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Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2909 Beiträge:
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Gernesammler Am: 28.04.2023 20:13:40 Gelesen: 149267# 2635 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Ebern vom 24.12.1839 spediert an Seine Hochwohlgeboren dem Herrn Kämmerer und geheimen Regierungs Rath von Erffa nach Coburg, von Erffa gehört übrigens mit zum Uradel der Sage nach kam die Familie im Jahr 455 n. Chr. mit den Hunnen nach Thüringen, das erste mal Urkundlich erwähnt im Jahre 1170.

Der Brief wurde am 24.12.1839 in Ebern aufgegeben, wahrscheinlich ein Trauerbrief Aufgrund des schwarzen Siegels, dort notierte der Postbeamte zuerst 3 Kreuzer welche dieser aber wieder strich und 2 Kreuzer notierte für den Brief im Grenznahem Rayon.

Von Ebern nach Coburg waren es ca. 3 Meilen, der Brief kam am 25.12.1839 zur Ausgabe.

Gestempelt mit Halbkreisstempel von Ebern (Winkler 11a) verwendet ab 1838 sowie auf der Rückseite mit dem L2 Zweizeiler in ror von Coburg (Feuser Vorphila Stempel 593-4).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 28.04.2023 20:58:29 Gelesen: 149263# 2636 @  
@ Gernesammler [#2635]

Hallo Rainer,

für Bayern wurden 3 Kreuzer bezahlt, für Taxis wurden 2 Kreuzer bezahlt (bis 3 Meilen). Manchmal, wie hier, hat Taxis das bayerische Franko hinten abgestrichen, warum auch immer, aber hier liegt so ein Fall vor.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 28.04.2023 22:42:16 Gelesen: 149252# 2637 @  
@ bayern klassisch [#2636]

Hallo Ralph,

ich bin zwar von einem Brief im Grenzrayon ausgegangen, aber so ist es auch ein tolles Stück, 5 Kreuzer für 3 Meilen, das hat schon was.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 02.05.2023 20:06:27 Gelesen: 148549# 2638 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Regierungs Sache (RS) vom 7.10.1861 von der K.Regg.v.Niederbayern (der königlichen Regierung von Niederbayern) in Landshut an das Königliche Rentamt in Zwiesel, einen Ankunftsstempel gibt es nicht.

Gestempelt wurde mit Zweikreisstempel mit Zierstücken von Landshut (Winkler Nr.10) verwendet 1853-71.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 03.05.2023 20:14:59 Gelesen: 148141# 2639 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 24.3.1872-75 aus Nürnberg, spediert an Herrn Krell Buchbinderei Besitzer in Suhl, dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.23Y Wappen weite Rauten, gestempelt wurde mit Einkreisstempel mit Zierstücken von Nürnberg, es ist eine Sondertype des Zweikreisstempels in Typ V, 26mm Durchmesser ohne Innenkreis verwendet 1872-75.

Zur Ausgabe wurde auf der Rückseite der Einkreisstempel AUSG. 25/3 No 3 abgeschlagen, ich denke es ist der 3 Botengang.

Alles in allem ein Brief in gelb mit rosa Marke und violetten Stempeln, ein sehr schönes Stück, Danke Ralph.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.05.2023 21:19:15 Gelesen: 148131# 2640 @  
@ Gernesammler [#2639]

Hallo Rainer,

alles richtig beschrieben - mir gefallen diese gelben bzw. ockerfarbenen Briefe, die ich zuerst von Amerika kenne, auch sehr gut.

Der Nürnberger Stempel ohne Jahreszahl ist auch nicht ohne - hatten die anderen Hauptbriefpostexpeditionen so nicht und Massenware ist auch etwas anderes. Freut mich, wenn dir diese Kombi gut gefällt. :-)

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 14.05.2023 13:57:33 Gelesen: 145573# 2641 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Teilfranko Brief vom 28.5.1812 aus Regensburg, spediert an das Fürstliche Thurn und Taxische Rentamt in Ballmertshofen in Württemberg.

Auf der Rückseite wurde das Franko von 11 Kreuzern notiert und auf der Vorderseite "Franko Grenze" links unten vermerkt, ab Grenze hatte der Empänger dann noch 6 Kreuzer zu zahlen die in rot notiert wurden.

Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler R.4. REGENSBURG. (Winkler Nr.4) verwendet 1810-21.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 14.05.2023 21:22:16 Gelesen: 145461# 2642 @  
@ Gernesammler [#2641]

Hallo Rainer,

deine Beschreibung klingt naheliegend, aber sie lautet ein bisserl anders.

Absender war eine thurn und taxische Behörde in Regensburg, die seit 1808, also der Verstaatlichung der ehemaligen Reichspost/Thurn und Taxis Post in Bayern, für Bayern aktiv portofrei gestellt worden war. Hinten kann man noch das Siegel sehen/erahnen. Dank dieser Siegelung war der Brief auf der bayerischen Seite portofrei.

Als Zeichen der Portofreiheit gab es von der Reichspost/Taxis-Post entweder eine sog. Null-Paraphe, also eine 0 mit diagonalem Strich von links unten nach rechts oben, oder, noch älter, 2 schräge Parallelstriche wie hier, die wir nicht häufig finden. Das war das Zeichen für "für uns nichts zu fordern". Demzufolge war der Brief tatsächlich frei bis zur württembergischen Grenze. Aber Württemberg hatte zu dem Zeitpunkt KEINE eigene Staatspost, sondern die Thurn und Taxis-Lehenspost im Land und jetzt kommt das Interessante: In Württemberg war das fürstliche Thurn und Taxis Rentamt (heute: Finanzamt) NICHT portobefreit, weshalb die 6 Kreuzer Porto von der württ. Grenze bis zum Empfänger korrekt waren.

Sehr schöner Brief mit seltener Form der Verdeutlichung der bayerischen Postportofreiheit und Spezialität in Württemberg.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 15.05.2023 16:27:15 Gelesen: 144579# 2643 @  
@ bayern klassisch [#2642]

Hallo Ralph,

besten Dank für die super Erklärung, so habe ich gleich die Deutung der zwei Schrägstriche auf der Rückseite.

Beste Grüße
Rainer
 
Gernesammler Am: 21.05.2023 14:17:59 Gelesen: 142042# 2644 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Briefhülle einer Königlichen Dienst Sache (KDS) vom Rentamt Fürth, spediert an das Königlich Bairische Landgericht in Nürnberg.

Wann der Brief spediert wurde, da kann man sich nur auf das Handbuch stützen, gestempelt wurde mit L1 Einzeiler Fürth R3 (Winkler 3a, im Winkler angegeben mit 22,5 x 3 mm dieser hier ist 25 x 3 mm) den Stempel gab es in schwarz, grün und blau verwendet in grün von 1807-1817.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 21.05.2023 16:10:52 Gelesen: 142015# 2645 @  
@ Gernesammler [#2644]

Hallo Rainer,

von wann immer er auch sein mag - grüne Stempel sind immer Highlights und schön ist der Brief allemal. Guter Kauf!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 23.05.2023 21:10:17 Gelesen: 141273# 2646 @  
Liebe Freunde,

erst zum 1.7.1870 verausgabte Bayern amtliche Correspondenzkarten, so dass es das Ziel für meine Mini-Sammlung "Correspondez- und Postkarten der Kreuzerzeit" war, eine Karte VOR diesem Zeitpunkt zu finden und ich darf euch versichern, dass das alles, nur nicht einfach war.

Besser wäre es natürlich noch gewesen, eine Drucksache als Karte zu bekommen und am besten noch mit Firmenwerbung, farbigem Zudruck und und und.



Und siehe da, sie kam: Privat gedruckte Postkarte aus Ludwigsburg (Württemberg) mit Postaufgabe in München am 15.9.1869, frankiert mit nur einem Kreuzer der Firma Hezel & Behr nach Schweinfurt als Drucksache. Die Abgabepost wußte wohl nicht, was sie stempeln sollte und stempelte daher erst mal gar nicht, was meiner Freude aber keinen Abbruch tut.

Schön auch den Franco-Vermerk im Feld für die Platzierung der Freimarke zu sehen - der war ja Vorschrift!

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 25.05.2023 17:17:42 Gelesen: 140307# 2647 @  
Liebe Freunde,

heute zeige ich 2 Ein-Kreuzer-Postkarten, die durch rückseitigen Zudruck zu Drucksachen wurden und zwar von einer Firma betreffs zweier dort tätiger Handlungsreisender.



Die 1. aus Marktbreit wurde am 19.11.187? nach Riedenburg verschickt und dort der Reisende Herr Taeuber angekündigt. Sowohl Auf-, wie auch Abgabestempel hätte ich mir ordentlicher gewünscht, aber für einen Kreuzer konnten man halt schon damals nicht viel verlangen.



Die 2. aus Marktbreit wurde am 3.10.187? nach Ansbach verschickt, wo an dem Tag so viel los war, dass man den Abgabestempel vergaß. Jetzt war es der Reisende Herr Theodor Müller, der avisiert wurde.

Ich weiß nun nicht, wie viele Reisende das Handelshaus Johann Christian Fischer in Marktbreit hatte, aber bisher kannte ich nur Vertreter-Avise zu ein und derselben Person. Da hier im 2. Fall noch der Vorname des Müllers genannt wurde, könnte man fast davon ausgehen, dass es noch mehr Vertreter dieser Firma damals zeitgleich gab.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 25.05.2023 19:21:39 Gelesen: 140270# 2648 @  
@ bayern klassisch [#2646]

Hallo Ralph,

ich bin begeistert, eine wunderbare Karte die jeder gern in der Sammlung hätte, Glückwunsch.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 25.05.2023 19:25:28 Gelesen: 140267# 2649 @  
@ Gernesammler [#2648]

Hallo Rainer,

vielen Dank für die netten Worte - du wirst sie als Titelseite unseres Rundbriefes der ARGE Bayern klassisch im Sept. 2023 wiedersehen können. Das Stück ist ein Glücksfall. Sollte ich mal ein vergleichbares Stück bekommen, leite ich diese an dich weiter, versprochen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 29.05.2023 18:33:15 Gelesen: 138478# 2650 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 11.1.1863 aus Kleinheubach von Herrn Speier, spediert nach Schweinfurt an Jonas Nordschihl, dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.9 zu 3 Kreuzer gestempelt mit kleinem Mühlradstempel Nr.250 aus der 2. Verwendung sowie dem Halbkreisstempel von Kleinheubach (Winkler 11b) verwendet 1851-1867, sowie auf der Rückseite zur Ausgabe mit dem Halbkreisstempel von Schweinfurt (Winkler 11b) verwendet 1850-1869.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 29.05.2023 19:37:30 Gelesen: 138462# 2651 @  
@ Gernesammler [#2650]

Hallo Rainer,

schöner Brief - Absender und Empfänger waren mosaischen Glaubens, das weiß ich, weil der Empfänger Jonas Nordschild war, dessen Korrespondenz sich gottlob erhalten hat.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 29.05.2023 20:13:05 Gelesen: 138448# 2652 @  
@ bayern klassisch [#2651]

Hallo Ralph,

Danke für den Hinweis, Mosaischer Glaube sind die jüdischen Anhänger Moses.

Habe mich auch gefreut den Brief für einen angemessenen Preis zu bekommen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 29.05.2023 20:29:41 Gelesen: 138443# 2653 @  
@ Gernesammler [#2652]

Hallo Rainer,

so ist es - leider ist ja durch die bekannten, politischen Umstände im 20. Jahrhundert das jüdische Leben hier fast ganz zum Erliegen gekommen, was uns der historischen Vielfalt beraubt hat; durch den Erwerb, Besitz und Erhalt dieser Briefe können wir Sammler wenigstens dafür sorgen, dass man dieser Menschen mit ihren Familien gedenken kann und ihre Namen und ihre Geschichte nicht völlig vergisst.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 01.06.2023 16:21:04 Gelesen: 134584# 2654 @  
Liebe Freunde,



simpler geht es nicht mehr - von Aschaffenburg nach Frankfurt am Main je aus dem Jahr 1841.

Aber wer kann die Taxen deuten? Bin gespannt.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 01.06.2023 17:32:48 Gelesen: 134542# 2655 @  
@ bayern klassisch [#2654]

Hallo Ralph,

die Briefe liefen über 4,9 Meilen von Aschaffenburg bis Frankfurt, die 3 Kreuzer sollten bis Grenze gereicht haben.

Waren die Briefe danach portofrei, der Empfänger war ja ein normaler Fabrikant.

Oder steht auf der Rückseite noch eine andere Taxe.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 01.06.2023 17:47:40 Gelesen: 134533# 2656 @  
@ Gernesammler [#2655]

Hallo Rainer,

nichts hinten, weil es ja Portobriefe waren (sonst wären Franko-Vermerke vorne zu sehen).

Der Rätsel Lösung ist die Taxe von Frankfurt am Main: 1- nämlich.

Das war dann 1 1/2 Batzen = 6 Kreuzer. Also 3 Kr. für Bayern in schwarzer Tinte und das Gesamtporto von FFM mit 1- = 1 1/2 Batzen je Brief. Was also aussieht wie eine schlampig mit sepia Tinte geschriebene 6 sind in Wirklichkeit 1- Batzen.

In Südhessen hat man noch bis in die späten 1840-er Jahre hinein auch mit Batzen (1 Batzen = 4 Kreuzer) gerechnet und wenn man den waagrechten Strich hinter der Ziffer bzw. Ligatur nicht kennt, kommt man nie drauf.

Ich habe beide Briefe für ganz kleine Münze schnappen können und sie sind für dich reserviert.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 05.06.2023 10:27:16 Gelesen: 132665# 2657 @  
Liebe Freunde,



U3 aus Viechtach vom 28.10.1875 nach München, sowohl der Werteindruck, als auch das Kuvert selbst wurde gestempelt, nach München, wo es am Folgetag ankam und mit Stadtbriefträger Nr. 30 oder 39 umgehend zugestellt wurde. Nichts besonderes, aber auch nicht übel.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 05.06.2023 19:47:20 Gelesen: 132511# 2658 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Königliche Dienst Sache (KDS) vom 24.1.1821 vom Königlichen Landgericht Ottobeuren, spediert ab Memmingen an das Königliche Oberdonaukreis-Fisealat [1] in Augsburg.



Gestempelt wurde mit L2 Zweizeiler R.3.Memmingen (Winkler Nr.4, diesen gab es in 2 Typen) verwendet 1811-21.

Gruß Rainer

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Oberdonaukreis
 
bayern klassisch Am: 05.06.2023 19:54:23 Gelesen: 132508# 2659 @  
@ Gernesammler [#2658]

Hallo Rainer,

kleine Tippfehlerkorrektur: Außen steht Fiskalat, innen Fiscalat (was die ältere Schreibweise war).

Liebe Grüsse,
Ralph
 

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