bei der Einschreibung.

Einen doppelt schweren Porto-Charge Beleg zu zeigen, super.

Die 30 Kreuzer setzen sich aus 2x 12 Kreuzer Briefporto (je Gewichtsstufe 9 Kreuzer Porto + 3 Kreuzer Ergänzungsporto) + 6 Kreuzer Einschreibung zusammen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Lars Boettger Am: 24.09.2016 19:27:59 Gelesen: 245293# 113 @  
Momentan bin ich dabei, meine Registratur wieder "aufzumöbeln". Da ist mir der Brief hier aufgefallen. Er befindet sich derzeit bei Deider in der nächsten Auktion.

Mit 12 1/2 Centimes = 1 Silbergroschen zum Tarif vom 1.1.1868 freigemacht. Der Brief läuft von Luxemburg nach Fürth. Von der Warte eines Luxemburg-Sammlers betrachtet, ist Bayern eine eher ungewöhnlich Destination. Selbst Briefe in die bayerische Pfalz sind nicht häufig.

Beste Grüsse!

Lars


 
bayern klassisch Am: 24.09.2016 19:49:37 Gelesen: 245284# 114 @  
@ Lars Boettger [#113]

Lieber Lars,

es tut gut, einen Brief hier sehen zu dürfen, der einstmals meine kleine Sammlung zierte.

Bayern ist eine seltene Destination von Luxemburg aus, was auch umgekehrt richtig ist. Ein schönes Stück übrigens und ich würde mir wünschen, es bliebe im Forum. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Lars Boettger Am: 24.09.2016 20:20:09 Gelesen: 245277# 115 @  
@ bayern klassisch [#114]

Lieber Ralph,

es ist wirklich ein ausgesprochen sauberer Brief, den man nicht alle Tage findet. Aber mein Herz hängt an der Erstausgabe von Luxemburg. Der nächste Brief geht in die bayrische Pfalz, nach Ixheim - heute ein Stadtteil von Zweibrücken. Der Brief wird in einer der nächsten Köhlerauktionen angeboten werden.

Er ist mit zwei Silbergroschen (= 25 Centimes) für den zweiten DÖPV-Rayon / 1. Gewichtsstufe freigemacht.

Beste Grüsse!

Lars


 
bayern klassisch Am: 24.09.2016 20:27:21 Gelesen: 245272# 116 @  
@ Lars Boettger [#115]

Lieber Lars,

ja, den kenne ich auch - hatte mein Freund Hilmar Kraus, leider 2015 von uns gegangen, in seiner Sammlung und wird wohl im März 2017 bei Köhler in Wiesbaden verkauft werden. Auch ein tolles Stück - ich hoffe, du kannst ihn als deinen Zugang melden, wenn die Zeit reif ist. Erstausgabe ist natürlich immer das beste, keine Frage. Good luck!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 25.09.2016 17:43:33 Gelesen: 245237# 117 @  
@ Magdeburger [#112]

Hallo Ulf,

danke für die Erklärung zu den Briefen 2 und 3 damit kann ich diese super in meine Sammlung einfügen.

Jetzt möchte ich die nächsten beiden Briefe an die Mechanische Weberei Hof zeigen, beide von den Gebrüder Simon als Paketbegleitbriefe versendet.

Der erste vom 17.6.1868 wurde versendet mit einer Wertangabe von 3408 Talern und der zweite vom 6.1.1871 hatte eine Wertangabe von 3015 Talern, was die Gewichtsangabe angeht da gehe ich beim ersten von 24 5/10 Loth aus und beim zweiten von 25 8/10 Loth und hoffe das dies richtig ist die Zusammensetzung des Portos da vertraue ich ganz auf Euch.

Gruß Rainer




 
Magdeburger Am: 25.09.2016 18:09:47 Gelesen: 245232# 118 @  
@ Gernesammler [#117]

Beim zweiten Beleg sind noch 26 Sgr. bei der Wertangabe enthalten.

zu NPD-Zeiten galt hier jetzt die Progressionsstufe 7 (30-40) Meilen und der Mindestfahrposttarif war mit 18 Kreuzer festgelegt. Für beide Belege galt es, da ich die Gewichtsangaben ebenfalls so übernehmen würde.

Für die Werttaxe galt:

je angefangene 100 Thaler galten 2 Sgr. - über 1000 Thaler nur die Hälfte.

Für Wert 3408 sind also - bis 1000 Thaler 20 + von dort bis 3500 somit nochmals 25 Sgr. = 45 Sgr. * 3,5 = 157,5 aufgerundet 158 Kreuzer + die 18 Kreuzer für das Paket = 176 Kreuzer = 2 Gulden 56 Kreuzer.

Für Wert 3015 Thaler 26 Sgr.
bis 1000 Thaler somit 20 Sgr. + 21 Sgr. (ab 1000 - 3100) = 41 Sgr. * 3,5 = 143,5 aufgerundet 144 Kreuzer + 18 Kreuzer Paket = 162 Kreuzer = 2 Gulden 42 Kreuzer.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
Gernesammler Am: 09.10.2016 18:08:36 Gelesen: 244753# 119 @  
@ Magdeburger [#118]

Hallo Ulf,

vielen Dank für das ausrechnen der Taxe, sorry daß ich jetzt erst antworte, viel zu tun.

Hier möchte ich jetzt einen Brief aus München vom 14.8.1853 zeigen der nach dem 39,8 Meilen entferntem Zwickau in Sachsen spediert wurde.

Dieser ging an einen Herrn Doktor Klinkhard, auf der Rückseite ist ein leider etwas unleserlicher Bahnpoststempel "Leipzig - Hof".

Verklebt wurde für den Brief eine Bayern Nr.5 zu 9 Kreuzer.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 09.10.2016 18:23:37 Gelesen: 244747# 120 @  
@ Gernesammler [#119]

Sorry der Brief ist hier leider falsch, ist nochmals im richtigen Tread eingestellt.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 15.10.2016 11:46:11 Gelesen: 244560# 121 @  
Liebe Freunde der Incoming Mail,

heute zeige ich einen Teilfrankobrief aus Philadelphia (keine schöne Stadt, heute zumindest) vom 12.7.1852 (sicher heiß und schwül dort gewesen) an Clemens Kieflen, Mechaniker in Maria-Rain p(er) Nesselwang Baveria. Nur dank einer hervorragenden, jungen Postgeschichtlerin hier im Forum konnte ich den Zielort zuordnen, der damals etwas verändert notiert wurde.







Der Absender zahlte 5 Cents bis zum US - Ausschiffnungshafen, die im Stempel PHILA PAID mit Tinte notiert wurden. Ausweislich der Siegelseite finden wir den roten Londoner Stempel vom 26.7.1852 und einen unleserlichen Frankreich - Stempel, wie auch der Eingang nach Frankreich etwas ungeschickt mit einem roten Stempel auf dem roten Stempel von Philadelphia bestätigt wurde.

Nach dem Postvertrag Bayerns mit Frankreich vom 1.7.1847 kosteten einfache Briefe wie hier bis 1/2 Loth resp. 7,5g 45 Kreuzer Porto, wovon 36 Kr. an Frankreich zu vergüten waren und 9 Kreuzer für Bayern (rechts des Rhein, in die Pfalz nur 36 + 3 = 39 Kreuzer!) blieben.

Der Laufweg sollte gewesen sein Philadelphia 12.7.1852 - New York 14.7.1852, dann mit der "Africa" der Cunard Line nach Liverpool (25.7.1852), London 26.7.1852, Calais, Paris, Strasbourg, Augsburg (dort taxiert mit 45 Kr.), Nesselwang und von dort, wie ist wohl nicht mehr zu eruieren, zum Empfänger nach Maria-Rain.

Sollte es eine Korrespondenz gegeben haben, wovon ich lt. Inhalt ausgehe, wäre das der 211. Brief gewesen. Da hätte ich mal gerne die anderen 210 gesehen ...

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Magdeburger Am: 15.10.2016 17:44:10 Gelesen: 244529# 122 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich war heute in Berlin zur Börse und habe für meine Sammelgebiete nichts gefunden. Allerdings holte ich diese beiden Belege aus der Kramkiste:



Der erste ist vom 21.12.1864 und lief Porto von Berlin nach Hof. Die 12 Kreuzer setzen sich aus 9 Kreuzer Porto für die 3. Entfernungsstufe + 3 Kreuzer Ergänzungsporto zusammen.



Der lief am 10.05.1864 höchstwahrscheinlich identisch, nur diesmal eingeschrieben. Hier kommen noch 6 Kreuzer für die Einschreibung zur o.g. Portoberechnung.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
bayern klassisch Am: 15.10.2016 17:54:34 Gelesen: 244521# 123 @  
@ Magdeburger [#122]

Lieber Magdeburger,

Portochargébriefe nach Bayern sind gar nicht sooo häufig - von daher ein dickes DANKE, dass du die aus der Kiste befreit hast. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 16.10.2016 18:55:23 Gelesen: 244467# 124 @  
Hallo Sammlerfreunde,

von der Börse in Berlin konnte ich heute nur noch die kleine Variante der Mechanischen Weberei in Hof bekommen, diese wurde am 11.3.1865 aus Frankfurt Oder versendet und Herr Bracker hatte für diesen Brief 3 Silbergroschen zu zahlen.Am 12.3.1865 war der Brief bereits in Bayern.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 17.10.2016 19:20:01 Gelesen: 244402# 125 @  
Hallo Sammlerfreunde,

möchte diesen Brief aus Hamburg zeigen der am 1.7.1871 von Wilhelm Cropp nach Nürnberg versendet wurde an einen Herrn Dr. Schwarz, am 3.7. kam der Brief dann in Bayern an. Für die 60 Meilen Wegstrecke wurde eine 1 Groschen Marke des Nordeutschen Postbezirks verklebt, diese war seit Mitte Mai eine Marke der Deutschen Reichspost.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.10.2016 20:12:33 Gelesen: 244392# 126 @  
@ Gernesammler [#125]

Hallo Rainer,

mir gefällt gut, dass der Absender seine Kuverts bedrucken lies. Damals war ja üblich, den Absender mit seinem Absenderstempel vorne aufzudrücken.

In den 1860er Jahren (gegen Ende eher) kommen die ersten rückseitigen Aufdrucke und Firmenstempelungen vor.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.10.2016 19:49:53 Gelesen: 244264# 127 @  
Hallo Sammlerfreunde,

ich habe hier diesen Auslagen Brief aus Hamburg nach Nördlingen als Wertbrief versendet am 22.10.1818? leider nicht genau datierbar.Der Brief ging an das 70 Meilen entfernte Pfarramt in Nördlingen.

Was genau für den Brief zu zahlen war und von wem und wer was davon bekam das wäre meine Frage an Euch.

In der oberen linken Ecke ist eine rote 3 im Auslagenstempel wenn ich es richtig deute 116 Kreuzer darunter in blau - 20 und über dem Stempel von Hamburg nochmals 26.

Gestempelt wurde in Hamburg mit dem Halbkreisstempel der Fürstlich Thurn und Taxischen Postanstalt Hamburg und links mit einem Auslagenstempel. Vielleicht kann auch jemand das Siegel zuordnen, ob dies von einer Kirchlichen Instanz aus der Nähe von Hamburg ist.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.10.2016 20:33:28 Gelesen: 244260# 128 @  
@ Gernesammler [#127]

Hallo Rainer,

wo hast du denn den her? Ts, Ts, Ts ...

Aber ich muss etliches korrigieren bei deiner Beschreibung:

Es war kein Wertbrief, auch wenn er siegelseitig 5-fach verschlossen wurde. Wertbriefe zählten zu der Fahrpost, hier haben wir einen schweren Portobrief vor uns, sind also bei der Briefpost.

Das Jahr wird nicht leicht festzustellen sein - vermutlich gar nicht.

Taxis transportierte ihn von Hamburg bis zur bayer. Grenze bei Aschaffenburg. Hierfür erkannte Bayern für diesen Transit 1f 6x, also 1 Gulden und 6 Kreuzer.

Bayern hatte den Brief von Aschaffenburg nach Nürnberg geleitet, wo der Auslagestempel auf die fremde Portoforderung kam und Nürnberg notierte darunter das bayer. Porto von Aschaffenburg nach Nördlingen von 20 Kreuzern.

Die Strecke Aschaffenburg - Nördlingen betrug 158 km oder gleich 21 Meilen. Über 18 bis 24 Meilen kosteten einfache Briefe bis 1/2 Münchener Loth (8,75g) 8 Kreuzer. Hier wurde also gerechnet: 8 + 4 + 4 + 4 + 4 = 20 Kreuzer.

Es war also ein Brief der 5. Gewichtsstufe. Das war es auch für Taxis, denn deren Porto von 1 Gulden 6 Kr. = 66 Kreuzern teilte sich so auf: 22 + 11 + 11 + 11 + 11 = 66 Kreuzer. So schwere Briefe hat man auch nicht alle Tage.

In summa hatte der Empfänger also 1 Gulden 26 Kreuzer zu zahlen, die Nördlingen oben rechts notierte; das war viel Geld damals und etwa ein Wochengehalt eines Knechts, der 70 Std. die Woche zu arbeiten hatte ...

Ein toller Brief, der selten ist, weil aus Hamburg keine großen Korrespondenzen nach Bayern bekannt sind und der in der Besonderheit der 5. Gewichtstufe wohl kein zweites Mal zu finden sein wird. Als Liebhaber von Siegeln ist der Brief ja eh schon eine Granate - also alles richtig gemacht! :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 21.10.2016 20:04:49 Gelesen: 244177# 129 @  
@ bayern klassisch [#128]

Hallo Ralph, hallo Sammlerfreunde,

erst einmal vielen Dank für die ausführliche Beschreibung des Briefes, dieser wird einen besonderen Platz in meiner Sammlung einnehmen.

Hier jetzt der nächste Portobrief, diesmal aus Preussen, genauer gesagt Hoexter einer Stadt in Westfalen nach dem 30 Meilen entferntem Würzburg. Der Brief wurde geschrieben an den "Herrn Friedrich Ludwig Grafen und Herrn zu Castell Schloß Castell bei Würzburg", ich denke mal in den 1840er Jahren.

Der Brief wurde von Preussen spediert bis zur Bayrischen Grenze über Bad Kissingen, die Strecke von Hoexter nach Kissingen betrug 24 Meilen für den Transit erkannte Bayern 44 Kreuzer an.

Von Kissingen über Schweinfurt bis Würzburg waren nochmals 20 Kreuzer fällig, es stehen nochmals eine 12 und auf der Rückseite sind weitere Taxierungen von 12 und 14 vorhanden.Kann es sein das hier der Adressat und der Empfänger belastet wurden.

Der Brief mit einem Gewicht von 1 3/4 Loth hätte ja dann 1 Gulden 2 Kreuzer gekostet. Gestempelt wurde in Hoexter mit einem Zweikreisstempel und dem Auslagenstempel von Würzburg für die Portoforderung von Preussen, auf der Rückseite ist ein noch gur erhaltenes Siegel und der Ankunftsstempel von Würzburg.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 21.10.2016 22:08:54 Gelesen: 244161# 130 @  
@ Gernesammler [#129]

Hallo Rainer,

Hier jetzt der nächste Portobrief, diesmal aus Preussen, genauer gesagt Hoexter einer Stadt in Westfalen nach dem 30 Meilen entferntem Würzburg. Der Brief wurde geschrieben an den "Herrn Friedrich Ludwig Grafen und Herrn zu Castell Schloß Castell bei Würzburg", ich denke mal in den 1840er Jahren.

Ich schaue mal morgen nach, ob wir das präzisieren können, denke aber eher an die späten 1830er Jahre wegen der Farbe der Würzburger Stempel.

Der Brief wurde von Preussen spediert bis zur Bayrischen Grenze über Bad Kissingen, die Strecke von Hoexter nach Kissingen betrug 24 Meilen für den Transit erkannte Bayern 44 Kreuzer an.

Wie kommst du auf Bad Kissingen? Höxter taxierte ihn mit roter Tinte auf 12 1/2 Silbergroschen für die preußische Strecke, die Bayern in Würzburg in 44 Kreuzer reduzierte.

Von Kissingen über Schweinfurt bis Würzburg waren nochmals 20 Kreuzer fällig, es stehen nochmals eine 12 und auf der Rückseite sind weitere Taxierungen von 12 und 14 vorhanden. Kann es sein das hier der Adressat und der Empfänger belastet wurden.

Der Brief lief sicher nicht über Kissingen und Schweinfurt, sondern über Aschaffenburg nach Würzburg. Würzburg setzte vom bayerischen Grenzpunkt Aschaffenburg bis zur Abgabepost 20 Kreuzer an.

Bei einem reinen Portobrief wie hier konnte nur der Empfänger = Adressat belastet werden.

Der Brief mit einem Gewicht von 1 3/4 Loth hätte ja dann 1 Gulden 2 Kreuzer gekostet. Gestempelt wurde in Hoexter mit einem Zweikreisstempel und dem Auslagenstempel von Würzburg für die Portoforderung von Preussen, auf der Rückseite ist ein noch gur erhaltenes Siegel und der Ankunftsstempel von Würzburg.

44 Kreuzer für Preußen und 20 Kreuzer für Bayern ergaben 64 Kreuzer, oder 1 Gulden 4 Kreuzer. Für Preußen lag der Brief mit 12 1/2 Sgr. in der 4. Gewichtsstufe: 1/2 Loth = 5 Sgr., bis 1 Loth 7 1/2 Sgr., bis 1 1/2 Loth 10 Sgr. und wie hier bis 2 Loth 12 1/2 Sgr..

Bayern rechnete 8 Kr. bis 1/2 Loth plus 4 Kr. bis 1 Loth plus 4 Kr. bis 1 1/2 Loth plus 4 Kr. bis 2 Loth = 20 Kreuzer.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 22.10.2016 10:24:06 Gelesen: 244133# 131 @  
@ Gernesammler [#129]

Hallo Rainer,

sehe gerade, dass dieser Stempel von Höxter im Feuser ab 1840 bekannt ist - also dürfte der Brief um 1840/41 geschrieben worden sein, weil danach die Stempelfarbe von Würzburg ins Rote wechselte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.10.2016 16:55:48 Gelesen: 244077# 132 @  
@ bayern klassisch [#131]

Hallo Ralph,

danke für die Erklärung zu meinem Brief, den Versuch war es wert es mal selbst zu interpretieren.

Den Feuser hatte ich auch auf und deswegen das Datum in die 1840er Jahre gelegt.

Den Leitweg über Kissingen hatte ich als kürzeste Verbindung gewählt, wenn Du sagst der Brief lief damals über Aschaffenburg dann sollte das auch stimmen, ich selbst bin dabei noch viel zu lernen.

Gruß Rainer
 

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